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/ «» Werde» wir in alle Opfer, die sie freudig und blutend ihrem Land gebracht, letzter Stunde versagen? — «Lin Mann in stolzer .'»traft steht aufrecht. Sieht seine Heinde nahen, vier sind es gegen einen. Er zuckt nicht mit der Wimper, denn er ist sich seiner Kraft bewusst. Sein «.gewissen ist rein und sein Gottvertranen grob. Er ist gegürtet und gewappnet, und sein Herz tnt keinen rascheren Schlag. Ter Kampf b«- ginnt, und er hält stand und schlägt sie, das, sie immer wieder zu Boden fallen. Stnudrnlaiig tobt der Kamps, da rnfen die vier einen Helfer uin den anderen herbei. Aber keiner zwingt ihn, und bald liegen gerade diese kampfunfähig am Bode». Sic sind entsetzt über seine Kraft, sie führen alle Kampfesmittel ins Feld. Sie suchen sein Gemüt zu erschüttern, da sie seiner Kraft und seiner Ge wandtheit nichto anhabe» könne», indem sic ihn beschimpsen und verleumden und seine Ehre in de» Lchmntz ziehe». Ta geht ei» Wetterleuchte» über sein Gesicht und grimmiger werden seine Schläge. Wad nicht Körperleidcn fertig gebracht - der Angriff seiner Ehre drohte ihn ein7n Augenblick aus der Haftung zu bringe». Aber gleich hat er sich wieder in der Gewalt. Stunde für Stunde kämpfen sie, der Tag geht zu Ende. Dann hören sie auf und lagern voreinander und warten daraus, das, des andere» Krast und Geduld zu Ende gehen soll. Und i» Ruhe wartet Michel. Schimpflich würde ihm sein, sich seinen Feinden zu er gebe». Soll er wrniger Geduld und Auvharren kennen als seine Feinde? Die ihn in Kraft und Gewandtheit nicht bezwungen, sie sollten ihn in der Geduld bezwingen? Soll er alle Kraft, Kraft des Leibes, Krast des Geistes und Ge müts. den Räuber» ansliefer», weil er weniger Geduld hat? Sollen alle Er- >uiigenschaften eines ganze» Lebens — sein Fleift, sein Können, seine Tüchtigkeit, sein ganzer hochstehender, wertvoller Mensch das Opfer einer wüsten, neid erfüllten Fei »de »'schar werde», weil er in Ungeduld kein Anöharren kannte? Nein, nein »nd tausendmal »ein! Wenn die Feinde warten können — er kann es auch, lind endlich sehe» sie ein er ist stärker als sic. Und weichen zurück — nnd ein tapferer Mensch stürmt jubelnd seiner Freiheit entgegen -- ein freier, harter Ate tisch! - Wir haben gelitten und gestritten, wir habe» Gros,es. GröftteS vollbracht. Werden wir nun scheitern an ei» paar Pfund 'Brot? Soll alles vergebens gewesen 'ein? Diese furchtbaren Fahre voll Blut und Schmerzen solle» sie umsonst ver gangen sein? Was war denn unser Leben, wenn es sein soll, als hätten wir nie das Leid gesehen? Umsonst! Fst das nicht das furchtbarste Wort, das cs gibt? Warum haben wir gezittert und Qualen ertragen? Warum slvs, unser Blut? Für ei» Fiel, das wir heute noch erreiche» wollen, das uns so nahe ist wie nie. — Umsonst? Ta es winkt »nd leuchtet, lallt uns nicht erlahme». Labt uns nur noch die paar Monate anöharren in Knappheit: wen» wir eine neue Ernte haben, sind wir aus Uler Not. Gönnt nicht England diesen Triumph, das, cs sein Ziel erreicht hat. Tenn wir sind besiegt, wenn wir Frieden schlief,e» müsse» um ein paar Pfund Prot. Sollen wir daran scheitern? Sind Tausende gestorben, haben unermeh- I-che Leiden getragen, damit wir in Ungeduld und Bervlcndung ihre Opfer frag- i>ch machen? Werden sie »ns nicht non, Himmel fluchen, uns. die wir vernichtet, was sie aiisgebanl? Könne» wir mit diesem Bvrwnrf unser Leben weiterleben, uuis, er nns nicht zu Boden drücken? Könne» wir im Frieden unter Brot essen, unser reichlicheres Brot, wenn wir es eingetauscht gegen das kärgliche n», den Preis unserer Seele? Unser Seelenheil verknust »>» Ae »ge res? Das kann kein Deutscher, das kann nie und nimmer ei» Deutscher! Toll in alte Ewigkeit ein Brandmal brenne» aus dem deutschen Raine», weil wir allein nicht entbehren tonnten von allen Völkern der Erde? Weil wir lieber Knechtschaft wollten, als rin wenig länger darben? Müssen ivir etwa verhungern? .»»aben wir nicht täglich zu essen? Wir sehen immer nur ans das. was wir ent behre». statt ans das. was uns Gott geschenkt. Seien wir dankbar, das, wir in Kriegönvt nicht mehr darben müssen. Fn früheren Jahrhunderten war cs »och anders. — Labt nns »nr noch eine Weile entbehren — dann werden wir unser Ziel erreicht haben. Werst nickt diesen Makel aus unseren deutsche» Namen: Kapituliert aus moralischer Schwäche! Weiht Du den», was es hiebe, jetzt auf- livren zu müsse»? Krieg in wenigen Fahren wieder — Verarmung unseres ganzen Volkes. Wenn wir eine Last unter heiften Schweifttropsen den Berg eniporgctragen haben, bleiben wir denn mitten drin stehen und lassen unsere Last las, das, sie ztirückrolll nnd Unheil anrichtet? Nehme» wir nicht alle Kraft zu sammen zur letzten Anstrengung, unsere Arbeit zu Ende z» führen, das, nicht ver aebcns war all das heibe Müh'n? Vergebens! — Wir wollen noch einige schwere Monate ertrage», um dafür Fahre voll Freude und Frieden einzutauichen — um unserer Ehre willen, um nnseres Daseins willen. ' Unser geliebtes, tapferes deutsches Volk, es hat seinen heiligen Vaterlands- »oden verteidigt mit seinem Herzblut — cs wird ihn weiter schützen ms seiner fromme» Geduld! L I'!. Dienstag, den 8. Mai 1917. Zwei Helden. Roman aus der Zeit vor hundert Jahren von M. Trommershause«. <1 Forts«-»»,, Wilhelmi band auf und trat auf die Strafte. Tie Nacht war saft Hern«. Der Tag dämmerte grau am Horizont auf. Es rührte sich in dein tleinen Ort. Alles bereitete sich zum Ausbruch. Er ka-m zu bei, andere« zu nick. „Laht üaL> Kritisiere», es führt zu nichts. Wir wollen Hanseln," sagte er kräftig. Um fünf Uhr standen die Truppen unter Gewehr. Das Grcnadicriegüm««^ bei dem Wilhelm, nnd Sa-Her standen, erhielt im letzten Augenblick Befehl, zurück- z»bleiben. Nur Enge» rückte mit aus. Die Freunde blieben in der Stadt zurück. Die ersten Morgenstunden verginge» in Untätigkeit. Die Führer schienen nicht zu wissen, womit sie die TruPpen beschäftigen sollten, und Sacher verzehrtL sich vor Ungeduld. Gegen zehn Uhr meldete sich ein Untervfsizier. „Was gibt cs?" fragte Saher. „Wir haben kein Brot mehr, Herr Leutnant!" „Kein Brot, Mensch? Wie ist das Möglich?" „Das Brot war zu früh verladen und ist schimmlig geworden, Herr Leutnant." „Und Fhr hungert?" „Fa, Herr Leutnant." „Dem »ins, abgeholsen werden," ries Saher ungestüm. „Ich frage, otb 'ich Brot ans den nmliegendc» Dörfer» holen darf." Ohne Wilhelmis Antwort abzuwnrte», stürmte er davon und kehrte nach kurzer Zeit mit der Erlaubnis zurück. Mit etwa zwölf Reitern machte er sich auf den Weg. Er fühlte sich wie befreit, das, er Handel» konnte. Nach stunden langem Umherreltcn lehrte er mit geringer Bentc zurück. Die Umgegend war bereits ausgeplnndert. Schon zu lange lastete die Einquartierung auf den Ort schaften rings umher. Sicher berichtete jedoch, das, er bis Neustadt licraiigcritteil fei. Fn diesem Orte hebe er aber einzelne feindliche Reiter gesunden und sei mit knapper Not der Gefangenschaft entgangen. Als Saher dies i»r Quartier Hvhenl'phcs anzeigte, stutzte Massenbach. Tauentzien hatte nach Neustadt anfbreche» wollen. ES mnfttc also etwas geschehen lein, was ihn daran gehindert hatte. Fn der Tat trafen i»i Laufe des Nachmittags rasch hintereinander Boten ei», die den unglückliche» Ansgang eines ZnsammenstoftcS von Tauentzien mit Beriiadvttc und Murat bei Schleiz meldeten. Bald stellten sich von alle» Seiten versprengte Flüchtlinge ein. Sie wurden sofort von einer Schar Neugieriger umringt, denen sie über das Geschehene berichteten. Prenftische Husaren »nd sächsische Reiter hatten an sä »glich den Feind ge worfen: ipäler jedoch waren sie vor den überlegenen französische» Truppen ge siechen. Bis in den Wald hinein wurden sie verfolgt. Schon glaubien sie sich gesichert, da sielen Schüsse. F» der Dunkelheit war nicht fcstzuücllen, ob vom Feind oder vom Freund. Fedensails ergriff sie ein panischer Schrecken, und sie sprengten i» regelloser Flucht auseinander. Mit verbissenem «Krim», horte» es Wilhelm! »nd Saher. Mit Soldat«», die ihre Fassung verlieren, men» »nvennniet Schlisse falle», lvnnie keine Schlack,! gewonnen werden. „Prentzen ist verloren," sagte Georg vorhsich hin, Er wandte sich ab. er wollte nichts mehr hören. Hohenlohe befand sich in grafte, Unruhe. Hatte er doch verkehrt aehandelt? Er selbst hatte ja Tanentzien den Sie fehl erteilt, vorznrncken. Wäre Graf Tauentzien auf diese Weise nicht von dem Fürsten entfernt gewest», Hütte dieser ihm zu Hilfe kommen können. V bl, Illltriislilllü -«mdmm >l,a Mlllillükl'tk itkÜMMIM l, WM. Igelit cion ÜLNrp«',- « Preis KUc. 3.- cjie flssclie, aucli in lablettenform /Ale. 2,50, bequem auf Kelsen; überall erbältllcb. 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F. 100 an Frau Chrifti Ziegcubal, m Knbschntz b. Bautzen erbeten.