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24 GK. II. LAND- UND F0RSTW1RTHSCHAFT, GARTENBAU. FISCHEREIWESEN. Die Arbeitskraft und ihre Verwendung. Da in Anbetracht des späten Frühlings und zeitigen Winters die Feldarbeiten in ungefähr sechs Mo naten ausgeführt werden müssen, so ist eine grössere Anzahl von Zugthieren erforderlich, als wenn jene Arbeiten auf einen grösseren Theil des Jahres ausgedehnt werdeu könnten. Iin Mai muss alle Frühjahrssaat beendet sein und in wenig mehr als einem Monate iin Herbste ist alles Pflügen zu bewerkstelligen. Ausser den Pferden, die den täglichen Transport des Düngers, der Milch zum Verkauf und verschiedenes Andere besorgen, was den Ackerbau nicht direct berührt, giebt es zu letztgenanntem Zwecke 10 Pferde und 10 «Paar Ochsen. Diese Pferde werden sowohl im Sommer als im YYinter auch zu anderen Arbeiten benutzt, ebenso die Ochsen, wenn es nöthig ist; bei der Saat und anderen dringenden Feldarbeiten aber müssen wenigstens 4 Paar Pferde und 8 Paar Ochsen zur Verfügung stehen. Die Arbeitsleute werden theils im Jahresdienst gehalten, theils während der Erntezeit je nach Bediirfniss ge- miethet. Während des letztverllosseneu Arbeitsjahres, das den 1 Juni 1871 begann und mit dem 31 Mai 1872 endete, sind für den eigentlichen Acker bau d. h. für die Bereitung des Bodens zur Saat und bei der Ernte verwendet worden: 762 Tagewerke von Pferden, 1,341 » » Ochsen, 1,672 » » Männern, 1,545 » » Knaben und Weibern; ausserdem. wurden Accordarbeiten für 213 R:dr 16 Oere geleistet. Die Kosten für diese Art Arbeit belaufen sich auf 6,717 R:dr 36 Oere = 9,596 Francs. YVenn man die Arbeitszeit mit den eigentlichen Feldarbeiten zu 6 Monaten----150 Tagen aunimmt und ferner dass 10 Pferde in dieser Zeit 1,500 und 20 Ochsen 3,000 Tagewerke hätten leisten können, so ist demnach während der Frühlings- Sommer- und Herbstmonate nur ungefähr die halbe Anzahl der Pferde- und Ochsen-Tagewerke zur Ausführung genannter Arbeiten erforderlich gewesen. Man schliesse jedoch daraus nicht, dass die Zahl der unterhaltenen Zugthiere zu gross sei, denn im Frühjahr und Herbst, wenn die Feld arbeiten foreirt werdeu müssen, sind sie alle Tage, wenn nicht Naturhindernisse es unmöglich machen, in voller Beschäftigung. Auf jeden Hectare des Bodens, der mit obiger Anzahl Zugthiere bear beitet wird, kommen im Durchschnitt für Bear beitung und Ernte 4,61 Tagewerke von Pferden, 8,12 i> » Ochsen, 10,15 » » Männern, 9,3 G » » Knaben und Weibern, und wenn die Accordarbeit mit in Berechnung gezogen wird, betragen nur die Bearbeitunss- kosten für einen Hectare 60 Francs, wozu Aus saat, Dünger, Y'erwaltungskosten und andere Aus gaben, sowie Zinsen vom Werthe des Bodens und der Gebäude als auch von dem in die Erde ge steckten Betriebskapitale kommen, welche Un kosten für das genannte Jahr sieh auf 28,605,92 R:dr = 40,865 Francs oder für jeden der 165 Hec- tares auf 248 F’rancs, also mit den Bearbeitungs kosten zusammen auf 308 Francs belaufen. Der Zinsfuss ist 5 % für das Grundkapital oder den Bodenwerth und 6 % für das Betriebskapital. Der Viehstand besteht, ausser den Zugthieren, aus ungefähr 100 Kühen, im YY T inter einige mehr, im Sommer einige weniger, 3 Stieren, ungefähr 20 Schweinen und etwas Federvieh. Die Kühe erhalten im Sommer Grünfutter von Roggen, YY iesen-Fuchsschwanz-Gras von der bewässerten YViese. YVickenhafer und Klee; im Herbst gehen sie eine kurze Zeit auf die YY r eide; Schrotmehl wird ihnen auch mitunter gereicht und im YY'inter Heu, Stroh und Spreu nebst Schrotmehl und Schlempe aus der Brennerei. Kälber werden nicht erzogen, sondern geschieht die Ergänzung des Y'iehstandes durch Ankauf, so dass ungefähr ein Drittel der ganzen Anzahl jährlich erneuert wird. Beim Beginne desietztbeendeten YSerwaltungsjahres, d. h. am 1 Juni 1871 war die Anzahl der Kühe und Stiere 93, die zusammen 947,05 Ctr = 40,300 Kilogr. wogen, was im Durchschnitt per Thier 433 Kilogr. ausmacht; beim Ausgange desselben betrug sie 97 mit einem lebenden Gewichte von 42,969 Kilogr. oder per jedes Thier 443 Kilogr. Das im genannten Jahre im Durchschnitt 100 Thieren gereichte Kraftfutter hat, wenn Stroh und Spreu, wovon der grösste Theil als Streu benutzt wurde, nicht berechnet wird, aus Schrot mehl 1,138,75 Ctr = 48,457 Kilogr., Heu und Grünfutter zu Heu reducirt, 3,539 Ctr — 150,595 Kilogr., Schlempe während 6 Ylonate 670,000 Kannen — 17,537 Hectolit, .Leinsamenkuchen 50 Ctr = 2,132 Kilogr. und YVeide, 150 Ctr = 6,383 Kilogr. Heu entsprechend, bestanden. Der YY r erth der Schlempe wird zu 20 % vom YVerthe des verarbeiteten Rohmaterials veran schlagt, welches letztere, in so weit die aus dem selben bereitete Schlempe den Kiihen zu Gute gekommen ist, aus 4,470 Kbf. = 1,170 Hectolit. Kartoffeln, 3,516 Ctr = 149.617 Kilogr. Roggen mehl und 2,737 Ctr = 116,468 Kilogr. Gerste bestanden hat. Die erhaltene Milch betrug 102,165 Kannen = 267,672 Litr., was auf jede Kuh 2,676 Litr. ausmacht. Alle Milch wird an Ort und Stelle zu 28 Oere =15 Cent, per Litre verkauft und haben sämmtliche Kühe einen Gewinn von 3,46 2 R:dr = 4,945,50 Francs gegeben, nachdem Futter, Arbeit, Zinsen, faux frais, worunter auch Miethe für den Kuhstall, abgerechnet sind. Der Ertrag der unter eigener Cultur befind lichen 165 Hectares war im Jahre 1871: an AVeizen von 124,19 Ref=10,9l Hectares 1,156 Kbf.=302,6 Hectol., macht 27,7 Hectol pr Hect. » Roggen » 101,42 “ = 8,92 » 996 » =260,7 » » 29,8 » » » » Gerste » 416,50 » =36,65 » 5,577 » =1,459 » » 39,5 » » 11 » Hafer » 142,06 » =12,5 2,136 » =559 » » 44.7 » » » » Erbsen » 36,33 » = 3,2 » 234 » =61,23 » » 19,13 » » 1) » Kartoffeln » 56,75 » = 5 » 2,591 » =678 n i> 135,6 » ») »