140 Früher wurden die Sensen aus Frischstahl (Gärb- stahl) erzeugt. In neuester Zeit haben jedoch die meisten Werke in Folge des hohen Roheisenpreises oder aus andern örtlichen Gründen die Stahlfrisch feuer eingestellt. Glödnitz erzeugt Sensen, Sicheln nur aus gekauf tem Frischstahl. Brühl und Wolfsberg kaufen den Rohstahl von Schwemmtratten und Eibiswald und haben mit Bes- semer-Stahl von Turrach einige Versuche gemacht, welche jedoch nicht ganz nach Wunsch ausgefallen sein sollen, weil die Sensen aus Bessemer-Stahl zwar sehr schön, rein und klangvoll waren, sich sehr gut tangein Hessen, eine ausgezeichnete Schneide hatten, aber die Schneide nicht behielten. Es wird desshalb aus dem Frisch-Rohstahl ein doppelt gegärbter Stahl für die Sensen erzeugt. Die Sensen aus Gärbstahl lassen sich gut tan gein, schneiden ausgezeichnet und halten die Schneide, welch’ letzterer Eigenschaft insbesonders die Kärnt ner-Sensen ihren Ruf verdanken. Die Sensen gehen meist nach Russland, Ungarn, Kleinasien. Der Absatz nach Südfrankreich hat in Folge des deutsch-französischen Krieges beinahe aufgehört. Jessernigg in Himmelberg erzeugt sich den zur Sensenerzeugung nöthigen Stahl grösstentheils selbst. Schurz erzeugt dagegen wieder 40000 Sensen ausschliesslich aus Hefter Bessemer-Stahl der Hüt tenberger Eisenwerks-Gesellschaft. In neuester Zeit ist es auch der letztgenannten Gesellschaft gelungen, durch eine sorgfältige Sortirung des Bessemer-Stah- les einen grosser Absatz für die Sensen-Gewerke in Steiermark, Tirol und Oesterreich zu erobern. Wenn man nun die vorangeführten Daten zu-