172 der Kraft der Wasserräder ihr Ende erreichen. Es wanderten diese Oefen herab von den Bergen in die Thäler und Gräben zu den Gewässern. Man erbaute hölzerne Hütten, setzte in dieselben den Windöfen ähnliche Oefen, nur mit grösseren Dimensionen und versah sie mit von Wasserrädern getriebenen Blas bälgen, legte ausser der Hütte Erzröstplätze und Kohlbarren an. Solche Hütten nannte man Stuck hütten, die Oefen selbst Stucköfen, auch Wolföfen, welch’ letztere Bezeichnung aber in Kärnten selten vorkommt, auch Plahhütten (von plahen, blasen) oder Radwerke von dem Wasserrade der Blasbälge. Die Stuckhüttenbesitzer hiessen Radmeister. Im Laufe der Zeit finden sich verschiedene Längen- und Querschnittsformen; im IG. Jahrhun derte waren die Stucköfen 6 bis 8 Fuss hoch, der horizontale Querschnitt war ein Rechteck von 3 Fuss Breite und 4 bis 5 Fuss Länge (Agricola). Allmälig ging man auf kreisrunden Querschnitt über und er höhte die Oefen. Im 18. Jahrhunderte erreichten die Stucköfen vom Boden bis zur Gicht schon die Höhe von 12 Fuss und kamen die Dimensionen und Schnittformen den damaligen Floss- oder Hochofen formen nahe, zwei abgestutzte Pyramiden oder Ke gel übereinander. Die Stucköfen hatten auf der Vorderseite (Brust seite) unmittelbar vom Boden herauf eine Oeffnung von 2 Fuss im Quadrat, die beim Betriebe mit einem Lehmkuchen verschmiert war. Diese Oeffnung diente zum Herausscliaffen des Schmelzgutes, auch wurde daselbst der Wind eingeblasen. Man bohrte mit einem Holzkeile in den Lehm ein Loch und setzte die Düsen der Blasbälge an, welch’ letztere auf Rollen beweglich waren, um sie leicht wegnehmen zu kön nen. In der, der Brustseite gegenüberliegenden Seite war eine Spalte von 2 Fuss Höhe, 4 bis 6 Zoll Breite