Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 31.01.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-01-31
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189601311
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18960131
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18960131
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1896
-
Monat
1896-01
- Tag 1896-01-31
-
Monat
1896-01
-
Jahr
1896
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 31.01.1896
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
, vor 12 Uhr der Schluß der Vr»alir„rl,r„g.. rriimütziorn »kerrin lvrnch Herr Tr. Wut,kr « über d«, Petroleum rin-. Redner ent »«, ersvlgte n»i» — Im Gen letzt«, Mrrtwoch ^ . wiSelte zunächst dir Grichichte de« Petroleum«, welches man eri, in de» dreißiger Jadrni dirsr« Jalrrhnnvkcis raifinirn, lernte, und erwühnte. daß uwere inländische Produktion kann, 2 Prozent des Bedarfes deckt, während wir den Rest von Rußland und vor Allem von Amerika imvortiren müssen. Tie Entwickelung des amerikanischen Petrolrunimarlte« knüpft sich an den Namen Nocke jrller, der 1882 die 8i<>,rcki>,ij Oil Eon, pan.v gründete und i» Tenttcd land einen vorgeschobenen Posten errickilrlk in der Teulicu aineiikaniichen Petroleum Grirllichnst. welche bald den Zwischen Händler ganz Intim legte. Widerstand leisten il>m noch rliußlaird und die unabhängigen t» Amerika, die sogenannte» Ouwrckorr,. Tie Verhandlungen mit de» ruisllchen Naphka-Häirdlern sind zunächsl geici eitert, aber dir beiden Gegner drücke» sich gegenseitig die «and. nnd speziell Rothschild scheint sich mit ihm ans guten Fuß zu stellen, denn Rockeiellcr hat ei» Vermögen von etwa IllvMill Dollars und ein Jahreseinkommen von rund 25 Mill. Mart, vl^ gleich er mit ganz geringe» Mittel» begann. Trotzdem er der artige Stimmen verdiente, haben wir Millionen unteres Volks- oeiittögens eilpart. dciin Rockrseller beseitigte den Zwischenhandel »»d ver nichtete die börienrnäßigc Speknlaiion. Ter Preis, der 1865 noch 7<> M Pro 100 Kilo betrug, wich daher ständig und betrügt Heine nur noch zwischen «i und 7 M Tic verderbliche Teile liegt aber darin, das; er sich mit Großkapitalisten zu Trusts oeidand und damit eine große politische Macht schuf, die alle Gc- üllichaftskielle In ihrem Interesse zu beeinflussen sucht. Trotzdem iviid die Gefahr eines Pelroleiilii-Monvpols sehr iibertchützt Jetzt cho» ist das Gasgll'chltcht billiger wie das Pelrolcum, und fort- Iväh'knd werden ncnc Pctrvlemnikldcr in Europa entdeckt. Erst I, der vorigen Woche ist i» Veilin eine Konlerenz zusammcn- aetieten. die sich mit die'cr Frage beschäftigt, und wir können nur nofsen. daß der billige Petcoleninpreis »ns erhalten bleiben möge. — Redner wurde für seine lichtvollen Ausführungen mit reichem Beifall belohnt. — Tie Errichtung eines neuen O b rr - P vstd i re k 'ionsbczirkcs in Sachsen mit dem wahrscheinlichen Sitz in Ebemnitz ist ernstlich im Werke und wird wahrscheinlich noch im Lauft des Etatsjahrrs 1806 li7 zur Ausführung komme». In der Reichstaassitzliirg vom 20. Januar ds. I kündigte der Herr cheneral-Poslmctsler Exe. Tr. v Stephan dies mit folgenden Worten an: „Ich werde möglicherweiie i» dieieni Jalire nach Verständigung mit den: Kaiierl. Rcichsschatzamt noch rnii einem üiaclrlragsctat a» das hohe Hans heranlrcte» müssen wegen einer a.'achsordcrnna von zwei Ober Posttürcktwiren, eine im '-.Nrzir! der Hr Postdircktivii Leipzig — diele Gegend das Vogtland. > ixmnitz. Glauchau, Zwickau mit einer so großartige» Berühre eiitwickelung. ist von Leipzig ans nicht mehr zu übersehen — und eme in Afrika." — Bei Ausführung dieses Projektes würde dann pachten drei Ober Postdirektioiisbrzirle bilden. - Ter Kais« bat anläßlich der Einweihung der rriieuerten Tchloßkirche i» Wittenberg am lil. Oktober 1802 einer großen Anzalrl derjenigen Personen, welche bei den Baulichkeiten bcziv. Feierlichkeiten bethciligt gewelcn sind, die zur Erinnerung an die Einweihung gestiftete Tcnkinünze verliehen. Tnrch die könig lich piklißische Negierung zu Merseburg wurde» dem Leipziger Rath ", solcher Tenlmnnze» zur Aushändigung übersendet, davon erhielten die Firma Beruh. Zachariä. Herr Kanimair» Heinrich Howard nnd Herr LandwirthschaslLaisistcnt Karl Willig >c eine an Ratbssielle ansgehändigt. — Wie wir erfahre», hatte die unliebsame Störung in der elektrischen Beleuchtungsanlage am Sonnabend Rachmillng darin ihren Grund, daß an dem von Steininiiller in Gummersbach gesickerten Tampfkisfcl das Speiieventil geplatzt war nnd der Tamps aus de» zwei zrisammengehendcn Kesseln entwich. Infolge des nnsslrömenderi Tampses ,7 2lin>osphä»cn) mar der eigentliche Grund der Störung erst '« Stnndc später zu e.'temu». Üsachdei» der andere Kessel angeheizt worden war. ging nach rstnndiger llnteibrechung der Betrieb wieder flott iveiter. Tie Tnmpsinaschinen und Kessel des Werkes haben bis her gut sunktivnirt. — Nachdem die Meldung, daß Pros. Behring demnächst ein Mittel gegen Cholera und Tuberkulose vcrössentlichcn werde, dcmentil! worden ist. verlautet jetzt, daß es demselben doch ge lungen rein 'oll, ei» Mittel gegen die T u b c r k» I o s c zn finde». Tie Eigenheit der Bcliring'ichen Serum Methode soll darin be stehen, das: die von ihm gewonnenen Antitoxine völlig neutral sind und nur ai» die ciitiprechendeli in de» Bakterien enthaltenen Tor ine, nicht aber auf die lebenden Zellen des Organismus ein wirken. - Ter Trcsdner Privatichnllehrerverein hielt am 2S. Januar reine Gcneraivrriammlimg im British Hotel ab. Tic Karren des Vereins wurden für richtig befunden nnd der bist,enge Vorstand eirisirmmig wirdergewählt. Dem Rache zn Trcsden wurde für reine alliülnlrckre Unterstützung im Betrage von 500 Mt. de: Tarck der Vmaiiimliing aiisgesproche». Tie innar Km» des Schiffs,'laentbiirr sten Hlugade für brr« dies« Stunde rnreunn und ^ ^ M i k der Einladurrg zu der bevorstehend,n Mc>skaurr Krönungen de, Zutlinrnurng des Kaisers abhängig gemacht haben >d nach «rolgter Zustlmnrung der Frier beiwohnen werde. Montag iie jririge Frau des Schisfseigenlhrimcrs Zeitner sprang am in Aussig mit ihren beiden Kindern, zwei kleine» Modck.cn irr die Elbe. Man Hörle noch die Ruse: „Mutter! Mutterkonnte aber den Unglücklichen nicht Helte». Ta die Ehe dcr Galten eine glückliche arwcftir ist, wird Schwermnlh als Gci'iid de, unselige» Tlrat angenommen. - Trr Hö rn e r ich l it tcn sp o rt bricht sich auch in der Oberlanptz immer inclrr Bali», voran stellt darin die Strecke Forst Irans Ham, Snl'i». sie wird gegenwärtig bei vorzüglicher Bahn i'iel heiahren, anßcr von Hörnerschitttcn. denen Führer beigegeben rveideri. auch von Spo,tick,litte». Oleuerdings isl auch in Haine- roaldc bei <s>roßickrv»nri eine Hönierschlilteirtalict eingerichtet wor- > e». ferner am Nanchberg bei ttrnml'iirg 2lm Hainbcrg zuEbcrs- > ach roll ne edcirralls ringesnlrrl werden, zu welchem Zwecke der Hambergwirlh Hörnericl,litten anS dcnr Nicfcngcl'irgc verschricben !:at. In der Thal verdient dieses herrliche winterliche Vergnügen, daß «'S weit mehr als bisher bctannt und gepflegt werde, es wird dadurch dem Veiirittcllen ein »euer, der Gejiindlreit zuträgliche» Sport, dem dabei Behilfliche» ein Verdienst geschaffen Am per aangenen Sonntag sind ridri ens au! dem Großen Wintrrbcrge t on dort ahtcrhrenden Schsiltlern Skizzen für die Leipziger „Jllnsir. .llg." anfgenonniikn worden. — Tic Leipziger Kreishanptmannschast hat den Rekurs des ghecrterdircttvrS Br'cßlhalcr gegen das von dem Leipziger Pvlizri- amtc verfügte V e rbol der Anfsühriing von Gerhart Hanplmaiin's .Weber" abschläglich dcschicden. Tie Aufführung des Stückes irr Leipzig wird alro definitiv nicht stallfinde» - Er >t c .'i rr », nr »> r. Arcitag. dcn NI. Fairuar, BorniitlagS t l »br. .'-orlroa aus dcr Ncaistrandc und Berchlüirc aus die Eingänge. Antrag zum mUndllilre» Berichte trver den Antrag dcr Herren v. Bnrgk und Ge- »r'>c!i. N'mrlichrrc Lvartamteil be> Staawbaulen bclrcfierrd. - zjri'eiie .« a „i »i c r. Treitag, dcn :r>. Januar, LMnirittags m Mir. -ltilnsiberallmirg über Titel 20. des ausrerardcirtliche» StaatSlranS- t'alls Etats kirr IE, »7, Envcrtcrrriig des Bahrchoss Arirsdorf betreffend. Schliisiberatbrnig über die Petition de» Diakomrs Ernst Gotlbels strenzel i» izermgsi.'aide nnd Oienoffen, die Alterszntagc der ordmirtc» Hilssgeistlichcn bctrei'errd. rasieSsitickiichtc. Tcntschcs Reick». Bei dem Festessen derReichStagsabgeord- nclen am «»ebrrrtstag des Kaisers bat dcr Präsident Freiherr von Bnvl einen Trinsiprnch ansgehracht. bei dem dieser a» dcn mächtigen Ein druck de, Kuiidqehnng. welche die Abgeordneten an den Sinsen des Thrones am 18. Jan. rnigegennahmen, erinnerte und von dem Kaiser rühmte, daß es z»m großen Theile sein Verdienst sei. daß das Reich wir andere Staaten nicht mir keine Gcknlrr. sondern eine Stütze des Weltfriedens si'i: „Soll ich." so fuhr der Präsident dann fort, „um nur ans das letzte Jahr zniilckznbsickcn, an Kiel nnd Leipzig und an den lüiigsicn Knnzlclbcsiich in Wien, in Oslasie». die Türkei und Transvaal erinnern, acnügr nicht vielmehr dir That- iache. daß bei nnjcrc» westlichen kKachbarn znni erster» Mal seit M Jalire» eine ruhigere A»f>ass»ng Platz gegrifsen hak? Muß nicht gerade setzt der kaiserliche R»s besonders zum Herren sprechen: „Helfen Sic niir: das Gelöbnis;, das icb vor Ihnen abgelegk, kann nur zur Wahrheit werde», wenn mir Ihre volle Unterstützung zie Theil wiid." Wohin», stehen wir nicht zurück hinirr dcn Tausen den von Tenlschen im In- und Auslande, die das kaiserliche Herz mit dem Gelöbnis erfreut habe», sich dcr großen Vergangenheit würdig zu erweisen und alle Zeit in deutscher MairnrStrciie zn Kaiser und Reich z» stehen. Wir greisen damit der für den 2l. März geplante» Jubelkundgehuna des Reichstages nicht vor. Wir bleiben vielmehr für heute im Nahmen ei»es gropcii Familicn- sestes, denn beule giebt es für uns mir ei» Gesetz, nnd das ist das Gesetz des Gehorsams, wie es die von Gott gegebene Obrigkeit uns vorgeschriebe» bat. Keine» Vertrag, als den der nnverbnich- lichen Treue, keine Resolution als die längst beschlossene der voll- SoKb» «nnidkätze wollen wir «n ^ ^ ^ ^ ^rn lauten Au»bruck geben tn dem udelnti: Se Maiesiät der Kotier Vilbel,» U. leb« doch.' Tie .Teutschr Volkeztg " rn Hannover demerrtir« eine Meldung der „Teutlch Tages,lg", wonach ver Herzog vo» Eumberland die Airnabme der Etnl seier von sollte und Zu dem «sten Austrete» de« neuen preußischer, Ministers dis Innern von der Recke im Abarordnelrnlrause bemerkt dir „Tägl Rundlchan": Er dielt zwar leine rigeirllrchc Programmledr aber er nahm bei verschiedenen Anlässen das Work um in gewandter wen» auch nicht gerade hervorragend rednerische, Weise aus einzelne Anregungen und Fragen aus der Mitte des Hauses zu antworten. Bemerkt wurde dabei allseitig die große Grschäilskenutnlß. die der neue Herr Minister zeigte, wie auch sein liehenswürviges und sicheres Auftreten. Es scheint der kvnrkle Gcschästsminislcr zu sei», der nach den Kötter ichen Temperamnitsslünncn wieder die Ruhe «in sachlicher Behandlung rintreten zu lasse» gewillt ist. Mit lelnrm Völlen schwarzen, in der Mitte gctchriteltrn Hauvthaar, lei»« irischen Gesichtsfarbe und seinem aus das So nsälilgslr gepflegte» Arnßeren ist er eine stattliche Erscheinung, die am Minislerlisch sofort aussällt. Tie Nachricht der „National-Zritung", daß der Bundesrath de» WührunaSaiiiraa des Reichstags nhgelchnt habe, ist dcr „Korr, des diich.-l'iiiiel. Bundes" zusolge an maßgebender Stelle als falsch bezeichn« worden. lieber sozialdemokratische Rekruten werden auch in Bauern Liste» gelahrt. Tle „Münchn. Post" berössentlicht ein solches Ver zeichnis; der mittelsränlllchen Kreisrenicruiia an das Münchener Leihreglment vom 28. Anglist Ml. Tarin werden 18 zukünftige Rekruten iheils als sozialistischer Gesinnung zunrigenk^ theiltz als Anhänger der Sozialdemokratie, theilS als nolorische Sozialdemo kraten bezeichnet. In der «wähnten Disziplinarsache wider „Unbekannt", sind nunmcbr bereits zehn Redakteure und Annestellle des „Vorwärts" nach Moabit geladen. Unter de» „Zeugen" befindet sich der Reichstags Abgeordnete Robert Schmidt. Ter Prokurist HanS Pnemer soll, wie eine Zuschrift des PavterbändlerS Feld. Flinsch an die „B. N. N." besagt, durchaus nicht wegen der Hciinmersteiii-Assaire nach Argentinien ausgerückt >«». ES heißt in dem Schreiben: „Priem« war Stadlreisendec bei mir. zeichnete meine Firma in Kollektiv-Prokura, war weder Kassircr, noch Halle er mit der Kasse «was z» thun. Seine Ver untreuungen bestehen in Waarenrerläuien, erstrecken sich ans ein«, Zeitraum von l'/r Jahre» nnd erreiche» .nicht eiilicrnt de» von mehreren Blättern angegebenen hohen Betrag. Em Zusammen hang Priemer - v. Hammerslein ezistirt nicht. Mein Kassircr ist der i» der Hammcrstein-Strassache mehrfach genannte Herr E. Cnlzmanii, de» ich am 20. Januar zu meinem G ichästsbevoll- inächtiglen ernannt habe." Bestritten wild liier allerdings nicht, daß Priemer auch den bekannten Pavierliesernnasverlrag mit Hämmerst«», auf Grund d sscn der Firma Flinich das Kilogramm Truckpnpier mit N> Psg, bezahlt wuroe ». i. w abgeschlosicii hat. - lieber die Flucht Priemer'S wird der „Tentlchen Gastivirtlisztg." iolaende Vriktheilung: „Tie Begleitumstände dicier Finch' sind so sonderbarer Natur, daß sie wohl einer Erörterung weich sind. Ter l»nge Mann war in Berlin arißeiordenllich bekannt, iomolil als Svorlsma». wie auch als Mittelvuirkt größerer nelcllichaftlicher Untcniclrmnngcn, in denen er sich durch seine hcrv.'naaendr musikcn li'chr Bildung nützlich zu ninchcn wußte. Sein Elier. dcr sich durch scine Liehcnswnrvigkctt mid Glnc dem Personal gegenüber mlSzcichnct. beiaß dicicin Ausreißer gegenüber eine Langmiith. die wahrhaft hewnndernngswürdig ist. Er hatte die außeroldenlliche Nachsicht, voni Tage der Abreise seines Angestellte» bis zn dem Tage seiner Landung in New-Pork, wo das fragliche Hans eine Filiale besitzt, Stillschweigen zu beobachten. Erst am vergangen«! Sonnabend, am Tage, an welch«» der Ausreißer i» NrwM-ork gcw"^t war, waren die Berliner Zeitungen in der Lage, von der Tbalsache des Bcrrchwindens Millbeilnirgeii machen zu können. Das ist in der That äußerst war. ael.'t an daß der Ebcs .. Reisegeld znacstcckt haben soll. Und nn» kan» Herr v. Hammer- > stein ruhig nach Berlin ausgclie'ert werden. Tie ihm nahestehende i Partei dürste von leinen Indiskretionen kaum noch etwas zn bc- ! sülchlcn haben. Ter Sündenbock ist gesunde», er rückte gerade ! zur gelegenen Zeit ans." N»cr, dem „L. A." soll Freiherr von Hammerstein geäußert I haben, daß er z»r Zeit nicht gestoben wäre, sondern sich freiwillig in Berlin würde gestellt haben Aber damals lei er noch zu un mittelbar vorher der allgemein gehaßte politische Gegner gewesen. Jetzt, wo die Zeit und sein Martprii»» die Gemütber etwas be ruhigt hätte», glaube er an eine mildere Vcmrlycllnng seiner j Misseil,ate». Oesterreich. Tie Wiener GemcindeiathSwahlen werden nicht lettwoben. In Wie» fand eine Sitzung des Bezirks ausschusses Wieden statt, in dcr ein auf die zukünitiacn Gemeinde- rnlhswahleu heznaliches Schriftstück des Bezirkshanpimanncs Fcicbeis zur Perleiung gelaichte, ans dem hcrvorgcht, daß die Ansschrcibnirg der Gemeinderakhswahle» für die allernächste Zeit zn «warten ist. Tie Ehnitlich-Sozialen halten jetzt täglich mehrere Wählcrpersainmlnngen in verschiedenen Bezirken ab, »m die Agitation für die bevorstehenden Gemeindcrathsivahlcn zu be treibe». Ueberall wird d,c Parole ausgegcben, daß Tr. Lueger abermals rnm Vnrgermcistcr gewählt werden müsse. In Wien wurde gestern der von dem deutsche» Kaiser gewid mete Kranz durch die Mitglieder der deutschen Botichaftskanzlci am Sarge des Kronprinzen Rudolf nicdergelegt. Wie ein dem Gras«, Baden! nahestehendes Jndenblatt mit- lhcilt, soll gegen den christlich-sozialen Führer Tr Lueger eine Untersuchung wegen A»sr«z»ng gegen die Regierung anhängig sein, zu dcr die Auslieferung dieses Abgeordneten seitens des Ab geordnetenhauses und des niedervsterreichischen Landtages begehrt werde» müßte Bestätigt sich dir Nachricht, io dürste der Effekt einer so ungeheuerlichen, im österreichischen Parlamentarismus noch nicht dageive'enen Ettchelnmig nur der sein, daß die antisemitische Bewegung noch rascher »nr sich grciit und die in der gelammten Bevölkerung herrschende Svnnnnng gegen das System Baden! um ein bedeutendes vermehrt wird. Gegenüber dcn Marche», die die ofsuiöse Presse über die aus gezeichnete 'Verwaltung Galiziens in die W hin und wieder ans Grund authentischer in Galizien hinznwei'en. In Galizien starben 50.000 Menschen an Hurigerthvhns. lieber 800.«>00 Familien sind proletarisirie Bauern, die nicht einmal 30 Gulden Jahreseinkommen l ' ' - - - ,rs 'Biliweuungen machen zu rönnen. ^?as l» tn oer I edel. Wie groß aber der Edclmuth des Prinzipais »s der iiris verbürgt zngcgciiigener» Mittheilang hervor, s seinem »rngc» Mn»» beim Abschied noch :M>o Ml. dteke- Erlasse- überreicht werden soll, die schon 150 Unlenchntte, trägt Ta» vreignik de« Tage« bilden die neuen Preßangnste gegen den Präsidenten Farne, wett er nnaeblich den, sruhne» voraus grd« der Zntung „Matin". Edwards, als rr noch Staatsiekreiar der Kolonien war. verschiedene Nachrichlen beluits Börienivelula i tionen in Tonkinwerlbeii gegeben Irave Melirerr Blätter beschul digtrir Fan«, an den Spekulationen Theil genommen zn Hove:: Trr Präsident erklärte, diele Pießangrili. »nerwid«: lasier, zn wollen, da die eingeleitele gerichllick e llnterirrchnng die Grund l-sigkeit der Beschuldigung ergeben weide Trotzdem Irernchl de, Eindruck vor, daß Farne nicht mehr lange im Amte verbleiben werde Italien. Nach einem Telegramm tt« .. trrbrina" wurde Makalle nach dem Abrng tstnlliano's zeritt r: Man ziveiicl: s> ssiom nicht inclrr, daß Galliano mrl leinen Truppen Ole'arrgene de Negris sind und Barnlieri dnrcl, Meneii! luirrer da Lick'! geirrt»: wurde. Tie Regierung soll Baratt«! angervieien ! rpen. aß- weiteren Verhnttdlnngen mit Mrnelik ahzuhiechei' Sciin'or «tzcnr Fiorellr isl in 'Neapel geslorben Spanien. Ter Verwaltiirigscalh von Spanien a.uchmigw die Bedingnnge» zu einer Regierungsanleihe von 5'« Million«! Psnaland. Ter englirchc Kreuzer „Tstonde" mit der Leick.e des Prinzen von Battcnherg an Bord ist in Fnnchn! eingelrvttcn Rustland. Jn ZndrvSe. rrnweil 3'Tilnn. wurde der üraclitirche Gastwirlh Hernianrslt. ein Tüiabrraer Oireis, nebst >n»e,ii Sohne, seiner Schwiegertochter und zwei Enkelkinder», die rm Aller ve:r -l bis 0 Jalire» standen, während des Schlarrs »rit '.'lul ieb«, er mordet. Alle vorhandene Baarichait wurde geraubt. Tie Mörder sind zwei angeblicue Baucrnlnechte. welche bei Hermann:-!, über nachtete» : man abrubt, daß dieielben einer lürigst aii'gelauchten iliänberbande aiigehören. Tnrtci. I» Konstantinopcl wurden 25 Armenier ad 2>e: lasier und Ueberbrinn« von Tiohbriefen an armeiiirclre Rolabe!,' verhaftet. Unter ihnen wurde ein Studircnder der Medizin als Bcrfasser des Trohbrieses an den kürzlich ermord««! Bankier Karaghenzian enniltelt. Tie Untersuchung in dieser AngelegenI»«: dauert noch fort. Ter türkische Botschafter i» Paris erklärte sormell die Meldung aus London von angeblichen Verhandlungen zwrichc» dcr Türtt nnd iliußlnnd snr »nrichiig. Auch die rn'sische Telegraphen Agentur kann aus autorisiilcr L.ucllc veisicher», daß die von gr wisse» Organe» der aiisläirdi'chcn Preise verbrerielcii Gerüchie über dcn angeblichen Plan einer Thcilnirg der Türkei oder eine Bündnisses zwischen Rußland und der Türkei nicht die gering,!: Begründung haben. In Aintnl, Amasia und einigen Orten der Viiajets Wan und Tislis ist die Stimmung erreg:. Morr besürcht« Gewaltthätig- keiteir gcaen die Armenier Bnlgaricn. Fürst Ferdinand von Bulgarien ist von Rom abgercisl. ohne in, Luirrnal aeweic» zn sein, was Niemanden wundert, da er nicht als Fürst von Bulgarien, sondern als Her: Francois Morrat »ach Rom gekommen war. um in einer Gewissens- angelegenheit dcn Sinn des Papstes zu rnvrschen. T ic Absichi. welche ihn hierbei leitete, war, nicht vom Papste in Sache» der Umlaufe seines Sohnes »»mögliche Ziincsländnisse zn erwirken, sondern eine aenane Tarstclluna der Umstände z» geben, welche st», so und nicht anders z» handeln Notlügen nnd der mildernden Umstände wcrih erscheinen lasse». Der Papst empfing ihn mit mitlcidsoollem Wohlwollen, berichtet ein nach Frantreich abgcgangr- »cs Telegramm. Er sagte ihm, daß der Jrrlhnm eines Fürsten in reogröicii Tinge» doppelt tadelnswert!, sei. Sein Fall sei nach de» '«erlichen Versprechungen, welche ec dem heiligen Stuhle ge-, geben, ein bewriders schwerer nnd trauriger. Niemals dürfe er! hoffen, daß die Kirche seine um weltlichen Gutes willen begangenes Irrung guthieße. Das wäre ihre eigene Vernrtheilung. Sie^ werde bete» und für ihn von Gott lene Kraft erstehe», deren er zu; bedürfen scheine Ter Fürst war. als er von dcn päpstlichen Ge-, mächern sich nach der Staatstanzl« begab, um den Kardinal! Rampolla zu besuchen, sehr erschüttert. Trotz des strengen Inkognitos trug der Fürst bei der Audienz alle Dekorationen. Erl wird sehr b-mcrkt, daß Kardinal-Staatssekretär Rampolla entgegen^ dem herkömmlichen Gebrauche dem Fürste» Ferdinand de» Bestich im Namen des Papstes nicht erwiderte. Man erwartet in Sofia die unverzügliche Rückte!,r des Ober hostnarichalls Grasen Foras. Derselbe soll dem Ezaren ei» Schreibe» des Prinzen Ferdinand überbracht haben, in welchem der Eznr gebeten worden sei, eine Pnlhenstcllc bei der Taufe des Prinzen Boris z» übernehmen. — Nach der „N. Fr. Pr" soll der Papst dem Fürsten Ferdinand mit der großen Er kommiinikation gedroht haben. Fürst Ferdinand, der inzwischen in Wien «»ge troffen ist. soll daher beschlossen haben, den Prinzen Boris nicht orthodox taufen zu lassen. Es herrsche darüber große Bestürzung in bulgarischen Negieriingskrei'cn. Tie Demission des Kabinets St ilow stehe bevor, und die Ernennung eines Kabinets Grekow- Pettow werde erwartet. Stoilow theile den Wunsch deS Volkes nach rin« Konversion »nd sei dahin engagirt. während Grekow der Ansicht kei, daß dcr Ucbcrtritt des Prinzen Boris welcher für Bulgarien nur ein sekundäres Jntcresie habe, io lange Prinz Ferdi nand regiere, eventuell sich bis zn seiner Grvßiähriateit verschieb«! lasse. j Amerika. Tas Komitee des Senats rn Washington sürl auswärtige Angelegenheiten brachte eine Resolution ein. in! welcher erklärt wird, es sei die Ansicht des Kongresses, daß dcr Krieg ani Euba eine Ausdehnung erreicht habe, welche alle civili sine» Mächte anqinac. Diesem Krieg rollte »nn die Basis Völker rechtlicher Kricgsührung gegeben werden. Tic Rewlntü'n erstickt dcn Präsidenten Elcveland, sich zu bemühen, in frcnnd'ckiaslichcm Sinne ans Spanien einzuwirkeri. daß dasselbe den Ansstä»discl,en die Rechte einer krieastrhrenden Macht zugcstehe. Bfnka. Im Hinblick an: die Absicht verichiedciier Gesell schasten inr „Rand", ihre Miner; rn schließen, erlies: Präsident Krüger eine Proklamation des Jnballs. cs liüze» genügende Grund' rr dem Verdacht vor. daß die beabsichtigte Schließung der Minen «cn fortdauernde» siörcnde» nnd »»gesetzlichen Bewegnngc», welche in letzter Zeit Platz acgr'fscn haben, zur Last zu lcac» >«: eine so willkürliche Schließung der Minen müsse den Inhabern der Shares weit ietzk, ist es angezeiat. Talen aus die Zustände sie» starben Mt rund «er 800.tt00 Familien sind Gulden Jahreseinkommen haben, daher die rnrchtharc Zmrahmc der MassennuSwandcriing. In seinem „Volkswiriliichatittchen Rückblicke a»f die Lemberg« Landesausstellung 180t" bemüht der polnische Verfass« Glabinski darzuthun, „daß ans allen Gebieten des volkswirthschastlichen Lebens i» Galizien namhafte Ertrüge erzielt worden sind", konstatlrt aber glcichwol,!. daß ans einen Vauembesitz in Galizien „durch schnilllich blvs 568 Hektar und nach Abrechnung des nicht selbst ständigen Grundbesitzes eine noch kleinere Grundfläche" entfällt, wozu rr bemerkt: „Die mittleren Besitzer in Galrzlen sind keine Bauern, sonder» gehören der höheren sozialen Klasse der Groß grundbesitzer a». mit denen sie höhere Anstandsbedürsniffe gemein naben, ohne in den stark geschmälerten Etiinahincn Deckung zu finden. Als unmittelbare Folae dieser prekären Lage «scheint die zunehmende Verlcduldilng oes mittleren Besitzes, wodurch seine Widerstandskraft noch mehr geschwächt und seine endgiltigc Auf. lösung vorbereitet wird " Zur Vervollständigung des sozialen Schattenbildes dient die Thaisack,c, daß „eine veträchtliche Anzahl von Personen, nahezu ein Prozent aller Ber»sstl,ät!gen. in Galizien im Ausichnnk geistiger Getränke ihre B« schäftlgung" findet, beinahe ausschließlich — Juden, und daß „die beträchtliche, dem land- wirihschaftlichcn Berufe abgeneigte — israelitische Bevölkerung GalizlenS vorzugsweise" dazu beiträgt, „daß das Handclsgcwcrbe daselbst in maßlose und krankhafte Konkurrenz airsneartet ift. die einerseits dem Auskommen eines kräftigen kau'männilchcn Mittel standes im Wege steht, andererseits aber drrrckr Steigern»« der Vermittclungskosten lZwischcnhairdel) sich sowohl den Prodirktions- als auch den Konlnnttwiiskrästc» des Landes empfindlich fühl bar macht." Ararrkreick». Kardinal Richard hat d«, Frariengeiana in dcn Kirchen von Paris, der sich trotz der kanonischen Vorschriften ein zubürgcrn begann, als Solo nnd im Chor, selbst bei Gottesdiensten Privaten Charakters wie Hochzeiten u. s. w- verboten. Ter Grund hierfür ist in Mißbräuchen rn finden, die sich namentlich bei Mit wirkung berühmter Sängerin»«! in einzelnen Kirchen heraiisgcsteM hatten. I» solchem Falle wurde nicht selten die Ordnung durch die Menge dcr herbeiströmenden Zuhörer gestört, es fielen auch unpassende Bemerkungen „nd wurde sogar Beifall geklatscht Es heißt nun, daß dem Kardinal eine Bittschrift wegen Zurücknahme i Schaden zirsügeir »nd die Entwickeln»« der Nrinen Industrie ! hindern. Deshalb erkläre er, das; die Regierung wie früher nach ' drücklich sortsahcen werde, eine friedliche Emwickcliing dcr Minen Industrie sicherzuslellcii. Jeder, dcr verrücken werde, diese Ent wickelung z» stören, werde der schärstcu gesetzlichen Strafe veriallen . Jcder. der sich des Aufruhrs odcr des ungesetzlichen Widerstandes gegen die Regierung irr den Goldfeldern schuldig mache, werde anßerdem noch seiner Rechte und seiner Habe verlustig gehen. Tie Regierung sei vorbereitet, den Ersatz an Arbeitsstätten in den Goldgruben durch eingeborene Arbeiter zn erleichtern Nach einer Meldung der „Pall Prall Gazette" wäre eine ernste Revolution in Khartum z»m Ausbruch gekommen. Tic Oberherrschaft des Mahdi wäre Ihatsächlick, zn Ende. Tic Revost: kiv» wll bervoraernsc» worden sein durch innere Zwistigkeft«, zwischen Stämme» des Innern »nd Anhängern der mahdisiischen Sekte. zWiederholt.s Knust und Wiisclischast. -s Dritter Orchester-Abend, veranstaltet von Herr» Jean Louis Nicodö. Von den größeren Eonwositionen Nicodö's stehen leine s i n f on i' chrn Variationen «E-u»»!. op 27) in bester Erinnerung, nicht mir hier an dcr Wirkungsstätte des Künstlers, sondern auch anderwärts, Ivo das Wer! an hervor ragenden Eoiiccrlinstitntcn mit immer gleich ehrenvollem Erft'lge zur Aufführung gebracht wnrdc. Es ist eine ernste, von künstle rischer Noblesse durchdrungene Arbeit, die NüoW rnii den Varia liorrcn breret, keine dcr gewöhnlichen Versuche nnd koirstaviml!! Icken Spielereien, ein Thema nach allen Nichrmige» der Phra e und der gegebenen Vorbilder in dritzendfälliger Behandlung an' treten zn lassen - hier leite» den Komponisten ernste Kiinft Prinzipien, das Strebe», i» formschöner Gcsialtnirg »le'odrsclrc Schönheit mit der Kunst der Stimmsührirna zu verbind«,. Meister der Themas zn bleibe» und der steten Steigerung der Variiriina Rechnung zn tragen. Ties Alles ist. wie man srül er :rr beionen bereits Gelegenheit hatte, Herrn Nicotm trefflich gelimaen, io daß sei» Variationen überall, wo ihnen ernste Veurkl eiinng entgegerr-- tritt. einer wannen und sympathischen Ansnalrmc sicher rein dunen. Im vorgestrigen Eoncert ist das Werk wieder am das Ehrenvollste ausgezeichnet nnd mit allgemeinem Bestall aiiigeiiommc» worden. Das wenig bekannte J-rnoll-Eonccrl für Violoncel! von Rovcrt Volkmann, das man hier vielleicht zm» ersten Male hörte, gab Herrn Friedrich Grktzmachrr i»n. au? Köln Gelegenheit, sich als vornehmen Vertreter seines Jiiftriimeirls zu gcriren In der Bildung des gesangrciche». weittragenden Tones, sowie in der sichere», markigen Boaenftihrunq läßt Herr Grützmachcr iun. viel Aehnlichkcit mit der Meisterschaft seines berühmten Verwandten, des Dresdner Conccrtmeisters Kanin,ervirtuosen Grützmachcr er- Dresdner Nachrichten. Rr. .1«. Leite A. Freitag. LL. Januar 18 US
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)