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- IM - Allerlei für die Zrauenwelt. Etwa» vom K le > »st ad t I e b e n. Na» MartHa Grunkwann. ..Ach. ich hebe «» zu.satt hier in dem kleine» Nafte. wo mau aus «Zchri-tl und Tritt de- obachtet wirb, und nie den Leuten etwas recht machen kann!" — 'Diese Klage hart mau nur zu üs». Nicht allein aus dem Munde junger grauen und Mädchen. fcl'Üit ältere Leute sink des öftere» nicht ganz »usrieden mit ihrem Lose, das Läden viel leicht bis »u dessen Emde in der Kleinstadt »erbringen zu müssen. Am wenigsten aber wohl göfälll es denjenigen. di«, nachdem sic i» der Grohtstadl gelebt. — vom Geschick i» eine kleine Stadt verschlage» wurde». — Sie sehnen sich sehr bald nach der Groh- itadt zurück, so. — sie werden das Heim weh nach ihrer früheren Umgebung über- hauvt nicht loS. — Denn wen» sic ihrer Gamcklmheil gvmäh sich auch nicht näher, am allerwenigsten aber in lästiger Weise um Nachbarn und sonstige Einwohner kiim- mein, umgekehrt ist eS um so mehr der Hall. -- «Ko kommt es. Kak sie die Tatsache, aus Schritt und Tritt beobachtet zu werden, bald geradezu unerträglich sinken. Es ist auch wirklich schrecklich, dieses lästige, neu- gierige Gebühren und Wsien der Mahrzahl. Ein redes, ,seMt das kleinste Ereignis, weih in kürzoster Frist die ganze Stadt. Aus einem Fünkchen wird «in Heuer, aus einer Mücke ein Elesant gemacht. Nir gends ist der Klatsch so zu Hause. als in der kleinen Stadt. Das kommt eben davon, dah sämtliche Bewohner sich kennen. Man spricht über „Den" und „Tic", — üder diese und jene Familie: natürlich, da es zumeist nichts Gutes ist. immer unter dem Siegel der Verschwiegenheit. Ja. zum Schluh einer Mitteilung heiht es wohl jtelS: „Bitte, erzählen Sic cs aber nicht weiter! Bebauen üsie es für sich!" Und kaS Ver brechen. stumm zu sein wie das Grab, wird bereitwilligst gegeben, weil es eben zur Tagesordnung gehört. Doch gehalten wird es nur selten: zumeist oergiht man die Bitte, das Gehörte sür sich zu behalten, bald. Darum des öfteren als Holge ge kündigte FreuMchmi — unversöhnliche Heinde — ja. sogar mitunter die Dekanin- schaff mit — dem Gericht! — — Kaum ein Viertel der E>"n>ohncr hat nichts mit jenen drei anderen Teffe» gemein, die sich oben nie aus dem Spiehoürgcriichen erheben können und deren Horizont ein ziemlich engbegrenztcr ist. und dieffs Viertel Menschen würden geradezu Dpiehruicn- sausen müssen, wollte es ängstlich sich tra gen: „'Darf ich Kies oder jenes tun'?", wollte es immer nach der Meinung anderer sich richten — Gerade ihnen, die sich nicht an niederen Klatschereien ^beteiligen. geht es gm meisten schlecht. Sic sind Hiel'cheibe der Bosheit. Unk weih man cklnolut nichts, ivaS man ihnen nachsagen könnte. — nun. dann wird eben etwas aus der Lost ge- griffen. Irgend womit muh man sie koch treffen können! Die bösen Hungen hätten ja sonst einmal ruhige Heit. Das Kars aber nicht geschehe»! Sie müssen in Bewegung bleiben! Man redet sogar neidisch darüber, wenn jemand sich öfters einen Spaziergang gönnt, otluie zu bedenken, dah man selbst letzteres sehr gut sich leisten könnte, wollte man nur die viele Heit, in der man viel leicht als „Drei-" oder „Bicrblati" aus Strahcn. vor Türe», oder in Himmcrn andere Leu-:e — verklatscht, dazu benütze»! — Ha. man redet eben über alles! Selb» die Kleidung wird mit qcidiichcn und Irin- scheu Blicken gemustert. Man nenn! vcr- 'chiivenderi'ch. wer elegant und modern ge kleidet ist — und geizig und altmodisch die jenigen. seren 'Anzug nicht immer der neu esten Mode entsvricht. — Neid und Fasicki- heit gehen Hand in Hand. Man gönn! seinem Nächsten alles, nur nichts — Gutes! 'Man entgaltet eine cöslaunückic Liebens- würvigkeit im Verkehre mit ihm. Ha, an höflichen Bbraien 'sehli es wohl niemals — doch hinterher, hat der Betreffende nur de» Rücken gc.oanki — dann schieht man ihm die giftigsten Meile nach. — Sehr osl Hab ich diese Beobachtung gemacht und immer hat mich dieser rasche Gcsiniinngs/vecki-el in gröhies Staunen versetzt, — so viel Halssch- heil und Vechiellungskunst zu besitze», ist wähöhaflig nicht lobenswert!... Erreicht jemand nach Hleih und Streben ein schönes 'siel, ko 'freuen sich nicht gar viele mit ihm. Noch viele Beilviele i» bezug aus Falsch- heil und Neid könnte ich ansühren. Doch aenug davon! Wenn ich diele» kurzen Ar tikel überhaupt gsichricben. »o tat ich cs nur, weil ich in letzter Heil so osl und aus verschiedenem Munde die Klage hörte: „Wie schrecklich ist Koch Käs Leben in einer kleinen Lladi!" Hum Schluh erteile ich allen denen, um die man sich in zu läitigcr Weile kümmert, den Rat: sich nur nicht zu sehr zu Herzen zu nehme», was feindlich Gc. sinnte ehnen nackneiacn. Hm Gegenteil, ein Hgnorieren alles boshaften Matsches mit vornehmem unk kühlem Gleichmut dürfte bas beste Mittel sein, sich das Leben in der Meinslakt, das in verschiedenen anderen Be ziehungen ja auch feine Vorzüge Hai. er träglich zu gestalten! Totentanz. TodeSwch in grauer Lust. Tränenvcrlen in Ken Hweigen. okuickieiiü steigt aus »inst rer Gruft Ein gcspensl'ger Schattcnreigen. find aus längst verstummtem Mund Tönen gramzerriss'nc Magen Durch den stillen Mrchhossgrund, Draus die weihen Kreuze ragen. Welker Blumen Moderdust lieber dem zersall'nen Grabe. Durch die regenfeuchte Luft Krächzend flieg! ein schwarzer Rabe. Todesweh in meiner Brusr Meiner Hoffnung welke Kränze. Ter Erinn'rnn« Zchpierz unk Lust. Tanzen wilde Tvlentanzc. Herta Weiher. täglich S-gvü»wet 18VS d d-UA 1*«». SSL Freitag, den November. LttttV Hinter der Mauer. No man von Agnes Harder. <l. Fortlehung) Oiachdruck verboten.) Gertrud war an de» Anblick, 'der.»artnervige, mitleidlose Menschen ab'tieh, von Kindheit an gewöhnt. Eni Husall halte cs gefügt, dah Achilles ikr Hans i» dem-elbe» Hahrc bezog, in dem ihre Mutier starb. Das kleine, oerwaiste Mädchen hatte seiucn Knmmcr und feine Tränen zu dem Vencr getrogen, »er. wie sie muhte. Mker keine Eitern mehr hatte, und so ivar bald eine innige .Hreund'ckafi zwilchen ihnen entstanden, die sich immer mehr oernesle, jc weniger Gertrud i» Tante Berta einen Ersatz sür die Verlorene sank. Es war ein rührendes Bild, das schöne Keno mit den offenen braunen Locken neben dem Lehnstuhl des Knaben sitzend, um mit glänzenden Augen den Geichichten zu lauschen, die zu erzählen er nie müde wurde, oder ihre wilde Jugend so füll und gesetzt alle vankreichungen tun zu jehen. die fein nü'Ioser Hunans erforderte, link während sie ihm hundertmal am Tage ihre flinken «Hühe borgte, wenn es galt «in Buch zu holen, das er gern gehabt hätte, eine Heder zu bringen, oder den Rollstuhl weiter zu bewegen, lieh er chr von -der Schärfe und Kraft seiner Gedanken, die weit über seine Hahre reff und geklärt waren. „Hast Du wieder in Deinem geheimnisvollen Buch geschrieben?" fragte sie. eine balberichlossene Roe auf den Ledercinbano legend. „Freilich. und Du? Alle Ein- käuse be-orgt?" Er nahm ihren Kop> zwischen seine weihen, auffallend schönen Hände unk bog ihn zu sich hernieder. „Da ist'ein Wölkchen n» Anziehen oder Abziehen be griffen. Trudel?" „Hm Abziehen." .So? Und woher kan, kenn 'chvn der Nobel am frühen NA».gen?" „Es isi doch gar zu langweilig hier hinter der Mauer." „Hfl Dir das alles klar geworden, während Du uns die versprochenen Spargel« kauiieft ?" „Nein, aber Hedwig bat heute wieder alle Soldaten vorbeircitcn sehen, unk gestern war sie auf einem Gartcnfsst beim Lanorat. und im nächsten Monat reifen sie in ein Es kam unendlich kindisch heraus, jchmollcnk unk klagend, unk Achilles Räder lachte auf. wie er das grohe. schlanke Mädchen aniah: aber dann zog eine, dunkle Wolke über seine Stirn, einen Schallen aus sein Gesicht werfend unk den Leidenszug um Ken Mund noch vertiefend. Sie 'ab es wohl. „Sei nichr böse: aber ich möchte so gern wissen, was kos Leben ist: ich möchte so gern in die Welt." „Es ist nur so lächerlich, wenn Du solche Worte in Verbindung bringst mit d-.nii geselligen Treiben dieier kleinen Stadt. Die Well? Das Leben? Glaubst Du denn wirklich, dah Hedwig von Bardenau es kennt, weil das Haus ihres Vaters zufällig an der Strohe liegt, die zum Exerzierplatz führt?" „Nein, natürlich ist cs nur eine kleine Welt. Aber cs sind doch immer Menschen, nicht alle Gipsffgnren." Ein wenig Trotz klang aus den Worten. Er verschärfte sich noch, als sie lor!« suhr: „öder denkst Du. ich habe Frenke daran, wenn Professor Bdatlhias. wie gestern obenk. mir Papa stundenlang um die Vorzüge des ^griechischen und deutschen Dolksepos streitet?" „Ehe die Herren zu ausführlich würden, war es jedenfalls zchr interessant, selbst f>ür ein Mädchen " Gertrud schüttelte den Kops. Dänn breiteie sie plötzlich die Arme aus. ich wünschte — m möchte —!" „Was. Lielbling?" „Hch weih es selbst nicht. Achilles." Er zog Ire zu sich auf die Bank, neben der sein Rollstuhl stand. „Sieh. Lieblino. das ist die Hugend, der Hrühling. die grohe Lobeiiskrajt in uns, die sich nie genug betätigen lkann. Denn uw'ere Welt schaffen wir uns doch '«Mt. sie liegt nicht um uns. sondern in uns. Das Löben —" „Du predigst." unterbrach sie ihn. Aber sie Karte den braunen Kops, dessen Löckchen jetzt nur noch widerspenstig aus der tiefausgefteckten Flechte hervor- quollen, dennoch geduldig an seine Schulter gelehnt. Er hielt eine Weile an. „Nein," sagte er dann, „ich predige nicht. Hch mochte Dir nur Verständnis gaben sür den Reichtum Deines Lebens. Was La allein echtes Golk ist. ist doch die Liebe, die wir geben, die wir empfangen. Denke an Deinen Vater —" „Der hat feine alien Götter." ..An Tante Berta." „Die har ihr .Kaffee- kräirzchen." „An mich.", „Tn hast —" Sie hob das Köpfchen und salb ilm neckisch an. Bei jeder Widerrede war ihre Stimme lustiger, triumphierender geworden. „Du hast natürlich mich." Er blickte an chr vorbei in die Hollunderbiütcn unk die Rosen. „Denke an Ächze." klang e- dann SällLlieder ^usverkant neseil äv8 lallen 8. VIae6.«aock«ek»»ke tü, v»men I S», I,»0, 1,7», S,V0, S,»0, S,00 ^ L,»0, »,«V, »,»» B <SI«»v^-IIa»«l8vIi»In?, »ms» -xet itisrt 1,7», S,»v, 3,»v E mit llri iimer. innan g-«ttit»mt. 1,2», 1,7», 2,»0 Via, inal-Tlntvi Ke, » etaa allene Ilewckvo, I^keatev-Kekale, 1,7», 2,»», ck,»v « Havenlin««,, IL^»«»ttea, livaxen, Ile, vea»8ovltv0. 1SI»vv-1Iaa«>8ekakv, Illo>v,au6t«tiro. bis A) Rnoick lanp. Itzainou-Sti'üaiple, teino Golla. mit Doppolsollla. nur I,»V im lüiemmlrel' »Linlselniii-Urur iv Lsicko unck Unlbseicko — »IIOttKllllA! — ^ckihel'oel -fckbf'i^Hiecjek'Iage Lakl LeihZles. l)rLLcieri-/X-1. Tslepsitots 1?3?. MM, V«ri<DM»keII«n ckurcki pisjcs^a kannklicn! Wer »nckenr Petroleumverlceuit. m-cbk rick> RsldrsH Viel« V«a»en«Ie ^aavkanaanE«» habeit Vir schon über unicr rvro-1'Lllolo- NGssvr erhalten. Ein wirk!, einx schön , bis etzt aaSkerlvoireo«-« Ni>arpII««eii»>IteI ersten Ranges. Unsere Erfolge beweis, es. Aerztl. empfohlen. — lsijäht. 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