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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 31.10.1917
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1917-10-31
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19171031019
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1917103101
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1917103101
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1917
-
Monat
1917-10
- Tag 1917-10-31
-
Monat
1917-10
-
Jahr
1917
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 31.10.1917
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„BreSSuer Skachrichten" «»«4» « ^ " Mittwoch. »1. Oktober LAI 7 ^ IKLhf sittSE ^lofGV «« Mittwoch «»»>«« Sei Gheluvelt brachen die Angriffe der En,ränb«r blutig zusammen. Die Kärntner Armee de» Generalobersten Frei herr» v. Ärobatt» gewinnt auf venetiantschem Boden rasch süd- und westwärts Raum. Die Streitkräfte des Generals Atfred Krau» Laben in da» befestigt« italienische Lager Gemona durch Er« ftürmung de» Monte Lanza Bresche geschlagen. Kaiser Lick» r l erließ eine» Armrebesehl, in dem er Truppen und Heerführern Dank und Anerkennung auS- spricht. Die Kandidatur de» Grasen Hertling sür den Reichskänzlerposten hat nach den letzten Nachrichten nur noch wenig Aussicht aus Verwirklichung. Da» französische Kabinett beschloß ein Straf verfahren gegen die „Action Franeaisc" und die „Camelots du Rot" wegen Aufreizung zum Bürgerkrieg. -» Aus Anlaß der Bierhundertjahrseier der Reforma tion findet heute nachmittag 3 Uhr in Dresden aus dem AltkNarkt eine Festvcrsnminlung der Bürgerschast statt. Wctteransagc der amtl. sächs. VandeS w e ttcrwarte: Zeitweise trüb, leine wesentliche Tcmperatnränderung, meist trocken. Parlamentariers entgcgcnsieht. aus besten Eingreisen ln die Verhandlungen man besonderen Wert legt. — Der „Nßtio- nalzeitung" zufolge sehe Graf Hertling die Voraus setzungen, die er für seine in Aussicht genommene Kanz lerschaft mit Recht stellen zu müssen glaube, nicht er füllt. Sr werde seinen Auftrag wieder in die Hände des Kaisers zurücklegen. Sortschrittlicher Borftoh ge««« Graf Her«»«,. b. Zn der Generaldebatte über den Etat i» der bäuri schen Kammer der Abgeordneten kam der fortschrittliche Ab geordnete Dr. Müller-Meiningen in der Kammer u. a. ans die Haltung dcS Grasen Hertling zur inner- politischen R c n o'r dnung z» spreche». Er erblickt, sagte er, in dein Grasen Hertling die Quelle des ganzen Widerstandes gegen die Beschlüsse des Versastungsaus- chustes im Reichstage. Die Vorgänge der letzten Zeit in Berlin seien die „Götterdämmerung dcS bnreaukratischcn Systems" in der Rcichsleitung. Wiederum eine Kandidatur Posadow»kyV h. Aus linksstehenden parlamentarischen K r c i s c n wird mitgeteilt: Zrgendwelchc bestimmte Aeußc- rungen über Annahme oder Ablehnung der .Kanzlerkandi datur hat Gras Hertling bei den am Dienstag stattgcsundc- ncn Besprechungen mit den Fraktionssührci» natürlich nicht getan. Trotzdem kann man schon jetzt sage», daß die Kan- d i d a t u r H e r t l i n g, die eine sumpatliischc Aufnahme tat- 'ächlich allein beim ZentriV» gesunden hat. von Stunde ; u Stunde weniger A usiicht auf Verwirklichung hat. Zn parlamentarischen Kreisen spricht man auch bereits mit auMlliger Bestimmtheit von einer neuen K a n d i da- t u r d c s G rase n P 0 iadv w skn , der zunächst den Vor teil hätte, daß er die Acmter des Reichskanzlers und des preußische» Ministerpräsidenten in einer Person würde ver einige» können. Daß eine Rnscinandcrlegung dieser Acmter unterbleibt, ist eine Bedingung, deren Erfüllung von allen Parteien ohne Ausnahme für unerläßlich angesehen wirb. Sie Verfolgung des italienisches Heeres. Berlin, :>(». Okt. Das geschlagene italienische Zsonzo-Heer mälzt sich in wilder Flucht auf allen Straßen dem S.u in p f g e b i c t e des Tagliamento zu. Der Rückzug wird erschwer!- durch den Strom der flüchtigen Zivilbevölkerung, die in vollem Entsetzen west wärts zieht und mit Hab und Gut die durch den Gewitter regen ausgewcichten Straßen bedeckt. Bereits drängt sich an den wenigen Ucbergängcn über den verästelten Fluß der Strom flüchtiger Hecrcsteilc und Landcscimvohner zusammen. Die wichtige Stadt ll d i n e, der bisherige Zentral- punkl der italienischen Heeresleitung und der Versorgung der Zsonzo-Armcc. liegt schon weil i m R ü ck e n der sieg reich »ad nngest,üm vordringenden Verbündeten. Auch an der .K ü r n 1 n er F r 0 11 t gibt der Feind dem konzen trischen Druck nach und weicht in Richtung aus den Obcr- lauf des Tagliamento. von unseren Divisionen verfolgt. A Die italienische Preise sucht weiterhin dem Volke die Katastrophe zu verheimliche» und spricht von' kleinen Vor teilen der Verbündeten, die in keiner Weise die starke italie nische Verteidigung erschüttert hätten. Auf dein Kampsfeldc in Flandern hielt beiderseits D i r m n i d e n das gesteigerte feindliche Feuer an. Längs der Vier-Zront verstärkte sich die Patrouillcntätigkcit des Gegners. Mehrere englisch-belgische Grvßpatrouillen wur den südlich Tirmnidcn, zum Teil im Rahkanipsc, abgcwicscn. Auch zwischen Blankaart-Scc und Gheluvelt nahm das Feuer in den Morgenstunden in mehreren Abschnitten zeit weise große Heftigkeit an. Südöstlich Zonncbeke warfen im Vorgelände eigene Patrouillen stärkere scindlichc Erkun- dungsabteilungeii zurück. Sowohl in Gegend Dixmuidcn wie zwischen Blankaart-Sec und dem Kanal bei Hollebcke hielt das Feuer nachts über in großer Stärke an. Es steigerte sich 7 Uhr morgens vom Wcstrandc des Houthoulstcr Waldes bis zum Kanal von Hollebcke zum Trommelfeuer. Unsere Flieger bewarfen in der Nacht vom Al. zum 80. Oktober feindliche Munitionslager a» der Bahn ?)prrn- St. Roulers und Munitionsdcpols hinter der seindlichcn Front ausgiebig mit Bomben. Weiter südlich hat sich auch im Artois und in Gegend von St. Oiientin das feindliche Artillerie- und Mincnscucr erheblich verstärkt. Englische Großpatrouille» wurden verlustreich sür den Gegner ab- gewicsen. Eigene Patrouillen kehrten mit Beute zurück. An der Aisne-Front beiderseits von Braue blieb auch in den Frühstunden des 2V. Oktober das feindliche Störungsscuer kräftig und verstärkte sich im Lause des Vormittags besonders in Gegend Neuville und nördlich Hurtebiie zu größerer Heftigkeit. Mit kurzer Unterbrechung auch nacht» anhaltend, hat cs seit 1 Uhr morgens heute mit erneuter Kraft eingesetzt. Die Gegend der Kathedrale von Laon erhielt feindliche Treffer. Bei lebhafterem Feuer auch ans tzcm Weltteil der Front drangen östlich der Maas unsere Sturmtruppen am Vaux- Kreuz in 1200 Meter Breite in die fcindkichc Stellung ein und hielten sie gegen vier feindliche Angriffe. Uebcr 200 Mann und zwei Offiziere wurden als Gefangene cin- gcbracht. lW. T. B l Ein Armeebefehl Kaiser KckA». Kaiser Karl hat „achstchciTbcn Armeebefehl er« lassen: , Zn harten Kämpfen haben meine Truppen, vereint mit den tapferen Verbündeten, tif wenigen Tagen glän- zendc Erfolge errungen. Freudig benDgt» sage ich allen für ihr zielbewusstes und heldenmütiges Verhalten in den schweren Kämpfen mcindn wärmsten Dank und spreche allen Führern, allen Kommandanten, allen Truppen meine vollste Anerkennung aus. Mit Gotte» Hilfe weiter. sW. T. B.» ^ General v. Below, der Führer der deutschen »nd österreichisch-ungarischen Di visionen, die ans dem Flitschcr Becken norbrachen, Eivi- daie nahmen und setzt Udinc besetzt haben. ist in diesem Kriege schon mehrfach hcrnorgoireten. Znsbetondcrv nnrrde sein Name genannt als der eines der Zieste.' in der aroben schtach» i» «asure» vp» 7. dt» ». Februar lvlö. dawstl» hoben «»-«^erntet m»b ist »um Kaiser m Orb,» r ' «intärß mit bkm krden pc>ur I,7>örile ausgezeichnet worbe«, v. Below wurde 187V Leutnant ich SV. Insanterte-Regiment und hat auch ein« Zeitlang dem Geueralftabe anaehvrt. Er führte das iS. Insanterie-Regiment u»d dt« SS. Insan- terie^vrigadr. «,i »»Sbruch de» Kriege« »»r er Dl»i- stonSTowmanbcur der «. Division in Iutzerburg und hat »»« Anfang an an der Verteidigung 00« OftpreMen und an den dortigen Kämpfen tetlgrnommen. Er ward« dann Kommandierend«» General de» 1. Armee»orpS uns erbielt im weitsren Verlause das Konunando ttder alle an ter Vst- front der Provinz siebenden deutschen Trappen, «tt d«nen er in d«r «rsien Phase de» Kriege» erfolgreich alle Angriffe der Russen abgewiesen bat. Lee Eindruck im Sfterreichtschen Herrenhaus». Der Präsident de» österreichischen Herrenhause« er- öffnete die Dienttagsitzung mit folgender Ansprache: Durfte ich in der gesirige» Sitzung dir Wiedergewinnung Heimat- lichcr Landstriche dem hohe» Hamse mittrtlen. so bin ich heut« in der glückliche» Lag«, auf Grund einer mir zu. gekommenen authentischen Mitteilung dem Herrenhause zu verkünden, daß Udin« genommen ist. iLebhaster Beifall. Händeklatschen »nd Hochrufe.) Eine der größten Aktionen dieses Weltkrieges ist in vollem Zuge. Wir Oesterrcichcr dürfen aber nicht vergessen, daß sic nicht mög lich gewesen wäre, wenn unser« Helden an der Südwest- sront nicht standhafte Abwehr gehalten hätte« gegen einen Feind. der sich das Kriegsende gewiß nickt ohne Annexionen und Kompensationen ge. dacht hat. iLebhaster. langanhaltendcr Beifall.) Zn der Mvntagsitzung des österreichischen Herren hauses begrüßte der Pole Vilinski die Schaffung des selbständigen souveränen polnischen Staates und erklärte: Die Lösung der noch schwebenden Fragen. di« Fest legung der Grenzen des Pole »reiches und die Schaffung der künftigen Dynastie warten die Polen ruhig und in sicherer Hoffnung ab. Sir vertrauen nicht auf di« Friedenskonferenz, nicht a.us die Sntentcstaaten. die den Holen immer nur theoretische Versprechungen machten. Die Polen vertrauen den Mittelmächten, die zeigen, daß sic^ Gröberes tun können, vott dem Stand punkte ausgehend, daß die Interessen des Polenvolkes mit denen der beiden Mittelmächte für lange Zeit verknüpft sind. Wir vertrauen insbesondere dem jungen Kaiser als dem Haupte der altehrmürdigen Dynastie, deren geschicht licher Berus sich nrit unserer alten jagellonischen Idee de» staatlichen Zusammenlebens freier Völker seit Jahr hunderten deckt. iLebhaster Beifall.) Dr. B ä r n r e ist e rZDeutscher): Die Budapest«! Rede des Grafen Czernin sei eine glänzende Erläuterung zu der Haltung der Mittelmächte. Man müsse einerseits an dem Friedensgedanken unentwegt fcstbalten, anderseits da von ab st eben, den Gögncrn, die nichts davon wissen wollten, den Frieden immer anzubieten. Eivi- dalc und Udine wirkten mehr als die schönsten Friedens- rcden. Heute sei der zweite Teil der Rede des Grafen Ezcrnin aktuell, daß man den Krieg fort, setze und sich freie Hand Vorbehalte, getragen von Stolz auf die großartigen Leistungen und die unerschütterliche Waffenbrüderschaft, die sich jetzt wieder glänzend be währt habe. sW. T. B.) Die Katastrophe Ztaliens. lDraht Meldung unsere» Kölner Mitarbeiter») Basel, A). Okt. Pariser Blätter melden aus Rom: Die österreichisch-deutsche Offensive gehe mit un- erhörter Gewalt vor sich. Die Mittelmächte wüßten sehr wohl, wenn cs gelingen sollte, die italienische Armee zu schwächen, würde das gesamte militärische System des Ver bandes schwer getroffen und das Gebäude dem Einsturz nahe gebracht. Die Pariser Presse ist schmerzlich betrübt über die ernsten Prüfungen, denen Heer und Volk Italiens entgegengehcn. Die große Gefahr sei unverkennbar. Die „Basler Nationalztg." spricht von einer Katastrophe Ita liens. Zn Venedig herrsche Angst und Schrecken. ES set alles verloren, was Italien so schrecklich teuer erkauft hätte. So sehe der Erfolg seines „heiligen Krieges", seiner heili gen Selbstsucht und seines sclbstgewählten Eingreifens aus. Die Ereignisse rechtfertigten glänzend das Programm Gio- littis. Ter „Basler Anz." hält die Gefahr sür sehr groß, da die Niederlage der italienischen Zsonzo-Armeen sich zu einer vollständigen Katastrophe auswachsc. l„Köln. Ztg") - VortrSge heim Kaller. Berlin, :W, Okt. lAmtlich.) Sc, Majestät der K a i s e r cnipsing heute den Staatsminister a. D. Lentze, nahm die Meldung des Generalmajors Scheuch entgegen und hörte den Gencralstabsvortrag. lW. T. B.s Eine neue Auszeichnung unserer Ostafrttaner. Berlin, AI. Okt^ iAmtiich.I Der Verteidiger Deutich- Litasrika«, Kommanvcur der vsiasrikanischcn Schutztruppe Oberst v. L c t t 0 w-F v r.b c ck ist durch allerhöchste Kabi nettsorder vom gestrigen Tage zum Generalmajor befördert worden. N Wie jeder weiß, der die kolonialen Kriegömeldungcn der Entente zu lesen versteht, haben unsere ostasrikanischen Helden auch in den letzte» Wochen dem an Zahl weit über legenen Feinde wieder schwer zu schaffen gemacht. Zn der jüngsten kaiserlichen Auszeichnung ihres Führers, der erst kürzlich das Eichenlaub zum Orden kc>ur Io rnsritv erhielt, dürfen darum die heimatfcrncn Kämpfer da draußen, denen der unerschütterliche Glaube an den endgültigen Sieg uyse- rcr Sache immer wieder die wunderbare Kraft zur Ver teidigung des vorläufig letzten Stückes deutsch-afrikanischer Erde verleiht, zugleich ein neues Zeichen des heißen Dankes unseres ganzen Volkes erkennen. sW. T. B.) Der Kaiser an d«n Arbeiterkongreß. Der Kaiser hat an den Deutschen Arbciterkongreß nachstehendes Telegramm gerichtet: Meinen herzlichen Dank für den Huldtgungsgruß dcS in der Rcichshauptstadt versammelten Kongreßes der christlich-nationalen Arbeiter. Zn treuer Kameradschaft steht die Heimarmee der deutsche» Arbeiter unseren auf allen Fronten siegreichen Heeren mit unermüdlicher Arbeit zur Seite. Das Bewußtsein, das, nur ein glücklicher AuSgang unseres Daseinskampfes dcx dcutichcn Arbeiterschaft eine er sprießliche Zukunft sichert, wird den 2 tcgcswillen und die Kraft zur Ucberwindung der schweren Zeit auch ßernrr- hin starken. Mein Vertrauen in den gesunden Sinn und die Vaterlandsliebe der deutschen Arbeiter kann nicht er schüttert werden. Wilhelm, l. K. sW. T. B.) Die An«»»rt Hindenburgs an be« Arbeiierkobgreß. Gcneralfeldmarschall n. Hindcnbnrg sandte an den Ar beiterkongreß folgend«» Antworttclegramm: Der christlich. Nationalen Arbeiterschaft herzlichen Dunk für Gruß un treues Gelöbnis. Wir werden siegen, wenn auch in der Heimat jedermann seine Pflicht bis zum Acußerstcn tut. Hindcnburg. Herr v. Bat»cki in Berlin. b. Der frühere Präsident des Kriegscrnäßrungsamtes Wirkt. Geh. Rat v. Batocki. der bis setzt an der Front Dienst getan hat. «st in Berlin eingetroffen. Die L»he« englische« OffizierSyerlnsi«. Die englischen Of.siziersverlnste betrugen nach einer Mitteilung des englischen Krtegsministeriumo im August öv78 und im September 3)82 Mann. Amerikas Srieg»k,ste«. Die Ausgaben der amerikanischen Regierung im Oktober werde» einschließlich der Anleihen an die All! irrten sksie Milliarde Dollar- betrogen. richtet »sin »ssr»e Unfrei« vPSgruppe Dresden de- Unabhängige» Aus- einen deutschen Frieden an bi« Herren ReWS- a-Eeßdneten Gchetdemann, »r»»«r-«r Md v. Payer. Sie hat folgenden Wortlaut ,«te verlangen in der Reich»tag»«»rtschUEn«< «»« IS. Juli 1V17 einen sogenannten Berständtgnngöenede« und versShnungSsrtede« unter Ausschluß „erzwnngener Gcbt«t»er«erbuug,n" und .politischer, wirtschaftlicher und ftnangieller Vergewaltigungen": . 1. Versieh»,, Elle unter diesem verständtanuaSfriede» nur de» ««reicht DentschlandS und seiner BeAündeten auf die «roverten Gebiet« und auf Kriegsentschädigung oder gleichzeitig auch den Verzicht beryetnd« auf dir besetzten deutschen Kolonien einschließlich der Güsse«- Inseln «nd Ktautschou. auf Aegypten mit dem SuwBanal. Mesopotamien. Arabien und Sorte,,. Armenien, Ätzern. Walona usw.7 Verstehen Sie darunter auch den Verzicht aus die i» Paris beschlossene und schon eingeleitete wirtschaftliche Vernichtung Deutschlands, dir Wiederherstellung des deutschen Außenhandel« und der Patentrechte, die Herausgabe aller gestohlenen Schisse? Welche Sicherheit haben Sir. daß durch die Kor- dcrung solchen beiderseitige» Verzichtes der Krieg auch »ur um eine Stunde verkürzt wird? 2. Welche Sicherheit haben Sie. daß bet einer Bor st ändigungsverhandlung die rund so Feinde die I Mittelmächte nicht einfach vergewaltigen? S. Welche Sicherheit haben Die. daß insbesondere Eng land die geschloffenen Verträge nach diesem Krieg« besser halten wird, als die vom Haag, von Algeeka» Ufw.. nachdem soeben „och die Schiffahrt Holland», und Schwe dens, also neutraler Staaten, vergewaltigt wurde? Wie denke» Sir sich für un» die tatsächltche Fr«t- heit der Meere gegenüber einem solchen Gegner ohne aus reichende Mqchtgrunülagen zu ihrer dauernden Sicheruug? 4. Welche Sicherheit haben Sie, dach wir nach Aufs»e der von uns besetzten Gebiete, deren wirtschaftliche Hilfe uns das Durchhalten ermöglicht, nach Friedensschluß von unseren selbst schwer notleidenden Feinden sofort aus reichend mit Nahrungsmittel» und mit Rohstoffe« ver- sorgt werde»? 3. Wie dicken Sic sich bei Uebcrnahme aller uusever Kriegslasten, aus der notwendig die Verkürz»«« der Arbeitslöhne, die Verschlechterung aller übrige» Arbeits bedingungen und Sie Einstellung unserer sozialen Gesetz gebung folgt, die künftige Lebenshaltung der deutsche» Arbeiter? 0. Hindenburg, der Mann unseres bediugungSlpstu Vertrauen«, versichert, daß uns der Sieg gewiß ist und daß wir mit Rohstofsen ausreichen: Warum sollen wir da die Sorge fiir unsere und unserer Kiuder Zukunft nicht selbst übernehmen, sonder» sie dem zweifellosen Ucbel wollen der Feinde überlassen?" > Sie »hilistische Verschwör«»« InFr»»kr«ich Sonnabend abend ö Uhr fuhren vom Pariser Justttz- gebä,rde ein Dutzend Automobile nach der Redaktion Ler „Action Fran^aise" und luden 50—«0 Polizeibeamt« aus. die sofort die Bureaus der „Action Franyaise" und der „R 0 y a l t st i sch c n Liga", die sich im gleiche« Gebäude befindet, von oben bis unten du«hsuchten. Gleichzeitig fanden, wie schon mitgeteilt» in Paris und ln den Vororten an 14 verschiedenen Stellen Haus suchungen statt, die eine Unmenge Waffen uud Propaganda material zutage förderten. Noch lam»e nach Mitternacht dauerte di« Arbeit der Polizisten. Sl« begann Sonntag morgen um 5 Uhr von neuem. Ir« II Uhr wurden von dem Bureau der „Actton Fraueatse" die Siegel abgenommcn und das gesamte beschlagnahmt« Material in« Kriegsministcrium gebracht. Die Unter suchung gegen bte Royalisten wurde Sonnabend nachmittag in einer Geheimsitzung im Ministerium des Inner« Le- schlossen, der der Justizminlster, der Minister des Juuern, -er Militärgouverncur von Paris, der Generalstaatsamualt. der Polizeipräfekt und der Ehcf der Geheimpolizei bei wohnten. Sonntag morgen beschloß, wie bereit» gemeldet, eine Kabinettssthung, die diesmal tm Justizministenum zusammcntrat und zu der wieder die höchsten richterlichen und Polizribeamtcn der Republick zugezogen wurden, da» Strafverfahren gegen die ,Action Francaise" und die „Camelots du Roi" wegen Aufreizung zum Bür gerkriegs zu eröffnen. Abends 5 Uhr wurde diese Ent scheidung in einer neue» Kabinettsitzuiig unter dem Borsitz Painleves bestätigt. Die Redakteure der „Action Frau- caisc", Leon Daudet und Charles Maurras, machen sich «ms ihre Verhaftung gefaßt. Die „Camelots du Roi" sind eine monarchische Ber einigung mit antisozialistischen Tendenzen. Die Ginnfeiner-Bewegttng. Bern, 2V. Okt. Dem „Manchester Guardian" zufolge sicht man allgemein mit großer Spannung der nach Dublin ins Mansion-Houie einberufcnen Linu se i » e r - K 0 n v e n t i v n entgegen. lieber die in der Zirtularcinlabung nicht bczeichnctcn Ziele derselbe» gibt die von dem Ginnfeiner-Führcr Darrcll Figgis am 2). Oktober in Nemtonbarrn gehaltenen Rede einigem Aufschluß. KrUgjö sülirie aus, dag es Irlands Bestimmung sei, nicht ek» Lklavenland. sondern eine freie unabhängige Nation zu sein. Das Ircnvolk, das allein über die Re- gicrungöform, unter der cs leben wolle, zu entscheide« hätte, würde nicht ruhen, bis die englische Reste rn ,1 g ,n i t S a ck u n d Pack von der Insel ver trieb c ,O sei. und zwar ohne Recht auf ein Pcnnostück oder auf einen Tropfen Jrenblutcs. Für die demnächst in Dublin zusammentrctcnde verfastunggebcndc Versammln«», die zunächst nur vier gewählte Mitglieder zähle, würde« bei der ersten Gelegenheit weitere Abgeordnete gewählt werde»: alsdann würde^bicse Veriammlung die Stimme Irlands sein und Werde dem britischen Unterhause da- Recht der Gesetzgebung für Irland absprcchcn und Irland» Anspruch auf eigenem Roden sür die eigenen Bedürfnisse Gesetze zu geben verwirklichen. (W. T. V.) Neutrale Gchiftsveriuste. Ter „Maasbobe" meldet: Der Schoner „Jernved", der niederländische Segler „Hcndrika" und der Segler „Mathilde" sind gestrandet. Der norwegische Dampfer „Dokka" slkl« Tonnen) ist mit einem anderen Dampfer zusammengestoßcn und sofort gesunken. iW. T. B.) Rotterdam. M. Okt. De», „Maasbvdc" zufolge sind fol gende Schisse gesunken: Der Dampfer „Main". 7l5 Br.-R.-Lo., aus Cardiff, der Dampfer „ESkmere", US» Tonnen, aus Livcrpqol. der Dampfer „W. M. Sarkletz", 5«S Br.-R.-To., aus Vclsast, und der Segler „Eldro", 2H7 Br.-R.-To.. au« Teignmouth. iW. T. B.) Sopenhage», 30. Okt. Das Ministerium de» Aeußere« teil-mit: Der dänische Dampfer „UlfSborg", mit Er, auf ber Reise von Bilbao »ach England, ist in der Bucht von ViS- caoa gesunken. Der Kapitän, ein Matrose und ei« Heizer wurden gerettet, lieber den Rest der Besatzung liegt keine Nachricht vor. iW. T. B.) Haag, 80. Okt. Dem Korresp.-Burcau zufolge tele graphiert der niederländische Bizekonsul- in ESbterg, baß an der dänischen Küste da» niederländische Schiff „Speculaut" ohne Besatzung gestrandet ist. <W. T. B.) Kein« chtsfrierte« schwedisch«« »adrltelegram«« »eh». i>. Der Stockholmer Korrespondent der „Neuen Zürcher Zeitung" drahtet: Laut einer ans London eingegan«n«n Mitteilung hat die englische Negierung beschlossen, als Maßnahme zur Sperrung der schwedischen Telegraphen- kab»l für chiffrierte Telegramme der Vnteniemächte sch««- dische chisfn«<c-Telegramme cb«„fatl»:von der Biisördk-ch»«. aus eualiiLcu Kobel» a u s » u s ch l i e ß e n.
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