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Vienskokl. Juni 1926 — Dresdner Nachrichten -- Nr. 26) Sette Z ' -n- LInko: Geh. Regierungerat Werner, bisher Abteilungsleiter im Reichs- justirministerium, ;um Oberreichs- onwalt ernannt. Rechts: Dr. Dorpmüller, der neue Generaldirektor der Deutschen Reichsbahn- gosellschaft. Phot. Kepfton«. Phot. Scherl Die Landtagswahlen in Mecklenburg. Das vorläufige Gesamtergebnis. Tchwcrin. 7. Juni. Nach de« bis IS Uhr mittags er. folgten Höhlungen war folgendes vorläufige Gesamtergebnis der Mecklenburger LandtagSwahlcn sestgestellt: Deutschnationale 59 716 Stimmen fSü 176) — IS Sitze >19), Sozialdemokraten 195 61» 1719S1» S1 Sitze >15). Dcntfchvölkische 21 5L7 166 511) — 5 Sitze fl»), Kommunisten 17 661 111765) — 3 Sitze f»), Deutschc Volkspartei 21 »73 >S3»62> — 1 Sitze >5), Demokraten 6162 >11 738) -- 1 Sitz >S). Mietcrpartei 7236 f—) — 1 Sitz 1—), Mrtschastspartei 15 902 >5122) --- 3 Sitze M. Nationalsozialisten 1313 f—) — 6 Sitze j-). 118 kleinere Stimmbezirke stehen noch aus, die das Resultat in einzelnen Ziffern und Sitzbercchnungcn noch korrigieren können. Die Berliner Presse zu den Mecklenburger Wahlen Berlin, 7. Juni. Zum Ergebnis der mecklenburgischen Landtagsivahle» wird in der Rechtspresse bemerkt, daß der Sieg der Sozialdemokraten ans W a h l m ü d i g k e i t bet den Bürgerliche- znrückzuführen sei. Das Ergebnis wird von den deuls^nationalen Zeitungen ein Warnungs- zetchcn genannt. Die „Deutsche Tageszeitung" schreibt: Die Zersplitterung im nationalen Lager, die durch Ausstellung eigener Listen der Nationalsozialisten und vor allem der Wirtschastspartci gekennzeichnet ist, verschuldete zweifellos in starkem Maße den Rückgang der deutschnatio- »alcn Stimme». Der „B crl. Lvk. - An z." weist daraus hin, dag entsprechend der Beruhigung, die mit der Stabilisierung der Wäbrimg cingetretc» sei, die radikalen Elemente sowohl aus der rechten als auch ans der linken Seite ans den Wahlen stark gcschwarbt hervorgcgangen seien. In der „Tägl. Rundschau" hcisit es, das Ergebnis ist beachtenswert genug, da es die Hoffnungen der Linke» im ganzen Reiche stark anichwellen zu lasse» geeignet ist. Das „B. T." erklärt: Tie Banernschast wendet sich in immer stärkerem Maste vom grvsmgrarisch ocleitcten Landbnnde ab. Das ist eine der be merkenswertesten Le^ > des mecklenburgischen Wahlkampfes. Ter „Borwärts" betont, dast durch den Ausgang der Wahlen die Landbnndrcgicrung Brandenstein erledigt sei. Tie Sozialdemokratie werde versuchen, von sich aus eine trag- sähigc Regierung zu schassen. * Die Linkspresse aller Schattierungen ist mit Uebereifcr bemüht, das Ergebnis der mecklenburgischen Wahlen als eine Niederlage der Rechten hinzustellen und daraus Schluß folgerungen ans eine politische Kräftevcrschiebung nach links im Reiche zu ziehe», die ganz in der Linie der durch Fürsten- gelctz, Floggenstrcit, Luther Sturz »nd Ncchtsputschgerüchte eingelcitcten großen Aktion zur Eroberung der tnner- roliti'chcn Macht liegen. Wenn auch einige Rechtsblätter glaube», Kassandrarufe erheben zu müssen, so ist das zu be dauern, einmal, weil dadurch leicht eine im .Hinblick ans die kommenden Entscheidungen unangebrachte defaitistische Wir- kung ausgelöst werden kann, und besonders deshalb, weil eine Beobachtung der Gründe, die zu den Neuwahlen in Mecklenburg geführt haben, jedem unbefangen Urteilenden sagen müßte, dast hier besonders ungünstige Berbältnisse vb- gewaltet haben, die in den anderen Ländern nicht vorliegen. Wie aus den Meldungen hcrvorgcht, ist die Wahlbeteiligung auf dem Lande, das überwiegend Ncchtsstimmen abgibt, be sonders schwach gewesen. Der Grund dafür liegt in einer großen Verärgerung der mecklenburgischen Bauern über die Ereignisse, die zur Landtagsauslösung geführt haben. Denn die jetzige Abstimmung war keine Staatsnotwendigkeit, sondern ein mutwilliger Streich, aus vorwiegend agi tatorischen Gründen von den Völkischen hcrbcigcsührt, die be weisen wollten, daß das Ministerium Vrandenstcin von ihrer Gnade abhängc. Ter Auflösung waren langwierige agrar politische Streitigkeiten voransgcgangen. Die Negierung hatte geglaubt, die in einer Landbundsentschließung nieder- gclegten Forderungen eines Teiles der Landwirtschaft ab lehnen zu müssen, und die Völkischen hatten ihr deswegen den Krieg erklärt, mit dem Erfolge, dast ein großer Teil der Landwirte, des langen Haders müde, passive Resistenz übte, und so den um so eifriger arbeitenden Linksparteien zu einem nicht zu leugnenden Wahlcrfolg verhalf. Den Schaden haben die Völkischen selbst da sic, entsprechend dem Rückgang der radikalen Welle im ganzen Reiche, nun auch in ihrer mecklenburgischen Hochburg dezimiert wurden. Trotzdem dürste die -Hoffnung des „Vorwärts" ans eine von der Sozialdemokratie geführte Linksregierung verfrüht sein; denn das endgültige Wahlergebnis verursacht zwar eine bedeutende Schwächung der bisherigen Rechtsmchrheit, die über 38 gegen 26 Sitze verfügte, es gibt aber keine Möglichkeit einer Links- mchrheit. Die Rechte verfügt im neuen Landtage über 21 Sitze, denen unter Umständen noch der Mictcrabgeordnete zuzurechnen ist. Die Linke bringt cs zwar zahlenmäßig ans 25 Abgeordnete; da aber die drei Kommunisten für eine positive Negierungstätigkcit nicht in Frage kommen, ver mindert sich diese Zahl praktisch auf 22, Es ist also wieder der tnpische Zustand des deutschen Parlamentarismus erreicht, dast keine der beiden großen Richtungen aus eigener Kraft regieren, daß aber jede Parteicngruppieriing die andere am Regieren verhindern kan». Der Geist der ewigen Verneinung hat wieder einen Triumph gefeiert. Möglich war das in Mecklenburg allerdings nur durch die Uneinigkeit im natio nalen Vager um untergeordneter Streitfragen willen. Diese unangenehme Erfahrung kann ihr Gutes haben, wenn die Rechtsparteien daraus die notwendigen Lehren ent nehmen und im Hinblick auf die folgenschwere Bedeutung der kommenden Auseinandersetzungen alle Eigenbröteleien zurücksetzenb, der anstttrmenden LinkSflut einen in sich ge schlossenen festen Damm entgcgcnstellen. Wie die Mecklen burger Bauern am Sonntag zu Hause blieben aus Aerger über kleinliche Zänkereien im eigenen Lager, so werden alle deutschen Landwirte auch am 26. Juni zu Hause bleiben, wenn die vereinigte Linke ausrust zum Kampfe gegen die Grund lage des ganzen Bauernstandes, das Eigentum. Aus der Suche nach der Einheitsslagge. Die Ausgaben -es Flaggenausschusses. Berlin,?. Juni. Das Rcichskabinctt hielt heut« nach mittag eine Sitzung ab, in der cs sich neben einem umfang reichen Programm lausender Angelegenheiten vor allem anch mit der Flaggcnsragc befaßte. DaS Kabinett kam zu dem Neichlnß, die ihm überreichten Vorschläge zur Gestaltung der vom Reichspräsidenten angeregten EinheitSslagge dem noch z« bildenden Ausschuß zu überweisen «nd diesen zunächst ein mal die Materie bearbeiten z« lasten. Die Einsetzung dieses Aiwichnstcs dürste schon in nächster Zeit erfolgen. Seine Arbeiten werden sich, wie man annimmt, ziemlich lange hin- zielie», da cs kann« möglich erscheint, daß sich die vielen wider strebenden Ansichten in kurzer Zeit ans eine Formel einigen lasten. Vom Neichsinncnministerium war der Wunsch aus- dtiprvchcn worden, daß das Kabinett in der ganzen Flaggcnfrage vorangchcn möge. DaS Reichskabinett hat je doch diesem Wunsche nicht »achgcben können, da cs der Ansicht ist, daß auf jeden Fall zunächst der Verlauf der Ausschnß- bcrainngcn abzuwarten sei. In dem Ausschuß sollen nicht mir die Vertreter der RcichStagsparteicn, sondern auch die Angehörigen der großen politischen Organisationen, wie das Reichsbanner, die vereinigten Vaterländischen Verbände wsiv., zu Worte kommen. Das Kabinett will erst, wenn sich ergeben sollte, daß dieser Ausschuß zu einem positiven Resultat nicht gelangt, der Frage »übertreten, wie es von sich aus die Fiagacnangelegciihcit erledigen könnte. Ferner hat das Kabinett sich heute auch mit der Frage der F ü r st e u a b f i » d n n g besaßt. Anscheinend handelt es sich dabei, wie an anderer Stelle berichtet, um die Er örterung der Frage, ob ,.ian au der Notwendigkeit der Zwei- driitclmchrhcit scsthaltcn soll oder nicht. Einfache Mehrheil für -en Aegierungs entwarf über -ie Fürflenabfin-ung? Berlin, 7. Juni. Die „Voss. Ztg." berichtet, baß bas Reichskabinctt beabsichtige, den vom Kabinett Luther etiigcbrachtcn Gesetzcntwnrs über die Fürstenabfindung, der sich tm ganzen mit dem Kompromißentmurf der Regierungs. Parteien deckt, noch vor dem 2». Juni parlamentarisch zu ver abschieden. Das bisherige Hindernis einer parlamentarischen Verabschiedung, die Zweidrittelmehrheit, solle dadurch um gangen werden, daß das Gesetz mit einfacher Mehrheit vom Reichstag angenommen werden könne, ohne baß der Entwurf inhaltlich eine Aenderung erfahre, und zivar solle ihm „durch eine Präambel, in der auf die durch die Umwälzung vom November 1918 geschaffene Rechtsgrundlage Bezug genommen werde, der Charakter des EnteignniigsgcsctzeS genommen werden". Es scheine, daß auch das Ncichsjnstizministerium juristisch diese Möglichkeit gegeben sehe. Diese einfache Mehr heit zu sichern, könnte in Verhandlungen der Regierung mit den Parteien vielleicht gelingen, obgleich die Sozialdemokraten sich gegen die Verabschiedung eines Abfindungsgcsctzes vor Ablauf des Volksentscheids ausgesprochen haben. JcdenfalS müsse man mit einer Aktion der Ncichsreaicrnng im Sinne einer reichSgcsetzlichen Regelung der Abfindnngsfragc in den zwei Wochen vor dem Volksentscheid rechnen. Es ist in dieser Fassung nicht klar, wie -er Charakter des EnteignungSgesctzes dem Entwurf genommen werben soll. Bayerischer Bauernbund und Fürstenabfindung. München, 7. Juni. Der Landesvorstand des bayrischen Bauernbundes überläßt wegen der unklaren Sachlage die Stellungnahme beim Volksentscheid zur Fürstenabfindung seinen Parteimitgliedern. 1WTB.) Das Präsidium des Enquele-Ausschusfes. lDurch Funklvruch.l Berlin, 7. Juni. Die Rcichsregiernng hat In der heutigen Sitzung beschlossen, Herrn Clemens v. Lammers, der bekanntlich Deutschland auf der Weltwirtschastskonferenz ver tritt, zum Vorsitzenden des Ausschusses zur Untersuchung der Erzeugungs- und Absatzbedingungen der deutschen Wirtschaft nach Fühlungnahme mit diesem Ausschüsse zu benennen. Der Vorsitzende bildet mit den von dem Ausschuß gewählten stell vertretenden Vorsitzenden Dr. Rudolf Htlfcrding, Graf Keyserling und Prof. Harms das Präsidium des Aus schusses. <W. T. B.) Loitdo«, 6. Juni. Einer Reuter-Meldung auS Teheran zufolge ist das persische Kabinett zurückgetreten. Die Abfin-ung der Auslan-sgefchädiglen ia Deutfchlan- und Oesterreich. Zu dem in Nr. 258 der „Dresdner Nachrichten" gebrachten Artikel teilt uns ein Oesterrctcher folgendes mit: „Tatsächlich sind die österreichischen Auslandsgeschädtgten zum Teil noch günstiger gestellt, als in Ihrem Artikel er- wähnt. Denn Oesterreich hat sich beizeiten um die Interessen seiner Auölandögeschädigteii bemüht und z. B. mit Frankreich ein Abkommen vom 3. August 1920 geschlossen, dcmzusolge österreichische Gläubiger 70 Prozent ihrer in Frankreich sequestrierten Aktiven an österreichische Schuldner zur Be» gletchung ihrer Vorkrlegsschulden an Franzosen abtreten konnten. Diese Geschäfte wurden durch Banken vermittelt, die den österreichischen Gläubiger nach Eingang des Betrages sofort bar auszahltcn nach Abzug einer sür Unkosten u. dgl. bestimmten Kommission von 25 Prozent, während die Fran zosen, Gläubiger wie Schuldner, durch das staatliche „Okkies «tos Kien» et Intsrät» privs»" behandelt wurden. Der Oesterretcher bekam, also von seinen 70 Prozent etwa 52F Prozent sofort in Bargeld, der österreichische Staat begnügte sich für die erhebliche Arbeit mit sage und schreibe 3 Prozent Regiekosten. Der bis zur Endabrechnung ziirück- behaltene Betrag von 90 Prozent wurde später in Bundes« schuldverschretbungen an den österreichischen Gläubiger ab geführt. Ich glaube, wir Oesterrctcher können mit unserm Staate zufrieden sein, wenn wir die erbärmliche Behandlung der deutschen Auslandsgeschädigten dagegenhaltcn. Was der kleine österreichische Staat sertiggebracht hat, müßte das große Deutsche Reich auch können. Man scheint in Deutschland nicht zu wissen, was die Ausländsdeutschen geleistet haben und noch leisten können. AuslandSbeziehungen sind nicht von heute auf morgen angeknüpst, dazu gehören Spczialsachkcnntnissc, gründliche Kenntnis der Sprachen/ der Gesetzgebung, des Marktes, der nationalen Eigentümlichkeiten, Handels- gebräuche und viele andere Fähigkeiten, die mir in einem von tausend Gehirnen beisammen sind, dazu rastlose Tätigkeit, die keinen achtstündigen Arbeitstag kennt. Nur diese alten Pioniere sind berufen, die alten Beziehungen rasch wieder- herzustellcn, andere werden Jahrzehnte dazu brauchen. Nur sie sind in der Lage, sür Hnndcrttauseiide wieder Arbeit und Brot zu verschaffen. Dazu brauchen sie aber wenigstens einen Bruchteil ihres verlorenen Kapitales. Nichts wäre dümmer und schädlicher, als diese wertvollen Heiser mehr leiden zu lassen als andere, die durchschnittlich weit weniger geleistet haben." Reichswehr und Abrüskung. Aus unserem Leserkreise erhalten wir folgende Zuschrift: „Nachdem es offensichtich geworden ist, daß Frankreich und seine Vasallen nicht daran denken, die Abmachungen des Ver- saillcr Vertrages bezügl. der Abrüstung zu erfüllen, die die Voraussetzung für unsere schon erfolgte Abrüstung sind, so muß unsere Rcichsregiernng sich zu dem Mute ermannen, ihrerseits den Grundsatz aufzustellen, Saß die deutsche Bin dung an das Abrüstiingsdiktat hinfällig wird; ein Grundsatz, den Ungarn bereits de» Mut hatte, für sich zu erklären. Da durch würde es möglich sein, zunächst unhaltbare Zustände zu beseitigen, die durch die zwölfjährige Verpflichtung des Reichswehrsolüaten entstehen. Diese Bedingung, die uns das Versailler Diktat anferlsgt. muß zuerst fallen. Sie wirkt zunächst als Schranke vor dem Eintritt in die Reichswehr und verhindert, daß wir rn- scrcn Etat an 100 000 Mann überhaupt voll bekommen. Das ist schon jetzt der Fall; wieviel mehr wird es wirksam werden, wenn sich die wirtschaftliche Konjunktur bessert. Für die, welche in der Reichswehr sind, wirkt sie als Fessel gegen den Austritt, führt manchen zur Verzweiflung und ist der Grund der zahlreichen Selbstmorde: denn nicht jeder ist fähig, die hohen Anforderungen der Reichswehr an physische und moralische Kräfte durchzuhalten. Auch ein anderer daraus folgender Mißstand widerspricht den Grundsätzen des christlichen Staates: Der Rcichswchr- soldat darf erst mit 27 Jahren heiraten und hat erst dann Anspruch, mtt Zuweisung einer Familicnwohnung an die Reihe zu kommen. Wenn nun der älter werdende Reichswehr soldat eine Braut hat, was in Ordnung ist, und ihr treu bleibt, so kann man sich nicht wundern, wenn er so lange uneheliche Kinder zeugt, bis er heiraten darf. Ohne die Fessel würde er früher in die Lage kommen, zu heiraten. — Alles in allem, die zwölfjährige Klausel muß zuerst beseitigt werden, Wir würden dann allerdings einen stärkeren Bestand an ausaebildeten, nicht aktiven Mannschaften bekommen. Da aber die Franzosen in der Abrüstungskommission erklärt haben, daß diese nicht zur Friedcnsrüstung gehören, so können sie auch bei uns nichts dagegen haben." König Allons lob! deutsche Manneszucht. Tclcgrammmechsel mit Hindcnburg. Berlin, 7. Juni. Anläßlich des Besuches deutscher Kriegs schiffe in Spanien hat zwischen dem König und dem Reichs, Präsidenten ein in herzlichen Worten gehaltener Tele gramm w c ch s e l stattgcfunden. Der König gibt In seinem Telegramm seinem Bedauern darüber Ausdruck, daß es ihm nicht vergönnt gewesen war, an Bord der „Schleswig-Hol stein" die deutsche Flagge zu grüßen und die Mannschaften zu ihrem glänzenden Auftreten und von Mannes- zncht zeugenden Verhalten in den von ihnen besuchten Häfen zu beglückwünschen. Berlin, 7. Juni. Der König von Spanien richtete folgen des Telegramm an den Chef der deutschen Flotte, die spanische Häsen angclaufcn hat: Ich begrüße die Besatzungen hcrzlichst wegen ihrer glänzenden Erscheinungen, ihrer Korrektheit in verschiedenen Häfen, die sie besucht haben. Ich sende Ihnen die besten Wünsche für die Wohlfahrt Deutschlands und seiner Flotte. Alfons. Der deutsche Flottenchef antwortete: Ew. Majestät! Unter tänigsten Dank für die gnädigen Worte der Ehrung und für die huldvollen Wünsche für Deutschland und seine Flotte. Die Besatzungen der mir unterstellten Schiffe empfinden sie mit mir als hohe Ehrung und besondere Auszeichnung und bitten, für Eure Majestät und der edlen spani schen Nation Zukunft ihre besten Wünsche zu Füßen legen zu dürfen. Momsen, Chef der deutschen Flotte. (W. T. B.) Fortgang -er Kämpfe in Spanisch-Marokko. Paris, 0. Juni. Der Korrespondent der Zeitung „Paris- Midi in Tazza berichtet: Die Stämme derBenIUriaghel sammeln sich von neuem. Sie sind im Begriffe, einen Nach, folger Abd el Krims zu wählen, um den Kampf gegen die Spanier wieder aufzunehmcn. Mit dem Stamme der Bokko ja stehen die Spanier seit dem 2. Juni wieder im Kampfe. Die spanische Zone, erklärt der Berichterstatter, ist noch nicht unterworfen. Ucberall sind Revolten z» ver- zeichnen. Er fordert deshalb die französische Regierung auf, Vorkehrungen -u treffen, um rin Ucbergreifen dieser Be wegung auf die französische Opcrationszone zu verhindern. Wupeisu gefangen. Paris, 6. Juni. Eine vom „New Nork Hcralb" ver» össcntlichtc Depesche ans Peking besagt, bas, nach einer «n» bestätigten Nachricht Wnpcisn, als er sich auf dem Wege von Paoting nach Peking befand, um mit Tschangtsolin zu ver handeln. von untreu gewordenen Elomcntcn seines eigenen Heeres gefangcngcnommcn worden sei. ,