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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 27.12.1927
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1927-12-27
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19271227011
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1927122701
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1927122701
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1927
-
Monat
1927-12
- Tag 1927-12-27
-
Monat
1927-12
-
Jahr
1927
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 27.12.1927
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Xr. «V4 Seite ir — ^Dr«bner Xachkicht««- — Brtestiasten. «»rrchstuode» d«« Briefr«D»»»»k«t»r Frler««'»» «ä«N» »««c Montag» und Mittw«»» Bormltta«» taußrr an Sonn, und U bl« Kt Uhr: nachmittag« nur von b bl» » Uhr. Schriftlich kdnnrn «niragen nur beantworte, «er»,, ««an Rückporto detgrlüni ll». ** Lieben« würdiger Nesse. »Ich mochte gern einem alte» Onkel von mir. nicht Dir. lieber Schnürte, aus dl« Spinnge helfen. Er erzählt, es seien einmal in den achiztger Jahren indische pursten mit indischem Gefolge in Dresden ge wesen. hier in indischer Tracht nmhergegangen und viel be» slaunl worden. Er hätte manchmal in der Erinnerung an den berühmten Schah von Persien gedacht. Aber der sei doch eben kein Glider gewesen. Rannst Du mir sagen, ob das stlmmt und wer die ausfallenden Gäste waren, damit ich mcineu alten Onkel über d,e Sache beruhigen kann?" — Stimmt! Dein alter Onkel hat recht! Am 7. September 1887 traf auf dem »Leipziger Bahnhof" lieht Neustädtcrs von Berlin der indische Kürst >ri,enghart III. von Kntch mit seinem Bruder Koomar Sri Roloobha ein,- ilmi waren attachiert der emtlische Oberst Gvo-seUow und seine Gemahlin, der Arzt Dr. Dorabst. zwei weitere Zerren, der Roch Mr. Bestvndji und acht Diener, die wie der Kurst und sei» Bruder in indischer Kleidung gingen. Sie fuhren zum Grand Hokel Union, sprachen gut Englisch und Französisch. Anker Geflügel sür den Mittagstisch ltesert« der Hosmehger Goillöber einen feisten lebenden Hammel. Am 18. September reihen die Inder nach Prag weiter. *** Des TeuselS Großmutter. «Kannst Du mir sagen, wie man daraus gekommen ist, in der Redensart »der Tcusei und seine Großmutter" dem Herrn Satanas eine Grob- mutter anzudichten'?" — Leider nein! In der einschlägigen Literatur hat sich eine Erklärung dasür nicht finden lassen. Zwar: deS Teufels Großmutter ist in der deutschen Sprache recht alt. Scho» bei Luther kommt sie vor. auch im LimpUzissimus kommt sic vor inicht tm Münchner Simpel, sondern im alte» Grimmelshausen-Romani. Grimm, das große deutsche Wörterbuch, erwähnt, das; auch des Teufels Mutter, sein Weib und Kind, seine Brüder, ja seine ganze Brut Vorkommen, der Teufel also osfenbar verwandtschaft liche Beziehungen habe. Rach Grimms Meinung dienen diese Gestalten der besondere» »Eintcuselung" deS Teufels, d. h. eS sei besonders teuflisch, das: der Teufel auch von teuflische» Weibern abstammc und tcuslische Kinder habe. Man kan» auch daran denken, daß alte lluteriocltSgötttnncn, wie Hel, Proserpina, Hekate, in die höllische Grobmama umgewandelt worden seien. Es sei aber auch daran erinnert, dah gerade im deutschen Märchen der Teufel selbst tölpelhaste, sa. gutmütige Züge hat und dab vielleicht in jeder Großmutter für die Enkelkinder mit dem Eindruck der liebevollen Güte auch ein gewisses Grausen gepaart ist. das die KtndeSseele unbewubt vor jeder Alters-, Wissens- und WillenSUbrrlegenlieit emp. psindet. Auch spielte der Teufel in alten Spielen und Ge- schichten zugleich ein wenig die komische Figur. Da machte sich s den» ganz gut, ihm eine zwar liebevoll besorgte, aber auch strenge Großmutter beizugescllen. Köstlich ist sa in dieser Beziehung Wilhelm Büschs »kleiner Teufel bös und frech", der aus der Hölle kam »schwarz wie Pech", und von dem es alS ihm der Schmied den Schwanz abgekiiifscn, heißt: Er heult und führt zur Hölle nieder: »Das sag ich meiner Großmutter wieder!' *** Resse »Dienst am K le 1 neri" in P. »Die Kälte und der Schneefall haben mir wieder das Mitleid mit den kleinen liebe» Singvögeln und den sonstigen Schwingern und Singern nnscrcr Gärten lebendig gemacht. Bor Jahren hat mal was in Deiner Zeitung gestanden von einem Vogelchrist- banm. Wie sollte das doch gemacht werden?" — Deine An- regnng ist besonders zu loben. Tenn in der Tat sollte man ln Stadt und Land, überall wo irgend waS wächst in Gärten und Gebüschen, namentlich aber dort, wo an Bäumen waS wachsen soll, gar nicht müde werden, den kleinen Sängern tm Winter Futter zu streuen: sie werden d im Sommer durch Raupen fraß, Kasersraß. kurz durch massenhafte Vertilgung aller Arten von Insekten, namentlich aber von Baum- und Obst- schäülingcn, reichlich lohnen. Eine Meise, die im Winter Hungers gestorben ist, kann im Sommer nicht an einem Tage bald so viel, wie sie selber wiegt, an solchem kleinen Ucbel- vvlk wegfressen. Streu immer an mindestens zwei oder drei verschiedenen Stellen Deines Gartens unter tieshängende Sichre Zweige, an die geschützte Seite vom Zäunen. waS Du hast und geben kannst: Alles das, waS tn der nachfolgenden Vorschrift genannt ist. Und willst Du ganz waS Feines machen, so mach einen Bogelchristbaum, für grobe vbst- bestände natürlich mehrere. Mische getrocknetes und dann sein geriebenes Weißbrot, geriebenes gekochtes Fleisch, gebrochenen Hanf, Mohn und Mohnmehl, Hirse, Hafer, auch Sonnen- blumenkcrne und getrocknete Holunderbeeren sLchwarzbrot laß weg, auch Kartoffeln und Rübsamenl. In einer Pfanne zerlasse Hammel- oder Rindertalg und sonstige Fettabsälle. Wenn das Ganze siedet, dann schütte die trockene Mischung hinein, dab alle festen Stosse von dem Fett bedeckt sind. So lange die Masse noch heiß und flüssig ist, bringst Du sie mit einem Lössel aus die Zweige des BäumchenS: Hauptsache ist. daß die Miichiing gut zwischen die Nadeln einläuft. Ist sic erstarrt .... hinaus damit . . . . dte Kleinen werden Dir's danken! *** SchSnheitSrat. »Gibt e« ein einigermaßen sicheres Mittel letwa Massage!, um «ine 18 Jahre alte Slnmpinase, die nicht etwa krankhaft verbildet ist. zu be seitigen?" — Tu weißt ganz gut. dab der Onkel tm all- gemeine» dazu rät, einen kleinen Schönheitsfehler lieber zu behalten nnd den Mangel durch die Aneignung geistiger und sittlich menschlicher Qualitäten anSzngleichen. Nun ist aber im Falle Stumpfnäschen besonders leicht zu helfen. ES gibt eine sogenannte Schrcibernase. Sie ist lang und schmal, und man meint, daß sdie Zusammenhänge sind freilich noch nicht gekiärti diese Schrcibernase sich bei Schreibern erst allmählich entwickle. Also schreib, schreib bei Tag und Nacht. . . waS, ist ganz gleichgültig .... so wird Dein Stnpscl sich nach unten senken, nnd eines Morgens, wenn Tu in Dein Spteglcln guckst, wird sich Dein Sehnsuchrstraum erfüllt haben. Sie wird, statt himmelwärts, nach unten zeigen. Außerdem aber gibt eS Massagcbehandlung, Nasenform-Apparate und sogar Opcraiionen für solche Fälle. Also wähle! Neffe alter KriegSgott. »Bon einem alten Mariner hörte ich neulich aus einem Spaziergang das Wort »Tanmcupcilnng" und sah ihn auch den Daumen zn erstaun lich sicheren Eiiiscrnungsschätzungen benützen. Kannst Du mir diese Geschichte erklären?" — Die Geschichte ist ziemlich einfach: man muß sie nur begriffen haben. Abzuschähen ist damit allerdings nur die Erttseritung von Gegenständen, von denen man ungefähr weiß, wie groß sic sind. Du weißt, daß der Abstand Deiner Augen etwa 7 Zentimeter ist. Ebenso ist die Entfernung Deines TanmenS, wenn Tu den Arm aus streckst, die Hand ballst nnd nur den Daumen aufrecht htm stellst, von Deinen Augen etwa 70 Zentimeter ist. also daS »Zehnfache". Irgendwo sichst Du ein Hans stehen, das moderne große Fenster, sagen wir 0 Stück, tn der Dir zu gerichteten Front hat. Ein solches HaiiS Ist etwa 18 Meter breit. Tn machst Dein linkes Auge zu, streckst am anSgereckten Arm den Daumen hoch und hältst ihn so. daß Du ihn vor der linken Kante deS Hauses siehst. Dann schlichst Du das rechte und macbst das linke Auge ans. Jetzt ist der Daumen rin S.iick nach links gerückt, sagen wir ein Achtel der HauSbreite; es wäre alko das Stück, das Du siehst, lo Meter breit. Dieses bildet die Grnndltntc eines gleichschenkligen Dreiecks, gerade so wie die Linie zwischen Deinen Augen. Die Spitze beider Dreiecke ist der Daumenrand. Die Höhe des Dreiecks, besten Basis Deine Au<"'nlinte ist. ist das .Zehnfache" Deine» Angenabstandes. Auch die andere .Höhe" d. h. die Ent. sernnng. ist daS »Zehnfache" von der Breite deS drüben ge sehenen Gegenstandstückes, in unserem Falle also lOO Meter. Hat ma» zum Anpeilen mit dem Daumenrand Gegenstände, deren Höhe bekannt ist. so mnß man natürlich Kopf und Daumen ans die Sette legen. *»* Etliche WissenSdursttg« s2k> Pfg.s. »Du hast eine Frage nach der unterschiedlichen Bedeutung be» Adel- prädikatr» »vo»' dz». »».' dahin«, «wischen dem auSgeschr,ebenen »von" »v." kein Unterschied zu machen ist W dahingehend beantwortet, dah " nnd dem adgetürzte» Wir haben un» gerade tn diesen Tagen dienstlich mt« der Fraar »u drlchästtgen gehabt, und da wurde behauptet: ^>pn" ist bann aniuwenben. w«nn ,» sich um einen erblichen Adel bandelt, »v.'hlngenen kommt in Anwendung wenn -er Adel nur für die eigene Person de» init dem Prädikat Ausgezeichneten verliehen worden ist. Vr- aründet wurde diese Ansikhl mit den angeblich bei den trüberen Leibreatmentern ln dieser Frage üblichen Gepstoaenheiteu.' — von einer derartigen Unterscheidung ist sonst nicht» bekannt. Auch für dte Leibrcglmente, galt tn der Rangliste lund das ist doch wohl dte Stelle, wv eln solche, Unterschied »dienstlich" tn Erscheinung treten konntet der Brauch bet Adel, sei e» erb licher oder persönlicher, »v" zu schreibe», bet nicht adligen mit dem Namen-bcstandteii »von" daS »von" auSzuschrriben. Ress« Waldbummter. Zu der Anfrage über ^iese Laux" tm Grillcnbnrger Wald teilt die Landesaufnahme Dachse» noch folgendes mit: »Aus den amtllchen Karten stand srüher »der Niese intcht »Liese"! Laux". Aus Beranlastuna deS Königs Friedrich August wurde auch bei der Landcöausnahme der Entstehung dtescs Namen» nachgegangen. ES ergab sich folgende»: Auf der für Fkurnamenforschnng besonder» wtch- tigen Oberreiischrn Karte standen zwei Namen ziemlich nahe beieinander: .Wildpretswiesc" und «der Laux" als Name einer im Walde gelegenen Kuppe. Die beiden Name» waren solgenöermaßcn geschrieben: Wildpret» der Wiese Laux. Durch den Anfang deS W im Worte Wiese ging der Meridian, so daß bei flüchtigem Hinsehen das W als N. er schien. Der Bearbeiter, der aus den Oberreiischrn Karten den Flurnamen entnahm, übersah den Worttetl »Wildpret»" und glaubte, daS falsch gelesene Wort Niese gehörte, zu Laux. Er schrieb also «der Niese Laux". »Der Laux" ist aliv keine Wiese, sondern eine Kuppe, Höhe 108." Aus den amtlichen Karten ist der durch Irrtum entstandene falsche Name, ebenso wie die falsche Schreibweise von Trengebühla. falsch Treu-Geböhla. schon seit längeren Jahren berichtigt worden." *** Nichte aus Loszainen in Ostpreußen. »Welches war in Ostpreußen die Patenstadt Dresdens? Wie lange und wie viel hat Dresden zum Wiederaufbau dieser Stabt betgetragen?" — Deine Frage läßt sich so. wie Du sie stellst, nicht beantworten, weil eS nicht so war. Es war viel, mehr so: Dresden war im Begriff, die Patrnschast für Dohr- kehmen zu übernehmen. Da bildete sich tn Dresden ein »Hilssverciu für Stadt und Kreis Darkehmen". An der Tätigkeit dieses Vereins nnir Dresden durch einen wichtigen Sitz im Borstgnd und durch namhafte Geldspenden zu den Aufwendungen für den Krelö und die Stadt beteiligt. Dresden bat also an der Stadt Darkehmen so gehandelt, als wenn sie seine Patcnstadt gewesen wäre, hat aber außerdem noch am Wiederaufbau des Kreises mitgewtrkt. *** Nesse Unwissend. »Lieber Onkel Allwissend! Kannst Dn einen Fingerzeig geben, wo die Redensart her stammt: »Ab nach KasselI"?" — Mit ein bißchen Geschichts- kenntnis wäre eS. ivcnn'S nickt belegt wäre, leicht, den ur sprünglichen Sinn dieser Redensart aufzubaurn. Dte Stadt Kassel mar in der Zeit der nordamcrtkanischen Freiheits kämpfe von 1775 bis 1783 der Sammelplatz für hessische und andere Landcskindcr. dte durch ihre Fürsten als Soldaten nach England verlaust wurden. Scume berichtet tn seiner Lebensbeschreibung darüber. Wenn die kleinen Truppen, die irgendwo mehr oder minder gewaltsam ausgchoben worden waren, zur Sammclstälte in Gang gesetzt werden sollten, gleichviel ob cs ihnen oder den Angehörigen, von denen sie Abschied nehmen sollten, recht mar. dann hieß eS eben: »Ab »ach Kassel!" > *** Schier dreißig Jahre bist Du alt.' Ein Alter Dresdner" schreibt: »Es wundert mich, daß von den vielen alten Dresdner Theaterbesuchern noch nicht darauf hingcwicscn worden ist. daß dieses Lied regelmäßig tn dem alten Lustspiel »Da ö bemooste Haupt" oder »Ter lange Israel" von Bcncdtx gesungen morden ist." — Schönen Dank! Auch dieser ehedem beliebte Schwank wurde nicht in den taatSthcatcrn. sonder» im Resideiiz-Thcatcr oft und durch manche Jahre ob seiner harmlosen Fröhlichkeit gegeben. **-» Alte Neugierde. »Kannst Du wohl sagen, wie der in der Bibel in der Geschichte der Erzväter vorkommende Laban zu der Bezeichnung »Der lange Laban" komm»? In der Bibel habe ich keinen Anhalt gefunden." — Mit der Redensart »So ein langer Laban" ist auch der tn der Bibel gar nicht gemeint. Das ist nur ein Anklang. Lange schon nennt ma» in sehr verschiedenen Gegenden einen langen Menschen, der zugleich den Eindruck macht, als wüßte er nicht recht, wo er mit seinen Gliedern hin soll, «inen »langen Laatsch", in Mitteldeutschland auch einen »langen Lulatsch". Du stehst also, man spielt auch hier mit dem Wort, das mit! La" ansängl. Achnlich ts« ia das Wort.labil" und das gute sächsische »labbch". Der »Laban" dürfte nur tn Berlin in die Redensart HIneingekommcn sein, denn der Berliner VolkSmitz hat eine beinahe grausame Neigung. Jdeen- oerbindungen nur auf Grund eines leisen Anklanges her- zustcllen. *** Nesse C. E. »1. Ich habe gehört, daß Erwerbende, die über 00 Jahre alt sind, steuerfrei sind. Andere behaupten, daß Steuerfreiheit vom Erwerb ab 68. Lebensjahr rintritt. Gibt e» hierfür überhaupt eine Grenz«, oder muß. aleichgiilttg, wie alt man ist, gesteuert werden, solange man erwirbt? Ein Vater erhält von seinem Sohn eine monatliche Unter stützung. da er erwerbsunfähig ist. Er muß!« vor Jahresfrist seine Arbeit aus Gesundheitsrücksichten niedcrlegcn: Ruhe- schalt oder ähnliches gibt es nickt. Hat er diese Unterstützung zu versteuern? Wie hoch ist die Steuer? Kann der Sohn diese Unterstützung von seinem Einkommen bei der Slcncr- deklaratton kürzen?" — 1. Es ist da et» Unterschied zwischen Einkommen, und Vermögenssteuer. Bon der Einkommen steuer kann niemand wegen Alters befreit werden. Tie Altersgrenze von 60 Jahren spielt nur bei der Vermögens- sseuer ein« Rosse. Mer 20 000 Mark Vermögen und bis 5000 Mark Einkommen hat. ist In bezug aus die Vermögenssteuer steuerfrei: ebenso wer 80 000 Mark Vermögen, aber nur bis zu 1000 Mark Einkommen hat. Ist nun jemand 60 Jahre alt. so ist er vermögeiiSsteuerfrei bei 20 000 Mark Vermögen bis zu 0000 Mark Einkommen, bei 80 000 Mark bis z» 5000 Mark Etn- komm«'. 2. Ter Vater braucht dte vom Sohn genossene Unter stützung nicht zu versteuern, den» der Sohn versteuert sie ja in seinem Einkommen. *** Neffe Eurttn Klotzsche. sl M.) »Au» meiner Jugendzeit kenne ich ein liebe», altes Buch »Der bitte Dreier" oder »Ehrlich währt am längsten" von Juliu» Winkler. Alte Dresdner werden sich mit Freuden dieser wgrmherzigen JnaenderzShlung erinnern. Leider ist daS Buch tm Handel vollständig vergriffen. Wer war Jiilins Winkler, wann hat er gelebt und maS hat er sonst gcichrieben? Wäre «» nicht möglich, da» Buch Wiedererstehen zu lassen und eS unserer Jugend zuzuflihren. deren Lesestoff von heute in recht be denkltcher Reife und Seichtheit anzntresfen ist." — Julius Winkler war «in fruchtbarer Jngendichriftsteller kurz nach der Mitte des vorigen Jahrhunderts und hatte viele ähnliche Ge- schichtchen geschrieben, darunter »Wie Fritz seine Tante suchte". Das Buch dürste io bald nicht wieder aufgelegt werden, denn die Nachfrage würde wohl sehr gering sein. Man soll auch nicht glauben, daß unsere Jugend solche beschauliche Geschichten aus jener Zeit mit Genuß, ja auch nur mit Verständnis läse. Bedenke doch, daß diese Jugend ganz andere Menschen Nnd, als Du eS damals warst, unter ganz anderen äußeren Ein drücken keben und durch ihre Eltern aus ganz andere tnnere Erlebnisse eingestellt sind. alS Tn es warst. Damit ist natür lich nicht» gegen den sittlichen Gehalt dieser Bücher gesagt. »** Nesse ans dem Erzgebirge. (80 Pf.) »Ich wohne tn einem hochgelegenen, den Winden auvgesetzten Hause. Da» Hol, der Fensterrahmen ist stark «tnaetroanet, und der Wind pfeift rings -wischen Fenster und Mauerrverk hludurch. s» »atz da» Zl«m«r nt« «ar« «a»tt läßt sich am desten dte Vessnung dtchtmachen?" — »a. da scheinst Du ja sein aus dem Pstss zu wohnen. Nun^da -er erz- georgische Wtntrr angrsangep hat, kragst Du. G» wäS fragt man gesaMgft tm Lommer. wenn man solch« HuHHgsserungs. arbeiten ohne Gefahr de» Erfrieren» aussühren kann. Liege» dte Hvlzsenstrr in einem Mauergrwände. so kratzt man die Spalten gründlich au», rührt tu Weißkalk ungefähr von der Dicke wie Quark Kälberhaar« und streicht di« Klinsen da- mit au». Liegen bi« Fenster in Holzgewände, so drückt man nach dem «uskratzen velkttt hinein. »** s. S. W. »Ich batte Im vergangenen Jahr vier wunderschöne Kätzchen, dte sonst kerngesund waren und in. Verlaufe von ll Tagen hintereinander starben. In diese», Jahre sängt e» wieder derartig an. WaS wäre zu tu»?' — Dasselbe, wie wenn ri» Mensch krank wird. Wie viele Male ist nun tm Briefkasten schon gesagt worden, daß ma» ans die Ferne niemand untersuche» kann, daß c» für jede scheinbar einfach erkennbare Nrankhctt zmanzta verschiedene Ursachen gebe» kann. Dte wahre kann nur ein Arzt erkennen. Darum, tu dasselbe, was Du tu» sollst, wenn ein Mensch krank wird... geh zum Tierarzt! DaS heißt ... natürlich ... na ja. Du weißt schon... *** S. tn H. lNO Ps! »Im Mär, 1018 zahlte nnS der Bruder, der jetzt das väterliche Gut besitzt, unser Erbteil, dos wir bis dahin auf dem Gute stehen Hallen, aus. Wäre da »och etwas zu machen in punkto Auswertung?" — Neiit. *** Nesse Fritz B. »1. Ich habe einen Jungen, der Ostern dte Volksschule verläßt. Da er Grmcindcbcamier werben soll, habe ich ihn bei der Neustädter Realschule für die Klasse der Brrwaltungöbcamten angcmcldet. Um meine» Jungen sür dte Ausnahmcprüsung genügend »sattelfest" zu machen, möchte ich gern wissen, in welchen Unterrtchtsjüchcr» geprüft wird und I» welchem Umfange die Kenntnisse in jede,» einzelnen Fach sz. B. ob t» Geographie nur etngrhenbe Kennt- »isse von Europa oder auch allgemeine Kenntnisse der anderen Erdteile nötig sind ulw.t verlangt werden. Aus dte gleiche Anfrage bet der Ncnstädter Realichulleitniig ist mir nur all- gemein mttgeteilt worden, daß in der Prüfung hohe Ansorde- rungen an eine gute Allgemeinbildung gestellt werden. Mit diesem Bescheid weiß ich jetzt aber genau so wenig als vorher. Kannst Du mich, bitte, besser berate»? 3. Mnß ei» Schwer- krteasbcschädtgter, der mtctztnsstcuersret wohnt, dadurch, das, er einen Verwandten kostenlos bet sich wohnen läßt, die Miel- ztnSsteuer selbst bezahlen oder von dem Verwandten bezahlen lassen? Mit welchem Recht wird aus diesem Umstande heraus die Zahlung der Mietziiissteucr verlangt? Ist es nicht ein persönliches Recht jedes WohiningSinhabcrS. bei sich einen Verwandten srci wohnen zu lassen? Ich kenne einen Fall, In dem die Behörde die Zahlnng der MietzinSsteucr verlanat, da sie bezweifelt, daß der Verwandte, der allerdings selbst verdient, frei zur Untermiete wohnt. Dies ist jedoch tat sächlich -er Fall, schon aus dem Grunde, weil die Wohnung klein ist und der Verwandte sür sich kein eigenes Zimnicr be- wohnt." — 1. Eine nähere Auskunft über die zu stellenden PrüfungSfragen kann Dir von hier aus auch nicht gegeben werden. Es kommt doch tn allen solchen Prüfungen gar nicht aus die Bcantwortuna der einzelnen Frage an. sondern daraus, ob der Prüfende den Eindruck der genügenden Reise des Prüfling» gewinnt. 2. Wenn die Behörde dte Zahlung der Mietzinssteuer aus keinem anderen Grunde verlangt, als daß sie bezweifelt, daß der Verwandte frei zur Untermiete wohnt, so müßte allerdings der Nachweis genügen, dos, er srri wohnt. Aber da er Untermieter ist, muß er eben seinen Anteil zur MtctzinSsieuer beitrage», selbst wenn der Bei- Mieter mietzinßsteuersret wohnt. D i e a l te G e s ch t ch t e. »Hack« an meinem schwarzen WoNotomaiie-sRipö-IMantel Harzslccken. reinigte selbige mit Butter und heißem Wasser. In meinem Schrecken sind nun grobe graue Flecken entstanden. Wie kann ich diese eniscrncn?" — ES wird immer wieder gewarnt, moderne Stosse ohne Kenntnis -er Farbzusammcnsctznng mit „„kontrollierbaren Mittel» zu behandeln. Mit Butter macht man vielleicht mal Harz, oder Teerslecke von den Fingern, aber Butter schmiert man nicht aus Ripsmäntel Aus weißem Zeug bringt man Harzslcckc mit Seiscnspiritii». anS farbigem mit Zitronensaft oder gereinigtem TerpcntinsptrituS heran». Jan Nachwasch- wasscr löst man etwas Ockscngalle ans. Sv weit, wie allerdings Dein Bemühen die Sache vcrpubelt hat. wird wohl nicht« übrigbleiben. alS ... ausfärben! HetratSiehnsnchtvecke. In dieier HetralssehnIuchlSecke will Onkel kchnörk« «nr die Wünsche ieiner Nichten und Nellen zum Ausdruck bringen. Dagegen kann er e» nicht übernehmen, die hieraus ctngchend'n Briese an diele weirerzuleitcn. Rer mit den Heiratslustigen in Briefwechsel zu »eeien wünscht, wird gsbelen. sich dr» Anzeigenteil» unseres Blatte» zu bedienen. - Neffe Laodwlrt svv Ps s. «, große stattliche Krschetnnng mit lehr nennenswertem Vermögen, da» der gemeinsamen Wirtlchast zugute kommen kann, lucht Äciegcnheil, tn einen Hos ei»zuhe>ralen. Reichste vriahrnng bringt er mit und kann «egcbrneasalls auch Giist- wirtschast vewirischosten. Er ist gerade, offene männliche Natur, ge- sund und arbeitSsrcudlg und erhofft eine klare, l«ben»srohr un» liebenswürdige Fra». — Neffe Witwer ft M.i, Mttle M. An gestellter in guter Position, sucht eine wahre LrbenSkainrradin und Mutter für seine beiden Kinder, ein« iüchlige Hausfrau, musikallsch und mit Sinn für «ine reck» »raute Hüuslschlrit. Sie könnte ihm wieder Glück und Sonnenschein In sein fchöne» Heim drinnen. — Nesse B. B. sl M.s. »ü, ln bescheidener, sicherer Posiiiun, wünscht «ine lebenslustige Witwe von großer Figur, bl» 2N. deren Vermöge» darin besteh», daß sie gesund und sehr wirtschaftlich ist. — Nichte Annemarie (l M.i. b!>, höhere Beumteiiivltwe ohne Anhang, rüstig und ihr Heim über alle» liebend, die nur keinen Menschen hat, dem sic alle» anoertraucn kann und der Freud' und Leid mit Ibr teilt. Besitzt eine schöne Wohnung und gute Ausstattung sowie monatliches Einkommen und etwas Geld. Sie möchte einen netten Stieren Herrn, womöglich aus dem Lanh«, wo sie Tiere und Garten hat und hei» Großstadtleben lern ist. — Nichte W e > h n a cht « w » » s ch s iöü Ps.s, sehnt sich nach einem liebe» Neffen, mit dem sie ihr trautes schöne» Heim »eilen kann. Sie möchte der Einsamkeit entgehen und wüßte ihr Glück z» schätzen. Sie ist icbciiSlustig, gesund, sehr musüo- lisch iKIaviers, kein Bubikopf, besitzt alle HauSsrauentngenden und tadellosen Nus. Der Nesse möchte 88 bi» 4b sein, au» besten Kreise» und in sicherer Position. — Nichten Eharlott« und Trude sl M-!, 27 und Sö, stellen sich als zwei lustige, scdoch tief veranlagte dentsche MSdelS a»S gut bürgerlichem Hause vor, sind Velde beruid- lätlg und versuchen, jede einen lieben Neffen z» slnden. Ebarlotte ist braun und Trude ebenfalls dunkel. Di« schwärmen beide sür Gotte» schöne Natur, sind aber In ihren Anschauungen nicht »nmodcru. — NtchteGuten Mut» ISN Ps.!, 28, möchte, da sich ihr Muttchen wieder verheiratet hat, einen lieben, treuen Mann. Sie ist in alle» Zweigen der Häuslichkeit erfahren und verfügt über eine schöne Aus stattung. Sie ist dunkel und mittelgroß. Am liebste» wäre Ibr ein Lehrer oder Nabnbeamier. ES kann aber auch rin anderer in fester Stellung sein. — Nesse Sonnenschein st,15 M >, 28. wünscht eine llebe, nette Fra», dir sein größter Stolz, sei» teuerstes Kleinod sein soll. Er ist Landwirt, GntSbcsit'crSfohn. stattliche, somvalbischc Erscheinung, von tadellosem Nus, mit voller Freude seinem Berns „»getan, bat aber auch an allem Guten »nd Schönen Geschmack, kb sein Glück au» Städt oder Land ist. ist ihm gleich. Die Haunisache ist: sie ist lieb und g»I und wünscht sich wie er ein trautes Familienglück. Da er einen GutSankaiis beabsichtigt, ist größeres Nermügen erwünscht. Auch Einheirat in größeres Gut nicht auSgcschsollcn. — Nichte W e I h na ch t S w u n s ch ll ll M.!, 81. auS guter Familie vom Lande, dunkel, mit allen HauSsrauciiiugenden und bescheidenen Ansprüchen, möck'te sich gern mit einem christlich gesinnien Wandcrgesährien für» Leven wieder verheiraten, der wie sic aulrichligen Eharakter best"!, sich nach einem friedlichen Heim sehnt und ihrem Kinde ein guter Vater ist. Ausstattung ist vorhanden, elterliches Vermögen später. uncl^kbleidtgesusicl!
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