Geschichtliche Entwickelung der Roh eisen-Production in Kärnten. Die Eisenerzeugung, der hervorragendste In dustriezweig des Landes Kärnten, hatte lange vor Christi Geburt einen Ruf erlangt, welcher in den Schriften der alten römischen Klassiker seinen Aus druck findet, indem wohl keines Industriezweiges Norikum’s dort mehr gedacht wird, als der vor trefflichen Eisen- und Stahlbereitung durch die Einwohner dieses Landes, zu welchem Steiermark und Kärnten gehörten. Die Eisengruben des letzteren, nach Strabo die Eisenstätten der Taurisker, haben im Alterthume der Stadt Noreja, zwischen Frisach und Neumarkt gelegen, eine Berühmtheit verliehen und das hohe Alter ihres Betriebes wird durch die in der Umgebung des Hüttenberger Erzberges auf gefundenen Römersteine mit keltischen Namen und die auf eine Meile im Umkreise vorfindigen zahl reichen, nun mächtig mit Dammerde bedeckten Eisenschlackenhügel und darin gefundenen Antiken bezeugt. Urkundliche Nachweise über den Bestand ein zelner Eisensteinbaue und Schmelzwerke liefert die Zeit der karolingischen Kaiser und Könige. Sie sahen den Bergbau in ganz Deutschland als könig liches Regal an, behielten sich Bergzinse, die Ver leihungen auf fremden und Privatgründen, oft den Bergbau selbst bevor und belehnten mit diesen Rechten häufig Erzstifte und hervorragende Per sönlichkeiten des Landes.