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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 13.09.1901
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1901-09-13
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19010913028
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1901091302
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1901091302
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1901
-
Monat
1901-09
- Tag 1901-09-13
-
Monat
1901-09
-
Jahr
1901
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Freitag. I.'t. September Ii»"> lungen bezogen »ck in der Hauptsache auf Um L ' O> i Uhr fanden (Legenwart vieler Ebrengäste da»Festmahl aus dem Königl. Belvedere statt, welche- der Vorsitzende. Herr Sommer,ienratli Stollwerk, niit einem begelstett autaenommenen Hoch aus de» Deutschen Kaiser und König Albert eröffnet« Eine lange Reibe Toaste, ivelche von der Anhänglichkeit der Mitglieder an den Verband Zeugniss ableaten. würzte da- Mahl. So begrüßte Herr Kummer,ienrath Rüger die (Lüste. Herr Syndikus Schulze Ivrach auf den Verband. Herr Werkmeister-Berlin aus die Ehren« Mitglieder de- Verbände-. Herr Tr Lcrndgro'-Wiesbaden aus den Vorstand. Herr Rob Wichmann-Hamburg aus die Beamten de- Vereins Herr Konnnerzieiiratk Vvgel-Tre-den auf die Damen. Am nächste» Tage fand daraus ein Tage saus fing nach der Bastei Natt. der. vom schönsten Wetter begünstigt, zur Zufrieden heit aller Tkeilnebmer verlies. Herr Balletmrister Friedrich, der am Tage vorher sich bereit- Verdienste erworben hatte durch Vor- »nhruiig eines gut dieEdokolade-Industrie sich beziehenden Ballets. !,ane mit seinen Eleven aus dem log Naturtheater am Wege nach der Bastei in talachender ^Natürlichkeit ei» Zigeunerlager aus geschlagen, das durch seinen Anblick und die Vorsübrungen äußerst anziehend ans alle Tbeilnehmer wirkte. Den Beschluß bildete am Mittwoch der Besuch der ffir die Chokolade-Industrie bedeutenden Fabriken von I M. Lehmann-Drr>?den-Löbtau und Anton Reiche-Dresden-PIaneit, dem ein von Beiden gegebenes Frühstück m den Arbeit-ränmen von Herrn Reiche folgte. An den Ver anstaltungen nahmen über i"> Mitglied-Minen de- Verbandes Theil. der gerade in Sachsens Hauvlüadt hervorragend vertreten ist und die Mennahl aller bedeutenden Chokolade - Fabrikanten Deutschlands umfaßt. Stiftungen snrge in e i n n ü tz i g e Zwe ck e. "N'ach der „Etnemgff'l" des ..Arbeiterirennd' wurden ini ersten Haldmbr dieses Falncs von deutschen Arbeitgebern. Privalversonen. Attieii- aewllichasieu :e. ffir gemeinnützige Zwecke im Ganzen >7 2»-7 I I l Mk. gcsliitet. Von derc Stillungen tonrmen einige, wenn auch nur geringere Beträge nweren sächiachen Volksschulen ;» Gute. N. A. verinachke der Handelsinanii Earl Altmann in Nieder- knnnersdors bei Löbml der Scbttle daselbit 3t>>t> Mk. zur Ver anstaltung von Schulfesten Privatier Mühlberg der Stadt Nanu IM 1000 Ac'k zu gleichem Zwecke Frau Kviilnierzienrath E'chebach in Tresde» begründete eine Sliitniig. durch die jeden Sanimer niedrere Bewobnerinncn des ..LchrerinnenbeiinS zu Dresden" aut e : 'Bff'cbeii ireier Anteullialr mit Verptlegiiiig in dein Lnstkurort Zeiggießdiibcl nebst freien Bädern in dem dortigen Stahlbad ge. "Tie Herbst.Kotnpggne des Dresdner R cnnvereins bekannll'ch. i'öcbsten Sonntag. Bei den ineitoeibreiteken S - e rck e- de:en «ich alle wörtlichen Veranstaltungen des Tiesd- Ae.-t rerenis llntens der '"ieniistgllbesitzer zu erfreuen haben, ei: an' Grnnd der zahlreichen lff'etliiungcn starke Felder in Ans- ck: — ^T:e E.neertmnnk wird an dieieni Tage durch die Rade- ..'.er Stadt nnd Schiller Kapelle unter Leitung des Herrn "infftb Mors Siadstronn e:-.rS a. D. Vach-?»mlh ansaenihrt. Ta die Rennen dereits imi ck lllir beginn verkehren die Sonder- .uge ab Hanvlbahnliof Südballe von l.l? Uhr bis l,2"> Uhr Nachmittags nach dem RennphG. —' Das von der ..Internationalen Knnst- a u s st e 11 n n g veramialkete. nielirfacki ver'chobene Feuerwerk konnte gcllern endlich abgebrannt werden. Wohl war das Weiter der Veranstaltung selbst durchaus günllig. weniger läßt sich da von dem schanlnlligeli Publikum behanoken. dg die Abende gegen tvattig doch llbon recht empfindlich kulii sind, to das; ein längeres k Sine» im Freien kaum angängig ist Das Feuerwerk, denen ' An-?ffil>rnng diesmal der Finna G, Heller'-? Solai in Trcsden l.chcrtraacil worden war. nnd das um (ts,r mit den üblichen ' So.lut'chit''en i eganii. brock te zini.nlnt die bekannte vrisinatöche ; Bcleuckuung des Gartens l erw. Teiches niit sgrbenwech'elndcn > ck'chiern. 'einer Bomben nill unar.igdener. violetter :c. cklusladnug. romi'che Lichierwiclc. Tuunben mit «'(old- nnd Silberregen nnd Bombeniotiren mit t'ff'ldcegen'viel. Bongneis mit 'gibenvr.'ickstigen , ckenchiknacln. Schwänen :e . an, erdein das mol lgelungene Tgblean j des ..Grünen Jungen", Aco'ailtiguren niit Fächern und Sonnen sowie zum Schlüsse das non grünem Lorbeer umgebene Porträt des Königs Albert, decken Erscheinen die eoneertireude Küvette des Pionier Bataillons mit der Sach'enlumnie begleitete. Sämmtlllhe Nummern des ziemlich lumm gehaltenen innigen Schainhiels gelangeii dank der ruhigen Luit ans'- Belle und fanden in dem dunklen Ahendhinimel einen wirksamen Hiistergnind. Besondere Befriedigung riete» die Licksteffekte in modernen Falben hervor, die sich nicht mir durch annerordentlickw Fri'che, sondern glich durch ge schickte wirkungsvolle Zninnnnenstellnng anszeichueten lind dem guten Nur der onsuibieilden Firma alle Ehre machten. — Beim MgRichen Grüiidnngssell des Militär Veteranen j Vereins in Haida Bobinen. das im August dieses Jahres statt >and. hatte der liier bestehende Königl. Sachs. M il itä rvere in Garde Korns eine Devntatllm enl'andt. die durch den Vor Übenden des Vereins. Herrn (ck. Scholl, neben herzlichen Grüßen auch ein Machtvolles Fabneuhand in reichsdeutsche» Farben mit in Gold ^gestickter Widmung übe'reichen ließ Herr Vorstand Günther Haida, der lln Nmnen des Fellvereins den Danl erstattete, überreichte daraus obigem Vereine als Zeichen treuer Kamergdsthgit einen schön ansgellatiekcn Pokal all- ErnllallalaS niit den Bild- ninen Kaiser Wil!>clms I . Bisniarä und Mottle'-?. In der vor Kurzem abgeb,altenen Vereilisvelsgminlnng de? Brilitärvereins Garde-Korvs wurde der Pota! durch den frühere» Vorsitzenden Kamerad Röhnnch dem Vereine übergeben, der das Geschenk als ein Zeichen treuer Waisenbrüderschall nnd des guten Einvernehmens mit Setlerreick kennzeichnete. während Kamerad Werner das Deuttch- Üuim im Anslande und weziell in Seilerreich beleuchtete nnd den Vereiiisvorlländcn Worte der Allerkennung -ollte. Mit einem dreifachen Hoch aus den Haidacr Verein wurde der Pokal ein geweiht. Ter rwi'chen der Schocker- nnd We.ch-bleickstraßc gelegene Tbeil der M e n a a c r i e ll r a ß e crialirt gegenwärtig eine Ver breiterung. DaS hierzu nökhige Areal wurde von dein nmfänglichell Komvler. au- dem die Gebäude des seit der Mitte des Jahres 18W »ach Striesen verlegten..Freimanrer-InstitutS" standen, abgetrennt. Ter große Platz harrt in Folge der allgemeinen Geldknavvheit und der damit verbundenen geringen Umternehnnmaslnsl noch immer seiner Bebauung, für die eine Höhe von vier Geschossen in Aus sicht genommen worden ist Eine Ausnahme hiervon werden jedoch die an der neue», in lck Bieter Breite da-? "Areal dnrchichneidenden Straße ^ bei FriÄrirbslädter Vebanuna-Vlane- bel»a»»«z Gebilub« machen, welche nur drei Gtockr^keauwAlensoll^w Zweck- Ein- mündnng in die Echäiersttnße sind zur Zeit ebenfalls Arbeiten im Gange, welch« die Legung der Gangbahnen, Verletzung,von Straßenbahn-Masten und Ga-laternen u. s. w. umfassen, neue Zuaangsslraße soll erst nach der völligen Bebauung de- maligen JnstltutSlandeS. da» in 80 Baublocks ausoeiyeilt ist. endgiltiae Abpflaftrrung erhalten, sie wurde zunächst nur vrovtlorisch mit Baalager versehen, um den späteren Anlieger« Unkosten »u ersparen. —* Bolizeibericht. 13. Gept. Letzten Freitaa wurden einem am Neubau dt- Eilenbahndammrs an der Antonslraßc be- sch'fügten Arbeiter, als er mii seiner linken Hand sich an eine TranSportschien« anhielt, von dem darauf sich bewegenden Fahr schlitten vier Füraer nickt unerheblich gequetscht. — In der Nähe der Verkaufsstelle des Konsumvereins in Neuaruna. Alten- beraerstraße Nr. 6. haben in letzter Zeit zwei schulpflichtige Mädchen gesländigermaßen wiederholt Kindern Geld aus den Geldtäschchen gestohlen. Da bezügliche Anzeigen hier nicht vorliegen. werden die geschädigten Eltern veranlaßt, sich .zu E I 1762—01 in der .Krüiiinalavtheilung, Schießaasie Nr. 7. I. Zimmer Nr. 37, z» melden. — In der Conradstraße stürzte gestern Vormittag ein 5 Jahre alter Knabe von einem im ersten Obergeschosse eines Hauses angebrachten Balkon aus die darunter gelegene Fußgangbahn. Er erlitt eine Gehirnerschütterung uno niedrere Quetschungen. Heute trat der Tod de- Kind es ein. — Dem Dhier-Asyl des Neuen Dre-dner Dhierschntzvereins ist am 6. September ei» werchvoller brauner Jagdhund nnr langhaarigem Behänge und Ruthe als herrenlos zngeführt worden. Der Eigenchümer hat sich bisher noch nicht gemeldet. —* Vom l(>. d. M. ab wird die Co - wiger Straße wegen Scblciiienbnue- auf die Dauer der Arbeiten für den Fahr- und Reitverkehr gesperrt. —* Ein bedgnerlicker Unglück-fall ereignete sich gestern Abend gegen MO Nbr im Ha»!e de-Herrn FleiicbermeisterS Stange in Eottn. .Heinrichstraße. Der Geselle war beanstragt worden in den Fleiitbkeller zu gehen. Als der Betreffende die mit langem Draht zum Weglragen eingerichtete Glühlampe ergriff, erhielt er einen derart starken elektrischen Schlag, daß er zu Boden stürzte. Der Lehrling Arno Liebert-DrrSden ging alsdann dem Gesellen nach nnd wollte das erloschene elektrische Licht wieder entzünden. Als er der Leitung zu nahe kani. stürzte er chlort todt zu B ode n. Es wird angenommen, daß sich bedeutende Strom stärken in einige» Drähten kanrentrirt batten. —" In M obschatz stürzte am Montag ein Gutsbesitzer von einer Leiter nnd erlitt einen Schädelbruch. —' Arn-Sdorf. 12. September Aps dec Fahrt von Groß- röhrsdors »ach hier wurde vorgestern Nachmittag die 73 Fakire alte venv. Frau Ha noch au- LanghennerSdors bei Berggießhübel im Bahnwagen plötzlich vom Tode ereilt. Genannte war in Be gleitung ihrer Tochter aus Bestich in GroßröhrSdors gewesen. Frnch und gekund batte sie die Rückreise nach Berggießhübel an- aelreten und, wie nm zu ichlaien. batte sie sich kur; vor der Station Arnsdorf in eine Ecke des Bahnwagens gelehnt. Herzschlag soll die llrigche des schnellen Todes »ein. —* Im Lame der letzten Wochen sind mehrfach bei der Polizei in L e iv z i g Anzeigen erstattet worden, daß von Geschäfts inhaber» die Bestimmungen über de» Ladenschluß außer Acht gelassen werde». Da sich unter den in Folge dessen mit einer Ordnungsstrafe belegten Geichästslenten auch Mitglieder der Schutzgeiiieimchgsk für Handel und Gewerbe Leipzig befinden, to bat sich der Vorstand derselbe» mit der Angelegenheit näher be 'chättigt. Hierbei bat sich rinn bergirsgesiellt. daß die Anreigen fast durchweg von Handlungsgehilsen erstattet wurden und die Anzeigen zum Tbeil ans der Luit gegriffen sind, alia der salichen An'chnldignng gleichkommen. Der Vorstand der .Schutzgemein- ichail" will es deshalb i» zwei Fällen ans dw richterliche E»t 'cheidniig ankommen lasten. In der letzten MonntSversammlnna der Schnkgemeinsihast war man über das van Handlmiasgehilsen eingestblagene Denrinciatiansversabren allgemein entrüstet Wie die ..Deimche Handelswacht" in ihrer Nummer vom II. "August mirtbeili, organisirte der Deuttchnationale Handlungsgeliilscn Verband in Hamburg. Geichättsstette Leipzig. Brühl — nicht z» verwechseln mit dem Verband deutscher Handlungsgehilsen - in Leipzig inns lleberwachnngsau-schüsse in Stärke van 00 Gelnffe» neu und brachte bis dahin 200 das Ladeiischliiszgeietz übertretende Firmen zur Anzeige. — Der 13. VerbandS'ag des deutschen Seiler- und R c e v s ch l a g e r - P e rb a n d e S wurde im Zoolagüchcn Garten in Leipzig abgebalten Am Dienstag wurde offiziell der von 137 Delegirtcn und Mitgliedern besuchte Kongreß eröffnet. Mit der Tagung war eine Fachansstrllung verbunden, die für das Seileraeweibe >ecbt beachtenSwertbe Fortichritte aufwies. Man beschloß, in einer Petition an den Reichstag nicht mir nm Ablehn nng der Erhöhung des Zolles auf CocoSfgiern. sondern nm Bcieit'gnng ledcn Zoll- l ierstir zu bitte». Der nächste Verbands teg wird in Sorau nbgehaltcn. —' Wenerbertchi vcr Hlimkiiracr 2ck»inrlc vam 12 Sevtembor. Tas Äcnnnm» des Lutwrucks nii! 770 Mm. liegt über Mittebkandinavien. di: Tcrresiio» mit nntcr 7ö6 Mm. erstreckt sich von Suddcmnbland bis Tbenioih'n. In Dcutickland lg es ckemliib kühl, im Aorden theilweste beiter, im Süden regnerisch. — TSahricheinlich ist wenig Aendernng dieser Wetterlage. ragessteschichtc. x T cutschc- Reick. An Bold des TamvtcrS ..K > o n v ri» z W ilbel m" wurden in Bremerhaven während des gestrigen Abend- eisenS ntclnere Tischreden gehalten. Ter Vicevräsidcnt des llieich-rags BüsingwieS darauf hin. daßder Norddeutsche Lloyd citie erhebliche An zahl Vertreter der deutsche» Parlamente zur Nordlandsfahrt eingeladen habe. Er begrüße dies mit besonderer Freude, weil dadurch den Herren, die weniger Beziehungen zu Meer. Handel und Rbedrrcien hakten. Kenntniß von deren Leistungsfähigkeit nehmen konnten. ES iei bekannt, daß wir in Teutichiand schweren wirkhtchastlicben Kämpfen entgegen gingen, die voraussichtlich bald in de», deutschen Parlament zum Ausdruck käme». Er könne sachlich nicht daran' cingeheii, glaube aber der Hoffnung Ausdruck gebe» zu dürfen, daß die gesetzgebenden Faktoren des deutschen Reichstags der ge- saimnlen Aibeit die gleiche Förderung und das gleiche Wohlwollen entgegen bringen: möge sie sich bethätigen in der Ausrüstung nnd Hinailsteiidnng gewaltiger Schiffe, um deutschen Rnlnn und deutsche 'lebt Noch »ehlt es an einer völligen Klärung der bedauerlichen Vorgänge, noch stehen sich vielfach d;e Behauptungen schroff gegen, über. Tbattachc >tt aber ledenfallS. daß die Aufseher bei dem Tumult, der sich entwickelte, blind und wüthend um sich geschlagen und insbewndcrc den ihnen natürlich nnbekaiiiiteii Stadtverordneten und decken Begleiter wstidelwcich geschlagen havcn. Es mag sein, daß Herr Höckmann, der leicht erregbar »ein 'vll. nickst für die von ihm übernommene Rolle bctonders geeignet war nnd das Gagikomitchc Geschick, von dein er ereilt wurde, selbst ver- 'chnldet hat. AVer der Mann hat sich jedenfalls »in die Unglücklichen, die gezwungen sind, dieies ffädtffche Obdach a»f- .»suchen, verdient gemacht. DicZAnssichtsbehörde. die bis dahin den inneren Zuständen dieses öckentlicheir Instituts anscheinend nicht die envrdcrliche Animerktamkeil gcichenk! hatte, wird wrtan ! Wer aittvacken und den Auffel,er» etwas mehr auf die allzulvieir inger sehen. Man kann nicht mehr bezweifeln, daß sic vie an sich berechtigte Strenge bis zur Brutalität getrieben und aus der andere» Seite nicht die gehörige Aussicht geübt habe». Auch von anderer Seite wird jetzt bestätigt, daß in dieser städtischen Anstalt zcder Iniacke. der die nicht rmmcr deutlichen Fragen der Beamten nicht sofort »nd bestimmt beantwortet, grob angefabren wird, während die schwache», bescheidenen und unerfahrenen Afftl- beiucher von dc» „Stammgästen" überall zurnckgcdrängt nnd bcnach- theiligt werben, ohne daß sich die Beamten darum kümmern. Die Elfteren müssen ost. da sich die Anderen auf den nicht allzu reichlich bemessenen Pritschen breit mache», auf dem bloßen Asphaltboden schlafen, sie werden bei der Austheiluna der Speitennäpfe von den Anderen zurückgedrängt und geben oft leer aus. während diese sich ihre Nävre zum zweiten Male füllen lasse». Kurzum, es herrschen hier Zustände, die einer schleunigen Abhilfe bedürfen. A» dem Abend, an dem sich in Anwesenheit des Stadtverordneten Hoffmann die scheußlichen Prügevcenen entwickelten, war der erste Beamte, der tzausinspektor. aus Urlaub abwesend, ein Stell vertreter nicht zur Stelle. Das darf in Zukunft nicht mehr Vor kommen. Hoffentlich wird man mit eisernen Belen hier auskehren und »eiten- der vielgerühmten, wie sich in diesem Falle wieder einmal zeigt, nicht immer mit Recht berühmten Berliner Stadt verwaltung dafür sorgen, daß di« Aerrnsten der Armen, die sich in ihrer höchsten Roth 'ür einige wenige "Nächte bei der Stadt Berlin zu Gaste laden, men'chenwürdig behandelt werden. Wir haben bereit- betont, daß auch diese Angelegenheit ihre Kehrseite hat nnd daß die gewiß oft sehr geplagten Beamten dieses städtischen Obdachs die ikrrr Aufsicht unterstellte», ost genug zu Ausschreitungen neigenden Leute nicht mit Glarnhandichuheii atifaiseu können E- wir auch bekannt, daß sich bereits im Laufe der Jahre mancher dieser Beamten in ihrem schweren Dienste blutiger Gefahren ausgcictzt war nnd sich schwere Verletzungen zugezogen hat. Aber das kann von ihnen begangene Brutalitäten nicht entschuldigen. Daß es auch ohne solche ganz gut geht, beweist das Beispiel der von dem Berliner Athl-Verein snr Obdachlose er richteten Anstalten, lieber diese sind »och keine Klage» i» die Ocffentlichkeit gedrungen. Was hier möglich ist. sollte in der städtischen Anstalt kein unlösbares Problem fern. Es ist ia ei» io furchtbares Loos, heimathlos zu sein, noch dazu in einer großen glänzenden Stadt, wo die Gegensätze so dicht beieinander liege» und in Dem. der sich hinausgestoßen siebt in de» fluchende», mächtig vnlsirende» Verkehr bei Wind und Weiter, ohne schützen des Obdach, ohne Helm, ganz besonders bittere Gedanken erzeugen. Ta muß Alles aufgeboten werde», »m den Unglückliche» jede mögliche Erleichterung zu gewähren, gleichviel ob sie ihr schreck liches Loos selbst vertchuidek haben oder nicht, ob sie der Fürsorge würdig sind oder nicht. Auch die umsichtigste Verwaltung einer Millionenstadt kann Noth und Elend aus ihrem Bereich nicht bannen. Aber sie kann dafür sorgen, daß diejenigen ihrer An gestellten. die berufe» sind, der Noth und dem Elenv zu steuern, sie durch ihr nicht- weniger als menschenfreundliches Auftreten nickt noch künstlich steigern! Vermischte-. ** Die Wittwc dcS in Frankfurt verstorbenen Bankier- und Stadtverordneten Theodor Stern spendete der Stadt Frankfurt als Grundstock einer Stiftung zur Förderung medizinischer Zweck« 500000 Maü. ** In Beckenbrück bei Osnabrück wurde der Rendant der Svar- und Kommunalkasse, Vallo. der auch Gemeindevorsteher und Standesbeamter war. verhaftet. Es wird ihm Unter schlagung von 30000 bi- 40000 Mk. zur Last gelegt "Die Zahl der Ruhrerkrankungen bei dem in der Seille-Kaserne in Metz garnisonirenden 171. Infanterie-Regiment beläuft sich bisher im Ganzen aui 140. anderen. lle «S gleiche Recht und dm gleichen Anspruch auf Schutz, und Förderung seiten» der gesetzgebenden Faktoren und de« deutschen Parlaments. Redner leerte lein Glas aus da» Wohl der gelammten deutschen Arbeit. Staatssekretär de- ReichstckatzamtrS Frrlhtär v. Tbielmann trank auf da- Wohl des deutschen Kronprinzen, nach dem das stolze Schiff benannt lei. Redner schloß: Möge ein guter (Stern dÄe« Schiff, wie den hohen Träger leinä Namens durch lange Jahre aelettm auf allen Fahrten und in allen Ge wässern und ledcs Mal zurück in de» Heiniath-hasen. Hieran' weihte der Vorsitzende des Vereins „Berliner Presse" Vollrath Nomen- der anwesenden Mitglieder der Press« und Künstler sein Glas dem tüchtigen Führer des Schiffs, Kapitän Stürmer, und dem ervrobten Personal des Schiffes. Redakteur Tro,an brachte einen Toast in poetischer Form aus. DaS Wetter war während der Reffe regnerisch. Die Ankuntt auf der Weier erfolgte um 5» Udr Nachmittags, die Ankunft der Passagiere in Bremerhaven um 7'/» Uhr Abends. Ein Sonderzug brachte sic noch Bremen zurück. x lieber Miaue!'s Bestattung sagt die „Franks. Zta": „Obnc überladenen äußerlichen Prunk, aber mit allen Würden, jo hat Frankfurt seinen Ehrenbürger Miguel zur letzten Ruhe bestattet. Der militärische Apparat und das Stautsgepränge blieben bei dieser Todtenseier unaufgeboten. Was ein büraer- licheS Gemeinwesen an Ehren vergeben kann, da» hat nicht ges«lt. öieses durch und durch bürgerliche Gepräge verlieh dem Leichest- bcgräbniß des preußischen Ex-Fi»anzministers eine eigene Weihe als einer großen Kundgebung freiwilligen nnd nnfrichtigen Bn leids." — Der Frankfurter Oberbürgermeister Adickes hielt am Grabe folgende Gedächtnißrede: Dem Ehrenbürger dieser Stabt die er schon vor Jahren als Stätte seiner letzten Rübe bestimmt hat. und in der er die lebten Monate seines arbeitsreichen Lebens zugebracht hat. biete ich Namens der Stadt Frankfurt dies,"» letzten Gruß. Mit gcheimiiißvoliem Graue» cmpsinden wir Alle die Gewalt des Tode-, wir fühlen, daß ein Großer im Reiche des GeisleS von uns gegangen ist, ein Mann von seltener, eigen artiger Größe. Wenn Andere groß sind dadurch, daß einzelne Eigenschaften an ihnen in großem Zuge entwickelt sind, so hatte in ibm die Vorsehung eine Fülle von Gaben, die sonst höchstens eine ganze Reihe von Personen besitzt, harmonisch vereinigt. Art- der euren Seite eine überqnelleude Phantasie, die sich nicht genug darin thun konnte, neue Idee» und schöpferische Gedanken mi. ablässig zu schaffen, daneben ein klarer, scharfer "Verstand, der das Erreichbare mrt Weitkluabeit zu erzielen wußte, eine hin- reißende Energie und der Wunsch. Frieden zu schaffen, Per- söbnend zu wirken, Geaensäke zu mildern. Dann der Trieb seines reiche» Geistes, den Werdeaang der Völker zu verfolgen große Züae und GeisteSthate» in der Geschichte sich selbst tu dic Seele zu prägen. Zeine srenndlrckie Gesinmma für die Leiden und Freuden auch des kleinen Mannes Dazu trat ein,Gedächtnis;, das ibm die Schätze seiner überreichen Erinnerung jederzeit zu; Verfügung stellte. Endlich der Rede Zauberstuß. der mrt tress sicherem A"Sdri,ck das >u gestalten gestattete, was er saaen^ wollte ob in scharssin'niaer Deduktion, ob mit dein hinreißenden Schwuiw der Beoeiiternna. ob in Liebe oder Tadel: itekS war seine Rede ein v"'"ommener Ausdruck der Gedanken Wie wäre es ander? möalicO gewesen, daß er damit Herrick'er wurde über Geister und O'emütber. daß er eingriff in die Geschickste seines Volkes. Mit teinein Eintritt i» die Leitung unserer Stadt begann eine neue E'wche. Unter .Znrückdrängnnq der Parteiaeaensätze schuf er die Grundlaae zur Eist"''ckelunc> der Stadt. Alle^ Herzen schlugen ihm hier entgegen, und unvergessen bleidr die Stunde seines Ab schieds. Und heute der Zug von Tausenden! Die Tausende, die ibn begleiteten, gaben Zenaniß von der Liebe »nd Verehrung die ihm in s Grab folgt. So war Liebe und Treue stets aui beiden Seiten Vorständen, bei ihm nnd bei der Büraerschait. Wir preisen uns glücklich, daß wir Hüter dieses Grabes geworden sind. So ruhe nun. Du Sohn des Waldes, ruhe aus von den, Leben, in dem D» Deine (tratst allzufrüh verzehrt hast für da. Vaterland und den Kaiser nnd König. Indem ich Namens der Stadt Fraukiurt diese» Kranz »icderlege, sage ich ein letzte-?: „Ruhe ianit!" — Rudolf v. Bennigsen, einst mit Miaue de, Führer der Nationall'beralcn Deutschlands,"war.der letzte Reduei au der Gruft. Er sagte etwa Folgendes: Als der älteste dn noch lebenden persönlichen nnd politischen,Freunde Miguel's,lege ich diesen (tranz nieder. Ganz psötziich ist Airauel uns entrisse» worden. Noch kurz vor seinem Tode hatte ich Gelegenheit, ff, seinem Hause zu verkehren und mich zu ergnicken an dem leben digen (ffcitst, der sich völlig ungebrochen fühlte, wie in de, Jugendzeit. Alle Erinnerungen lebten in uns wieder aus. liebe, die wirbligsten Frgge» habe ich mich mit ihm in voriger Woche 'i»te>stglieii nnd konnte mich gn dem unerschöpflichen Ncichthu!,, seines Geiites und an seiner Herzensgute erfreue». Miguel hat niemals ini Banne politischer Dogmen und Formel» gestanden Tarn war sein Wilsen zu reich, die lebhafte Phantasie seine-.- ("seines zu bedeutend, als daß sic sich hätten in so enge Schranken bannen laisen. Es ist ihm dies off zum Vorwurs gemacht worden im pvlitiG'en Leben und namentlich, als er Minister war. Wic kann ein Minister überhaupt beute noch Pnrtciinann sein'? Wie kann man von einem genialen Deuker verlangen, daß er nur ein 'eilig handle »och den bestiinmten Sätzen gewisser volitrsche, Parteien lind Lehren? Tos bat Miauet nie getba», er ist ke > einseitig handelnder oder denkender Politiker gewesen. Das, wa llt früheren Jahrhunderten von Deutschland versäumt und der lorcn war. hat er erkannt nnd erklärt, daß sür diese reiche Arbsti ans dem Gebiete des WiedererrichtenS olle Kraste kbätig sein könnten. Hier i» Frankfurt gründete er mit Angehörigen aller Parteien eine politische Bereinffyma. den Nationalverein. de: t'einerzeit großen Einiluß, aus die Vorbereitung des Dcutschei- Reiches ansgeübt hat. Hier zeigte sich der GeninS des Per- stoebenen. der dazu Hennen war. Alle, die rrn letzten Ziel über- emstimusten. zu vereinigen, auch wenn die Mitte! verschieden waren. Er verstand es. über die Geaeuiätze politischer und Wirt!,- schastlicher Natur die Brücke zu schlagen nnd Krisen zu ver- weiden. E'n genialer Redner, ein großartiger Organisator wirst hier zur lenken Rübe bestattet, auch ein treuer Freund alst'i Derer, die Eni llobeacstanben. Das neaative Urtbeil über üni wird vornbergehen rm Wechsel des politischen Lebens aber svn- le''en werde» die Verdienste des seltenen Mannes Was er ge- leistet im Ausgleich der Geaensäke. snr die innere Entwickelung und die Kultur unteres Staates, das wird sortlebcn in der deutschen Gcichiclste. Er wird sorttcben als einer der bedeutend sten. ja als der bedeutendste Finanzwiniste,. den der preußische Staat je gehabt hat Seine Gestalt wird in der Geschichte glänzend dastehen zur Erinnerung an die Zen, da ans trübe. Zerfahrenheit das "Vaterland wieder cinvorstieg. Möge er a t'orllcben in der Erinnernng des Volkes, wöge ibm die Erde lcick't sei»! x Amerika. Ta- leiste Bulletin übe das Befinden Mac Kinley's lautete: Der Präsident ist andauernd bei gutem Befinden. Die Wunde heilt gut. Die Nahriiiigszilfilhriing in den Magen wird allmählich gesteigert Puls 120. Tcmpcratnr 100 2. X Die verhaftete Anarchistin Emma Gold III a n II erschien aestern vor dein Gerichtshof in Chicago ohne Rechtsbeisland. Der Staatsanwalt erklärte, der Pvlizcicbes von Buffalo habe darum crincht. die Gefangene während der schwebenden Untersuchung mög lichst lange ein Gewahrsam zu halten und habe eine Veilaaung bis ruin 10. September verlanat. wo die anderen in Chicago der hasteten Anarchisten vor dem Gerichtshof erscheinen werden. Der Richter kam diesem Wunsche nach. Emma Goldmann wurde ohne Zulassung einer Bürgschaft in Hast behalten. x Vom ve n cz o l a u isch-c o l u m b i sch e n Kriegsschan platze liegen folgende Meldungen vor: Der Präsident von Venezuela Castro ist über Rio Hacka in Columbien eilige- drungen. , Die colninbischen Revolutionäre machen gemeinsame Sache mit ihm. Eine Schlacht steht unmittelbar bevor. Der französische Kreuzer „Suchet" liegt in Curagao vor Anker. — Die venezolanische» Truppen stellten eine Verbindung mit den colum- bischen Revolutionären in der Nähe von Rio Hacha her und sind aus dem Punkte, die 0000 Mann starke reguläre columbische Ar- mce anzugreisen. — Nnch Berichetn gus Willemstad meldet der französische Kreuzer „Suchet" aus Porto Columbia bei Baran- ouilla: Ein Dampfer hat 1000 columbische Soldaten Lei La Hacha am 9. September gelandet. Vier venezolanische Kanvnen- boote befinden sich auf der Höbe von La Hacha. Loluorbischc Truppen erwarten einen Anariff. — Weiter wird berichtet, baß 1000 Venezolaner unter Davila am 4. September Maracaibo an Bord von vier Schiffen verlassen bätten und wenige Meilen nordöstlich non La Hacha gelandet seien Ferner sei «m« Expe dition von Venezolanern und columbischen Liberalen, im Ganzen 500 Mann, von Maracaibo ausaebrochen und bade sich auf dem Landwege gegen La Hacha gewandt Diese sei der Zeit nach Pohl in der Näde ihres Bestimmungsortes onaesangt.
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