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GR. XI. PAPI ER-INDUSTRIE. 91 sie schon zuvor praktisch hepriift befun den worden sind. Alle Maschinerie dagegen wird nunmehr auch im Lande zubereitet. Die schwedischen zu Anfang 1873 ver- handenen Holzmassen-Fabriken lassen sich folgender Massen eintheilen: I. Mechanische, bei denen man in den neueren 100 Pferdekraft für jeden Schleif stein berechnet: a. 11 Völter’sche Fabriken mit vertikal stehenden Schleifsteinen und Zuführung der Holzstücke durch Schraubenmechanismus. Von diesen hat die älteste (Trollhättau) 20 Steine, wovon die Mehrzahl klein ist; übrigens aber giebt es mehre andere grosse Etablissements mit 5-—6 Schleifsteinen von einen Durchmesser von 5—5i Fuss. b. 2 Hartmann’sclie mit kleinen vertika len Schleifsteinen und Zubriugung durch Gewichte; c. 4 Siebrecht’sche mit grossen horizon talen Schleifsteinen und Zubringung durch hydraulischen Druck; und II. Chemische, gewöhnlich mit 2 Koch kesseln versehen: a. 2 Sinclair’sche Fabriken, in denen das Kochen des Holzes mit kaustischem Na tron von etwa 25 % des Gewichtes des Hol zes in vertikalen Kesseln bei einem Drucke von 10—12 Atmosphären geschieht; b. 7 Lee’sche, hauptsächlich gleich mit der Sinclairschen Methode, ausser dass die Kessel liegend und überhaupt mehr als dop pelt so gross sind; c. 1 Fry’sche (Kochen mit nur Wasser ohne Chemikalien unter dem Drucke von 5—6 Athmosphären); die dadurch erhal tene braune Masse wird zu gröberem Pa pier verwendet, u. a. zu Packpapier für Stahl- und Eisenwaaren, weil dieses Papier keinen Kost verursacht. Die in Schweden befindliche Fabrik verwendet als Rohstoff Wie gross die Zubereitung in allen diesen Fabriken ist, weiss man noch nicht; doch dürfte man annehmen können, dass mit täglicher Zubereitung von 20 sehwed. Ctn trockener Tannen- (30 Ctn Eschen-) Masse pr 100 Pfdkr und von 10 Ctn in jedem Sinclair’s sowie von 30 Ctn in jedem Lee’s Kessel die tägliche Zubereitung auf mechani schem Wege etwa 1,275 find auf chemischen 475 Ctn, also jährlich auf jenem 350,000 Ctn Schleifmasse und auf diesem 130,000 Ctn betraget! dürfte. Die Schleifmasse muss nach dem jetzigen ungefähren Preise von 10 K:dr pr Ctn in Göteborg (15—16 t St. per Ton in England) einen Fabrikations werth von 31 Mill. R:dr repräsentiren. Legt man den Werth der chemischen Masse hin zu, welcher 1 k mal den der Schleifmasse entspricht, und also beinahe 2 Mill. Rdr beträgt, so würde die schwedische Holz massen Fabrikation in den jetzt vorhande nen Fabriken etwa 5=j Mill. Il:dr betragen. Wenn die Ausfuhr der Holzmasse i. J. 1872 zu nur 120,000 Ctn angegeben wird, so muss man bedenken, dass die Consuin- tion im Lande in grossem Massstabe ge schieht, sowie auch, dass mehre' hier in Berechnung genommene Fabriken i. J. 1872 noch gar nichts fabricirt haben. Man ist ferner zu der Annahme berech tigt, dass diese ganze Fabrikation sich jetzt noch nur in jhreij ersten Entwickelung be findet, und dass immer mehre Fabriken entstehen werden, besonders da beinahe die sämmtlichen bis jetzt angelegten in den südlicheren Theilen Schwedens liegen und nur wenige in Norrland, wo doch das ei gentliche Waldlaud Schwedens sich befindet. Tapeten werden in 15—20 grösseren und kleineren Fabriken zubereitet und die Fabrikation wird für das Jahr 1871 zu mehr als 1 Million Bollen angegeben. Von Spielkarten wurden 1871 in 6 Fabriken 206,760 Kartenspiele zubereitet. Jedes Spiel Karten ist versehen mit einem Stempel von 0'75 R:dr und der Verkauf ungestempelter Karten ist bei einer Strafe von 75 R:dr verboten. Wer mit solchen spielt, wird zu einer Geldstrafe von 7'50 R:dr verurtheilt. Die Stempel-Abgabe, wo mit früher das grosse Kinderhaus (Waisen haus) in Stockholm grösstentheils unterhal ten wurde, fliesst jetzt gegen Ersatz an das Kinderhaus und einige andere Wohl- thätigkeits-Ansfalten direct in die Staats kasse ein. Die Schwedischen Karten gel ten für sehr gut. Der feinere Gebrauch in Schweden fordert weit mehr als im Aus lande, dass selbst bei kleineren Spielpartien in Familienkreisen neue Spielkarten ange wendet werden. Etui-Arbeiten, wie Schachteln und Do sen für die Apotheken u. dgl. werden u. a. in grossem Massstabe von der lithographi schen Aktiengesellschaft in Norrköping zu-