Suche löschen...
01-Vorabendblatt Dresdner Nachrichten : 01.08.1922
- Titel
- 01-Vorabendblatt
- Erscheinungsdatum
- 1922-08-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19220801011
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1922080101
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1922080101
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1922
-
Monat
1922-08
- Tag 1922-08-01
-
Monat
1922-08
-
Jahr
1922
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
DreS-Nrt Rvchtlchten, ^ Dk»uletch«»ahl»a,e«) »»» »e» -«zeit »och »»» »er »e» tt»»«t»»u»iffto» behandelte» Ara,«» »er Nepuratr zatzlnnge» mU> »er deutsche» LristungSsähiakeit »icht Meuere» eraäouO» »a-l»«se» »md »er deutsche» LelftuugdsLdiDkeit «icht a», gängig ist. Da alle Zalstnvge». dt« Deutsällau» zu leifte» hat. aus deuselbcu Einnahmequelle». »Ltulich »er Steuer» kraft der Bevölkerung. stiebe«, so ist es uach «ustcht der deutschen Regierung nicht möglich, die Herabsetzung der Aus, gleich-'Zahlungen zu ver,seiger», ohne das dadurch die Frage der siir o>e Reparation mögliche» deutschen Leistungen de, eiuslutzt wird. Sympathischer Eindruck einer -enischeu Ablehnung in der Neparalionskommission? Paris. 3>. ,',ull. „New ,'iork Herald" meldet ans Grund eine, Ruttdsraqe bei der Reparativnstvmmission: De «tsch- l a » d o augeuschernliche Absicht, sich zu weigern, die mouat- iichen Kompeusaiiouszahluugeu von zwei Millionen Pfund -lerliug zu leisten, werde voraussichtlich von der Mehrheit der Neparativnskvuimissiou sympathisch ausgenommen wer de» trotz Frankreichs gewohnten Protestes gcgeu jede Kon» ;ess>oii. Ein Mitglied des Garanlickomitccö, das über die rliigelegeiibeit >uik einem Mitarbeiter des „New ?1ork Gerald' iprech. erklärte, mir möchten gern Deutschland das Moracorini» ö-'nülligen, das es nachsucht. Es bestehen ieinerlei '.'lnsnöiien. das! Frankreich autorisiert werde, eine S o >I d e r a t i i o » zu nnleruelimen, falls sich Deutschland aas Moratorium selber nimmt. Die Tatsache, daß Deutsche land keine völlige csiiblungseinslellung verlangt, sondern ,nillens ist, Pnuld monatlich zu zahlen, bat äugen 'cheinlich einen gine» Eindruck aus England und Italien und einige der belaiictien Delegierten gemacht, die dies als Be weis des guten Millens der Berliner Regierung aniehen. Der Zerium 'Berlins lag indes darin, ein Gesuch an Ö o i u c a r > , als Berlreier der französischen stiegierung, zu richte». Man glaubt, dar,, wenn ein entsprechendes Gesuch direkt an die R' e p a r a l i o n s k o m m i s s i o n gerichtet worden wäre, mit der Bitte, bei den verbündeten Negie rungen zu intervenieren, es den Franzosen kaum möglich ge wesen wäre, mil einer Weigerung zu antworten. In der Ansicht des „'New Bort Herald", da» die deutsche Negierung «ich zu u n r e ch t gu die französische gewandt habe, eriäini die Denn, die deutsche Negierung habe sich mit ihrer Note an die Negierungen wenden müssen, mit denen sie das Abkommen über die Ausgleichszahlungen getroffen hatte, r ie Neparativnsrommission als solche sei für diese Frage nicht zuständig und habe deshalb von der deutschen Negierung nicht angermen werden können. „Nie wieder Krieg." London, 3t. Zikii. Der gestrige Tag stand km Zeichen der groszen Kundgebungen gegen den Krieg, die in London, Birmingham. Liverpool. Manchester, wie über hundert anderen Städten und Dörscru Großbritanniens ver anstaltet wurden. Zn London bewegten sich am Nachmittag l>! große Demoußrarionszügc mit Fahnen und Bannern nach dem Hydepark Dor, waren 12 große Neduertribüne» er richtet, von denen etwa isst Ncducr, darunter 11 ausländische. Ansprachen hielten. Die Teilnehmer au der Kundgebung »rahmen zum Schluß eine E n t i ch I i e ß u u g an, in der den cn anderen Ländern veranstalteten ähnlichen Kundgebungen die Sympathie ausgesprochen und das Gelöbnis gegeben wird, mit allen znsummen z» arbeiten, mn einen Znstand hLrbeiznsührcn. der einen neuen Krieg ««möglich macht. Ein europäischer Saranlieverlrag? London, 31. Juli. Den Blättern zufolge sagte Llond George in einer Nede in Newcastle, wenn der Friede ta Zukunft gesichert werden soll, müsse ein Pakt geschlossen werden. Zunächst müsse Frankreich gegen einen Angriff Sicherheit gegeben werden, aber in einer Form, der den an deren Nationen die Teilnahme am Pakt ermöglicht. Es sei nicht genug, Frankreich zu sagen, daß cs gegen einen Angriff gesichert sei: auch Deutschland müsse gesagt werden, daß es, wenn es seine vertraglichen Verpflichtungen erfüllt, gegen einen Angriff von außen her Sicherheit erhält. (W. T. B.) Sin -eulsch-luxemburgischer Zwischenfall. Die „Montagspost" erfährt ans Brüssel, daß die dorti ge» Blätter über einen schweren Zwischenfall an der luxemburgisch-deutschen Grenze berichten. Zwei Schmugg ler. die von deutschen Beamten verfolgt wurden, über schritten die Mosel und verschwanden nach Luxemburg. Die deutschen Zollbeamten schossen von der deutschen Sette aus nach den Flüchtlingen und töteten einen luxemburgischen Bauer. Ter Zivischenfall soll in der dortigen Hegend leb hafte Beunruhigung hervorgerufen haben. Die ilalienische Kabinettskrise. Rom. 31 Inli. Orlando hat heute abend dem König erklärt, daß er es ablchue ei» Kabinett zu bilde« >»nb.s Das Scheitern der Kabinettsbildung durch Orlando ist daraus zurückzuführen, daß die Sozialisten de» Vorschlag Orlandos abgelehnt haben, mit den Faschisten oder der Rechten in Kombinationen einzutreten. 'Nach der Ablehnung Orlandos ließ der König den Kammerpräsidctcn de Nicolo zu sich kommen, und dieser hatte dann eine lange Unter redung mir de Facta, dessen Rückkehr für möglich gehalten wird. iW.T.B.i vertliches «u- Sächsisches. ch»«»d«u. äi. Suli. Die neue Ebekretdenmlaae. Die Nachrichtenstelle der StaatSkanzlet schreibt: Die von Lachsen im kommenden Erntejahr aufzu dringende Getreideumlage beträgt r u « d 20 N»0 T o » n e n weniger als tm Borlahre. Eine weitere Herab setzung ist leider nicht erreichbar gewesen. Immerhin ge. stattet schon diese Verminderung erfreulicherweise eine fühl bare Entlastung aller Kommunalverbände gegenüber dem Vorjahre und überdies eine weitergelieude Berücksichtigung der ungünstigeren Ernteaussichten dieses Jahres in einigen Teilen des Landes,- dies gilt besonders für das Erzgebirge und das Vogtland. Doch hat auch eine Reihe von Kom munalverbänden deS Niederlande- in ihrem lkmlagesoll ganz bedeutend herabgesetzt werden können. Nach dem neuen Neichsgetreidegesetz und den AuSführungsbeftimmun- gen. die das Wirtschaftsministerium unter Mitwirkung des LandeSkulturrates dazu erlassen hat, haben die Kömmunal- verbüude grundsätzlich ihr llmlagesvll nach der als Acker land genutzten Fläche auf die Gemeinden untcrzuverteilen. Zweck dieser Vorschrift ist, die Landwirre gleichermaßen an öer Aufbringung der Umlage teilnehmen zu lassen, gleich viel. ob sie inehr Getreide oder mehr andere Feldfrüchtc an bauen. Mit Zustimmung ihres Verteilungsausschusses können die Kommunalverbändc aber auch einen andere» Verteilungsmaßstab anwendcn. Bei Festsetzung des Liefer- solls der einzelnen Erzeuger ist den Unterschieden der Liefcr- fähigkeit, wie sie sich ans den Gesamtverhältntssen der Be triebe, insbesondere ihrer Größe, den Bodenverhältnissen usw., ergeben, Rechnung zu tragen. Betriebe von nicht mehr als 5 Hektar landwirtschaftlicher Nutzfläche bleiben diesmal von der Umlage überhaupt frei. Hierauf ist schon bei der Festsetzung des Liefersolls der Kommunalverbändc Rück sicht genommen und bei der Nnterverteilung ans die Ge meinden Rücksicht zu nehmen. Neu ist die Vorschrift, daß sowohl die Kommunalncr- bände wie die Gemeinden bei der Verteilung ihres Umlage- svlls einen Ausschuß dcrErzcuger zuzuziehen haben. Der Ausschuß soll bei den Äommunalncrbänhe» aus mindestens füuf. bei den Gemeinden ans mindestens drei Erzeugern bestehe». Kür den Kommmialverband wählt ihn dessen Vertretung aus einer ihm vom Lindeskultnrrar cin- znreichenden Vorschlagsliste von mindestens 10 Erzeugern Für die Gemeinde ist der Ausschuß von den Erzeugern aus «ihrer Mitte zu wählen. Durch das Nicht oder nickstrecht- zeitigc Zustandekommen eines Bcrteilungsausschnjses darf iedoch die Verteilung nicht aufgehalten werden. Liefer pflicht, Haftung und Ersatzpflichl der Beteiligten werden hierdurch nicht berührt. Gegen die Festsetzung ihres Ltefer- solls steht, wie bisher, den Erzeugern die Beschwerde zu, über die ein beim Kommunalverbande zn bildender Be- schwcrdeausschuß entscheidet, auch die Pflicht zur Ersatz leistung für nickt rechtzeitig abgeliefertes Getreide ist im wesentlichen in gleicher Wetze geregelt wie für das ab- laufende Wirtschaftsjahr. Die Umlage ist von den Kommunaiuerbänden zu einem Drittel bis zum :>l. Oktober I0W, zu einem wetteren Drittel bis zum Id. Januar I?.'3 und mit dein letzten Drittel bis zum 28. Februar >023 an die Ncichögetreidcstelle zu liefern. Der Preis für das erste Drittes beträgt bekanntlich für Roggen OOtztz Nil., für Weizen 7100 Pik., für Gerste 0700 Mt., für Hafer 6000 Mi', je Tonne. Für das zweite und dritte Drittel setzt die Rcichsregierung die Preise nach Anhörung eines Ausschusses fest. Werden die Preise für das zweite und dritte Drittel der Umlage erhöht, so ist für die hierauf vor der Erhöhung gelieserten Mengen der Unterschied zwischen dem neuen und dem gezahlten Preise nachzuzahlen. Der Landwirt, der sein Liefersoll vor Ablaus der Fristen er füllt, erleidet also keinen Nachteil. —* Minister Lipinlki ist vom M. Fuli bis 0. September beurlaubt. Seine Vertretung bat Ministerpräsident Buck übernommen. —* Kammerstenograph Richard Prentz x Von Stutt gart kommt die 'Nachricht, daß dort am Donnerstag der Kgmmerstenvgraph Richard Preuß an den Folgen der Grippe iur 00. Lebensjahre verstorben ist. Er mar eine in der ganzen Gabelsbergcrschen Schule bekannte Persönlichkeit. BiS vor etwa zwei Jahrzehnten lebte der Verstorbene inDrcs- den und betätigte sich hier alS praktischer Stenograph und Ltenoantograph. Er besaß eine sehr schöne stenographische Handschrift, die man erst kürzlich in eincin von Dr. Dowerg herausgcgebenen stenographischen Handschriftenlesebuch be wundern konnte. Auch gab Preuß selbst stenographische Lehr bücher heraus, die sich gut eingcführt hatten. Ehe er nach Stuttgart als Kammerstenograph berufen wurde, war er mehrere Jahre in der Lchriftleitung der „Dresdner Nachrichten", besonders als Landtagsbcrichterstatter, tätig. Seine Beziehungen zu Dresden hat er nie ganz ab gebrochen. Bis zu seinem Tode gehörte er dem Verein Dresdner Presse als Mitglied au. —* Eröffnung des städtischen Licht- und Luftbades „Antons" Am l. August wird daS städtisch: Licht- und Lust, baö „AntonS" au der Vogelwiese eröffnet. DaS Bad ist von früh S Uhr St» »um Eintritt 5« Dunkelheit, spätest«» »M abend« 8 Uhr geöffnet. Für die Benutzung deS Bade» sind «« Erwachsenen S ML, von Kindern 2 ML ,u bezahlen, Für bi« Benutzung vo« vabezellen werde» ll ML. für Garderobehaken l Mk„ für bte Aufbewahrung von Babe« wüsche S Mk. monatlich, für die Einstellung eine« Fahrrad»» S Mk. und für ein Motorrad v Mk. erhoben. —* »ampf »wische« eine« Polizeideamte« und eiueWs vi»drecher. Heute, Montag, tn der neunten' Bora Mittagsstunde war tn der Töpfer strafte ein großer Menschenauflauf dadurch verursacht worden, daft ruchbar ge^ worden war, es sel eln Elnbruch verübt worden und eintr der Täter habe auf Poltzetveamte geschossen. Die auf dieses Gerücht hin von einem gröberen Pvltzeiaufgebot aufgenoma menen Erörterungen hatten nachstehendes Ergebnis: Eins im Hause Töpferstrafte 1 wohnhafte Frau hatte, als sic aihck ihrer Wohnung Iieraustrat, die Wahrnehmung gemacht, daft ein Mann von ihrer Borsaaltttr schnell die Treppen hinab^ lief. Da sie vor ihrer Wvhnungstür eine größere Anzahl Streichhölzchen, die sic vorher nicht bemerkt hatte, liegen sah und auch der Strohdcckel sich nicht mehr in seiner Ursprünge lichen Lage befand, nahm sie richtigerwcise an. daß der weg-, gelaufene Mann beabsichtigt hatte, in ihre Wohnung ei«4 zudringen. Sic nahm die Verfolgung auf und es gelang ihr nach längerer Zeit, dem Pvltzciwachtmeister Bräcklein vvn dem Sachstandc Kenntnis zu geben, der die Verfolgung deS unbekannten Mannes sofort aufnahm. Letzterer war tn das Haus Töpferstraße 2 geflüchtet, wo er tm vierten Stock bei einer dort wohnhaften Familie offenbar zum Schein fragte, ob eine Wohnung zu vermieten sei. In dieser Situem tion ist er von dem ihn verfolgenden Polizeibeamten ttberz rascht worden, der ihn nun nach LegitimativnSpapieren gp-, fragt hat. Nach den Angaben eines Knaben hat der Un bekannte sein Jackett aufgeknöpft. Gleich darauf hat er ans den Polizeibeamten zwei Schüsse abgegeben, die den Palizeioberwachtmetster Bräcklein in den Kops und Bauch getroffen haben. Trotzdem der Beamte schwer ver letzt war, hat er sich noch auf den Unbekannten gestürzt. 'Der Beamte sowohl wie der Verbrecher wurden in verletztem Zustande dem Krankenhausc zugeführt. Vennntlich ist noch eine zweite Person an der Sache beteiligst Die Erörterungen werden noch fortgesetzt. —* Sturz aus dem Eisenhahnzuge. Am Sonntag srüts gegen 5 Uhr stürzte aus einem eben erst vom Hauptbahnhofck ausgefahrenen Personenzuge auf den Gleisen des Gütern balinhoses an der Rosenstraße ein 2l Jahre alter Student aus den Bahnkörper fttnab und blieb besinnungslos liegen. Er hatte eine schwere Kopfverletzung nnd eine Ge-, Hirnerschütterung erlitten. Der in der Wintergcirtenstratze bei den Eltern wohnhafte Student wurde nach der .Heil und! Pfleganstalt übergeführt. —* Mit de« Motorrad «ernngkiiikt. In der Nacht zum Gonnc tag gegen )-12 sthr fuhr ein Motorradfahrer aus der Albcrtbrllcke. Ncustadter Leite, in eine Droschke hinein. Bei diesem Znsammenc stoß erlitt ein 2!ssäkriges. in der Mathilde,istrahc ivrhnhafte« Fräu lein H. G. Verbrühungen und Onetschungen, s-, daß sie mit Unfall-, wagen sortgebracht werden mußte. —* Diebstahl. Gestohlen wurde in etner photographischen Handlung in der Bittoriastraßc eine Klappkamera, 6 mal 8. «ts Lcderbezug und üeberlratg, mit Loppelanastrgmat, 1<17> Zentimeter 1 : K.1, Nr. 218187. Äomptnrverschluß ohne Kassetten. Die Kriminal polizei warnt vor Ankauf und bittet um sactidicnltchc Mittcilnngeir, Wetterlage io S,r»pa am 31. J«lt 1922. 12 Uhr mittag». Stattons« name Biin»- richluna und -fliiri,« «a«»r K § S1«tt»ns- name "NH ttchkung und .ssiirk» Wetter Borkum. . öwinemiind 88rv tzdedechi 4-'» » DMngen . CalshottMd. 31V 2 haidded. 4>s -! Danzig . . 8 icheiler 4L wesU.Lond.) Aachen . . 8«7 2 dedeckl Ni» 1 Pari» . . «M kedechl -r» Lamdurg . vviccvi Regen NI» Zürich . . 81V 2 wolkenl -17 Berlin . . 88ZV heiler 420 Wien. . . 80 2 «alkeni -20 Breslau. . Marschau . S1M waikeui --2V Sranks.a.M V5VV I wolkig 41» gvpenkagen 81V 2 Aeaen I« ij Manchen . 8rV ZwoUcenl! -!-2V Siochhvlm . V81V2 wolkig -18 Broch«» . . K.-8VV S ded«»> > 412 c>.z Lelsingsvrü. Zugspitze . rv I'heiter > 4- » r Die Einwirkung der nordwestliche» Depression erstreckt nicht bis zn un«. Es ist auch fernerhin nicht zn erwarte«. ! ihre Ausläufer unser Wetter tn nennenswerter Weise beeinflussen werden. Somit steht für di« nächsten Tage Fortbestand deÄ warmen und heiteren Wetters in Aussicht. Die immer stärker werdende Erwärmung wird voraussichtlich schließlich zuj Gewittern sühren- WeNermel»»»-«« a»a Sachs«« vam S1.1«tt» 7 Uhr früh. Vom Vortag-: Slasson Sih, Bars«. Temp. Wind ! Wett« <M«d. Dresde« 110 782.2 41«.« >80 r! d etter — Meitzer «lisch 220 4-18.5 81V 1' wolkenl»» Wahnskari '> 2« 72S.2 4-18.9 80 .1! wolkenlos — Mchielderq 1212 881.1 4-14.4 81V 5« Heller — Mar. Win. 4-77.« 42«2 4-2S.0 -s-tS.8 1 Ldßnihderge dei Dresden. Wrtter-A«ssichl für Die«»t,g d«a 1. A«g«s». Fortbestand des warme» und meist heiteren Wetters. -s-w.7 S. 8 4- 8^ 4- «,sh rons Mv- dran Iung- tnm-lau Lau» Par- duditz Mel. nik LeU- meritz Aussig Drerdea 20. Juli I - 2« ,1. gu» I - 2» -48, -2 — S2j -W - 28 - 28 HZ 4- 88 I - 17 -j- »8 I- 28 - IM - 185 „Kuhreigen" in -er Sommer-Oper. Wer in der Schweizer-Kaserne Ludwigs XVI. zu Paris den zur Hecresflnchr reizenden .Kuhreigen singt, ist nach altem Gesetz des Todes schuldig. Der Schweizer Primus Thaller bricht, von Heimweh iiberwannt, daS Gebot. Aber die schone Marauisc Blancheslenr erbittet vom König das Leben des Sünders, um ihn in zarte Liebesdienste zu nehmen. Las von ihr erträumte Amüsement einer freudlos Ver heirateten will dem geraden Schweizer nicht in den Sinn: er scheidet, tieie Liebeswunde im Herzen, wieder von seiner Retterin. Da wirft die große Revolution dir alte Gesell- 'chaftsordnung über den Hausen. Ter Gatte der Marquise airbt auf der Gnillotinc, sie selbst erharrt als Witwe im terler das glecchc Schicksal. 'Nun naht Primus seinerseits als Netter und bietet ihr mit Herz und Hand Begnadigung. Doch Blancheiteur weist ihn lächelnd ab Einst Marquise und narr Madame Thaller? Unmöglich! Geschmacklos! lind lächelnd wie sie gelebt, geht sic in den Tod. ihren Schützling und Reiter in Verzweiflung zurücklassend. So erzählt die Novelle von Hans Bartsch, nach der Baika den Text für Kienzls Oper ..Ter Kuhreigen" ge wacht Hai. Einen tüchtigen Overntcrt, halb im Garten lauben-, halb im Filmstil mit Liedern und Ensembles, mit viel Sentimentalität und etwas Grazie, mit wirksamem Nebeneinander von sterbendem Rokoko und erwachender Prolctariermacht: Pariser Kasernenleben, Lever am könig lichen Hofe. Sönakulottenorgie, Menuettanz adliger Opfer der Guillotine und so weiter und so weiter. Alles nicht eben lehr tief und gehaltvoll, aber hochanständige theatralische Unterhaltung. So auch die Musik. Sie nerlenanet nicht den liebenswürdigen Meister des „Enaugelimanns". ist raffi nierter. „zinilisieeter" sozusagen, gearbeitet als jener, freilich aber auch minder unmittelbar, mehr Mache. Musikalisches Schauspiel? Das war der in Begeisterung empfangene und hingcworseue „Enangeiiiugnn" wirklich. Beim „Kuhreigen" wird die Wikdcrbolung solcher Benennung zur belanglosen Atrappe. Das ist eine Oper im alten Sinne des Wortes trotz neuerer Formung. Aber als solche gewiß hübsch und mirtiiugsovll. Am feinsten tu der reizvollen Zeichnung des Rokoko, des tändelnden, wie des empfindsamen. Billiger, wenn das Straßburglied Rührseligkeit schaffen oder die Marseillaise — fatal blcibt'S immer, die heute aus deutscher Bühne zu hören — Rcvolutionsstimmung wirten muß. jedenfalls immer geschickt gemacht, mit klingendem, chgrakter. , gemeinsam dem Genie Gefolgschaft geleistet. Im übrigen ist Kienzl auch im .„Kuhreigen" trotzdem Persönlichkeit genug, um im ganzen den eigenen Ton zu wahren. Und das ist auch etwas, was die Oper sympathisch macht. Der „Kuh reigen" klingt nicht von den Höhenzügen moderner Mussk- entwicklung, aber wenn einst Umschau auf die wirkliche theatralische Gebrauchsmusik unserer Tage gepflogen wird, dann darf das bescheidene Werk kühnlich vor mancher problemreichercn Schöpfung hervortreten. Im allgemeinen haben freilich mehr die mittleren alS die großen Bühnen sich der Oper angenommen. Und so fand sie auch in Dresden nun erst durch Petrenz Eingang. Wer wußte, daß das Werk mit den großen Volksszenen und dem ganzen Hof- und Revvlutionsprunk doch eigentlich recht al§ Ausstattungsstück angelegt ist, mußte der Aufführung im weiland Albert-Theaicr etwas bänglich entgegensetzen. Aber inan fand sich angenehm enttäuscht. Offenbar ward die Neu heit mit Aufgebot aller Kräfte sorgfältigst vorbereitet. Und so war für alle szenischen Schwierigkeiten eine würdige Lösung gefunden morden. Das Treiben auf dem Kaserncn- hof, das Lever im Schlafgemach des Königs, die 'Nevo- lutionsorgie, der Tanz im Kerker: alles erschien mit be- scheidenen Mitteln immerhin so verlebendigt, daß es Bild und Farbe zur Musik gab. Und das ist ja daS. woraufs an kommt. Um Bühnenwunder zu sehen, geht niemand in die Sommeroper. Auch die Musik bot sich in einer Erscheinung, die einen lebendigen Eindruck ermöglichte. Auch für sic sind ja die Möglichkeiten mit Proben, mit Orchester- und Elwrbesetzung und so weiter, beschränkt. Da darf man nicht Sechzehntel- und Bicrtelton-Geuauigkcit verlangen, muß es vielmehr oller Anerkennung wert halten, wenn eine immer hin recht komplizierte Partitur zu einem überhaupt leben digen klingenden Eindruck ersteht. In solcher Hinsicht dürfen jedenfalls Heinrich .Heller als Spiel- und Kurt KreYschmar als MusiNeitcr mit dem Erreichten zufrieden sein und mir mit ihnen. Mit größeren Strichen hatte man sich nur im dritten Alt etwas geholfen: daß hier das große komplizierte Ensemble noch dem Eintritt des Primus wegsicl, war nicht weiter schade, denn das ist ein Stück besonders sterblicher Opernmachc, das eigentlich nur stört. In der Schlußszene, beim Tanz tm Kerker, sollte das graziöse Ele ment etwas mehr betont und daö rührselige zurüctgcdrüngt werde». Für die große Zahl "vn Svlorollcn war so ziemlich das ganze Ensemble ausgeboten. Im Ziliammenwtrken mit dem Ehor ergab das recht erfreuliclic künstlerische Arbeit, ans der einzelnes nicht wohl hcrnorgehoben werden kann Nur drei Träger von Hauptrollen können genannt werden !Ta mar vor allem Z o h s e l als gefeierter Gast ein Primus vollem Orchester und bester Anpassung an die Bedürfnisse der Szene. Nud ilingi dg „Rheingold". oder ,.Verkäme Braut . dort „Parsifal" oder „Tosca" an: ohne Eklektizismus keinc ^ Talente haben sich stets gegenseitig angeregt »ndl Tballcr von echtem Schrot und Korn. Hcrz'ich nnd morm im Ausdruck und mit jener gewissen urwüchsigen naiven Uw- geleukheit iw Gehaben, die die Rolle fordert. Ausgezeichnet bei Stimme sang er mit wirklichem Geschmack. Er war recht eigentlich der Held des Abends. Charlotte Wolf als Marquise war vornehm in der Erscheinung, aber noch sehr eckig aufängcrhaft in den Bewegungen: reckst hübsch gelang auch ihrem angenehmen, Spuren kluger Bildung aufweisen den Organ das Gesangliche. Die kecken Lieder des Revo lutionärs Favart brachte Hetler gut zur Geltung. Das auSverkaufte Haus mar stark in Stimmung und sehr bei fallsfreudig. L. 8. Kunst un- Wissenschaft. s* Dresdner Staotsoper. Die Chorsängerinnen Fra« Lina Sperling-Wenzel und Frl. Katharina Krüger feiern am 1. August das Jubiläum ihrer 2öjähiigcn Zu gehörigkeit zum Sächsischen Staatstheatcr. mährend Frau Ida We inert bereit« seit 10 Jahre» dem Chor angehürt. s" Die Festschrift znm 80. Geburtstage Gerh-rt Haupte manns. die Felix Hollaeuder im Aufträge der Genossen- schast Deutscher Bühnenangehörigcr herausgibt, wird recht zeitig zu Beginn der Festspiele erscheinen. Sie stellt mit der Fülle ihrer literarischen und künstlerischen Beiträge ein be deutungsvolles Dokument deutsche» Geistes dar. Der Dich- ter selbst eröffnet die Festschrift mit dem bisher »ngebruck- ten „Gebet des Mönchs Martin" aus dem Fragment „Der Dom". Reichspräsident Ebert und Reichskanzler Dr. Wirth entbieten dem Jubilar festliche Grüße. Mit größeren Aus. sätzcn. die Gerban Hauptmann als Mensch und Dichter charakterisieren, sind vertreten: Hermann Bahr, Lovis Carinii,, Arthur Elocsser, Julius Elias, Emil Faktor, Lud- wig Futda, Conrad Harnisch. Wolsgang -Heine, Max Hock- darf, Arthur Höllischer, Felix Hollaender. Siegfried Iacob- sohn, Bernhard Kcllcrmann, Alfred Kerr, Eugen Kühne- mann, Hans Knser, Emil Ludwig. Heinrich Mann. Thomas Mann. Julius Meier Grase, Max Osbvrn. Franz Servacs, Max Schillings, Arthur Schnitzler, Ludwig Stcrnaux. Fritz v. Unruh. Jakob Wassermann, Brunn Wille, Georg Wit kowskn. Die Tonkunst grüßt den Dickster durch Ferrucciv Busvni und Richard Strauß. Besonders bemerkenswert sind Sprüche von Walther Nathenau x, Rudolf Rittner und Else Lehmann. Fritz Engel schreibt über den „Schlesier" Ger hart Hanptmaun und Mvntn Jacobs über Hauptmanns Humor. Die bildende Kunst ist durch Emil Orlik, Ebbing baus und Benno Elkau »erireien. deren zeichnerische und bildhauerische L-chöpf,ingen bildlich iviedergcgedcn sind. Der ibustrch'vc «ch>"»ck der Festschrift ist auch sonst sehr reih
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)