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Diese, SM wird dt» User» Mt SvMt» und Umgehung mn Lsg« v«ch« dereft» al> vorade«a-»>an «s E» dt« ^ t» ein« Gesamt«»-«-» 9V. Jahrgang. 01. Donnerstag, L. März 1010. Drahtanschrift: Nach richte» Lregde». Fern,prech«r-Samm«.mnmner: LSÜL1. Rur jür NachlgejprSch«: LÜV1L. KegvLrrrSet L8SS Bezug»-GebAhr vlerteljrhrltch tn Dee»Len bet zweim-Ulg-r Zutrazung <an Sonn- und M-nt-gen nur «In- mal) r.SS M-, tn den Vororten SM M. »et einmaliger Zustellung durch die Post z M. <ohne Bestellgeld), «nzetge». Peels«. Di« etnIMige Zeile (etwa S Sitten) so Pf.. VorzugipMtze und »neigen tn Nummern noch Lonu- und Feiertage» Iaut2artf. —r>u,wi>rtige«ustrLge nur gegen Borau-be^hlung. — «elegblott lo Pf. Nachdruck nur mit deutlicher Ouellenongade <„Dre«tner Hache.') zuliitstg. — Unverlangt« Schrtitltllcke werden nicht auibewahr«. Schriftleitung und Hauptgeschäftsstelle: Marirnslraftc S8/4V. Druck u. Verlag von «tepsch 4> Reichardt in Dresden Dtsrvemckmarrvn »Iler Ar», dl«ur»lgl«, Kopf- unck Oll.d.rreta.n, rkeurnatlaek. unck glchtl.il». AttaeN.n weraen ungemein geiinckert unck meisten, vckrne» derutiig» ckurck, dck.ntlrol - dlarv.n.plrlrua „l.«on«rvtn". Lckit in k°I„ck,en ru «o plennlge, >,rn unck 2 K»rk. Vereanck nack, aumvärt,. krksltuns III I>» intn kff> rslotis» dsilnoiftßik' wie Scftnupken. Uslskstsrrk, Inkluenrs, Kkeumstismus u8w. wirken prompt kupierenck. Olas I lVszrk, gegen Linbenäung von 1,20 iViark franko. Kai tturtenra» VerLckllelmung, tieiserlteit, stimmlicher lnckisoosition leisten vronetri- mentkol-partlllen, L 0>as I !N , unck 0ronlnim«n»kol-vondon, tür Ulncker, Schacht. 40 Pt., vorrügt. vienste, inckem sie cken ILstigen ttuetenreir sotort stillen ». cken Schleim losen, t^cht mlttVappen. Versanck n. ausu.ärts. Reue Erfolge im Luftlumps und im llnterseekrieg. drei sranrWche HIlsglreurer «ud ein englischer Bewachungsdamvler versentt. — Dir Flncht der zidilbedöllerung nur »erdun. Sine montenegrinische Segeuerliiirung. — Frankreich und der König von Montenegro. — Irland nad der Krieg. Der amtliche denische Kriegsbericht. (Amtlich.) Großes Hauptquartier. 1. März. Westlicher Kriegsschauplatz. Die Artitlerietätiqkeit war auch gestern an viele» Punkte» der Front sehr rege, besonders aus feindlicher Seite. Au mehreren Stellen verfolgte der Gegner damit freilich nur Täuschuugszweckc. Dagegen schien er im Aser- Gebicte, in der Champagne, sowie zwischen Maas und Mosel bestrebt zu sein, uns ernstlich zu schädige». Er er reichte das Ziel nicht. Im Lnstkampfe wurde ein englischer Doppeldecker bei Meniu bezwungen, die Insaffe« sind gefangen. Zwei französische Doppeldecker holten die Abwehr, geschlitzt heenAter. de« -ri«en bei Bezapoqin. »ordmeftllch »v« Soiffons, Insasse« gefangen; de« anderen dicht süd westlich von Soiffons. Insasse wahrscheinlich tot. Ei» von dem Leutnant der Reserve Kühl geführtes Flugzeug. Beobachter Leutnant der Reserve Haber, brachte einen militärischen Transportzug auf der Strecke Besancou— Jnffeq durch Bombenabwurf zum Halten und bekämpfte die ansgestiegene Transportmannschast erfolgreich mit seinem Maschinengewehr. Oeftllcher und Balkan-Kriegsschauplatz. Nichts von besonderer Bedeutung. (W. T. B.) Overfte Heeresleitu ng. Neue ärsolge unserer Unterseeboote. (Amtlich.) Berlin. Bon unsere« Unterseebooten wurde« zwei französische Hilfskreuzer mit je vier Geschütze« vor Le Havre und ei» bewaffneter eug- lischer BewachuugSdampfer in der Themsc- »ünduug versenkt. I« Mittelmeer wnrde laut amtlicher Meldung aus Paris der frauzöfische Hilfskreuzer „La Provence", der mit eine« LruppeutrauSpurt »»« 18VÜ Ma»u «ach Saloniki unterwegs war. versenkt. Nur SSS Man« sollen gerettet sei«. Das am 8. Februar bei der syrischen Küste versenkte französische Kriegsschiff war. wie die Meldung des zurück- gekehrten Uuterseebootes ergibt, nicht das Linienschiff „Suffreu", sonder« der Panzerkreuzer „Admiral K h a « « e r". 1». T. v.) Der Chef des «dmiralftahes der Marine. Sefterrelchisch-««»rischer Kriegsbericht. Wie«. Amtlich wird verlantbart de« 1. März ISIS: Die Lag« ist überall unverändert. Der Stellvertreter -es Chefs des GeueralstabS: iS. T. B.) v HSser. Feldmarschall-Lentnant. Die -lucht der Zivilbevölkerung au- Verdun. Aus einer Meldung des „Petit Parifien" geht ervor, daß zahlreiche Dörfer der Umgebung von 'erdun geräumt worden sind. Außer den bereits früher geflüchteten Einwohnern der Stadt verlassen weitere Scharen Berbun, die in Paris in angstvoller Erwartung neuer Nachrichten ankommen. Die Stadt hat sehr gelitten. Die Einwohner in den Kellern standen unter dem Ein druck. daß sie unter einem ununterbrochenen hüllenmäßigen Eisen- und Feuerregen lebten, der über Verdun und die Nachbarschaft niedcrging. Vielfach mußten die Leute zum Verlassen der Stadt gezwungen werden. Jede Verpflegung wurde einfach nnmöglich. Zurzeit ist die Stadt bis auf ein Dutzend Einwohner «nd einige Beamte vollständig ge räumt. (W.T.B.) Aus dem FeuerkreiS von Verdun berichtet ein Mitarbeiter des ,,B. T." unterm 27. Februar, an welchem Tage er sich bet Haumont befand: Es ist eine neue Sette der Geschichte hier vor meinen Augen aus- geschlagen, eine zehnfache Vergrößerung des Bilde» der Schlacht um Sedan. — Heute ist eS ttes kotig hier überall, der Schnee hält sich nicht. Wir hoffen auf trockene» Wetter. Ich sprach mit Truppen, die am 2h. Kgbrua, -«e Hv»« »U erstürmt haben. Al» unsere Artillerie die Höhe völlig Niederhalten konnte, gingen die Leute los, in die buchstäblich starrenden Hindernisse hinein. Mit unbeschreiblicher Tvdesveracht u n g durchstürmten unsere Braven das furchtbare Feuer der französischen Artillerie, bis sie oben waren. Zwei Tage lang harrten Sic ttnsrigen auf der Höhe, die mit konzen trischem Feuer von den Franzosen belegt wurde, wie auf einer Insel aus. bis der ganze Streifen fest in unserem Besitz war. Frankreich erwartet mit Beklemmung weitere Berichte vou Verdun. In Besprechung der Lage bei Verdun beschäftigen sich alle .Kritiker mit Vermutungen. Rouisct erklärt im „Petit Parisicn", man wisse jetzt, daß die Haupte,nstrengiing der Deutschen gegen Verdun ziele und alles übrige nur den Wert einer Demonstratio» besitze. — HcrvS warnt im „Victorre" eindringlich, aus einer augenblicklichen Kampf pause etwa zu schließen, daß den Deutschen der Atem aus- gegangcu sei. Ganz Frankreich erwarte mit Be- klem m ung die nächsten Berichte. (W. T. B.) Clsrnenccau machte in seinem ,„HomMe Enchame" aus seiner Unzu friedenheit mit den Mißerfolgen bei der Verteidigung von Bcrdun kein Hehl. Wenn wir zurückgefchlageu werden sollten, schreibt er, so glaube ich ehrlich sagen zu könne», daß weder die Sicherheit unserer Defensive, noch der mög liche Beginn der allgemeinen Offensive dadurch fühlbar be einträchtigt werden würde». Das gilt indessen selbstver ständlich nur unter der ausdrücklichen Bedingung, daß diese Lehre uns nützt und wir wieder zur Besinnung kommen, um unseren Führern aller Art die Pflicht auszuerlegeii. cs besser zu mache», anstatt uns dumm zu machen mit Albern heiten von sogenannten Erklärungen bei jedem großen oder kleinen Fehler, den unsere Söhne mit ihrem Blut bezahlen müssen. lW. T. B.j Eine «wittenegrinifche Gegenerklärung. Prinz Mirko, der Serdar Wukotic und die in Montenegro zilrückgcbliebencn Minister, der Iustizministcr Radvlovie, der Minister des Innern Pvpvvic und der Kriegsminister Vjcsovic haben auf die durch die Agcnce Havas unter dem 11. Februar veröffentlichte Erklärung des montenegrinischen Ministerpräsidenten Minskovic eine Gegenerklärung erlassen, in der sie die Erklärung des Ministerpräsidenten Miuskvvic als durchweg unrichtig be zeichnen. In der Gegenerklärung heißt cs: Nach längeren Beratungen bat die königliche Negierung im Ein vernehmen mit dem König die k. und k. Regierung mit einem Telegramm vom 31. Dezember um Frieden. Gleich zeitig wendete sich Se. Majestät der Köntg mit einer tele graphischen Bitte an Se. k. und k. apostolische Majestät um seine Vermittelung. Am 2. Januar erhielten wir die identische Antwort, Saß Friedensverhandlungen nach Ab lieferung der Waffen und nach Ausliesernng der serbischen Truppen, welche sich noch auf unserem Gebiete befanden, in Angriff genommen würden. Die Bedingungen waren zweifellos schwere, ja sehr schwere; aber auch die Lage ge staltete sich immer schwieriger. Ein ernster Widerstand konnte nirgends geleistet werben. Schließlich wurde die erste Bedingung angenommen. Hinsichtlich der zweiten Be dingung wurde erklärt, daß sich keine serbische» Truppe» aus unserem Territorium befänden. Ministerpräsident Minskovic kehrte am Abend des 6. Januar nach Skutari zurück, woraus am nächsten Tage, dem 6. Januar, Sie Note abgc- sanbt wurde, in welcher betont wurde, daß die vorge- schricbenc Art und Weise der Waffenablieferung praktisch undurchführbar und demütigend sei (von einer beabsichtigten Demütigung der Montenegriner war keine Rede. Es bandelte sich einfach um militärische Notwendigkeiten. Anm. des k. und k. Telegr.-Korrcsp.-Bur.i. Denselben Tag reiste der König ohne Wissen der Regierung nach Skutari ab und von da über Medua nach Italien, aus welcher Ur sache man die in Artikel 18 der Landesverfassung vorge- schriebencn Formalitäten nicht erfüllen konnte. Ein solcher Abgang des Königs machte einen niederschmetternden Ein druck auf Heer und Volk. Es entstand eine allgemeine Ver wirrung und die Gefahr innerer Unordnungen, was uns drei Minister bewogen hat, unsere Rcgierungsfunktioncn auch weiterhin auszuüben, um die begonnenen Verhand lungen, welche mit Erfolg zu Ende geführt wurden, fort zusehen, indem die Waffen als Staatseigentum dem Lande verblieben und Heer und Volk ruhig nach Hause zurttck- kchren konnten. Tin derartiger Verlauf der Ereignisse dcinenticrt am besten die offizielle Note des Ministerpräsi denten Miuskovic, weil dadurch konstatiert wird, daß die Einstellung der Feindseligkeiten und sodann auch der Frieden nicht mit verwerflichen Absichten nachgesucht worden ist, sondern einzig und allein mit Rücksicht auf die ernste Lage und zu dem Zwecke, um das Volk vor der Knechtschaft (gemeint ist wohl die gefürchtete Internierung der wehr. Wigen männlichen Bevölkerung. Anm. des k. u. k. Korr.- Bureaus) zu retten; ferner, daß die Regierung nicht zu- sammen mit der königlichen Familie da» Land verlassen bat. mit Ausnahme de» Ministerpräsidenten, der allein weder die Regierung repräsentieren noch namens derselben Entscheidungen treffen kann, was hingegen den im Lande zurückgebliebenen drei Ministern möglich ist, ferner, daß König Nikolaus nicht zum Zwecke der Ermutigung der Truppen und zum Widerstand ein Mitglied seines Hauses und drei Negiernngsuiitglieder im Lande zurück- gelassen hat, daß diese drei Mitglieder der Regierung von der Abreise des Königs nichts gewußt haben und schließlich daß König Nikolaus weder von Skutari noch von Medua oder von Italien ans weder dem Prinzen Mirko noch der Re gierung oder General Wukotie irgend welche Anordnungen erteilt hat, daß das Heer sich aus Skutari zurückzichcn solle, daß dem -Heere die Genannten folgen sollten »nd daß unter keinem Vorwand Friedensunierhandlungen in Angriff ge nommen werden dürsten. Die obige Erklärung hat die iönigliche Regierung vollkommen frei von jedwedem Ein fluß ans der Grundlage von Dokumenten erlassen. Podgoritza, den -1. Februar 1818. Prinz Mirko. I. Wukotic, M. Radvlovic, R. Popovic, R. Vjesvvie. Der Wortlaut des mouteuegriuijche» FriedenSgefuches. Wie das K. K. Telcgraphen-Korrespondenz-Bureau er- fährt, haben die in den obigen Erklärungen angeführten und auch in der Presse bereits mehrfach erwähnten Frtedens- an suche », welche König Nikolaus und seine Re gierung unter dem 31. Dezember la. St.i an Seine K. n. K. Apostolische Majestät, beziehungsweise an die K. u. K. Regierung gerichtet hatten, in deutscher ttcbcrsctzunz folgenden Wortlaut: An Seine Kaiserliche und .Königliche Apostolische Maicstät Franz Joseph i. Wicn- Eurc Majestät! Nachdem Ihre Truppen heute meine Hauptstadt besetzt haben, befindet sich die montenegrinische Regierung in der Notwendigkeit, sich an die K. u. K. Regierung zu wenden, um sic u n t e r E i n st c l I u n g d c r F c i n d s e l i g k c i t c n u in Frieden zwischen den Staaten Eurer Kaiserlichen Maje stät und meinem Lande z» bitten. Da die Bedingungen eines glücklichen Siegers hart sein können, richte ich im voraus an Eure Majestät die Bitte, sich für einen Frieden ein- zusetzcn, der ehrenvoll und würdig des Prestiges eines Volkes ist, das in früheren Zeiten Ihr Hobes Wohlwollen, Ihre Achtung und Ihre Lmiipathicn genossen bat. Ihr edles und ritterlich empfindendes Herz wird, hosfe ich, dicicm Volke keine Demütigung antun, welche es nicht verdient. gez. NicolaS. An die K. u. K. österreichisch-ungarische Regierung in Wien. Die Königlich montenegrinische Regie- rung bittet die K. u. K. österreichisch-ungarische Regie rung, Frieden mit Montenegro zu schließen. Sie bittet auch die K. u. K. österreichisch-ungarische Regierung, ihre Delegierten zu bestimmen, ebenso wie den Ort, den Tag und die «tunde ihrer Zusammenkunft mit den Delegierten der Königlich montenegrinischen Regierung. Tie Königliche Regierung von Montenegro bittet die K. u. K. österreichisch- ungarische Regierung, die nötigen Befehle zum Einstcllen der Feindseligkeiten geben zu lassen und diesbezüglich den Tag und die Stunde zu bestimmen, damit die Königlich montenegrinische Regierung die gleichen Befehle ihren Truppen erteilen kann. Die Königlich montenegrinische Regierung bittet auch den Kommandanten die Depesche Seiner Majestät des Königs von Montenegro, welche ihm unsere Parlamentäre, die Herren Major Loumovic und Oberleutnant Popovic, übergeben werden, Seiner Majestät dem Kaiser von Oesterreich und König von Ungarn zu- zustellcn. Gleichzeitig wird der Kommandant gebeten, zu ge statten, daß unsere Parlamentäre die Antwort der Ä. n. K. Negierung in seinem Lager abwartcn dürfen. gez. der Ministerpräsident Minskovic, Justiz- minister M. Radulovic, Minister dos Innern R. Po po v i c. Kriegsminister Biesovic. Den 31. Dezember 1813 (13. Januar ISlüt. Tie Autworttclcgrammc der K. n. K Regierung. Am Tage darauf (den 11. Januar 1916) erfolgten die A n t w o r t t e l c g r a m m c Seiner K. u. K. Apostolischen Majestät und der K. u. K. Regierung, welöie lauteten: An Seine Majestät König Nikolaus vou Montenegro. Es gereicht mir zur Genugtuung, daß Eure Majesta: sich bereit erklären, de» nunmehr zwecklos gewordenen Widerstand anszugcbc». Die Bedingungen der Einstellung der Feindseligkeiten sind Eurer Majestät bereits im Wege Meines Armeeoberkommandos bekanntgcgcbcn worden. Auf den Vorschlag der montenegrinischen Regierung wird der selben die Antwort Meiner Regierung zugehen. Franz Joseph. An die Königlich montenegrinische Regierung. Da die Königlich montenegrinische Regierung die Nutz losigkeit eines weiteren Widerstandes einsieht und ihre Be reitwilligkeit erklärt hat, dem Blutvergießen Einhalt zu tun. wird die K. u. K. Regierung, sobald die seitens der K. u. K. Wehrmacht gestellten Bedingungen erfüllt nnd sohin die Feindseligkeiten eingestellt sein werden, die von der Königlich montenegrinischen Regierung erbetene» Delegier-