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Dresdner Nachrichten : 21.04.1881
- Erscheinungsdatum
- 1881-04-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188104211
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18810421
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18810421
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1881
-
Monat
1881-04
- Tag 1881-04-21
-
Monat
1881-04
-
Jahr
1881
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 21.04.1881
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Nr 1LI »»«««»»«» »»»»»I«»»«». 8«1ta » Vo»vo?«t»sj ckvn »L, ^prll 1881 — Scbulwerkltiitten. Auch in Dre-ken wird mit «nkang Mat v.J. die „Erziehung zur Arbeit" Gegcnstano eine» praktischen versuch« werben, lntem durch den Gemeinnützige» Verein Kurse in Papp- und Holzarbeiter» tttr Knaben erüfsnet werben sollen. Liegt eS in bcr Natur der Sache. daß vieles Unteriitbme» zunächst räumlich und zeitlich in bescheidener Auö bevuung I» ü Leven tritl, so ist voch, wa» die Gewinnung päta goglsch gebildeter Lehrkräfte unb die Beschaffung ausreichender Lokalitäten, sowie kie nvtbweudige Ausstattung derselben be- trilst, eine »Vorbereitung getroffen, welche gilnstige Resultate ver spricht. Auch teblte cS nicht an Meldungen zur Tbeilnabme. loeiche beweisen, daß die Bedeutung de» Arbcltöunterrichtü auch bei »iiS Würdigung findet. ES wirb bei diesen Kursen des Gemeinnützigen 'Vereins vor Allem der erzlebliche Wertb dieses Unterrichts in'S Auge gefaßt; Hebung von Getübl und Kratt durch »übliche Tbätigkeit. Gewöhnnng an Ordnung. Bildung des Augenmaßes. des Gcsck'iiiackS, Erweckung von »Arbellüireuke und Ausdauer, diese Wirkuiigen sollen angestrevt werden, während außerdem, da der Unterricht I» der Hanv tüchtiger Schulmänner liegt, »ich Gelegenheit bieten wird, die Arbeit vielfach Im Sinne des Anschauungsunterrichts zu verwerthen. Via» fürchte nicht, daß vier eine neue Belastung der durch den Schulunterricht bereits so icdr in Anspruch genommenen Jugend entstcbe; zu nächst würde nur einmal wöchentlich eine zweistündige Arbeit zeit erfordert, welche ie nach Beguemliä'keit gewädlt werden kan», da an allen Wochentagen Unterricht stattnndet; vor Allem muß aber beachtet werde», daß. wie die Erfahrungen an anderen Orken beweisen. In soleber praktischer Tätigkeit, gegenüber der geistigen Anspannung durch die Schule, geradezu eine Erholung liegt, bat man doch i» Schweden und i» anbcren Gegenden be ubachtet. daß selbst wäbrend der Ferien die Knaben vielfach frei willig die licbgcwonnene Tbätigkeit sortsübrtcn. Eiter» und «Sezieher. die sick' kcS Näheren für die Einrichtung keö Arbeit- Unterrichts am bicsigen Orte interessiren, seien aut die bezügliche Bekanntmachung im Annonccnll'cil unseres Blattes verwiesen. - Tbc>iö durch Unvorsichtigkeit, theilS durch Zukall konnte vorgestern Abend ans dem Saale des „Sächsischen Prinzen" in Striesen ein Unglück entstehen, denen Tragweite bei der da» selb» anwesenden wabrbait riesige» Menschenmasse kaum zu über« leben war. E>il brannte der Borbang an dem Buffet im Saale und kaum batte man durch Hcrgbrcißcn desselben ein weiteres Umsichgreifen dcö FencrS verhindert, alö in dem an den Sam 'toßenden Nebenzimmer der Kronleuchter bernnterstürzte. Dem Umwind, daß zufällig Niemand in der Nähe saß. ist cS zuzu- schrechen, daß an>,er den vollständig zerschmetterten Lampen ein welkerer schaden nicht angerichket wurde. — Eine Familie von 7 Kopten wurde vergangene Narbt obdachlos im sogenannten Tolkewißer Wäldchen, weiches an Striesen grenzt, auigegriffen und durcb die Gendarmerie Angebracht. ES befanden sich hier- bei vier im kräftigsten Alter siebende Personen. — 'Bei den hiesigen Konditoren, Kaufleuten und Drogulsten erkundigte» sich die wohstahrtSvolizellichen Organe dieser Tage angclegcntiichst nach etwa vorrätbig gebastenen santonln- baltigen Mitteln und Fabrikaten, alö: sogenannte Wnrm.chocoladc, Wnrnizeltchcn. Wurmfarnen n. dergl. und, wie zu erwarten. In vielen Fällen mit Eriolg. Da vier der Berka»! von Apotbekerwaaren in Frage kommt, dürste die Sache nicht so ganz glatt verlausen. - Durch einen Stiefel ist dieser Tage die Person eines längere Jett unerkannt gebliebenen, beim lebten Hochwasser i» Kreinik bei Strebia ertrunkenen und längst beerdigten ManneS testaestelst worden. Die 'Angehörigen des seit dem 28. Mai vor. JarreS verschwundenen NerercndarS Nicbard Bolibrecht ans Dresden veeanlaßken eine 'Ausgrabung und da ward denn die Grfem'nng deS Gestrebten, der schon »ehr zcrralien war, in der Hauptsache durch einen noch gut erbgstencn, durch irgend Etwas ausgezeichneten Stiefel bcrbeige'übrt. — In Anbetracht der vorgerückten Jahreszeit beginnen von beute ad Im Victoria-Salon die Borstelstmgen erst »m iß Ubr. ES sind nur noch wenstge Tage zum 'Amüsement in in diesem abwechselnngSreichen Etablissement vorhanden, da mit dem Letzten dieses MonatS sich die Pforten am die Dauer der Sommermonate schließen. - Der rührige Wirts' des Hotel Annenhof, Herr Fischer, übericblckte der Net. d. Bl. ein Probetäßchen deS in seinem Nestanrant zum 'AuSichank gelangenden haverliche» Er- vorkbiers ans der N. von Künichbergstchen 'Brauerei zu'Weißen- brunn zur Prüsting. Da die maßgebenden Herren Redakteure d. Bf. gerade fetzt am Reisen sind unb die augenbiickbcben Ststnmstlbrcr der Redaktion dadurch weder Zeit noch »Vcrstanb- wß stär dergl. Probe» haben, so wurde daö Faßchen einem Kreise tüchtiger Kenner zur Verfügung gestellt, welche sieb nn barmcmstchstcn Einklang über die Güte und den Gehalt-Reicbthum dieses „E-ch bavrische»" höchst lobend guöiprachcn. „Hovien und Ma'z, s'st'tt eihattS'" ist darin von bester O.uaistät vertreten, und das ist vckanntiich die Hauptsache, auch paßt in Bezug auf die'e Zukbak ganz freist ich hier der Spruch „wo Du nicht bist Herr Organist, da schweige» alle Flöten re." Wer sich davon ubcrwugen will, besuche daher einmal das Restaurant „zum Anncnbei". Annenstraße >2. — Nachdem der FrübUng seinen siegreichen Einzug auch in unsere lieblichen Th.ttcr gehalten hat, bereitet die A p o t b ck c zu Tharandt, wie srüber, auch dieses Jahr wieder, anö den ersten irischen Blättern dcü dmttnte» Waldmeisters mit aller Sorgsalt eine M a i tr a n k e s s e n z, mit und ohne Jucker, mit deren Hilfe und entsprechendem Weinzuiatz sich Jedermann für ein Weniges den io angenehm schmeckenden Nta trank selbst be reiten kann, der sich in nichts von dein aus Waldmeister selbst gemachten mitcri'chcidek. — PoIizcivcri cb t. Zwei kleine Knaben im Alter von 5 Jabren wurden am Dienstag Nachmittag beobachtet, wie sic aus d.m> am Finanzgcbaudc angebrachten Briefkasten eine Ein- I ag e heranözoge n. tzitö sie iahen, daß sie verfolgt wurden, warien ste den Inhalt dev entwendeten Briefes aui die Straße und entstehen. Die Kinder wurden nachträglich ncch ermittelt. Die amgeuindeucn Schriftstücke sind der Behörde übergeben worden. - Ein I l übriges Mädchen wurde am Dienstag gegen Abeno von einem Steucrbcamtcn der I. Volizeibezirkswacbe zn- gciübrt, weit rm'scibc seiner Ebenau soeben aus der äußeren -Ictottasche ein Portemonnaie mir Geld g e st o b I en batte. D.cies Niadchen ist nun geständig gewc cn, in Gemeinschaft mit einer anderen Miabriacn Gcnoisin wrtgeictzt i» der lebten Zeit eine große An-abl derartiger Diebstähle aut der Wt-Stluffcr-. Schloß- und Seettraße. ' w ie aut dem Aitmarktcvcrübt zu baden. - - Bei der Muuernug der Rekruten durch die Militär-Eriatz- Kommisi'vn im '(Igle derWgldschlößchcii-Stadtcestgulatic» ver übte gestern Vormittag einer der Vorgcladencn in trunkenem '.uttande derartig N niug, daß er abgciiihrk und -nr .»>ask ge bracht werden maßte. — In daS Geschaitöiokal eincö Ubr- machcrS ans der Rl'änitzgasse war in der vtacht zum 14. d. Nt. ! ge äugte rieStaalSanwailschatt zu der Ucberzengnng. daß der l >n l»-1 n b r ii chöriebstahI versucht werden. Der durch die i Thatvesland des WuckKiS für gedeckt zu crachlc» sei, indem lieh ! zu ecinittelii gewesene Thätcr l at sich f der Jeugc sticminele thatiachiieh, a!S er die Darlch» mimabm bei der »Bcbcrdc tcnnncirt. ES! bew vrolongirie, um damit die Llrbeitülöhne zu bezahlen, im! Feiertag, wenn auch nur vereinzelt, die ersten Svargeipleisen. Die Obstdüume baden über unb über Knospen angesetzt. boften wir, baß wir vor größerem Frost bewahrt bleiben. Die Wein- derg-best-er wollen dies Javr den Versuch machen, sich so viel alv mvglstv durch Rauchieuer gegen den Frost zu schützen. unv sind vurcd den Wetnvauverein Slgnalstatlonen aut dem Spitz- bauS. Hermannsberg. FrievenSburg unv Wackerbartböruhe ein gerichtet worben, die bei berannabenbem Frost <-i- 2 »radNeau- mnr» um 8 Ubr Abrnrs 2 Slgnalschüsse abgrven. Etz ist diele Einrichtung ebenso vortbellvait iür die Viuenbetttzer, da la Jeder gewarnt, so viel alö möglich Tchutzmaßregeln in seinem Garten treffen kann. — L »schwitz. Am 15. b. M. wurde in Abtbeilung vst veö Fischhäuser EtaatS»orstrevlereö der unbekannte Leichnam einrS Erhängte» ausgeiunben. Derselbe, ein Mann in den 46er Jabren. von mittler Statur, braunem Haar und VoUbart, war bekleidet mit Rock. Beinkleider» unv Weste von bunkelgrauem Stoff, dunkelbraunen Unterbelnkltldern und do. Unterhemd, weißem Leinwankbemd. Schaftstiefeln und schwarzem Filzhut und trug ein weißes Taschentuch bei sich. Die Wäsche war nicht ge zeichnet. Der Leichnam Ist aus dem Loschwitzer Friebbole gestern beerdigt worden. — Am Mittwoch soll aus demselben Revier eine Art „Paukcrei" zwischen luugrn Forstleuten stattgesunden habe», die aber ziemlich unblutig verlauten sein soll. -Ehe,» nitz. am Ist. April. Ein höherer, gutsltuirtrr. geachteter Beamter der hiesigen Post sprang gestern In einem Antali von Schwermnth. an welcher er schon lange gelitten und wcShalb er inü hiesige Krankenhaus gebracht werten sollte, zum Fenster seiner in der 2. Etage gelegenen Wohnung hinaus aus kie Straße, wobei er de» linken »Arm brach. Der Unglückliche wurde sotort inü KrankenbanS gebracht. — Bor wenigen Tagen verunglückte in der Nähe deS Rotbcn Borwerks cln Bahnarbeiter dadurch, daß er beim Bremse» eincö Wagens zu Falle und mit der linke» Hand auf die Schienen zu liegen kam. Der über dieselbe blnwegsahrenke Wagen zerquetschte ihm zwei Finger. - Die Ostericiertage sind hier verlausen, aiS ob rS die Pstngtcier- tage wären. Massenvait strömten die Menschen anö der Stadt hinaus inS „Grüne" und die benachbarten Dörfer waren von Städtern überfüllt. Ader nicht nur ticGastwirtbe baden vollaui lvre Rechnung gefunden, auch die Pferdebahn ist in ungeabiiler Weiik benutzt worden. An den beiden Ostericiertagen sind nicht weniger denn l4,8!>4 Personen befördert worden, waü eine Einnahme von I80Ü.45» Mk. abwarf. — In der Nähe vonEbem- nitz hat gestern ein Waldbrand einen Tbeil der aufHcrmcrs- dortcr F!ur gelegenen und zum Olbcröborfrr Forstamt gehörige» Privat,ralbnngcn vernichtet unv ziemlich bedeutende» Schaden verursacht. .Verwahrlosung soll die Ursache sein. In Bischofswerda erhing sich der im i5. Lebens jahre sichende Bäckerlehrling E. E. Schlenkrich Inder Scheune seines Lehrmeisters. Schwermnth scheint die Ursache des Selbst mordes zu sein. — In der Nähe von Sckan'enstein wurde am 17. b. M. der Maurer Zenker aus Großol herSdorf tobt antgeiunden. Der Man» ist AbendS ans bei» Heimwege, der oberhalb einer rohen Usermancr i'inführtc, über dieselbe herabgeslürzt und dabei mit dem Kopke dermaßen am eine starke Baumwurzel ausgc- chlagen, daß er jedenfalls soiort eine Leiche war. - I» Enlendori ist unter dem Rindviehbestante teö Gutsbesitzers Leonhardt die Maul- und Klcmenieuche auögebrochc». — Im Hofe eincö i» der Ncucgasse in Meißen gelegenen Ham'cS stürzte am l^z. d. ein 5jähr. Knabe in den durchfließen den Mühlgraben und ertrank. In der Nacht zum 8. dies, brannte in RlemSdors b. M. dem Gcmcinte-Borsrand Kost die Scheune und ein Seite»- gcdänte nieder. Landgericht. Strafkammer lv. Zum ersten Male seit dem Jnkraittretcn deS Wuchergesctzeö vom 24. Mal >8Ai für daS deukiche Reich wurde gestern aus Grund einer dahin gehenden 'Anklage vor den Schranken dcö hiesigen Landgerichtes verhandelt unv entschieden. An, der Anklagebank nehmen der am 26. Dccbr. l8:tst bei Löbau geborene und noch nnvcsiraitc hiesige Pisnbleiber Johann üraugolt Randig sowie der llstiabr., bereits einmal wegen unterlassener Ziehung ber Bilanz mit drei Tagen Geiängniß vorbestrafte und seil 1876 hier amhältliehc Kommissionär Julius Hermann Müller Platz. Anklage mit Vcrtbcidigung ist von den Herren Ltaatöanwalt v. Bcschwitz »nd Rechtsanwalt Fränzcl vertreten. Mitte vorigen Jabres vcabstchtiate der Zinnnerpolier und Bauunternehmer Remmele, ein Grundstück zu vevancn »nd ,var denselben auck' von dem hie sigen Bankbause Günther u. LwarzenSkh ein Baukavital von s>A>. j„ ratenweiicn Zahlungen je nach dem Fortschreitcn deS 'Neubaues zugeiichcrt. Es verzögerte sich jedoch der Eintrag Rcmmeic'o a!S Grundstücksbesitzer infolge der noch nickst bewirk ten Oiömcmbration und das Bankhaus hielt daher mit den Zab- iunaen zurück, während Remmele inzwischen mit dem Ban He gau» und, da er mit seinen eigenen Mittel» nur ganz kurze Zeit ansceickstc, seinen Be,wandten Fränzcl znrBcschaffung von Dar- leben zur Bestreitung der Arbcstolöhnc beauftragte. Aut diesem Wege wurde die Bekanntscbait der 'Angeklagten, von denen Müller lediglich als Vermittler tbälig war, gemacht nnv Randia streckte innimehr am I',. Juli vorige» Jahres gegen zwei mit dovvclten Accerten versehene Wechsel über je :M» Mark, zahlbar am I.'>. Angnst, je Wi) Mark aiS Darlehen zu 6 Precent vor. indem er ie 26 Mark als „Gratifikation" in'Abzug brachte. Müller ließ sich fast in gleicher Höbe finanziell entschä digen und alö zur Vcnallzcit, am 15. Anaust, die Einlösung der Pariere nickst criolgle, wurde dein Darleiher Räudig zur Sicher stellung ein Kauivcrtrag a»gcbotcn. laut dessen Inhalt R. Eigen- tl'ümer einer 'Gilkk Bauholz im Wcrthe von ca. 2<>>-0 M. wer den sollte. taliS am 15. September die Zahluna der Darlehen, dez. die Einlösung zweier neue» Wechsel über :!>>«> und 456 Nt. nickst cr'olgc. Räudig zahlte zwar noch 156 Ni. heraus, davon wandelten jedoch 56 Nt. wieder in den Besitz der 'Angeklagten, vez. Müllcr'o zurück und damit hatten die Geldgeschäfte zwischen Randig und Remmele ihre Elidichait erreicht. Denn am > verabredeten FälligkeitS - Termin der Wechsel war cbemalio wieder Zahllnigöuinibigkeit Vorhände» und Rcnidia dcmaemäs; in den Besitz des Bauholzes, betreffs kesse» sich Rciiimcle bis! cum 15. Sept. das Rückkautsrcckst vorbcba ten hatte, gelikte». > 'Allerdings wurde das vcn Randig nunmehr geltend gemachte EigeisthiimSrcckst von dritter Seite aus dein Eivilwcge visier mst Erfolg bekciiM'st. und io tünt: Rantia schiießlich noch leer auSgeven. Beide 'Angcllagte bestritten lcbhait die Annahme, gewußt zu haben, daß sich Remmele in drückende» Verhältnissen, im Noldstanke, bc?ant, als er die Darlehne nntcr solchen cnor men Zinsen, vez. zu s-6 und '.»> Proceut anniabm, und berufen sich in dieser Beziehung aus die gcgeii- ihciiichen Arußernnae», die angeblich von dem Verwandten Remmele S gemacht sein sollten. Aui Grund der Beweisaufnahme i «iinlher «» wa»n>d«rt uieai» linfachen riktsla«». >S,eg«,l den g»trik»>»«tt«r «chmerzriwreich Helm oll» Slibkiiird» »nd «olilteb Hermann «eraer «u» Me«t«i «eaen ichwerr» Dicbsindl». >,l Mir liege» arnsi Heine«» »ünlder In Lol»n>i» wegen Mniliandi-riialii». Rachminag» 4 «egen den vormaligen Stet«, »rnli Ewald VNiincr au» Tüvlen wegen »erluchlee iUornadme u»jit»iig-rH-»dlunaen. V gegen Gukia» Bruno Dielri» an» Dresden wegen Dledliodl, Belrng« ic. ".» gegen 0todann Friedrich «>vre»t au» Lreugrdöhla wegen i»iinsoildirl»Iial>l». ü gegen den «chn Jalevi, ilnton tzaisl an« oingrnan wegen Iliuuchi. wetger Moteoroloatlttie kteodattttunaea der denllchen Seeivarie in Hamburg am 20. «prti um « Ud« vt-rg«»». on. Itopenhage» . . Sloekiwlin . , Hapnrandn . , 4t. Pelccoburg Moskau . . . eine« Pari« . < München Berlin Wien . BreSlan »a 7LI 7»3 I«tn». Hark stlirmisch leicht leiler Zug krisch leicht inübig leicht in«,»» illii srtjch «,«»«». bedntt Schnee bedeitt wolkenlos bedeck, >) wollig bedeckt Dunst deiier bald bedeckt -'. dednli Haid bedeckt 0 4^ « -- 8 -- ? - Ig -10 -i-u l> Abends Negentrodken. 2) Abend» Regen. Ncbcrlicht der Witterung, ctine aukgcde>,„i« stäche Deiwel,'ton, ivclcha gestern live, Eudskandinadien cniliandr» «u lein scheint, liegt stder Osldculschland und deni siidiistlichen iOsisccgcbiete, in Verbindung mit dem Hoden Luildrncke ti» i»prb- wcne» der britischen Inseln frische bi» sieiic »orddstiiche LSlnde im nordwestlichen Deutschland und im Tkagrrak mit bclrüchilichrr Abllidlung erzeugend. Im nordwes,- iichcn nnd lisiNchen ilcniraleurava iii Trlibnng ringetreie». fedoch find dajeldst keine wesenllichen vllcdcrfchlüge gefasten. In Süd- nnd Uenlraidciilschland dauert bei wenig vrriindcrler Tcmpcraiur da» heilere Weiler fori. Infolge der IiidUche» Luftströmung ist an der onprenkNschcn Küste, sowie i» den russische» 0ftstcdrovi»gc» erhebliche llr- wstrnimig clngetrelcn Wasserstand ver Elve und Moldau am 26. »April. Bubweis -s- io, Prag -!- v», Pardubitz -i- 86, Mrlnik P 72, Lcitmcritz 45. Dresden - Ltt. angestellken 'üeckicrckien nickst am Dienstag Nacknmltag selbst ist ein scbon wieberholt init Znckstbailg beslraster. 4" Jahre aller Schrittsetzer. - 'Am Mittwoch früh i cst st.h j» ciiicr zu dcr j elterlichen Wohnnng gehörigen Botenkamuier hier ln der See vorstabt ein 26 Jahre alter Steineruckergehilic erhängt. Die! 'Angehörigen vermulhen, baß die am Tage vorher erfahrene Un°' treue seiner Braut ihn zum ^cibstmoree veranlaßt bat. — I»! der Aalst zum Dienstag Ist die am ''tuoaange der Lcnnästraße j in den Bürgcrwicien-Aniagen stebenke Miäbraite erbrochen! worden. Die anßcr zwei Mark Mün-e voiaciuncenen und voin! Diebe mitgenommenen Effekten rerräsentiren keinen großen Werth.! — I» einer hiesigen Herberge wurde am Mstiwoch irüb ein völlig legikimationsloscr, 15 Jahre alter Schüler anfgegrii-! s e n. Derselbe will am 6. d. M. bereits aiio dem elterlichen! paust in Pest entwichen sein. — Niebcrlößni tz. Die Feiertage haben bewiesen. daß! das Paradies und die Frictenöbnrg ihre alle 'Anzlebungkkraft nickst verloren vaben. Trotzdem das Paradies ca. ll Jahre nickst ^ geöffnet war, halten Tausende unsere Lößnitz ailigcnich! nnd er-' ireute» sich an der überaus prächtigen »Aussicht. Der Verschö-! nclungsvcrei» hatte sich noch deciit vor den Feiertagen an dc» Stothstniide hesniiden habe, g eichwoist aber von dem Angekiagtcn! auSgeheutet worden sei. Die Verthcidigung piaidirtc inr die' Annahme, daß von einem Notbstante sti'S im vorliegenden Fallei nickst die Rede sein könne und hob in dieser Beziehung nament lich hcrror, nntec dem Begriff „Nothiage" ici ein dauernder Zn- > stand zu verstehen, während hier nur volähergeheiitc tinanäelle! 'Kedürinissc in Frage kämen und ein spekulativer Hintergrund! vorhanden ici. Ter Herr Vcrtlstidiger heanlragte nach! alledem die Freisprechung beider Angeklagten. Die Strafkammer j unter Vorsitz des Herrn Lankgerlckstodirestor Do. Flügel fand unter Bezugnahme ans ein rcichögcrichtlichco Präjudiz für er-! wiesen, daß eine hcwnßte 'Auchcu-img voriiege, sich auch stiem-i me!e im taucinden Nothtiande hciiniden habe ;c. und verurtheiltc demgemäß Randig wegen Wuchers zu 6 Monaten Gclangniß. 1066 M. Geldstrafe, die im Uncinbringlichkeitoiallc in 166 Tage Geiängniß zu verwandeln ist und t! Jahren Ehrcnrcchtöbcrinst: Ntülier wurde wegen Beihilfe zum Wucher mit t! Monaie» Geiängniß. 566 Ntark Geldstrafe ev. 56 Tage Gesängniß und 2 Jahren Ehrenrcckstsvcrlust belegt. — In dem, vorgestrigen sticic- rat. die Anschuldigung des Feiibieteiis von Wild während der sich zu Plomcnaren eignende» Straße» größere Banmanpstan-^ Schonzeit gegen den Fetcrvicbhändlcr Kreutz bet»., muß es an- zungcn zu machen. Unsere G sttten sind noch seist zurückgeblieben j statt Hotelier Bringkmann „Wildhändlcr Bringkman»" beißen, infolge der kühlen und trockene» Witterung. Doch hatten die^ — oand»c,twt den 2l Avril. Lnann,i»»cr II. !> Havvwcrlmnrilivv iicvcn lenken warnten a-aae eie eeiten -NiieiirlrNIütben ailfber szstiedenö- -ie-vi o-arimilitin Iilcdcr eu» Mcilwv wevrii iittirrfcliiv»ii!!v und Belrnv^- il chliriicvoil.iistn, au, rer ,zrwrc w- ,,,,, y„,nu„» °u» A-uwn,eui» »ud de» sancKr c„o bürg die ersten Erdbeekblüthen gezeitigt, auch lieferte der ersteR vmcr vi» l,ier wen«» einsvliikli »nd fchwe>«n Died!iaz>i» >c. srgrn eluumr A»». raar-ael»t»te. DenlfcheS Reich. Dc», Bilndeörath ist setzt der Antrag des Reichskanzlers zngegangen, wonach mit Rücksicht aus die um säst 2>/2 Millionen gestiegene Ziffer der RcichSbevtlkerung eine alimälige Ausprägung von weiteren 15 Millionen silberner Einmarkstücken auS im RcichSbesitz befindlichen, lltist.ODO Psunb hcstcbenkeii SUbcrbarre» erfolgen soll. Wie die „Italic" melket, hat der trübere Fürstbischof Foerstcr von Breslau, angeblich wegen Altersschwäche, dem vaiiian seine Abdankung aiigcbote». Man sagt, der »Vatikan sei bereit, diele Demission aiizunebmen. wenn Preuße» die Ernennung des gegenwärtigen Snffragan-BischoiS zum Fürstbischof genehmigt. Die „»Wiener Alig. Ztg." meidet: Fliianzmlnistcr »Bitter ist beschäftigt, das Gutachten des Ovcrprasidenten betreffs der KapItalrcnte»- L teuer zu sichten, dann die Rrwrm der Gewerbesteuer anSzualheltc» und die Bergwerkvstcilcr zu revi- diren. Bitter habe wogen der Karitaircntcn-Steucr nur „Schon zeit" von Bismarck. Die Krise werde nach den RrichSrathowahie» au-brcchen. In »Bremerhaven fand am Morgen des 14.b.M.um 10 Ubr ein Zusammenstoß des Passagierzugcö für den Dampfer „Leipzig" mit einem Güterzuge statt. Kurz vor der stollisioiiöstellc, an der die »Bad» eine große Kurve beschreibt, befindet sich eine Weiche, mittelst welcher ber Perionenzug am das südliche Geleise übergeben mußte. Die in »Rede stebenke Welche war falsch gestellt, woher cü kam, daß der Zng aui dem nördlichen Geleise weiter lies. Obgleich der Lokomotivstibrer Enkelmann, alö er die Gefahr bemeiktc, soiort daö Notbstgnal gab und die Maschine bremste, war es jedoch bereits zu spat. Der vor der Maschine befindliche Tender Uci am den Gütcrzug. schob sich in eine der LowrieS, die vier folgende» »Wage» ihürm- tcn sieb unter großem Krackst» übereinander und die in »Bewe gung befindliche Maschine schob diele krachende und zersplitternde Wagenpuramikc etwa noch !M6 Schritte vor sich her, bald und bald anö dem Gelcllc, bis einer der aufgctbürmten Wage» neben daö Geleise stürzte, die Maschine und der folgende Personen wagen selbst anö dem Geleise geolctben nnd der Zug nun an der Trümmer - Barrikade zum Stillstand kam. Die Passagiere wie das Zugpersonal sind obne jede »Verletzung niit dem bloße» Schrecken wcggckommen. Die Kollisionsstätte dagegen bietet ein woßartiacs Bild der Zerstörung. Die Untersuchung wurde so fort eingelcitet. ucstr e,e Deutll chkeit der U n t erschri tte n bat der preußische Jusiizminisrer unterm 14. bS. eine allgemeine »Verfüg ung erlassen, worin unter Bezugnahme aus frühere deölallsige Erlasse die Jnstlzbeanilen daran' hingcwicsen werben, sich bei der Vollziehung amtlicher Schriitttücke „einer deutliche» Namcns- Unterschrilt zu beneißigen". Dam, heißt cS weiter: „Gleichwohl gehe» noch täglich Schriftstücke ein. welche an Stelle einer leser lichen Unterschritt des Namens Schrittzcichen enthalten, die zwar eine» Namcnszng darttcllen sollen, nch aber aiS durchaus »»les bar erweisen oder doch nur mit Mühe entziffert werden können. An einem gleiche» Mißstande leiten vielfach amtliche Schrift stücke, die ttir das Publikum bestimmt sind. Ich nehme hieraus VcraMassiing, jene älteren Vcrlügnnac» von »Neuem in Erinne rung zu bringe» und dabei die zuversichtliche Erwartung auözil- sprechen, daß es mir werde erspart werden, die Nichtbeachtung derselben in einzelnem Falle besonders rügen zu müssen." Anö Heiken. Aus Veranlassung des Ministeriums der öffentlichen Arbeite» ist neuerdings den Zugpcrionalen der Staats- und nntcr Staatoverwalinng siebenden Eisenbahnen wiederholt eingeschärst worden, den an, ihre Freikarte reisende» Reichstags Abgeordneten mit der Höflichkeit zu begegnen, welche denselben in ibrcrEigciischgtt alö »Vertreter dcö dculichen Volkes i» dem höchsten gesetzgebenden Körvcr gebühre. Die Schaffner sollen die bezüglichen Karte» in bescheidener »Weise absordern, dieselben rasch nach Ane'llalttlng nnd 'Nummer vrüicn, dann aber sofort zlirüctgebc'i. Das Zurückbeha icn der Karte», wen» glich mir bis mr nächsten S>ation. ist bei Vermeidung einer hoben Ordnungsstrafe nntcciggt. Jedem Zugvcrsonale ist eine genaue'Beichrcibiiliz der auögegebcnen Karten Nebst Nnnnner- Verzeickmiß zur Jnsormatlon bcige wbc». 'An, Soiiuabcnd in der Mittagsstunde hörten Spaziergänger anö dem Gebüsch hinter dem Svanbancr Beck kurz himcreiiicnikcr einige Schüsse fallen. Sic eilten hinzu und sanken einen Offizier, wie sich später hcraiivstclltc, de» Lieutenant im Inge nieur. E o r p ö Nkcilin, in seinem »Blute schwimmend. Dcricibe batte sich mittelst eines RcvoivciS drei Kugeln ln die Brust gejagt. Der Unglückliche lebte noch und nar auch bei bollcr Besinnung. Er bat die Hinzugclommencn flehentlich, sie möchte» 'Alles nehmen, was sie bei ibm ständen, und dafür mit einer vierten Kugel seinem Leben ein Ente machen. Natürlich geschah dies aber aicl t, man holte vielmehr eine Leiter herbei, legte ten Scbwerverwimdctcn aut dieselbe »nd trug ibn so »ach dem Bock Restaurant. Mehrere Kameraden deS Offiziers, die gleichfalls anwesend waren, fertigten schnell einen »Boten nach den Gaidc-du-Eorpö ab, und bald erschienen auch acht »Man» mit dem Kraiikenlorbc keö MIIitar-KrankenhauseS. in welch letz teres sie den Unglücklichen schafften. Die Verwundung desselben ist sei r schwer, so daß wenig »Aussicht aus Erhaltung seines Leb.-,,., borhandcn Ist. Melliii ist anö Berlin, wo auch seine El'crn wohnen. Oesterreich. Der erste niedcröstcrreichlsche Bauern tag hatte in Schwender'S „Eolosseum" In RutoipbS- beim bei Wien am Ostermontag mehr als 4666 »Bauern aus last sämnttiiche» Bezirken NicdcrösterrcicbS versammelt, um den Llantvnnkt der Banernschatt zu den wichtigsten politischen ,7ragen zu präciiircn nnd über eine diesbezügliche, an die Re gierung zu richtende Petition schlüssig zu werden, »liebst den »icdcrösicrreichstchcn Laiibieiitcn waren auch »Vertreter der hervor ragendsten »Bauernvereine auS Oberösielreich. Steiermark, ja selbst anö Nordböhmeii erschienen, um an den »Beratbungen dcö Baucrntagcs thclizuncbmcn. Auch äußerlich g -b die Versamm lung ihrem bcrvorrngcndcn Interesse an. den jetzt die gcsammle Bevölkerung Oesterreichs bescnälttgentcn Tagestragcn entlchic- bencn Ausdruck, indem, aiv beispielsweise ei» Bauer zu Gunsten deö »Ticiibachcrstchcn Schnlaiiirages <Red»ctioii der Schulzeit» das Wort ergreifen wollte, dcricibe mit tgnsendstimmigcn Protcsi- rmc» gezwungen wurde, die Tribüne zu verlassen. Nur Bauern durften das ».'stört ergreifen, keineswegs gber »Abgeerkncte unk Advolckten, da die Regierung mir nntcr Vieser Bedingung die Abhaltung des Parteitages bewilligt hatte. Die anwesende» Abgeordneten, .'Hilter v. Schönerer mid Fürnkranz. gaben sota»» die Erklärung ab, der Versammlung nicht weiter beiwobnen zu können, l Unter den stürmischen Zürnten der »Versammlung: „Hoch Schönerer:" verließen die beiden Abgeordneten den Saal.)
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