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Dresdner Nachrichten : 11.10.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-10-11
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188610116
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18861011
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18861011
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1886
-
Monat
1886-10
- Tag 1886-10-11
-
Monat
1886-10
-
Jahr
1886
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 11.10.1886
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Nacht-Telegramm. »z«tl, »»« ,„»»»««>,, «1,1»,«. «m it«r»v«s. wie »«Neide »»r« »«, s»nul»«dlkn »rrl.iillse »er letz- >e» g«»re »«s,rft»ll, jei. «-,»» »ei« »efi»ili»t« sei». »!, feilen <j«rl 5., tu»«>ii ll. «»» *t»i>ili,» I. »«wie se». »«» keine Mich» «,,s i«»„ Zeit »>, «»s»l»«e «u»r«»,»ite in c5»r«»» e GGli» tt«»«. Lee K»>il« »>kla,i« I »>« «iqt»e«ch»>mi, etozeluer »es»m- „,,kn »e» vrrliner kirrte«,es »»» „»,e schliejll« 8re«ci»et. Tageblatt str Uolttl«, Mn-Mrg. tzts-tst-vaichr, MmleM Irmteiilifle. Nacht-Telegramm. >«»««»». »e,,r»I »««Idar« ««»K»» >r H»»r,»tfte» NN» dann «d»e »qm,,«!,» »,» 25« «„»»ein Letztere »rkiiirle, k«»i»,rS sei »n- »» ,,,r» ihre Re,ter»»,. »eren Hie», «wnttllch wr,e» vor- ^wr »er kSitzi, wie «nch »e,«,»<>, der «,str»s»,, »er «ertrrcher, sie di»i,te. I» »er »rN»r««tz »tr» »ch»»« »»» D«»k»»r»ei« »egen R»k l»»< »ieichtkiit, «brr mich »a« «er tr»»c» »« dem «i»tftrri«w «u» tz«s»r»»r». JaUus SvdLSUol», a«« ao. kstrolöiuü-IiLmxöQ, 7 Lerrsü-LronIöiieLtsr. kiek. /MMy 2 lL»okvnd«5a 2 vi»-k-vl8 «lom leis!. I'adrUe von ILordkvaaroa unä ' Llrvdta»rdvv «lorotnfavkataQ di» ru <lon knoksoin»ton ^r- tikoln. Xarvaklo»Lj8onvfforir» Noi»oll2rd». por 8r.4—30 Ll. Vre8<1vn, 8e«8trs88v 20, I. I. ^noovrOa-I^LpokULlon tilr »Uo 2oituneon. Ü. IdvaterdUlet-Vorkaut Mr äiv Orvkklnvr 7kvalor. III. Lfsooten-e'nvtrule unlor Oarantio. IV. < oilectlva äor 8Li U». L.aoäk ».lo1ter1«. SS Lobortdrau, btz8t«ülLi ktz VM Sltzler^dMLliiilLKl. UMPlIlcktzvt tz8lltz«, Mütlisr. Nr. 284. 31. rahrsan,. ^nlla-e: 42,000 Srpl-! Oel.der. Weftwin» »on mtttierer Stiirke »et »u»«edrei«ete» und ,ndaltr»»en «tedrr- ilh«r.kltr »er Witter»»« Wechsel»». Dresden. 188«. Montag, 11. Oktober. Telegramme der „Dresdner Nachrichten". Wien. Die bei den verhafteten Anarchisten vorgenommenen Haussuchungen führten zn der Ueberzrugung, dag dieselben nach Lei» Beispiel der Nihilisten vvrgegangen und mit der Ewrrsserbande ' ' im vorigen Jahre in Wiener ' ' ' cnchicnen Erp uidcnlisch sind, welche im vorige» Jahre in Wiener Bororten bei einer Anzahl Gewerbslenten erschienen und sich als Polizeikom- nüssäre gcrirten, die beauftragt wären, »ach falschem Gclde zn sahn- niid die hierbei eine gefälschte Ordre des Polizeipräsidenten mit :cn der Unterschrift desselben, einen sogenannten Rcvisionü- hesehl, vorwiejen, welcher nunmehr vorgesunden worden ist. Eine Parallelaktion einer anderen Gruppe von Anarchisten war die Falschmünzerei, dieser Gruppe gebürten die seit dem 21. September verhafteten vier Silberarbeiter Steidl, Ligl, Paul Schwarz und Johann Ondr'czek an. Die beiden Letzteren entwendeten aus der Fabrik, in welcher sie arbeiteten, 2153 Gramm Silberabsällc, die sic verpfändeten. Bei der Haussuchung wurde alles zur Prägung Nü- Ihigc vorgesunden. darunter eine aus unedlen Metallen hergestellte silderalännnde Komposition. Die seit Sonntag Verhafteten sind zumeist Schuhmacher. Drechsler, Weber und Tischler, iiwaesannnt 17 Anarchisten, von denen einer in der Schweiz, einer in Linz sest- gcnonnnen wurde. W i c n. Die ..Politische Correspondenz" meldet aus Sofia: Da sich gewohnheitsmäßig Unterthancn mehrerer fremder Staaten, darunter auch solche, oie unter russischem Schuhe stehen, in die Wahlen cinniengcn. richtete das Ministerium an die fremden Missio nen ein Rundschreiben, welches erklärt, das, diejenigen fremden Staatsangehörigen, welche sich in die Wahlen einmengcn, ausgc- N'iesen werden würden. Der russische Konsul Nekljudosf schickte das Nundschreiben mit der Erklärung zurück, daß er die diplomatischen Beziehungen abbrecke. Szcgedi». Cholerabullctin: 26 Erkrankungen, 19 Todesfälle. Paris. General Uhrich, Kommandant von Strasburg wäh rend der Belagerung im Jahre 1870, ist gestorben. M adrid. DaS neue Ministerium ist folgendermaßen zusam mengesetzt : Sagasia Präsidium. Moret Auswärtiges, Eastillo Duneres, Alomo Martin« Justiz. Gal. Eastillo Krieg, Ärias Marine. Navarro Rvdrigo öffentliche Arbeiten, Puigcerver Finanzen und Balaguer Kolonien. New < ilork, s. Oct ober. Mehl r.c!ovcr SL'.'„ vcr November 8?",, der L> überans gewalttbätiger Mensch bekannt ist, Händel mit dritten Per- id hierbei den tödttichen Stich erhalten hat. ' " an der sächsisch-altcnburgischen Grenze hat hl 2.ss. Notber Winterwellen sa'/,. zuni »7 S3-„. Mais <Ncw> ss'/> - ...^vcr tzrackit«. Dresden, den 11. Oktober. — Die Verbindung der Freiberger Fernsprech-Ein- richtung niit Dresden ist durch die Imitative der Freiberger städtischen Behörden gesichert. Die Oberpostdtrcktion beharrte bc ihrem Verlangen, das; ihr von de» Interessenten eineBemikuim der Fernsprech-Verhindnna nach Dresden in der Höhe von 2200 Mark lährlich verbmgt werde. Die Zeichnungsliste, die unter den Inter essenten tnrsirte, wies aber nur eine Garantie von 1800 Mark auf, und die Dresdner Handelskammer, an die man sich wegen der Ga rantie für die Fehl»,,„nie wandte, verhielt sich ablehnend. Daraus rmichloü sich der Freiberger Math, die beharrlich geforderte Bürg schaft sür die noch fehlenden 400 Mark durch Zeichnung dieicr Summe zu übernehmen, und das Stadlverordnetenkoüegium erlheilte dazu seine Znslinmmng. — Da die Cholera sich in neuerer Zeit vom Süden Euro pas in nördlicher Richtung verbreitet, bat das König!. Ministerium des Innern anaeordnet. daß Vorbennnngsuiabregeln gegen die Em- chleppung der Seuche vorbereitet werden, damit dieselben in Wirk- lamkcit treten können, sobald »i den angrenzenden Staaten Böhmen, Mähren und dem Erzhcrzogthmn Oesterreich die gedachte Krankheit aiisbrechen und dadurch Sachsen bedroht werden sollte. Als solche Maßregel würde dann auch eine ärztliche Ueberwachung des Ver kehrs hinsichtlich der aus Oesterreich über die Grenze nach Sachsen mit der Eisenbahn und aus Dampsschifsen ankommcnden Reisenden e iiznlreien haben; Revisionsstationen würden hierzu für den Eiicn- balmverkchr in Zittau, Krippen und (sür den Eingang über BoiterS reatbs Brambach, sür den Schisffalirtsverkehr aber in Schandau er richtet werden. Das König!. Ministerium hat auch anaeordnet, daß bereits jetzt der Reinhaltung der Straßen und Plätze, sowie der Tesimektion der Aborte, insbesondere der znm öffentlichen Ge brauche dienenden und derjenige», welche sonst von einer größeren Zahl Menschen benutzt werden, besondere Aufmerksamkeit zugewen- de.t werde. — Alle zu der Aufnahme in das nächstjährige Adreß- il ii d Geschättshandbuch für Dresden, bei. zur Bericht! gimg desselben sied eignende Notizen sind möglichst bald an das Emwvhneramt der Polizei-Behörde einzuienden, oder in den sür das Adreßbuch bestimmten, mit entsprechender Aufschrift in der Haus flur des Polizcigebäudes angebrachten Briefkasten einzulegen. Die regulativ,näßig bis Mitte November in de» Polizeibezirksbureaus angezeigteii Wohnungswechsel sind nicht noch besonders zu melden, über AeschästSoeeälideruligen wird jedoch ausnahmslos Mittheilung erbeten. — Der dritte Termin der für daS Jahr 1886 zu erhebenden Beiträge zur D ienst b oten - Kra n ken ka ss e ist mit I Mark 23 Psg. für jeden Dienstboten auf den 15. Oktober d. I. ausge schrieben. — Sachsen besitzt gegenwärtig 200 gewerbliche Schulen mit 17.V00 Schülern und MO Lehrkräften. — Auch in der Altstadt ist eine Knaben-Erercier- Schule ins Leben gerufen worden. Dieselbe befindet sich in den Händen eines tüchtigen Leiters. Herm Böttcher. Schloßstraße 26, 2. Etage. — Ein gemeingefährlicher Verbrecher, Namens Mai aus Obcnnmkirch. welcher seiner Zeit dem Transporteur wäl)- reud der Eisenbahnsahrt bei Oederan e»l!vraiig und sich angeblich nach Amerika flüchtete, ist vor einigen Tagen Nachts zu seiner ge schiedenen Frau »ach Obcrnenkirch gekommen und hat dieselbe er schießen wolle», wenn sic ihm nicht 150 M. geben wolle. That- dem Hause abgefeucrt. . und dürfte sich unter eauug salichcr Namen neue Verbrechen verübend umhertreibcn. Bor seiner letzten Verhaftung halte er in Hilbersdorf bei Chemnitz gestohlen. - Ter heutigen Gesammtauffagc liegt eine Illustration?' und Formatprobe in Farbendruck der „Bunten Welt" bei, die dem Blatt in hohem Maße zur Empfehlung gereicht. — Am Sonnabend hat die Sektion des Leichnams des am Abend des 7. Oktobers in Treue u mit einer Stichwunde in der Aüist todt ausgesuiidenen Maurers Gustav Adolf Hübner stattgc- sunden. Derselben wohnte der I. Staatsanwalt am Landgericht Plaue», Dr. Hartman», bei. Daß absichtlicher Mord vorliegt, ist nach neueren Erkundigungen nicht recht wahrscheinlich, wohl aber dürste die Vermittln,ng richtig sein, daß Hübner, welcher als ei» soncn gehabt uni -7- In Schönhaide . . kürzlich eine Vctsammlnna sächsischer und allenburgischer G c n darmen und P ol iz e i be a m ten statstzesunden, die. wie es in den Amtsblättern heißt, ans mancherlei wichtigen Gründen gebo ten war. Vermnthiim hat es sich dabei auch um ein gemciisiames Vorgehen gegenüber dem geheimen Treiben der Sozialdemokratie gehandelt. — Am Nachmittag des 6. Oktober brannte in Stennschütz ein znm Ritterguts (Besitzer Kammerherc v. d Planitz) gehöriges, kür vier Familien bestimmtes Drescherhaus nieder. Eine Frau, welche nochmals in das brennende Hans znrückging, wurde vom Rauche derart betäubt, daß ärztliche Hille i» Anspruch genommen werden mußte. DaS Feuer soll durch Kinder, welche auf dem Boden durch Spielen sich die Zeit vertrieben, entstanden sein. — Donnerstag Nachmittag ist die auf der Nassauer Flur bei Sahda aus einem Krautieldc beschäftigt gewesene Adoptivtochter des GrilndstückSbesitzers August Henma i» Nassau von einem Schüsse getroffen worden, welcher einem Revolver entstammte und von einem auf der von Franenstein nach Snyda führenden Straße gefahrenen Wagen aus abgefeuert worden ist. Die Kugel, welche der Bedauemswcrthen m die Hüfte eiugedrungen ist, hat ärztlicher seits bis jetzt noch nicht entfernt werden können; die Verletzung ist eine schwere. Der leichtsinnige Thäter, welcher mit seinem Gefährt eiligst davon gefahren ist. hat noch nicht crmittcll werden können. — In der Dampfmnhlc zu Niederwiesa verunglückte am 7. Oktober der Müller Mattheus aus Lissa tödtlich. — Ein bis letzt wohl kaum dagewcscner Diebstahl ist in der Nacht zum Freitag in Lansigk ansgesührt worden, indem ans dem Militürstalle in dem Härtig'schen Gehöfte zwei Militär rein o n t e P f e r d e und zwar eine 4'/ejährige Fuchsstutc und eine 5jährige braune Stute mit Stern »nd weißen Hintcrfesscln. nach Durchschneiden der Halftern entführt worden sind. Beide Pferde sind noch nicht mit dein Stempel versehen »nd sind mir an den Vordersüßen mit Eisen beschlagen. Leider fehlt bis jetzt jede Spur von den, wie es scheint, mit der Oertlichkeit bekannt gewesenen Pferdedieben. — Am 6. October Abends ist in Nicderrabenstein die Handarbeitersehesrau Beyer dadurch verunglückt, daß sie Petroleum aus einer Flasche in den Ofen goß. wobei die Flasche explvdirle und die Flammen ihre Kleiber erfaßten. Die arme Frau liei in ihrer Todesangst in ihren hcllbrennendcn Kleidern in den Hof. wo man sie später säst nackend und verbrannt vorgesunden har. Der Tod ist bei ikr am 7. Oktober Vormittags einaclrcten. Sieben Kinder von 3 bis zu 20 Jahren trauern um die Mutter. — Amtsgericht. Der Bäckergeselle Einil Johann Barch, 1861 in Wien geboren, war der Meinung, sich mit Recht als Buch binder auSgcben zu dürfen, da beide Handwerke mit Mehl (der Buchbinder braucht es zu Kleister) arbeiten. So kam der öster reichische Teigkneter aur seinen Irrfahrten auch »ach Dresden und stellte sich dem Ccntoniiogensabrikantcn Gottschald »nd Buchbinder- meistcr Müller als Bnctibindrrgehille vor. nahm von Beiden je 1 Mk. als Angeld an, indem er den Arbeitsantritt in Aussicht stellte. Diese Schwindeleien gelangten an das Tageslicht und wird der Pfiffikus zu einer 12tägigen Gesäiignißstrafc vcrurtheilt. — Tante Hcrrmann übergab ihrem Neffen Karl Trangott Heinrich Ellrich 20 Frühlinge zählend, am 23. Februar einen .Hniidertmarkschein. mit welchem er verschiedene Rechnungen begleichen sollte. Kaum befand sich das ihm anvcricauie Geld in seinen Händen, als auch der Entschluß in ihm reifte, dasselbe in seinem Nutzen zu ver brauchen. Der vielfach vorbestrafte Urinn begab sich nach Bahnhof und dampfte vergnügt gen Hamburg, dein Ideal ! Rei'ewnnsche. Hierselbst verlmmmelte er das Geld, trieb sich in der altekrwnrdigcn Haniastadt so lange herum, bis ihn die rächende Nemesis vor Kurzem erreichte und er gestern Hierselbst, in Anbe tracht der großen Höhe des Betrages, sowie seiner Vorstrafen ein gedenk, zu 4 Monaten Gcfängniß vcrmtheilt wurde. — Ohne zn ahnen, eine strafbare Handlung zu begeben, nahmen die beiden unbestraften .HnndarbeiterSehcsranmMarieMarx und Anna Christiane Grmiell am 17. August von einem Ächrensclde auf Mockritzer Flur eine Quantität Weizenährcn im Wcrthe von 25—30 Pig. Dieser Jelddiebstahl gelangte zur Kenntlich der Kgl. Staatsanwaltschaft und endete die Hauptverhandlnng gegen die beide» Aehrenlcscriiwen mit der gesehl'ch niedrigsten Gcfängnißstrafe von je 1 Tag. Drum merke Jedes sich die Lehre: „Vom fremden Feld nimm keine Achre!" — Aus der Schloßstraße verübte der zu Linz geborene 23jährige Schlossergesellc Franz Maximilian Scbnlze am 11. Januar Nachts einen gewaltigen Skandal. .Herzukommende Gendarmen ermahnten ihn zur Ruhe, doch verharrte der rabiate Böhme bei seinem Raddau und veranlaßte dadurch seine Sistirung nach dem Pollzeigcbände. Auf dem Transporte schimpfte Sch. die^ Executiv-Oraane, ividcr- se' lle sich gegen dieselben und ließ sein horgan in überlauter üeß sein Sprachorgw eise in 5ie Stille der Nacht erschallen, ja der Arrestat versthte dem einen Gendarm» Stöße vor die Brust. Cr muß eine Ge fängnißstrase von 2 Monaten und 2 Wochen, sowie eine Woche Haft für die erwähnten Delikte antreten. — Aus der gemeinschaft liche» Wohnung stahl der 1867 zu Franenstein geborene Handlungs- besiislene Hermann Käsemodcl einem Fabrikarbeiter eine Uhrkctte imd Tage darauf einem Bierschrötcr besten silberne Cylindernhr. Einestbcils fällt die beträchtliche Höhe des Gegenstandes straf chärfend in die Waagschale, andernthcils gilt die Noihlage, in welcher sich der Angeklagte damals befunden, strafmildernd. Immer hin wird auf die empfindliche Gesängnißstrafe in der Dauer von Wochen erkannt, von welcher 2 Wochen der Untersuchungshaft als verbüßt gelte». «viee-run^ »om U>. ociober »-r«»kter »»« v«l-r VSiol«. «an>ir,tze iS. «iltiaa« IL Udr' 752 viUNmeter, 2 gefallen, rvermomeeeogra»» nach Reaum«. »emrerainr: büchfte, l« <Srad wärm«, Mledri,ftr: « Gr«» Wärme. — Heiter, betrat. - Sitd-csi-Win». raqrSges«tchte. itärs durch die Pwssc, Ter Moorbiand im Hannöverschen hat durch die setzt häufig wechselnden Winde immer neues Terrain erobert, namentlich hat der Ostwind das Feuer nach Wettmar zu stark aiiSgebrcilct. Gegen wärtig sind mehr als 900 Meirichen thätig. den Herd des Feuers einzubäminrn. Ob die Arbeit von Erfolg iein wirb, läßt sich »och cht sage». Zur Zeit sollen etwa 1000 Morgen brenne»; von vcr- chicdcncn Seiten wird angenommen, daß das ganze Moor, welches 1700 Morgen umfaßt, noch von den Flammen ergriffen werden dürfte. Ob sich das wohl im Jahre 1846 der kgl. sächsische Censor in Leipzig hat träumen lassen, daß 40 Jahre später das Buch Evrvin's «Ter Pfaffcmpicgcl", welches indessen fünf Auslagen erlebt lwi, vor einem Thüringer Landgericht verurthcilt werden und sein Vn leger wegen Herausgabe der neuen süiiste» Auslage aus zwei Mo nate in'L Gefängnis; wandern würde? Und dock ist es der Fall. Das Loirdacricht in Rudolstadt hat den dvriige» Buchhändler Bock, in dessen Verlag die neue Auflage des Corvurhlheu Werkes erschien, zu dieser Strafe vemrtheilt, und das-Reichsgericht in Leipzig ha, die dagegen eingelegte Revision des Vcrurih.älten verworfen. Tie landgcrichlliche Entscheidung stützt sich uut daraus, daß eine Anzahl neuer Stellen in dem Werke enthalten wären, cS allo nicht mehr dasselbe Weck sei, und daß außerdem das Landgericht in Rudolstadt in seiner thallüchtichcn Fesistclliuig über Das, was cs für eine Schmähung der katholischen Kirche hält, nicht an das Uriheil, welches ein Eenior vor 40 Jahren abgegeben, gebunden sei. Wen» die „Frist. Ztg." die Das berichtet, nicht sehr irrt, war dieser Ecnsoi Professor und Hofrath Tr. Marbach, ein temilnißrcicher und sehr konservativer Mann, dessen verantwortliches Ami 18r8 mit der Einflihrung der Preßfreiheit aushörte. Einige der stärksten Stellen in dem Eorvin'schcu Buch habe» übrigens einen Mann zum Ver fasser, dessen Name nicht nur m Thüringen und Sachsen, welche Länder man die Wiege der Reformation nennt, sondern auch darüber hinaus bekannt ist: cs ist Tr. Marlin Lnther. Otto v. Corvin hat die Verurthcilimg seines „Psasseiisviegel" nicht mehr erlebt. Die Entscheidung ist von großer Tragweite und der Aus- mellsamkeit der Preise und des Buchhandels werth. Denn wer bürgt daiür, baß. gestützt ans jene EnIscheidnngSgrüude dcS Rudol- städtcr LandgcnchtS, nicht noch eine große Anzahl im Vormärz oder später aber bis jetzt unbeanstandetcr Bücher unter Anklage gestellt werden, wenn neue Anklagen von ihnen herauSkomiueu? Wir wüßten nicht, warm» z. B. Börne'S. Heinc'S, Öoffmaim v. Fallcrslebeii's, Frciligrath's, Herwegh's Werke und Gedichte, vielleicht sogar Schiller» „Räuber" »nd „Kabale und Liebe" nicht unter Anklage gestellr werden können? Zumal da das Reichsgericht an den thatiüchlichcn Entscheidungen der Landgerichte nichts ändern kann Oesterreich Kurz vor Beginn der diesjährigen Rescrvc- Offizicrs-Prüsungen in Oesterreich halber gcmciiisameKriegSminisler Gras Bhlandt anaeordnet. nur diejenigen Einjährig-Freiwilligen als befähigt sür die Offizierscharge anzuerkcmlen, welche da» Deutsche vollkommen beherrschen. Nach einer von einem czecbischen Blatte gegebenen Zmamiiicnstellung hat der Erlaß bereits seine Wirkung geäußert, denn der Prozentsatz der Czechen, welche die Prüfung bestanden haben, ist ein verschwindend geringer. Tie ministerielle Weisung steht in einem benicrkenswcrthcn Gegensatz zn dem An griff. den der Justi,minister Dr. Prazak jüngst gegen die deutsche Sprache gemacht hat. Frankreirfi. Der Monileiiiinister, welcher die großen Panzer schiffe verwirrt, wird von der Kammer einen in 14 Jahren zu amor- tisimiden Eredit von 200 Millionen Francs behins Reorganisation des Materials verlangen. Dieselbe soll sich erstrecken am den Ban von Kreuzer» mit großer Geschwindigkeit, von Tocpcdos zue Kttstcn-Verlheidiguiig. von Hochwe-Torpedos znm Angriff ans Panzerschiffe und von Contre-TorpcdoS zur Berthcidigung der letz teren. Admiral Aube, der eine möglichst baldige Kriegsbereitschaft für unerläßlich hält, bat sechs französischen Hamern das m Deutsch land auc-gcsührte Schiffsbau-Programm vorgclegt. ihnen die Ver pflichtung nuicrlegend, dieselbe» Resultate bezüglich der Schnellig keit, alsv 2l bis 23 Knoten in der Stunde, zn erreichen. Um da» neue Schiffsinarcrial und dessen Maschinen kennen zu lerne», wird eine Schule sür Maschmcn-Offiziere errichtet. Rußland. Petersburg. Ter Zar soll letzter Tage gcäußcrt habe»: „Bulgarien ist wahrhaftig mcht werth, seinetwegen Krieg anznsaugen." Hierauf wirb auch der Umschlag der russische» Presse zurückgenihrt, welche — obigen Gedanken weiter aiiSsührcnd — für gänzliches Amgebcn Bulgariens cintritt. Bulgarien. In einer in Sofia abgchaltcncn Wähler-Ver sammlung wurde von der Regierungspartei vvrgcscl,lagen, als erstei! Kandidaten Sofias Stambulow wegen seiner großen Verdienste um die Erbackung der Ordnung ansziistelten: ferner winden ausgestellt RadvSlaivow. der Untenichtsnümstcr Jwantchew, Tr. Wnltfchcw »nd Slaweikow. Der Bürgermeister von Sofia beantragte, daß auch Bauern die Hauptstadt vertreten müßten. Ter schlugen einige Krawelow vor. allein dieser Antrag stieß aus die größte Opposition. Endlich wurde die Liste der Regierung mit großer Majorität ai: genommen. /Der Kriegsminister verhängte in Sofia Ancststrascn über 27 Offiziere. Amerika. Das Gericht von Chicago hat den Antrag ver worfen, den zum Tode vcrurtheilten Anarchisten einen neuen Pro zeß zu gewähren. — Die großen Schlächtereien von Chicago haben ihren Angestellten angekündigt, daß nun wieder der lOstünoige Ar beitstag emgeführt wird. Afrika. Das Goldsieber herrscht noch in der ganzen Kap-Kolonie und Natal, nnd aus allen Thcilen strömen Tausende von Personen nach den Goldfeldern von Transvaal. Freilich ist die Ausbeute nicht w leicht und eimach wie in Australien, wo der Einzel,ic graben und wasche» kann, sondern, da daS Gold sich dort nur in hartem Quarz findet, bedarf cs kostspieliger Werkzeuge und überhaupt de» zeiclllchastlichc» Zusammenwirkens zu dessen Hebung. Aber wo» wrt erreicht wurde, hat den tlnternchimmgsaeist ichon io angcjta chelt, daß sich schon seit zwei Jahren eine Stadt, Bavertom mit 2000 Einwohnern, vier Gasthöfen, eine»! Club, einer Böcke und zwei Banken gebildet hat. Der Gesamintgcwnin de» letzten Jahres wird auf 183,000 Lstr. angegeben. Das Goldsieber wird voraus sichtlich ebenso enden, wie früher das Tiamaiilensieter: mit einem allgemeinen Krach. Aeililicton. ck Nenstädter Hosthcater. Sonnabend zmn 1. Male „Frau Susanne", Schanipici in 5 Akten von Paul Lindau und H. Lublincr. Ein Theaterstück mehr — aber weiter auch nicht»! Da sind sie^alle wieder da die längst Bekannten an» den modernen Lust- und Schauspielen, sie haben sich die Füße nicht müde aclau fen! Da ist der alte troddlicb-bravr Profeffor mit der wriwabre» den Neigung zum Dvcircu iTr. Körten— Herr JafsG. da ist die redselige ante Tante, die übliche Heirathsvermittleriu iFr. Bmmi'ch — Fr. Wolff), da üt der bekannte junge Großkanmicnm nnd Spe kulant, der in den ersten Akten die Börse beheuiclik, den Mund sehr voll nimmt »nd mit dem Reicht!»»» in» sich wir», blv» — um in de» letzten Akten den Bank,oiicr ahgeben zu k- imen (FranzMar tini — Herr v. d Osten), da ist der fchieichendc Neidhammel, der „war ohne Zweck aber mit Behagen den Leinen Unangenehmes zu- rägt (Richte — Herr Erdmannh da ist auch der in keinem moder nen Lustspiel mehr fehlende höfliche, junge Elegant — diesmal so gar ein Prinz, Durchlaucht — mit dem Anflug einer sanften
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