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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 08.09.1901
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1901-09-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19010908019
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1901090801
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1901090801
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 14-15, 22-23 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1901
-
Monat
1901-09
- Tag 1901-09-08
-
Monat
1901-09
-
Jahr
1901
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 08.09.1901
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4 «Dresdner Nachrichten" 4 Sonntag. 8. September 1t»01 »M Nr. Ätv inchk feitaesetzt, bei welcher Gelegenheit die Toaste des Kaisers und des Präsidenten Loubel gehalten werden, ob bei dem Deieuue von Dünkirchen oder bei den> Bankette, daS der Truppenrrvue bet Bethen» solgrn ivird Ans alle «Zolle, heim eS. werde dem intime» Diner, das an, 'Abend der Ankunft des Haren und der Kaneiin in Eomvisane statttindet, nur Herr Loubet beiwohnen, während zur «eiben Heit der Minister de» Aruherrn. Telcasss. dem Grasen Kamsdorf et» intimes Diner gebe» ivird. Man nimmt nun an. dag während dieses Tiners eine vertrauliche Aussprache über ver» 'chiedene politische Fragen zwischen den beiden Staatsmännern irattfindcu wird und dag dann die Toaste von Bethen» das Er gebnis der Besprechungen zwischen dem Zar und Herr» Loubet und den beiden Ministern bilden dürfte Spanien. Der König und die Königin Regentin wohnten iir San Sebastian an Bord des Schulickiffes »Stein" der Regatta »er deutichen Seeleute bei. Die Regatta nahm einen glänzenden Berta uh Der Ministerpräsident tkeilte auf Befragen mit» daß die EorteS am 10. Oktober eröffnet werden. Die Negierung erklärt alle Gerüchte von einer carlistischen Agitation für unbearünder. Türkei. In Priirend war auf den dortige» Gereuten des oilerrerch-ungarrschen Konsulats Muthsam jungst ein Mord- Anschlag geplant. AIS Muthsam am 1 September den Konak de-S Gouverneurs verließ, versuchte ei» Gendarm Namens Scdakir einen Schuh aus leineni Gewehr aus ihn adzugeben. Boniber- gehende hinderten den Gendarm daran, woraus die sofortige Ber- Nattung durch die Ortsbehörden erfolgte Die Pforte hat dem österreichisch Ungariichen Botschafter ihr Bedauern über diesen Vor- mtl ausgeivroche» mit der Bersichernng. dag a» die Ortsbehörden »an Priirend die strengste» Weisungen wegen Verhaftung und Be- slraiung der eventuellen Misicyuldiaen Schakir'S ergangen seien. Cbiua. Der cndgilngc und formelle Abschluß der B crbandlunaen in Peking hat sich schon so vst aus kleinen und kleinlichen Gründen verzögert, dag mau kaum mehr wagt, eine Boransiaze darüber auSzusprechen. wann daS Friedensschrift- ituck endailtig angenommen und unterzeichnet wird. Ran sind aber thalsächlich alle von den Mächte» verlangien Edikte erschienen, und auch die leine» zwei bisher noch seblendc» wurden de» Ge sandten in einer Form vorgelegt, die früher ausgesprochenen Ab änderungs-Vorschlägen nun wohl genügen dürste. Man nimmt deshalb an, dag die Geiaadten zu einer Scklutzkviiserenz zusaminen- ireien und dann die endgiUigen llnterschristen abgeben werden. Afrika. Einem Briefe deS „Pesicr Lloyd" über die Pro klamation Lord Kilchen er'S sind folgende Ausführungen zn cntnehincn: Diese Proklamation zeigt so recht drastisch daS -orige Stadium deS Krieges. Eine zwanzigsach üvertegeue Macht iseiteht. nach Anwendung von Kanonen, Feuer. Hunger und Galgen ein, dag sie nicht zum Ziele gekommen ist, und versucht sich chüeßlich noch in Drohungen, bevor sie ihre Ohnmacht zugeben mich. Der Zeitpunkt des H-rscheinenS der Proklamation, der fest- gesetzte Dermin, die läppische Drohung — alle diese Umstände zeigen nichis anderes als die Verlegenheit, in welcher sich die eng lische Regierung desuidcl. Betrachten wir diese Momente etwas nässer. Eine Aufforderung an den Gegner zum Niederleaen der Waisen vilegt zu criolgen, wenn demselben nach Ansicht des Ueberlegenen die Hoffnungslosigkeit eines weiteren Kampfes nicht klar ist, durch Präzinniilg der beiderseitigen Situation da- der ein unnützes Schlutz-Massacre vermieden werden könnte. Bon cneser Beding.,ng ist die gegenwärtige Kriegslage der Buren himmelweit entfernt. Die der Proklamation voransgeaangcnell Ereignisse ans dem Kriegsschauplätze lassen die Engländer ganz und gar nicht als die überlegene Partei, noch viel weniger aber die Huren in einer Zwangsl rge erscheinen. Die Engländer er- leiden überall bedeutende Verluste an Dodlcn und Verwundeten, Wenn auch die große Zahl englischer Gefangener, die gerade in letzter Zeit zu konstatiren isi, materiell nicht m Rechnung kommt, da dieselben wieder entlassen werden, iw sie um so graoirender iür den moralischen Werth der britischen wruppen. Die Buren verfolgen als einzigen Geiecktszweck die Schädigung der feind- lichcn Strctttrast. Sie überlassen den Kampfplatz jederzeit dem blutenden Gegner, geben tbm damit einen scheinbaren taktischen Erfolg, wahren sich aber dadurch vor Verlusten, welche selbst in den hartnäckigsten Kämpfen selten ein Prozent der britischen Ver- lnsizisier erreiche», , , , 'Während die Buren das freie Feld be- herncheii. ve/kriecken sich die britischen Streitkräfte immer mehr hinter Schanzen bei den Städten und Eisenbahnlinien, wo sie thatsächlich vor Angriffen bangen. Man braucht nur diese Be festigungen geseben zu haben, um über das Selbstvertrauen der Besatzungen das richtige llrrbeil zu bekommen. Diese Objekte sind nicht Kamm,lütte!, soirdern Verstecke, auS denen cs kaum möglich iw, berauszuichießen. geschweige denn das Terrain zu be herrschen, Am meinen «»-reude macht den Buren bei der Pro- ion der Termin, Im Lager Tetarechs zerbrachen sich die topf, warum cs gerade der 15. September ktamatiw Buren darüber den sein mutz. Der eine meinte, zu dieser Zeit beginne wieder die Pserdenckte s.Kraukbeitj, der andere: gewiss falle am diesen Tag Ehamberlain's Geburtstag: ein tieferer Denker behauptete, mit diesem Termin ende die Dienstzeit vieler Soldaten, und Rekruten wären nicht mehr zu bekommen — ein alter Bure aber versickerte mir oerfchuiitzteni Lackeln: bis dabin sei das vom englischen Par lament bewilligte Geld ausgegeben, Diele Erklärung schlug ein und wurde mit oerständnitzümiger Heiterkeit allgemein accepün, Dctz gerade der Termin zu allerlei Vermuthunaen Anlatz gab, darf nicht wundern, denn er konnte nicht ungeschickter gewählt nun. Mitte September beginnt wieder für die Buren die gute Zeit. Regen tritt ein, die Wiesen werden grün, überall ist reich lich Untier Zu finden, die Konima-^anten, welche gegen""-tig auf Las Tiefland (Loweountryl verwiesen sind, wie z, B, Ben Biljoen, erhalten wieder volle Freizügigkeit. Und gerade an jenem Wende- onnkl der Zeit, wo die Buren die gefürchtetsten Monate glücklich 'bersranden haben uns in die beite Jahreszeit einlrcten, sollen sie nch ergeben? Das tann wohl nur ein Ehamberlaiii glauben: Lord Kitchener glaubt es gewiß nicht, wenn er auch für diesen iln- 'ilin seinen Namen bergeben mutzte. Das Schwächste an der ganzen Proklamation ist dis Drohung, Sie klingt, als wenn man !nem Manne, der einen Brand in seinem Hause zu ersticken sich temüht, von außen zürnst: „Wenn Du nicht anfhvrst zu löschen, :age ich Dich hinaus!" Die Buren loaren schon öfter in der '.wangslage, die Brunst des Krieges zu ersticken, welche die Eng länder in ihr Heim geschleudert: gelang es ihnen nicht, zogen sie ireiwillig fort, neue Wohnsitze suchend. Die Verbannung ver langt daher nicht. Haben doch den Buren viel drastischere Drohungen nicht imponirt. Bon den bei Burghersdorp im Juni üs, IS, gefangenen und zum Tode verurtheuten 16 Kapbauern wurden drei durch den Strang hingerichtck. Das ilrtheil lautete ans Mord, obgleich keiner von der Waffe Gebrauch gemacht hatte! Äaoierr wurde in Sommerset-East, Eoekee in Eradock, Pretorius in Maroisburg am 9, Juli gehenkt. Diesem Schauspiel muhten die Gefangenen und burenfreundliche Einwohner dieser Städte beiwodnen. Sie mutzten, bei Androhung einer dreimonatlichen "lrreststrafe, auf den Galoen blicken. Ein Botha in Sommerset- East zog sich die Hutkrämpe vor die Augen. Dies bemerkte der Kommandant und ritz ihm den, Hut auswärts mit den Worten. „Ich will, daß gerade Sie Hinsehen. Paul Michail im Eradock- Distrikt bot 1000 Pfund Sterling an. wenn ihm das Zuschouen erlassen werde, doch er mutzte die Hinrichtung mitansehen und wurde dann nach Port Alfred geschickt, UsbrigenS verdienten die Märtyrer ein Publikum, denn sie starben wie die Helden, Eoetzöe in Eradock sagte unter dem Galgen: „Gott, vergieb ihnen, sie wissen nicht, was sie tbun," Nun, welchen Eindruck machten diese Abichreckungsinorde ans die Zuseher'? Von den 25 freien Buren, weiche in Eradock der Hinrichtung beiwohnen muhten, gingen noch in derselben Nacht cP aus der Stadt durch und schloffen sich einem Kommando Kritzinger's an, welches drei Tage später den General Crobbe zwischen Schakals-Fonthein und Grootkwck ein- 'chlotz und chm das Lager und alle Pferde abnahm! Diese Wirkung hatte die ack oouios demonstrirte Drohung mit dem schimpflichen Galgentod« — und da glaubt Cbamberlain mit seiner Proklamation auch nur den winzigsten Erfolg zu baben? De« Deuter,chen Bureau" wird aus Monika« gemeldet: Die Majore Austin und Bright sind aus Omdurman hier einaetroffen. Nach grotzen Schwierigkeiten gelangten sie a» das Ziel ihrer Reise und muhten während Zweier Monate vom Fleisch Dorer Transportthie« leben. Von 59 Sudanesen, die mit ihnen abgüigen. sind nur nock 14 am Leben. Die .Rhetn.-Wes>sül, Zta." veröffentlicht Mittheilmrgen auS Kapstadt, wonach man unmittelbar vor grohen Ueberrasch- nngen stehe. Mit dem 15. Sevtember solle eine allgemein« Bewegung nach vorwärts gemacht werden. Die Buren befinden sich bereits 2 Meilen vom Kap und errichten dort Blockhäuser mit Schiehöffniingen. Sie beherrschen die ganzen östlichen Provinzen «d echaltr» unaufhaltsam Verstärkungen von Kopholländern. Es fei Tharsache, dnk der Aufstand der Kapholländer allgemein werde. Hie Bure»sichrer versichern, die Kapkolonie werde den Buren de« cLieg bringen und England zwingen, baldigst «achzugebe». Noch den letzten Nachrichten aus «omatipoort wird dort ein Angriff einer starken Buren macht vor dem 1b. September ermattet. Die englischen Truppen flehen In Alarmstellung tu den Beseitigungen. Portugiesische Truppen sind Dienstag an die Grenze adgegangen. »»«ft nud Evistenfchafl. f Kön 1 al. tzokover. Zum ersten Mal«: »Der poI - niiche Jude". BolkSoper In zwei Akten von Karl Weis. Dem mit großem Interesse erwarteten Werke ist zwar nicht der rauschende Erfolg. daS überschäumende Matz des Beifalls zu Tbeil geworden, wie tn Prag unter der Aegide der czechikch-natlonalen Begeisterung, aber eü bat zweifellos allgemein gefallen und in leinen Höhepunkten, namentlich in der vom Zauber ve-Mtystrrium» getragenen Traumicrnr. tiefgehendere Wirkungen nicht verfehlt. Zu diesem Erfolge bat dos an lurüchen und dramatischen Effekten reiche Textbuch kaum weniger beigetragen wie die Wris'sche Musik. Ist diele Musik, in ihrer Verauickung des Alten mit dem Neuen, auch nicht sonderlich original zu nennen, lassen sich idr mit Leichtigkeit mancherlei Anlehnungen an Wagner, Smetana, Gounod u. A. nachweilen, io spricht andererseits doch ein starke» Mah eigener Begabung aus idr, vor Allem eine bedeutende lyrische Gestaltungskraft, vornehme Empfindung, ausgezeichnele Kenntnrß der Technik. Dagegen läßt Weis noch empfindlich die Kunst ver missen. fesselnde Stimniunaen — und nur Stimmungen können die Handlung zur vollen Geltung dringen — festzuhalten und wirkungsvoll zu spannen. Im Versuche gelingen sie fast immer, am beiten in der Tralimieenc. aber sie holten meist nicht aus und verliere» sich viter so in die Breite, dah sie in dieier und in Klein malereien verpuffen. Am schwächsten sind sie gerade dort, wo sie am stärkste» sein sollten in den Momenten, wo der Jude gleich sam als Schicksal und Vergeilung auinitt und am Schluss» der Akte. Das, was in diesen Scenen aus der Bühne vorgeht, klingt in der Musik nicht voll und fesselnd auS — die Saite tieferen Empfindens wird wodl berührt, aber sie tönt nicht mit der er- schüttelnden Macht, wie sie auS den schwülen, nach Auflösung in Musik »ärmlich schreienden Stimmungen berausrubolen wäre und, um des Gelingens des Ganzen willen, hrrausgeboli werden mühte. Weis' Musik intereisirt — überzeugen kann sie nicht. Die von Herrn Generalnilisitvlrektor v. Schuch geleitete Vorstellung verlief tadellos und besonders verdient machte sich Herr Scheidemantel als Dar steller des MatbiS. Ter Beifall nach dem ersten Akt war müßig, gestaltete sich aber am Schlüsse zu lebhafter Anerkennung, die stark und andaltend genug war. daß auch der Komponist mehrmals vor der Ramve erscheinen konnte. ü, 8t. v Im Königl. Howpernhauie wird heule die neue Over.Der voliitiche Jude" von Kart Weis zum ersten Male wieberbvlt. Anfang bald 6 Uhr. Tie Vorstellungen im Königl. Schausprel- bai»e werden heule mit Kleist s Schauspiel .Das KLthchen von Hcildro » » " wieder eröffnet Anfang 7 Uhr. v Die W i n t e ri a i s o » des R e s i d e u z t k ca te rs beginnt am Sonnabend den 1t. d, Mts. mit der Overetten-Neukeit .Die Landstreicher" von Zirkrer. Das Werk ist vollständig neu ailSgcstattet, — 9,'eben den delannteir Stützen des Residenztheaters Herrn Earl Friese, Fra» Kronthal, Herrn Bayer, Frau Häulel werden von neu vervstichteten Mitgliedern deschästsizt sein Herr Jean Felix leister Tenor» vom k. k. Theater an der Wie» Dir. Schönerer. Frl. Trude Schwedler (erste Sängerin) vom Bellevne- ibeater in Stettin, Frl. Hauff Haßmann leiste Soubrette) vom Stodtthealer in Tevlitz Herr Emil Bauer lTeirorbusso) vom Stadt- tbeater in Linz. Herr Marcell Waldeck (1. Bariton) vom k. k. Tbeater an der Wien in Wien. Frl. Joievbine Drexler, Frl, Lona Tischer und Frau Ida Lebiedkowsky. Die Jnicemruna liegt in den Händen des artistische» Leiters Herrn Alexander Rotier und die iiiusikaliiche Leitung der Herrn Kapellmeister Rudolf Tellrngcr. ck Ceneert-Mittderlungen der könial, Lof-Musikalren. liandlnng F. Ries IKausdauSI. Für die 5 groben Pvildarmonr- ' ck en Conc »' rl - der kommenden Satlon Naben bis jetzt folgende bervorragende Künltler und Künstlerinnen ilire MUwirkung »ugelagl - Eugene Psave (Violine), Pollv VlunrenbaL rC'eiang). Emil Sauer lülavrer), Ernmv Destinn (lAeiang), Tercia Earrenno iKIai'ier), JaauesTdibaud (Violine», E l> a r l o t t e H u d n (Neiana), L>uao Becker (Violoneclloi. Außerdem siebt die Firma F. Nies, als Veranstalierin Vieler bevorzugten Concerie. mit zwei weneren Sieiangskiinstiern in Unterbandlungen, deren Namen demnächst l ekannt gegeben werden Den vorjabrigen Abonnenten bleiben die inne- gebabien Ickäbc bis k, Oktober rciervir« und werden nur gegen den vors iäbrigen BrUci-Nb'cknüt bis dabin ausgebänvigr. Lloranmeriungen au- neue Abvnnemenrs werden jetzt schon in der F. Riesstchen L'os. imifikalreiibandlung eiilgegen genommen. — Die K a m m e r m u I i k- V ereinigl, ng : Herren Mur Lewinger, Erdmann Warwa«, Richard Ro'obl, ,-erdinand v. Liliencron. wird unter Mitwirkung bervor- ragenver Pianisten auch rm nächsten Winter die üblichen < üammermustl- Abende veranstaüen. Die Ausiübrungen werben am 18. November, 16, Dezember >l>01. 20 Januar und 24. Februar IM im Musenbause staltsinoen. Vorbestellungen ans Abonnemenlskarien werden von letzt ab enigegengenommen. — Nachstehende Künstle, lind von Herrn Emil .st r o n k e für seine S NonüäleinAbende gewonnen worden: DaS Leivrigcr lstewandbauü - Quarten (Feirr Berber und Ncnossen), Marie Joachim, Eugen (stnra, Lrllian Canderson, Walter Bachman», Nstll» Burniester und Julius Klengel. Tie Adonnemenlspreise für alle S Abende beiragrn S, 7, 5 und 2,50 M. — Die Gestaltung der Kammermusik-Abende der Herren Henri Pelri, Tbeodor Bauer. Alfred Svitzner, Geora Wille wird in bevorstebendcr Saiion iniosern eine Acndcrung gegen voriges Jahr «n'abren, als die Herren in einem ö-adendlichen Beelknven-Evklus iämmt- lichs Strelchquarteiio zur Aufführung bringen werde» und zwar am 1, November, 2. und M. Dezember I90l, 3. Februar, 3, März und 7. Avrü 1902. Abonncmenisbestellunaen zu den vorjährigen Preisen: lö, l0 und 6 Vl. werden schon letzt angenommen. s Sächsischer K u n ft v e r « i n. Neu ausgestellt ffnd : L. 5'evncmann-Goltzen (Dresden) .Loschwitzer Hä,locken" und »Am Kanal in D rcäven", Bernbard Mübltg (Dresden) „Baumblulbe", E. Rieck (Dresden) „Aus der Herde", Julius Runge (München) »Föckerbäuser in Norwegen" und „Lüster > Fiord", Richard Schnauder (Dresden) „Nvmvbe in Bronze". M. SwultzeStrablcr (Dresden) .Mädchenbiidnih" und »Knaben- bildniß", Rudels Drache (Dresden) „Husaren - Palromlle", Allred Wagner (Lvlchwitz) „Nus Reitzenvors d. Pillnitz" und „An der Eibe bei Villmtz". Paul Weiienscls (Dresden) „Weiblicher Kops", Walther Wülinz (Dresden) „Stusicnkops" und „Karton iür das für den Ratbbausiaal u> Radebeul beilinimtc Wandgemälde", welches im Austrage der Herrmann-Liistung ausaelübri wird mw nur ll Tag« ausgestellt bleibt. Vergangene Woche wurden »erkauft: Pros. E. Gcbris, 3 Keichnungen. E. Schaltegger, „Madonna", Bernhard Mtiblia, „Motiv auS Böhmen". s- Im K u n ft s a I o n derKvmal. Hoskunstbandlung Ernst Arnold (Wrlsdrufferstrahe i) sind neben der Svnderausstellung von W. Purvrt «ine Kollcllion von Evrn, SteppeS, bestehend aus 8 Memälven, semer Gemälde von Ad. Kunz, „Fruchtstillleben". Horst Hacker, „Schloff Püichau", N. v. Astudin, „Dittkbvlvertbal" rc. ausgeitelll. Im weihen Kabinet ist eine Kollektion von Georg kolb« zu ieker», bestehend aus Tusch- und Federzeichnungen, sowie Lithographien. 7 Ganz in der Stille, wie das so seine Art ist, bat Meister Robert Henze ein neues Werk seiner bildnerischen Kunst ge schaffen : den Müllerburschcn für denMon umentatbrunnen. der von dem bekannten Dresdner Architekten Loffow entworfen und für den Rathhausplatz des nachbarlichen Plauen bestimmt ist. DaS schöne Werk, das erst dieser Tage im Modell nach müh samen Vorarbeiten fertig gestellt worden ist, so daß die den Brunnenausbau krönende Figur in die Gießerei von Pierling nun- mebr abgelieiert werden konnte, macht noch Art seines künstlerischen EnlivrrricS und seiner feinen Durcharbeitung lewen Urhebern olle Ehre und bedeutet für Plauen einen werthvollen und sinnigen architektonischen Schmuck mehr. Inmitten eines Bassins von ca 6 Meter Durchmesser, das in der geschweiften Vierecksorm gehalten ist, erhebt sich ein zweithelliger postamentartiger Ausbau in einer Breite von 1,20 Meter und einer Höhe von 4,30 Meter, aus den die Figur des Müllerburschen zu stehen kommt. An den vier Seiten des Postament-Unterbaues sind vier Heinere Wasser becken angebracht, in die vier Löwenköpfe Wasser speien, das in reicher Fülle von den kleineren Becken in das große Bassin fallend gedacht ist. In den Oberbau des Postaments ist in die Vorder seite ein Müblrad eingehauen, da- an das alte Müllerdorf Planen in sinniger Weise erinnert und über dessen Speichen gleichfalls Wasser fallen soll. Die vier Eckkanten deS Oberbaues werden durch vier Säulen sianlirt. deren Bekrönungen di« bereits erwähnten vier wasseripeienden Löwenköpfe bilden. Der Oberbau des Postaments klingt in einem felsenartrgen Aufsatz aus, auf dem die Brunnen figur des Müllerburschen steht. Die Figur ist. in die Tracht des 16- Jahrhunderts gekleidet, munter einherschreitend und fröhlich singend auigefaßt und dargestellt. In der Rechten schwenkt mit natürlicher Anmuth der junge Bursche sein Mu klein, während er den Wanderstab über die link« Achsel mit der leichten Bürde seines Mäntelchens trägt, daS lustig im Winde flattert, — Alle- i» Men, rin treffliches Werk liebenswürdiger Menschendarstellung. das als eine glückliche Personifikation deS Mottos .DaS Wandern fit d«S Müller- Luft' gelten darf, da- als Inschrift den Felsen socke! ziert. Die Figur mißt allein 2.10 Meter, so daß der ganze Brunnen mit den erforderlichen FündirungSarbelten ca. 7 Meter hoch sein dürfte. Die Ausführung der Architektur deS Brunnen- denkmals ift in schlesischem Sandstein geplant, der Müllerdurschc Wird tn Bronze gegossen. Die Aufstellung und Enthüllung de» Brunnen» soll, wenn iiaend möglich, noch in diesem Herbste er folgen ; sie wird, wie schon erwähnt, Plauen um eine plastische Zierde reicher machen, aus die seine Schöpfer wir der Ort um Recht sto^ sei» .dürfen. reutder Luitpold de« Bayreuth. Kvmmerzlrnrath p. Groß in Bayreuth, den Verdienst orden vom heiligen Michael zweiter Klaffe, dem Musikdirektor Knies« in Bayreuth den Titel als Professor, sowie dem Opera- sänger Anton van Rooy den Titel alö Kammersänger. Ferner erhielten der üoncertmeister Prill in Wien und der Hokconcert- meister Brückner in Wiesbaden die LudwigSmwaill« für Wissenichaft und Kunst, h Einen Brief Mozarts aus München, der noch nicht veröffentlicht wurde, bringt daS Ist. W. I." in einer Serie von Briefen berühmter Komponisten. Der Brief hat folgenden Wort laut: München, den litte» Jenner 1775. Mein lieber Freund! Gott Lob! Meine oporu ist gestern als den 13te» in «en» ge gangen. und io gut ausgefallen, daß ich Dir den Lärm ohnmüglich beschreiben ke. in. Nach einer leben Aria war alzeit ein erichröck- liches Getös mit Glaiichen. Wie die open» a»S war. so ist unter der Zeit wo man still ist, bis das Ballet ansänat. nichts als ge« glaticht und bravo geichryen worden. Ich Hab den CkuEürst und den Hoheiten die Hand gekifft, welche alle sehr gnädig waren. Hrunt in aller srübc schickt S, Fürstltcbgenaden Bischof in Ediemiec her. uud löst mir gratulircn. Am künftige» Freytag wird die opsr» abermahl geben wem. und ich bin sehr nothwendig bei der Pro duktion. Meine Empfeblung a» alle gute Freund und Freund irrsten. Addieu. Wvlfgang. — Die im Brief erwähnte Oper ist ,,1-a silltu xiurckriwru", die Mozart für den Münchner Carneval in Salzburg im Auftrag des Kurfürsten komvvnirle. Im Dezember 1774 begab er sich nach München mit dem vollendeten Werk. daS am 13 Jnuar 1775 mit großartigem Erfolg aufgefnhrt wurde. Mozart war erst neurrzed» Jahre alt. als er diesen Brief schrieb. b Feiert deute die gebildete Welt DeutichlandS den 70. Ge burtstag von Wilhelm Raabe, sv durste gestern Frankreich ein Gleiches mit Victorien Sardou thun. Kein Dichter neben Ihm — und zwar nicht nur In Frankreich — verdankt so wie er seine Berübmlbeil ausschließlich der» Tbeater. dem er seit seiner frühesten Jugend seine besten Kräfte gewidmet. Ost schon haben ihn leine Kon kurrenten und seine Kritiker einen müden Mann genannt, dessen Stern im Erbleichen sei. und noch immer schreitet der unverwüstliche Schüler Scribe's, als den er sich mit Vorliebe bezeichnet, von Sieg zu Steg. Der Dichter leibst sieht die Ursache seiner Erkolge in dem souveränen Beherrschen der dramatischen und theatralischen Technik, die er an den Meisterwerke» der iranzösffchen Lilteraiur zu studiren nicht müde wurde. Dieser eminente Vorzug Sardou S vor den zeit genössischen Dramatikern, in dem rein Handwerksmäßigen seiner Kunst die Vorbedingungen iür alle und jede Bühnenwirkung zu sehen, (siebt «einen Stucken freilich lebr leicht etwas KonstruirtrS und Absichtliches in ihren Voraussetzungen, >'o daß bei aller scheinbaren Konskauenz im Aufbau und m der Abwickelung der Fabel die überzeugende Lebenswahrbrit bisweilen leidet. Namentlich in den hiitorffchen Dramen des Dichters, der bekanntlich von HauS a»S Geschichte studirt bat und sich die Vorliebe für geschichtliche Stoffe auch in seiner Eigenschaft als Dramatiker dewadrt. macht sich dieses Manko des Leiteren recht auffällig geltend, während tn seinen Keiellschastsdranien die Treffsicherheit der Lebensbeobachtuna und die Erakthrit seiner Charakteristik erstaunlich ist. ohne dabei irgendwie nusdringlich zu werden. In der Eleganz der Führung der Fabel und der Vertheidiguna einer von ihm in den meisten ieiner modernen Stücke vertretenen Tbcle wird er von keinem unserer lebenden Dramatiker überlroffen: Alle, die mit und neben ihm leit dem zweite» Kaiserreich iür die Bühne geschaffen baben, mußten von ibm lernen, wenn sie theatralische Erfolge erzielen wollten. Die Frnchlbarkeit Sardou's als Dramatiker ist noch deute erstaun lich. Weil über vier Jahrzehnte lebt nun schon nicht nur die französische, sondern auch die deutsche Bühne zu einem nicht geringen Tbeile von leinen Werken, die in der Mehrzahl, noch ehe sie ln Buchform erscheine», in mehrere lebende Sprachen kür die Tbeater des Auslandes überlebt wurden. Daß auch beute Sardou aus linieren Bühnen noch die gleiche Anziehungskraft auslibt. ja. daß in seinen Dramen die deutsch« Bühne nie versagende Schlager besitzt, das beweisen die Svielvläne unserer großen Hos- und Stadttheater zur Genüge: vollends gerade in unserer Zeit, da das deutsche Drama und die deutschen Dramatiker w oft versagen, ist Sardou mehr als einmal der „Retter in der Roth" gewesen, als den ihn besonders die Theaterkaffirer zu schätzen wissen. Ein gut' Tdcil ieiner Erlolae hat der Dichter, wenigstens in Frankreich, der aroßen Traaödi» Sarah Bernhardt zu danken, für die die schau spielerisch effektvollsten Dramen, wie „Fedorn", „Theodora", .Tosca". „Gkismonda" rc geschrieben sind Freilich sind gerade diese Dramen, in denen zumeist eine grob rngehauene. für den persön lichen Effekt der Hauptrolle eingerichtete Handlung in einen pracht vollen, imgiam a»sge»ührten historischen Nahmen verletzt wird, künstlerisch am wenigsten einwandsrei. De» nlänzendsten Erfolg des letzten JadrzekntS links »nd rechts des Rheins hat Sardou seiner „Madame Snns-Göne" zu danken (1893), jenem ebenso amütanten, wie künstlerisch r-izvollen Schauspiel, dessen Titelrolle sin die Rejane geschrieben ist. und das allein seinem Autor an Tantiemen ei» fürstliches Veunögen eingebracht hat. Wetterbericht des Kgl Sackt. Meieomiva.Instituts („Chemnitz vom 7. Skpiember. 8 Uhr Morgens (Temveratur nach Celsius). Lrr, Ltornow Biacksod Thrisuansd ^avarand. LtudtSnäS Stockholm ^ Lwinem. Llager» L,K 'öar.I rvlnd. , Wetter. . Tv. 7öK,8 Ichwack, bedeckt t 12 b3 80 mäf.lg dkd,ckt '-413 64'080 *ctnvüch w2'?enl. 691 still ^wölken!. 68 ^0 stmMctter 71! wo 68 O leicht bedeckt 64 >0150 lc cht bedeckt 67 rO leich: heiter 69 .80 leicht wolkig 66 ,r*0 schwach wolkig oar.i S»nd s Werre». 766 080 schwach halbbed. 6» 080 IE wolkta 57 80 mäßig bedrctt (>3.0 l-^ch^woltrg 66 080 leicht, heiter «2 > O leicht bedeckt 62 !^0 leicht wolkig 62jr»'0 tetcht. haUrded. 63 0 mäßig bedeckt KL 080 teiwt hstdded. ^1 4,8 4 is ,2 Orr. Hamburg He'^ec «ciUo Münster Merkur Frank'. M.I Mc, <ar,S 1'. rinchen Ldemmh Mmlmum und Utederlchläge werden am Mittag «dgetewn. Bereits am Morgen des st, September stellte ff» von Neuem Rieder- kckkaa ein, der am Mittag im Vogtland bereits 7'. Millimeter betrug und auch im Laufe des Nachmittags vereinzelt wieder auftrat. Die Temperatur ichwankte zwischen einem Minimum von l' Grad (Fichtclberg) und einem Marimuin von lb', Grad (Bautzen), ibrc Mitteiwcrrke waren noch immer 3 bis b'. Grad zu ties gegen die Normale. Der bobe Druck bal sich mit fernem Marrmum von 770 Millimeter nach S. Schweden verlegt und tn südwestlicher Richtung über den Eontiuenl ausaebreüet: nur die Depression im westlichen Irland destebl noch unverändert sott. Mit der allmäblichen Drehung des Windes von Nortzoft über O» nach Ladost haben sich Abnahme der Bewölkung und Niederschläge wie langsam zunehmende Temperatur eingestellt, auch ist aus wcüere Besserung der Wetterlage,u hoffen. Dresden. 7. Sevtember. Barometer von Qvsttrr Lrrgand (»vnn. Otto Vistold), Wallftraffe 2 Abend« 6 Udr: 70» Millimeter. « geitieaen. Aussichten: Heller. Thermometroaravh nach EelsiuS. Temperaiur: höchste lS Gr. Wärme, niedrigste 7 Gr. Wann«. Heiler. Südostwind. ikvafferstand der Vlbe «nd Moldau. «u»we>» sr», soroad,, Mem» S««»«, Vr»«>» 0 Sevtemb« 4- t — tzt —28 -70 —0» — rtz> 7. Sq»«nl>«r . - SS 82 — «3 Oi — t« WatzerwSrm« der Eid« am S. Leptemd«: IS israd 6. Für unser« Hausfrauen. Wa» spellen wir morgen? Für höhere Ansprüche: Pilzsuppe. Ragout von Kalbs- runaen. Schmorbraten mit Salat. Apielpuffer. — Für ein fachere: Hollundersuppe. Gebackenes Kalbfleisch mit Kartoffel salat. ' r'«»«?!»!»»»», altberübmteS sehenSwertheS Restaumnt. — Delikatessen — Feinste Biere! » DaS Beste für Magenkranke ist SmU Klnger'S Grahambrot. bester Qualität, mehrfach prämiitt. «mpsehle» «L Weinessigfabrik. Hoslies., Meißen. wefuudkrttspflege l Erbt «r-bnl»*»«-!»«» Wiener «raflvnlver. Für Leidende, ISenesrud«, Masere. Schwächliche »e. Ein diätetische-, der Gmmdben zuträgliches Nahrungsmittel. Bei scharfe Taste erzeugenden Speisen und Ge tränken wirkt eS lindernd und heiffam auf Magen« »nd Darm« tbätigkett. (Gesetzl. geschützt und vrämiirt.) Wich »rzlllck ««- pfohlen. Dos« 1.2a Mk. und VS Pf. Verkauf in Avotbeke» und Drogenbandlnnae». Depots werden bekannt gemacht.
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