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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 08.06.1926
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1926-06-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19260608013
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1926060801
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1926060801
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-06
- Tag 1926-06-08
-
Monat
1926-06
-
Jahr
1926
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 08.06.1926
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Vtevrlo-. >. 1SLV Dresdner Nachrichten Nr. 263 Setter ' Weiler« Ilnvelieraachrlchten. L»ch»alierfch»»e« auch i« westlich»« «rz,edtra». U«» alle» Orte» de» Erzgebirge« liege» Meldungen über schwere Hochwasserschäden vor. Alle Flüsse führen Hochwasser. Di« Vach« sind zu reißenden Strömen geworben. Wiesen und Felder sind aus weite Strecken überschwemmt. An vielen Fabttkgebäuben «nd Wohnhäusern steht da» Wasser einen halben Meter hoch. Die grobe Talsperre von Neunzehnhain ist übcrgetreten. Da« Wasser braust über die Sperrmauer in einer vrette von 40 Meter in die Liefe. ES regnet ununter, «rochen weiter. Heber bas Kochwasser in der Lausitz wirb «och gemeldet: An GchtrgiSwaldr erreicht« die Spree einen Stand, wie er seit dem Jahre 1899 nicht m«hr beobachtet worden ist. Teilweise war das Wasser in die Häuser etugedrungen. In Wiltheu standen am Sonnabcndmittag bereit» einzelne OrtStcile vollständig unter Wasser. Im Oberdorf« litten sich die dahinschirhenden Wassermassen eigene Wege gebahnt. Biele Getreidefelder liegen wie gewalzt da und sind hier und dort von Schlammkrusten überzogen. DaS Wasser drang in einzelne Häuser so weit , und so hoch ebi. daß die Keller und die im Erdgeschoß liegenden Räum« voll kommen ül>crschwemmt wurden. Besonders bei der Papier fabrik i>» Nicdevdorf und am Wege nach Klelnpofttvitz standen weite Wiesenflächcn unter Wasser; das hier grasende Vieh mußt« schnell in Sicherheit gebracht werden. An Bischofs- werda drang die Wesenitz Uber die User und überschwemmte die Wiesen. Stellenweise waren infolge des Wasserstandes die Straften unpassierbar geworden. An abschüssigen Stellen wurde auf den Feldern die Ackerkrume fortgesvült. Dazu drangen die Wassermassen in die im Bereiche der Wesenitz gelegenen Wohnungen, Keller »nd Ställe ein, so daft mehrfach LaS Vieh in Sicherheit gebracht werden mußt«. An Ober neu kirch trat die Wesenitz weit aus ihren Ufern. An ver schiedenen Geschäften wurden durch das eingedrnngene Wasser die Waren stark bescliädigt; in einem einzigen Geschäft wird -er Schade» auf 400 bis 600 Mark geschätzt. An den Wohnun gen schwammen die Möbel umher. Schlesien, Riesen- und Isergedirge. Schwer heimgesucht wurde Marklissa. Hier stand in der Neustadt daö Wasser fast meterhoch in den Häusern. Der Marktplatz stand über und über voll Wasser. Die Feuerwehr musste alarmiert werden, um dir gefährdeten Häuser zu schützen. Die Wittig und die Reift« überschwemmten die Strasse Nikrisch—Nadmeritz. Die Bewohner des Niederdorses mussten ihr Vieh schnellstens in Sicherheit bringen. Tiefer gelegene Wohnungen wurden geräumt. Die Golden-trainner Talsperre bei Lauban lief über, und in die Markliffaer Tal sperre stürzten ungeheure Wassermassen. Gartenzänn«, Balken und Nutzholz, entwurzelte Stämme, grofte Ballen He« — alles schwemmte der OueiS talabwärts. Brücken und Stege wurden mit fortgcrlsscn. Am Riesen-- und imJsergebirge hat das Hoch wasser ungeheuren Schaden angerichtet. In allen Straßen von Flinsberg floß das Wasser und richtete sehr viel Schaden an. In der Jserstrafte, die neu hergcstcllt wird, wurden die Bordsteine ans ihrer Lage gehoben und teilweise fortgeschwemmt. Der OueiS führte allerlei Hausgerät zu Tale. Hier hat das Unheil auch ein Menschenopfer gefordert. Der Malermeister Ernst Sehniger stürzte beim Ucberspriiigen eines Wassergrabens in die Flut und wurde mit fortgerissen. Die Leiche wurde erst am nächsten Morgen geborgen. Die Schäden im nordbShmischen «lbiale. Aus Nordbühmen ivird uns u. a. noch gemeldet, daß in Leitmeritz ein Wvlkenbruch die unteren Stadtteile über flutete. Der Pvkratitzcr Bach trat aus den Ufern, und die Fluten rissen die Brücken mit sich fort. Militär rückte aus und verrichtete die notwendigen Hilfsarbeiten. Die Bewohner der unteren Stadtviertel nniftten ihre Wobnräum« verlosten. Nach den bisherigen Feststellungen wird der in den nord- böhmischen Bezirken durch das llnwetter angerichtete Sach schaden auf mehrere Millionen geschätzt. Ucber Unglücksfällc von Menschen wurde bisher nichts berichtet. Selbsthllfebun- der Körperbehinderten. Der Selbstliilfebund der Körperbehinderten (O t t o-P e r l- Vund), der sich di« Ausgabe gestellt hat, die in jugendlichem Alter oder von Geburt an Verkrüppelten geistig und wirt- schastlich zu fürder», hielt am Sonnabend und Sonntag In Dresden eine allgemeine Konferenz der ostsächsischen Ortsgruppen unter zahlreicher Beteiligung von Vertretern aus Bautzen, Chemnitz, Dresden, Frcibcrg, Leipzig, Magde burg, Torgau und Zittau ab. Nach begrüßenden Worten des Bundcsgeschäftsfibhrcrö Malikowskt sBerlin), die beson ders den Ncgicrungsvertretcrn Oberregternngsrat Leuthold, Ministerialräte Nistau und Prof. Dr. Thiele, sowie der Presse galten, hielt Dr. med. Elsner sDresden) eine» fesselnden Bvitrag über »Die Krüppelhilsc in Ostsachse«". Gesetzliche Regelung erfuhr in Sachsen di« Krüppelfürsorgc zuerst im Jahre >909. In Ostsachsen sden Regierungsbezirken Dresden und Rauhen) gibt cs jetzt 16 öffentliche Beratungs stellen; die wichtigsten Krüppelhetme befinden sich in Dresden- Trachenberge (Carola-Stift), in der Lüftnih s,Mcthesda"), in Zwickau, in Leipzig i„Human>taS"> und in Rad Elster s,Zeim- tal"). Dankbar ist anzuerkcnnen, daß sich di« Gemeinde behörden Sachsens fast ausnahmslos bereitfinden lasten, auf Antrag der Beratungsstellen die Körperbehinderten durch Be schaffung von orthopädischen Apparaten, Krücken, Prothesen, Selbstfahrern nsw. zu unterstützen. Dr. ElSner wies beson- dcrs aus die Notwendigkeit hin, krüppelhast« Kinder so zeitig wie irgendmöglich ljcdcnfalls vor Beendigung dcS »weiten Lebensjahres) der ärztlichen Behandlung zuzuführen, da in den meisten Fällen, namentlich bet Httftgelenkdesormationen, Klumpfuß, Schiefhals. Gliedstarre, spinaler und zerebraler Kinderlähmung, chirurgischer Tuberkulose usw. bei recht- zeitigem ärztlichem Zugriff eine Heilung möglich, ja beinah« sicher sei. Der Vortrag fand reichen Beifall. Zu Beginn der Aussprache über das Gehörte nahmen Gehcimrat Pros. Dr. Thiele. Fürsorgearzt Dr. Diene, mann und Obcrrcgserungsrat Le nt hol- Gelegenheit, die Versammlung tm Namen des Arbclts- und Wohlfahrtsmini. steriumS bez. des Städtischen Fürsorgeamtes Dresden und der LandesverstchcrungSanstalt zu begrüßen und den Verhand lungen besten Erfolg zu wünschen. An die ernsten Beratungen schloß sich am Abend ein geselliges Beisammensein bei guter Unterhaltungsmusik. Unter Vorsitz des Dresdner Ortsgruppenleiters Alfred PSthig wurden die Verhandlungen am Gonntagwormlttag mit einem Vortrag dcS Geh. Ministerialrats Professor Dr. Thiele über „Das neue sächsische WohlfahrtSgesetz «nd seine AuS, wirknngen für die Körperbehinderten". Seinen Ausführungen zufolge hat gerade der Freistaat Sachsen unter allen deutschen Ländern mit dem neuen Wohl- fahrtSgesehc sdesicn Ausführungsverordnungen erst feit fünf Wochen t» Kraft stehen) den bedeutsamsten Schritt getan, indem cs eine Reihe von Fürsorgcmaßnahmen, die durch das ent- sprechende Neichsgcsctz nur empfohlen werden, zu gesetz - lich verpflichtenden Anordnungen erhoben hat. Alle gesetzlichen Bestimmungen und amtlichen Fürsorgcmaß. nahmen würden allerdings nicht imstande sein, durchgrei- sende Krüppelhilsc zu schaffen, wenn ihnen nicht die freie Ltebcötätigkeit und die opferwillige ehrenamtliche Mitarbeit mcnscheiifrcundlichcr Persönlichkeiten zur Seite stünde. Die Hilfsbereitschaft der Allgemeinheit sei besonders auch erforderlich für die Beschaffung von Arbeit»- und Verdten st Möglichkeiten, -i« »erad« heute doppelt schwer »u erlange« seien. Handelt «S sich doch t« Sachse» um nicht weniger al» 1S86 Schwerbehinderte labgesehe« natürlich von den Kriegsbeschäbigten). die geeignete Arbeit suchen. Der grbtegrn« Vortrag wnrde mit dankbarem Beifall entgegen- genommen. In der sehr anregenden und langau-gedehnten AuS- sprach« wurde «. «. von Erziehungö-direktor Herold aus die Notivenbigkett pädagogtsch-pluchologtschcr Untersuchungen an jugendlichen Krüppeln hlngewtcsen, um diese unglücklichen Kinder einem ihren Anlagen und Fähigkeiten möglichst an» gepaßten Berufe zuzuführen. Auf Antrag de» RegierungS- beraterS tm Fachausschuß für Krüppelhilse, W. Stüde svetpztg), faßte man folgende Entschließungen: 1. Die LandcSversammlung des SelbsthilscbundeS der Kör perbehinderten erklärt die Ar b e i t s s ü r f v rg e als Kern- vrvblem der Erwerbsbeschränktenfürsorge. Sie stellt fest, daß dir Erreichung der ArbettSbcfähigung dem Behinderten nicht die Wettbeiverbsfähigkeit aus dem offenen ArbcitSmarkt ver- schasst. Aus diesem Grunde erivartet sie von der sächsischen Nc- gierruig und vou den sächsischen Gemeinde» Schassuirg von sozialen Werkstätten und Ausbau der bestehenden. 2. Die Landestagung usw. bittet den Landtag dringend, noch in dieser TagungSpcriode Mittel zu bewilligen für un bedingt nötige Ermettcrungs- bez. Neubauten in den Krüppel» Heimen zu Dresden und Leipzig, die insbesondere ans das Ziel einer beruflichen Ausbildung der Krüppel Rücksicht zu nehmen haben. 9. Die Landestagung usw. bittet Lie Negierung, eine Kom mission, bestehend auS zwei Ncrzten, zwei Pädagogen und zwei Mitgliedern des SclbsthilfebundeS zu ernennen, die die An träge aus Unterbringung von bildungs» und arbeitsfähige» Krüppeln ln für sie ungeeignete Anstalten nachzuprüfen hat. um zu verhüten, daß solche körperlich Behinderte für ihr ganzes Leben aus der menschlichen Gesellschaft gezogen wer den, während sie vielleicht durch geeignete Maßnahmen mich zu brauchbaren Gliedern der Menschheit gemacht werden könnten. Nach einer Mittagspause fan-cn die Beratungen ihren Abschluß mit der Aussprache über einen Vortrag des BnndcS- gesclstistsführerS Malikowsky sBerlin) über das Thema: „Die organisatorischen Ausgaben eines Lan- deSverbandeS Sachsen der Körperbehinder ten", der naturgemäß mehr interne als allgemeine Belange behandelte. An den Beratungen nahmen auch zahlreiche mehr oder weniger verkrüppelte Körperbehinderte teil. Derbandslag der Sächsischen Klempner und InslaUaleure. Die Sächsischen Klempner und Installateure hielten vom 5. bis 7. Junt in Zittau ihren 6. VcrbandStag ab. Ein- geleitet wurde die Tagung am Sonnabend mit einem stark- besuchten Kommers in den Kronensälen. Die eigentliche Tagung begann am Sonntagvormittag unter Leitung des LandesverbandSvorsitzcnden K alltes (Dresden), der die 600 erschienenen Vertreter herzlich willkommen hieß. AmtS- kauptmann Kahm ann (Zittau) llberbrachtc die Grüße des StaatSministertums und der AintShauptmannschaft, während Stadtbanrat Müller die besten Wünsche der städtischen Be hörden übermtttelte. Weiter sprachen noch tm Namen der Gcwerbckammcr Stadtv. Baumeister Kahl und Syndikus Weber (Dresden) für den LanbeSansschuß des Sächsischen Handwerks. Berbandsvorsitzender Kalltes gab sodann einen Ncbcrblick über die Lage dcS deutschen Handwerks, brachte weiter allerhand statistische Mitteilungen über die Zahl der Erwerbslosen, über Konkurse und Geschästsausfichten und streifte kurz und kritisch die Lasten dcS DaweS-PlaneS und des Londoner Abkommens. Gegeißelt wurde auch dir Konkurrenz der Staats- und Kommunalbctricbc gegenüber dem Handwerk. Den Vcrbandskollcgcn wurde empfohlen, der Verstaatlichung und Kommunalisier»»« mit allen Kräften ent- gegcnzuwirken. Dem vom Vcrbandsschristführer Gtele sDresden) erstatteten Jahresbericht war zu zu entnehmen, daß die Gesamtzahl der Mitglieder 20(8 beträgt, die in 43 Innungen in 7 Kreisen verteilt sind. Klcmpnermeister Spörke (Dresden) verbreitete sich anschließend über lln» kostenberechnung und legte den Anwesenden ans Herz, sich einer genauen Buchführung zu befleißigen. Der Redner gab auch allerhand Winke über Buchführung, über alles das, waS unter Unkosten zu verstehen ist und empfahl gerade in der Unkostenbcrechnung größte Gewissenhaftigkeit, sonst könnte cs Vorkommen, baß der Meister nach vollendeter Arbeit vor dem Nichts stünde. Bern dt (Gera) verbreitete sich in einem kurzen Vortrag über die Versicherungsanstalten der sächsi schen Gcmerbckammern und forderte zum Erwerb der Mit gliedschaft aus. Tie Wahlen ergaben Wiederwahl dcS alten Vorstandes. Einige Anträge wurden an den RetchSvcrband überwiesen. — AIS nächster Tagungsort wurde Aue bestimmt. — BerkehrSnnfall. Am 5. Juni abend» fuhr tn Dobritz ein Rad fahrer mit einem Auto zusammen und wurde dabei so schwer verletzt, daß er bei der Etniieferung ins Krankenhaus verstarb. Der Unfall ist daraus zurückzusühre», daß der iugcndlichc Radfahrer den Bc- stlriimungkn zuwider in kurzem Bogen links »m eine Ecke gefahren ist. Aelsl mil, -ie Schönheil un- Ruhe unsrer Kei-e zu erhalten! Ist denn die Dresdner Heide bedroht? Eine anschauliche Antwort aus diese Frage ward den Teilnehmern an der zweiten Tagnng der Arbeitsgemeinschaft zur Wege- bezetchnung und zum Schutz des HetdcgebteteS, die kürzlich tn Klotzsche stattfand, von berufener Sette zuteil. AuS dem Munde und aus -cm Herzen der Herren Forst meister der Heidcrevicre wurden mannigfache Klagen laut. alS nach einleitendem Bericht des Herrn Oberlehrer Kunze iWetßer Htrsch) über „Die Spielverbände tn -er Heide und die dabei zutage tretenden Unzuträglichkeiten" verhandelt wnrde. Aus der lebhaften Aussprache seien für alle Hetde- freun-e folgende Punkte hcrvorgeboben: 1. Unzuträglichkcitcn ergeben sich bet rücksichtsloser Aus- führung der sog. „Sch n itz e l j a g d c n". Die hierbei ver wendeten Papierschnitzel sind oft übergroß, die noch halb vollen Säcke werden ausgeschüttet, der Wind verweht die Schnitzel, die dann wochenlang den Eindruck der Unordnung und Unsanbcrkeit Hervorrufen. Diesem Ucbelstande ist ab- zuhclfen, wenn die Höheren und Volksschulen nicht Papier, sondern Oblaten verwenden, die bei Wctgel L Zecb tn Pfunden für wenig Gelb zu haben sind- Ein Hinweis seitens dcS Ministeriums könnte hier segensreich wirken. 2. Unzuträglichkcitcn sind ferner bet den Gelände- spielen jugendlicher Vereinigungen zutage getreten. Ein zäunungen. Warnungstafeln, Stacheldrahtverhaue wurden „tm Eifer des Gefechts" übersehen und überrannt und Schonungen beschädigt. DaS Verhalten der jugendlichen Führer dem Forstmann gegenüber, der sic mrs das Ungehörige und Straf bare solcher Handlungsweise aufmerksam macht, gibt nicht selten zu Klagen Anlaß, wenn nämlich -er Begriff des „Führertums" eine allzu schneidige Auslegung erfährt. — 8. Auch dem Fnßballfport kann man in -er Dresdner Heide begegnen. Er wirb sogar auf verkehrsreichen Wegen betrieben, trotzdem hierzu Sportplätze angelegt und von der Forstverwaltung tn entgegenkommendster Weise genehmigt worden sind. — 4. Am Zusammenhang hiermit steht die LSrmklage. Die wohltuende Muhe des WaldeS sollte nicht durch daS obren- betäubende Ueben der SptelmannSzüge oder durch das rücksichtslose Musizieren mit Radauinstrumentcn (z. B. bet Mnsienptckntcks) gestört werden. Die Mttwirkuna der Musik bet solchen Veranstaltungen ist von der Genehmigung des Forstamtes abhängig z» machen Jeder einzelne Heide» besiicher muß alles Schreien. Outeken, und Johlen unter- laffen. — . 6. Vielerorts wirb das SchönbeitSgesühl deö Heibrsreunbeh durch Unsanberkeit auf» gröblichste beleidigt. Nicht nur, daß, namentlich in der Nähe der Ruhebänke. Papiere, Eierschalen, Bierflaschen (trotz der Papierkvrbe) umhergewvrsen werden, sondern mancher Einwohner der Hetdedörfer betrachtet die Heide tatsächlich als den gegebenen Abladeplatz von Schutt, Ajche und anderem Unrat. Dort erzählt ein großer Scherbenhaufen vom gestrigen ftdelen Polterabend bet Schulzens, dort ein Berg Konservenbüchsen vom glänzenden SonntagSgeschäsk dcS Gastwirts L oder N- Hier hat jemand sich seines BodenrummelS und alter Flaschen entledigt. Gut nur» daß auch die Arzneifläschchen nicht zu Hause geblieben sind. Da steyt'ö sa drauf: „Frau Rosalie Säuberlich, Mtttel- straße, zweimal täglich!" Die Visitenkarte wirb aber dem Herrn Oberförster von Interesse sein! ö. 600 Birken, die einem viclbegangencn Wege am Weiße« Htrsch zur Zierde dielpu, sollten, sind verschwunden. Al» Sträuße sind sie nach und noch zur Stabt gewandert. Den jungen Kiefern hat man die Wipseltriebe abgebrochen. WaS meinte die Dame, die ich mit ihrem „Sträußchen" tn der Elektrischen erwischte? „Na, wegen der paar Aesteln!" Heilige naive Unkenntnis! 7. Die arme Prießnitz! Der munter plätschernd« eidebach ist ein willkommenes UnsugSobjekt. Der Herr orstmeister hat große Felsblöcke mit Hilfe von Pferden in» Wasser schleppen lasten und mühsam Stauanlagen gebaut: am Montag früh sind sie zerstört. Ohne Benutzung von Brech- stangen uiidenkbarl Eine Sonntagsgesellschast hat „nur" einen Uebergang gebaut und das Baumaterial dem nahen Wehr ent nommen. Unter Aufsicht des Forstbeamten. der just des Wege» kam. müssen die Leutchen alles wieder in den „vorigen Zu stand" versetzen. Ob sie das von Strafe in klingender Münz« befreien wird? Genug! Wer kann Helsen? Die Behörden, die Presse (wie sie's durch Abdruck dieses Berichtes versucht), die Vereine und du! Jawohl, du, lieber Freund! Bitte, wirke belehrend, an regend, drohend bei jeder gegebenen Gelegenheit auf deine Mit menschen ein! Sag's deinem Nachbar, dem Schuttablagerer, mal so ganz beiläufig: „Haben Sie's schon gehört, baß Müller 69 und Lehmann 100 Mark Strafe haben zahlen müssen?" Und wenn alles nichts hilft, dann — nein, ich bin kein Freund des Denunziantentums — ja, dann müßtest d» doch mal dem Förster beim nächsten Stammtisch einen kleinen Wink geben. — So hilf mit, daß unser lieber Wald bleibe oder wieder werde, wie der Dichter ihn so unvergleichlich schön besingt: O Täler wett, o Höben, O schöner grüner Wald, Du meiner Lust und Wehen Andäcbt'ger Aufenthalt! Da draußen, stets betrogen. Sanft die geschäft'ge Welt: Schlag noch einmal die Bogen Um mich, du griineS ZeltI Oberlehrer Kantor Richard Schlenkrich, Lausa. Run-funkprogramme. DicnStag, den 8. Juni 1926. "Mkeldeulsch?r Sünder. Drk»«»den-telp;ig. WIrtschastSrnndsunk: 19 Uhr: WkrtschaftSnachrichten: Voll- um» Banmmol- preise; amerikanische Metallmeldungen des Vorabends. 2.43 Uhr: do.. Baumwolle, Landwirtschaft. Berliner Del Notiz. 8,28 Uhr: do., Berliner Devisen amtlich, Berliner Produkten börse amtlich. S Uhr: WiitschastSnachrichten: Wiederholung von 2,40 «th 8,23 Uhr und die lanlenben Produktenbörsen. Berliner Butter, Berliner Metalle amtlich. Berliner Schrott. S.S9 Uhr: do.. Fortsetzung für Baumwolle. Londoner Metall« amtlich nnd Landwirtschaft. Rundfunk skr Unterhaltung «nd Belehr«»»: 19FS Uhr: BerkehrSlunk und Wetterdienst. 10,(8 Uhr: Was die Zeitung bringt. 11.43 Uhr: Wetterdienst und -ooraiiSiage iDentsch und Efperautol der Wetterwarten Dresden. Magdeburg. Weimar. 12 Uhr: MiitagSmusik auf der Hupseld-Phonola. < a 12chb Uhr: Naucner Zeitzeichen. - ^ ^ 1,18 Uhr: Preise- und Börsenbericht. 8 bis 4 Uhr: Drahtübertragnng auS Berlin (Deutsche Welke), Pädagogischer Rundsnnk d«S ZentralinstitutS. 8 Uhr: C. M. Aisteri und Frl. van «Loseren: Spanisch für An fänger. 8,33 Uhr: Direktorin von Rössing: „Die Gcschm-acksbtkdmig der Verkäuferin". 4.80 bis 8 Uhr: Dresden: Dentsche Sage«. Mitwkkende: Prof. Oktomar ^nkina iDe»tsche Saaeni, das Dresdener Streichquartett iFritziche, Schneider, Rivliabn, Kropholler), Emil Siinger (Klavier). Flügel: Nönisch. 1. Anton Stanritz: Streichquartett <B-D»r). 3. Deutsche Sagen. 3. Hans SItt: Rlbumblätter für Viola »nd Kla vier, OpuS 30. 4. Deutsche Sagen. 8. Zwei Stücke für Eello und Kla vier: ni Ang. Ltmdner: Serenade: 6) David Popper: Gavotte. «,89 bis 7 Uhr: Leseproben aus den Neuerscheinungen auf de« Büchermarkt. 7 bis 7,80 Uhr: Vortrag (»on Dresden aus): Karl Arndt: .Wesen und Bedeutung dcS Tarifvertrages." 7Hl> bis 8 Uhr: Vortrag lvon Dresden au»): OSwtu Mehvert: „Eine Reise von Moskau nach dem Kaukasus." 9,13 Uhr: Dresden: ValkSabend. Mitwirkende: Carl Fnnghan« (Rezitationen) nnd die Russlsch-ukrainichse Balalaika-Konzert-Kapelle „Rubo". 1. Ehorgesang: n> ..Wanka", lustiges russische» Lied: ii) „KaSbeck", kaukasische Melodie: c> VolkSliedervotvourri: 6) Po» ianka. 2. Emil« Zola: Grul-enairsruhr. 8. Ehorgesang iSollst: Ale xander Schlosierowi: s> Dnbinulchka: Ii> Stenka Rafin (Wolgalieds,' c> Soldatenlied: <ij Bancrnschcrz. Anschließend ietiva 19 Uhr): Sportsunk. Singer« Pserdesportberichte werden nach den Nummern der Union, dem Sporn und Sport de Pari« bekanntgegeben. Anschließend: Dresden: Konzert deö RolkSznpsorchefter» „Har monie". DrrSdcn-Neustadt. Dirigent: Guncher Boyd«. 1. Paul Schuppe: Fcsimarsch. 2. Bvford: Minucttlna. 8. Ritter: Unter der Dorflknde tDeutlche Vott-t- "nd Tanziveileni. 4. Kollmanek: Kleine- Konzert Nr. 2 tn E-Dur. 8. Nitter: Spanischer Tanz. k. Günther voyde: Zwei Wanderlieder. 7. Eztbulka: Stephanie-Gavotte. 8. Huber: Volksfest in Sevilla iSoantsche Rhapsodiei. S. Michaelis: Die tür- lisch« Schahwache. 19. Fucik: Dvnausagen, Walzer. 11. Fucik: Dir lustigen Dorstchmiede. Berliner Sender. Dienstag, den 8. Juni 1926. 12 Uhr: Die Viertelstunde für den Landwirt. 8,4» Uhr: Di« Stunde mit Büchern. Franz Langheinrich: „Ge dichte": Han« Brennert: „Der wiehernde Amtsschimmel"; Kran- Hessel: „Teigivaren, leicht gefärbt". 8 Uhr: RachmittagSkonzert der Berliner Fnakkapelle. Leitung: Konzertmeister Franz v. Szpanowikt. 8 bt« SW Uhm Tee-Musik a«S dem Hotel Adlon (Kapelle Marek Weber). Anschließend: Ratschläge sür« Hau« — Theaterdbenst. Ha«»-Bredow-Vih«le. 7 Uhr: Englisch (R. Herdman Pcnder, Lektor an b«r Univer sität Berlin». 7.89 Uhr: Dr. Georg Wegener, Professor an der Handels hochschule Berlin: „Sine Wanderung durch deutsche Gone." 7chv Uhr: Dr. M. F. Bonn, Profesior an der Handelshochschule Berlin: „Weltwirtschaftliche Neubildungen." 8.89 Uhr: Orchefter-Konzer«. Dirigent: Bruno Seidler-Winkler. Unter Mitwirkung von Rudolf Schmidt iBlüthner-Flügelj. Einlei tende Worte: Rudolf Kästner. Berliner Fnnkvrchcster. 1. Konzert E-Moll, Opus 87 von Beethoven iRudols Schmidt). 2. 9. Symphonie von Mahler. Anschließend: Dritte Bekanntgabe der neuesten TageSnachrichten, Zeitansage. Wetterdienst, Sportnachrichten. Theater, nnd Fllmdtenst.
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