Suche löschen...
01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 07.02.1902
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1902-02-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19020207018
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1902020701
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1902020701
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1902
-
Monat
1902-02
- Tag 1902-02-07
-
Monat
1902-02
-
Jahr
1902
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 07.02.1902
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
verugrgeMr: DnSd» «» »« »IMn> U««»»»»«. «KV-»»»««, »«»et«« v«t«» oka r»»n»i««L», ntol,«. rrBall« da» vüm a» «Mn,«»»»» »t, »dt««»»««> «Ser tzevn«^ »»>«,. « tw« rdnla«4«Ld» >—»« »» »GIM-.U «WM.»»»«. r«I»,e»»» »dr«tt«r »,ch,Ich„» »Ae,«« »IN«K»V swpklsdlt «cd rar Tmmkmv voll lnkoratsu uns äboiummslii» kür ckls Haupt-AelE-lletle: Gtßrtlltt 18Ü6 DW^ .,H»r«—Ii»vr M«oI»^toUtvn". «artenftr. 38 Fsnresgen-cack. rie Inuadme VS» IskttnklaluiL", »r<ol«t tn der bauptlie«küIiLI,i!!e »m.> t«, Nkb«,annakmeli»ll«o in LreSKci, bis Laibmitliig« 3 Ukr. Eo>>:>. U!w »u: Mariknlnotze s« t»i,> U dis'/,l Ukr D>c »wslti«« cpumd «kür lca. b Sildiii» LO Pia.. Ä>>. Auidi«un»ki> au! d«i PnvavrNe ije.!- A Pi».: sie slvaliiac 3eite oU ^(»»oundr' vdrr au» reitkiü so Pi«. 8» Nummern »aib Somi- unk geirr. lasen l- bu. Lwailiiie iLruudjell^i »k « pe». uü mu> «o Vl,. ua„. bclsiikerem Tank. U»1>vLri>,e ilu'irügk nur ,igen LvraubdktlUiUwa. Dele-lilLtler werden mit ra ttzt^ kucckmll. IT- 101.- VT- sia- in- «-» «x-« «i- IbL- «o»,o» 1G.7L 1«^— <7«rn-NRa»«eOr rur vo««itiAllvK zecler MM bartou flmitvueliesung. als: DM" uarnier»»««», HVarLvu, Ilonalinvit otv. *WG »ML«, »„»Mi-re» t ML«a» u» I»«T. Lei. NokLvotLsks. vröLäsv, OsoresMor. ü. Trüllisvd's DLraatirt rein«. »atilrUvIlv II»«» I» TN «» t t la III rit Stt. »I«. 'Litt uinl rZVV 1'». tu Orc,r»t1ou lie-i < Ht»N-»»»«>-». XV»i<c-n!u»wd«rr. V uui I-. kt-I-nvt-I-ir tr., VVjtvljrussorr.U'. Iv Vssdulikl' uur üuroti II. I1». ttvNu» Ü(». Lrut v. ort. bv Li^r. 3.bo )5K.. von er». 12v (,'tkr. Illr 6 Minlt'» litvl. lxurplru« u. ' velirvidon vioIirOoIivillur v. IZt« I,t. Hii^UDNu G « UAUOlAl owptiedlt io -rvÜ!,>itQi LllsiviM: ^lsoi uv Ovtv» u. ttvräv, Küellvü- ^ uull krittln lrtIi86lmtt8-66rLlll6. K VnOJinkanan »miilii«« kirmlil li»cl>->>lki,k ki-Miili i» Mr-Ii«!,». «A I» II Upvoo Ui>kk HImMir. A. LUVNVLrvN. smimIMcl, diüizs leiire. »- NI««'.. ' S LRi»In;u. Nr. 87. r-ikael. Äuswiiitiae Politik Arankreichs. vvlnachrtchte». Landtag. Bcsteueumg der ÄuS^lMuklmiakIichbÄitteruna:-Värmer.! ^ ^,«,1,^,»^,» 1 länder. Befall'ungsgrld für Brrgbeoiiiic. isvibriiianimlrr. Beix,,, Geweidt,eibr»der. I stellenweise -iiedersllUägc. l -HTTIIIII^, « . ->TV1 IIII a > a/Vc,«. Die «»»ivSrtlge Politik Arankreich«. Die aurwklttige Politik Frankreichs gleicht seit einiger Zeit einem Berluch-iewe für Ipekulatlve Pliiloiophie. Die Staats männer und Dlplomatrn im stillen «ümmerlrin, die Politiker in der Presse unter dem Lichte der Oefsentlichkelt envklgen und erörtern unau-geietrt die verschiedenartigsten Probleme der internationalen Mlichkegrupptrung und stellen die tiefsinnigste» tziwolheleii über die beste Art auf. wir Frankreich zum Mittelpunkte eines KrriirS gemacht werden könne, der von der Lonne der französischen ..ksloirv" Licht und Wörme empfange. Mit russitchrr Hilfe allein dieses Ziel ,u erreichen, hofft man ollgenschrlnlich nicht nrelir. Der Nim bus der slanzösisch-ruisiichen Verbrüderung ist längst dabiu und eS müßte schon eigenartig kommen, wenn die Welt noch eine zweite Auslage deS RussenkuiluS erleben sollte, der vor Jahre» jählings ausschüumte. wie der prickelnde Geist des iLhampagncrS. aber auch ebenso rasch wieder verflog wie dieser. Geld, nichts als Geld, ungeheuer viel Geld hat die .Allianz' mit dem heiligen Rußland den französischen Rentenbesider» und sonstigen Kapitalisten bis jetzt gekostet und dabei ist Herr Witte immer »och nicht zufrieden, sondern macht mit echt slavilcher schlauer Beharrlichkeit einen Borgverfuch »ach dem anderen. Das ertrage, wem'S gefällt, denken die Franzosen und bestätigen allmählich durch ihr Verhalten gegen über Rußland die alte Regel, die bereits so lange in Geltung ist als gemünzte- Geld in der Weit umläuft, daß in Jinanzsachen lebe Gemüthlichkeit aushört. Die jüngsten scharfe» Angrlsse in der Deputirtenkammer gegen dr« russenfieundllchc Politik der Regierung beweilerr. auch wenn man voll berücksichtigt, daß sie von sozialdemokratischer Seite auSgiirge». doch auf jeden Fall einen Umschwung der Stimmung gegenüber dem Zarenreiche, wie man ihn vor noch gar nicht langer Zeit kaum für möglich gehalten hätte. LS gab eine Zeit, wo der wirthrndste Revolutionär in Frankreich eine solche Sprache gegen Rußland and sein selbstherrliches Oberhaupt nie und nimmer gewagt haben würde, und wo. hätte sich irgendwer auch nur einen Bruchtheil von den ledigen Ausfällen erlaubt, die Mehrheit mil- sammt der Regierung in stammende Entrüstung gerochen wäre, während dir Haltung Herrn Delcassd'S und der Kammer in dem vorliegenden Falle einen lauen, lahmen und zahmen Eindruck hervonukt. Nicht eitrmak dir leitende Parkier Presse findet einige scharte Worte der Abwehr- Der .Figaro' und selbst der bochosfiziöie »DempS' erkennen vielmehr resignlrt an. daß zwilchen Frankreich und Rußland manch« Reibungsstächen und Interessengegensätze, namentlich im Orient, beständen; die russisch-französische Allianz sei eben nur eine ^roße Brrnunstehr'. in der beide Theilr .Vor sicht und Schonung' gegen einander üben müßten. Der.TempS' wird sogar recht ausfällig gegen Rußland, indem er auf dir anti- französische Haltung de» russischen Botschafters in Konstantinopel, Sinowiew. anipielt und dann auch noch den russischen Finanz- minister Witte abkanzelt, indem er schreibt, dieser stehe in dem Rose. Frankreich .nicht sonderlich zu lieben'. Herr Witte habe jüngst einem amerikanischen Jouriiolisten gegenüber von Deutsch land .mit grenzenloser Bewunderung', von Frankreich aber mit einer .Ungenirthett' gesprochen, die nicht frei vou Spott und Hohn gcweien lei. Mit Rußland ist e- alio offenbar nichts Rechte- und da soll nun eine neue Allianz Verhalten: diese ober wird »nach berühmten Mustern' gleich ln Dreibund-gestalt vorgezogen. Jrankreich-Eng- lond-Italien heißt die neue Kombination, die der Republik zur Auffrischung ihre- .Prestiges' in derWelt verhelfen und wer weiß waS Alle- zur höheren Ehre des französischen NationalruhmrS verwirklichen soll; den Russen läßt man so nebenbei auch noch ein Plätzchen in der Vereinigung offen, aber eben nur. wenn sie wollen: .genöthigt wird nicht'. Bon italienischer Seite wird ver sichert. daß Herr Delcassö als Beweis des französischen Wohl wollens bereits die diplomatische Grundlage zu einer Verständigung über eine lebhaftere Betheliigung Italiens an der Behandlung der Balkanangelegenhelten und strSbesondere der albanischen Frage gelegt habe. Unter den Stimmen, die den gleichzeitigen Anschluß nach der englischen Seite hin befürworten, ist eine Auslassung deS auS dem DreyfriS-Prozeß her bekannten ehemaligen Oberstleutnants Picquart von Interesse, der übrigens in der Zwischenzeit elne andere Elkenntntß gewonnen und dem Exkapstän DrerisuS gegenüber in sehr deutlicher Weise keinem Empfinden Ausdruck verllchen haben wll. Herr Picauart meint, ein Bündniß mit Deutschland, das Frankreich der Rvthwendigkelt Lberheben könnte, seine Rüstungen in'S Ullgrmessene zu steigern, sei so lange unmöglich als Ellaß- Lothrlngen zum Deutschen Reiche gehöre. Die Vorzüge Deutsch land» erkennt Plequar» allerdings vorurlbetlSloS an. Er sagt u. A.: .Alle Aufrichtigen tu Frankreich neigen sich vor den un ermeßlichen Diensten, die der deutsche Gedanke und die deutsche Thättgkett der Wissenschaft, de» Ltllerotur und gewissen Künsten geleistet haben und noch weiter zu leisten berufen sind. Man braucht sich nur das Wirken Deutschlands auf diesen verschiedenen Gebieten hi»wegz»denten. um «tue Vorstellung von der Stockung zu gewinnen, die durch eine lolch« Lücke aus der Baku des Fort schritte» entstehen würde. Luch läßt sich nicht leugnen, daß die den beiden Mtionen angeborenen besonderen Ltgenschastrn einander in vorlheilhaftrster Weile ergätzzen. und daß stetige herz liche Beziehungen daher beiden zum Nutzen gereichen würden.' Do aber nun einmal einer deullch-sranzösischen Allianz ein »un» übersteigliches Hinderniß' im Wege stehe, io bleibe eben »ur eine sranzösisch-englisch-italieiiilche Annäherung übrig. Könnte gar ei» feste» Bündniß zwischen diesen drei Mächten zu Stande gebracht werden, so sei Frankreich im Miitclmeer völlig sicher, könne nöthlgensallS leine Flotte zur Verstärkung der russischen nach der Nord- und Ostsee schicke» und es lei dann gegenüber Deutschland eine Berprvvianlilungsspcrre möglich. Dan» aber sei Deutschland nicht l» der Lage, eine» jener langen Kämole auSzuhalleu. die Feldniarschall v. Moltke den kommenden Geschlechtern in Aussicht gestellt habe. Im Zusammenhang hiermit wird gemeldet, daß lhalsächlich zwilchen den Kabinetten von London und Paris Ver handlungen gepflogen würden, um zunächst eine koloniale Ver ständigung zwischen Frankreich unb England (u A. tu der Neu fundland- und der marokkanischen Frage) herbeizuführen: Herr Delcasssi^tnd der franzvsi'che Botschafter in London Lambon sollen persönlich sehr für den Plan eingenommen sei». Ausfällig ist es auch, daß die englische Negierung gerade jetzt den Italienern gegenüber einen inienv.rrteten Akt des Entgegenkommens vor- geiiommen hat. indem sie die Sprachversügung auf der Intel Malta, die wegen ihrer Vergewaltigung der italienischen Sprache in Italien Erregung verursacht batte, kurzer Hand aukhob. Herr Chamlierlatn begründete diese Maßregel im Parlament in höchst eigner Perlon mit dem.Wunsche, den alte» italienischen Freunden gefällig zu Irin", TaS hat natürlich in Italien einen ausgezeich neten Eindruck gemacht. Zur Kritik der gaiizen Geistesrichtung und Denkverfassung der Franzosen, deren neuester Ausfluß die flanzösiich-itaUeniich-eilg» fischen Bündnißichinerzen sind, ist zu bemerken, daß sich darin abermals die bei der Mehrheit der Franzosen noch immer bestehende Unmöglichkeit ost'enlnnt. sich mit Würde in daS Unvermeidliche zu finden und osten und ehrlich den Frankfurter Jriedensvertrag anzuerkrnneu. Wie sehr diese .Unfähigkeit zu vergessen" die auswärtige Politik Frankreichs schädigt und sie an dem Beschielten rlchliger Bahnen hindert, wetst der angesehene nnd einsiußreiche nationalistische Abgeordnete Hnmbrrt im .Eclair' mit vernichtender Schärfe nach. Der ge nannte Abgeordnete behauptet nämlich, in dem deutsch-französischen Kamemiiverirage von 1891 sei u. A. eine Klausel enthalten, die ein gemeinsames Vorgehe» beider Mächte gegen England in Afrika bedinge. Deutschland habe, wie im Einzeinen nackgewiesen wird, keine Kosten für den Pakt prompt an Frankreich bezahlt: Frank reich dagegen habe Deutschland, als es sich bei der Jameson- Assaire auf die französischen guten Dienste glaubte stützen zu dürfen, schmählich im Eriche gelassen und das persönliche Vertrauen deS Tenlschen Kaisers getäuscht. Weiter heißt es dann, die Faschoda-Katastrophe sei die Buße Frankreichs kür seinen damaligen schweren VertrauenSbruch gewesen: „Das Eintreten Deutschlands beim Falchodahandel hätte sofort dir Neuregelung der cgtwüichcn Frage aus das Tapet gebracht, welche die damals bereits von dem Deutschen Kaiser beeiajlußte Pforte mit Unterstützung Frankreichs. Rußlands und Deutschlands verlangt haben würde. Wir Hütte England unter solchen Umständen Frankreich zu bedrohen gewagt? Die Schande, vor den englischen Drohungen zurückzuweichcn. wäre uns erspart geblieben. eS wäre eine Regelung der egpptischen Frage zu unseren Gunsten erfolgt und der Ehrgeiz des britischen Imperialismus in Südafrika wäre, da die Bahn vom Kap »ach Kairo sich al» unmöglich erwiesen hätte, gebrochen und der schänd liche TronSvaalklieg unmöglich geworden.' So lange freilich eine solche Klarsicht, wie sie in den Darlegungen deS Abg. Humbert zu Tage tritt, sich aus einen kleinen Kreis erlesener Geister beschränkt und nicht In die breiten Schickten des Volkes eindringt, werden die von dem „Voge!cnh>Motismus' beherrschten Leiter der aus wärtigen Polilik Frankreichs Blinden gleichen, die unsicher noch einem Halt tasten und nicht mit festen Schritten an daS Ziel zu gelangen vermögen. Neueste Drahturelduriken vom 6 Februar. INackrt» emgedeudr Devesck,«» befinden sich Seite 4.1 Berlin. tPriv.-Tel.) Reichstag. Bei sehr schwacher Belebung des HauieS wird die Berathung des Etats des RelchSamtSdrS Innern fortgesetzt bei dem Kapitel Reichs- aussichiSnmt für Prtvatoersicherungen. - Abg. Blos (Soz.) erhebt Beschwerde darüber, daß die Aufsichtsbehörde' i» Brmin- schwelg die Gewerlschasten als Veisicheruiigsgesellschasleii an gesehen habe. Diele Zahlstelle eines Arbeiterverbandes fei in Folge dessen aufgelöst worden, was allerdings durch Gerichts beschluß wieder rückgängig gemacht worden sei. — Geh. Rath Grüner: DaS Gesetz ist ja erst am 1. Januar in Kiast ge- tteten. der Vorfall muß offenbar, wovon das AufsichtSamt keine Kkimlniß hat. vor dem l. Januar liegen und die Austöiuua aus Grund landeSatirtzlichrr Vorschriften erfolgt lein. Uns sind bisher Beschwerden uberAuS'übrung de- Gesetzes nicht zugegaiigen. — Abg. Müller-Meiningen meist Botksp) beschwert sich darüber, daß in einem Kommentar zu dem Gesetze über das Privatversicher- ungSwesen Im Gegensatz zu der seinerzeittge» Erklärung der Re gierung dir sog Zillmeret für nicht zulässig erklärt werde. Wenn icyl die Zillmerei nicht zugelossen werde, so wären- ja die Mit glieder des Hause-, die sich aus jene Erklärung der Regierung ver lassen hätten, jetzt die lackstten Europäer. — Aba. Heim iCentr.) stimmt dem bei. WaS in dem delrefiende» Kommentar steh«, könnte ja dr» Hause ganz gleichgllttg sein, wenn der Kom« mentor nicht gerade von einem Mann herrührtc, der einer der Väter des Geietzes war. — Abg. Büsing l»l.) und Müller- Saga» lireri. Bolksp.i äußern sich im gleichen Stirne. — Abg Erüaer-Wiesbaden tsteil. Volksp.) bellagt, daß der Perwualbestano des Veisicheluiigsbellaihes ein jo jchwacher jei. io daß Kvnzeisions- geiuche io lange liegen blieben. — Geh. Rath Grüner erklärt, der Kommenlar habe die Frage als eine offene behandelt. eS sei das >a auch nur ein Kommentar eines Privatmannes, des Herrn». Knebel Däberitz. Er hatte sich nicht für belügt, sich darüber zu äußern. lUmuhe links.) Jedenfalls würden über die Streitfrage die Ler- wallnngSgerichie zu cnttcheiden haben. (Unruhe.» — Abg. M ü l l c r - Meiningen lire». Volksp.): Geh. Rath Grüner Hai »einer Zeit im Reichstage bei der zweiten Lesung sich »o. wie sit> cs »chon vorhin nnttheittc. ausgesprochen. Wenn er jetzt erkhsir. er wolle sich über die Sache, da es sein Privailommentar in. nicht äußern, jo kan» dies unser Mißtrauen nur verstärke». E^ hat vssenbar gegenüber »einer damaligen Erklärung, den Rückzug angelretcn. — Geh. Rach Grüner: Ich gebe ja zu. dag auch nach meiner Meinung eine gewisse Festlegung eingelrelen ist. lHvrt. Hort!) Ich glaube, die Herren haben trotz des Kommentars keine Veranlassung, sich bezüglich der Handhabung dc-2 8 ll Be- jurchlungen hlnziigebeu. Ich bin von dem Heim Staatssekretär crmächllgt. zu erklären, daß die Aussicht m Bezug aus die strittige» Pojieir jedenfalls eine weitherzige und den Wünschen des Hauses entgegenkommende Haudhabung emtreten lassen wird. — Jnzwochen ist eine Resolution Hcim-Büsing-Mnller-Mcjningcu eiiigegaiiacn. den Reichstanz.er zu crurchen. Vas AufsichtSamt an zuweilen. 8 lk des Geietzes dahin zu handhaben, dag enijpcechcud den Wünschen des Hauies. die Zillmcr »che Methode obltgatorüch zuzntassen sei. — Abg. Heim, diese Rewluüon empschtcnd. be merkt, man könne beinahe von Unehrüchteit der Regierung sprechen, wenn in solcher Weise ein im April l901 abgegebenes Versprechen nicht gehalten werde. (Präsident Gras Ballestrem: Herr Abgeordneter, ich muß Sie bitten, sich in Ihren Ausdrücken zu mäßigen.) Meine Herren! werur . . . (Präsident Gras Ballestrem: Herr Abgeordneter, ich bitte Sic. sich auch kondi- lionell zu mäßigen! Heiterkeit) Redner ersucht dann das Haus nochmals, die Resolution anzunehmen. — Abg. Bassermann (ist.) tritt ebenfalls für die Resolution ein. Geh. Rath Grunco entgegnet, der Reichskanzler könne unmöglich die Äittsichksbehörtr anweiieii, über eine »olche Frage in einer bestimmten Richtung zu cnlichelben. Wenn er »elbit zwilchen der zweiten und dritten Les ung in privaten Gesprächen sich in der geschilderten Werse gc- äntzert habe, »v könne eine wiche Aeußerung des Vertreters der Regierung unmöglich daS Aussichlsaml binden. Die Vcrwatkungs geuchte winden unter allen Umständen die letzte Entscheidung hoben. DaS Kapitel Auinchrsanu wird genehmigt. Ueber die Reiolulion wird erst in der dritten Le'ung adgesttmmt. Damit ist das Ordinaiium des Reichsamls des Innern erledigt. Bei dem Ezlraorvlnauum Tue! Ausichmückung des Reichstags und des Präsidialgebäiidcs anlworlet aus verlchiedene Anregungen deS Abg. Demharöt der Präsident Gras Ballestrem: Ein künstlemcher Beirath werde »chon letzt bei allen liothivcndigen künstlerhchc» Bestellungen binzugezogen. Die Büste Kaner Wr! Helms k. tei in der Rotunde überhaupt nur provstornch ausgestellt, damit man sich über die Lichtwrlkung klar werden könne. Bei der 6- Rate für ein Präsidialgebäudc drückt Abg. Paaiche (nl.) icim Verwunderung darüber aus. wie unendlich langsam an dicnin Ba» gearbeitet werde. — StaalSsekickür Gras Pojadowsl erklärt, er werde auf möglichste Beschleunigung Hinwirte! — Der Titel wird bewilligt. — Wie im Loriahre, sind büvv ' Mark auSacwvrsen zur Unterstützung für die Herausgabe von Veröffentlichungen aus dem Gabictc des Erziehungs- und Schin Wesens. Tie Bewilligung erfolgt in folgender Fassung: „Uute! stützung an die Deutsche Gesellschaft für Erziehungs- und Schm gcschichte". — Bei dem Titel „Zur Erforschung und Bekämpf»»,, der Tuberkulose ISO000 Mk." bemängelt Abg. Singer <So- dcn Betrag als viel zu gering. Freilich hätten wir ja lm Reist für Äulturausgobcn nichts übrig und durch dre geplante Leben- mittelveNheueruiiA bereite man sogar noch den Boden für d' Tuberkulose. — Staatssekretär Gras Pojadowsky holst. da> cS im nächsten Etat möglich sein werde, einen höheren Betrag den Zolltarif werde der Tuberkulose der Bode» bereitet. — Ab« v. Kardorfs (Reichst»! wirst dem Vorredner nur, in gehäjsig Weise selbst bei dieser nalionaleu Angelegenheit den Zollrorn in die Debatte gezogen zu haben. tVicepraiidcut Büsmg erklär, cs nicht zulasten zu können, daß einem Mitglied des Hauses no, geworfen werde, m gehässiger Weise gesprochen zu havcu.s Du neue Zolltarif sei nöllsig zur Erhaltung des Bauernstandes. - Abg. Liebermann v. Lonnenberg sAntis ! stimmt Kardori' bei. Sorgen Sie (noch links! lieber für Unterdrückung des Bro:- wucherS an der Börse. — Eine längere Debatte entsteht »odan'> bei dem neu eingestellten Posten von 1 Mist. Mk. zur Ford, ung von Wohnungen für Arbeiter und gering bcioldeie Beavu durch Darlehen an private und gemeinnützige Unternehmungen lBauaenossenschaften usw.s. — Aba. Schräder s'rcst. Ver.s dank! dem Rcichsamt des Innern für die Einstellung von Mitteln st» solche Zwecke, hält ober bei deren Verwendung Borficht für a boten, sowohl bei der Auswahl der Kreise, an welche man die' Unterstützung gewähren »volle, sonne auch in Bezug aus das Man der Unterstützung. — Abg. Dasbach (Centr.j: Der Wohnung- noch obzuhelsen, sei in erster Linie Pflicht der großen Industr, - städte, dann aber auch des Reiches und der EinzAstaatrn Jndustriearbcster und kleine Beamte, besonders Postbcamtc müßten jetzt eine Micthe zahlen, die zu ihrem kleinen Einkoii men ganz außer Lerbälmiß stellen, in Berlin bis zu 32 Prvze,.: des Einkommens, statt, wie hie graue Theorie besage, 0,20 ln höchstens 0,25 Prozent des Einkommens. Nöchig sei ein Reicks wohnungSgesetz. — Staatssekretär Gros Posadowskp: Ein Neichsgesetz könnte den verschiedenartigen Verhältnissen doch nicht genügend Rechnung tragen, in der Hauptsache müsse die Regelung der Wohnungsfrage den Einzelslaaten überlasten bleiben. Einzeln, sind ja auch schon mit Erfolg out Verordnungen vorgegangen. Tor- Erbbaurecht sei ein durchaus richtiges Prinzip, denn einmal könne der Einzelne bauen, ohne erst Grund und Bode» theucr erwerben zu müssen, sodann komme eine etwaige Werthsleiger-ung von Grund und Boden nicht dem Erbbauberechtigten, sondern dem Staate, der Allgemeinheit zu Gute. — Aba. Erüger (frest. Ber.l kann demgegenüber nicht emsehen, weshalb nicht auch einmal ein
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite