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98 GR. XIV. WISSENSCHAFTLICHE INSTRUMENTE. Namen hierfür aufzuweisen hat, z. B. Sa muel Owen, John Ericsson,, Carlsund u. a. m. Was unter ändern die schwedischen Dampfer auszeichnen dürfte ist, dass sie infolge der Vortreiflichkeit des Materials, ohne der Stärke Abbruch zu thun, nach so leichten Constructionen haben zusammen gesetzt werden können, dass z. B. beim Anraken auf einem Grunde die eine oder andere Platte einwärts gebogen wird, aber nicht springt, sodass das Fahrzeug übrigens unversehrt bleibt und, wenn darauf die eingebogenen Platten mit neuen ersetzt werden, wieder so gut wie neu ist. Die schwedischen Ackergerätlie haben bei den internationalen Ausstellungen eine ehrenvolle Aufmerksamkeit auf sich gezo gen. Angefertigt von vortrefflichem Eisen oder Stahl, vereinigen sie eine zweckmässige Construction mit geringer Schwere, guter Stärke und einer Preisbilligkeit, die schwer lich von Ändern übertrolfen wird. Die Nachfrage nach schwedischen Geräthen zur Ausfuhr (besonders nach Russland) hat sich daher in den letzten Jahren bedeutend ge steigert, und die Ursache, warum diese Ausfuhr noch nicht grösser geworden ist, als sie wirklich ist, dürfte darin zu suchen sein, dass die schwedischen Werkstätten allzu stark von dem eigenen Bedürfnisse des Landes in Anspruch genommen werden, als dass sie im Stande wären, den Anfor derungen des Weltmarktes zu genügen. Auf Anlass dessen sind auch mehre Werk stätten für Maschinen und Geräthe in An lage begriffen, während die schon vorhan denen sich immer mehr erweitern. Wagemnacherei wird theils in einigen grösseren Fabriken betrieben, unter denen die in Söderteige besonders anmerken swerth ist, theils auch von wenigstens 300 Hand werkern mit ihren 200 Gehülfen, theils auch, und zwar vielleicht am allermeisten, als häusliche Beschäftigung. Der schwe dische Bauer ist nämlich ein sehr geschick ter Holzarbeiter, daher er auch oft selbst seine eigenen Fuhrwerke und oft g'enug seine Ackerwerkzeuge und Hausgeräthe an fertigt. Es dürfte anzumerken sein, dass in ganz Norrland beinahe nur zweirädrige mit einem Pferde bespannte Wagen ange wendet werden, dass aber übrigens vier rädrige, von zwei Pferden oder in gewissen Landestheilen Ochsen gezogene, die gewöhn lichsten sind. Mehre Zugthiere als zwei werden im Allgemeinen äusserst selten vor gespannt. Obgleich wegen der Naturver- hältnisse wenigstens in gewissen Provinzen nicht nur viele, sondern auch bedeutende und schwierige Unebenheiten auf den Landstrassen vorhanden sind, so werden doch fast niemals Hemmschuhe angewendet. In den Wintern rufen gewöhnlich Schnee und Frost vortreffliche Schlittenbahnen her vor, welche man wohl die natürlichen Ei senbahnen des Landes genannt hat: wäh rend der Schnee das ganze Land bedeckt, erstarren die Sümpfe und Gewässer, und über dieselben entstehen Winterwege, welche nicht allein näher, sondern auch ebener sind, als die Landstrassen und daher viel benutzt werden. Die dazu verwendeten Schlitten verdienen einer kurzen Erwähnung wegen ihrer einfachen, leichten und zweck mässigen Construction. Während die klei nen Rennschlitten nichts Anmerkenswerthes darbieten, so ist es anders mit den grösse ren: an diesen sind nämlich nicht zwei lange Kufen, die den Unebenheiten des Weges nicht folgen können, sondern zwei vollständige kleine Schlitten sind hinter einander unter dem Leiterwerk oder auch unter dem Kutschkasten angebracht, wo durch bewirkt wird, dass sie nicht nur sich an die Unebenheiten des Weges .anschmie gen, sondern auch leicht über den Schnee hingleiten. Diese Schlitten macht sich der Bauer selbst; die eleganteren aber werden von Wagenmachern angefertigt. Gruppe XIV. Wissenschaftliche Instrumente. Zu den merkwürdigsten in neuerer Zeit in Schweden sowohl erfundenen als auch ausgeführten wissenschaftlichen Instrumen ten dürften die Meteorographen oder Re- gistrirungs-Apparate gehören, welche zur Anstellung meteorologischer Observationen gehören, und von D:r A. G. Theorell in Uppsala construirt werden. Die Principien derselben sind folgende: