Suche löschen...
01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 18.01.1917
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1917-01-18
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19170118010
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1917011801
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1917011801
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1917
-
Monat
1917-01
- Tag 1917-01-18
-
Monat
1917-01
-
Jahr
1917
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 18.01.1917
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
kommc» berechtigt grivcsen. strengste Sllbne zu »erlangen, während die Haltung dcr griechischett Reservistcnverbände. Sie ihr Land gegen fremde Truppen verteidigten, welche die Wetirmlttel des Lande» entferne» wollten, im Gegenteil eine Arlvbnuua seitens der griechische» Regierung hätte ver dienen müssen. -Inch wenn man von den bisherigen argen Aechtsvrrletzungen der Entente in Griechenland abschen wolle, wiisde diese -tote allein genügen, um den Bierver- band aus immer vor dcr Menschheit zu brandmarken. Die Ltanibnler griechische» Blätter führen aus Anlaß der Aktion „egen Griechenland eine heftige Sprache gegen den Bier- vcrbaiid. Di« Eröffnung des rumänisch«« Parlaments. I>. Tie Sitzung des Iassyer rumänischen Parlaments begann mit einer Huldigung des Königs durch Professor Iorgas. Er sagte: König Ferdinand habe zugunsten deö NationalglückS den Beziehungen zu seinem deutschen Hause entsagt. Die tapfere Armee, die noch nicht zertrümmert sei, werde sich, wie einstmals Stephans des Groben zer sprengtes Heer, sammcl», um den Feind schließlich zu be siegen. ferner sprach Bratiann Uber die nationale Politik, tzr sagte: Wir schlossen uns ehemals Oesterreich-Ungarn als einem Element -es europäischen Gleichgewichtes an. O'sierreich-Uiigar» hat aber fetzt aufgehört, ein solches Element zn sein, so daß unser Bertrag hjnfällig wurde, weil er seine» Zwecken nicht weiter entsprach. <!> 1918 erklärte ich dem österreichische» und dem deutschen Ge sandten, daß wir das Abkommen nicht erfüllen könnten, falls es sich niit lurseren nationalen Interesse» nicht ver einbare» liebe. Später sprach ich in Berlin und Wien vor und erklärte dort, daß rin Krieg mit Serbien einen .Krieg mit ganz Europa bedeute. Wir waren zwar durch Frie- Scnsinteresscn an die Zcntralniächte gebunden: aber sollten wir, als sie, ohne uns zu fragen, diesen Weltkrieg be gannen, ihnen noch weiter folgen? Wir könne» uns nur dorthin stelle», wo ganz Europa steht. Oesterreich-Ungarn ist ein zerstörendes Element. t!!> Ich erkläre: wie grob auch unsere Leiden sein mögen, so werden wir schließlich -och belohnt werden. Auch wenn ich von vornherein an einen Sieg nicht geglaubt hätte, hätte ich diesen Schritt nicht bedauert, da infolge unserer Intervention nun ganz Europa uns unser Anrecht a»s Transsylvanien zu- gcstchcu muß. rate Io» esc» sagte, er sei bereit, seine ganze Laufbahn und die 82 Jahre, die er für de» Staat tätig ge wesen, »uszulüschen: nur die zwei letzte» Jahre, in denen er den Krieg gefordert habe »nd von nichts anderem ge träumt habe, wünschte er zn erhalte». Wenn wir auch ge zwungen sind, fuhr er fort, obdachlos unser Leben zn fristen und unseren Bode» eine Brandstätte zu wissen, war der Krieg notwendig, da auS unserem Boden unsere Opfer zu einer geeinten Nation emporwachscn werden Ein Wunder, das bisher nicht osscnbart ist, wird sich vollziehen. Unsere Generativ» leidet, aber unserem Volle erwächst eine große ^stikunft. Ter rumänische K ünig richtete a» die Deputierte», die seine Thronrede beantwortet hatten, folgende Rede: Wie in de» glürklichen, so umgeben auch in den trüben Tagen die Bvlksvertrcter, erfüllt von patriotischen Ge fühlen, ihren König. Ans den Antworten dcr Delegierten ans meine Thronrede ersehe ich mit Wohlbehagen, daß mein Appell an das Bvlk patriotische» Widerhall in ihren Herze» gesunden hat. Der Gedanke der Einigkeit zwischen König nnd Kammer stärkt bas Band zwischen Dnnastic und Nation und bekräftigt meinen Glauben, daß unser schwerer Kampf im Namen der heiligen Pflicht mit Erfolg gekrönt sei» wird. Tics überzeugt vom endgültigen Siege, zumal unsere Armee Seite n» Seite mit ihren tapferen Alliierten kämpft, habe ich beschlossen, de» Kamps bis znm Liege sort- ziisctzcn. — Masscnwahnsinn! Die Schweiz in Gefahr? Ans Berlin wird uns geschrieben: Die Offensive des Bicrverbandes — von seinen An hängseln können wir hier abschcn — gegen die Neutralen ist in vollem Gange. Es ist kein Zufall, daß neben »'riechen la nd zunächst vor allem die Schweiz und Holland anfS Korn genommen werden. Was bei dem Mieren längst cingestaudcn ist, nämlich die Berücksichtigung -er Kriegslage, das ist auch bei den letzteren dcr trei bende Grund für die Entente. Die große Ossensivc dcr Aicrvkrbändlcr im Westen ist znsammengebrvchcn, die denlsche Mauer hat standgehaltcn. Trotz aller bombastischen Nedeasartcn in auch kaum damit zu rechnen, daß die Fran zosen und Engländer noch einmal Hunderttausendc opfern werden, um an dcr einen oder anderen Stelle ein paar Kilometer vorznkommen. Wollen sie aber versuchen, aus linderem Wege zum Ziele zu gelangen, dann bleibt ihnen nur der Durchmarsch durch die Schweiz oder durch Holland. Wir haben allerdings die unbedingte Zuversicht, daß sic auch dabei bei den Unsrigcn auf Stahl und Stein stoßen werden. Für sic bedeutet der Gedanke ober noch eine Hoffnung, und zwar eine seit langem in allem Ernste gehegte und vor- bereitete. In ihren letzten Ausmaßen geht diese dahin, daß die genannten beide» Neutralen nicht nur den Ententchcercn den Durchmarsch dnrch ihre Gebiete gestatte», sondern sich auch mit ihrer eigenen Macht an sch ließen werden. Zu diesem Zwecke hat von langer Hand eine s n ü e m a t i s ch e Berdächtigung Deutschlands Ilattgcsunden. als ob letzteres im gegebenen Falle vor dc>: Neutralität der genannte» Staaten nicht Halt machen und sie dann einfach überrcnne» würde. Bei dieser Bcrhctzung erhielt die Lcknveiz immer ausgesprochener die „bevorzugte" Nolle. Nach de» Gründen braucht man nicht lange zu suchen. Dcr schon einmal hcrangczogcnc Vergleich mit Griechenland läßt sic klar zutage treten. Einige Angaben mögen das erhärten. Scho» am >. Mai des Jahres 191."> biachte die Pariser Ausgabe des „N c w nvrk Hcral b" im Fettdruck die andcntnngsrcichcn Ausführungen: „Deutsch land wird sich keine einzige der Dummheiten verkneifen, die sein Kulturdüukel cs anreizt zu begehen. So ist cS im Begriff, der schweizerischen Nepublik knndzutun, daß cS sich, wenn Italien Oesterreich-Ungar» den Krieg erklärt, ge zwungen sehen wird, in schweizerisches Gebiet einzufallcn." Wieder aus dem Umwege über amerikanische Zeitungen wurde daun von neuem eine Bedrohung der schweizerischen Neutralität im Herbst desselben IahreS angcdcutct, nur daß dabei der schweizerischen Negierung sogar die Initiative zu- gewiesen wurde. Die alarmierenden Berichte, die direkt vom Gesandten der Vereinigten Staaten in Bern stammen sollte», zogen so weite Kreise, daß dieser cS für nötig er achtete. persönlich in dem Schweizer politischen Departemcn' die Erklärung abzugcbcn, er habe seiner Negierung niemals derartige Berichte geschickt. Nach Hinzutritt Italiens zn dem Ringe nnsercr Gegner kam bald eine neue Note in diese Verdächtigungen hinein. Es hieß nun, die italienische Negierung verfüge über aktenmäßigeö Material, daß Deutschland in seinen Verhandlungen mit Italien wieder holt Anerbietungen und Drohungen vorgcbracht habe, deren Verwirklichung jede Rücksicht auf die Neutralität dcr Schweiz außcr acht gelassen hätte. So führt eine Kette gleicher VerhetzungSversuclic von den ersten Zeiten des Krieges bis in die letzten Tage. Nun soll sic geschlossen und um die Entschlußfrethcit der Schweiz gelegt werden. Fast alle französischen Blätter brachten zu diesem Zwecke in den letzten Tagen besonders zugcspitzte Hctzarttkcl gegen die deutsche Gefahr, nachdem ihnen be zeichnenderweise einige Organe dcr Wcstschweiz darin voran- gegangen waren. Der Schluß war. daß sic der Schweiz die „Hilfe" dcr Entente anbotcn, wobei sie die Verdächtigung durchblicken ließen, daß die Schweiz nicht gerüstet ober nicht willens genug sei, sich selbst zu verteidigen. Sogar über den Zeitpunkt des deutschen Einmarsches wurden bestimmte Angaben gemacht. Bald hieß rS. er werde an den Weih- nachtStagcn erfolgen, dann wurde er auf den 8. Januar und, nachdem dieser verstrichen war. auf den 1. Februar vcr- schoben. ES ist klar, daß durch so genaue Angaben nicht geringe Aufregung in der Oeffentltchkcit hervorgerulen wurde. Nu» wurde man im Enientelagec auch deuiiichcr. Das Vorspiel war erledig», der Sturm bereitete sich vvr. Es hieb letzt nicht mehr, daß die Schweiz sich vvrschcn solle, sondern daß die Entente sich vvrsehr» müsse, damit nicht durch die Unentschlossenheit der Schweiz ihre eigene Lage gefährdet werde. Nnd damit stand sie da, wohin sie gewollt hatte. Nun konnte sie unter der Begründung, daß sie um ihrer eigenen Sicherheit willen die Schweiz gegen die von Deutschland drohende Gefahr sichern müsse, den eigenen Einmarsch in die Schweiz vorbereiten und von der Schweiz eine Entscheidung fordern. Man sicht, es ist genau dasselbe Rezept, das man seinerzeit Griechenland verschrieben hatte. Wie bet diesem, ließ man eS keineswegs bei diplomati schen EtnwirkungSversuchen bewenden, sondern machte den Ernst dcr Lage auch durch Truppcnznsammen- zichungcn an dcr schweizerischen Grenze deut lich. Die Regierung in Bern ließ sich aber nicht so schnell verblüffen, und auch der dortige Vertreter Deutschlands wied die Verdächtigungen in so entschiedener Form zurück, daß sich di« Herren dcr Entente bald in die Defensive ge drängt sahen. Wenigstens vorläufig. Der srnnzüsische Ge sandte in Bern, Herr Beau, beeilte sich nun, beruhigende Erklärungen abzugcbe». Interessant ist, daß er dabei die Truppcnansammlungc» zugeben mußte. Nnd man wird wohl auch in Bern nicht sonderlich überzeugt gewesen sein, als er versicherte, daß „die in nicht sehr bedeutender Ent fernung von dcr schweizerischen Grenze stationierten fran zösischen Truppen aus internen Gründen, zur Erholung von den Strapazen dcr Front oder zur Ausbildung, dort hin verbracht worden seien". Dieser nngeschicktc Rückzug zeigt am beste», wie weit sich die diplomatische Offensive schon vorgewagt hatte. Sicher wird sie bald zu neue» Vorstöße» aushole», nnd leider sich dabei weiter dcr Mitwirkung eines Teiles des Schiveizer Volkes bedienen könne». Die schweizerische Re gierung muß also mehr als je aus dcr Hut sein. Die deutsche Gefahr, die Erfindung unserer Gegner, sollte sie schon deshalb nicht mehr schrecken, weil ans dcr Kriegslage heraus ja gar keine Veranlassung für »ns vorlicgi, die schweizerische Neutralität — ebensowenig wie die dcr Niederlande — zu verletzen. Unsere Offensive hat »ns im Westen bisher unbestritten den Erfolg gebracht, und wir können es dem Gegner überlassen, eine Aendernnq dieser Lage herbeiznsührc». Glaubt er, daß das nur dnrch eine Verletzung der schweizerischen Neutralität möglich sei, Io dürfen mir das mit Genngtuung als eine» Erfolg unsere- bisherigen Widerstandes buchen. Jedenfalls kann nach der Logik der Tatsachen eine solche Verletzung aber nur von ihm auSgehen. DaS bisherige Verhalten der schweizerischen Regierung, insbesondere auch die Acußcrnngen. die General Wille einem Mitarbeiter des Pariser „Matin" gegenüber getan hat. berechtigen uns nun zweifellos zu dem Vertraue», daß sie sich nicht durch nnangebrachtc Nachgiebigkeit ans den ge sährlichcn Weg stets neuer, unbegrenzter Forderungen treiben läßt. Dicics Vertrauen findet seinen sachlichen Rückhalt in den Vcrtcidigungsmittcln der Schweiz, die sie durchaus in den Stand fetzen, jeder Bedrohung die Stirn zu bieten. Tie Schweiz hat auch de» Willen dazu. Aber auch die Enteilte läßt cs an Willensstärke nicht schien. Und da sie kein Mittel unversucht lasse» wird, auch nicht wähle risch in deren Anwendung ist, so sollte man in Bern neben der Wachsamkeit und Entschlossenheit immer klarer die Er kcnntniS zur Geltung bringen, von welcher Seite der Schweiz Gefahr droht. Mehr als ic muß cs jetzt ihre Losung sein, nur noch schweizerische Politik zu treiben. Die neuesten Meldungen lauten: Die Osfensiv-Absichtcn des Biervcrbandcs. I>. Karlsruhe, 17. Jan. (Eig. Drahtmctd.t Tic „-lene Zur. Ztg." berichtet aus Genf, ans franzöiischer Quelle werbe bekannt, daß von Monat Februar ab a l l e U r l a u b S b e w i l l i g u n g e n an die Soldaten der französi schen Armee an und hinter dcr Front aufgehoben werden. — Nach dcr .FÜirschemija Wjcdomosti" haben sich in den letzten Tagen starke Störungen im russischen Post- und Eisenbahnverkehr bemerkbar gemacht, besonders in den nördlichen Provinzen und im Petersburger Bezirk, die auf große Bewegungen bei den russischen Armeen zurückzuführen sind. — Ans Marseille wird berichtet, die erwarteten englischen B c r st ä r k u n g e n für Sar - rail ans Aegnpten sind nicht in der gewünschten Höhe eingetrvssen. England hatte im Mai 191«! 159 99» Mann aus Aegypten zugcsagt. Bis jetzt sind aber etwa nur die Hälfte davon nach Saloniki transportiert worden. Der Unterseeboot - Krcuzerkrieg. Kopenhagen, 17. Jan. Der dänische Dampfer „N v r m a" s28lXI Vrutto-Registcrtvnneni wurde am letzte» Sonntag aus der Reise von Valencia nach London mit einer Ladung Südfrüchte durch ein Unterseeboot versenkt. In dein Telegramm wird nichts über das Schicksal der Besatzung erwähnt. Es ist jedoch anzunchmen, daß sic gerettet ivnrde, da die Versenkung im Kanal erfolgte. iW. T. B.i Nene englische Schisfsbautcn. Manchester. 17. Jan. Wie dcr „Manchester Guardian" erfährt, hat das neue Lchisssbaukvmitce der Regierung be schlossen, eindeckige Dampfer von c t w a 9 9 9 9 T v n - n c n und von einer Länge non 4tX> Fuß nach einer bestimm ten Standardkonstruktion bauen zu lassen. Es sind bereits 89 Verträge über solche Schisse abgeschlossen worden. In Amerika und Japan wurden die Ltandardschisfe in etwa vier Monaten gebaut. Einige britische Reedereien glauben, eine noch schnellere Bauzeit gewährleisten zu können. > Die Lage in Galaß. b. Stockholm. 17. Jan. iEig. Drahlmeld.t Seit dem deutschen Vorrückcn über Braila brach in Galatz eine Panik aus. Tie begüterte Bevölkerung verließ znm größten Teil die Stadt, nur das Prvictarigt ist zurück geblieben. Dieses ist der furchtbarsten Hungersnot ausgcsetzt, da die Militärbehörden alles irgendwie Eßbare beschlagnahmten. Brot fehlt gänzlich, nur Maismehl ist vorhanden. Ebenso herrscht gänzlicher Mangel an Beleuch tung und Heizmaterialien. Die Elcktrizitäts- und Gas werke stellten den Betrieb infolge KohlenmangelS ein. Die Wasserleitung ist durch das Bombardement gefährdet: in folgedessen wurde sic abgestellt. Die wohlhabendere Be völkerung wurde russischerscits zur Flucht verlockt dnrch die Nachricht, dcr Feind sende alle Rumänen zu Feldarbeiten nach der Türkei. Ein endloser Flüchtlingsstrom bewegt sich nngufhörlich über die Straßen. Man zählt täglich 29NON Flüchtlinge. Das rumänische Parlament brach plötz ltch seine Sitzungen ab, anscheinend weil man sich in Jassy nicht mehr sicher fühlt. Die Flncht der rumänischen Bevölkerung aus Bukarest. London. 1«. Jan. Der Balkankorrespvndent der „Times" meldet aus Iassn Einzelheiten über die Flucht der Bevölkerung aus Bukarcst: Als i» Bukarest die Nachricht cintraf. baß die deutschen und bul garischen Truppen die Donau überschritten hätten, wurde beschlossen, daS diplomatische Korps nach Iassn zu bringe». Dies geschah im geheimen. AIS aber die Abreise dcr Diplo maten bekannt wurde, entstand in dcr Hauptstadt eine Panik, dir durch die Ankunft zahlreicher Offiziere ver mehrt wurde, welche sofort Anstalten für die Ucbcrsiedlung ihrer Familien trafen. Auf dem Bahnhöfe spielten sich ent setzliche Austritte ab. Es wurde mit Revolvern auf die Truppen geschossen. Die Soldaten erhielten Befehl, mit dem Bajonett vorzugchcn. Die Zahl der Toten nnd Verwunde ten ist nie bekannt geworden. Von denen, die in den Zügen keinen Platz erhielten, wurden fabelhafte Preise für allerlei Fahrzeuge bezahlt. Die große Masse machte sich zn Fuß aus. Die Straßen außerhalb von Bukarest boten ein Schauspiel, wie man cs in diesem Kriege schon so oft ge sehen bat. Restlose Annahme der BierverdandSnote durch Griechenland. Brr». 17. Jan. Wie „Lccolo" aus Athen meldet, hat die ariecbischc Regier«»« den Vertretern dcr Entente eine E > a ä n z u n g s n o t c überreich!, durch die da» Ultimatum u v l l st ä » d i g a » g c » o m n> c» wird. Die Ausführung der Enteniesorderungen soll sofort beginnen. iW. T. B.« Eine Rede des griechischen lÄrsaudte» in Kouftantinopel Konstantinopel, 17. Jan. Beim Neujahrscmpsang der griechische» Kolonie sprach der griechische Gesandte Kal- lerghiS den Wunsch aus. daß in dem begonnenen Jahre der Friede wieder hcrgestellt werden möge, dessen auch die Neutralen bedürften, insbesondere die schwäche re», wie die Ereignisse in Griechenland bewiese». Ter Gesandte drückte schließlich die Hoffnung aus. die Selbst Verleugnung des griechischen Königs werde zur Wieder- Herstellung der normalen Lage beitragen. <W.T. B.t Die Unterzeichnung der deutsch-türkischen Verträge »onstantinopcl. 17. Ja». Die Presse begrüßt die Unterzeichnung der türkischen Uebereinkommen als großen Erfolg. Deutschland habe damit die Aushebung der Kapi tulationen bekräftigt. Die Türkei sei mit gleichen Rechten und vollem Genuß der Souveränität im Innern in die Gruppe dcr Großmächte ei» getreten. Die Vlättrr hebe» gleichzeitig hervor, daß das besprochene wichtige Ereignis zeitlich mit der i» ihrer Note gestellten Forderung der Entente nach Vertreibung dcr Ottomanen aus Europa znsamineiifallc. Eine bessere Antwort aus diese Forderung hätte nicht erteilt werde» könne». iWTB.l Eine glatte Erfindung. Köln, 17. Jan. Die „Times" bringt einen Artikel des niirühmlichst bekannte» Amerikaners Thomas Eurtin, in dem er behauptet, eine geheime Versammlung von „Eap tainS of indiistry and sinanec" habe über die gegenwärtige wirtschaftliche Lage Deutschlands beraten und sechs Punkte angeführt, über die der Direktor dcr Deutschen Bank, non Gwiiincr, seine Ansicht ausgesprochen habe. In einer Zu schrift an die „Köln. Ztg." erklärt der Direktor v. Gwinncr, er habe niemals, weder öffentlich noch vertraulich, dcr artige Ansichten ausgesprochen. Tie Geschichte non der geheime» wirtschaftlichen Versammlung sei glatt er f u n d e n. sW. T. B.j Englands Anlcihcvcrsuche in Amerika. I>. Berlin. 17. Jan. lEig. Drahtmeld.i 'Nach Neunorkei Meldungen hvilündischcr Blätter wird eine englische A »leihe im Betrage von it 99 M i l l i o n c ic T v l l a r s gegen Unterpfand in Ncuyvrk ausgegcbe» werden, sobald die neue Kriegsanleihe iiniergebracht ist. Angeblich hält Morgan 499 Millionen Kvllatcrate-Werie für diesen Zweck verfügbar. Ferner wird gemeldei, daß England jetzt in Kanada dreijährige Kriegssparscheinc i» Abschnitten von 25, '>9 und 199 Dollars zn 8«; Prozent hcransgibt. Lansings Amtsmiidigkeit. 1'. Stockholm, 17. Ja». lEig. Drahtuicld.i Nach hier eiilgetrvsseuen Meldungen bestätigen sich die Peters burger Nachrichten, daß Staatssekretär La »sing zu r ü ck z u t r c t c n beabsichtige. Politische Gründe sollen dcr Amtsmüdigkeit Lansigs nicht zugrunde liegen, sondern lediglich Rücksichten auf seine seit längerer Zeit stark er schlitterte Gesundheit, sowie dcr Wunsch, seine Advvkatcn- tätigkcit wieder nuszunchmcii. nm dadurch seine sinanzielle Stellung zu verbessern. Als Nachfolger Lansings kommt dcr bisherige erste Beamte des Staatsdepartements A F. L. Polk i» Betracht. 5» „Ankauf" des Palazzo Eh>a> durch Italien. w» Bern, 17. Ja». Die italienische Regierung hat ihr Atz B o r k n u s s r c ch t auf de» Palazzo Ehigi, der bis Kriegsausbruch dcr Sitz der österreichisch-ungarischen Bot schaft war, niisgcübt. Die Regierung, die über 1 Millianen Lire als Kaufpreis sestsetzte, hat sich bereits endgültig in A den Besitz des Palastes gesetzt. «W. T. B.i » , Sertliches und SSchftscher. s; 18. Januar 191«»: Zusammenkunft Kaiser Wilhelms mit- T dem König Ferdinand von Bulgarien in Bisch. ^ ' — Der König hat den Vorsitz im Zeiitralansschiisse des » A Vereins zur Fürsorge für die aus den Straf- und Besse-§ -- riingsaiistaltcn Entlassenen an Stelle des verstorbenen r» A Ministerialdirektors Geh. Rates Dr. Rumpelt denen Amts-" 2 Nachfolger, dem Ministerialdirektor Geh. Rate Tr. K o ch, ^ » übertragen. ^ Zur Kundgebung des Kaiicrs. Der Gciamtvvrsignd ** des N n t i v n a l l i b c r a l c n Deutsche n Rcichsv e r- cins zn Dresden hat an den Kaiser am 19. d. M. folgendes Telegramm gerichtet: „Sr. Majestät dem Deut- scheu Kaiser, Großes Hauptauartier. Auf das deutsche Friedensangebot Huben unsere Feinde eine schnöde und ^ hvhnvollc Antwort erteilt und in frechem ttebermiitc -r Kriegsziele verkünde!, die des Deutschen Reiches 'Vernich tung bedeute». Dem in ganz Deutschland hell nuslvdcrn- dc» Zorn hat Eurer Majestät zündender Ausruf an Heer und Bott lrnstvvllcn Ausdruck gegeben. Unter ehrfurchts vollem Taute hierfür geloben wir einmütig mit Sachsens König und 'Voll: Zn Stabt sollen wir werden und zn Stahl wallen wir werden! Der Natioiiatliberalc Deutsche Rcichs- verein zu Dresden. Dr. B v g c l. Ander S." Kriegsauszeichnungen. Das Eiserne Kreuz 2. Klasse erhielten: Der inzwischen znm Leutnant beförderte Fähnrich Evcrth im Feld-Artilleric-Regiment 49, Sohn des Koni mcrzicnrats Everth, Dresden: — Gefreiter tEini.-Frciw.t Herbert Schmidt. 9. Komp.. Infantcric-Regiment 177. zurzeit verwundet in einem 'Vcreinslazarcit, Soli» des Kaufmanns Pani Schmidt in Weißer Hirsch bei Dresden: — Gefreiter d. R. Techniker Richard Schlechter, Jäger- Bataillon 12, Maschincii-Gcwehr-Kvmpagnic: — Gefreiter Pani H v s m a n n im Rcservc-Insanteric-Rcgimeiit 198 er hielt die silberne Lt.-Hcinrichs-Mcdaille. Auf dem Felde dcr Ehre gefallen: Kiichichullchrci Walter Mersi ovS kn, Leutnant d. L. und Kompagnie sührer, Inhaber des Eiserne» Kreuzes 2. Klasse. — Bcrusnng in das »riegscrnährungsamt. Lladtami manu Grützncr, der seit Kricgsbcginn bis Ende Novcm bcr 1919 im württcmbcrgische» Heeresdienste stand, ist zur Dienstleistung in d„S KricgSernahrungsamI berufen wor den. Der Rat Hut seine Entlassung aus städtischen Dienste» bewilligt. — In den Zcntralarbeitonachwcis abgcordnci wurde Stadtrat Gregor an Stelle des ausschcidcndcn bisherigen Vertreters des Rates. — Die Hausarztstcllc beim Biirgerbospiial ist vom Rat, auf fünf Jahre an SanitütSrat Dr. Emil Hoclcmann übertrage» worden. — Aus städtischen Dienste» entlassen. Professor Dr. Ririsches ist an die Universität Würzburg berufen wur de». Sei» Gesuch »m Entlassung aus dein städtischen Dienst für den 81. Mcrrz 1917 wurde vom Rate genehmigt. — Die Stadtgemeindestcnern im Jahre 1917. Ter Rat genehmigte den vorgclegtcn Entwurf zn dem Haushalt- plane auf das Jahr 1917 mit 91 727997, Mk. Ein nahme und Ausgabe bei dem Haushaltplanc für die bür gerliche Gemeinde.»899 87,9 Mk. Einnahme und Aus gabe bei dem Haushgltplaiic für die evangelische Schulgemeinde, 3 141 889 Mk. Einnahme und 4 915 497, Mark Ausgabe bei dem Haushaltplanc für die Grundrenten- und Hypothekcnanstalt der Stadt Dresden und 832 493 Mk. Einnahme »nd Ausgabe bei dem Haushaltplanc für die Stiftungen, beschloß die Erhebung von 9 8 Prozent G c m c i» d e c i » k o m m c n st c u e r. wie in 1919. »nd von 7,9 P rozcnt Sch » leinko m m c n st euer, das sind 4 Prozent mehr als in 1919, und genehmigte de» vorgelcgtcn zweiten Nachtrag zur Gemeindcstcucrordiiuiig, durch welchen die Erhebung von Zuschlägen zur Grmeindr- cinkvmmenstcncr nach den gleichen Grundsätzen und Abstufun gen festgesetzt wird, wie solche zufolge des Finanzgeschrs vom 8. April 1919 im Jahre 1917 in Höhe von 1» bis 89 Pro zent der Ltaatselnkvmmcnstcner erhoben werde».
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)