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134 GR. XVII. MARINEWESEN. 1 Tragfähig i keit. Tons. ! Fahrzeuge der Stapelstädte 1,154 207,500 » d übrigen Städte und j Flecken 274 23,000 j » die Landleuten gehören 2,067 138,800 ■ * Summa 3,495 369,900 Die kleinsten Fahrzeuge, die hierbei in Rechnung gekommen sind, messen 10 Tons. Die Besatzung auf allen diesen 3,495 Fahrzeugen, bei denen die Dampfer eben falls in Rechnung genommen sind, wird mit Einschluss der Befehlshaber auf 23,000 Mann geschätzt. In demselben Jahre (1816), da man in Paris die ersten Versuche mit der Dampf bootfahrt machte, oder 3 Jahre später als das erste Dampfboot die Themse pflügte, wurden auch in Schweden auf dem Mälar- see ähnliche Versuche angestellt mit einem kleinen, nur 32 Fuss (9'5”') langen Boote; die eigentliche Geschichte der Dampfboot fahrten aber beginnt in Schweden mit der Reise der Amphitrite von Stockholm nach Vesteras im Sommer 1818. Die eigenthüin- liche Beschaffenheit Schwedens enthält eine kräftige Mahnung, das neue Communica- tionsmittel nicht unbenutzt zu lassen. Die Zunahme auf diesem Gebiete ist auch in der That sowohl gross als schnell gewesen, besonders nachdem der Göta Kanal (Sept. 1832) in seiner ganzen Länge dem Be triebe eröffnet worden war. Der Theil der Dampferflotte, welcher Privatpersonen gehört, betrug i. J. 1830 .... 10 1840 .... 50 mit 1,954 Pfdkr. 1850 ... 67 )) 2,939 » 1860 .... 203 9,332 » 1870 .... 388 » 11,626 » Wie man aus dieser Uebersicht ersieht, hat in dem letzten Decennium die Zunahme der Maschinenstärke nicht der Zunahme in der Anzahl der Dampfer entsprochen. Dies erklärt sich aus der grossen Anzahl kleiner Dampfer mit weniger als 10 Pfdkr., mit denen die Zahl derselben vermehrt worden ist. I. J. 1860 zählte man von solchen nur 26, aber 10 Jahre später 112 mit zusammen 577 Pfdkr. und also im Durch schnitt nur wenig über 5 Pfdkr. für jeden derselben. Diese grosse Anzahl von kleinen Booten, zu denen man noch 26 mit je 10 Pfdkr. legen könnte, ist etwas ganz Eigen- thiimliches für Schweden oder, vielleicht richtiger gesagt, für Stockholm, wo die meisten derselben in dem wasserreichen Gebiete dieser Stadt in allen Richtungen umherschwärmen und ein bequemes und billiges Communicationsmittel abgeben. Die vielen Dampfer, welche den Personentrafik längs den Meeresküsten des Landes sowie die Verbindung mit dem Auslande unter halten, haben gewöhnlich eine Maschinen stärke von etwa 100 Pfdkr. und zeichnen sich sämmtlich aus durch ihre geschmack vollen Formen und ihre elegante Einrich tung; sie sind in schwedischen Maschinen - Werkstätten von schwedischem Eisen erbaut und haben bisweilen Gelegenheit gehabt, Erstaunen weckende Proben von ihrem vortrefflichen Material und ihrer guten Con- struction abzugeben. Den Handel betreffend, welcher mit der privaten schwedischen Segel- und Dampf flotte betrieben wird, s. oben S. 25 ff. Kriegsflotte. Die ersten für den Kriegsgebrauch be stimmten Dampfschiffe waren die Räder dampfer Oden und Gylfe, welche i. J. 1835 erbaut wurden, und einige Jahre später,'1840, erhielt die schwedische Flotte einen grösseren armirten Dampfer, die Rä- dercorvette Thor, mit einer Maschine von 200 nominellen Pfdkr., gebaut in der me chanischen Werkstätte zu Motala. Unser erstes Kriegsfahrzeug mit Propeller, dessen Maschinerie unter der Wasserlinie liegt, ist die Corvette Gefle, welche i. J. 1848 erbaut wurde und eine Maschinerie mit 300 no minellen Pfdkr. erhielt. Auch diese wurde in Motala erbaut, woselbst auch unser erstes bepanzertes Kriegsfahrzeug, der Monitor John Ericsson, mit einer Tragfähigkeit von 1,500 Tons und versehen mit einer Pro pellermaschinerie von 150 nominellen Pfdkr., i J. 1865 erbaut worden ist. Die der schwedischen Seevertheidigung angehörenden Fahrzeuge sind in dem fol genden Verzeichnisse enthalten: