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I Der Abschnitt auS der „N. B. Landes,eituna", der in », Abendblatt der .Dresdner Nachrichten" abgedrucks ,u leien Dienstbotennotb betreffend, hat mein Herz nicht er- A>» kleinen Dämpfer darauf erlaube man mir. einem Kart. LX kleinen Dämpfer darauf erlaube man mir, meine Er iaürungen »u erröt,len und die Behauptung ani,ustrÜ«n. r» sei noch lang» nicht io schlimm tn dieser Bytehuna, alt man allarmein an nimmt. Ich bin 36 Jahre verhelratbet und habe tn dieser Zeit IO Hausmädchen hintereinander gehabt. Fast alle waren tüchtig, bescheiden und anhänglich. Bier davon verheiratbeten sich von mir auS im zweiten und dritten Dienstjahre, die fünfte und zehnte mutzte ich wegen Krankheit entlassen. Die sechste, eine Waise, legte mir ihre sterbende Mutter an daS Herz. Ich lehrte der 16,äh- riven 2 Jahre lang Alles, waS sie können und wissen mutzte, wünschte aber dann selbst, datz sie sich noch in andere» Häusern .umsehen" möge, da sie bei aller Liebe und Anhänglichkeit an mich und mein HauS doch oft dachte, es geschehe rhr ru viel. Sie machte bitter« Erfahrungen, hat aber daS Lob eines braven, tüchtigen Mädchen-. Die siebente, deren sensibles Gemntb sehr zu Thränen neigte, da sie sich oft verkannt, ihre Leistungen nicht genug anerkannt wähnte, kündigte mir in einer solchen Aufwall ung. wünschte aber sehr bald, ich möchte die Kündigung als un geschehen betrachten. Die achte nahm ich als gefallenes, aber mit den besten Vorsätzen erfülltes Mädchen in mein Haus: durch strenges Ueberwachen und Ermahnen konnte ich dasselbe 2 Jahre über Wasser erhalten. Die neunte, ein besonders intelligentes und dabei bescheidenes Mädchen, nölhiate Krankheit im Elternhaus, heimzukehren. Sie alle schieden mir mehr oder weniger Dankes- worien und Thränen. Ick lieh meine Mädchen nie fühlen, daß 1 ch sie brauche; im Gegentheil sagte ich ihnen bei Gelegenheit, datz eS ein Glück für sie sei, unter einer gerechten, mensrhrufreundlichen HauSkan zu stehen, die nicht herrisch mit ihnen sprach, sondern sie milde und freundlich unterwies. Allerdings konnte ich Ihnen auch eine ernste, strenge Strafpredigt halten. Wenn sie dieselbe verdient halten. Gute, reichliche Kost lies ich ihnen zuTheil werden, kann mich aber nicht rühmen, ihnen von Allem gegeben zu haben, wie viele Frauen mir schon oft versicherten: ..Unser Mädchen mutz von Allem, was wir haben, bekommen." Mancher Leckerbissen, den sie kaum zu würdigen verstanden, ist allein auf unseren Tisch gekommen. Dagegen habe ich ihnen von allem Fest- und Besuchsgeväck reich lich mitgetkeilt. Am Geburtstag bescherte ich ihnen einen kleinen Kuchen und irgend etwas Hübsches oder Praktisches. Zu Weih nachten machte es meinen! Herzen besondere Freude, ihre Wünsche und Bedürfnisse zu errathen. ihnen etwas wirklich Gediegenes zu bescheren, was sie lange haben konnten. Ich interessirte mich für ihre Garderobe und Wäsche, gab ihnen Rath, wie sie Kleidungs stücke und Wäsche anSbesserii oder ändern konnte». Bor Allem hielt ich auch darauf, datz der Lohn sofort in die Sparkasse getragen wurde. In meinem Hause wird fleißig zur Kirche gegangen. Ich schickte daS Mädchen zu guten, leicht verständlichen Predigern und dielt darauf, datz eS ani Charsreitaa und Todtensonntag oder a» den beiden Bußtagen z»m heiligen Abendmahl ging. Hatte ich doch bemerkt, daß vie heilige Handlung an diese» Tagen besonderen Eindruck ani ihr Herz machte. O. wie viele vieler Mädchen waren jahrelang nicht hierzu gekommen! Wenn doch die Herrschaften, die so viel zu Nagen haben, sich io ganz unsatzhar tmannisircn lassen von ihrem Dienstmädchen, eS einmal mit Gottes Wort zu versuchen, ihre Untergebenen zur Kirche zu schicken und selhsi fleißig dorthin gehen wollten! Im Gotteshaus, durch Gottes Wort allein, findet Hoch und Niedrig die Richtschnur für alles Denken und Handelri, die Kraft zu treuer Pflichterfüllung Un gemein bedauerlich, ja geradezu ein Verbrechen ist es an den jungen Mädcheweelen, ivenn leichtfertige, sinnliche Hausherren, die das Haupt und Vorbild des Hauses und der Familie sei» tollen, ja dazu von Gott verordnet sind und ihm emst Rechcnschnst geben müssen. Tändelet und Liebelei mit einem vielleicht »och unschul digen Kinde anfangen. Immer oster mid länger steht ein solche? Mädchen jeden Tag vor dem Spiegel und vergeudet die Zeit, die zur Arbeit gerechnet ist. immer koketter wird die Haartour, das Geld, was'sie sparen soll aus Wunsch der Estern daheim, wird zu Tand, Bändern und Spitzen velwendet, muß sie doch eine wahre Schönheit sein, wenn ein angesehener Man», nicht blos der Kutscher oder Diener mit ihr liebäugelt. Solchen Mädchen wird buchstäblich der Kopf verdreht. Sic werden putz-- und gefallsüchtig, endlich vielleicht ans die Bahn des Lasters gelockt. Ich kenne einen angesehene» Mann, der es lange, lange so trieb ohne Rück sicht auf seine hübsche, brave Frau und der jetzt zittert bei dem Gedanken, daß einst die Männer seinen Töchtern auch atzo thun könnten. Es wird so viel geschrieben und berathcn, wie man de» sozialen Nothständen abhelscn könne, ein großer Stein des An stoßes auf dem Wege der Besserung dazu sind solche gewissenlose Hausherren. »*. F. M. v. R. „Vielleicht intcreisirt Sie und Ihre Leier folgender, mir vor einigen Tagen ans Madrid ziigegaiiaener Brief: Madrid 13/3- 1001. Geehrter Herr! Hier als politisch Gefangener nach dem Cubakriege, frage ich, ob Sie mir behilflich sein wollen, einen Check einzukaisiren. Derselbe beträgt Francs 18 000 00 und wird sofort dem Ucberbringcr bei einer ersten Bank Europas baar ansbezahst. Wenn Sie hierher kämen und die Spesen für meinen Koffer, die gerichtlich verpfändet, bezahlen, gelangen Sie sofort in den Besitz meines Gepäckes. In meinem Koffer ist der Check in einem Geheimfach verborgen. Ich überlasse Ihnen für diesen Dienst den dritten Tb eil der Summe, das sind Francs 600000 Mk. Weil ich nicht weiß, ob Sie mein Brief trifft, erwarte ich Ihre Airtwort. woraus ich Ihnen Alles genau ausklären und meinen Namen nenne» werde. Im Gesängnitz kann ich Ihren Bescheid nicht erhalten: so bitte ich um folgendes Telegramm an meinen Vertrauensmann, durch den ich selbes bestimmt erhalten werde: An Anäres Essais. Ascknä. Ealls Rirsrro 20 segvnüo. Lnells moexlicb. Antins. Indessen zeichne ich, Ihre Antwort abwartend, vorläufig nnrF. de S. Bitte raschest um mir dieses Telegramm (nicht Brief) nnd zeichnen Sie nur Mutius anstatt Ihres Namens." - Es ist der alte, plumbe spanische Schwindel, dessen anscheinende Nnansroltbarkeit aber beweist, daß der Gauner doch leine Rechnung dabei finden mutz. Die statt und Ttig geschriebene Adresse auf dem Briefumschlag macht ganz den druck, als ob der betr. Schreiber vollauf beichüstigt wäre. .*» Nichte Hedwig (1 Mk.) »Sie brachten vor einigen Jahren ein Rezept zur Cremortartarisuppe. Es ist niir trotz aller Sorgfalt doch beim letzten Umzug abhanden gekommen mid ich frage hiermit an. ob Sie nicht die Güte haben wolle», das Rezept nochmals mitzutheilen." — Ihrem Verlangen wird hiermit ent sprochen in der festen Ueberzeugung, daß Sie nicht die Einzige sind, die das Rezept „sorgfältig" . . . hat abhanden kommen lassen. Mo: Zu dieser der Weiniuppc ganz ähnlich schmeckenden, billigen und gesunden Suppe kocht i nnd einem Stückchen Zimmet, einen tüchtigen Löffel Mehl und für 5 Pf. Cremortartari hinein, läßt AlleK zusammen gut verlocken und zieht die Suppe zuletzt niit 2 Eier» ab. Man giebt sic mir Zwieback oder gerösteter Semmel zu Tische. , »*» R. S. (10 Pfg.) Litte um Beantwortung folgender Fragen? 1. Ich habe schon seit längerer Zeit keinen Schlaf, liege ziemlich die ganze Nacht im Bette und kann nickt zur Ruhe kommen. Ist Ihnen vielleicht ein Mittel belannt. was dafür Hilst? 2. Wir streiten uns- Der Eine behauptet. Eltern hätten das Recht, die Briese ihrer Kinder, und wenn sie noch so alt wären, zu , ,n » ui, nvr. „Auf die Abonnentin b«r. ihres Ichährigen Sohn möchte Ich Sie bitten, derselben dock mi man beseitigen läßt genauen Jniorm die vielleicht, wie ier kann nur der Arzt helfen aus Grund einer n bezüglich der Ursachen Ihrer Schlaflosigkeit, wie meist, aus unangemessene Lebensweise zurück- zuführen ist. Zu 2. Es wird wohl feiten Vorkommen, datz Eitern die für ihre erwachsenen, nickt mehr unter ihrer elterlichen Gewalt stehenden Kinder bestimmten Briese unbefugt öffnen. Wenn sie es tbun. so sin' St ,nd sie wegen Verletzung deS die T heil strecke der Eisenbahnlinie Bischofswerda Bischofswerda .... Neukirck und wann die ganze Linie , werda .... Zittau eröffnet?" — Biickossweida-Ntederneukilch wurde am 15. August 1870, die ganze Linie BijchofSwnda-Zittau mit Eröffnung der Strecke Eibau-Obeioderwitz am 15. Oktober 1870 in Betriebs genommen r^it gegründet worden ist." Wir bitten un . ... — DaS König!. Sächi. 9. Infanterie-Regiment Nr. 139 wurde bei der Almeevermehknna am I. April IM3 errichtet nnd «hielt Zwickau al« Standort angewiesen. Sein erst« Regimentskomman deur war der als Generalleutnant z D. verstorbene Oberst v. d. Deck«. gen - ammtnch Berger. :S Briefgeheimnisses strafbar. Ostra-Allee. „Wann wurde . . . Zittau, me Äilckofs- die Anfrage einer treuen ohne» wegen Bwnckialkatarrh ^ mitzntdnlen. daß sie sich an Herrn Dr wenden soll. Dieser hat mir bereits vor ca. 18 Jahren, wo ich einen sehr schweren Bronchialkatarrh hatte und er selbst sagte (ich war dazumal 30 Jahre alt), in diesem Zu stand« würde ich da« 40. LebenSiahr nicht überschreiten, verordnet. Schlesischen Ober-Salzbmnn zu trinken, wodurch ich von meinem Leiden vollständig erlöst worden bin. so daß ich heute, tn meinem 56. Lebensjahre, nichts mehr davon verspüre. Ich bin daher deute noch dem betr. Arzte zu Dank verpflichtet, da alle von anderer Seite verordnet«! Medikamente fruchtlos waren." — Schönsten Dank für Ihre Mittheilung, die hoffentlich der „Treuen Abonnentin" zu Gesicht kommt und sie veranlaijt, ihre Adresse etnzusenden. Den Namen eines Arztes öffentlich zu nnmen. geht, wie schon unzählige Mal« «klärt worden ist, nicht an. Nichte Ellen. <30 Pfg.) .Seit kurzer Zeit bin ich verlobt und ick bin sehr glücklich. Nur rin Schalken fällt auf mein Glück. Mein Bräutigam ist sehr nervös. Der Arzt bat ihm früher einmal Bromsalz aerathen, welches er auch jetzt noch dann und ivann nimmt. Ich habe aber Liters schon gehört, daß Brom- ialz die Nerven ganz und gar ruinire. Ist das wahr ? Mein Bräutigam bat mir versprechen müssen, nie mehr Bromsalz zu nehmen. Also, lieber Onkel, sei io freundlich und Geile Drin« armen geängstigten Nichte, wenn Du eins weißt, ein Mittel gegen Nervosität mit. Ich möchte meinem lieben Bräutigam so sehr gern Helsen, und Deine Mittel sind oft jo einfach und so gut. — romsalz, lange Zeit hindurch genommen, kann allerdings dem ervenilistem schließlich gefährlich werden, während cS. nur von inmal genommen, von vorzüglicher Wirkung ist. . bummeln, baden, schwimmen, rüdem, überhaupt ätten und nicht viel rauchen und kneip««. Nimm nur Deinen Bräutigam fest an die Leine, dann verliert sich schon die Nervosität. «. Ungenannt. <1 Mk.) „Sie schrieben in den .Dresdner Nachricht«," einen Anffatz üb« Dr. Sinion's „Lignosulfit". Wo kann man dieses bekommen? Würde die Anwendung im Schlaf zimmer aut sein?" — Gewiß! Dr. Hartmann's Lignojulfit ist ein JnhalattonSmittel bei gewissen Krankheiten der Aibmungsorgane und wird des Weiteren als unschädliches Mittel, »in die Lust in Wobnriiumrn nnd Kinderstuben batterienfrei z» «halten, empfohlen, käuflich bei Weigel u. Zeeh, hier. M. Langiier. „Ist es inPreußen und Sachsen nlaubt, daß in der Front dienende Mannschaften nnd Unteroffiziere einen Vollbatt tragen?" — Worum soll r? einem dem Attivstcmde an- aebvrende» Unteroffizier oder Soldaten nicht erlaubt sein, einen Vollbart zu tragen? Eine gegenlheilige Vorschrift besteht schon längst nicht mehr. Meist wirb aber eine Ausrasirung des Kinnes verlangt. »Ein Skatspieler in Herzberg. l20 Pia.) -Lieber Onkel mir spielen Skatt. mit Ramsch, alw Turne die erste Frage, der Erste vorne, der zweite spricht Ramsch, der Erste ant wortet garnicht, ich als Dritter Turne, darauf spricht der zweite daS habe ich vorne, ich behaupte ab«, wenn d« zweite sprichst Ramich, ist. io gut ich habe weit« nichts wie Ramich, denn wenn init Ramsch gespielt wird, rinr mit Turne angebostn wird, weit Ramich doch nur gespielt wird, wenn alle? past, und dann n», die weiiichste» gespielt wird, also Halle ich es dafür, das eS so gut ist als ich passt. Was meinst Du dazu?" — Du hast ganz Recht I Wenn Vorderhand „vorn" sagt und der Zweite beantwortet diele Frage mit Ramich, so steht Dir als Dritter das Recht zu, Tournee r,> bieten und anck, wenigstens dem Zweiten gegenüber, zu halten. Cs gilt im Skate die Bezeichnung.Ramich" nicht in der laufende» Spielordming. Der Zweite mußte entweder passen oder Tournee bieten. Ramich kann mir dann gespielt werden, wenn Alle Passen. Wenn Jemand mitten im Spiele Ramich anmeldet, lo wird an genommen. daß derselbe damit sagen will, daß er nichts hat. was aieichdedellsttid ist mit „ich passe". Uebrigens eine Gegenfrage im Vertrauen: Wie oft hast Du denn in der Schule „gepaßt", wenn Orthographie .gespielt" wurde? Z» NichteHeIene G. (15 Pig.) .Ich habe zu meinem Geburtstage eine braune Leder-Briefmappe bekommen. Durch das viele Hemmzeigen und Anlassen sind einige Fettflecke hinein- gekomme» und würde ich mich daher sthr freuen, wenn Tn mir ein gutes Mittel sagen konntest, womit ich diele dummen Flecken beseitigen kann." — Aus bellem Leder Flecke zu entfernen, ist nicht leicht, mögen sie nun dumm oder gescheitst sein. Versuche es einmal mit Benzin und Kartvffelmebl, Die Flecken werden mit einem reinen weißen Leinwandstückchcn. welches mit Benzin ge tränkt wird, aber auch gleichzeitig in Kartoffelmehl getaucht werden muß, nbgeriebcii. Dieses Verfahren muß mehrere Male wiederholt werden. P. K. „Ich möchte Sie bitten, mir. im Falle Ihnen dies möglich ist. über Elsterweida, preußische Provinz Sachsen, einige Auskunft zu geben. Uns liegt hauptsächlich daran, zu wisse», ob Lebe» und Wohnung daselbst thener sind oder nicht, und auch, wenn möglich, etwas üb« die Preist der Lebensmittel im Allgemeinen." — Die Stabt Elsterwerda ist im Emporblühen begriffen. Früher wurde dort ausschließlich Landwirthschait be trieben ; beut« hat ab« auch die Industrie ihren Einzug gebalten und eS bat den Anschein, als ob letztere die Oberhand gewinnen sollte. Die Mieth- und Lebensmittelpreist sind mindestens als an gemessen in bezeichnen. Eine mittlere Wolmnng z. B- bestehend in zwei Stuben, Schlafstube nnd Küche, kostet 180 bis 210 Mk. Das Pfund Rind- und Kalbfleisch kostet 60. Schweine- und Hammelfleisch 70 Pfg. pro Pfund, während der Preis der Butter zwischen 1 Mk. bis 1.20 Mk. pro Piund schwankt. Hoffentlich genügt Ihne» Das: sonst soll es mir gar nicht darauf ankommen, in Ihrem Interesse einmal probeweise mein Domizil auf einige Wochen nach Elsterwerda zu verlegen. W. <20 Pig.) „Seit einem Jahre zeigen sich bei mir am Körper öfter rothe. etwas erhöhte, juckende Stellen . . . ärzt lich Quaddeln genannt . . von verschiedener Größe: ich habe sie schon größer, altz eine Handfläche ist, gehabt. Sie verschwinde» bald, in etwa 24 Stunden wieder, »in »ach einigen Tagen oder Wochen an einer anderen Stelle des Körvns zu «scheinen. In der letzten Zeit tritt die «wähnte Erscheinung meist im Gesicht aus. verursacht meist «inseitig», statte Anschwellung der Lippen und Backen und zwingt mich, 1—2 Tage jedes Mal meine Thätigkeit .... ich bin Lehrer .... auszusetzen. Schmerzen habe ich dabei nicht. Ich habe schon mehrere Aerzte gefragt, aber kein« konnte mrr bislang helfensie sagen immer, ich müßte erst er gründen. was die Ursache jedes Mal sei. Ich lebe sehr solid und mache mir auch viel Bewegung: ich glaube, mein Leiden hängt mit dem Magen bez. Esten zusammen, obwohl ich Unbehagen irgend welcher Art nicht fühle. Vielleicht können Sic mir bellen oder kann mir ein« Ihrer verehrten Lcstr. der ein ähnliches Leiden gehabt bat. einen guten Rath geben. Vielen Tank im Voraus." — OuavdelauSschlag kann sehr verschiedene Ursachen haben. Bei Manchen kommt er wohl nach dem Genuß von Geräuchertem, von Erdbeeren. Spargel. Zwiebeln :c. Bei Blumenfreund«, vielleicht sind sie ein solcher^. . , . rutt zuweil«, daS oder Angreifen feinhaariger Manzen, wie Priemest,, insbesondere das japanische, Quaddeln hervor Daß die Ursache des Ausschlags in den weitaus meisten Fällen im Magen zu suchen ist. unterliegt keinem Zweifel, oft kommt ab« auch das Nervensystem in Frage. Sollte Letzteres bei Ihnen der Fall sein, so gehen Sie fleißig sparinen, doch nicht allein, sondern in erheiternder Gesellschaft; auch kühle Waichungen und Bäder dürften von Lottheil sein. B. F. 28, Leipzig. 1Ä) Pig.) „Meine Mutt«, deren einziges Kind ich bin. ist die zweite Ehefrau meines Vaters, der wiederum aus erster Ebe 3 bedeutend ältere und gut unter- aebrachte Kinder hat. Meine Mutter ist Besitzerin eines größeren Zinshauses und steht jetzt im Begriff, ihr Testament zu machen. Ihr Ziel im Testament geht dahm: 1. meinem Vater (falls er überlebt) ein anständiges AltersauSkommcn zu sichern und 2- mich später als alleinige Besitzerin ihres Vermögens zu sehen. Die Mutt« hat nun rnien Entwurf aufgestellt, der besagt, daß mein Vater nach ihrem Tode zunächst Allcincrbe wird (mir allerdings während seiner Lebenszeit eine Rente geben muß) und daß er mir bei seinem Tode das mütterliche Vermöge» io hinterläßt, wie cS Ihm übergeben würde. Wenn ich nun euch meiner Mutter sür das fürsorgende Ziel dankbar sein muß. so glaube ich doch, daß sie durch ein derartiges Testament ihr Ziel nicht erreicht. Wenn sie auch meinen Vater vnrch mich in der Nacherbschait bindet, so vermag sie meiner Ansicht nach keinesfalls durch rin derartiges Testament »bei daS dann meinen 3 Stiefgeschwistern »»stehend« Pflichttbeil zu verfügen. Denn mein Vater wird dann Alleinbesitzer des Ver mögens und meine 8 Stiefgeschwister sind dann pfllchttliells- berechtiat, ich würde dennoch trotz deS festen Vermächtnisses dn Nachervschast des '/»Theiles als PffichttheilS meiner Stief geschwister verlustig gehen. Ich lese auch dies u. A. auS 8 2806 heraus, denn darnach geht das Tb " de» Bürgerlichen ^ , Pflichttbeil dem Nachrrdc vor. Theilc mir also bitte Deine Mein ung mit und falls Du meine Ansicht theilst. ich demnach Rech: habe, so gieb mir bitte einen oder mehrere andere Wege an. nitt denen man den Zweck meiner Mutter erreicht, daß 1. mein Vater eine Altersversorgung hat und 2. ich später (einerlei, ob gleich »ach deni eveu. früheren Tode niemer Mutter oder nach dein event späteren TÄ»e meines Vaters .... denn ich möchte, falls es anders angängig, meinen Vater nicht unnütz um die Hausbesitzer freude» und -Lewen bringen) Alleinbesitzer des müttettichen Per mögens werde. Der andere Fall, wenn meine Mutt« die lieber lebende ist. bedarf kein« Erörterung, denn dann geht ja Alles ohne Gefahr auf mich üb«." — Ick würde nicht rathe». das Testament so abzusasse», wie Ihre Mutter eS will Sie muffen als Unlversalerbm eingesetzt werden, der Vater kann eine Rente alS Vermächtnis! «hasten oder seinen Pflichttheil. Ihre Befürcht ung wegen des 8 2306 ist unbegründet. Der Paragraph schlägt hier nicht et». Würde Ihr Vater nach der Absicht der Mutter Universalerbe und Sie Nachrrbin. so würde der Vater die Erbschaft der Mutter mit d« Nachrrbichast beschwert erhalten, feine Kinder hätten kein Pflichttheilsrecht an denselben. »*. Kränzchen .Fünfeck". „Wir möchten gern einmal Wissen, woher eigentlich um«« liebe», zarten Schwestern unter den Kindem Floras im Allgemeinen ihren Namen haben. Bezug lich d« Thierwelt redet ja schon die Heilige Schrift, daß jedes Thier vom ersten Mcnschenpaar seinen Namen empfing. Wer aber hat denn die nicht weniger zahlreichen Pflanzen und Blumen benannt'?" — So einfach, wie Sie und die Heilige Schritt sich dies bezüglich der Thierwelt «klaren, ist die Sache allerdings in der Pflanzenwelt nicht. Hi« sind die meisten Namen in, Oiegen theil in der Hauptsache noch gar nicht so alt, größtenlheils noch nicht tausend Jahre alt und wurden den einzelnen Blumen nnd Sträuchern :c. von ganz verschiedenen Leuten, zu ganz verschiedenen Zeiten »»d aus allerlei verschiedenen Anlässen nnd Ursachen gegeben. Eine ganze Menge Namen von Nutz- und Kulturpflanzen Huben wir allerdings schon vom Altetthum übernommen, so diejenigen vieler Früchte und namentlich der Getreide. Die Pflanzen aber, die be: uns m Deutschland io — fast von allein — in Wald und Flur gedeihen, wurde» erst ini Laufe deS Mittelalters benannt. Die ältesten darunter sind die Heil- nnd Arzneikräut«. z. B. das Bilsenkraut, der Wnchhokd«. Holunder, der Beisnß. Dann kommt eine nicht minder große Menge Pflanzen, die mit allerlei Sitten und Gebräuche» veS Liebeslebens und der Liebesleute in Ver bindung gebracht wurden, wieder der Holunder, (Holderstock!, Maß liebchen, Jelängerjelieber. Viele andere Pflanzen verdanken weiter ihren Namen ihrer charakteristischen Farbe: Lungenkraut, Leber blüinchen. der Rose. Fiole gar nicht zu gedenken, oder ihrer noch charakteristischeren Form, sür welche untere Vorfahren ei» außer «deutlich icknrscS Äuge belaßen, so: Storchschnabel. Habnensuß. Huflattich, Rittersporn. Schachtelhalm, Schleikrant. Schwertlilie. Bei anderen Benennungen Hali auch die Kirche mit. io beim Johanniskraut. Christrose :c. und wieder andere Pflanzennameu besten sich an Legenden: Weywart (Cichorie) zum Beispiel, au antike (AdvniS, Narzisse. Hyazinthe) oder neuzeitliche Personen: Hortensie, von den ganz modernen Rosenarteiiiiamcn ganz zu schweigen. Diese Unterschiede ließen sich noch in vielfacher Weise Verliesen nnd ipeeisiziren: doch wird es Sie in Ihrem Kranichen vielleicht selber interessiren und Vergnügen, die hier vom Briei- kastenonkel absichtlich offen gelassenen Lücken selber noch aus dem reichen Schatz eignen „fünffache»" Wissens zu ergänzen. Neffe Otto, Teilchen. „Ta Du so Vieles weißt, kannst Tn mir wohl auch sagen, ob man Karpfen auch init de» Schuppen servirt, wo dies am meisten gebräuchlich ist und warum man das thiit." — Karpfen kocht man mit den Schuppen, wenn man ihn in Bi« (log. polnischen Karpfen), Nochwein oder Most kocht, weil daS Fett, welches unter den Schuppen sitzt, dadurch wohlschmeckend« wird. Dagegen schuppt man den Karpfen stets, ivenn er blau gekocht, gebacken, gebraten oder auf irgend eine andere Weile zubereitet wird. Teichkarpfen, die man nicht vorher einige Tage in Quellwaffer haben kann, muß man stets schuppen, weil er sonst schlammig schmeckt. Um zn wissen, wie cs in den ver- ichledcnen fliegenden Brauch ist. dazu müßte man eine Rundreise während der Kirmes- und Korpfenichmauszeit antrctcn: dazu aber lebst mir aber die nörhige Zeit und auch der ausreichende Fiichappetit. Jedeuialls langen die meisten Karpienrezevte sowohl nord- wie süddeutsch« Kochbücher damit an: Man reinigt nnd i ch u p p t den Karvien. C. Sch. W. (1 Mk.) „Wann werden unsere alten Vließ Adler marken (mit Adler) außer Kurs gesetzt und wie thener werden diese ungefähr dann ungestempelt im Briefmarkenhandel verkauft werden bez. nnter oder über dem jetzigen Werth?" — Das Datum, an welchem diese Marken außer Kurs gesetzt werden, ist noch nicht festgesetzt. Ob sie später thenr« werden, laßt sich auch noch nicht sagen, vielleicht inner ungebraucht zum Werth im Postamt 10 in Berlin, wo auch die Kolonialmarken zu haben sind. Was Ihre anderweiie Frage betriff, so würde ich der französischen Sprache nach Toussaint ?angenscheidt vor der englischen den Vorzug geben. nicht zur offiziellen Musterung gehen zn müssen, sobald alS möglich von der Pflicht befreit sei trotz mein« Dtenstnnsähigkeit formell bei dem Mützen, vorher und zwar lein. Habe ich nun Königs. Bczirks enstnnsghigkett forr ^ Einstellung als Einiähriger nachzuiuche» oder ist ch wäre nämlich gem im Besitze eines trotz kommando nm das nicht angängig? - .. Attestes. welches nachweist, daß ich mich znm einjählig-frelwilligen Dienst gemeldet, in Folge Uutauglichkcit aber habe Mückgewicien werden müssen. Wohin und wann kann ich mich melde», um vorher (also nicht erst zur vorschriftsmäßigen Stellung) von de, Militärpflicht enthoben zu werden?" — Die BezirkskommandoS haben nur mit Personen des KontrolflandeK .... Reserve, Land wehr. Disposilionsurlaubern, Ersatzceservisteii, auSgehobenen Rekruten und zeitweise mit Invaliden nicht ab« mit noch nicht eingestellt gewesenen Einjährig-Freiwilligen zn thun. Sie könne» uch aber unter Verzicht auf die Zurückstellung zum Dienst antritt bei einem Truppentbeil meiden, der Ihre ärztliche Unter suchung anordnen wird. Werden Sie bei dieser Gelegenheit als dienstullbrauckbar befunden, muß über Ihr weiteres Militär- verhältniß trotzdem gelegentlich des nächsten OberelsabgeschSfleK Beschluß gefaßt werden. Ausnahmen giebt es da nicht. R. D- „Da ick eine Reise machen will, möchte ich gem wissen, wie ich meinen kleinen Hund auf der Eisenbahn mitnehmcn kann und wievie! für diesen von hier bis nach Forst zu zahlen sein würde." — Wenn es fick um einen Schooßhund handelt, so lau» er. wenn kein Einspruch durch Mitreisende erfolgt, un Coups mit genommen werden. Sie müssen natürlich eine Hnndefahttartc losen, die bis nach Forst 2.20 Mk. kostet. »^Stammtisch F. K- (30. Big , „Wird man als Spiel« der Braunschweiger Lotterie hier in Sachsen bestraft und kann Einem ein event. Gewinn vom Staate konfiszirt werden?" — Das Spielen in auswärtigen, wenn auch hier nickt konzessiv nirten Lotterien wird im Königreich Sachien nicht bcstraii Ge winnen Sic nur tüchtig, vergessen Sie dann ober auch nickst. Ihren Vermögenszuwachs bei d« Einkommenstenerdeklarotion mft in Rechnung zu stellen Nichte V. <50 Pfg ) „Was hat ein Manu sür Rechte ein« Frau mit statt« Familie gegenüber, von welcher er sei« 25 Jahren getrennt lebt, ohne ihr einen Pfennig zum Leben :u geben, wenn sie jetzt von ihrer Familie erbt? Er hat gar nick: auf seine Frau und seine Kinder geachtet, auch ans deren Erzieh ung nicht ..." — Warum hat sich den» die Frau nicht »Heiden lasten? So hat der Mann Nutznießung-?- und Erbrecht behalte» H. (20 Pfg.) .Beim Leien Ihrer „Tages-Ebraust", aus Interesse für unsere lokalen Verliästniftc a» geschasst habe, finde ich auf Seite 200 unten» 16. August 1867 eine Notiz über eine Gedcnkmünzc in Doppellhalcrform. die das Finaiizmiiiistenuiii zur Feier des lOOfichngen Bestehens der König!. Bergakademie zu Freiberg hatte anfettigc» lasten. Ta lau! Angabe Ihr« Chronik nur 465 Epemvlarc davon bcrgestellt worden sein sollen, jo müßte man aiinchmcn. daß bei der reit lener Zeit cingetreteneil Zunahme ernsthaflee Münzensammler diese Münze einen ganz bcwndcrs hohe» Werth gewonnen Hobe. Da ich von einem hvchbetagtcn Verwandle» >eiiieizcit in den Besitz dieser von mir bisher gar nicht besonders beachteten Münze ge langt bin. möchte ich gern den eventuellen Sammler- (nicht Händler-) Werth derselben kennen lernen. Kann inir vielleicht der gefällige Onkel Auskunft geben?" — Der Sammlerwertl, dies« einem Zweithalerstück ähnlichen Medaille ist bei vorzüglicher Erhaltung 18 Mk. id and s ch res t t n d e » rt b « r luna. NichtcLrcmi. tavPia.f Die L-chriit trägt «inen harmonischen Charakter zweiten Grabcei und »cr- riith Intelligenz und gute Geistes, und HerzenSbiltling. Di« gelallten P die ich mir Dresdner Nachrichten. c. 81. Seite 2. M» Montag, 25. März 1»01