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02-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 30.06.1922
- Titel
- 02-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1922-06-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19220630023
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1922063002
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1922063002
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1922
-
Monat
1922-06
- Tag 1922-06-30
-
Monat
1922-06
-
Jahr
1922
- Titel
- 02-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 30.06.1922
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Zur Hamburger Dampferkalaslrvphe. Verhaftung de» brasilianischen Kapltän». Hamdnrg, 29. Juni. Heute nachmittag wurde der Kapi- Fllbrer de» im Hafen gekenterten brasi. r» „Avare", nachdem er nunmehr wieder» Ha »än Pardo, der kiantschen Dampfer» )ergestellt ist. verhaftet und dem Untersuchung» «esängni» »»geführt. Dort wurde ihm der Haftbefehl vor» »elefen, laut welchem er al» Ausländer, da er der Flucht »erdächttg erscheint, in Gewahrsam genommen werben mutz. Man bedeutete dem völlig gebrochenen Manne, baß er durch seine Maßnahmen ba»Lebenvonetwa40Personen auf dem Gewissen habe und gegen ihn verauSsichtlich eine schwere Strafe verhängt werben müsse. Die Sach verständigen sind der Meinung, daß die Bergung de» Wrak» sich bi» »um Herbst hlnztehen dürfte. (W. T. A I Der wilde Streik im Berliner Scherl-Verlag. Berlin, 39. Juni. Im Seherischen Berlage hat die Be legschaft Untarisliche Forderungen erhoben und ist in den AuSstand getreten. Der »Berliner Lokalanzeiger" und die übrige« Blätter diese» Berlage» konnte« seit vorgestern nicht erscheinen. Da» TartfschtebSgerlcht der Buchdrucker hat einstimmig, und zwar sowohl Arbeitgeber- wie Arbett- nehmervertreter dahin erkannt, baß die beklagte Buch» bruckergehilseuschast sich durch eine« groben Verstoß gegen 8 97 Ziffer 2 de» Tarifs eine» KontraktbrncheS fchnldtg ge macht habe. Die Regierungsstellen sind von dem Verstoß von seiten der Berliner Zeitungsverleger in Kenntnis gesetzt worden. tW. T. B.) Die Tarifverhandlungen im Vcmkgewerbe gescheitert. lDravtmeldungnntrerBerlinerLchriftleltunDl Berlin, 29. Juni. Die wiederholt zwischen den Bank» lettungen und den Bankbcamtenorgantsattonen geführten Verhandlungen Uber eine durch dir fortschreitende Teuerung notwendig gewordene Neuregelung der Gehälter sind nun- mehr alö endgültig gescheitert z» betrachten. GS ist deshalb mit der Tatsache zu rechnen, daß in der kommen den Woche an etwa 39 der größten Bankplätze Deutschlands eine Urabstimmung über einen eventuellen Streik der Bankangestellten vorgenommen wird. Unsinnige Pulschgeriichte über Bayern. München, 29. Juni. Amtlich wird gemeldet: In Berlin gehen, wie gemeldet wird, allenthalben Gerüchte um, baß in Bayern die Monarchie ausgerufen sei. Gestern schon wurde das Gerücht verbreitet, daß Kronprinz Ruprecht am Chiemsee zum König ausgerufen worben sei und baß die Chiemganer gegen München marschieren wür den. Alle diese Gerüchte find Heller Unsinn. In Bayern herrscht völlige Ruhe und Ordnung. lW. T. B.) Der Bürgerkrieg in Dublin. London, 29. Juni. Die Lage in Dublin verschärft sich immer mehr. Den Blättern zufolge wird eS immer klarer, daß die Belagerung der Jour Courts nur ein Teil der Auf gabe ist. die den irischen FreistaatStruppcn bevorsteht. Während der Nacht haben sich in verschiedenen Tellen der Stadt republikanische Nester gebildet. Diese Nester bilden eine ernste Gefahr für die Truppen CollinS. Die Be schießung dauerte bis ö Uhr morgen» an. Bisher sind keine Anzeichen vorhanden, daß der republikanische Führer be reit ist, sich zu ergeben. Die Londoner Negierung teilte der irischen FrcistaatSrcglcrung mit, sie hoffe und erwarte, baß die Irregulären bald zur Kapitulation gezwungen sein werden. Bisher wnrden IS Tote «nb 49 Verwun dete gemeldet. Neue Englanbreise Polncar6s. (Eigner Draytliericht der „DreSbn. Nachrichten".) London, 29. Juni. Poincars wird am 17. Juli zu wette ren Besprechungen nach London reisen. ES besteht Grund zu der Annahme, baß die französische Regierung »vetterhin gewillt ist, die Durchbildung de» GaranttevertrageS zu erreichen. Englischerseit» verhält man sich noch ab- lehnend. Die -Hoffnung varlamentarischer Kreise geht jetzt vielmehr dahin, daß man durch die A n fn a h m e D e u t sch- landS tnden Völkerbund die bestehenden Schwierig keiten überwinden könnte. Man glaubt, daß auf btese Weise internationale Abmachungen getroffen werden können» durch die Frankreich und Deutschland vor gegenseitigen An griffen geschützt würden. Dle 54 Slunbenwoche in -er Schweiz. Basel, 29. Juni. Die Vorlage über die Abänderung-er im eidgenössischen Fabrikgeseh festgelegten 48-Stunden- woche in eine S4.Gtundenwoche zu Zeiten schwerer wirtschaftlicher Kri sen wurde gestern im schweizerischen Nationalrat mit 86 gegen 47 Stimme» angenommen, jedoch mit der Einschränkung, baß die Auf hebung der 48-Stnndcnwoche nur für die Dauer der nächsten drei Jahre zulässig Ist. Bevor der schweize- rische Bundedrat die Tatsache einer wirklichen Wirtschafts, krise in den einzelnen Industriezweigen erklärt, muß er sich mit den zentralen Arbeitgeber- und Arbcitncbmervcrbänden ins Benehmen setzen. OerMches und Sächsisches. Sozlasistisch« LinheUsfroal ln Sachsen. Wie der Tel. Un. Sachsrnbienst erfährt, hat die Sr- mordung Nathenau» zu einer Einigung der drei sozia- Et«. Dl» ltptschen Parteien in dien praktische Au». Wirkung diese» Zusammenschlusses wirb Verabredung» gemäß in der restlosen Annahme de- Polizei- etat» zunächst in Erscheinung treten. AlS Gegenleistung für diese» Entgegenkommen der Kommunisten ist diesen statt der „zum Schutze der Republik geforderten Bewaffnung der freigewerkschastnch organisierten Arbeiterschaft" die bereit» dem Landtage »»gegangene Vorlage über die Bildung einer AuShtlfSpoltzei in Sachsen -ngestanden worden. 3« den Dresdner Elternralswahlen am 2. Juli. Da» im Deutschen Evangelischen Kirchentag vereinigte evangelische Deutschland hat zur Schulfrage die nach stehende Kundgebung erlassen: 1. Als evangelische Christen, denen dir geistige Selb ständigkeit ein hohes Gut ist, treten wir ein sür eine um fassende und gründliche Volksbildung und betonen tue wichtige Ausgabe der Schule, neben der Vermittlung von Kenntnissen und Fertigkeiten mit aller Kraft an der Er ziehung der Jugend zu arbeiten. 2. Oberstes Ziel der Erziehung, von dem wir unter keinen Umständen lassen dürfen, ist der fromme und sittliche Mensch im Geiste des Evangeliums. Wir sind überzeugt, daß dieses Ziel alle anderen berechtigten Ziele, für die auch wir cintreten, wie Erziehung z» beruflicher Tüchtigkeit und Geineinstnn, zu nationalen und staatsbürgerlichen Tugenden und zu edler Menschlichkeit umfaßt und diese Ziele zugleich vor Vereinzelung und Nebertreibung bewahrt. 8. Um dieses Erziehungszieles willen fordern wir für evangelische Kinder nachdrücklich Schulen ihres Bekenntnisses, in denen das ganze Schullrbe» von einem einheitlichen Geiste durchdrungen ist, nnb tn denen so der Charakterbildung am besten gebient wird. 1. Wir verkennen nicht bnS geschichtliche Recht der christ lichen Stmnltanschule, soweit sie sich in einzelnen Gebieten eingebürgert hat. Doch fordern wtr, daß überall da. wo Schulen evangelischen Bekenntnisses vorhanden sind oder ge- setzmäßtg von evangelischen Erziehungsberechtigte» begehrt werden, diesen Schulen volle Entfaltungsmöglichkeit gewähr leistet wird. 9. Dem Religionsunterricht wollen wir Wert und Stel lung bewahrt wisse». AIS die Grundsätze, nach denen er gemäß der ReichSverfassung zu erteilen ist, gelten die Nor men des christlichen Glaubens und Lebens, wie sie in dem in -er Heiligen Schrift gegebenen und in den Bekenntnissen der Reformation bezeugten Evangelium enthalten sind. Ob der NeligionSunterrtcht diesen Grundsätzen entspricht, kann der Staat nicht von sich auS entscheiden. ES sind daher von seiten der Kirche unter gebührender Berücksichtigung der Ncltgtonslchrer Organe zu bilden, die den inneren Zu sammenhang zwischen der Kirche und der Schule wahren und der Kirche den für sie unentbehrlichen Einfluß gewährleisten. S. Eine Wiederkehr der sogenannten «geistlichen Schul- aufstcht" wird ausdrücklich abgelehnt. 7. Kirche und Schule müssen sich mit der Familie tn engster Verbindung halten, um in freier Entfaltung aller Ihrer Kräfte gemeinsam der deutschen Jugend zu bienen. Auf diesem Boden stehen die christlichen Elternveretnc, die für die am 3. Juli stattftnbenben ElternratSwahlen an alle« Dresdner Schulen eigene Kandidatenlisten anfgestellt haben. Zur «infithruns -e» Reich»ml»len>esehes. Das Inkrafttreten des Nedchsmletengesetze» am 1. Juli — die Wirkung beginnt bei monatlicher Kündigung am 1. August: bet vierteljährlicher oder lünacrsristiger am 1. Oktober — hat die schriftliche Benachrichtigung des Vertragspartner» in der Zeit zwischen dem 1. und 4. Juli zur Voraussetzung. Mieter und Vermieter können die Einführung der gesetzlichen Miete verlangen. Es geschieht dies am kürzesten in der Form der datierten Mit- teilung: Ich benachrichtige Sie, baß ich die Miete Ihrer (meiner) Wohnung vom 1. Oktober (August) ab nach den Besttimnunaen des NetchSmtetengesetzes berechne (berechnet wünsche). Diese Mitteilung ist vom Hanswirt an die Per sonen zu adressieren, die den Mietvertrag unterschrieben haben (gegebenenfalls also an Man« und Frau). Der Mieter adressiert an den Hausbesitzer oder an dessen Ver- waltcr. Wichtig ist die zuverlässige Uebermittlung der Bot schaft. Wer keinen eingeschriebenen Brief benutzen will, muß sich eines zeugntSfähtgen UeberbringerS bedienen. Die Zustellung des Schreiben» nach dem 4. Juli verzögert den Eintritt der gesetzlichen Miete um ein Vierteljahr (ober, bet monatlicher Kündigung, um einen Monat). Ein Wider- spruch gegen die Einführung der gesetzlichen Miete ist un wirksam: dt« gesetzlich« Miete braucht aber nicht ein- geführt zu werden, wenn beide BertragSteile eine anders- artige Regel,mg vorztehen. Für bl^enigen, die das Gesetz zur Geltung bringen, regelt sich in Zukunft dir Miete nach den voraussichtlich vierteljährlich erfolgenden Bekannt machungen der Landes» und Gemeindebehörde. Bestehende Vereinbarungen über die Miete für 1. Oktober werden hin fällig. wenn rechizettig tn der hier angegebenen Weise die ge. schliche Miete gefordert wird. — Zahlung der Unsavrenten. Die Nachrichtenstelle de, Ober-Postdirektivn teilt mit: Ten Empfängern von Un- fal lrenten bi» zur Höhr von 999 Mk. jährlich werden diese Bezttge vom 1. Juli ab nicht mehr monatlich, sondern vierteljährlich im voraus gezahlt, wobei der Viertel jahrs betrag auf volle Mark auswärts abgerundet wird Die Quittungen müssen mit den erforderlichen Beglau bigungen versehen sein. Auch die monatlich zahlbaren U n - f a l lrente» werben vom gleichen Tage ab aus volle Mark- beträge auswärts abgerundet. — Da» Sächsische Rote Kreuz hielt am 24. Juni tm Sitzungssaal des Carolahauses. Gervtstraße. seine dies- jährige Mitgliederversammlung ab. Nach Er stattung des Geschäfts- und Kassenberichts wurde dem gc- schäftSjübrrnden Vorstand Entlastung erteilt. Der srühere langjährige Schatzmeister des Vereins, Geh. Hosrat Ernst, wurde in Anerkennung seiner großen Verdienste einstimmig zum Ehrenmitglied des Sächsischen Roten Kreuzes ernannt. — Süddeutsche Woche in der Ausstellung. Wenn man den Gedanken ausdenkt, so darf man keine so schwarz- galligen Regentage tm Sinne haben, wie sie jetzt, nach voll endeter Noggenblüte und nach Gebot des Siebenschläfers, eintönig durch die Bäume tropfen. Im Gegenteil. Sonne muß an den weißen Gebäuden der K. G. P. «Keramik, Glaö, Porzellans stehen, Sonne muß in den farbigen Kleibern der inugen Mädchen leuchten, Sonne vom Dirigentenstab Meister Ltndnerö ins Philharmvnilum hineinblitzen — kurz, ein Tag muß es sei», wie der Schwäbische („Schwäbische, bayrische Dirndeln, juchhe") letzten Mittwoch gewesen ist. Am Nach mittag pflückten die Kinder ihr Kinderfest ans dem großen Platz <wo „alte Leute" noch den See gekannt, gelegentlich auch üüerrudcrt haben) von vollen Vüschelzweigen. Abend ward«, und man konnte am Eingang znsehen, wie die Züge und Schübe der Einführende» immer dicker sich reihten, und Mädchen mit großen schwarzen Schleisenslügcln am Haar knote,, »nd im geblümten HetmatSgewand daherschritten. Süß küßte die Ltndenlust alle Schönen. Bis sich späterhin eine gutrlende Menge im Konzcrtsaale versammelte. Und so Hub ein ordentliches Augen- und Ohrenscst an, zu dem Dr. Boehrtnger und seine Gattin den Taktstvck der Obersten Leitung schwangen, blan-weiße und rot-gelbe Lands mannsfarben vom hohen Bord blickten, Erfrisch,,ngSzelte anfgespannt und Kausstände gerichtet waren, und eine Kapelle in Tracht die gehörigen Volksweisen ausspiclte. Die Gc- sangSbarbtctnngcn des Münchner Tenors Hannemann, der Konzcrtsängerin Kcuschnigg und des gemischten Chors der Staatsoper unter Leitung Dr. KnöllS fanden lauten Beifall. Eine bayrische Tanzgruppe und ein schwä bischer HochzettSzug, endlich ein dreifacher echt Schwarz wälder Ländler waren die angensttlligcn Ergötzungen, neben den verschwiegenen und persönlichen, zu denen der Abend so mcmntgfache Anregung bot. — Jencke-Gebnrtstagsseler in der Taubst»,mmen-An- stalt. Am 27. Juni wurde tm Schulsaal der Taubstummen- Anstalt dem 119. Geburtstag Ihres Gründers, des Hosrat» Johann Friedrich Jcncke, eine schlichte Gedenkstunde ge widmet. Und die ZukunstSsorge Jenckcs, sowie seine» Sohnes, des Geheimen FtnanzratS Dr. Hans Jencke, sür jetzige und ehemalige Zöglinge der Anstalt cnvieS sich wieder wirksam in der Austeilung von Geldgeschenken aus den von ihnen gemachten Vermächtnissen. Cs konnten 9 Kinder und 17 erwachsene Taubstumme bedacht werden. — Kür das 21. Posaimenfest des Sächsischen Jung- männerbnnbeS, das vom 1. bis 8. Juli in Bautzen statt- finden wird, haben sich über 499 Bläser aus allen Lande», teilen angemeldet. Die Veranstaltungen, die volksmtssto- „arischen Charakter tragen, beginnen am Sonnabend mit- der Hauptprobe tm Petri-Dome, woselbst am Haupttage > auch der FestgotteSdicnst stattfindet. Die Festversammlung: wirb bei günstigem Wetter im Btsmarckyetm abgehalten.) Am Sonntag ist eine Abenbmusik vom Schtttzcnplatze au»^ ! mit Nuinenveleuchtung geplant. Am Montag schließen die üf Veranstaltungen mit BläserversammlUW und Ausflug tn ^ - die Umgegend. beuslsliter 8elisu8piellisii8. »esrmin« KSrrZsr » Sonnudvnä, cksn 1. sbsnEs 7'/, Vst» ^ 0iie Xsmsirenösms. »» n»e »»» ,0 dl» a una »d » vdr, »««>« >nv>tt<»nN»nd, N»n»«rIMIr«»dU«n N. NI«» N«»IN«»»- N»ukd«u». V«I«pe,on>»»N» »»«,»IIun>»n 10071. Kunst im- Wissenschaft. -s- Dresdner Theater-Spielpka» für heut«. Opern haus: „FtgaroS Hochzeit" (7). Schauspielhaus (ge schlossen). Ncustädter Schauspielhaus: „Gold fische" (88). Nestdenz-Theater: „Eine Nacht tm Paradies" (88). Central-Theater: „Der keusche Lebemann" (88). Renslildter SchanspIelhanS. Nächste» Sonnabend Dumas «Kamellendame" mit Hermine Körner als Maraneriie Gauthter. In den übrigen Hauptrollen sind beschäftigt: Willi, Rasael, Trude Spalte, stetst, Maria Jsele. Spielleiter: Neiv. -j- Albert-Theater-Oper (Neustädtcr Schauspielhaus). Im Jult und August sinben täglich 88 Uhr abends Opern porste l l n n» c n statt. Di« Leitung liegt ln den Händen des Direktors steIix Petrenz, der zahlreiche deutsche Opcrnkräftc skr mehrere Gastspiele gewonnen hat. Vom 2. Juli ab wirb die Oper: „Der Eiserne Heiland" von M. Oberlrtthncr ausgesührt. Der Kartenverkauf beginnt beut«. BornerkausSstellen: Sllbcrt-Tbcatcr-Kasse, st. RicS, Seestrab« St, Jnvaltdenbank und Refidenz-Kan fha » ö. ch I» der nächsten Kreuzkircheu-Brsper wird BachSDoppil- s- or - Motette „K omm . Iesu , komm" gesungen. Da» a»ö fünf Abteilungen bestehende Werk steigert sich vo« Ausdruck er- gretsenbcr Klage und Sehnsucht zu Tönen himmlischer Wonne. f* Sinc rheinhcisische Musikwoche. In dem Bestreben, die Empfänglichkeit für geläuterte Kunst auch tn größeren Kreisen des besetzten Nhetnhessen» zu fördern, veraustgltet da» Hessische Landesorchester tn Darm stabt eine Reihe von Konzerten unter dem Namen „Rhetnbesfische Mustkwoche" tn Mainz, Worm», Alzey, Bingen, Nieber- Jngelhcim „nd Wörrstadt. Ten Auftakt bildete eine Konzert tm großen Saale der Licdertasel zu Mainz. !* Bundestag deutscher Architekten in Nürnberg. Der Bund deutscher Architekten hält seinen diesjährigen Bnnde». tag tn dieser Woche im Nürnberger Künstterhanse ab. Kür bte Verhandlungen sind die Tage vom S». Junt bis 8. Jult tn Aussicht genommen. ^ Ehrungen sür Johannes Schlaf. Anläßlich bcS 69. Ge burtstages von Johannes Schlaf bat seine Vaterstadt Oaerfurt ihm neben der Ltnde, die er verschiedentlich besungen hat, ein Ehrendenkmal gesetzt und beschlossen, eine Straße JohanneS-Schlas-Straße zu benennen. f Freilegung alter Renaissance»Malerarbeiten. Bei der Erneuerung eines alten Teile» de» Krankenhauses Kreuznach, de» au» dem Jahre 1676 stammenden Trep- venturme», stieß man durch Zufall auf alte Malereien. Nach Freilegung eine» kleine» Teil«» ergab eine Untersuchung durch Sachverständige, daß e» sich um eine überraschend gute «nb in der ganzen Gegen» sonst nicht mehr erhaltene Renaissance-Arbeit etwa au» dem Jahre 1689 handelt, die durchaus weiterer Freilegung nnd Erhaltung wert erscheint. f Eine Akademie für dramatische Kunst wurde in Jena, seit 1914 zum erstenmal, mit den draniaturgtschen Vochschulkursen wieder eröffnet. Neben dem Begründer und Letter dieser Veranstaltung, dem Jenenser Aesthetiker Untv.-Prof. Dr. Hugo Dinger, «trktcn an den Hochschnl- kursen Männer der Praxi» und hervorragende Gelehrte »nit. Direktor Dr. Ältmann, Berlin, sprach über die Kunst dcr Schausptclregte, Prof. Gregort über Sprach- und Stimmkunst. Die künstlerische Welt Shakespeares lleß Prof. Keller erstehen: ein theatergeschichtliches Kolleg bot Prof. Devrient. Den Höhepunkt bildete eine Vorfüh rung in der psychiatrischen Klinik des Prof. Dr. Stroh mayer, der an der Hand non Patienten Zusammen hänge zwischen Psychiatrie und dramatischer Kunst aufzetgte. Die Charaktere beS König Lear, Hamlet, der Ophelia „nd Oswald wurden an der Hand der Demo», strationsobjekte erläutert. — Die Akademie der dramatischen Kirnst tn Jena ist finanziell gesichert, da da» thüringische Ministerium sür Volksbildung dte Zusage gegeben hat, die Kurse zu einer ständigen Einrichtung zn machen. -t Eta Hossmann.Heft des „KeaerreitrrS". Zum IstO. Tobe», tage E. T. A. HofsmonnS erschien, herausgearben von Heinrich Ebuarb Jacob, ein Heft de» „JeuerretterS", bas Neue» zur LebenS- nnd Geiftrögrschichtr de» Dichter» bringt. «Verlag «lbrecht Blau, Berlin.) «rin unaetrucktr» Schreiben an den Redakteur Rochlitz, da» den Dichter al» einen Menschen von rührender Bescheidenheit zeigt, und elne neuartige Beleuchtung der Königsberg«! Herzen», aeschtchte mit Dora Hmt steuert H«n«v. Müller bet. Dte Nummer tst ber henttgen ltterartschen Jugend gewidmet, die den Dichter als souveränen Künstler »nd nicht mehr nur als den Erzähler spannender Spukgeschichten werten will. Do untersuch» Ludwig Marcuse den lüustlerischen Ausdruck ber Verfolgung«, manie in Hvfsmanns Novellen, Aböls Saeparo dte aufs höchste entwickelt« Traumtechnik HoffmannS, Heinrich Eduard Jacob oen Etnflub de» tentschen MetaohosikorS Hofsmann auf dir sranzösischc Literatur de« 10. Jahrhunderts, Panl Ttesau -tr musikalischen, Srttz Aottsurcht btzi zeichncrtschen Wurzeln In HoffmannS Kunst. f HanS Thoma «nd die HaadweekSkultnr. Zur Grün dung der ArbettSgemeinschaftfür Deutsche HanbwerkSkultur. dte tn dtesen Tagen tn Hanno- ver erfolgte, hat Han» Tlioma an den NeichSkunstwart einen Brief geschrieben, der bet ber Verlesung al» ein Dokument von bleibender Bedeutung empfunden wurde. In diesem Brief nimmt Thoma folgendermaßen zu der Frag« ber HanbwerkSkultur Stellung: „Mit de» Plänen und Ziele« der Arbeitsgemeinschaft für Deutsche Handwerk-kultur bt« ich ganz einverstanden. Ich verspreche mir a«S dieser Beachtung der aus dem Volk heranskctmenden Kuusttättg- keit Erfolge, wenn rS auch nur alö friedliches Element still und unscheinbar mltmirkt im Heilprozeß, dem unser zer rissenes Vaterland doch wieder cntgegenzugehen hofft. Es tst mir, als ob daS Handwerk ein sicheres Gerüst wäre, an dem sich die schüchterne zarte Pflanze Kunst in dir Höhe schlingen kann. Ich bin gern dabei, wo man bas Handwerk auch in seiner Bescheidenheit achtet und ihm nicht zn viele Vorschriften macht. — ES ist im deutschen Volk viel Be gabung und Freude an künstlersscher, ü. h. guter Hand arbeit. — Diese Arbeit führt zum Frieden. — Immer noch und unter allen Umständen gibt es Arbeiter, die ihr Werk zur eigenen Freude gut und schön machen. — Weine Freude an Ihrem Handivcrksknltnrplan hängt wohl damit zusam men, baß bas Wesen meiner Kunst ganz auS dem Handwerk herausgewachsen ist — so war ich doch schon ein Könner, al» ich 29 Jahre alt aus die Akademie kam — die konnte nicht mehr viel an meinem Schauen verderben." s- Carl Goethe. Der „Adrcß-Kalcnber ber Königlich Preußischen Haupt- und Residenzstädte Berlin «nd Pots dam, besonders der daselbst befindlichen hohen und niederen Collcgien, Instanzen und Expeditionen auf daö Jahr 189S", erschien bei Johann und Friedrich Nnger, und zwar, wie ausdrücklich vermerkt wird, „mit Genehmigung der König lich Preußischen Akademie der Wissenschaften". Dies sog. «Adreßbuchs ist wett eher ein Hof- und Staatskalenber, ber Stellung und Wohnung aller Beamten und sonstigen staat lich Angestellte» »achweist, von „Seiner Exccllenz Herrn Carl August Freiherrn von Hardenberg, Wirklichen Ge heimen Staats-, Krieges- und Cabtnetö-Miiiistcr am Döhn- hoffschcn Platz Nr. 68" a» bis herab zu dem „Kanzeley- Diener Martin Hannecke im Achteck am Potsdamer Thor Nr. 66". Man muß annchmen, daß die Königliche Akademie ber Wissenschaften dl? Aussicht bei der Zusammenstellung de» BncheS hatte nnd sür die Zuverlässigkeit seines Inhalt» ver antwortlich war. Damit scheint eS aber nicht wett her ge wesen zn sein. In ber Rubrik „Akademie der Künste und mechanischen Wissenschaften" findet man unter den auswärti gen Ehrenmitgliedern ausgesührt „Herrn Carl von Goethe, Sachien-Welmarischen Geheimen Rat tn Weimar". Also 1899, als Goethe schon tm 67. Lebensjahre und auf dem Gipfel seines Weltrubms stand, wußte dte Berliner Akademie der Wissenschaften, trotzdem sie die Ehre batte, ihn zu de» Ihrigen zu zählen, noch nicht einmal den Vornamen unser«.s größten Dichter« richtig anzngeben. Ist das dte vtelgerühmt« „dontfche Grünb- Nr. «r
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