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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 05.12.1901
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1901-12-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19011205015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1901120501
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1901120501
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1901
-
Monat
1901-12
- Tag 1901-12-05
-
Monat
1901-12
-
Jahr
1901
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 05.12.1901
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verugrgedlldn Ewüick ,«e. «.«*-- ttmtt du «-»- VI». litt »rld« «tt d«r > s, > Umaebm,«. wo dtt .g-n—im« b^kwowvow» lldn L»ou«Ww-wttt. «Lotto, s>a« «1-»» -» «ottottaoni. di« mM a»i L-«>- od« Aettnaae t»lo». w r»t»-u««ado, «dow« imd Hwrisl Eeittllt. Alk »««««»' «ttvttndt« LckM. " Wtt «nw ««dwdtiEt. «l»u I «r. u und «r. »vtttt. Zelearamin.Adrette: «achrlcht«» »reSdeu. 8 imllige SekIMelre! «c,r«,«« I8K6 j soüttsrookMo^or, 7 rrrirsustr. 7. Simon'«» Haupt-rseickästStlslle Manenttr. 4bl. DE' I»«o »-»»> >»»»««» «iack Sr I««olsv » ^LlMl'tiSliiiiszctillieii -!. KSin-ix i>'rle!>ll., ^i. VUUSNLK» ^ »4. vn«^ld«t DU" "WG ött'iitZnnriq * t! Voniü^ltokk»!« ^ :: »Mslrl3Lä8-Sots! < E kür <rS80Ü.Ut«- UN't )- ^ Vsrei>>unme8-8«ttio»äs. -ck Lk Pamilisn unck 1'OllNkWL Ä K K A 5Iä*8ik«- Z 7. . K Siiut«» Ner-tnun«»,«. P ^ litt! eebta blisro. tzf . ?4rs».«rr.-.t»»Dg.«W»iSSE^»r-.r ttotsiiiittMVt,,InuiniLsffi>uIvon mU , - , , , I vorä^n «8ur^« I» iN« uu k I l » 20 I tz UU(j I,niulnl?tl»4llinitst-<>0k!ltll6. K .r„'«L«s-e" tt .pv ^n, lu t Ai»^r ^rr». K Kt,,r«l>- . I»r,-»Ir-ii-«.. I»i»nNL«>^ L c-mplseblt in FiEichl-. L tz ^Ivvriio 0< 1i,n u ttbi'llv, »,ui«,-, Kül lwu- '1 MMKelie 81vff- uinl Hun8t-0lli'88l8 "L? LallIVen^elnieli. "Z 81l'uve8tl'S88e 11. eanstrulctian ' ' " llsnu-lich Köelm, lkot- liotersnt. lD;» §,niga-1' diäsident Roiffevelt. Hosngkdrichten. Spar-und Vorickutzbank. Iacobikirche. V «^»*EZoZ»« »""per denknmler. VillieiSseirr. Weibnachtsschau. GerichtSverdandlungeit. Schneewittchen ! Bau-! 2ffuthma>n>chc Wittemng: z'Iufhcttcrnd. Donnerstag,-.Dezemlier IVOI. Im Glotzen und Ganzen zeigt sich Ncwievelt in «einer Bot schaft an den Kongreß als der Testamentsvollstrecker seines Bor- Nän«erS Mac Kinlev (Lr ist wie dieser vor Allem ein Mann Tak Tbeodor Nooievelt. der Nachfolger Mac K in len's aus der Praris. dem Prinrivienreiteiri und doktrinäre Verbohrtheit Die Botschaft de- Präsidenten Roosevelt, dem Präsidenlenstudle im Weihen Haine zu Waihington. nicht gewillt ist. lediglich nach den herkömmlichen Parteiichablonen und vorgetahten Tnktrinen zu regieren, sondern zum Thril der Politik das individuelle Gepräge seiner temperamentvollen Persönlichkeit gänzlich fremde Tinge sind, und daher war cs eigentlich von vorn herein ganz selbstverständlich, dah er überall, wo ein starker nationaler Egoismus und das heimische Interesse die Grundlagen der Politik bilden sollen, keinen anderen Weg gehen würde, wie zu geben bestrebt ist. war bereits hinlänglich bekannt und iMac Kinlrrr. Tos gilt vorzugsweise auch in handelspolitischer wird durch das Negierungsprogramm bestätigt, das nunmehr in offizieller Gestalt in der Botschaft e.» den llongrrh der Ver einigten Staate» vorliegt. Aber diese giebt nicht bloS eine neue Probe der politische» Unbefangenheit nnd Selbstständigkeit, die Pooievelt ;n be'hätigcn sucht, sondern vor Allem einen Beweis auch 'einer realvolitilchen Befähigung, die ih» alsbald der Einsicht ;»sul>ren muhte, dah auch die irnvonirende Machtstellung des Präsi denten der grohen transatlantischen Nepublik Lchranken bat, über die selbst die stärkste Energie eines Charakters nicht hinweg kan», und ibn daher bestimmt, seine vruönlichen Anschauungen und Auffassungen aui dem Wege des Kompromisses den gegebenen Tbat'achen und Verhältnissen, die auch der kräirigste Emzelwille nickt überwinden oder mit einem Schlage »mmobeln kann, anzn- rmisen. Tie Annahme, dah sich der neue Präsident derBercinigten Staaten als ein imperialistischer Heihsporn. als ein chanvinjstncher pimmelsstiinner erwerien würde, ist durch seine Botschaft voll ständig widerlegt. Aus Nooievelt s Negrernnasvrogramm spricht nicht ein politischer Ncbermenich. der von extremen Tendenzen und radikalen Leidenschaften ertüllt ist. sondern der besonnene Skaatenlenker. der nüchterne Nealvolitiker, der sich der Grenzen 'einer nenen Stellung bemüht bleibt und nicht zu den Idealen einer Welt empo»cka»t, wie sie sein könnte, sondern der rauhen, harten Wirklichkeit mit ihren gebieterischen Bedürfnissen nnd ilnauswricklicken Forderungen in jeder Beziehung Rechnung träat. Vornehmlich unter diesem Gesichtspunkte »inh die Botschaft llrooievelt's betrachtet »nd gewürdigt werden. Mancher freilich, der von dem neuen Präsidenten der Union im Hinblick ans leine Antecedrntirn eine vollständig neue Politik, gieich-am den Anbruch einer neuen Epoche der Geichichre Amerikas erwartet hatte, wird vielleicht bitter enttäuscht «ein. Giohe. vollständig neu« Bahnen erschliehende Reiormgedanken sind in dem Negienrngs- Vwgramm Noo'evelt's nirgends angekiindigt worden, dah de, A stbädl'chen Trusibildunge» nochdriickUchsl bekämpfen wolle, und dah die Aemter sorlan nicht mehr ausichlrrhlrch nach der Parier grünm»ig. sondern vorzugsweise nach der Befähigung derBewerbe, beseht werden sollten. Vo» Grundsätzen, nach denen sortan im Widerspruch zu den bisherigen Gepflogenheiten die Besetzung der Aemter erfolgen soll, ist in der Botschaft überhaupt nicht die Rede, urrd die Bekämpfung der Trusts kommt ans die Iorderung von Mahnahmen hinaus, die nicht iowobl den eneraiichcn Willen, dreien grohknpitaiiftischen Ungeihumen ernstlich rn Leibe zu geben, sondern vielmehr nur allzu deutlich die nackte Tkatiacbe erkennen lassen. Hinsicht. TaS Testament Mac Kinlen's gipfelte in dem Satze: „Pho perürcl ot exeluistonoks j« pucd'." Rooievclt giebt hierzu den erläuternden Kommentar in den Wollen: „Tas phäriomciiale Anwachsen unseres Ansfuiiihnnbels verlangt gebieterisch aus gedehntere Absatzmärkte und eine liberalere Politik den irenide» Nationen gegenüber behnis Gewinnung dieser Märkte!" In Wirklichkeit wird freilich eriahningSgemäh eine „liberalere" Politik mir -enienigen Staate» zu Thcil werben, welche die Rücklichts losigkrit und Energie, mit der die nordamerikaniichc» Geichäsls- politiker die handelspolitischen prägen zu erledigen pflegen, auch ihrerseits in dem gleichen Mähe zu beiunden verstehe». Teulich- land insbesondere wird der angekündigtc» liberaleren Politik nur Iheilhastig werden, wenn sich ieinc Regierung alsbnlb zu einem iclbstbewuhten handeispolitiichen Auirreicn gegenüber Nord- ^ amcrika zu ermannen vermag. Erst dann kann sich in Bezug aus i unser Berhättnih zu der Union die in Rooseoelt's Botichast a»s> gesprochene Erwartung verwirklichen, dah die liberalere Politik nalurgemäh herzliche Beziehungen zu den anderen Nationen, „wie sic >o wümchenswetth sind", jordern wird. bah auch ein Roolroelt gegenüber der ungrhruren Macht der HHg,ü"damtt"wcrd7n wir" wdewalis luistS ohnmächtig bleiben n,»h. So wenig auch der Nach'vlger Hane Handelsoenrage auch mir An,c Mae Kiolen's von Haus ans. veimöge seines EliaraktcrS uns seiner ganzen politischen Bergangcnhrit. gene.>t iein mag Wcrlznig der herrschenden wirtinchaNlichen und politischen Inkrirsiencoterien mihdrauchen ,n lassen, io reicht doch das Mah beS Eintlusiks. der ihm als höchsten Repräsentanten der Ver einigten Staaten persönlich zukommt, nicht aus. »m iosi'rt Wandel zu schaffen und der Korruption mit durchgreiiender Gewalt Einhalt zu gebieten. Es ist doch wohl eine arge Uebcrtreibung. wenn man das amrrikanichr Präsisentenrhum ats eine verhüllte unumschränkte Wahlmonarchie bezeichnet und behaupte», was direkte Macht anbetreffe, so komme anher dem Zaren nnd dem Deniichen Kaffer kein Mann der Welt dem Präsidenten der Ber einigten Staaten gleich. Zweifellos besitzt Rocievrii alle Eigen schaften. die ihn befähigen wurden, von der ihm gegebenen Macht den weitestgehenden Gebrauch zu machen, und dennoch beweist gerade keine Botschaft, dah er die Begrenzung keiner Mach« durch die reale Welt des Wirklichen, besonders durch die herrschenden, säst allmächtige» poirtffchen und wirthichaitlichen Verhälrniffe. erkannt bat. Eine starke Centralieglerung mag für die Union eine Noihwendigkeit sein, aber vorläufig ist sie nicht vorhanden: zur Zeit sind die Vereinigten Staaten eine Bundesrepublik, nnd io groh auch die Pracht des Bundesvräsidenten in auswärtigen Tingen sein mag. die Mittel zur Belhäligung feiner Macht »üisen ihm von den Regierungen der einzelnen Staaten kommen. Da» Alles mutz hauptsächlich auch berücksichtigt werden bei der Brweitbung der entschiedenen Forderung Rooievelt's, den Anar- chiSmu« zu bekämpfen. ES ist gewitz ein sehr erfreuliches Zeugnitz einer kerngesunden politischen Auffassung des Präsidenten, wenn er at» Führer dmenigen Republiken, in denen die Anarchisten bisher init ungestraft ihr Unweten getrieben baden zur Ausrottung be» internationalen Uebei» de» Anarchismus einen kraftvollen Appell an leine Landsleute »nd darüber hinaus an die geiammie gesittete Weit richtet Ader dieser Appell wird gänzlich wirkungs los bleiben, wenn der Kongretz in Waihington versagt oder sich die Regierungen der Einzelitaaten zu einem entschiedenen Vorgehen nicht bewegen lassen. Nerre-te Dra'.itmeldunqen v in 4 Dezember Itliackits cmgebcndc Dcve»-1,e» befinden such Seite k.l Berlin. iPrin.Tel.I Reichstag. 104. Sitzung. Tie Beratbuug der ZoiIlarisvorlage wird fortgesetzt ras Interesse an be» Verhandlungen bat offenbar etwas nachgelassen, denn Haas nnd 4ribniieii lind minder gnl besetzt nnd am Bnndes- ratySMche herrscht kein Gedränge mehr, der Platz les Reims- kanzlcrs ist leer. - Abg. Tr. P nas ale snar.-sib.i verwahrt »ch dagegen, dah >n der Presse derjenigen Leute, die sich als Handels veriragötrennde bezeichnen, aste d>c Anbänger dieser Vorlage ats HanderSverlraaÄlctndc verschrieen wurden. Seine Parteifreunde ds ;n entdecke» Es war meln-sack, üvfften. dah es gerade aus der.Grnndiage dieicr Vorlage gelingen os . enroerien. ^s war mciir'am Handelsverträge aezuschliehe». Wir 'olltcn do.h nicht .cgchfolger .Rae Kinlen S die gemein- nur fragen, was das Ausland rede, sondern vielmehr - " - dorant sehen, was das Ausland thui. Tas ganze Ausland hat sich mit einem Schutzzollwalt Ilmgcbcn: und wenn wir, die mir bisher relativ niedrigere Zölle halten, sic jetzt e„eiffalls erhöbe», sv ist das nur eine Avwchr. Tnrch das Schntzzollinltem. das Herr Richter gestern bei uns eine Hutterwäidler.Politck nannte, hat Amcrika seine Industrie in geradezu grvszarligem Mahsiabe entwickelt. In den Vereinigten Staaten habe man sich jederzeit ansichliehlich die eigenen Interessen zur Richtschnur gcnommca nnd sein Augenmerk daraus gerichtet, den eigenen Markt zu be herrschen. Auch mich der neuesten Bol'chaff des Präsidenten Rooleoclt denke Amerika gor nicht daran, von dem disderiacn Lchuszallstsslem obzugehew. Sollen wir demgegenüber ientimcn. 'c Bahnen wandeln ? Richtiger ist cs, Aimrike, die Zähne zu alls viel eher kur uns bortdeu- „ . , Amerika erreichen können. Mtt der Rlchter'schen Schwächepolitik erreichen wir garnichts. Tw sich als Vorlage ist in erster Linie bestimmt, der landivirthschoftlichen » ni. y^lkiagc abzuhelten. und dazu sind mir durchaus bereit Thal- loche ist, bah die Preise der landwirthschastlichen Produkte ge wichen sind und zwar nickst als Folge technischer Fortschritte, sondern unter der wachsenden Konkurrenz des Auslandes. Man mutz sich da doch immer fragen, ob die gewichenen Preise iiier» Haupt noch einen Ertrag über die Unkosten hinaus lasse» und ob die steigenden Roherträge in Wirklichkeit auch steigende Rein- ertrage sind, lind das ist nicht der Fall. Redner weist hier namentlich aus das Steigen der ländlichen Löhne hin und deren Zusammenhang mit den sinkenden Reinerträgen. Tie Schutz zollpolitik habe ein noch weiteres Sinken der Getreidevreiie ver hindert. Rechne man, datz vco Hektar der Reinertrag sich aus etwa 50 Mk., der Aavitalwertb also pro Hektar aus lMO Mk. belaufe, und bedenke man, datz wir in Deutschland etwa 26 Mil lionen Hektar Ackerland haben, so ergebe sich, datz wir ohne die Hilfe der Schutzzollpolitik eine völliae Entwendung, einen Ver lust von 26 Milliarden erlitten haben würden. Redner widerlegt ferner die Behauptung, datz unsere bisherigen Zölle die Kon sumenten. die Arbeiter uni'erer Industrie, geschädigt hätten, und datz nicht daS Ausland den Zoll trage, sondern unsere Kon- !umenten. Wäre Letztens richtig so könnte unsere Zollerbvbung dem Auslande ganz aleichgiltig bleiben und die Zollerhvtiiingen könnten neue» Handelsverträgen in keiner Weise hinderlich sein. Wir sind mit dem Reichskanzler überzeugt, datz cs gelinge» wird, auch aus der Basis des neuen Zolltarits zu neue» Handelsocr- trägen zu gelange», und stimmen deshalb auch dieser Vorlage i» ihren Grunbzügcn zu. also besonders auch den Minimalzölle», denen ich übrigens an »nd »nr sich aleichgiltig gegcnüberstehe. iBeisall.i — Abg. Gotdein sireis. Vcr.l vertheidigt den Handels- vertragsnerein und beschwert sich darüber, datz vielfach Rcaier- ungs- und Polizeipräsidenten in Hannover und anderwärts Stadtbebörden nnd Stadtvertretungen daran hinderten, sich mit dem Zolltarif zu befassen, da cs sich dabei um eine „politische Frage" bandle, obgleich Gras v. Posadowskn gestern ausdrück lich erklärt habe, es handle sich bei dieser Vorlage auSichlictzlich um eine wirtbichastliche Frage. Ter Ivirtlischastlichc Au-ichutz sei völlig tendenziös zusamwengrstcllt gewesen, es hätten darin nur Condcrintcrcffen ihre Vertretung gesunden. Ein Mitglied habe ihm selbst nach einer Verhandlung deS Ausschusses gesagt, er habe den Eindruck gehabt, au« einer Animirkneipe sür ködere Zölle zu kommen. sHetterkeit.I Wie kam man dnzii. >m Aus schüsse hinter verietiloffenen Thüren zu arbeiten? Bei einer so hervorragend wichtigen Frage, wo die Ernährung der Massen so sehr mit im Spiel ist, hätte man doch mindestens auch Aerzte und Vertreter der Arbeiter hrnzuzieheu müssen. Man hat aeiagi. die Verhandlungen mutzten geheim bleiben, damit das Auslono nicht zu früh davon höre. Ach. diese Furcht vor dem Auslande' iHeiterkeit »nd Beffall links.i Tonn mutzte» Sie doch zuerst unser Statisiffches Amt anklaaen. das doch alles Material ver öffentlich!, sodatz anck das Ausland davon Kennlnrtz nehme! kann. Redner jpöttelt zur Erheiterung der Linken darüber datz fast das Einzige, was zollfrei geblieben sei, der Esel sei. und bestreitet, datz der Tarif eine geeigncre Grundlage für nein HandelSverlragsverhandlungen bilde. Der Industrie, icicn Zoll erhöhnngeu beinahe oiffgedrüngt worden, so z. B. Fahrrad- und Nähinaschinenzölle. obwohl Tcuticksland au Fahrrädern 7 ma! an Nähmaschinen Ol-- mal «o viel aussühre als es einführe. Bei der Elsenindilstrlc halten schon die bestehenden Zölle eine img, inude Produktion und ungesunde Preistreiberei arostaczogen und dadurch auch dem Rück'chl»„e die Wege geebuel. Der Haut» nachtlicil aller derartiges übermässiger Zölle sei. datz ne die Riesenbildungen in der Industrie förderten und dadurch den Mittelstand >chädigl,n. Turch die Getrcldezölle werde die Lebens haltung und dadurch auch die Lcistungssäl,iglest der arbcirenden Klaffe» geschädigt T-as Geichrei, da» mir ruhig in einen Zoll krieg eintreteu könnten, lei nicht varriotisch. sondern chauvinistisch Zölle 'eien nicht das richtige Mittel, der landwirthschastlichen Noch abzichelsen. Brentano habe bekanntlich aesoar. wenn es das Wohl des Vaterlandes erheische, müffe auch der Bauernstand Dvser bringen lNus rechts: Pfui Teufel! Grotze Heiterkciti. dos sei jedenfalls richtiger, als wenn Grat Schwerin-Läwitz im Gegen- >atz dazu verlange: was die La'.ldmirchschast fordere, müsse, ge schehen. eventuell auch aut Kosten »nie.rer wirthschasrlichen Welt stellung. Tic kleinen Leute hätten auch auf dem platten Lande von den höheren Karn zollen gar keinen Portbeil. Tic stärkste Entvölkerung des Vlatten Landes in unserem Osten durch Aus wanderung Hahr gerade stattgcfunLen zur Zeit der höchsten Gc> treidepreiie, in den Jahren 1866 -70, weil damals die hohen Preise den Grotzgrundbesitz veranlotzi hätten, die kleine» Besitzer ousznkausen. Diese seien nach Amerika gegangen und hätten uns dort die Konkmrenz grotzgezogen. über die man jetzt klage. Spakn, so lchüctzl Redner. lagle. unter den Londwirklicu gebe es keine Millionäre: nun, unser dem Aiffru'e des Bundes der Land- ir-irthe rinde ich einige Millionäre und auch liier lebe ich einige. iHeiterkeit. Beffall links.! — Abg. Gamv lReictisn.i: Wir betrachten die Intercsien von Industrie und Landwinksmatt als solidarisch. Wir wollen eine blühende Industrie. ai>cr wir wollen auch, datz die Lcmdwinhichaii bestehen kann, wir N öllen, datz das in der Ln»dwir:h''matt angelegte xavital wenigstens > die landesüblich' Verzinsung ernähr!. Herr Richter ho! gestern. ! und ich danke ihm dafür, den hoben technischen Sionü unierer Lemdwirthichoft anerkannt. .Früher 'vroch Herr Richter anders, ! da führte er die Notb der Londwirthe gerade daran' zuruck, datz sic techmsci, zurückgeblieben seien. Herr Rechter bot fick allo l nebeffcri. s.Hcilerkett.) Tem .Herrn Reichskanzler sagen loir ttir ! die Vorlage Tank. Wir hoffen, datz jetzt die Zeilen vorüber sind, wo den klagenden Landwirthen getagt wurde: „Wenn Ihr für i Emr Kapital keine genügende Rente kcibl, so schreibt doch die Väl'tr des Kapitals ab", aber die Vorlage, so wie sie ist. genügt noch nick». Ich 'ehe mehl ein. weshalb im Zoll zwischen den Geireideartcn llittcrschiede gemacht werden und weshalb nickn auch Gerste und Haler den höheren Zoll von Weizen »nb Roggen tragen sollen: ich selbst würde lieber den Zoll sin Roggen e>- niebligt leben, als den für Gerste und Haler. Redner wünsch! weiter Erhöhung des Zolles au' Futtermittel, namentlich Mais. Tie Fcslietz.'i'g eines Minimattariss sei eine Notdwendigkeit. das Hans milffe erklären: unter dieie Sätze darf nicht herab gegangen werten, ohne batz die Landwirthichasi tobt aemacht wird Redner weist ans das »»patriotische Veriahren eines Mitaiieds des prcutzischcn Abgeardneienbauies bin. das nach Wien gegangen sei. um dort gegen den neuen dmffchen Zolltarif zu oaitiren Wenn etwa ein Amerikaner nach D,nffchland käme, um hier aegcm an erikanische Schutzzölle Propaganda ,zu rnachcli. der Mann wäre zweifellos geieilickiaitllch und.politisch todt. lBeiiaU rechts? Latz Rutzland seine Intcrcffcn wabrnimmt. können wir ikm nicht, perdenken, ober datz ru'si'che 'Minister unseren Toris in ihrer Presse bekämpfen, well beneide von unserem Standpunkt ans unsere Interessen vertritt, datz Rutzland alio von unserem Stand Punkt aus sich in unsere Angelegenheiten nii'cht. können wir um nicht gefalle» lassen. Herrn Moltcnbiihr kann ich sogen, dan. d» Lgs'dwirth'chasi für chre Arbeiter beffer sorgt als er glaub, Wir werfen nicht, wie dies jetzt vieffach seitens der Industrie de: Fall ist, unsere Arbeiter oiff die Strotze, sondern erkalten sic das ganze Iabr hindurch Wenn Herr Molkenbuhr meint, die Noti ger Landwirthschalt liege nur an der Grundrente, s» bin ich bereu, ihm ein bäuerliches Grundstück ganz unbelastet zur Verfügung zu stellen. lHeitcrkeit.1 Er brauckff cs mcku einmal allein zu lu wirthichastc». ländern ich ilberlasie ihm. für die Bewiillhichatttin, seine ganzen Genossen als sozialdemokratische» Beirat!, zu ncr sammeln, nnd inenn er da nicht genug phänomenale -raienle sindct, so gebe ick, ih»! anheim sich auch noch einiae ans tettiet Rachbarfraktion zu borgen, l Stürmische Heiterkeit.s tffeben S- dock, in die Bauernliütlen n»b leben Sic. wie die armen Lem>- dort leben! Für die',' giebi cs nick» einnial emen Scknitz in» sür die Iiidusinearbeiler. Wer den Bauernstand verni-vtei. d vernichtet auch Thron »nd Altar. lBeiiaU.> -- Abg. v. >! o m i rowski tPolel stellt sich nn Allgemeine» aui den Boden de: Vorlage. Mil Rücksicht aus die gewerblichen Arbeiter und am die im Osten besonders eigenartigen, unter Umständen durch oe- litische Bolffotte noch erschwerten Verhältnisse sei es aber nötln, datz in Nvtlizeiten bei iebr hoben Getreideprei>en evenlnell ein Äiishebmig der Zölle erfolgen könne. 'Auch müssten die Ertrag aus den Zollerhöhungen den ärmeren Klaffen zugewendet wei den. 'Aus jeden Füll aber mutzte den Landwirthen gebasten wei den. — Hieraus vertagt sich das Haus. Morgen Forttekniig de: Bcrothung. Berlin. iPriv.-Tel.l Ter Bundesraih bat Kerne di- Beratkung des Reichsetnts sür 1902 beendet und dos Elatsgeicr. angenommen. - Korvettenkapitän v. Cotzhousen. der frudcre Kommandant des gesunkenen Kreuzers „Wacht", der wegen dre'-- UnsallS vorn Kriegsgericht sreigewrochen wurde, ist durch kailc-i licke Ordre zur VeNügung des Chefs der Marmestcttion de, Ostsee gestellt worden. V c r l i n. sPno.-Tel i Von den ^0 Millionen lorozenligei RcichS-Psandscheine. die ini September »origcn Iabres nt plirr uaeh New-Vork begeben loordcn sind, ist inzwischen reich lich d,c Halzte bereits wieder nach Deutschland znriickgewcinder!. ! tz! PfmiS'S WM «inscrmilch. L1L krer-oer N-Itiere» Pfund, riitirrär. 78-
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