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m». SST -Dresdner Nachrichte«" » vre. Mittwoch. 15. August 1V17 Trite L Mrv «U-igs am Wittmoch morgen. Westlich von Panetu in Rumänien erzielten die österreichisch - ungarischen Truppen im Angriff neuerlich GolLnbegewinn. Oesterreichisth-ungartsche Ali euer schossen seit Sonn- tag vier italienische Flugzeuge ad.' Aßling wurde von italie nischen Fliegern mit Bomben belegt. Der russische General Korntlon» liest »4 Offiziere erschießen,- incuternHe Soldaten machten daraufhin einen vergeblichen Angriff gegen den General. Der Zustand der Erzarin bat sich nach dem Ruß kote Slowo" so verschlimmert, daß mit dem Aeußersten ge rechnet werden muß. Die Vorbereitungen des Ausschusses zur Bildung eines englischen Arbeiter- und Soldaten rotes gelte» sstr alle Hätte als abgeschlossen. Tie britische Regierung wird »ach dem Ende des Krieges ihre Gesandtsrhast am Vatikan voraussichtlich wieder auslieben. Der österreichisch-ungarische Minister des Aeußeren Graf Czernin ist in Berlin eingetrvsfen. um dem Reichskanzler seinen Gegenbesuch zn machen. Der Gasverbrauch in der Stadt Dresden wird durch behördliche Anordnungen einer weitgehenden Be schränknng unlerwvrsen. Wetteransag« der anitl. sechs. Landes Wetterwarte: Zeitweise heiter, keine wesentlich Tcmperatnrändernng. Gewitterneigung, sonst keine erheblichen Riederschläge. «ä, ständen, dl, ? wäre, der« ständen, insbesondere .Vr.ichtraumnot. serner aus überseeischen Sah, Indisch japantsi t« »er Welt «enner Reihe von Um- stt. r erlei ende? stellen könnten.' sämtliche Behörden, Stadt- und Semstwo-Berwaltiingcn aufgefordrrt, unverzüglich Pläne für die Wiederaufnahme der Friedenswirt schaft einzureschen. sW. T. B.» Vorarbeiten zur Bildung eine- englischen Arbeiter- und SoldatenrateS. b. Die Vorbereitungen des Ausschusses zur Bildung eines englischen Arbeiter- und Soldaten- rats gelten für alle Eventualitäten als abgcschlosse n. Das ganze Land wird in dreizehn Bezirke eingekeilt, von Lenen jeder eine selbständig arbeitende Organisation nach russischem Vorbild sein wird. Einer der Hanpkagitakoren, der bekannte Sozialist FairchilS, der auch als Delegier ter zur Stockholmer Konferenz bestimmt ist, erklärte, sein Ziel, die Massen zur Herbeiführung der Revolution zur Durchsetzung der Forderungen des NaLikaliozialismus zu veranlassen, habe Besorgnis erregt, besonders die Haltung der Arbeiterschaft in den Kohlenbergwerken von WaleS, die geschlossen für geradezu kommunistische Forderun gen cintritt. Hier gegenüber ist die Regierung völlig machtlos, da eine auch nur kurze Arbeitseinstellung in den Kohlenbergwerken unabsehbare Folgen haben würde. Ilm den Bemühungen der Arbeiterführer, die Eoldalen im Felde für die Lache des Klassenkamvieü zn gewinnen, ent- gegenzuarbeiten. bat ein Ausschuß, dem eine Anzahl von Lords, hohe» Offizieren nsiv. angehört, die Forderung Smillics, die Svldatenlölnrung auf Schilling täglich zu erhöhen, ausgenommen und strebt die schnellste Durch- letznng an. Ein Zeichen der allgemeinen Stimmung ist, daß die Blätter der kriegSseindliche» Richtung, wie „Inskice" und „Labonr Herold", sofort nach dem Erscheinen auSverkanst sind und die Auflagen sprunghaft in die Höhe gehen. Die englisch: Unterhansdebatte über Stockholm. iForlscvung aus dem Vorabendlilatt.s Asquith fuhr fort: Tie Arbeiterpartei Englands mit Ausnahme einer, wie ich glaube, unbedeutenden Minder heit ist so wie im Augenblicke der Kriegserklärung ent schlossen. nicht znzulassen, daß die riesigen Opfer unserer Verbündeten und die unsrigc» für nichts geachtet werden, und das Schwert erst in die Scheide zu stecken, wenn wir einen Weg scheu, einen befriedigenden dauern den Frieden zu erlangen. Ich hoffe, das ist der Ein druck, den die Debatte bei den Alliierten Hintersassen dürfte. (Beifall.) lW. T. B.i Die britische Vertretung beim Vatikan. Nach einer Londoner Meldung der „Voss. Ztg." erklärt man in englischen Kirchenkreifcn, daß die britische Ne gierung nach dem Ende des Krieges ihre G e sandt- schart beim Vatikan wieder aushcbcn werde. Die Iren wünschen einen selbständigen irischen Vertreter beim Vatikan. lW. T. B.) Das Heiraten soll in Amerika bestrast werden. l>. In den Vereinigten Staaten dauert unvermindert das allgemeine Bestreben an, sich dem Kriegsdienst zu entziehen. Der Ausweg, durch schleunige Hei r a t der Verschickung als Soldat noch Europa zu entgehen, wird so massenhaft beschritten, das? der Provoß Marshal jetzt sogar den Frauen, die sich ans diese Weise »erheiraten, ernsthaft Strafverfolgung androht, weil sic der Dienstpslichtverlehung Vorschub leisten. in Die Wirkungen des Unterseeboot-Krieges amtlicher Darstellung. 12. Fortsetzung.? Ter zweite Gesichtspunkt, unter dem der Unterseeboot- Krieg zu betrachten ist, ist der des englischen Seever kehrs. Er hat unmittelbare Bedeutung für die gegen wärtige Kriegslage. Von den 18 Millionen Br.-3ieg.-Lo., über die England für seinen Ueberscevertehr am 1. Februar 1817 verfügte, ist Sie gewaltige Flotte abzu setzen, die von der Kriegsmarine und der Armee für mili tärische Zwecke verschiedenster Art und ihre Versorgung, sowie für die kriegerischen Unternehmun gen Englands auf überseeischen Schauplätzen und für die Bedürfnisse Frankreichs und Italiens beansprucht wird. Wir kennen eine ganze Reihe amtlicher Angaben über die Größe dieser Flotte. Sic kann danach, gering gerechnet, auf 181, Millionen Tonnen veranschlagt werden. Sonach verblieben für die Versorgung des Landes mit Nahrungsmitteln und Rohstoffen und für die Ausfuhr nur noch 7)1 Millionen Tonne». Davon war im Januar noch ein gewisser Teil in Fahrten tätig, die nicht unmittelbar der englischen Versorgung dienten,- „Skelette" des einst mäch tigen Weltreeöergeschäfts Englands, um eine Wendung zu wiederholen, Sie im Unterhaus vom Regierungstisch ge braucht worden ist. Seitdem hat die Not der Zeit dazu ge führt, daß so gut wie alle englischen Schiffe in den See verkehr auf England gezogen worden sind. Dazu kommen die fremden Flaggen, die noch im Januar auf England fuhren und die man auf Grund der Statistik des damaligen englischen Seeverkehrs mit etwa 8)4 Millio nen Tonnen annehmen kann. Das bedeutet insgesamt 18-6 Millionen Br.-Reg.-To., die ain 1. Februar 1917 auf England fuhren. Dieser Schiffsraum vermindert sich durch Kriegsverluste und normalen Abgang im Monat durchschnittlich um 958 8M Tonnen. Ihm mutz man nämlich auch zur Last schreiben, was an militärischen HilfSschifscn und von der auf Frankreich und Italien fahrenden Tonnage versenkt wird. Tenn er allein ist das Reservoir, aus dem diese »Ab gänge gedeckt werden könne». Geschieht dies nicht, so pkub die Kriegführung oder die Versorgung der Bundesgenossen in einem Grade leide», die die Möglichkeit der Fortsetzung des Krieges wesentlich beeinflußt. Eine Verminderung ist ferner durch Abschreckung neutraler Schiffe eingetreten, die seit dem unein geschränkten Untesieeboot-Krteg dem Sperrgebiet sern- bleibcn. Den Umfang zu schätzen, ist schwierig. Sicher ist nur, daß cs sich um Vielfaches von hunderttausend Tonnen bandelt, und daß sie nicht durch anderweiten Schiffsraum ausgewogen werden, der seit dem Februar etwa neu tu de» die übera^ — .... die Zurückziehung englischer Echtste Fahrten, so de» «roßen Ozeans und des en Ozean», woselbst jetzt die amerikanische und die che Flagge die Erbschaft angetreten haben. Anderseits wird von englischer Seite behauptet, daß einig« technische Maßnahmen, wie die Aufhebung der Labe linie, DeckSaufbauten und dergleichen zu einer Vermeh» rung de» Frachtrnums geführt Hütten. Das ist mehr Theorie al» Praxi»,- schon weil diese Gewaltsamkeit gegen die KonstruktionSbrdingungen der Schisse ihre Teefähigkeit und ihre Geschwindigkeit ungünstig beeinflußt. Trotzdem wollen wir dagegen, um ganz sicher zn gehen, ausrechnen, was durch die Abschreckung fremder Flaggen dem englischen Seeverkehr entzogen worden ist. Diese Rechnung erscheint um so vorsichtiger, wenn man erwägt, daß nach fachmänni scher englischer Schätzung die Vrrwaltnng der ganzen eng lischen Handelsflotte von einer bureaukratischen Stelle aus durch Schwerfälligkeiten und Verlangsamungen eine Ein- büße an nutzbarem Fracht raum von 18—95 Prozent im Gefolge hat. Weitere Momente, die die normale Aus nutzung de» Frachtranms behindern, liegen in den immer wiederholten Störungen' durch unsere Mtnensperrungc-.' und durch die verlangsamte Abfertigung in englischen Häfen, in der Schwierigkeit, genügend «nrsgebildete Mann- schäften zu beschaffen, und in der Notwendigkeit, wertvolle Schiffe im Geleit bewaffneter Fahrzeuge fahren zu lassen, wodurch die Leistungsfähigkeit dieses Schiffsraumes er heblich sinkt. Von besonderer Bedeutung ist die Frage der Neu- bauten, über die unendlich viel geredet und geschrieben worden ist. Bekanntlich sind die Aeußerungen des eng lischen Premierministers über diesen Gegenstand ungemein optimistisch. Wollte man ihm glauben, so müßte mau öle Leistung der englischen Werften für das laufende Kalender jahr auf mehr als 9 Millionen Tonnen annchmen gegen 588 908 Tonnen im Vorjahre. Sein Kollege, der Muni- tivuSminister. gibt die anzustrcbende Leistung bescheidener auf 1,5 Million an. Sachverständige schätzen sie noch ge ringer ein. Daß die englische Negierung es sich nicht übel- ninnnt, in solchen Dingen zu übertreiben, lehrt die Geschichte ihres landwirtschaftlichen Anbauprogramms, dessen Ziffern jetzt auch von Regicrungsseite nur noch als ein Ideal bezeichnet werden, dem man nachstrebe. Wir ivollen aber stark zugunsten Englands annchmen. daß die Neubauten des laufenden Jahres in wachsender Steig rung 1,5 Million Tonne» erreichen werden. Die gleiche Annahme soll, ebenfalls sehr vorsichtig, für die Vereinigten Staaten gelten, in denen das Banprogramm zunächst aller dings nur zu schweren Unstimmigkeiten der verantwort, lichen Stellen geführt und eben erst die Amtsniederlegung des Generals Gvethals und deS Vorsitzenden des Schiff fahrtSamtes Denman veranlaßt hat. Wir wissen, daß die englische Negierung es peinlich empfindet, daß ihre ur sprünglichen Erwartungen aus die Hilfe amerikanischen Frachtraumcs sich nicht verwirklichen. Schließlich kommen die deutsche» und österreichisch-ungarischen Schiffe in Be kracht, die in beschädigtem Zustande in den Vereinigten Staaten und Brasilien beschlagnahmt worden sind,- von ihnen soll angenommen werden, das? im Laufe des Som iners bis Ende September etwa 768 088 Tonnen werden sahrtbercit werden. Das würde ans den amerikanischen Neubauten und diesen iviederhergcstellten Schiffen einen Frachtraum von 2^ Millionen Brutto-Registcr-Tonnen er geben,- nimmt man an, daß davon 2 Millionen Tonnen dein englischen Seeverkehr zur Verfügung gestellt werden, so ist das angesichts der Bedürfnisse des sonstigen ameri kanischcn Verkehrs und des mit Amerikas Eintritt in den Krieg entstandenen und nun ständig wachsenden Bedarfes an Schiffsraum für Zwecke der Flotts, und deö Expedi tionSkvrpZ >wohl überreichlich gerechnet. Aus alledem ergibt sich, daß, Zu- und Abgänge gegen einander gerechnet, der englische Seeverkehr, der am 1. Fe brnar mit 18)6 Millionen Br.-N.-T> begonnen haben soll, am 1. Juli, bereits auf etwa 7 Millionen Tonnen verringert war,- am 1. Oktober würden nnter Einrcchnung der in Amerika wieder hergcstellten Schiffe noch 51- Millionen Tonnen übrig sein? am 1. Januar 1918 aber, wenn man mit Rücksicht auf die Verringerung des Seeverkehrs eine be trächtliche Verringerung der Ausbeute des Unterseeboot- Krieges in Rechnung stellt, noch 4 Millionen Tonnen. Es leuchtet ohne weiteres ein, daß die englische Wirtschaft eine solche Unterbindung ihrer einzigen Verkehrsader nicht ertragen kann. Das große Programm der Einfuhrcinschränkungen, das die englische Regierung Ende Februar ins Werk gesetzt hak, sollte nach optimistischer Rechnung ein Viertel der vor jährigen Einfuhr ersparen. Nimmt inan an, daß dies Programm nicht nur voll in die Tat i'ingescht, sondern sogar auf ein reichliches Drittel der vorjährigen Einfuhr gesteigert werden könnte, so würde doch die Grenze, bei der der Schiffsraum des englische» Seeverkehrs unzulänglich wird, schon bei H biS 7 Millionen Tonnen erreicht. Wir sehen, wie nahe wir dem Erfolge sind. 'lW. T. B.) ^ Graf Czernin in Berlin. K. Ter österreichisch-ungarische Minister des Aeußeren GrafCzernin ist gestern (Dienstag), aus dem Kaiser lichen Hauptguarticr kommend, in Berlin eingetroffen. Der Zug, der den Minister nach Berlin brachte, sollte fahr planmäßig um 916 Uhr in Berlin ankommcn, hatte jedoch 2>6 Stunden Verspätung. Graf Ezernin war schon am Frei tag im Großen Hauptquartier angelangt und Hütte dort bereits Gespräche mit dem Reichskanzler Dr. Michaelis, der sich in Begleitung des Staatssekretärs des Auswärtigen Amtes Tr. v. Kühl mann dorthin begeben hatte. Auch der österreichisch-ungarische Botschafter Prinz Hohenlohe war zu diesen Besprechungen hinzugczogen. Vom Großen Hauptquartier aus hatte Graf Czernin mit seiner Beglei tung eine Reise an die Westfront unternommen und unsere Heerführer sn ihren Hauptquartieren besucht. Dcr Ministcr wurde auf dem Potsdamer Bahnhof vom Unter- staatösckretär im Auswärtigen Amt Freiherrn v. Stumm erwartet. Zn Ehren des Ministers fand beim Reichs kanzler Dr. Michaelis ein Frühstück statt, zu dem auch der österreichisch-ungarische Botschafter Prinz Hohenlohe und die Begleiter des Ministers geladen waren. Der Dienstag Nachmittag war politischen Konferenzen gewidmet. Der österreichisch-ungarische Minister des Aeußeren GrafEzerntn gedenkt, wie die „Nordd. Allg. Ztg." mel det, zwei Tage in Berlin zu verweilen. Sein Aufent halt gilt der Fortsetzung der Besprechungen mit dem Reichskanzler. lW. T. B.j Wechsel in der Lettnng des Kriegspresseamtcs. b. Der bisherige Schier des KrtcgspresscamteS, Major Stötten, der augenblicklich mehrere hohe ausländische Offiziere auf einer Krontreise begleitet, wirb nicht mehr auf seinen bisherigen Posten zurück- kehren. Major Stötten, der vor der Ucbernahme seines Amtes im Großen Gcneralstab des Feldheeres tätig war, wird wieder als GeneralstabSoffizter im Felde Dienst tun. Er übernahm Las vom jetzigen Direktor im Auswärtigen Amt und damaligen Major Deutelmoser ge schaffene Kriegspresseamt im Oktober vorigen Jah res als dessen Nachfolger. König Ferdinand über das Durchhaue«. b. In der Wiener „N. Ar. Pr." veröffentlicht der Pro- fcssor an der orientalischen Akademie A. Straub ein« Unter- rcduttg mit König Ferdinand von Bulgarien in Budapest. König Ferdinand sagte u. a.: Weim un Feinde auf Unetntgkeit innerhalb des auf Inter« gcmelnschaft un- inneren Sympathien begründeten ^ lnrndes rechnen, so haben sie ihr, Hoffnungen auf falschen Grmch gebaut. Das Dnrchhakteu ist Bulgarien bank krendtgkett kämpft sür bulgarische nd hat den Heer grüß- beseelt. Dm» Volk trägt dt« schwer,» Entbehrungen, «. »-n Krirfle verbunden sind, n und BaterlandSltede. Da» für seine heilig« nationale «ach« und eil seiner Ziele erreicht. Di« bulgarisch« Armee wird an -er Seit« der Verbündeten dt» zum Endsiege »»»halten. Die Vorgänge in Griechenland ändern nicht» an der Haltung der bulgarischen Politik. Daö Heer steht nach wie vor an der Grenz« Griechenland», um den mazedoni schen Boden zu verteidigen. Di« Armee Garratl» hat bis her trotz ungehenrer Opfer an Blut und Material kein« nennenswerten Erfolge erzielen können. Ob der Thron- Wechsel in Griechenland für die Entente günstig ist, scheint fraglich. Da» bulgarische Volk hat für König Konstantin, der mit großer Selbstverleugnung der NeutralttätS- c»erlktzuna durch die Entente entgegengetreten ist, ein gewisses Gefühl der Achtung. ES ist jedoch zu besuchten, daß in der Seele dr» bulgarischen Volkes dlefe Rückficht gegenüber dem Thronfolger wenig zur Geltung kommt. Das Schicksal Griechenland» muß bet allen ab schreckend wirken. SS beweist, wohin diejenigen Staaten gelangen, di« ihr Schicksal in gutem Glauiben der Entente anvertrant haben. Die neuesten Meldungen lauten: Der bentschc Widerstand tm Weste«. Berlin, 14. «ug. „Nieuwe van den Dag" schreiben am 11. August: Die Angriffe des Verbände» tm Westen sind keineswegs von Erfolg gekrönt. Auch merkt man auf deutscher Seite absolut noch nichts von Er schöpfung. Im Gegenteil, man gewinnt den Eindruck, als ob die Deutschen an dieser Front über sehr starke Reserven verfügen. Nicht allein, daß sie durch franzö- fische und englisch« Armeen nicht zurückgebrängt werben, sie unternehmen sogar noch kräftige Angriffe an anderen Frontteil««. So gingen sie gestern am Chemin des Dames mit großer Wucht zum Angrtfs vor. Jedenfalls stehe» die Deutschen im Westen wie eine Mauer. tW. T. B.j Sperrung der französischen Grenze. ^ h. Basel, 14. August. <Stg. Drahtmeld.) Dte/voll- stänüige Sperre der französischen Grenze seit vorgestern wird auf militärische Eretgfnisse zurttckgcfiihrt. Es soll sich um große Truppentransporte von Italien nach Frankreich handeln. Nach einer Version soll die französische Saloniki-Armee, welche nach Unter- Italien gebracht worden war. nach -er französischen Front ttbcrgesührt werden. Nach einer zweiten Version sollen italienische Tenppcn nach der Westfront gebracht werden, nach einer dritten wird die Grenzsperre auf die schwere politische Krise in Frankreich, die in dem Rücktritt des Präsidenten Poiucarä gipfeln soll, zurückgesübrt. Ans dem „Reichsanzeiger". Berlin, 14. August. Der „Ncichsanzciger" gibt die Der- leihung des Kronen ordenö 2. Klasse an bas Mit glied des Reichstages Justizrat Trimborn bekannt. Ferner enthält der „Rcichsanzeiger" eine Bekanntmachung betr. die Meldepflicht für gewerbliche Verbraucher von Kohle, Koks und Briketts. Auszeichnung des bayrische» Kriegsministers. München, 14. August. Der König nahm heute die Mel dung des Krtegsministers Generalleutnants Helling- rath entgegen, dem der König das Komturkreuz deS Militär-Max-Joseph-Ordens überreichte. lW. T. B.) Festhaltnng neutraler Seeleute in England. Stockholm, 12. August. Die Mannschaft eines kürzlich in Schiveden eingetroffencn Dampfers berichtet, daß ihr Schiff fünf Monate in Stornoway gelegen hätte. Es war Anfang Februar, mit einer Ladung Weizen für Schiveden bestimmt, eingebracht wordeir. Die Mannschaft durfte während der ganzen Zeit das Schiff nicht ver lassen. der Kapitän nur zweimal in Begleitung von Sol daten. Die Verpflegung war äußerst knapp. An Fletsch gab es 228 Gramm täglich, Butter und Fett gar nicht, pro Woche aber ein halbes Pfund Marmelade. Kartoffeln und andere Nährmittel gab es überhaupt nicht. Die Leute gaben an, wenn sie nicht hätten fischen können, wären sie verhunger t. An Land gab es- nichts zu kaufen, kein Zeug, keine Seife, kein Schuhiverk. Die Engländer führten die Knappheit ausschließlich auf die steigenden Wirkungen des Unterseeboot-Krieges zurück. lW. T. B.) Schiffe. Schiffe und «ochmals Schisse! Berlin, 14. Aug. Das Londoner Reederblatt „Fair Play" bezweifelt Lloyd Georges optimistische Angaben vom 21. Juli über die Leistungen des englischen SchiffSbaueS und schreibt: Das schlimmste an diesen ministeriellen Be hauptungen ist. daß -i«se häufig auf unbestimmt«« An gaben beruhen, so daß wir oft auf unsere eigenen Ver mutungen angewiesen sind, «he wir voll begreif««, was sie denn letzten Endes wohl bedeuten können. In fetn«n Ziffern ist nichts enthalten, was uns dazu veranlasse» könnte, in unseren Anstrengungen auch nur im geringsten nachzulassen, denn wir werden diesen ganzen Schiffsraum lange, «he er fertig ist, nötig haben, selbst wenn der Unter- sreboot-Krieg an Wirkung nicht zunimmt. Wir werden Schiffe brauchen, Schiffe und noch einmal Schiffe, bis zu dem Tage der Friedenserklärung, «nd auch danach noch. lW. T. B.) Die iuncrpolitisch« Lage i« England. Amsterdam, 14. August. Das Reuter-Bureau meldet aus London, daß der Vollzugsausschuß der Ar- beiterpartei sich gestern vollzählig im Unterhause ver- sammelt habe. Auch Henderson war anwesend. ES wurde beschlossen, heute eine neueVersammlung abzuhalten, um die Folgen, die sich aus dem Rücktritt HendersonS er gaben, zu besprechen. — Der Parlamentsberichterftatter -er „Daily News" berichtet, Henderson sei jetzt der Ansicht, baß die Lage infolge der Mitteilung der Regierung, daß vier alliierte Länder gegen die Konferenz in Stockholm seien, sich geändert habe. Er habe nicht Sie Absicht, da» Land in Unruhe zu versetzen, da dies gegen seine Ueberzeugung märe, daß der Krieg zu einem guten Ausgang gebracht werden müsse. — „Daily Ehronicle" schreibt: ES wäre gut. wenn die russische Regierung in einer Erklärung ihren Standpunkt gegenüber dem von London, Rom «nd Part- ausgesprochenen Veto darlegte. Wenn sich Herausstellen sollte, daß sie mit diesem Veto einverstanden ist, könnte die ganze Angelegenheit als erledigt betrachtet werden. lwTB.) Sin englisch-russisches Abkomme« gegen Stockholm? b. Stockholm. 14. August. (Sig. Drahtmeld.) Mit grüß- ter Bestimmtheit wird in hiesige» unterrichteten Kreisen versichert, daß Keren Ski bereits Ende Juli ein ge heimes Abkommen mit -er englischen Regie rung über gewisse Maßnahmen zur Verhinderung der Stockholmer Konferenz traf. Kronstadt blockiert. Rotterdam, 14. August. Das „HandelSblad" Meldet au» Stockholm, daß Kronstadt von 28 809 Matrosen und Soldaten, die auf seiten der Bolschewikt stehen, besetzt ist. Kronstadt wird von -er Regier»«» blockiert und sie hofft, es in vier bis fünf Wochen etnnehmen zu können. (WTB.) Srtegsmaßrcgel« ln Amerika. Washingto«, 18. August. Reuter meldet: Ein Gesetz- cntwurf, der im Senat etngebracht wurde, verbietet die Veröffentlichung von Nachrichten und Artikeln über Fragen, die mit dem Kriege im Zusammenhang stehen, in deutscher oder in einer anderen fremde» Sprache, wenn sie nicht in der nebenstehenden Spalte auch englisch erscheint. Ein anderer Gesetzentwurf sieht vor. baß ameri- kantsche Bürger, die in den letzten 28 Jahren naturalisiert worben sind, deportiert ober interniert werben rönnen, wenn sie illoyaler Kundgebungen überführt find, die ru einem Aufstand aufreizen. lW.T.BU