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Dresdner Nachrichten : 08.06.1872
- Erscheinungsdatum
- 1872-06-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187206082
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18720608
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18720608
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1872
-
Monat
1872-06
- Tag 1872-06-08
-
Monat
1872-06
-
Jahr
1872
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 08.06.1872
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beschäillgt, wird durch Aeudauten einer noch arö debnnnq zugeitiort. linier Führung des Herrn DircctorS und einiger Beamten deü Werke- nadm der Verein Einsicht in die großartigen Holzdeardeitungs - Ästaiel'iiien. die Durä'sä'lagS-, Bohr- l»idHl'del-i>>!asei'i»cn. Sämricteir, Eisrnbahn-Wagoon- Wcrkstätten, die Formerei und Gießerei ic. Den großartigskeit Eindruck machte das dast-re tz'-lliirwerk, in welchem alle Ellen, babnschieiien ziisainmei'aciä'weißt und gestreckt rvurteii Viit freundlichem Dank und Anerkcinumg iür den dagedoten.» Genuß. der lest der Verein nach längerem Siulerckhalk diele weiten ff idcikräume. um sich den beiden Glasfabriken der Herren Rönick) und Gebrüder Hirsch zuruivcndcn. W Prent in erslercr die Fabrikation von Gläsern vcrich ebener ^trt die Besucher lcbvaft Inlercisirte, iinponirlc in letzter Fabrik das Erzeugen grotzcr, 10—12 Pfund Llllisscr eiiidaltencer GIa> CVIiuder, die durck'Strecken «päter zu 7a'elg atz iiiiiaewandeii > wurden, Auch aus diesen beiden Etahiii'em.nto schied Berel» reichlich kelriediat. um die Zcit ditz cum tzbaang des Zuge- »och in g'lc iiaem Bcisammenie n im Sei iesti an e u> verlebe». Der daliac Auienkbaic nurde durch die eeniante Bewirthung tetz Besitzer- Herrn 'ivevcr eben a gewürck. all» durch die Anwesenheit einiger üffstgllclcr detz Radeberger Ge werbeveie nS geehrt. Und sd kl' cd man spät van der freund lichen Naellbarstcidt. in iedcr Ben. innig van dem dort Gebpre- neu voukoinmen befriedigt und crt-cut. G. — Lim 5 d. kam über die Zittauer Gegend ein ungeheurer Schwarm Heuschrecken gcrogen, welche mitunter bi» auf Man»» höhezurErde herabkameu. Auf deirKaiserfelderir und derSchreß wiese Hallen sich viele niedergelassen. — Ein Landfleischer übergab in den jüngstvergangenen Tagen in der Morrtzsiraße sein einspänniges Fuhrwerk eurem den Ihr entwendeten. 1870 der Zeugin einen derartigen Ring aesl gleichzeitig noch einen ganz ähnlichen Ring vor. Die Angeklagte bleibt dabei, es sei der VerlobungSring ihrer Mutter und müßte er deinnach 38 Jahre alt sein. Der sofort herbeigeholle Sachverständige, Goidarbciter Selle, giebt sein Gut achten vahin ad, vaß die beiden vorliegenden Ringe von neuem Muster seien, höchstens 4—b Jahre alt. — Roch wußte die Trrihsckler. welche sich zur Abwechslung auch Büttner genannt hak. ein« vonr OrlSrichter Brmine in Löbtau für die Ortsbewoh nerin Emilie Fischer ausgestellte Bescheinigung, daß deren Eltern cS ihrer Tochter gestalten, in Dienst zu gehen, sich in Görlitz, wohin das Zeugnis; geschickt ward, ru verschaffen. Sie benutzte dasselbe zu Erlangung eines Dienstbuches und prodrieirle letzteres hier aus der Polizei. Herr Staatsanwalt Reiche-Eisen der j stuck hält die Anklage allenthalben ausrecht. Herr Adv. Lest») führt die Perlheidiguug. Der Vorsitzende des Schöffengerichts, Herr Appeilluioiisralh Woliner, veriunset das unter Annahme mildernder Umstande ans 1 Jahr und 3 Monate Gefängnis; ^ lautende Eikeniuniß. — Eldüöllc, 7. I,,ni Mittags: 0,e« Meter unter Null. Unbekannten nur der Bitte, solches für kurze Zeit zu Hallen, da er inzwischen einige norhwendige Geschäfte besorgen wolle, jedoch der Fleischer nach langer denn einer Stunde zuruckkehrte, war zu seine»! großen Schreck sein Stellvertreter sanrmt Fuhr werk verschwunden. Vergeblich irrte er mehrere Stunden, nach seurem Geschirr spähend, in der Stadl umher und »rußte endlich traurig den Heimweg aurreren. Wie freudig wurde er aber über rascht, als er bei der Ankunft in seinem Gehöft den geliebten Braunen samint Wagen vorsand. Dem llnäetairnten, dem er sein Geschirrurnvenraut halte, mochte die Zeit doch zu lang ge worden sein, und haue es daher derselbe voraezogen. nach dem Heimatbsorle deS Fleischers, der seinen Namen re. genannt hatte, zu kutschieren urrd daselbst Las Geschirr zu übergeben. — Am ö. b. brach in Meerane ein k-t Jahr aller Kellner bursche durch daS aus dem Hainl'schen Saale besrudlrche Glas dach und stürzte 36 Fuß hoch aus den Fußboden des Saales. Er erlitt auß:r Arm- und Bernd, uch noch schwerere Verletzungen am Kopse. — Oes deutliche Gerichtssitzung am 39. Mai. ,Mgenlaft, leichtsinnig und zu Schwindeleien geneigt," so lautet das rin Jahre 1V>W an daS Enurler Gericht, wo Johanne Elara merk, ng »rachen Wilhelmme ^ruBchlcr von hier damals wegen Untersuchung war, von deren Berlin, 6. Juni. Im Reichstage brachte heute der Abg. Ludiv g den inSachsen wohlbekannten und vielbesprochenenAuS bau der Plerßerrburg ru Leipzig zur Easerne zur Sprache und griff dabei den sächsischen Krregsminrsrer durch folgende, dem Dr. I entnommene Rede hektig an: Ich must die Ausmerkramkeit detz Reichtztagtz und der Reiä'sregicruirg aut cliicelne Vorkeinmniiic lenken, die in Sachsen nicht rriibetcrrlcrrde Mißstimmung i-ervorgerucc» habe». Als! Vlan 'ragt dort: ob d!c ätelchöicgrerung nicht Anlaß riebmcn j möchte, vor allen Dingen durch Ae, ztc fesksteiien zu lasse», ob mau solche Neubauten ponEaicrncn beraiitmorlcii kann. Die i t'-rPhrimgen. die inan in Leipzig bei der Verircndiing der Pleißcubuig zu Eaicliiclibauteii gemacht bat, baden die Vcr- inutbnng ailikbiniiieii lasicii, daß dem nicht io ist, daß man , iiichi mit der gebörigen Lll'isici't zu Werke gebt, wo cs lieb ! um die Pflege der Geiuiidbcit und das körperliche Wovi der ! Truppen wie der Bepollerung bandelt. Die gelammte Bc- pölkeriiiig Leipzigs, Rach. Stadtper ordnete. ärztliche Zweig, vereine und Verein iür Geluiitbeitöpflege sind einstimiirlg der AnNebt. daß, wenn die 'llclll'sre.'.iciliiig Anlaß genemmeii balle, die Vereällnille der Plliße»buig, cbe man sie zu neuen Easeincir verwendete, nn euuel en zu Knien, ma» Hiel t zu der Errichtung von »er cn Eai iiieii deri bekomme» wäre, weil unausbleiblich die Gesundheit der Truppen dadurch gefährdet wird und die Bevölkerung Lerpriga darunter leitet. Diese Angelegenheit bot Anlaß ru »»iicbmmcii Debatten in der sächsischen Kammer. Sie beschloß mit überwiegender Mehr heit, diese Bestrebungen des üichnieben .nriegomiiiislciiuiiio. lieb eine gewii>c Selbitüändigkcir anzumaßcn, die linn bei uns zur Zeit noch nicht zilkouniit, energisch audubaitcn. vliicin wie die Herren vom Miliiär, ng»ie>il!ich die vöheren Behör den, z» hanteln gswobnt sind, haben wir leider nur die Be kenne», daß mit Gründen diesen Behörden Diebnalils in gegenüber nicht gut ausckikommeu ist. Wenn Grünte turch- , - .. . . schlagend geibercii wären, so hätte» die sachgemäßen, klargc- c^tictvawr Vullner auSgeiullk Leipziger ärctliebc» Zweigvcreins dainn. -Zeugniß. A>.ch sie heute wider dieselbe vorliegenden Anklagen^ fr,prcn müssen, daß diese Verwendung der P eißciiburg zur betreffend Urkunde'f-ilsehung. Tübs-ahl. Unler'schlagnng und Earerne er» austcroikcnrlichcr Vlißgrii, iit. Llls die iraiizbil- Ans-rriauna sNicki-r Urkunden betbäliren d-e Walnberr obiaen '^n> Kriegsgenrngeiic» unterzubringeii waren, hat man „hcr- Untorligmig hnsch.r urlui.eui vAbaUlAr o.e ^.aririkil obigen Lbealitäten, in welche die Gc'angcncn rmtcrzubringen Zeutznrpes. Am 13. ^uwr 18.0 trat dw'Trntziehler ihre zweite, j„ Ukung aus ihren GesundbertSzuitand genau wegen Liebst, hls. Uurerschiagung und Fälschung zuerlanntc untersucht. Ich werde gegen diese Vorsicht und Hu Straf« von 12 W.'äsen lLcfcm. niß hier an. Sie warb jedoch aus eingcr ichws Ve ^ladiguirasgesuch einst,veilen der Haft entlassen. KtS sie mm, nachdem das Gesuch abgeschlagen worden, ihre Strafe rollend- verbüßen sollte, war sie fort über alle Berge; die steckbriefliche Verso'gung war erfolglos. Airiangö December v. I. kehrte sie endlich h.eiher zurück, melde:« sich unter falschem Ramen aus der Polwei, li.ß sich einen Wohnungsmeldescheiir für das HauS An der Äancr 3. aussiellcn und erklärte sich bereit, zu dem „Gewerbe", welches in der von ihr bezogenen, von einer gewissen Frau Springer ermielhclcw Wohnung ausgcubt wird, der polizeiarztlichen Untersuchung sich zu unterwerfen; — so weit war es mit ihr gAoinmen! Kurz darauf kam sie in'S Stadt-Krankenhaus. Nu,imehr erst trat zu Tage, daß sie die lchrgst gesuchte Trünschler sei. Nach zhrer einstweiligen Ent lassung war der erste ihrer Streiche gewesen, daß sie sofort an die Logis-Wirlhin der Henriette Andra, mit welcher sie in einer Gefangnißzelle g-eiesien hatte, einen Brief schrieb mir der Namcns- unterschrisr ihrer GZangn .ßgcne ssin Tie Adressatin, Frau Heine mann, sollte der angeblichen Brwsschrerberiil durch die Nichte des aber man sollte dieselbe Knie und Brüder auch an- manital nichts lagen, bei der Unterbringung unserer bringen. Daß deren Gesundheit und körperliches Wohl in der Easerne von Leipzig gefährdet ist, sicht fest, und nur das Kricgsiiiinisterllim bar die durä'ick'iagentcn Gründe nicht an erkannt. Die ß.ch.-iche Bevölkerung ist vollständig in ibrcm Rech'c, gegen de.artige Aiiiiia>'nngen der Militär behörden iWid.r'pril.h rcck'ktzi, nm'cren Söbnen und Brüdern in selchen Löcher» Aufenthalt zu geben, energischen Wltcnpruch zu erbeben. Ich ersuche daber die Rclcho- icgw'liing, wenn irgend möglich, so sästcunig als nur meglickl. dieic ö'lngclepiiibeit gehörig untersuchen zu lassen, rkoeh iit es Zeit, noch iw die Eaistrne in Leipzig niei't icrtig. '.'Nan ist in Sacknc» allgemein der Ansicht, daß unser Kriegs- ministec eiuiicht, daß er rm Unrecht ist. aber die Herren vom Militär sind gewöhnt, ihre Fehler nick t de», Eibii einzugcslchc», und der Eigensinn ist also schult iWidenpruch rechts), warum man bei seiner Ansicht verharrt, nicht die Ucber crigung, daß man im Rechte Ist. Um das zu rechhertigen, könnte leb nur ans der Vclhaiikiung der sächsischen.Kammer ein kicincö Bci- ipiel geben >Sie:»recht),, und da in r wiedersproehcn wird, will ich cS koel' kbuii. Der Nckrciit der Deputation hob aus drücklich Horror, taü der Kriege-minister angetcutet habe, daß, wenn ibm die Lcipz-ger Stadtverordneten nicht nachgälen, er dann gczwlingon scin würde, »oeh mobr Loldalcii nach Leipzig ist ziemlich verständlich. Also die Gesuirthei! »abnte Nichte Namens Soldaten wird nickst berücksichtigt. Uli, etwas zu erzwlN- raynle oricyle, ocamens xj.-fkst man, ?-3i»X> Soldaten in ein feuchtes Loch zu Arresihausinspettors einige W.gG siücle und 1 seidenes Jäckchen Itbersenoen. Diesen Brief sandte sie durch die Slavtpost, ging ^.inn zu Frau H., gab sich für dre e ^Emma Schröder" aus und erlangte dadurch 1 AtlaSjackchen, steckst», ,Lcbbaire Pr, teste rechts , um mit dieser Drohung ei» 1 Hemd, 1 Paar Strümpfe und 1 Taschentuch, welche Gegen- ranz ungercck't' rtigtes Vewabren diirck'zusctzen. Das Verfahren stäno« sie selbst benutzte. Auch schrieb sie der Wwsthin Heine- des Kriegvimniuerö laßt räch nr keiner Weise reckstiertigen und ick'hoffe ganz nel cr daß die llicick Sitgicrung s,ck. schleunigst i» mann eine E>av aa..Z.ckMlnigung. unterzeichnet.. "E».mcw^.^ cii'mhck'rn eird. Wir sind leider so gestellt, daß Schröder . Die verletzte Andra, welche es allerdings selbst nicht ^ uinerein KlieatzminhA r gegenüber allein nichts mehrans- so genau mit Mein und Dein genommen, erstattete vom Zucht-^ rickstcn wcrdcn. Wäre lies eine blos sächsische 'Angelegenheit, Haus zu Waldheim aus an die hiesige Behörde Anzeige. — Die' m wurde leb Lie, ineinc Herr/,«, nickst damit behelligt haben, der Gefangenschaft EnMohenc verlebte ihr^ und zwar als „Kellnerm zur Aushulfe . In dieser Elgenichart i die N.iniistcr noch verantioorNIck', und wenn sie ihre war sie m Radeberg, Nadeburg, Großenhain, auch hier und in i Pflicht nickst tl»n, so weiden sic in AnkKigezustaiit versetzt. Görlitz. Im September v. I. hielt sic sich hier in Stadt Bi-! Aber bei tic-er Frage bei'st cs bei »ns: Eueh bin ick' nickst No«, crnaG" ! verantwortlich, ich b!» Beamter tcS stiistchtz. ES ist also eine lD. ° ^ "us. Da^> bange. Leipzig bat OPier bringen Drenstmaochen Pieyich übergab ihr er» ichwarzcs Mohairstielv, wollcn, der Kricaominifter bat aber Alles und Jedes von der zum Umarbeiten. Die Truhschler verpfändete dasselbe für einen Thaler und den Pfandschein Eir 1>> Nar. Die verletzte Pietzich sah sich genöthigt, beide Scheine, um ihr Kleid wieder zu erhalten, selbst etnzulö'en. — Die Entwendung eines goldenen Ringes »nt werßem Topas und das beharrliche Leugnen der Anaekloaten und ihre Behauptung, den Ring von ihrer verstorbenen Mutter geerbt zu haben, giebt Veranlassung, daß ein seiner Zeit stillv.-rlobt ge wesene- Pärchen heute im Gerichtssaale wieder zusaiirr.reng.sührt wird. Dr« Vorletzte, Zeugin Dttilie Kariral. jeist in Euleiibnrg, crmditionirte iin vorigen Jahre in Görlitz im Gailhof „rum weißen Noß". Die Angeklagte kam auch dahin und verließ Ende No vember wieder das Haus. Zu zener Zeit kam dem genannten jungen Mädchen ein Rrna, welchen ne im Jahre vorher vom Oeänomie-Jnspektor Müller zum Geschenk erhallen hatte, aus einem zwar verschlossenen doch leicht zu öffnenden Behchtniß ab handen. Bei der Arige'cagten wavd^ber ihrer Verhaftung ein aus «inen Ring au-gestellter Pfandschein vorgeiuiroen. Der Ring liegt vor. Die Zeugin erkennt venselben sowohl dem äußere», unv auch nicht kcnren könne; als auch de>sächsi)cheMilitarbcvoU- Ansrhen NLlh, als auch an den innen eingravirten Buchstaben, machtigle Obcnstlrcutenant v. HoUeben-Normanil, der die Stel- Hans gewiesen. Möglich ist es allerdings, daß man (nach einigen A>wcut»ngen wenigstens' den strategischen P»nct zum Deckmantel genommen hat, »m de» Eigensinn einigermaßen zu rechtfertigen. Wer ah-r ti: Dinge in ter Vllibe an- 'i.stst, w rb anck' als Laie zugcbcn, ka» bicic sualegisck'e sttücksickst bloße üluiikerei ist. Es steckt vielleicht ctwaö 'Ancercs bapintcr. ES hat im sächsischen Hcrren- i'aliie Einer gesagt, daß die Easerne in der Plci- l ßenburg ncst uvcn>ig sei, um das V> st bei einer Emvör»ng iiiei ei znkartäisck cn. trö bedarf aber blos guter Gesetze vom . stieiebe ans, caß dos Volk sick' nickst empört »nt nickst vom '"Elitär »icterkortätickst wird. Ich richte als deutscher Staa's biirgcr und als stßst.glicd der s ehsißben Ständepcrsammcknng ! die dringende Bitte an die ReiehS'egiernna, diese hochwichtige tzlngclegenbcit tlnnllick'st descistcunigt in die Hand zn nehmen und der Statt Leipzig und lmscr,in Voile zu Hille zu komme». Es entgegnet?» ihm soivohl der preußische Kriccwininister Graf Roon, der u. A. er'läiste, daß, diese ganze Sache mehr in den sächsischen Landtag als in den Reichstag gehöre, und daß er der preußnepe Minister ße vermöge seurer Dicnsistelluiiq nicht kenne ümß H-I d ^ ... d«n Mißdeüttm-n» schützühtzü «rlchimÄp, KÄ Ä» »tg. Anlaß bieten konnte. Ludwig: Die Erklärung de- preußischen Krieg--. Ministers in Betreff der Leipziger Anaelcgenbelt sei eine gute »Art, sich aus der Affaire zu ziehen, aber richtig sei sie nicht. Wenn man eine eliibeitllci'e Reichtzarinee habe, so müsse sich die RklehSregierlmg auch darum kümmern, und diese Pflicht »ave der preußische KrtcgSmlnIster oder er fülle seine Stelle nicht aus. Kricgtzinlnlstcr Graf Roon: Dem Abg. Ludwig muß Ich, rrwtder», daß Ich e- dahingestellt sein lasse, ob er ein Urtbeu darüber bat, ob ich meine Schuldigkeit vollständig thue (Zu«- stimmende Heiterkeit rechts). Ich glaube, daß darüber andere Kreise zu entscheiden baden. Ich tüae hinzu, daß Ich nicht' Reiel'SkriegSininister hin. Eine solche Stelle existirt nicht und hat niemals crlstlrt. ,Hbrt! Hört!) Abg. Gras Bai lest re in (Clrrical, früher preußischer Rittineister»: Avg. Ludwig Ist von der sa'sck-e»Ansicht cnisge« anae», daß ter preußische Krlcgviirtnlster iür Etwa- verant wortlich sei, was In der sächsischen Armee passirt. Etz giebt aber keine dcilischc Rcick'Sarmce iDbo!), sondern nur eine keiiigl. prenfiische, königl. bavcischc, königi. sächsische Armee. Dieic Eonliiigeiite bilden da» Rclehtzvecr, datz unter dem Over«' bistebl Sr. Majestät dev Kaisers steht. lSchallendev Geiach« ter.» Eine gemeinsamere Verwaltung hat diese- Reich-Heer nicht und deöbaib ist cS auch keine Reichtzarinee. «Schallende-» stürmisches Gelächter.» Nickst der preußische Krlegtzminlster, nur der Reichskanzler ist unö verantwortlich. «Meder- Voltes Lachen.» Berlin. Die „Post" giebt eine Schilderung dr« kronprinz» lichen TausaeteS, dem wir noch Folgende- entnehmen: „Als der rauszug den Saal betrat, intonirte der königliche Dvmchor einen Psalm. Den fürstlichen Halbkreis um den Altar bildeten, von rer Reckten angefangcn, der Kaiser, die Kronprinzessin von Ita lien, Lavy Rüssel für Königin Victoria, der Kronprinz von Ita lien rc. rc. Der Kronprinz von Preußen stellte sich zur Seit« ieincr Familie auf. Seine Brust bedeckte eine wahrhafte Orden«- last, unter der es schwer siel, einzelne Decorationen zu erkennen. Zwei weiße Rosetten init do. Schleifen auf den Schultern er innerten daran, das, er auch Ritter des Hosenband-OrdenS sei. Lie Kronprinzessin von Italien trug ein lachsfarbenes Kleid mit Lhcerosen und Epheu garnirt, auf de», Haupte Theerofen, üb« nnlchc nack hinten ein silbcrdurchwirkter und mit Diamanten be» ietzllrSckll'ier Herabsiel. Ter Glanz ihrer Diamanten verdunkelt« Alles um sie her. Soivohl das Diadem, als di« mächtigen, meh, rere Zoll breiten Ohrgehänge, vor Allem aber der mehrreihig« Halsschmuck, dessen Mittelschlußstück ein traubenförmigerSolitär von reinstem Wasser und ungewöhnlicher Größe bildete — man Harle ihn mit einer krpstaUisirten Thräne vergleichen mögen — waren jeder für sich einer der seltensten Schmucke dieser Erd«, lieber der Schulter trug die Prinzessin da« schwarz-weiß« Band des Louisen-LrdenS. Kronprinz Humbert hatte sich über Nacht in einen schmucken preußischen Husaren-Oberst verwandelt. Am Tage vorher hatte der Kaiser ihm da- 1. hessische Husaren-Regi- ment Nr. 13 verliehen. Der Regimentsschneider de« 1. hrssi- sckcn Husaren-Ncgiments hatte es fertig gebracht, dem Prinzen über Nacht eine Uniform herzustellen, die wi« angegossen saß. Das Hellblau derselben mit Silber und der gelbe Kolpack der mit dein zierlichsten Reihcrbusch geschmückten Bärenmütz« standen ihm ganz vortrefflich. Die Prinzessinnen Karl und Friedrich Karl erschienen in Weiß, etliche von den fürstlichen Gäste« m Rosa resp. mit Tülltuniken, eine Dame in leichtem blaue« Sammet mit Ucbermurf von leichtem weißem Stoffe. Der ältest« Lohn des Kronprinzen trug seine Uniform eine« Secondelieuto- nains des l. GardcregimentS z. F.; die beiden kleinen Prinz« waren der Eine duirleiblau, der Andere peirseeroth gekleidet: kurzes Jaguet und Kniehosen. — Nachdem der Gesang de» Dom chors vertlungon war, begann Hofprediger Heym di« Tauf- ansprache. Der Täufling wurde der Kronprinzessin von Italien übergeben, welche damit vor den Altar trat. Wohl 20 Minuten hielt sie in dieser Stellung tapfer au«, wofür sw allgemeine Be wunderung erntete, und wußte dabei noch etliche Male liebevoll ihr Palhcnkind zu beruhigen, welche« sich während der heilig« Handlung mehrfach mit kräftiger Stnnrne meldet«. Den Grund ton der Taufrede bildete das bei Fürst und Volk in ßanz Deutsch land gleich hoch gehaltene Wort: „Friede sei mit Drr!" Ein Ge, bet beschloß den Taufact. Das Tauswaffer war, wie Mich, Jordanwasser. Vater und Mutter deS hohen Täufling« zeigt« sich namentlich während der heiligen Handlung sehr bewegt. Nach Beendigung derselben übergab die Kronprinzeß von Italien daS Kind der Kronprinzeß Victoria. Diese küßt« die hohe Pathin aus die Wange und beugte sich dann in stiller Glückseligkeit üb«r das Kind. Wie gerade da» allgemein Menschliche e« ist, was uns bei Hoch und Niedrig am Meisten zu Herzen spricht, so war cs auch dieser Moment vorzugsweise, der manche Thräne in die Augen der Zuschauer drängte, als Echo de-Gefühlt, welche» da« Multerauge feuchtete. — Der Chor schloß den Taufact mit dem großen Hallclujah. Der Geistliche segnete hierauf Mutter und Kind ein. Und als die Mutter mit glückseligstem Lächeln zum ! alten Kaiser hinüberblickte, da schritt dieser zu Mutter und Kind hinüber und küßte beide so recht mit vollem Herzen. Den Sohn und Thronerben aber, der die Hand des Vaters küssen wollte, > schloß er bewegt in seine Arme. Dann aber wandte er sich zu ! oen Kindern des Kronprinzen und begrüßte sie, di« zum Groß papa vertrauensvoll ausblickten, mit herzlichem Händeschütteln. — Doch bald mußte da- Haupt drr Familie wieder dem Kaffer weichen. — Die amerikanische Presse war, da- Hosprogramm wörtlich nehmend, in schwarzem Frack und weißen Beinkleidern erschienen und machte auch so die Desilircour mit. E« gelang ihr hierdurch, nicht nur die Aufmerksamkeit der Festversammlung, sondern auch des Kaisers und des Kronprinzen zu erregen, welche die Herren mit einem fragenden Blick musterten. Doch Brother ! Jonathan, der inuner aufrecht durchs Leben geht, war stolz auf diese Auszeichnung. Die Kölnische Ztg. schreibt: „Wie auf Verabredung bat l ein Thcil der Pariser Presse unseren Pariser Spezial-Bericht- j erstickter, Herrn Or. Arthur Lcvysohn, zuin Gegenstand der ge meinsten Schmähungen und niedrigsten Verlcumsungen gemacht, ! in denen naii>rtich daS Beiwort „preußischerSpion" eine hervor- ragende Rolle spielt .... Ein solche- Geoahren steht aber in drrellem Wivcr>pr»ch mit Tert und Sinn des Frantfurtcr Fric- - denSverti ages, welcher ausdrücklich allen Deutschen das Recht ge währleistet, unbehindert und ungefährdet »ach Frankreich zurück- zukehren. Wir sind überzeugt, daß der deutsche Botschafter in Paris, Gras Arnim, es a» den nötyigen Schritten nicht fehlen
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