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Dresdner Nachrichten : 28.07.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-07-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188407282
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18840728
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18840728
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1884
-
Monat
1884-07
- Tag 1884-07-28
-
Monat
1884-07
-
Jahr
1884
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 28.07.1884
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^ vi S»1ts » - dieselben Bestinmmngen rvie für die schwarzen Husaren zu ganz er bei der gelammten K'avaÜeric MM keimten Me ohne ELtra- » » H a u p t. Nt erne». „Wann ist ein Soldat Deserteur? Wie lange atzo kann er von seinein Truppenlheil weableiben? Die Strafe konmll nicht in Betracht." — Bei Unteroffizieren und Me- ineinen des Dienslstaudes gilt, bis zum Erweise des GcgentheilS, die Vennnttnuig fiir das Verbrechen der Desertion, wenn sie von ihrem aruppeniheile oder Konnnando sich ohne Urlaub entfernen und in Friedellszeiten über 48 Stunden ansbleiben, oder den auf die bestimmie Zeit ertheilten Urlaub langer als 8 Tage übelschreiten oder falls sie vor Ablauf des Urlaubs zurückbernfen werden, sich nicht sofort gesielten. Bei Gemeinen des Dienslstandes soll, wenn sie noch nicht Volte sechs Monate dienen, in Friedeuszeiten die Per inilthnng >»r chas Pervrechen der Desertion bis zum Erweise des Gegenlheils, nur erst dann gelten, wenn sie sich von ihrem Trnppen- iheile ohne Urlauv enttenien und aber 14 Tage ausbleiben, oder den am veflniiiiite Zeit erhaltenen Uilanv länger als vierzehn Tage nberichreiie». Für de» Krieg gelte» andere Bestimmungen. H einri ch P a n l. LZ e > ß e n v e r g. „Wo befindet sich in Brenne» die Gauioon des nlnvarzenHmarenregimenls iiiid find zum Eintritt in daffetbe als „Emtährig-Fre,williger" besondere Be dingungen zn eriütlen? Zn welchem Zwecke wird jene Trnpveli- galuing >iii .Kampfe meisteniheils oerivandt und können Sie mir au geben, wie viel ein Jahr als Einjahrig-Freiwilliger Kosten verur facben wird?" — Es giebt zwei schwarze Hiisarenregimenter. das eine gariilfonirr in Danzig zStabl. > Langiutir. Osterode, Preutz. S laii.-nd!. das hindere in Pme». Zum ^intnlt. in diese Regimenter als eiin>N)ilg Zreiivilliger gelten aiidere Reglinenter. auch werden deniielben Menst verwendet, wie überhaupt vorkomiilt. Mit 7M)0 vaeanzen aiiftändig aiiskoiiiiiien. « W. P. Baus',eii. „Ich bin hier in Bautzen Soldat ge worden und zwar zur Infanterie, habe aber nun große Lust zum Marinedienn. Kann ich mich bei der Generalstelliing zur Marine melden ? W-e lange hat ein Marinesoldat zu dienen?" — Da Sie bereits zur Iinanlerie ansizehobcn wurden, kann Ihr Eintritt bei der Marine nicht mehr erfolgen, zmnal in Sachten nicht für die Marine rekrntirt wird. Beim Seebataillon und den Matrosen- Artillerie Abtheiliingen giebt -'S 8jal>rig Freiwillige der Landbe völkerung. Kritik n s. „Es ist vielfach die irrige Meinung verbreitet, daß die Bürgermeister derjenigen Städte Sachsens, welche die revi dnle Städteordnnng angenommen haben, Juristen sein müssen. Zn de. Berbreitung dieses Irrtlinms haben Sie durch Ihre Briefkasten amwolk an H. Hlibner in' Reick,enberg das Ihrige beigetragen.! Leien Sie gefälligst 8 8s AI. 2 der revidirten Städkeordnmig. wo es heißt i „In jeder Stadt muß mindestens ein RathsinitgÜed die Befähigung besitzen. ivelche nach den bestehenden Binsthritten die! Boransietznug zur Aniialnne eines selbstständigen RichleramlS. bc-! zielientlich zur Ausübung der Advokatur bildet." Ferner: „Durchs Ousnatnt ist zn bestimme», iür welche anderen Stadkratdsmitalieder! eine besondere Befähigung erforderlich sei n. i. w." Dnimach, kann ivobl durch Orlsstaint bestimmt werden, daß der Bürgermeister Jurist sein muß. die Slädteorduung bedingt dies jedoch keineswegs, j In Dresden scheint leider das O'.tsslatut zn bestimmen, daß lammt liehe be'oldete kliathsmitglieder Juristen sein müssen." — Bin! belehrt! »P o lt st. Seitschc n. „War die französische Armee 1870 s stärker als die denlfche ?" — Die Gesanmitstärke des deutschen Heeres im Kriege l870 7l Heiland aus:i8ZOl Offizieren. Aertten und Be amlkn und l.118.27'4 Mann, welche die deutsche Grenze übersthritten und Offizieren und :>!8,788 Mann zmückgeblieb'nicn Trupvcn in der Heimaih. 'Als Er'atz wurden während des Feldziias 2.172 -O'fiziere rc. 22ii.7<9>> Maiin nacbgennidt. Der Berlun betrug i(2l7 O'siziere re. 128.IM Ntaiin und 14.097-Pferde sowie eine Fahne und ii Geschütze. Erobert wurden dagegen 107 Adler und Fahnen. 1.917,! Feld Geschütze und Milrailleiven, 0,020 Fcstungsgeichütze und 87»>.'>0ll! Kandsenerwäffen. außerdem ll.80<t Oniziere und 8>7l.!i8l Mann ge-! sangen. Tie nanzösiiche Armee war schwacher als die. nn'rige, hatte aber die besten Positionen und stärksten Festungen. »P M. P.. Bischofswerda. „Würden Sie n»s als! Tagespartlne mit Damen ab Bischofswerda 4 Uhr :A, bis .Kains-! berg durch den Rabeiianergrnnd nur Benutzung der schmalspurigen' Selundarbahn cmvfehlen und welche Route ist da zn nehmen ?" — § Bon Dresden früh 6 Uhr bis Hainsbcra, dann durch den Rabenaner! und Svechtrilzgrnnd bis Speckittitzmüme. dann Sekundärbalm bis l Dippoldiswalde, wo man im :l>atbskcller ausgezeichnet zu Biittag! ißt oder bis Sclnmedeberg : dort kurzer Spaziergang in den Wald, l dann zurück bis Spechtrilz, zu Fuß nach Hainsberg durch den ro mantische» Grund. --lO Ihr Abends können Sie beanem in! Zitischoiswerda win. Wegen anderen Parlhien fragen Sie den rüh rigen Vorstand des Gebirgsvercins in Bischofswerda, der wird sehr! genaue Auskunft erlhellen, denn das Städtchen hat eine io hübsche, Umgebung, daß an Paribien kein Mangel ist. «Ich G. Broiler. Frankeüberg. 1) „(Hiebt es im iächs.! Sieuerdieiist eine I. und 2. Karriere. 2> Ist benähenden Falls zur enien Karriere die Absolvirnng eines R'ealgtnmiasimiis er'orderlich? :b Iü der Andrang zur ersten sehr groß? -!) Sind bei der ersten d:e Gchalisverhältnisse viel besser als bei der Zweiten ? 7p- Kann ein säclnäicher Realguninasialab. auch im preußischen Staatsdienst An stellung finden ?" — Zu I> und 2 : Hierüber giebt Seite 401 der bei Ihrer Orlsbehörde einzusehenden 'acht. Gesetz-Sammlung v Ialne >887, die genaueste, liier :u umständliche Auskunft. Zu :>1: Rulii >o w>e zur 2. Karriöie. Zu Im In. Zn 7»: Uns nicht be kannt. Umgekelnft ist es vorgekvmmen. ... Ab. ans L > b t e. „Lieber Onkel der Nachrichten — : trag7s in der Bevölkerung Schichten, — was nach einer dunklen j Nacht — icb alltner hervorgebracbl-. — Rache. Rache, no' ich Rache.' - Rache gegen die Franzv'en. — die an einem schönen Tage — j '» den rochen Pluderhosen — so vcrhölmi die deutsche Flagge. — War ich Hier der Pvruswrcs, — o, ich lelirte sie -chvn nioies. — Ja. da ln ßt s: Ich bi» ein Preisze. — kennt Ihr meine Fahne, Lcnte! — O, die sieht schön schwarz und weiße: - ja. mir Preisze».' P P. „Ich Kitts imtandiast um Ausklkining nachstehender Buchstaben auf meinem Loosuna-schein: 8 8. ln. o und v. Kann ich unter diesen Umstandea noch aktiv auSaehobcn werden— Ja. «*» L S.. Kappe l. „Hüllst Du dA für unanständig, wenn man Abends uin 9 Uhr bei einer Herrschast klingelt, um einige Worte mit der Köchin zn sprechen ?" — Jenachdem. Mehrschten- dhcels schickt sich's nicht. «*» A b. S. „Einige von uns sind nämlich der Ansicht, datz die Kunst mit drni Handwerk nichts genicin habe, während andere n»d darunter auch ich bebaiivten, Künstler könnte mich derjenige Handwerker sein, der nach eigenen Entwürfe» seine Arbeiten künst lerisch aiistührt. Also giebt es bestimmie Unterschiede zwischen beiden und ivelche?" — Zwischen Kunst und Handwerk giebt eS eine Brücke, das ist das Kuiisthandwerk. Haben Sie noch nichts davon gehört? E«Ab., El, cm Nitz. „Wie werde» schmutzige Spielkarten gereinigt ?" — Erst mit wollenem Läppchen und rtwnS Talg, dann mit lenienein Läppchen avgeriebe». A. H ohlreld, Borli n. „A Aeherlansitzer crlvl't sich ui de Ütiiiiz bm Prieiloiten a dr tatzten Mvntaasnmniner ihres Aisnwosserhuleli vnn 20pta»gsticke» zu bemarken, voß mr sich dos Börgniegen dam Baden a de Schpiaa ba annec Diese vu zalm Nietern do a Barlm sihre oste macht. Dos; de Berliner haltere Ogen hon sällien vs de Drasiier. os wnl>l »c gnil vzonalmi, iviilil aber, doß de Scbpraa sihre klorcK' Wosser Hot, Ivos de Albe ne bot. Abers klore Imlle Wojier a dr Schpraa köinnn ok dodcrvnn har, doß de Schpraa de O.nalle a Sachsen und zivor a dr Aeberlalisitz Hot, doß mr möt Raicht soin kon», wos as Sachsen kömmt, Hot sich gewoschen. Schlvinints oder schloinints ne?" — Sic meinen doch die Spree oberhalb Berlins ? Denn wie ein weißes nnsctnildsvoklks Tänbcben zielit die Spree in Berlin ein und als Dreckbarlel kommt sie wieder Hera ns. ZP R. R. in S. „Bitte nni 'Angabe der Adresse des chine sische» Gelausten in Berlin. Kann mir oenelhe event. die Erlanb- >nß zmn lleherkcitl in die chiinsisrhe Armee erwirken? Wird von der nnsvcben Regierung die Genelniiigimg hierzu überhgnbt noch gegeben ?" — Li Fong Pgo, Beamter 2. Kl., anßerordentücher Ge landter nnd beboUniächkigter Niinister, logirt Berlin E', v. d. Hevdt- straße I7>. Ient ist er aber in Paris, »in mit der sranzösischen Re gierung über die von letzterer geiordertcn Kriegsentschädianng wegen Bertelnmg des 'Be.rirags bau Tientsin zn berhgndeln. Als Privat mann könne» S>e sic» anwerben lassen, wo Sie wollen. Alschine nnher Soldat miissen Sie aber gut lauten können, wenn der Feind kommt. .Z» E in denkende r B ürgc r. 1) „Schreiben denn die Dresdner Nachrichten über die Bortomnmisse der Stadtverordnete» und des Stadtrathes Unwahrheiten? 2s Redet der Baumeister Harnvig in dieser Sache denn nur die Wahrheit? 8s Wer mag denn wähl deiieii mmierwährende Richtigstellunge» zu denlich Rede Wendungen bezahlen?" — l) Ga»; im Gegeinheil! linier Bericht emaiter bleibt bei dem Wortlaut seiner Berichte allenkhlüben fest stellen und wir baden auch noch nie von einer anderen Seite als der einen bekannten eine Ausstellung gehört. 2> Es steht uns nicht zu. daran zu zweifeln, daß er nicht immer der Meinung ist, das Watne zu behanoten. noch weniger indessen möchten wir behaupten, daß >eme Meinung immer die wahre, d. h. hier die richlige ist. Was speziell die denngen „Berichtigungen" betrifft, io bedari es wohl kam» eril der Bemerkung, dgß das inmiei wiederkehrende: „unrichtig iil . nicht zugleich Beweiskraft m sich trägt, sondern ganz einfach nur eine Behauptung ist. Ans diesem Grunde haben wir auch die meiste» dieser sog. ..Benchiigiinge»". tnr die stets Aufnahme im „redaktionellen Fließe" und zwar unter Drohung mit dem Preßgeietz und mit dem „Bertlagen" gefordert wurde, unter die Inserate ber wieten. 8s Jedenfalls' der Inserent selber ein reicher Mann zn lein. Das nns liier recbt panend angewanst! W» T. G.. Meißen. „Neulich habe ich in dein „Buch für Alle" gelesen, daß dnrch Sandadreide» die Sommersprossen weg geben. Ist das andern und muß das im 'Anfang des Frühjahrs ge'chehen, oder kann man das auch während des Sommers machen? Was iür Sand muß das sein?" — Das 'Abreidkn mit Sand kann imr den Zweck haben, die alte Haut zu entfernen. Wenn dies oft geschieht, werden wobt die Sommersprossen »nt verschwinden Nimm Dich nur in Acht, daß inanDic» nicht während diescrHäut geschundene Fräulein von Meißen" nennt! Pnlverisirt Land jedenfalls sein, so veunengi man ihn wenigstens als Toiletten mittet mit MandeMeie. Willst Du Dir aber eine Fuhre Bausand gn'ghren lassen, kann das auch den Hals nicht kosten. L a n g i. A t> o n n enti n. „Bravo, Du edler Schnörke in Bezug ans die Abtriimpnmg gewisser klatschsüchtiger Weiber. Tn verdienst wirklich einen Orden. Wäre cs denn nicht angemessen, Lont», äsu ckult IS84 L. Otto. Ost ra u. Antwort: Der von Ihnen ringesandts Winziae Käfer ist nnS vom hiesigen kntvmvlogischkii Berei» „Iris" als llilvsvuo 8urimua«»«iii In an. tkruuiontnrlu« lubr.s bezeichnet worden und zeigt sich buchstäblich ba am Mristcil, wo Getreide auf- gespeichert ist. Den» Gebäude tbut er keinen Schaden. Radikal mittel? Jedem Einzelnen einen Eßlöffel Blausäure eingeben oder der ganzen Sippe da- Hau- über den» Kvpf wegbreiincii. Hilst Braut. Bautzen. ..Können Sie mir nicht ein Mittel rathen, waS ein Maal am Kinn am schmerzlosesten vertreibt? Ich habe nämlich in vier Wochen Hochzeit, und da möchte ich eS gern bis dahin vertreiben.... ES giebt doch sehr viel junge Mädchen, ivelche sich die Haare vor» brenne». Ist das nicht schädlich für die Haare?" — DaS Maal lassen Sie durch Hilfe eines Arztes be seitigen, man sggt ja, daß die- vermittelst des galvanvkaiistischen Apparats möglich sei. Bielleicht gievt es auch andere Mittel. DaS Brennei, des Haares ist, wenn es oll geschieht, schädlich, denn eS trocknet dasselbe ans. Die Redaktion. — Kleine Plaudertasche. Wenn wir die übergroße Giitiilülhigkeit Jemandes tadeln und ihr ein ungünstiges Progiiostikon stellen, wird gewöhnlich getagt: „ich will >.> leinen Dank!" Das klingt so ei»ßich und nalurlnh, daß man daran glauben lönnle. Und doch sind diese Worte nicht viel mehr als eine Phrase. ES giebt wohl kaum einen Mensche», der eine Wohlthat lediglich ni» ihrer selbst willen thäle. Perlangt oder erwartet der Humanist schon keine überschwängliche» DgnkeSänßerimge», keine öffentlichen noch privaten Lvvliudeleieiß st' will er doch irgend ein Resnltgt, sei es auch nur Zniriedenbeit mit sich selbst erzielen. Im Grunde ge nommcn ist dieser Wunsch ein Beweis von Ueberschätznna, eme Art Weihrauch, die dem Götzcnbilde „Ich" gespendet wird: allein wer wollte eine» Staubgeborenen tadeln, weil er sich ans Augenblicke etwas mehr dünkt! Leider Nnrd durch die meisten Bä ecke der 'Nächsten liebe und Barmherzigllnt nicht einmal das mit sich selbst zmnedene Bewußtsein des Gebers erreicht. Wie oft muß sich Dieser und Jener sagen : „ich habe mein redlich crworbeneS Geld, meinen Nath- bseimig. das Ergebnis; größter Enthaltsamkeit an Unwürdige weg- geworien, habe Arbeitsscheu und Genußsucht, die beiden Bampvre, weliae an dem Marke der Menschheit sangen, durch die edelsten Regungen der Ovsersrendigkett mästen bellen." Diese Erfahrung nbmerzt »in so tieier, da sie berechtigte 'Borwürfe im Gefolge hat. Wir sind vtt »ur aus Pegnemlichkeit wohlthalig. Ein unbeachicler Bettelvries würde vielleicht ein Bergnügen, eine Mahlzeit verbittern: die luimnervolle Miene des Hilfsbedürftige», seine gniregenden Tlnänen und Klagen tönnten den Schlaf heiinrnlngen. Schließlich verabreichen wir Gaben alS eine Schmeichelei iür die Gottheit. Durch solchen Tribut glauben wir Tlwren den Allerbarmer, dcr arnnelige Scbwäche mit nnerschöpslicher Milde verzeiht, gewisser maßen zn besteche», zn versöhnen. Wie kindisch, nicht wahr? Aber es ist lv: man müßle ein nachlässiger, unehrlicher Beobachter sein, nni die Wahrhen dieser Bemerkung nicht mi eigenen Gewissen cms- zufmden. Ist das geschehen, dann kann der schnödeste Undank weder überraschen noch verletzen, er darf sogar als vrovocirt und verdient vetrachket werden Wer wekulirt. muß cs sich gefallen lassen, daß die Spekulation sehlschlägt und Berlnst herbeillchrt. Ganz, anders verhall es sich mit den Enttäuschungen, die wir ohne jedwede Sclmld, alio mir ans zu regem Mitgefühl einsainmelii. Sie gleichen einem Gittreae», der die besten Triebe am Baume deS LcbenS zer stört. Wüßte» wir, wie oft dieser Gistrcaen auf daS Haupt von Personen siel, die sich mißtrauisch »nd verhittcrt von dem Treiben der Well znrückzicheii und die Anhänglichkeit eines ThicreS den Tugenden ihrer Mitmenschen boranstelle», wir würden seltener der ja das Glück bat.. spöttisch oder gar verächtlich zur Seite blicken, wenn nnS ein sogen. Das Wort „Redewendungen" scheint > Menschenfeind, ein Sonderling in männlicher oder weiblicher Gestalt begegnet. So gern es geschähe, ich kann'S nicht leugnen, daß sich Katze» und Hunde treuer, erkenntlicher, besser erweisen, nlS die ver meintlich vollkommensten Geschöpfe des Erdballes, denen die Vor sehung bei allen GeisKsgaven ein Herz gab, was sic zur Filtrir- maschine des Blutes degradiren, dascrn ein Vorthcil in Betracht kommt. Veuirlbeill diele prosaische Nutzung schon den weniger zart organisirtn Mann, um wie viel mehr muß sic bei einem Weide cm- widern. WaS ballen Sie, gelchätzie Leserinnen, beisvielsweisefvon einer n Häntnng „das! eriahrenen Frau, welche die Noblesse eines MenschcnfrcundcS bis crinrt^mnß der! an''S Aenßerste ansnützte und jetzt mit lieblosester Ignoranz vergüt? 'Verargen Sie es dein Verletzten, der die gehegte ante Meinung moralisch und materiell büßen muß, wenn er knnstig Niemand Ver trauen und Glauben 'chenkt als der Lüge und höchstens dcrSelbst- sticht? Als Konmierllar möge Folgendes gelten: Vor einiger Zeit suchte die Wittwe eines mittellos verstorbenen Dresdner Einwohners für ihre Inns Kinder einen Vornnmd, für sich einen Vcrather. Mit arnge mnerahle Sorte oon Menschen zahlen, wenn Du dahin wirken ! anSgiebiger Hille bereit war. Der Vormund wurde nicht allein den könntest, daß Solches wieder Uins würde, wie es früher gewesen." j Kindern ein zweiter Vater, er rettete auch die Mutter vom voraus- — Oenentlich beschämt zn werden, daß beißt, sich beim Lesen einer' sichtlichen Untergänge. Anher den mannigfachen Geldspenden, welche Abfertigung sagen zu müssen : „Das geht an» Dich" ist auch ein ' ihr, zu Gelnirtsiagen, gm Ehristscst und bei anderen Gelegenheiten Pranger. Wenn sie mir demselben zn'rieden und. so geben Sie die znsielen. setzte er mit unendlicher Mühe durch, dgß die Wittwe eine 80 Nit. tnr die Armen, welche nch zahlreich bei uns melden. ^ regelmäßige, dgiiernde Unterstützung tür ihre Kinder erhielt lind M arie R „Lieber, guter Schnörke-Onkel! — Zn Dir! di. selben — auf dem Lande bei Bekannten re. einzeln nntergcbracht komm auch ich als Nichte. — um Tll herzlich Tank z» sagen. —! — nach der Stadt zurnckkehren und gute Schule» besuchen konnten. ' Zn dien-r Zeit schuldete die Fra» einen rückständigen Miethbctrag von 2n:> Mk., llir welchen der Wirlh, als sie im Frühjahr die Woh nung räumen mußte, das Mobiliar innebehaltcn wollte. Auch dicke Sorge nahm der Vormund ans seine Schulter, indem er sich beim r bam SRo- ide. tu den W asten rin ich Prenße n. - Ilmt's nie! 1 mal beweisen, — was sie n»st- rn Fahiten ichllsdig, — ^ Wird d dies Mal nicht 'o geduldig! — Am ihr Sacla en. an ihr schon - - Euei ..Weiß' ' war auch dabei. — timt'» die Gesichlec nach Ellern. - - gebt 'n mal r echt niftn' ge Ble,'' — Winftet nberger und — N v >X"'se^ — nc ön't c:m nal den g: .oßen Bei en. - kel.r t mal ab die - I, l':'.uiewe den. - - teme e mz ge l-Iei be kleben. - Der Kr stge>- soll Z»'' stillt daß Du mild gingst zu Gerichte. — Sieh', recht hat er, der »ns anttagt. — aber 'agrn daO er nimmer, — dgß die deutsche Frgnen- tngend -- sei verloren mm für immer. — Freilich giebt's viel Gänschen. P,'cine». — die. »in sich zn putzen leben, — von nichts als von Moden reden: — doch es wird noch and're geben. -- O! ich kenne denl-ch'. Mädchen neuen Linn's mit slli'z'gen Händen, — die lin Hanie ihr Glück finden — und sich nicht zur Putzsucht wenden. Aoer lieber Onkel Schnürte — denliche Männer, g'ebt es die? außer Dir natürlich, me!»' ob. Dntzendwe's stellt in der Zeitung: — Geld nnk Mädchen sticht,' — gillmiiihig dar» sie auch dabei sei»,^— doch das ist iberg nng. - Und die Herrchen, ans den Straßen — nnr hölien Kleidern 'chanen, — schonen Lärvchen, iüßen Reden an allerschnellsten tränen. - Und w vaste» sie zusammen, und leer ist Kopf und Mn>. — wenn der GetdAck mir ge W:rth als Selbstschiüdner verbürgte und seiner Schutzbefohlenen die Annehmlichkeit answirkte. ihre Verbindlichkeit in inongllichen Rgteu st l>» Nit. adkragen zn können. Ngchdcm diese Vereinbarung gc- . trösten, ordnete der mzennüdliche Heller ein anderes Mietliverhaitiiiß ich iah deutsche Männer ans günstigste Weile. Seiner Intervention allein dankte die Wittwe eine iimihaste WohnungSmilcrslütznng: er setzte sie ferner in den Stand, durch Uittervermiethnngen ein reipekrableS Auskommen zn DaS Glück war hierin der Wittwe über alles Erwarten daß es ihr sehr leicht gc- Zbn.r schwören. — der Krieger wll sie bochoerehren. ... ,nan;onn, >o-ei: — io ,'Ad.n lue:. - d>n: inen anipeil P.-mer? - Und Ihr M'i D .r Bund-es.lüitzen. — wciS sollst, Elnei-.'-ch.-bc!'. r.üv.eii? — Scti'eßu naih den roihen .Koten — nivrer Feinde, der Franzosen! Danim Üiache. nv' ich, Rache! — Rache gegen die -- die an einem ichöncn Tage — in den rothcn Pluder verhölnll die deutsche Flagge!" — 4 — Stürm scher Anton . . . ruhig Blut, Zähme Deine große WntlN Wahnsinn war' cs, unsre Fahnen zu vcrthcid'gen Gegen dumme Jungen! Einen braven Deutschen können dille incht belcid'gen! 'N. N.. Tevlitz. 'Amwort-, tsterade sehr Vertrauen cr- neckend ist Ihre Vorbildung und Disposition zn dcm Schritte, deim Sie rhtln ivollen, nicht. Wer in aller Welt schreibt denn „lathei-I noch" und ..Uillerrichtsztehr" ! ES giebt ;. B in Leipzig und auch ! ai oerswo genug Anstalten, welche ihre Leute am ein Maturitäts-! ,-t-.mien an einem Ginnnasinm drechseln. s),nr ertundigen! Ander Umvcrstlat. abermruck nur hier, dauert die gesetzliche Zeit für evang. Theolagie 7—8 Semester: Homo, omuia oirennispicn!! ^ „W >i I ursche bei Dr a I e II. „Wir Hamm nämlich „ff der! S'stundärbabne an Streit. Ter eene Nun de Bedeutenden der meent i und schwoert Steen und Been drnsf, Schömeldcr Ware 1884 gekeppt! winden. Ta war mi eener derbei ans Wei^durs, oocb bmi Bedenle, I der ialne nee, »ee, Ihr kennt Gill drnss nahmen, Schöntetder isI i'.aha Kriege 18«ai gekeppt wurde». N» meeme der bn» der Eisen ! balme: nn ich wees ganz genau, s'war das erste Hans an der ^ 0 ljemmtzerstraße in Draten, >vo Schönielder war. Ter bedeutende Mann im ans Weirdurs letzt neu Drumpt drnsf und iaht: nee, --''war lmks gewann, ganz draußen am Eiienbahndrühergange. Bitte mn gef. Auskunft rächt sihre scheene. wer nn vnn die beeden Grüßen Rach! Hot?" 7- T>e Hinrichtung SchömelderS hat >8«:s, also vor dem K riege stattgc'nnden: inBczng ans denDbalorl hak derNiann cmSWcir- dor' ü>echt, mit der Einichranknng, daß man nickt wohl von ,^gnnz drannen" reden kamt, da der Ejsenbahunberaana nicht „ganz draußen", - wo mein es d Lud: Drn.ii härm'DH gm. wer ni-ht... der H., K arl W . R Brietma! lenhestnichtrr, «stnstav Weigel, Leio: gewinnen. Das Gluck wg hold, sic befand sich bald so vortrefflich, west» wäre, die »rühere Mitschuld in der angegebenen Form ans inateichen. ES geschah jedoch nicht, die Einkünfte wurden cmdcrwei! IN Eiden''-Imerz?" - i Es ist .'sti alte-.' ve-.ivendet. Wo;», bleibe ans Delikateste hier nncrörtert. Der Vor h mtr nich. blässer, — Wer hcirath't. der lhnt. mnnd, dem die Wiliwc doch ohne Zweifel ihren Wohlstand znzu- :hnt noch besser! ! schreiben hatte, cinpfing nach Beginn desselben kein Lebenszeichen g d c b c» l. „Giebt es sthon einen vatenlirien Ancbr, er sab die Fainiiic mir diirch Anfall; selbst an seinem Ge nus wo kann man selbigen kamen?" — j bnrlstag, al'o zn einem Zeitpunkte, der für Dankesworte recht ge- hat dergl. , > eignet ist, blieb sie ihm fern. Schon wollte er an Krankheit -llnubc» koil'Mt '» Emma und Anna. „Wir litten mn AuSkmstt, wie es und tausend andere Entlastmigsgründc suchen, da begegneten ihm , daß die Soldaten aus Sälen meistens nur am Büffet stehen ! eines Tages die Kinder. Sie drängten sich nicht wie früher nach anstatt zn ranzen ? Da die Soldaten meistens gute Tänzer sind, so! der Hand, die ihnen w oft Vrod gegeben, sondern wichen aus und Hab.» von nnS schon mm: r darüber gewundert." — Wenn Ihr die i liefen ohne Gruß von dannen. Wenig Tage nachher reichte der Herren Vgleclandsveillg-idiger selbst mm Büstet sührl, werden sie! Wirth, der sich klug bereckmnd an den Bürgen hielt, die Klage ein nach eingenommener S>äll>-.g schon mit Euch tanzen. Probirt s nur! und forderte seine 2M Mk. In der festen Ucbcrzeugung. daß die B ..Hai»-,, nnnäni'che Onca: Geldanleihe 1Ü14 eigentliche Schuldnerin zahlimgsfäkig sei, forderte sie der Vormund sichere Kavitatanlage ?" — TicKs sonst io beliebte Papier ist durch! brieflich ans, ihr Versprechen einznlöjen. Anstatt nun mindestens die neuesten rnststchen Anscihen etwas in den Hintergrund gedrängt i eine höstichc Entschuldigung wenn nicht mehr zu erhalten, mußte er worden. sich mit der Antwort begnügen, dgß die Wittwe mündig sei und W 0 hlrede eines H andwerkerS miS dem Zschopau-! keines Bornnindes bedürfe, für die Kinder aber künftig einen anderen thale: „Tue Jugend w ll jetzt blos stnomni — oder a>S Kaiistnann! Vormund bestellen werde, da ihm anscheinlich die übemommene Last m der Welt herum slaniren: - sicht man sich in großen Städten 'null nm. — lniisen die Hälfte Leute mit bunten Kappen «Mützen) oder Niiisterpacketen herum. — Schlechte Geschäfte, recht viel Stenern — giebt es in Preuße». Sachsen und Bayern, — geht das so fort, Ihr guten Leute, — wird auch noch so Mancher pleite! — Hand- werter merke den guten Rath: — wähle wie Tn, wenn Du Steuer»^ gabln: mimer als m schwer falle. Der Schluß diesesMustcrbrieses verbat jede weitere Belästigung. Selbstverständlich mllerblieh dieselbe auch. Der dup.rte Vormund gehört zu den feinfühlenden Leuten, die sich da nicht ein- dräiigen, wo man sic nicht gern sicht. Schade, daß er auch noch zu allen anderen Verlusten, unter denen die Ernte des Undanks und der nicdrigst weiblichen Tcnkunasart wohl den ersten Rang ein- wünschcn wirst gewählt zn haben. -- Laß'Dich nicht nimmt, die 200 Mk. zahlen muß. fiir die er seinerzeit eintrat. Stimmvieh gebrauchen — und denk'bei so Manchem : „Tu Die st Summe würde Manchen, der mit dcm Elend kämpft und kannst mir don Buckel nanftranchen". — Wähl' künftig nur einen j umsonst nach einem AnSwcg sticht, von der Verzweiflung retten: reellen Handwerks»»»,». — der ehrlich denkt, brav handelt und freiem dem vorliegenden Falle ist sie. wie schon erwähnt, nur bieMast, Iprechen kann 1 — der sich nicht läßt in Parteischwindel ein, — sich > wodurch Verworfenheit groß uno größer gezogen wird. Die An- vom Schacher- »nd Gründcrgesindcl hält rein. — der wirklich ist.! nähme, daß früher oder später die Stunde schlagt, in der die Frau was er sei» soll: — ein wahrer, treuer Volksvertreter, — kein! ihre HandlimgSwcise bereut nnd einen so selten noblen Beschützer Mielhling, Ordensiäger, - Schachersecle oder Speichellecker, — der i znrüctichnt, kann nicht als Genugthuniig gelten; nabe genug liegt genau weiß, was dem Volke und Handwerk thnt noth — nnd wirkt! sic. ES ist kaum zu erwarten, daß der jetzt in Aussicht genommene nach besten Kräften, — daß ehrliche, reelle Arbeit bringt Segen und zweite Vormund, ei» Jude, an fünf Ehristenkindern mit derselben Brad " — !' — DaS Malta Gatt t onsermatbiaan Nataistalla >«>rt>-itt Maiin -V nba»h>->>in arsäbrt. V — Das walte Gott! A b, „Was halten Sie von einer Frau, welche so dumm is jede Wäschklanmier two beiläufig bemerkt, 2Dhd. 8P>g. ft Tinte ihren vollständigen Namen schreibt und extra noch . während andere wichtigere Sachen, wie abgerissene und Knöpfe keine Berücksichtigung finden?" — Sonst ^ Franen an einen Namen, hier ist cs gerade um- , Weshalb? wird die betr. Iran wohl wissen. Vermuthlich ihre Wäschtlgmmcrn srüher immer Abnehmer, während die icnen Bänder rc, gewiß Niemand annäht. vpfclinnthigen Liebe Vaterstelle verkitt, wenn er obendrein erfährt, daß die ganze Sippe, die Wittwe in echter Linie, nur nach seiner Börse lechzt. Tie 'Ausgabe, verwaisten wie verlassenen Kindern und Frauen zn Helten, ist gewiß groß und erhaben, wird sie aber so aus- gcnützt nnd vergolten, wie hier wahrheitsgetreu ge childert ist, so muß die Freude am Wohlthun in's Gegentheil Umschlagen. Der Schuldlose hat mit dcm Schuldigen zu leiden. Man braucht sich durchaus nicht zn wundern, wenn Bittende kein Gehör finden und der reiche oft betrogene Mann mit einem Achselzucken anstatt mit einer Gabe antwortet. Wirkliche, unserer Bcachtrzng durchaus
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