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Dresdner Nachrichten : 24.02.1885
- Erscheinungsdatum
- 1885-02-24
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188502249
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18850224
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18850224
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1885
-
Monat
1885-02
- Tag 1885-02-24
-
Monat
1885-02
-
Jahr
1885
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 24.02.1885
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'PL, r?>?s.'?!LL.r'r «L r rNK!«!. , »,-i«e»-H>-«»ur,. Dltziin^pli». j kr «im»-»» «>«»«>. «auulcrtpl«' lei«, DertindiichkcU. dagebkatt für Politik, -iltnlilliiz. -esM»«Uft. MOiiteM KeMeilil«. V.Nsrt. ^ Lxl. SLeks. n. Lxl. krsnss. ttvfpKologpLpK, Vr««»lv»» > Laukkna», 8ee«tr. 10, ^ SvpU», y 1-elxri8erz»l»1ii 12. Li»««« «nck MLM- v. l'IltzLiei'MiltzMj k w vorrllelleksr 4.u8MtkI kür Horrsv uuck vawso s »» ,»«odl ' vock orst« Ltüe«. SoivI MiakM: Lazslnirzsr llreuw-Lräu, I^rl« LI. LseLLcksl's DsstLiMLt z»M«r eiiiW M<Iei iieii ktzMmnt«! !« iMmekt. komühg «ich in ä-rs, als rssll vsit unä brsit, bekannta K Sp«et»I»r««« Natt kür 0»«««n» uncl I4tn»I«r>»>ttnko! ^ Ltvlurrck Vldrtvkt, NeBadt. Z S«>nrlok»1ri»i,s« LI, itw Laisor-IVildvlwplate. ^ vov Kolk Ilel» «eker«»88e 32. Ar. SS. »». «>.««"---- j Dresden. 1885. Dienstag, 24 Fevr. kür «len »»Mt Urr »erel«» Ldoa»»»»»«» »»ss «11« ,,»rv»«Ii»«r Sk»ov» rlodlva" io «Ic>r L»p««IItIoi», ltl»rt«i>»tr»«»v irr, ra »0 I»rdnnlU«»»» 5Ln I»«» Äs» po»tan»t«»eo »a, «real,»!,«,, L»1«I»»,oI»Ivt« »» v» P5enal,k«i»» io «ler «6»l«!rr. LIi»»k«»r. ^Lon»rel»1e »o 77 Lr. «»ol. LL»»»a«eIUar o»evooo»o«o. Leiaimnnrtlicher Redakteur für Poljljscht- vr. «urll vier«» in Dre»den Der deutsche Reichstag ist vor dem preußischen Landtage um ^ Tage zurückgetreten. „Der Gute räumt den Platz dem Bösen" — so dürste sich in der Seele Biürnarck'ü diese blägige ReickSlagSvause iviederspiegeln. Wenigsten- deutet aus diese Aufsaffung ein Artikel des BiSmarck'schm Leibblattes, der „Norddeutschen Allgemeinen", hin, welche schon die Absicht einer solchen Vertagung als eine „Gewissenlosigkeit" zu bezeichnen beliebte. Ter Reichskanzler erschien aui Sonnabend eigens dazu im Reichstage und nalnn dreimal das Wort, um die von Windtborst beantragte Ltägige Unterbrechung der AcichstagSarbeiten zu bekämpfen. Er hatte aber dabei kein Glück. In der jetzigen Woche wird lediglich da» preußische Abgeordnetenhaus das Wort haben. Vom Reichstage wird man Nicht» hören, als was aus seinen zahlreichen Kommisstonen verlautet. Wir hoffen allerdings daß die Pause de» BollreichStage» keine Ruhepause kür seine Ausschüsse bedeutet, sondern daß diese di« ihnen in ungewöhnlicher Zahl zugegangcnrn wichtigen Gesetz-Entwürfe so fördern, daß sich nachher eine ousenthaltSlose Beschluhsassung ermöglicht. Wa» an Gründen für die ununterbrochene Fortsetzung der Reichktagsarbeiteu Fürst Bismarck voi gebracht hat. läßt sich recht wobt kören. Die Pause in der Erledigung der Zolltarif-Novelle schädigt die Reich--finaiizen in hohem Grad«; die Spekulation wirkt bi» zur cndgiltig-n Beschlußfassung über die mit erhöhten Eingangszöllen ledachlen Artikel, davon solche Massen zu den jetzigen niedrigen Lätzen in» Land, daß den ReichSkassen wöchentlich etwa 1 Million Mark Einnahme entgeht. Wird der Reichstag in Folge der jetzigen Pause nicht bis Ostern mit seinen Geschäften fertig, so zieht sich die Session bis in den Sommer hinein. Den Süddeutschen, die einen bis zwei Lage zur Heimreise und ebensoviel zur Rückreise nach Berlin bedürfen» nützt die Ltägige Pause nicht gerade sonderlich waS. Da» ist Alle» al» richtig zugegeben. Aber auch die Gegengründe der Reichstagsmehrheit sind nicht von der Hano zu weisen. Die Abgeordneten erliegen letzt unter der Arbeitslast, sobald sie beiden Parlamenten angehörcn. Das ist nun freilich die eigene Schuld der Abgeordneten; warum lassen sie sich in den Reichstag und außerdem noch in den Landtag wählen? warf Bis marck ein. Daran läßt sich aber Nichts Lndem und wir möchten uns dem etwaigen Antrag« auf Unvereinbarkeit eine» Reichstags mit einem Landtagsmandate widerietzen. Beide sind gleich wichtig und z.B. im sächsischen Landtag werden Beschlüsse mitunter gefaßt, die viel bedeutsamer sind. als mancher Reichstagsbeschluß, um den viel SumS gemacht wird. Jedenfalls ist Nichts zu thun, wa» etwa das Amt eines Landtags«bgeordneten tiefer stellte als einen RcichStagüsitz. Bei dem fetzigen Nebeneinander der Parlamente in Berlin konnte der Reichstag in den letzten 8 Togen nur ganz kurze Sitzungen halten. Er bekomnit nach der Pause mehr Luft. Der wahre Grund aber für die Vertagung wurde in der Debatte kaum gestreift. TaS preußische Abgeordnetenhaus ist nämlich in der Etats« berathung bis zum Kultusministerium vorgerückt. Hier stehen nun die üblichen Kulturkampsdebatten bevor. DaS Centrum will gehörig loslegen und nicht immer eine Nachmittagssitzung des Reichstag» sich aus den Hacken wissen. Außerdem macht da» Centrum seine endgültige Zustimmung zn der Zolltarifnovette von den Erklärungen abhängig, die eS im preußischen Landtage seitens der Regierung über den Stand des KirchrnstreitS erhält. Fallen dies« nicht de« sricvigend aus. so schwenkt das Centrum wieder ins OpposttionS- lagcr hinüber. So beherrscht der leidige Kulturkampf die ganze innere Politik und beeinflußt auf's tiefste die materiellen wirth- schastlicbcn Interessen. Windthorst erweist sich abermals als der geschicktest« Taktiker: er schiebt die Kulturkampsdebatten deS preußi schen Landtags niitten in die Reichstag-Verhandlungen ein, um je nach dem Ausfälle der elfteren für den Schluß deS Reichstags sein« Stellung wählen zu können. Der durch die jetzige Pause den» Reichstag gewährte längere Spielraum dis in die ersten Sommermonate hat auch sein Gute». Wie io» eS denn sonst möglich sein, so viele wichtige Gesetz» noch bis Ostern fertigzustellen, ohne Alle» überS Knie zu brechen? Es gebt doch nicht an, dem Volke nur neue Lasten und Steuern oufzu- doch tür soziale Re- Ostern durchge- „ Unsallverstchernng aus die landwirthschaftlichen Arbeiter, die Sonntagsruhe, der Nor- malarbeitstag, die ganze Arbeit,rsckutzgesetzgcdung? wo dir Reform der Gewerbeordnung, der BefähiaungsnackweiS? Mit erhöhte» Zöllen, Dampferfubventionen und Koionialpolitik sind die Bedürf nisse des Volkes doch nicht ericköpst t Wie slelnS denn mit der Börsensteurr? Man liest so oft dunkle Andeutungen, daß diese »otl>- wenvigste aller Steuern abermals aukaeschoben werden soll, angeb lich. weil die Regierung diese Sache noch nicht für „spruchreif" haltet Unglaublicht BemerkenSmertherweise Nellen sich auch die Sozialdemokraten auf die Leite der Börse, indem sie ihre Zustim mung zur Börsensteurr an die Bedingung knüpfen wollen, daß ihr Ertrag zur Ermäßigung der Salzsteuer oder zur Bildung eines Arbeitrrinvalidenfond« verwendet werde. Daö klingt recht hübsch, läuft aber auf eine Unterstützung der Börse hinaus. Auch der An trag per Fortschrittspartei^ die Erhöhung de» Cbompaanerzoll» zur ist nur ein durchsichtig,« Haschen. Im preußi« gereizte SluSeinauder-' setzungen ar vorigen Wo« erspiel aßt machen. Schon die letzten DerüandlungStage der, >e. »vo niit dem Kultus-Etat begonnen wmoe, lieferten j — da»». Die Parteien warfen sich gegenseitig ihr Ver. narren ve» ven letzten NeichötaaSwahlen vor-, dem Centrum wurde von Stöcker gehörig der Marsch gemacht, daß cs die Katholiken Berlins zur Wahl deS indischen Freihändlers Löwe commandirt Hab»; doch machte dieser Vorwurf keinen Eindruck. Das Lentrum, seiner Wähler sicher, war voller Uebermuth und erklärte. eS würde auch künftig selbst Fortschrittler und Sozialdemokraten unterstützen, wenn eS die Wahl von Nationalliberalen und Anküngcrn einer ge mäßigte Mittelpartei Hintertreiben lönne. Eine starke Mittelpaitei in» Reichstage macht »äiiilich die Opposition deS Centrums unschäd lich »md nötbiat Bismarck nicht mehr, mit dem Cenlrmn zu unter handeln Um sich auch für die Zukunft unentbehrlich zu erhalten, unterstützt daher das Centrum selbst liebe, erklärte Feinde Bismarcks. Ucber den Bestand deö Kabincts Gladstone 'allen in den nächste» Tagen die Würfel. Englands augenblickliche Lage siebt im Vordergründe der ganzen auswärtigen Politik: trugen Politik: England im Innern und in Irland, England im Sudan und Egypten, England im Bunde mit Italien, England im deutschen Weißbuche. England aus der Berliner Konferenz. England in Südafrika und ;u- schlimnrsterletzt noch England in Afghanistan. Jeder dieser geogra phischen Nomen bedeutet eine blutende Wunde am Leibe AibionS. Tausend Plagen suchen daS einst so mächtige Weltreich heim und es wird eine» unerwarteten glänzenden Amichmniigs deö englischen Bolksgeistcs bedürfen, um den Niedergang auizukalten. Tre Bot schaften der Königin Victoria an das Parlament verkünde» den fruchtbaren Ernst der Lage. England hat keine Wehrpflicht im kontinentalen Sinne, sonde-n nur angeworbene Soldaten. Die vo» der Königin angeordnete Mobilistrung beschränkt sich auf das Bei- fammenhalten der Soldaten unter der Fahne und Einberufung der Reserve»». Aber für wie viel Bedürfnisse sollen diese Venn aus reichen? Die traurigen Botschaften aus dem Sudan werden in ihrer Wirkung noch ubertroffen von der Kunde, baß Rußland trotz aller feierlichen Versicherungen Anstalten trifft, um in Afghanistan einzurücken. Die Entrüstung Englands über diesen Treubruch ist mit Reckt hochgradig, genirt aber die Russe« keineswegs. England befürchtet die Rückwirkung auf sein ostinvisches Reich und will dem drohenden Schlage dadurch zrworkommen, daß es Afghanistan unter sein Piotektorat Pellt. Auch das dürfte die Russen nickt abhalten, zuzngrrisen, wo ne können. Dieser neueste russisch-englische KSnstikt, der die Gefahr eines Krieges in die Unmitleibarkeit rückt, bedarf einer ausführlichere» Darstellung, für die sich wob! morgen ein Platz findet. Für heute sei nur erwähnt, daß es für Deutschland keinen so wesentlichen Unterschied machen rvürdc, wenn das Kabinet Gladstone gestürzt und entweder durch ein anderes liberales oder selbst ein konservatives Ministerium abgelöst würde. Auch die TorieS werden die auswärtige Politik Englands in wesentlich dem selben Fahrwasser segeln lassen, wie die Whiggs. Nur würden sie nicht so unruhestrftenv auftretcn! Arnefte Telegramme der „Dresdner Nachr." vom23, Febr. Berlin. Im Abgeordnetenhaus wurde heute der Kultusctat bcrathe». Bei dem Kapitel „Ministergehalt" beuiüuaelt Dirichlet die Ernemruua Sckweuinger's zum außerordentlichen Pro fessor, wodurch der Ruf der deutschen Universitäten gefährdet werde. Schweuuiaer sei wegen Vergehens gegen die Sittlichkeit begangen durch unzüchtige Handlungen an einem öffentlichen Ort mit 4 Mo naten Getängniß bestraft worden. Stach der Gewerbeordnung muffe einem wegen sittlichen Vergehen bestraften Hausirer die Erlaubnis! zum Betriebe seines Gewerbes entzogen werden. Solle an einen Hausirer ein rigoroserer Maßstab angelegt werden als an einen Universitätslehrer? Der Vorfall wäre nicht möglich, wenn in Preußen nicht ein hochgradiger BizantiniSmus herrsche, v. Benda bemerkt, daß die Kvmmiffion die persönliche Frage nicht erörtert habe, weil für die Einstellung die Unter» ichtsvenvaltung verantwortlich sei. Minister v. Goßler konstatirt, daß die Rechte der Fakultät nicht verletzt werden. Die wissenschaftliche Qualifikation des Dr. Schwe- ninaer stehe außer Zweitel. Die Tkiatsache der Bestrafung sei kein ernstes Hinderlich. Viele seien heute »och der Ansicht, daß der Doktor das Omer eines Mißverständnisses geworden. Wenn ein akademischer Lehrer sich heute eine solche Äerurtheilung zuzieheHniisse er aus dem Amt entlassen werden, anders sei es aber, wenn ein Vernrtheiltcr durch hervorragende Leistungen seine Thal wett zn machen suche. Das Verdienst, welches sich der Doktor um die Ge sundheit des leitenden Staatsmannes erworben habe, mache es möglich, über eine frühere Verirrung wegzugehen. Es handelte sich darum, ihn an Berlin zu fesseln. Wenn es einen anderen Weg ge geben habe, würde man ihn eingeschlagen haben. Ter Ehrgeiz des Doktors wäre jedoch dahin gegangen, wieder in die Carrierc cin- zuketen, aus der ihn jenes Ereigniß geschleudert habe. Birchoiv meint, es handle sich um eine Emicdngung der deutschen Fakultäten. Wenn ein Student sich eines solchen Vergehens schuldig geinacht habe, wäre er znm Studium nicht zugelassen worden. Die Er nennung erwecke den Anschein, als wenn solche eine Belohnung verdienten. Graf Limburg auS den vom Minister genehmigten Gründen erklärt, daß Gral Limburg nur für sich, nicht Namens der konser vativen Fraktion gesprochen habe. Es folgt sodann die übliche Kiiltnrkamps-Debatte, die von Windthorst, Schorlemer. Reichenwerger und StoblewSki vom Centn»» und von Eynern von den Nanvnal- liberalen geführt wird. Der Minister erklärte, eine Vorlage wegen Konferenz : Anerkennung >ge olg haberu cute die Ncutra- en durch Belgien des Pen- Hr«»n>«r» a. M.. L». grbruilr. Cr-dU 2LS«'«. vliartvai,» —. «»mbLidrn Mer Loolr —. Vtlieir. Hlldtrrenle —. vainerrenl« —. cüolijier —. ctiierr. »«idreni« —. ««/« U»g. «olLrrntk »»,><>. 71er «uilrn —. 80er Siuilc» — r. Orieiuameihe —. ticeueue uiizar. Gocdani. —. S. Oriemaiueüir —. Uua-r. Vavterr. —, Mi conto RS.bS. Esorrer 67><». «otli.-v. —. ScrLen —. Ruins. Varl«. iS. istbruar. Schlich. Rente SIL». Anleihe IVS,LS. Italiener SIL«. Sloatibahn S37,!-o. Lomtcrbcn 3ÜS.7L. d». Briorttüten —. agyvter Ltv os. Leu. Soldrente —. tzvaiacr «Ich». Oaomanei! aal.iv. Trüge. London, 23. Aedruar, Dorm. N Uhr IS Min. tkousol« 98.68. Italiener Türken t7,2S. Ungarn 79,87. Ottoniaubank H. Spanier 61,17. tkgi,pter 67,;, . Rnisen 9S,12-9!cch7. Lomoardcn l2,2l. Mexikaner —. kkric 13,7». zweite vric L7.7L. Lake Thorr 68,3». Central Pacific 31.7L Ncwhork Centrale 96,87. Ten- denz: grcinde Wcrthc behanpte». Lmcritantschc Infi er nach New Kork. Landau, 23. Fedrnar. w-itzer englischer Wetzen > SE. vicrzehntag'uie Rückgang, rotherWetze» ruhig, Kciig. fremder träge, angckomm.ncr ruhig, Mei ! «rüge, Mai« keiig. Hafer Scki- Wochenstrlgerung, Mahlgcrste Wochcnrückgang, Ertfen und Bohnrn fest. — Weiler: Milde. S-h. Lokales und Sächsisches. — Gestern Nachmittag fand bei Ihren Kgl. Majestäten eine größere Hoftasel statt, z» welcher die außerordentlichen Gelalidiei'. Oesterreichs und Bayerns, wie die Staatsm'.nister Graf v. Fnbrice und v. Nostitz-Wallwitz, Ästckos Bernert, die Geh. Nälbe v Tbüni- nrcl und Pctzoldl, die Senatsvläsiocnten Klemm nnd Werner, Polizeipräsident Schwank, Oberbürgermeister I)r. Slübcl u. s. w. geladen waren. — Oberbergrath Kühn in Freiberg erhielt das Ritterkreuz 1. Klaffe deS Verdienstordens. — BeziiksgericktLassessor a. D. Dr. Franke in Dresden er hielt den kgl. prerch Kroncnordei» 3. Klasse. — Oberst von Süßmilch-Hörnig wurde vor seiner Ver abschiedung der Rang eines Generalmajors verliehen. — Dein Oberst und Coinniandcnr des Cadetten < CorpS von Bülow wurde das Commandenr>Kreuz des K. Gricch. Erlöser- Oldens. dem Oberst von Schweingel, Comniandant der sächs. Artillerie, das Commandeur-Kreuz 2. Elaste des K. schwed. Schwert-Ordens und dem Llerülieutenant Schuster des Jnf.- Reg. Nr. 133 das Conrthur-Kreliz H. C aste des herzoglich Sachsen- Erncstiniicheii Haus-Ordens und der R. preußische Nolhe Avlcr- rden III. Elaste verliehen. t heut erfolgt. — Die Wicdereindrinanna des Pen ses beüii Reichstage wird erwartet. — Die Nürn immer trat aus dem Handelstage aus, well dcrselbi Revision der Maigesetze würde keme Aussicht aus Berlin. Die afrikanische Konferenz beschlo! lisirung desKonaostaatcS. Die' und Dänemark ist ston-gesetzentwurfr ^ bcrger HandelSkannner trat aus dem Handelstage die Getreidezölle nicht diskutirt hat. D a n,z > g. Die Leichen der bei dem heutigen Brand,»,glücke umgekoounenen 3 Personen wurden Mittags gefunden. Ein Anfangs vermißte- Kind ist gerettet. (Bergt. Tagesgejchichte.) Pest. DaS Abgeordnetenhaus nahm die Vorlage über die Reform des Oberhauses mit 233 gegen IK7 Stimmen ans der Basis der Spezialdebatte an. Sämmtlichr Gegenanträge wurden abgclchnt. DieBerkinerBörse setzte in Folge günstiger Haltung der auswärtigen Bücken fest ein. Man bcfchastiate sich lebhaft mit der Frage der Festsetzung der Dividende der österreichischen Kredit anstalt. Dieselbe wird brS auf IbV» Gulden geschätzt, ^spekulative Banke» waren recht belebt und anziehend. Eisenbahnen ruhig bei geringfügigen KourSvaänderunaen. Spekulativ«- Brrgwerke anziehend, fremde Renten reservirt und hehauptet. Im Kaffaverkekre waren Bahnen und Banken bei festen Soocken aerma, Bergwerke behauptet, Industrien ziemlich belebt (Hartman» schwächer), österreichische Prio ritäten füll. Bekanntlich halte Herr Dr. Rüger bereits vor sciner Wahl zuin Bürgeruicistcr die Stelle eines Geheimen Nalhs bei diesen« Ministerium. — An der am Sonnabend aus Fischbacbcr Revier abgehaltenen Hofjagd aus Hochwild, welche jedenfalls die letzte rn diesem Winter war, nahmen im Gefolge Sr. Mal- des Königs 6 Kavaliere tbeil. Trotz de» schlechten Wellers wurden 4 starke Hirsche zur Strecke gebracht. — Am Sonntage wurde der verstorbene Hotelier Herr Lärgste unter großer Theiiiiahme beerdigt. 'Nicht nur der große Kreis seiner näheren Freunde gab ihm das Geleite; zu seinem letzten Wege batten sich auch zahlreiche Personen cingesunden, die der wohlthätige Mann jahrelang nn-crillitzt hatte. Wie viele Arme haben jabraus jahrein sich aus der Küche deS Hotels Stadt Gotlxr ihre reichliche Mahlzeit geholt! Auch nach reinem Tode wird sein Andenken gesegnet bleiben. Wie man vernimmt, bat Herr Largstc Über sein Vermögen so verfügt, daß cs in letzter Linie der Stadt Dresden zusäilt. Herr Largstc hat nämlich zwei hiesige hochachtbare Bürger , rn dem Srnne zu Testamentsvollstreckern eingesetzt, daß diese daS bekanntlich sehr wcrthvolle Hotel veräußern, aus dem Erlöse zwei Verwandten des Verewigten aus deren Lebzeiten angemessene Leib renten auSzaklen, den Rest jenes Erlöses und sonstigen Besitz aber der Stadt Dresden zusühren, auch nach dem Tode der beiden Leib- rentenbeckehcr das Kapital dieser Renten selbst der Stadt Dresden übermitteln. Die einzige Bestimmung ist die, daß die Stadt Dresden daS Kavital zu gemeinnützigen Zwecken verwendet. — Die M u st er» ng der im Anshcblingshczirke der König!. Aintshauptmannschaft Dresden-Altstadt aushältlichen und in diesem Jahre zur Gestellung verbundenen Militärpflichtigen findet statt am 9. und IO. März im Albertsalon zu Tharandt, vom II. bis mit 14. März in der Mäier'schen Restauration in Reri-Eoschütz und vom 16. bis mit 20. März im Helbig'ichen Etablissement zu Dres den-Altstadt. Tie Loosinig, sowie der Klassifikationsterniin findet am 21. März in den, zuletzt gedachten Lokale in Dresden stall. Die Militärpflichtigen, welche Ansprüche ans Zurückstellung vom Militärdienste wegen häuslicher oder gewerblicher Verhältnisse er heben wollen, machen wir daraus auimerksam, ihre Gesuche noch vor dem Musterungsterniine bei ihren Ortsbehörden cinznicicheii, indem andernsallS dieselben leine Berücksichtigung finde». — Die diesjährigen Fiühjahrs-K o »t roi - V c rs n m m l u „ - gen für Dresden-Stadt finde» vom 7. April an in Damm's Eta blissement. KonigSbrückerstraße 68. statt. Die Gestellungs-Ordres hierzu werden durch die Po» befördert. — Ein im Austrage deS Ratbes entworfener Plan für die Anlegung einer Straße vom Alt markte nach de in Pirnai sche» Platze unter theilweiser Benutzung der Badergaffe, sowie für die Verbreiterung der Weißegasse und der kleine» Kirchgasse. liegt jetzt im Paupolizeiamt — Allst. Rathhaus, Zimmer 28 — für die betbeiligten GrundiiückSeigenthümer- zur Einsicht ans. Bis Ende Vieles Monats bleibt der Pia» ansgclegt» bis dahin stich auch etwaige Einwendungen gegen die Planung schriftlich anzubringcn. — Den Getreide-Händlern ist sehr zur Beachtung zn empfehlen diejenige Ausführungs-Bestimmung zum Sverrgcsotz, wonach der Nachweis, daß der Vertragsabschluß vor dem 15. Januar statt gesunden hat, durch eine gerichtliche oder notarielle Urkunde erbracht iverden muß. Eventuell ist daSZeugmß zweier glaubwürdiger, be eideter Zeuge» nothweirdig. In den Geschäftskreisen erklärt inan diese strengen Bestimmungen als in den meisten Fällen uiiersüllbar. — DerDresdnerTurngau, welcher dcn Zweck verfolgt, die innige Verbindung der einzelnen Tnrnoereine zu, Hebung und Förderung des Turvwesens in Dresden ancustreben. umfaßt in diesem Jahre 2254 Mitglieder, gegen 2079 Köpfe deS Norj«hrcs. In demfeiben wurde Seitens der Gauturnrätbe nnd des Vorstandes über verschiedene Angelegenheiten Bericht erstattet. Nachdem der Verein in agitatorischer Weise vorgegangen. zeigt sich überall leb haftes Interesse für daS Turnwescn. Die Turncrschaft selbst nimmt daS heiannahcndc Turntest ganz wesentlich in Anspruch, sodaß von jetzt ab allmonatlich Gauvcriainininngcn abgehaltc» werden sollen. Im verflossenen Jabr« war der Gauturnrcfth elf Mal versammelt und erledigte in dieser Zeit 76 BeraihuiiaSgegenständc. lieber die Leistungen der Vorturner und deren Schauturnen, die zumeist als Vorstudien der Dorsülnunaen zum Turnfest anzusehcn sind, sprach sich der Gauturnwart in längerer Rede auS. Nachdem znm Zielpunkt für die in diesem Sommer stattflndende Gautnrnfali! t Nossen gewählt und die Wahl des TurnratkeS vorgenommen worden war, schloß die Versammlung mit einem kräftigt,, Gutheil. Ilessuv-sllunlgijiiiuas^
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