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GR. XIV. WISSENSCHAFTLICHE INSTRUMENTE. 99 Die Registrirungsmethode gellt darauf hinaus, an jedem der meteorologischen In strumente einen metallischen Leiter auf solche Weise anzubringen, dass dieser an der einen Seite längs der Bahn geführt werden kann, 'die ein Index des Instru ments beschreibt, und auf der ändern Seite mit dem Mechanismus des Registrators selbst in eine solche Verbindung gesetzt wird, dass die Stellung des metallischen Leiters von den annotirenden Theilen in diesem Mechanismus genau angegeben wird. Es ist dann hinreichend, diesen Theilen eine Bewegung mitzutlieilen, wodurch der Leiter sich dem Index des Instruments nähert, und die Berührung zum Verscldiessen eines galvanischen Stromes zu benutzen, mit dessen Hülfe die Bewegung gehemmt wird, damit die annotirenden Theile die Stellung des Index des Instruments angeben können. Hieraus folgt nun, dass die Methode an wendbar ist für jedes Phänomen, dessen Gang sich mittelst eines metallischen In dex angeben lässt, was u. a. der Fall ist mit der Mehrzahl der meteorologischen Phä nomene, welche jetzt die Aufmerksamkeit der Gelehrten in Anspruch nehmen, als da sind: die Temperatur, der Feuchtigkeitsgrad und der Druck der Luft, sowie die Schnel ligkeit und die Richtung ihrer Bewegung und die Grösse des Niederschlages. In zwischen haben sich die ersten Construc- tionen in dieser Richtung auf Thermometer-, Psychrometer- und Barometer-Beobachtun gen eingeschränkt, und erst an dem jetzt in Arbeit befindlichen Meteorographen, wel cher für das meteorologische Observatorium in Wien bestellt ist, hat D:r Theoreil Ge legenheit gehabt, auch Windbeobachtungen einzuführen. In Rücksicht der Art und Weise der Anwendung der erwähnten Methode hat der Oonstrueteur zwei verschiedene Wege ein geschlagen. Zu den früheren Constructio- nen, von denen die eine seit 1868 bei dem Observatorium in Uppsala angewendet wird, geschieht die Anzeichnung der Beobach tungen mittelst stählerner Spitzen, welcbe- von Elektromagneten in ein Papier einge drückt werden. Diese Elektromagneten und stählernen Spitzen sind dasjenige, was der Bewegung bei den metallischen Leitern folgt, und daher sind es die Lagen der eingedrückten Zeichen, nach denen die Stel lung, der Quecksilbersäulen der besonderen Instrumente bestimmt wird mittelst Able sung auf Gradscheiben, welche von der Grad scheibe der besonderen Instrumente copirt sind. Da inzwischen dieses Ablesen eine täg lich wiederkehrende mechanische Arbeit be dingt, so ist D:r Theorell auf eine- Art und Weise bedacht gewesen, welche rücksicht lich persönlicher Arbeit das' erhaltene Re sultat einen Schritt weiter führen sollte, und in den späteren Constructionen werden daher die Beobachtungen in gedruckten Ziffertabellen gegeben. Die Theile, welche hier mit den metallischen Leitern in Ver bindung stehen, sind folglich ein System von messingenen Rädern mit an der Kante gravirten Ziffertypen. Ferner ist die Trieb kraft, die in den ersten Meteorographen in von Gewichten getriebenen Laufwerken bestand, hier ein Elektromagnet, was den Vortheil hat, dass das Instrument sich selbst so lange in Gang hält, als die Stromstärke über einem gewissen Minimum steht und der Papierstreifen reicht, welcher den Druck entgegen nimmt. Während dieser ganzen Zeit, die bequem bis auf 3 Monate aus gedehnt werden kann unter der Voraus setzung, dass die Papierrolle sorgfältig ge wickelt, und dass die Anzahl der Beobach tungen 4 in jeder Stunde ist, muss das In strument sich ohne Beaufsichtigung in Gang halten können, denn die Kraft, über welche man disponirt, reicht auch aus zur Auf- zieliung der zur Bestimmung der Beobach tungszeiten nothwendigen Uhr. Es ist klar, dass durch diese Construc- tion hinsichtlich der Besparuug persönlicher Arbeit ein Vortheil über die ältere gewon nen ist, was auch dadurch Anerkennung ge funden hat, dass das Observatorium in Upp sala davon ein Exemplar eingekauft hat (welches in der Exposition zu London 1871 ausgestellt war), das jetzt aufgestellt wird anstatt des bisher angewendeten, obgleich dieses nach einer fast 5jährigen Anwen dung sich noch in seinem ursprünglichen Zustande befindet. Dieses Instrument hat noch die ur sprünglich angevendete Art und Weise der Verbindung zwischen den meteorologischen Instrumenten und dem Registrirungsappa- rate, nämlich in luftdichten Lagern beweg liche Hebel, welche in der Wand des Ge bäudes angebracht werden, in denen der Registrirungs-Apparat sich befindet. Da in-