Volltext Seite (XML)
40 GR. II. LANDWIRTHSCHAFT. FORSTW1RTHSCH AFT UND GARTENBAU. FISCH ERK I WESEN. dann bisweilen der eine und der andere aus dem eigentlichen Dorfe abziehen und sich auf dem ihm zuertheilten Felde seine Woh nung errichten. Auf diese Weise werden die gewöhnlich aus 5, 10 bis 15 Nach barn bestehenden Dorfscliaften auf dem Lande immer mehr zersprengt. Ein Bauer dorf von 20 oder mehr Nachbarn gehört zu den Ausnahmen. Die grosse Zersplitte rung der Besitzungen in Dalarne hat eine eigene Art der gewöhnlichen gesetzlichen Separationen (laga skiften) ins Leben ge rufen, nämlich die sog. grosse Vertheilung (storskifte). Eine andere Art der Land messungsarbeiten ist die Abfindung (afvitt- deren Zweck ist, die Besitzungen Einzelner von denen der Krone abzuschei den und die letzteren zu Ansiedelungen einzutheilen. Diese Arbeit ist jetzt bei nahe nur noch in den Lappmarken rück ständig. Diegezeiclmeten Vermessungskarten nebst der Beschreibung der Besitzungen werden gewönlich in 3 Exemplaren aufbewahrt, nämlich eines bei dem Besitzer, eines in dem Provinz-Contor, und eines in dem Ge- geral-Landvermessungs-Contor des Reiches zu Stockholm. Diese Karten, welche ge wisser Massen den ausländischen Kata sterwerken entsprechen, werden nicht durch den Druck veröffentlicht und sind gewöhn lich gemessen in V 4000 ; sonst aber sind ' '2000 und Vgooo die gesetzlichen Massstäbe. Jährliche Berichte über die Landver messung 1 ) werden herausgegeben von dem General-Direktor der Landvermessung, wel cher zugleich der Chef der Justirer ist, die zur Untersuchung, Genehmigung und Eichung der Längen- und Hohlmasse sowie auch der Gewichte angestellt und gewöhn lich zugleich Landmesser sind. Zur Bearbeitung des geographischen Kirchspiels-Kartenwerkes, welches zuvor dem General-Landvermessungs-Contor oblag, wur de i. J. 1859 eine besondere Behörde ein gerichtet, nämlich die des ökonomischen Kartenwerkes des Reiches, deren Zweck also var, eine sichere Ivenntniss des Areals des Landes und der verschiedenen Beschaf fenheit und Vertheilung desselben in öko nomischer Hinsicht zu Stande zu bringen. Die Gegenden, welche bis jetzt die Gegen stände der Messungen der Kartographen gewesen sind, sind das mittlere Schweden und das Län Norrbotten, und es sind li- thographirte Karten in * ooooo über di e Lan Uppsala und Örebro sowie einige Theile des Läns Norrbotten (in 1 1#00#0 ) erschienen. Irotz der fortfahrendeu Messungen auf Ko sten des Staates wird künftig die Veröffentli chung der Karten selbst von den Massre- geln der Communen oder Einzelner abhän gig sein. Die ökonomische Kartenbehörde sortirt seit d. 1 Jan. 1873 unter den Chef des Königl. topographischen Corps. (Ueber dje 3 übrigen Kartenwerke, welche auf Kosten des Staates bearbeitet werden, vgl Gruppen 1, 16 und 17.) Das ganze Festland (Koppel-und Weide land, kahle Berge u. dgl. ungerechnet) enthält: Gärten u. dgl Acker und anderes Kultur land Natürliche Wiesen Bewaldetes Land Schw. Ton- nenland. Hektaren. 53,481 26,400 5,160,854 2,547,700 4,023,193 1,986,100 35,587,000 ! 17,568,000 ’) Bidrag tili Sveriges officiela Statistik. O) Landt- mäteriet, af General-Direktören för Landtmäte- riet; 1865—1871. Das eigentlich angebaute Land nimmt zwar nur 6'4 % des ganzen Areals ein; aber diese niedrige Zahl für das Reich erklärt sich durch das Dasein der ausgedehnten Einöden in dem nördlichen Schweden. Legt man die natürlichen Wiesen hinzu, so wird das Verhältniss 11’3 %■, richtet man aber seine Aufmerksamkeit nur auf Skäne, die südlichste Provinz des Reiches, so erhält man die günstige Zahl von 51'6 %. In einem so ldnggestreckten Lande, wie Schweden, müssen sehr verschiedene Kli- mate herrschen. Das Klima des südlichen Schwedens übertrifft an Mildheit das Klima im nördlichen Deutschland. So wird z. B. in Skäne Raps und nicht Rübs als Ölpflanze angebaut, und die Zuckerrübe giebt in die sem Theile des Landes ausgezeichnete Ern ten. In dem nördlichen Theile des Lan des, welcher grösstentlieils von Wäldern, V eiden, Seen und Mooren bedeckt ist, und dessen Berge eine bedeutende Höhe errei chen, legt das Klima dem Ackerbau als Hauptnahrungszweig grosse Hindernisse in den W eg, so dass in diesem Landesthei- le ausser der Ausbeutung der Wälder die 4