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60 GB. II. LANDWIRTHSCHAFT, FORSTWIRTHSCHAFT UND GARTENBAU. FISCHEREIWESEN. in welchem Grade die Kartoffel einen Be- standtheil der Nahrung unseres Volkes bildet. So enorm ist der Anbau und Ertrag beim grossen Ackerbau, und wenn er auf dem beschränkteren Gebiete der Gärten ge ringer ist, so sind die hier cultivirten Ar ten um so zahlreicher, indem sie sich auf mehre hundert belaufen, deren Aufzählung hier zwecklos wäre, und während der 150 Jahre, da der Kartoffelbau in Schweden ge trieben worden, sind mehre eigenthümliche für unser Land sich mehr eignende Varie täten erzeugt worden, wie die Kartoffel von Svartsjöland, Öland u. s. w. Zum Anbau im Freien hält man die amerikanische Rosen kartoffel für die beste und zum Treiben die eschenblätterige Nieren- oder auch die lan ge Sechswochen-Kartoffel und andere. Die Kartoffelkrankheit, wblche seit bei nahe 3 Jahrzehnten unser Land heimgesucht hat, in einigen Jahren aber aufgehört zu haben schien, trat i. J. 1872 wieder ziem lich stark auf. 2. Die Rübe (Brassica Rapa) wird we nigstens in 13 verschiedenen Formen ge baut, nämlich von der weissen zwei runde und drei längliche (tankards); von der gel ben drei runde gi'ünköpfige und vier rotli- köpfige und die längliche. Für den Be darf der Küche werden die Mai-Rübe, die Teltower oder märkische und andere bis in die Hochgebirge hinauf cultivirt und sie erfordern gewöhnlich 2 Monate zu ihrer Entwickelung. 3. Die Kohlrübe (Brassica Napobrassica), eine der eigenthümlichsten Nahrungspflan zen Schwedens, wird ebenso hoch nach dem Norden hinauf wie die Kartoffel gebaut, erfordert bei Stockholm beinahe 4 Monate, um zu reifen, giebt ungefähr 300 bis 500 Hektoliter per Hektare und kommt in drei Hauptvarietäten vor: die inwendig gelb- röthliche, die weisse und die grosse grau- rothe; die grünköpfige inwendig gelbe wird für die beste gehalten. Der Kohlrabi wird als Nahrungspflanze wenig angewandt, kommt grün und violett vor und erträgt ebenfalls ein nördliches Klima, wo er auch guten Samen giebt. 4. Der Rettig (Raphanus sativus) tritt in mehren Varietäten auf, welche in 40 bis 60 Tagen reifen und von denen der schwarze runde der beste ist; er wird bis nach Norr- botten hinauf gezogen. Von Radieschen sind die frühen runden rothen, die weissen und gelben Monatsradieschen, die längli- schen liochrothen, die rothen mit weissen Wurzelenden und die langen rothen Glas radieschen die besten. 5. Der Meerrettig (Armoracia) wird we niger in Norrland, dagegen von Alters her in grösster Menge und am besten um die Stadt Enköping in Uppland gezogen. 6. Die Mohrrübe (Daucus Carota) kommt in vielen Formen vor. In den Gärten wird die Altringhams lange, rothe und mit grü ner Spitze als die beste cultivirt, welche auch am weitesten gegen Norden hinauf geht, und demnächst die gewöhnliche Ilorn- sche, Surrey und Braunschweiger; für Mist beeten und zeitigem Anbau im Freien ist die Douwicker und die frühe holländische Carotte; die weisse wird seltener gebaut. 7. Die Pastinake (Pastinaca) gedeiht nur schwer in Norrland; die runden rüben förmigen (panais de Metz), sind die zei tigsten. Zu ihrer Entwickelung sind 80 Tage erforderlich. 8. Die Beete (Beta vulgaris) kommt in zwei Arten vor: die rothe Salatbeete, die in einer grossen Menge von Varietäten bis nach Norrland hinauf gezogen wird; die gewöhnliche dunkelrothe, holländische und Bassanobeete sind die besten; sie reifen in 90 Tagen. Von der Runkelrübe (Beta Cicla) wird die kleine weisse in grösser Menge zur Zuckerfabrikation und die grosse runde oder längliche gelbe und rothe zu Vieh futter gebaut. Sie gedeiht wohl kaum mehr im nördlichen Schweden, entwickelt aber bei Stockholm noch so grossen Zuckerge halt, dass man es für gewinnbringend ge halten hat, daselbst eine Zuckerfabrik anzu legen ; ergiebiger scheint sie jedoch in Skä- ne und dem übrigen Süd-Schweden zu sein, wo ihre Cultur eine blühende Industrie ins Leben gerufen hat, (Von Mangold, der im mittleren Schweden gebaut wird, werden die grossen Blätter und Stengel gebleicht oft als Salat und Spenat gegessen). 9. Die Petersilienwurzel (Apium Petro- silinum latifolium), von welcher die Zucker wurzel-Petersilie die zeitigste ist, aber kaum im Freien aushält, wogegen die Bardowiker dauerhafter ist, im Winter jedoch mit Er de bedeckt werden muss. 10—20. Die Zuckerwurzel (Sium Si- sarum), Haferwurzel (Tragopogon porrifo-