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4 EINLEITUNG. und trinkbares Wasser. Der Wettersee ist besonders bekannt wegen seiner klaren, zu gleich aber auch unruhigen W assennasse, sowie auch wegen seiner bedeutenden Tiefe (420', 125”). Die übrigen grossen Seen haben eine Tiefe von 200'—300’ (60”— 90”), wahrscheinlich aber liegt der Grund manches der Gebirgseen in Lappland noch tiefer. Von den vielen Flüssen, die dein Bott nischen Meerbusen zufliessen, ist die Anger- nian-Elf am bekanntesten sowohl wegen ihrer Wassermenge als auch wegen ihrer Naturschönheiten. Weiter südlich mündet die Dal-Elf, welche gewöhnlich als die Grenze zwischen Norrland und dem süd lichen Schweden betrachtet wird. An der Westküste ergiesst sich die Göta-Elf, der Abfluss des Wener-Sees, bekannt wegen des Wasserfalles Trollhätta, welcher, obgleich er sich in mehren Absätzten herabstürtzt, doch sowohl wegen seiner Fallhöhe (111, 33”) als auch wegen seiner Wassermenge den bekannten Rheinfällen an die Seite gesetzt werden kann. Schweden ist übrigens reich an solchen Naturschönheiten: schäu mende Stromschnellen und donnernde W as- serfälle bildet beinahe jeder Fluss oder Strom, und es giebt solche zu Tausenden. Sogar einen Nebenbuhler des Trollhätta kann das Land aufweisen z. B. in dem Njommel- saska (Hasensprung) in Lappland; ja, was noch mehl' ist, der Wasserspiegel der Land seen in dieser Gegend wird bisweilen von einem senkrechten Wasserfall unterbrochen, unterhalb welches sich wiederum eine ru hige Wasserfläche ausbreitet. In allen diesen Wasserfällen besitzt das Land einen grossen Nationalreichthum, wovon man gleichwohl bis jetzt noch nicht den Nutzen gezogen hat, wie man vielleicht gesollt hätte. Zwar wird von diesen Fällen eine grosse Menge Mühlen, Sägen und Eisenwerke in Bewegung gesetzt; aber die Naturkraft, welche verwendet wird, ist nur ein sehr geringer Bruehtheil von dem Ganzen. Der Reichthum ist auch beinahe allzu gross, um vollständig benutzt werden zu können; denn man denke sich, welche mechanischen Anlagen wohl erforderlich sein würden zur Verwendung der nützlichen Ar beit, welche einzig und allein die Trollhätta- falle würden ausführen können mit ihren 225,000 Pferdekräften, d. h. 20 mal mehr als die Dampfkraft der schwedischen Handels- I flotte oder 7 mal mehr als die der rus sischen Marine. Diese Eigenschaft der schwedischen Flüsse hat gleichwohl einen Nachtheil in ihrem Gefolge, nämlich den, dass sie nicht so, wie es in Verhältniss zu ihrer Tiefe und Breite möglich sein würde, zur Schiff fahrt benutzt werden können. Mancher Fluss (z. B. die Dal-Elf) wird schon am Meere durch Wasserfälle verschlossen, so dass in der Regel die Flüsse schon ein paar Meilen von der Mündung aufhören schiffbar zu sein, daher sie also als Communications- mittel am meisten zum Holzflössen und theilweise für die Bootfahrt benutzt werden, wo sie nicht kanalisirt sind (wie z. B. die Göta-Elf), worüber noch ein Mehres weiter unten. Geologie. Schweden ist so zu sagen aus den Ex tremen in der Serie der geologischen For mationen gebildet: unmittelbar auf die kry- stallinischen Berge der Urzeit folgen dort in der Regel die losen Ablagerungen der Quartärperiode und von den dazwischen liegenden Formationen ist nur ein Theil repräsentirt; auch hat von diesen nur die sibirische eine etwas grössere Ausbreitung. In dem ausgedehnten Theile des Landes, welcher von den Bildungen der Urforma- tion eingenommen wird, kommen abwech selnd sowohl Gneisse und andere der Ur formation .angehörende geschichtete Ge birge als auch Granite vor. So wie in än dern Ländern hat man auch in Schweden gefunden, dass eine grosse Abtheilung des Gneissterritoriums aus rotlien, ein anderer dagegen aus grauen Gneissen besteht. Jene werden in dem westlichen, diese in dem östlichen Theile des Landes vorherrschend gefunden. Eine andere Abtheilung der UIn formation, annahmsweise das jüngste Glied derselben, wird von einer Serie feinkörniger bis nach dichten Bergarten gebildet, die Fu- rit oder Ilälleflinta benannt werden. Wenn auch von vergleichsweise geringerer Aus breitung, besitzen doch diese in praktischer Hinsicht einen grossen Werth, indem sie die meisten und die wichtigsten der Eisen erze des mittleren Schwedens einschlieseeu, welche nicht in Gängen, sondern in La gern oder elipsoidischen Platten Vorkom men und augenscheinlich gleichzeitig mit