Bewegungen in einander übergeführt werden müssen. Dementsprechend fallen auch sämmtliche Stopfbuchsen und Dichtungen weg, während sich gleichzeitig die Bedienung der Lager auf ein verschwindend kleines Maass ver mindert. Die Lager der Elektromotoren werden nämlich in sehr praktischer Weise mit einer Schmiervorrichtung, der Ringschmierung versehen; bei dieser wird ein über die Welle hängender Metallring, der mit seinem unteren Theil in einen Oelsumpf taucht, durch die Umdrehungen der Welle mit in Bewegung versetzt und giesst so das Oel, indem er es mitreisst, ununterbrochen über die Welle; von hier aus fliesst es wieder in den Oelsumpf zurück. Da auf diese Weise fast kein Verlust an Schmiermaterial eintritt, so ist es möglich, ein und dasselbe Oel wochenlang ohne Erneuerung zu benutzen. In Bezug auf den Raum ist der Elektromotor weit weniger anspruchsvoll als die Motoren der anderen Systeme; ferner zeichnet er sich aus durch seinen günstigen Wirkungsgrad; ruht die Arbeit, so ist auch der Elektromotor vollkommen ausgeschaltet und verbraucht keinen Strom. Während des Betriebes nimmt er selbst- thätig nur so viel Strom aus der Leitung, als für seine jeweilige Arbeitsleistung gerade erforderlich ist. Die im Vorstehenden beschriebenen Vorzüge des Elektromotors in Verbindung mit der Einfachheit seiner Bedienung zeigen deutlich, weshalb auch bei den Holzbearbeitungsmaschinen der elektromotorische Antrieb mehr und mehr an Ausdehnung gewinnt und wie derselbe nicht nur für die grössten Holzbearbeitungs-Fabriken und Tischlereien, sondern auch, unter der Voraussetzung, dass Strom von einer Centrale zur Verfügung steht, für die kleinsten Werkstätten die zweckmässigste Antriebsweise darbietet. Leipzig, den 3. Mai 1897. O 11 e , Ingenieur.