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veiugsgebühr «ieri-IIüdrl. illr »»«. den bet täglich zwei maliger Zutraaung < an Sonn« und Montngen nur einmal» 2 t.0 Mk., durch auswärtigeAom« nntsionäre N.bl) Mk. Llei einmaliger Zu« ftellung durch die Pojt AM.(vtinerkiesteUgeld). ^ie den Leier»» »101» Tre-den u. ttrn iebung am Tage vorher zu^ gestsUten Abend-Änv« gaben erhalten dioous^ wärttaen Lleziehcr niit der Morgen ^lltSgade zusammen »ugeUeilt. Nachdruckmn n ltbeut« ltcher Quellenangabe ,^D>e4d. Nach».-, zu« lässig. — Unverlangte Manuskripte werden nicht ousbewahrr. Telegramm-Adresse: Nachrichten Dresden. lfauptgeschäft-steUe: Marienstrasre 58 40. Fernsprecher: 11 2»ttk * »««1. Anreize«-Tarif Annahme von Lnkün- diaungen bi« nachm kl Uhr, Sonntags nw' Manenstroße W vcu N bis ' ,1 Uhr. Di - »inspaltige Grundzeile sea. U Silben » 25 's>s.. ^antilien^^nchriäiii.i a»» - Dresden 20 , GeschästL Au». >gen am der Prwatsenc Zcil llll Ps.; die zwei»pattig> Zelle a. 2ex»seuei>0D', — An Numrurrn nam Sonn »> Zhkirrtaqcu die enijt'aUigr i^runk zi'tle!^)Pi. aus^.ivLil seile 40 Ps., ,Männin Nachrichten die thrundzeUe 2-',Ps.-. 2l»lS»vänige Au« trage nur gegen DoranSbc- zahlllng. — Aedss L»c- ltgblarr kostet 10 P;. «iiM försler »!!Z>?N N I VI LVsI k'lüxsl kianinos Harmoniums Lll8U8l körZlvr ' -- liönigl. Rotpisnotortelabrik >- kilisle: Vr68-lell-^., L6lltr3l-7d6gter-kS88L!;6. Ditv oikrcze Lesov. Prinzessin Johann Georg besuchte heute in Berlin Hie Ausstellung siir Volkskunst. Das Besinnen des Staatsministers Grasen v. Hohen - thal ist nach dem glücklichen Verlaus der Operation rin zu friedenstellendes. In Rittersgrün ist bei einem Hausbrand ein 57jähriger Maurer verbrannt. Vom Schwurgericht Bautzen wurde der 28jährige Me chaniker Möller wegen Mordes und versuchten Mordes zum Tode und 10 Jahren Zuchthaus verurteilt. Die Gebrüder W r i g h t werden bereits im Somme: ihre Flugversuche in Berlin unternehmen. In Köln wurde von der Polizei eine Falschmünzer- werkstätte aujgcjpurl. In Wiener motzgebenden Kreisen wird die Lage in bezug auf Serbien sehr ungünstig bezeichnet. Der Boykott österreichischer Waren hat im Sandschak vollständig ausgebört. Neueste Tralltmeldnnqcn vom 18. Februar. Aus den Reichstagskommissiont». Berlin. lPi'io.-Tel.i Zn der heutigen Sitzung dH' B ud g e t t v in m i s i i v n hielt der Präsident des Rech nungshofes einen längeren Vortrag über die Art der Tätig keit des Instituts. Daraus wurde von verschiedenen Seiten nur noch eindringlicher eine Reform verlangt, und ein stimmig eine Resolution beschlossen, die den Reichskanzler um Anordnung der erforderlichen Maßnahmen eriucht, um die gesamte Rechnungslegung zu vereinfachen. Dann wurde in der Beratung des Etats für Südwestasrika fortgelahren. Berlin. lPriv.-Tcl.» Die Kommission fiir das Gesetz» egen den unlauteren Wettbewerb er ledigte heute den Paragraphen 10. Durch Beschluss des Bundcsrats kann nach der Regierungsvorlage festgesetzt werben, das, bestimmte Waren im Einzelverlchr nur in vorgeschriebenen Einheiten der Zahl, des Matzes oder des Gewichts oder mii einer ans der Ware oder ihrer Aus machung anzubringendeu Angabe über Zahl, Matz, Ge wicht, über Beschaffenheit, Zeit oder Ort der Erzeugung -der den Ort der Hertilusi der Waren gemerbsmützlg ver kauft oder seilgchalten werden dürfen. Ans Zuwiderhand lungen ist Geldstrafe bis zu IM Mark oder vastürase ge fetzt. Tie Kommission strich ans dieser Bestimmung die Worte „Beschaffenheit nnd 'Zeit". Diese Entscheidung wurde bei nicht vollbesetzter Kommission mit Stimmen gleichheit gefotzt. - Berlin. iPriv.-Tel.f Die k v m m ission sür die große G e w e r b e ii o v e l l e beschlvtz zu 8 »No nach sehr eingehenden Verhandlungen, die sich über mehrere Sitzun gen erstreckten, die Ennühning schri'ilicher Abrechnungen, Lohntüten bei Lohnzahlungen sür alle Arbeiter in Be trieben mit mehr als 20 Arbeitern. Bezüglich des Lvhn- zahlungstermins wurde beschlossen, datz die Lohnzahlung innerhalb der Arbeitszeit und nicht am Sonntag stattz^i- finden hat. Ausnahmen sind nicht zulässig. Weiterbcratung nächsten TonnerSiag. Aus dem Hochwassergebiet der Elbe und Havel. Wittenberg. Die Strecke Seehausen — O st er- burg ist durch Hochwasser gesperrt. Zwischen Sten dal und Osierburg bezw. Wittenberge und Seehafen wird der Betrieb ausrecht erhalten. Ter Durchgangsverkehr '.wischen Hamburg und Magdeburg ivird über Uelzen ge leitet. Rathenow. sPrio-Tel.» Ueber die Lage im Ue ber sch wem mungsgrbiet wird heute vormittag folgender amtlicher Bericht ausgcgrbsn: Der Wafferstand der Havel und der Elbe fällt ständig, aber langsam. Der Wasscrstano der Havel bei Havclberg beträgt st- lä.O Meter, der der Elbe bei Dammühlenholz st 5.22 Meter. Die Eisbrecher aus der Elbe sind gestern um weitere 10 Kilometer bis Cumlosen vorgedrun gen. Die Entfernung von der Havelmündung beträgt immer »och 57 Kilometer. Durchbrüche von Deichen an der Haoel- mündung sind bis heute nicht erfolgt. Erneute roqaliftische Kundgebungen in Paris. Paris. Gestern abend veranstalteten die royalii'riichen Eamelots du roi abermals eine Kundgebung gegen Pros. Thalamas. Trotz der polizeilichen Vorkehrun gen war es ihnen gelungen, in den Hörsaal cinzudringcn. Sic bestürmten den Professor und versuchten, ihn zu miß handeln, doch wurden üc hierbei von den rcpnbliknni'chen Studenten und der herbeigerusenen Polizei vertrieben. Die Royalisten setzten später ihre Kundgebungen auf der Strotze fort und zertrümmerten das in der Nähe deS Lurembonrg-Gartens ausgestellte Standbild des Senators Trariciix mit Hammerschlägcn. Etwa 50 Verhaltungen wurden vvrgrnommen, darunter die deS Rädelsführers der Royalisten »nd Mitarbeiters der „Action franenisc" Mau rice Pnto. Zur Lage im Orient K o » st a n t i n o p e l. Aus bester O.uelle verlautet, daß über das türkisch-österreichische Protokoll zwi'chcn beiden Regierungen völlige Einigung erzielt nnd auch über die handelspolitischen Fragen eine beide Teile befriedigende Formel gesunden worden sei. Tie An nähme des Protvkolles dürfte im heutigen Ministerkate er^ folgen. Ter russische Botschafter empfing von seiner Regie rung neue Instruktionen, die er heute der Pforte unter breiten wirb. k o n st a n t i n o o e l. Der Grotzwenr hat strenge Be fehle zum Schutze der Ausschiffung der Postpakete in Beirut, Jaffa und anderen Orten gegeben. Eventuellen Ausschreitungen soll mit Wasicngcwalt entgegen getreten werden. Scrajewo. Wie die Grenzzollämter melden, hat der Boykott österreichischer Waren im Sandschak gänzlich n n s g chör t. Wien. lPriv.-Tol.» In hiesigen maßgebenden Kreisen wird die auswärtige Lage in bezug auf Serbien sehr ungünstig beurteilt. Die Trnppcnsendungen nach den Grenzbezirken werden beschleunigt. Man sieht entscheidenden Schritten gegen Serbien in nächster Zeit ent gegen. Ans Petersburg wird gemeldet, datz eine Anttverpc- ncr Firma 25 Millionen Patronen via Odessa nach Serbien geliefert hat. Berlin. Heute mittag ist abermals ein Messe r- attentat gegen ein junges Mädchen verübt worden. Berli n. Heute vormittag wurde der Schuhmacher Josef Nickel in seinem Laden in der Simon-Dach-Stratze von seiner Braut anscheinend aus Eifersucht durch zwei Messerstiche schwer verletzt. Die Täterin ist ver haftet worden. Bautzen. Das Schwurgericht verurteilte heute mittag den 28jährigen Mechaniker Bernhard Richard Müller wegen Mordes und versuchten Mordes zum Tode und lO Jahren Zuchthaus. Möller hatte am Abend üc> 0. Dezember v. I. in Lvbau bas 7 Monate alte Kind seiner Geliebten Elia Bartsch erstochen nnd die Mutter der letz iercn durch mehrere Stiche nnd Revolvcrschüsse schwer verwundet. Bremen. Wegen fortgesetzt starten Andranges von Auswanderern hat der N v r d d e n i s ch c Lloyd sich ver anlatzt gesehen, die Z m i s ch c n d c ck s a h rp r e i s c sür Postdampscr von Bremen nach Newyvrt um 10 Mt., näm lich aus 170 Mk., zu erhöhen. Köln. lPrio.-Tel.» Der Petersburger korresponden: der „Köln. Zg." versichert gegenüber widersprechenden Gr rüchten über d'c TodcSnriache des Großfürsten Wla dimir. daß die>er an Brnstklcmme gelitten habe. Der Tod sei plötzlich beim Teetrinken eingetretcn. — Nach derselben Quelle befindet sich Azew seit mehreren Tagen als Ge iangener in der Peter-Paulsscstung. Köln. IPriv.-Tel.f Der Kriminalpolizei im benach barren Mühlheim a. Rhein ist es gelungen, eine Falsch m ü ne r w e r k st ä t t e anszuspüren. in der zahlreiche, in benachbarten Städten in letzter Zeit zur Verausgabung gelangte 5- nnd 2-Marksiücke hcrgestcllt wurden. Ter Be sitzer der Werkstätle wurde verhastct. Das gesamte Material, sowie eine Anzahl eben sertiggestelltcr Falsifikate wurde beschlagnahmt. Frankfurt a. M. (Priv.-Tel.) Graf Witte äußerte sich dem Petersburg.c Korrespondenten der „Franks. Ztg." gegenüber za den G-.nichten, nach denen er wegen Verbindung mit Revolutionären §ur gerichtlichen Verantwortung gezogen werden soll, er stelle sich zu ihnen, wie zu den Gesprächen Be trunkener. n»o wundere sich nur, daß man solchen Gerüchten überhaupt Beachtung schenke. Frankfurt. Nach einem Zirkular der deutschen Ge sandtschaft sind, wie die „Franks. Ztg." aus Teheran meldet, Vorbereitungen getrosten worden, um die Kolonie imFalle Ser Gefahr aufzunehme«. Der Ernst der Lage nimmt zu. Tie Europäer scheinen nicht gefährdet zu sein. Rom. iPriv.-Tel.i Der Minister des Aeußeren Tittvni ist an einem schweren Insluenzaonsall er trankt. Es wird vielsach geglaubt, datz diese Erkrankung der Vorbote seines Rücktritts sei. London. Der „Standard" schreibt zu den Versuchen mit dem M i l i t ä r a r o p l a n in Aldcrshot, daß jüngst tatsächlich 'vlchc Versuche mit antzcrordcntlicher Heimlichkeit auf einem Platze dnrchgesührt worden seien, zu dem der Zutritt verboten war. Diese Versuche, die jetzt beende! seien, hätten ergeben, daß England mn dem Gebiete der Militär-Lnttschistghrt mit Leichtigkeit den ersten Rang ein nehmen werde. London. Henke früh fand eine Kundgebung von Vertreterinnen des F r a n c n st i m u> r e ch t s vor -er Amtswohnung des Premierministers Asguith statt. Es wurden sechs Verhaftungen vvrgenommen. Die Polizei zerstreute die Dcmonstrantinncn. T u r h a m. Es besteht t eine Hofs n n n g mehr, die 150 verschütteten Bergleute zu retten. Oertliches uns Sächsisches. Dresden. 18 Februar —* §e. Majestät der König empfing heute vormittag 11 fL Uhr die Hofdepartementschefs zum Rapport. An der König!. Mittagstafel nahmen Ihre König!. Hoheiten Prinz Johann Georg, Prinzessin Mathilde und der Herzog Ulrich von Württemberg mit Suiten teil. Knust und Wissenschaft. Mitteilung aus dem Burca» der Söuigl. Hostheater. Im König!. Schaiispiclhauic wird Sonntag, 21. Februar, Schillers „Kabale und Liebe" mit folgender Besetzung ausgestihrt: Präsident o. Walter: Hr. Mehnert; Ferdinand: >6r. Wiccke: Hostnarschall von kalb: Hr. Müller: Lady Mil- tort: Frl. de Lalsky «zum l. Males: Kammerdiener: Herr Hufs: Wurm: Sr. Wein man» szum 1. Male»: Miller: Herr Neumann: dessen Fran: Fr. Firle: Louise: Frl. Trctznitz: Sophie: Frl. Schendler. ch* Konzert des Dresdner Lehrergesangvereins. In dem drückend vollen Saale des Kewerbehaujes fand gestern ein Kon zert des Lehrergesangvereins unter der Leitung von Professor Friedrich Brandes statt. Der erste Teil des Pro gramms brachte eine Wiederholung von Wagners „Liebesmahl der Apostel", mit deren Aufsührung der Verein schon früher Proben seiner hervorragenden Leistungsfähigkeit abgelegt hatte. Das prachtvolle zur Verfügung stehende Stimmeninaterial scheint in jeder Beziehung trefflich geschult zu sein, die Chöre klangen voll und saftig, scharf rhythmisiert, die Textaussprache war größtenteils sehr deutlich und gut verständlich. Von der musikalischen Sicherheit, namentlich der bemerkenswerten, fast nie versagenden Reinheit der Intonation, durch die sich der große Chor auszcichnct, legten vor allem die wegen ihrer Schwie rigkeiten mit Recht gefürchteten » c-.iooc-Iia-Sätze vor dein Ein tritt der Stimmen aus der Höhe ein beredtes Zeugnis ab. Dagegen hätten die Stimnien aus der Höhe selbst etwas reiner gestimmt sein können. Das Werk, in dem sich echter Liedertafelstil mit Tannhäuser-Reminiszenzen einen, in dem viele echt chorgesangs- mäßia gedachte Stellen neben solchen stehen, die auf instrumen tale Wirkung abziclen, fand beim Publikum dank der von Pro fessor Brandes ausgezeichnet geleiteten Aufführung lebhaf testen Beifall. Don den drei folgenden, dem Volksttederbuch für Männerchor entnommenen Chorliedern „Morgendämme rung" fbearb. von Curti). „Der Jäger aus der Kurofalz" sdearb. von Othegraven) und „Der sterbende Krieger" (bearb. von Wolfram» schlug namentlich das lustige zweite ein, das stürmisch 6a cspo verlangt wurde. Das meiste Interesse zog jedenfalls das dramatische Chorwerk für lenorsolo, kleinen Baßchor, Männerchor und Orchester von Franz Curti auf sich, das gestern zum erstenmal in der Bearbeitung von Friedrich Brandes aufgesührt wurde. Trotz einzelner Schönheiten, die dem Hörer wirklich etwas zu sagen haben, ist das Werk als Ganzes doch entschieden abzulehnrn. Form und Ausdruck lallen richtige Zucht, zielbewußtes Streben, Vornehmheit vermissen. Wer sich an die Vertonung eines dichterischen Vorwurfs macht, muß nun einmal das musikalische Gewand der dichterischen Form anpassen und ihr entsprechend zuschneiden. Nimmt aber der Musiker das Gedicht, wie Curti vas Schillersche, zerpflückt und zerstückelt es in Einzelheiten, die er dann mit einem ganz unverhältnismäßigen Aufwand äußerer Mittel unterstreicht und ausputzt, so kann es keinen guten Klang geben. Der Ton- setzer verliert die große Linie aus den Augen, malt belanglose ! Einzelheiten in äußerlich billiger und innerlich unwahrer Art aus. Koloristik und Koloristtk ist zweierlei; sie ist ein doppel- schneidiges Schwert: es ist eben ein Unterschied, ob Richard Strauß oder Franz Curti damit vom Leder zieht. Gewiß ist in Strauß' „Elektra" beispielsweise ein unerhörter Apparat !zum Kolorieren von Einzelheiten ausgewcndet. Doch Strauß strebt immer danach, seine Tonmalereien der führenden Idee des Ganzen unterzuordnen, sie nur als grundierende Farben aufzutragen: Curti weiß sich nicht so zu bescheiden, setzt seine Farben grell, in derbstem Naturalismus nebeneinander und versteht es nicht, sic zum harmonisch gestimmten Bilde zu vereinigen. Durch dieses unnötige, geradezu störende, ausführ liche Eingehen auf mehr oder weniger zufällig herausgegrifsene Einzelheiten geht dann natürlich auch der lleberblick über di« > Disposition des Ganzen dem Komponisten wie dem Hörer ver loren. Nach all dem noch auf die mitunter schlechte und sinn widrige Deklamation, auf falsches Gebänd usw. einzugehen, > wäre Beckmesserei. Einen ungetrübten Genuß bot nur die glän- jzende Wiedergabe des Werkes durch den Lehrergesangverein j unter seinem temperamentvollen und feinkünstlcrlschen Leiter »Professor Brandes. Das Tenorsolo sang Herr Kammersänger Pinks warm belebt und mit überzeugendem Ausdruck, den er schon vorher mit der Wiedergabe zweier Lieder Richard Wag- l iiers an den Tag gelegt hatte. Auch ihn belohnte reichster Bei fall. Die Gewerbehauskapelle bestritt den instrumentalen Teil des Programms und hielt sich sehr wacker. tt. v. ** V. Künstlerabcnd im Hause Pohler. Ein kleiner internationales Auditorium, zum großen Teil aus der hie sigen Frcmdenkolonie, statte sich gm Mittwoch abend im Lycenm ^rnd Töchterpensionat des Frl. Angelika Pohler auf der Schnorrstratze cingefundcn. Die Veranstaltung trug einen vornehmen iamiliären Charakter. Frau Pagen stecher-be Sauset, eine wohlbekannte einheimischt' Sängerin, statte, obwohl sie sich als indisponiert cntichitt digte, einen recht gute» Tag. Die Szene für Sopran „Ave Maria" aus Bruchs „Feucrkreuz" akzentuierte sie voriren lich und hauchte ihr blühendes Leben ein. Von ihren weite ren Darbietungen fei heroorgehobcn ein ergreifendes Lied von Richard Strauß, „Befreit", das sie mit tiescm Empiinden wicdergab. Das reizendnc aber bot die Sängerin mii zwei französischen Lieber» „Petttcs roseS" von Eesck und „Ninon" von Tosti, die sie kleinmalcrisch sorgfältig gestaltete. Neben Frau Pagenstcchcr wußte sich eine Altistin ans Breslau. Frau Gertrud Lange, mit Ehren zu behanvtcn. Ihr gut ausgebildcte und leicht ansprechende Stimme ist eigen« lich sin Mezzosopran, der dunkle Alttimbrc fehlt ihr und in den tiefste» Lagen klingt sic sogar etwas gedrückt. Die Dame fang zunächst Schuberts „Allmacht" und dann mit großer Innigkeit desselben Komponisten „An die Musik". Des weiteren brachte sic Lieder von Radecke, Schumann und Rich- Strauß, ohne jedoch bei dein Mangel an dramatische, Gestaltungskraft tiefere Eindrücke erzielen zu können. Als Pianistin präienticrte sich Frl. Margot Gruber. Mil dem Spiel des ersten Teiles aus SchumanuS großer Phan taste, Op. 17. enttäuschte die junge Dame einigermaßen, -er Gedankentiefe eines solchen Werkes gegenüber fehlt cs ihr i zurzeit noch an kongenialem Empfinden. Weit bester ge- 1 langen ihr zwei reizende kleine Sachen von Scholtz, bei