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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 23.11.1906
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1906-11-23
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19061123013
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1906112301
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1906112301
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1906
-
Monat
1906-11
- Tag 1906-11-23
-
Monat
1906-11
-
Jahr
1906
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 23.11.1906
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liileiM«'«» liliil klüR-Irtillrl Merl »imre, — UstlisuI uoct I*1Ätz6r 8tl»88v 80. vertlicheS unv Sächsisches. — Di« «estrige 38. öffentliche Stadtver.rduetrn-Sitzuiig fand unter dem Borsitz deö Borslchcrs Juslizrals Dr. Stöckel stall. Au» der Rcgtstrande ist tu erwähnen ein RatSichrerven betreffend den Umdau und die Verbreiterung des innersten Stücke» der Annenstraße, in dem der Rat mit« teilt, das; er beschlossen hat, die Verbreiterung bis nächstes Jahr zu verschieden. Die Bäume sollen etwa» enger gepflanzt werde», als es ur>prüng1>ch vorgesehen war. Das Kollegium »ahm da von Kenntnis. — Weiter verlas der Vorsteher ein Schreibe» der Ortsverwaltung Dresden des B e rda n d e s d e r inGe - mein de- und Staatsbetrieben beschäftigten Arbeiter und Unterangestellte», mit dem sie eine von den städtischen Arbeitern gesagte Resolution übersendet, die die Erledigung ihres Gesuches um Gewährung von Lohn- — Teuerung»- — Zulagen und um Verkürzung der Arbeits zeit zum Gegenstand hatte. Es wurde an den Rat abgegeben. — Der Vorstand der Dachdecker» Innung sprach in einem Schreiben den Wunsch aus, die Dachdeckerarbeiten sür den Rathausneubau nochmals auszujchrciben, da diese nur in zwei Losen vergeben worden seien. Diese haben zwei 'Dachdecker erhalten, die die Aussühruilg in Kalauer Ziegeln veranschlagt halten, während die anderen andere Ziegel in An schlag gebracht haben. Rach einer kurzen Begründung dieser Wlinichc durch St.-V. Kunath sprach sich auch St.-V. Schriftführer Un rasch dafür aus, oa die Vergebung an nur zwei Bewerber ein« Rücksichts losigkeit sei. St.-B. Schriftführer Glüh erläuterte das Zultandekommcn des Beschlusses im Hochbauausschuß und be richtete. bah Vaural Bräter das Kalauer Material empfohlen habe, das nur zwei Dachdecker in Anschlag gebracht Hoven. lÄha-Ruse begleiteten dioj« Ausführungen, da schon vorl-er St.-V. Kiinath freundschaftliche Beziehungen zwischen Baurat Bräter und den betreffenden Dachdeckern ln Erwähnung ge- bracht hatte.) Justizrat Dr. Stöckel stellte sür die nächile Sitzung ein erschöpfendes Referat über die.Mtgelegenheit in Aussicht, da er, wenn er die Angelegenheit so bciände, wie im Kollegium angegeben worden sei. dem Rat den Vorschlag machen werde, die Arbeit doch noch einmal auszujchreiben. — Der erste Punk, der Tagesordnung betras die Wahl eines neuen besoldeten Stadtrates an Stelle des am 1. Januar in den Ruhestand tretenden Stadtrates Fischer. Der Vorstand und der Wahl ausschuß schlugen folgende Herren zur Wahl vor: Beigeordneter Haupl in Duisburg, Sladtrat Neichardt in Bautzen, Bürger- incijler Dr. Neichardt in Kilchberg i. S. sin der Reihenfolge der Slimmenzahl. die aus sie bei der Stadlratswahl am 13, September entfiels, weiter Bürgermeister Dr. Lehmann in Döbeln, Stadlrat Dr. Niedner in Meißen und Bürgermeister Schicken ui Leisilig. Im ersten Wahlgange waren 62 Stim men abgegeben, die absolute Mehrheit war also 32. Im ersten Mahlgänge erhielt Haupt-Duisburg 31, Reichardl-Bautzen 24, Dr. Rclchardt-Kirchbera 4, Dr. Niedner-Meißen 2 und ^chickerl-Lcisnig 1 Stimme. Im zweiten Mahlgang« erhielt Beigeordneter HanptnDuisburg 39 von 63 Stimmen. Er war damit gewählt. Reichardt-Baiitzen erhielt 22, Dr. Reichardt- Kirchbcrg 1, Dr. Niedner-Meißen- 1 Stimme. — Weiter wurde beraten ein Antrag der St.-V. Uhlig und Genossen, die Ver sorgung aller bedürftigen Dresdner Schul sinder m i t M i t t a g skvft belr. Der Antrag lautete: „Das Kollegium wolle mit Rücklicht darauf, daß eine überaus große stahl Dresdner Schulkinder ohne ausreichende Kvst tüeibt, daß auch nach dem Geschäftsbericht des Vereins zur Speisung bedürftiger Schulkinder von diesem Verein nur ein Bruchteil der großen Zahl wirklich bedürftiger Kinder warme Mittags- kost erhält, beschließen, den Rat ersuchen, so schleunig, daß pe noch sür diesen Winter ausgesührt werden kann, den «tadt- verordneten eine Vorlage über die Speisung aller bedürftigen Schulkinder zu machen: für die Zukunft und auf die 'Dauer durch Schaffung eigner Speiseanstalteii die Speisung zu be wirken und den Stadtverordneten darüber eine Vorlage zu mache»: im übrigen die tätige Mitwirkung des Vereins zur Speisung bedürftiger Schulkinder nicht auszuichlagen." St.-V. Uhlig begründete den Antrag in sehr ansführlicher Rede. Ter Antrag wurde hinreichend unterstützt. St.-V. Dr. Vogel würdigte die Tätigkeit des Vereins als sehr segens reich, wenn er sein Ziel auch nicht voll erreiche. Es erscheine ihm notwendig, dem Verein größere Mittel zuzuführen. Die Be- 'irebimgen der Antragsteller halte er nicht für richtig. sNufe: Sehr richtig!> Er holte es für das Nichtige, daß der Rat sich m» dem Verein zur Speisung bedürfliger Schulkinder ins Ein vernehmen setze und ihn unterstütze. Die Tätigkeit des Vereins beschränke sich nicht darauf, daß er soundsooiele tausend Mark ausorinae. sondern sie gipfele in der ausopfernden Licbestätig- keil zahlreicher edler Männer und Frauen. (Lautes Bravo! Sehr wahr!) St.-V. Schriftführer Un rasch bemängelte es vor allem, daß der Antragsteller bei der Kritik der Stadt behörden nicht auch an deren Aufwendungen für wohltätige stwecke erinnert habe. Er bezweifle auch, daß alle Eltern wirr- I ch die Absicht hätten, für ihre Kinder zu sorgen: solange noch viele bedürftige Leute Geld zu Versammlungen und verwandten Zwecken übrig hätten, sei ein eigentlicher Notstand nicht vor- müden. Der Bedarf werde auch sehr hoch sein, da etwa 5000 bedürftige Kinder vorhanden seien. Er stellte den Antrag, den belr. Antrag abzulchnen und den Rat um Auskunft zu er suchen, ob aus Stiftungen Mittel für den Verein zu beschaffen eien. Als St.-V. F l e i ß n e r aus den Zukiinflsstaat z» sprechen kam, warf St.-V. Vizevorsteher Dr. Höckel dazwftchen: „'Da ivird's »och viel trauriger!" sGelächler.j Nach längeren Ans- iührungen desselben Redners sprach St.^Z. Schriftführer Glüh über die Frauenarbeit: die Frau gehöre in die Familie, wo sie Svarsinn und Gottvertraucn erhalten könne und müsse. Schließlich wurde er vom Vorsitzenden ermahnt, keine sozial- politischen Erörterungen vorzulragcn. St.-V. Dr. Hopf stellte den Antrag, die vorliegenden Anträge und den Antrag Ünralch an die vereinigten Ausschüsse zu verweisen. Der Antrag Dr. Hops wurde abaelehnt. Oberbürgermeister B e u t l c r stellte stit, daß auch andere Vereine sich mit der Speisung von Schul- kinoern befassen. Werde ein Gesuch dcS Vereins um Unter- siützuna kommen, so werde es der Rat wohlwollend behandeln. Er verwies dabei auf den Rechtszustand, nach dem alle Eltern, deren Kinder so unterstützt würden, die politischen Ehrenrechte verlieren würden: das wollten wohl die Antragsteller selbst nicht. Aon einem Notstand in Dresden jetzt zu reden, sei ganz un gerechtfertigt: es sei sehr viel Arbeitsgelegenheit vorhanden. Mit den Fleischvreisen, und mehr als diese, seien auch die Arbeitslöhne gestiegen. sBravo!) St.-V. Schriftführer Un- rasch führte schließlich aus, daß die Einbringung des Antrags letzt nur ekn Wahlmanöver sei : die armen Kinder seien den An- iragstellern ziemlich gleichgültig. Er habe auch vor der Wahl den Mut, seine Ueberzeugung offen ausziisorechen. Die Sozial demokraten beabsichtigen nur, die Wohlhabendere» als hart herzig und vergnügungssüchtig darznstellen. Ms der Antrag auf Schluß der Debatte gestellt Ivar, wendete sich St.-V. Vizeoorsteher Dr. Hackel gegen den Schluß, da man die Worte des St.-V. Fleiß »er wider legen müsse, der behauptete, daß die Sozialdemokratie iür die nichtomamsierten Arbeiter eintrete: das sei eine ungeheuerliche Phrase. Der Schlutzantrag wurde angenommen. Nack einem ausnehmend ausgedehnten Schlußwort des Ht.-V. llhlig wurde der Antrag Un rasch gegen 8 Stimmen an- genommen. — Zu den früheren Beschlüssen der Stadtverord neten über den Bau des neuen Schlachthofes, die dabin gingen, einen aus 4 Ratsmitgliedern und 8 Stadtverordneten beliebenden Ausschuß einzusetzen mit der Befugnis, im Rahmen der gefaßten Beschlüsse den Vieh- und Schlachthos zu errichten, und aus der Ekbselte einen zweiten Eingang für die Baulich keiten zu schaffen, hatte der Rat eine ablehnend« Haltung ein genommen. Dazu beantragten nunmehr die Ausschüsse, beim ersten Beschlüsse über den gemischten Ausschuß stehen zu bleiben, wegen des Antrages aus Anlegung eines zweiten Einganges von der Elbseite her den Rat z» ersuchen, eine Ausstellung der durch den Bau und den Betrieb dieses zweiten Ernaonges sich er gebenden Aufwendungen hernberzugeben und sich die Ent schließung wegen des zweiten Einganges bis zur Herübergabe lener Aulstellung vorzubehalten. Zum ersten Punkt dcS Gut achtens beantragte St.-V. Dr. Krumbiegel, einen aus sechs Ratsmitgliedern und sechs Stadtverordneten bestehenden Aus schuß einzusetzen. Das Minderheitsgutachten wurde nnt 25 gegen 23 Stimmen angenommen. Im weiteren wurde das Mehrheitsaulachten angenommen. — St.-V. Vizeoorsteher Dr. Häckel übernahm den Vorsitz. Vom Rate lag der Bericht über das Ergebnis der lieber »ah me der beiden Straßenbahnen und den Abschluß der Städti schen Straßenbahn für 1905, sowie die Verwendung des Reingewinnes der Städtischen Straßenbahn von 1u05 vor. Das Ausschußgutachten ging dahin, von den eingegangenen Dar legungen Kenntnis zu nchmen, icdoch abweichend von der Rals- vorlage zu beschließen, nicht den gesamten Reingewinn vom Jahre 1905 in Höhe von 642 958 Mk, 35 Psg., sonder» nur 542 958 Mk. 35 Psg. zur Begründung eines Erneuerungsfonds zu verwenden, den Restbetrag von 100000 Mk. aber als ab gerundeten Ueberschuß aus dem Betriebe der vormaligen Deutschen Straßenbahn-Gesellschaft ans das zweite Halbjahr I9M in den Ueberschuhsonds einzustellcn, den von der begebe nen Anleihe von M Millionen Mark verfügbaren Restbetrag von 2 500 000 Mk. zur Begründung eines Erweiternngsfonds zu bestimmen, die Richtigsprechung der Gesamtbilanz der Städti schen Straßenbahn nach dem Stande von« 1. Januar 1906 bis nach der Prüfung durch das Städtische Nechnungsamt aus zusetzen. Bürgermeister Dr. K retzschmar machte die Mit teilung. daß man in diesem Jahre mit einem Ueberschuß von etwa 350 000 Mk. abschließen werde, was eine Verzinsung von 5'/» Prozent bedeute. Das Kollegium stimmte den Ausichuß- anträgen zu. — Auf Antrag des Finanzausichusses beschloß das Kollegium, den Sladtrat Professor Dr. Lehmann in die Gehaltsstufe von 8000 Mk. ausrückcn zu lassen. — Schluß der Sitzung 10 Uhr 30 Minuten. — Es folgte eine geheime Sitzung. — Im Dresdner Elektrotechnischen Verein sprach Professor Dr. Wuttkc über die wirtschaft liche Entwicklung dcrdcntschen Elektrotechnik. Ausgehend davon, daß beim Auskommen einer neuen Industrie zwischen Darbietung ganz neuartiger Dinge sFerniprecher oder vergleichen! und von Ersatzmitteln für bekannte Einrichtungen zur Erzielung bestimmter Zwecke sBeleiichlungsmittcl usw.j zu unterscheiden und in dem einen Fall aus große Einsührungs- arbeit, in dem anderen aus Preiskampf zu rechnen ist, zeigte der Herr Vortragende das Eigenartige im Entwicklungsgänge der elektrotechnischen Industrie, die in den neunziger Jahren dadurch gekennzeichnet ist, daß die FabrikationSacielljchasten die Finanzierung von Bctricbsnntcrnehmungcn selbst in die .Hand nahmen. Tamil wurde der Preiskampf, der dem sonst ge wohnten Gang der Geschäfte entspricht, ausgeschaltct und ein wesentlicher Maßstab sür die Bewert»»« der Fabrikate ver loren. Wen» auch erfahrene Praktiker urteilsfähig genug seut werden, um richtig zu rechnen, so könnten doch bei unvorsichtige rer Behandlung schwere Fehler nicht ausbleiben. namentlich dann, wenn Bankspekulationcn die Gründung komplizieren. So kam cs denn auch zur Khstse. Auf die Krise folgte, wie immer in der Industrie, hie Koiizentralionsbewoaung, und sie brachte mit sich erstens die Einbeziehung des bis dahin außen gebliche nen Bankkapitals und zweitens damit zugleich die internationale Fundierung, bei der die Palentgesetzgcbung mithilft. So zeigt die elektrotechnische Industrie zum ersten Male in deutlicher Form, wie deutsches Kapital ins Ausland dringt und dort Neiigründunacn schafft. Nickt die Ware wird exportiert, sondern deutsche Kraft begibt sich ins Ausland und betätigt ssick dort produktiv, immer noch gestützt auf die Heimat. Nach dieicr Richtung ist also die Entwicklung der deutschen elektro technischen Industrie so, daß man mit Befriedigung davon Kenntnis nehmen kann. — Der interessante Vortrag wurde mit lebhaftem Beifall ausgenommen. — Zwei Exp c r i m e n t a l v o rt rä g e auf psychischem Gebiete hielt am Bußtage Leo Erichsen im Palmengarten vor vollbesetztem Saale. Der Beifall, den er auch diesmal mit :einen Auslührungen errang, war außerordentlich warm und andauernd, wußte er doch seine Zuhörer so zu fesseln, daß sie selbst nach 2-ßrstündigem Ausharren noch aus der Vorführung eines Experiments bestanden, daß auch die dritte Stunde der Darbietungen voll wurde. Alle Experimente gelangen vor- züglich, so einige verblüffende Rechenkunststückchen, das blitz schnelle Bestimmen des Wochentages zu jedem beliebigen Datum, das Erheben von zweistelligen Zaklen zum Quadrat und Kubus und das Ziehen von Kubikwurzeln im Kopse aus jeder Zahl bis eine Million mit Angabe des ZahIenresteS: ebenso sicher aab Erichsen 30 ihm einmal genannte Gegenstände der «Reihe nach Mieder, ja, er verflocht ihre Reproduktion mit einigen Rechenkunststückchen und der gleichzeitigen Rezitation eines Kabarettscherzes, um zu zeigen, daß der menschliche Geist wohl in der Lag« sei, mehrere Funktionen auf einmal auszuüben. Weit interessanter noch als seine Experimente war sein Vor- trag, in dem er eine Menge guter Ideen und brauchbarer Ratschläge zur Erlangung von persönlichem Einfluß uttd von Energie zum besten gab. auch im zweiten Teile sehr erheiternde Darstellungen von Mediumentlarvungcn und ähnliches bot. Den Schluß bildete ein glänzend gelungenes Führungsexperimen!, bei dem sich der Vortragende lediglich durch den energischen Willen seines „Mediums' zu einem versteckten Gegenstand sichren ließ. Das Publikum gab, wie gesagt, durch lebhaften Beifall kund, daß es vollauf auf die Kosten gekommen. — Der Vortrag des Herrn Dr. P. Schwahn. Direktor der Gesellschaft „Urania", mit Lichtbildern nach eigenen Auf- nahmen des Verfassers, erzielte vorgestern im Gcwerbebause bei zahlreichem Besuche schönen Erfolg. „D e r j ü n g st e A u s. bruch des Vesuvs' lautete das Thema, dos Herr Dr. Schwahn gewählt hatte. In vorzüglicher Ausführung ge- langen die Bilder, die von dem schrecklichen Zerstörungswerk zeugten. Aufmerksam folgte das dankbare Auditorium den be gleitenden Texlesworten und aeizte am Schlüsse des zwei- stündigen Vortrags nicht mit langanhaltendcm, wohlverdientem Beifall. — Nächsten Sonntag wird ein neuer Vortrag geboten: ^Tie Gletscher der Gegenwart »nd die Eiszeit unserer Heimat". Der Vortrag, welcher die alpinen Eisströme und ihre Phänomen schildert, sodann die Dokumente der Eiszeit und den Einfluß der großen nordischen Jnlandsvereisung aus die Gestaltung unseres Heimatlandes behandelt, wird gleichfalls Fon zahlreichen farbigen Lichtbildern begleitet sein. — An dem Vortragsabend mit Damen der Ortsgruppe Dresden deS GevirgSvereins für die Sächsische Schweiz sprach Herr Rentier Pi es old unterstützt durch ein reiches Bildermaterial über den Kurort „Abbazla tm Februar". — DaS 29. StiftungSsest der Ortsgruppe, welches am l8. November im Neustädter Kasino stattfand, nahm einen wohlgelungenen Ver> lauf.— In der Monatsversammlung am 20. November brachte Herr Oberlehrer Martin den 2. Teil seines anregenden Vortrags „liniere alten Führer und Reisewerke" unter lebhaftem Beifall zu Gehör. — Der deutsche Familienabend des Allgemeinen Deutschen Schulvereins Mittwoch, den 29. Novem ber, zur Erinnerung an die vor 25 Jahren erfolgte Gründung der Männerortsgruppe verspricht eine reiche Vortrags- ordnuna und dadurch einen genußreichen, patriotstchcn Abend. Die Festrede hält Herr Direktor Dr. Schäfer sDrcsdcn!, um- rahmt von Vorträgen des Mannergesangvereins „Tonnhäuscr" unter Leitung des an Stelle des schwercrkrankten Mniikdirck- tors Max Stranßky cingctretenen Herrn Kantors Nötzoldt. Außerdem stehen noch Rezitationen des Herrn Rezitators C. v. d. Ropp und Violinvorträge des Herrn Tonkünstlers Benjamin Mulmann, sowie ein nationaler Tanzreigen des Herrn Ballettmeisters Friedrich in Aussicht. Ein feiner Tanz soll den Abend beschließen. — Der Männergesangverein Dresden- Plauen veranstaltet unter Leitung seines Chormeisters, Herrn Seininaroberlehrcrs Kahr io, Dienstag, den 4. Dezem- ber. abends 8 Uhr im „Westeiidschlötzchen" ein Konzert, dessen Erträgnis zum Besten einer Cbristbeschcrung sür arme Kinder bestimmt ist. Zur künstlerischen Mitwirkung sind gewonnen worden die Herren Walther Kirchner in Dresden sKlcwierj und ! Walther Pfeiffer in Leipzig sBwstne!. Dem Konzert folgt Ball. — Die Hanseat io, Vereinigung früherer Handels schüler. veranstallet heute 9>/5 Uhr im Neustädler Casino ihren 17. Vortragsabend, an dem Herr Max Gabler als Ergänzung zu seinem Berichte über die Tompsersahrt nach Swcaborg eine zweite deutsche Vorlesung aus dem Schwedischen halten wird: „Vorgänge auf der Festung Sweabora während des Bombarde ments". — Am Sonnabend findet im Zoologischen Garten «in Sinsonie-Konzert von der Kapelle des Grenadicr-Regi- ments Nr. IM unter Leitung des König!. Musikdirektors O. Herrmann statt. — Mit einem zum größten Teile neuen Programm trat das Ed e n - T h e a t e r, Görlitzer Straße, am 16. November vo> ein das Haus bis zum letzten Platz stillendes Publikum. Die Vortragssoubrelte Hanna Eornciieu fand mit ihren gesanglichen »nd mimischen Leistungen uneingeschränkten Bestall. Ihr rech: sich wiirdig der aus dem vorigen Programm mit übernommen' Mr. Fred an, dessen gymnastische Leistungen aus dein Trape, von einer Fülle von Kraft und Gewandtheit zeugen. Eu.en sehr unterhaltenden Jongleur-Akt boten Miß Jessy und ih, komischer Diener mit manchen neuen Tricks, desgleichen gab Miß Viola ein fesselndes Dressur-Potpourri mit ihren Papageien und Kakadus. Der Humorist Harry Steiner trai mit neuen Schlagern voll zündenden Humors aus, und de. gSprech- und Spring-Clown" Kaiser löste durch seine drolligen Produktionen eine Lachsalve nach der anderen aus. Gönn Meinung bot eine köstliche Burleske. Mit einem unterhaltenden und durch die „Fixigkeit" verblüffenden burlesken Mal-Aki erfreuten King and Hüll die Anwesenden aists treff!ichn< »nd — um mit dem Beginne des Programms zu schließen - die „Fensterputzer und Lumpensammler" The LeopolteS vcr standen es, mit ihre» originellen Lumpenmoiereien den Abend vielversprechend cinzuleilcn. — Das Kabarett „Z u r W i nd m ü h l e" im Konzert Haus „Münchner Hof", Äreuzstraße 21. bietet dem Publikum eine Zusammenstellung bester Kräfte, die sämtlich neu stn Dresden sind. Das Ensemble ist seit dem 16. November i.-m einige neue Kräfte vermehrt worden, sodaß sich das Programm jetzt ohne größere Pausen abwickelt. Da sämtliche Vorträge :» dezentem Rahmen gehalten werden. Küche und Keller Bor züglichcs biete», läßt der Besuch des Etablissements nichts zu wünichen übrig. — Die Leitung des Dresdner Muse nwigwamS hat. um größere Abwechslung ins Repertoir zu bringen, für den Lauf der «saison verfchiedenr Gastspiele abgeschlossen, die neben dem festen Knnstlerkörper eiiihc»gehen sollen. Den Anfang macht der Altmeister Oskar Fürst, der am heutigen Freitag sein kurzes Gastspiel eröffnet. — Polizcibericht, 22. November. Die Ehefrau eines hie- sigeii Gewerbelreibciiben ist in dessen Abwesenheit von elmm an geblichen hiesigen Klempner in ei st er telephonisch ersucht wor den. ihren Mann wegen einer zu übernehmenden Arbeit zu ihm zu schicken. Bald darauf ist der angebliche Klempiicrmeister — längliche schmächtige Statur, graumelierter Schnurrbart — bei der betreffenden Frau erschienen und Hut sich von ihr während der Abwesenheit des Ehemannes eine» kleinen Geldbetrag geliehen. Die von ihm gemachlen Angabe» sind unwahr, und die Königl. Polizridiretlion ersucht uni Mitteilung sachdienlicher Wahr nehmungen, indem sie gleichzeitig vor diesem Schwindler warnt. ^ — Im Hause Pfotenhauer st ra sie 27 wurde am Sonntag nachmittag zwilchen ß44 und >/»7 Uhr, während die Inhaber der in diesem Hause befindlichen Geschäfte mit ihren Familien spazieren gegangen waren, ein Einbruch verübt. In dem Zigcirren-Spezialgcschäst von K. Martin hat der Dieb durch Nachschlüssel zwei Türen geöffnet und aus dem Ge- schäflslokal 165 Mk.. und in dem Milch- und Buttergeschäft von O. Lehnert aus der Ladenkasse und aus verschiedenen Kassetten, die erbrochen wurden. 95 Mk. gestohlen. Trotz sofortiger eifriger Nachforschungen ist es der Polizei bis heute noch nicht ge- lungen, des Täters habhaft zu werden. — Der Aus st and in der Lederfabrik Heinrich Vierling, G. m. b. H., ist beendet. — Der Weihnacht-katalog der Firma RudolvbSerbog. Berlin, ist in bScbs! eleganler Ausstattung erschienen. Mit seinem reichen und nützlichen Inhalt« nimmt er allsetiige» Interesse in Anspruch und erleichtert di« »ft schwierige Wahl der Festgaben. Artikel der Bekleidung und deö httuölichen Gebiauchs sowie Gegenstände der Innendekoration und Auöstat- tung, die sür diesen Zweck besonders in Frage koinmen. sind darin geschil- dert und durch viele Illustrationen veranschaulicht, so daß «L sür jedermann von Wett ist. diesen Katalog, den di« Firma aus Wunsch zusendet, zu be sitzen. — Alarmierungen derFenerwehr zu Bränden erfolgten am Bußtag abend nach dem Grundstück Wiesenthor st raße N r. 6 und gestern früh kurz nach ^7 uhx nach Kaitzer Straße 37. Der erste Brand war in einer Lkiiche im ersten Stock in Wwcscnhcit der Bewohner entstanden, hotte aber nur unbcdutenden Schaden verursacht. Er war von Haus bewohnern, die über eine Leiter durch das osienstehendc Küchen- senstcr eingestiegen waren, gelöscht worden. Der andere in einer Badestube im zweiten Stock durch aus der Osenseuerimg gesprungene Funken entstandene Brand richtete an Wäsche, Kleidungsstücken, Gebäudeteilen nstv. ziemlichen Schaden an. Auch hier konnten die Löschmannschaften, da schon die Bewohner die Gefahr beseitigt hatten, bald wieder abrückcn. — Ein Zwerg hohn mit vier Beinen ist kürzlich in Gohtis bei Dresden ausgebrütet worden. Der Besitzer des Tieres, Gärtiiercibesitzer Hugo Edncr-Obergohlis, hat es zur 3. Großen Allgemeinen Geslügclausstellung, dst vom 1. bis 3. Dezember der Geflügelzüchterverein „Elbtar" (Sitz Stetzsch! in Pschcidels Gastbos in Stetzsch abgebalten wird, ongemcldet, wo das muntere, vollständig ousgclnldcte Tier sicherlich großes Interesse bei allen Allsstellungsbesuchern erregen dürfte. — Döbeln, 22. Nov. Die Wassertriebwerks- desitzer an der Mulde zwischen Freiberg und Äcisnig hielten am Dienstag im Börsensaole des hiesigen Ratl-ouses eine Zser- iommluna ab, au der 40 Interessenten teilnahmen. Justizrat Roth-Döbeln hielt einen lsi/2 sstmdlgcn Vortrag über die Ab . fübrung der Bergwerkswässer'woraus die Versammlung Stellung nahm zu der Ableitung des zum Muldengebiete gehörigen Wassers durch den Rothschönberger Bergwerks-, st ollen nach der Tricbisch. Die TriebwerkshLsitzer an der Mulde erheben gegen diese MIestung schon seit 10 Jahren Schadenersatzansprüche. Ferner fand noch eine längere Aus- wracke über den dem Lanotage vorgeicaten Entwurf zum neuen sächsischen Wassergcsetz statt. Die Versammlung beschloß, durch eine Eingabe die Königliche Staatsregieruno zu bitten, den Entwurf zurückzuzichen und aus Grund der bischerigen Rechte der Wasscrtriebwerksbesitzcr einen neuen Entwurf auszuarbeitcn und dem Landtage vorzulegen. — In Rossen soll im Dezember die Jahresversammlung der Sektion „Sachsen" des „Vereins deutscher Forst beamten" stattfinden. ES ist dies das zweitemal, daß sich in diesem Jahre sächsische Forstmänner zu ernsten Beratungen in der freundlichen Muloestadt versammeln. Vom 24. bis 27. Juni hielt der „Sächsische Forstverein" seine 50. Jahresversammlung ab. Der „Deutsche Forstbeamlenverein" zählt über 2500 Mitglieder und beschäftigt sich u. a, mit der Eriichtuna von Försterschult». Die kn diesem Jahre von ihm in Temoli» «Kreisstadt,m Regierungsbezirk Potsdam) ins Leben gemsene Fachschule ist bereits überfüllt. Gegen 40 Anmeldungen mußten abgewiesen werden. — In Z w 1 ck a u - Morienthal erschoß sich aus seiuem Zimmer mittels eines Tcsckstngs der im 17. Lebensjahre stehende Sohn des Bicrbraucreibesitzers F. Man nimmt an. daß ein unalücklichcr Zufall den Tod des jungen Mannes herb«, geführt hat. — Klingenthal, 22, November. Einer armen Frau in Silbcrbach wurde in der Nacht zum Sonntag aus dem nur leicht verwahrten Stalle eine fette Gans gestohlen Der Dieb, wahrscheinlich ein Musikinstrumentenmacher, dürft« indessen seiner Beule nicht recht froh geworden sein, da er rn, dem Gänscitallc seinen Kastcckrug, m dem sich der Wochekioh» Drerdnev Nachrichten. 9»r. 323. Leite 9. e» Freitag, 23. November 1000
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