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Dresdner Nachrichten : 25.01.1875
- Erscheinungsdatum
- 1875-01-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187501251
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18750125
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18750125
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1875
-
Monat
1875-01
- Tag 1875-01-25
-
Monat
1875-01
-
Jahr
1875
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 25.01.1875
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»rlchimi Iö,U4 lrll» 1 »h, t» der »xvedilion Marirnlilnt« I». Ab»»- «k«eniap>ei» »lertkliäbr- Ilch rM»,k2»PI,« .durch dir Vdl« r Marl d» Plgr. ütuzelHumuirr» luPsgk. Auslage: 26000 »i»I. «Sr die RUckqade eluge» laudier Mauulcriple »acht sich dle Reduclion nlchl »erdludllch. Jnseralen.ilnnalmie au»- warl»: u»»,«»,t«i, uul Vaglar i» Hauldurg. ver, Iln. wie», rietVjlg, Basel, Breeiau, Nraukfurt a. M. — klack, tla»»« >„ Berit», Letdjta. Wie«, Hamburg, grauksurl a M.. Mün chen. — vauda L 0o. l» Nrauksurt a. M. — de. Voigt iu llbemnls, — Ila- ^a, lacht»«, «ulllar t c-, iu Pari». Tageblatt für Politik, Unterhaltung «.Geschäftsverkehr. Druck und Ergenthum dcr Herausgeber: Litpsch §r Neichardt in Dresden. Anseralk wcrdrn Mnriri- -iralie H'. ailAenommer dir '.'ld. ^ Mir. Svmnak» Mittags l2 Ul,r. Irr ^ieiluadt: gros'.e Kloster grisjc .'»liir Htael)U'. 4 Mir. De, utaurn ciner pni- kb'^ltl.^lt Pctkt.ieile kouct l.» Pit M,»gesandt die ^ctle:t) Plgc. viue Garantie sür das „achsl tägige Erscher» ncn dcr Iuscrale w'.rü nicht gegeben. LluSwärtige Tlnnonccn« ?l.iMage von u..r »U'br- k.i.'ittcn firmen uns Per sonen inseriren wir nur getcnPran umcrando- Gablung durch Vri-s inarkcn oder Poilcinzo!!-» lnn.g. Penn Eltbcn lost.-rr t"- ^iac. 7>njcrare i.:r d>e Monll'.g-r l)iuminec oder >'st!) cinrln ^estlag» )rc P:ui^tlc Psgr Rr. 25. Zwanzigster Jahrgang. Ü'tltredacteur: vr. LmII U««rsx. »viir das Feuilleton: UmrEii»»»»« Dresden, Montag, 25. Januar 1875. TagtSneschlchte. Deutsche« Reich. Bei tcn 'BorstantSwahIen dcr am 2!,. d. M. i» BreSstru eroffnctcn schlcstsche» Proviiizial-Svnode siegte die sireng-klrchliche Partei gegen die vereinigte» Pgrtcic» dcr freieren Richtungen. Zum Vorst tzciitcn wurde Freiherr von Rothkirch-Track' mit 5tt gegen 44 Lttmmcn gewählt, welche aut den Graten Rittbcrg sieten. Aus Heroield wird dcr „srcss. Morg.-Ztg." folgender, mehr alS bedenkliche Portall bcrlchtct: „Untere Statt wurce am 22. Morgens durch die Nachricht von der durch die hiesige Polizei verinitleiten gewaltsamen Wcglührung eines ircindcn -prerr» auö dem Gastbot „ZumLtcni". >ro er abgrsticge» war, in die größte Nuiregung versetzt, welche um so gercchttertigter ist, als eü sich hierbei um einen argen Missbrauch der Polizcigcwalt zu hanteln scheint. ES handelt sich um de» Freiherr» v. Sviegcl auö dem vkliachbartcn Buchenau. In Folge elncö körperlichen leitend sollen sichSvmptome bei ivm gezeigt haben, »eiche ei» ärztliches Gutachten vcrairlaßtcn, »ach welchem aui Eefflecstöruiig ge schlossen wurde; doch bewegte sich derselbe schon seit langer Zeit In unserer Statt i» einer Weise, welche aus alles Sintere, nur nicht aui Geistesstörung schlichen lieh. Eine nicht unbedeutende 'Anzahl hieiiacr, sehr achtbarer Bürger, sowie hiesige und aus wärtige Slerztc, an deren cvmvctcnie» Urthcil nicht zu zmciicln, hatten Gelegenheit, den Herrn seit lange zu beobachte». Und wein, dieselbe» wohl auch zugebeu, das, dericlvc unter den Ver hältnissen, in tc»e» er lebt, einer Familie sehr nnbcguem sein, vielleicht auch die Ruhe tcö Hauses störe» kann, so werten sic doch seine Ucbcriühruiig nach der Irrenanstalt Haina niemalo gercchticrtigl rinden. Daß man cs aber iür gut bciundcu hat. den Bcdanernöwcrtbcn, welcher noch an lenem 'Abend an tcn Theater- n»d Tanzvergiiügungeii dcr hiesigen Kasiiiv-GescUichast in der anständigsten »nt harmloseste»Weise Tvcil nahm, belmlich aus dem Zimmer zu lochen, ihm durch zwei Pollzcst lener Hand schellen aulegen zu lassen, unter dem Vorwand, das, er als Bia- icstätsvcrbrechcr verhallet werde, weil er tcn.Kaiser gclästcil habe, um ihn unter »Bewachung zweier, zu dem Geschält gcinlcthctci Heute, worunter ein hiesiger Polizeidlciicr, in einem Wagen ge waltsam nach Haina zu führe», erregt hier nicht nur Entrüstung, sonder» geradezu Schrecken. Oesterreich. Stuf wiederholtes dringendes Ansuchen tci altezechischen Thccitcr-Direction wurde in Prag am 22. Iainiai die Wiederaufführung von „Nabagatz" gestattet. Bei dcr Eassc fanden Tinnultscenen statt, weil iür die Iungczechcn keine Plätze vorhanden waren. Das Theater war innen und außen polizei lich besetzt. Bewaffnete Sicherhcitöwachmänncr hielte» die Zu gänge zu den Galerien besetzt. Im Parguct und aui den Ga lerien wimmelte cö von Geheimpolizisten. Am Schlüsse tcö zwei ten Actcö ertönte schwacher »Applaus und vereinzeltes Zische». Die Schlnsjactc wurden demonstrativ auögezisckst, der «Schau spielerin Schamberg abermals ein Strohkranz geworren. Dle von Skreischonskh angekauiten Vogen blieben leer. Ein vlchtblick in die österreichischen sonst so trübseligen Zu stände Ist die beglaubigte Thatsache, Vast der Voranschlag für den Erlrag der birccten «steuern lm Jahre 1874 um nicht weniger als 5/, Millionen Gulden überschritten wurde, und daß mau hoffen darr, auch der Ertrag der indlrcctcn Steuern werde we nigstens nicht hinter dein »Voranschläge zurückgeblieben sein. Unsere Pessimisten und naincntlsch diejenige» sind hierdurch widerlegt, welche ausschließlich de» Stand dcr Börse alö mah- gcbend iür die materielle Erislenz und Veisttnigöiähigkcit tco van- dcs mischen. In dieses Gebiet schlägt auch die nicht minder beachtcnöwerthe Thatsache ein, daß wir, während eine 'Bau-Ge sellschaft nach der anderen zusamnicnbrtcvt, dennoch in Wien daö bedeutendste Baujahr haben. Eine rechte Gcnugthuung über solche erfreuliche Thatsachen kan» factisch ulcht aiiskonnncn a»- »wsichtö dcö unentwirrbaren EhaoS i» Ungar» und des Processco Dienhcim. Frankreich. Wie die Tbeurung in tcn letzten Jahren in Franlrcich zugeuomme», schildert dic Eorrcsp. Havao in folgenden Angaben: „>) Gemüse, Mehl und Hnlicnsrnchtc haben sich in den letzte» 25 Jahren um 20 pCt. vcrlhencrt; 2> Fieiich, Milch. Eier und gliche um 40 pEt.; 2) Svcin, Bier, 'Branntwein, Aepselwein u. s w. um 85 PEt.; 4, Salz, Zuäci, Thce, Kaffee, Del um 2«lO pEt. Ti. sänimtlichen Vcbcnsmiltel sind durch schnittlich um 50 pEt. tbeurcr geworden. Ans einer genauen Berechnung gebt hervor, dasj unter de» Bourbonen dcr dircclc vebcnSunterhalt eines Franzosen am h»5-oo Fr. kam; unter der Regierung Napolcon'S Ul. auf l'.»5 Fr. und jetzt gar aus 215 Francs." Spanien. Wie inan m>S Saragossa meldet, erhielt Allonso in dem Städtchen Moreü als Bcgrü»ili»gSgeschcnk zwei Tauben; dcr Alkalde sagte, seine Gemeinde sei zu an», um ctwaö Anderes biete» zu können, als diese bescheidenen Svmbole ihres Verlangens nach Fr>etcn. Dcr König nah»» die Gabe dankend an und schielte die Taube» durch den Korrespondenten dcr Pariser „Vibeltö", dcr eben die Rückreise nach Frankreich antrat, a» seine Mutter. Dcr Pariser „Monitem" meldet, das; König Alsonö i» Pc- ralta eine Revue avgehaltc» habe und vo» de» Truppe» init grobem Enthusiasmus empsangcn worden sei. - lieber König Alionso'ö Prokiamatio» a» die 'Nation wird inilgcthetit, das, die selbe alle Spanier ohne Unterschied dcr Parteien misforrcrc, sich um die eonstitillionclle Monarchie zu schaarcm Den vaSkiichc» Provinzen verspricht der König ausdrücklich, die FneroS aufrecht erhalten zu wollen. Den gegnerischen Parteien wird ein General, pardo» migcbotcn; jede Feindseligkeit solle vergesse» werden. Die carlistischc» Offiziere, weiche durch revolutionäre Umtriebe in daö vager des Do» EarloS getrieben wurden, fordert ter König aui, zurückznkehren und sich wieder an lic Seite ihrer alten Kanips- gcnosscn zu stellen. Locales und Sächsisches. — Der Postinspector Bleyer in Dresden ist zum K. Postrathe ernannt worden. — Seit Neujahr sind bezüglich derStadtpostsendungcn mehrere Veränderungen eingetrcten, die im Publikum noch nicht genügend bekannt zu sein scheinen. Zunächst sind die Gebühren für die Geld sendungen innerhalb des Stadtpostbezirks erhöht wurden. Sodann kostet derStadtpostbrief, wenn er u nfrankirt aufyegcben ivird, nicht mehr wie sonst 5 Pf., sondern 10 Pf., die natürlich der Empfänger zu zahlen hat. Es ist dasselbe Verfahren wie bei 'gewöhnlichen Briefen, die unfrankirt aufgegeben, auch das i Doppelte (20 Pf.) kosten. Dieses Strafporto erscheint uns im Interesse dcr schnellen Bricsbeförderung ganz in der Ordnung; wenn ein Briefträger nur 5 ünfrankirte Briefe auf einem Austrage abzugeben hat, versäumt er fünf Mal beim Geldempfangc und Wechseln unnöthig Zeit. Frankire man also seine Stadtpostbricfe. ; — Dcr hiesige Gabclöbcrgcr Steuographcn-Vercin beschloss in seiner vorgcslttgcn Sitzung, sich alö juristische Person im Sinuc tcö GcnossciiscvaslSgtsetzcS zu consiiiuircn und de» Eintrag ins Genvsscnschasiörcgistcr bewirke» zu lasse». Für die Vertretung tcö Vereins nach nlis;cn ist diese Masiregel nur alö zweckmässig zu bezeichne». Diejenigen Mitglieder, die Ihre» »Name» »och nicht unter tie Statuten gesetzt habe», mögen sich beeile», ihre Unter schrift zu bewirken! — Wem die Markrcch»r»rg „och Schwierigkeiten bietet, der findet in dem „Neuen tculschc» Rechcnknccht von F. M. Wo.i", welcher in allen Buchhandlungen iür 75 Psge. zu beziehen ist, eine höchst bcgucnrc utrd umsanenkc Hilic. Ausser den Urnrcch- nungS- findet man noch Zinv- und Vchnbcrechnungöiabcllen re. Vergleichungen der Mark mit iranz., engl., iiordgmcrlk., öslcrrclch.- und süddeutscher Münze. — Einer dcr strebsamsten Wirthc unserer Stadt, Herr Franz Wrrsimann im Stadtlcllcr, ist auch vorn „Bocke" gestoßen worden. Das Fcldschlößchcn sendet vorn Brauhaus aus die dunklen Fluthen. Donnerstag den 28. d. beginnen die geist- und latcrrcichen Zeiten, wo der Bock fleußt. Wem's zuerst nicht schmeckt, den bringt der scharfe Nettig oder die süßduftende Bockwurst gewiß in Gambrrni Arme. Daß die Localrtätcn des StadtlcllcrS brillant hergcstellt werden, wollen wir, als selbstverständlich, gar nicht weiter erwähnen. - M eIßc n. Mit Genehmigung "tcö Königl. Euiluvmini- stcriumS wird zu Osler» 1d>75 hier eine Realschule In doi drei untern E lassen eröffnet. Die schon setzt gut iregnenlirten Lelecten-Elasscn, auö denen die neue Realschule hcrvorgeht, sichern den volle» Auöban dcr 'Anstalt in kürzester Zeit. Bei der schönen vage dcr Stadt und der guten Verbind ung nach allen Gegenden hin, dürfte ein namhaitcr Zuzug zu ter neuen Schulanstalt wodl zu erwarten sein, zumal Nc bcnaä bar. tc» Realschulen Dresdens an einer nicht angenehme» llchcnüiiung leiden. Mit der Realschule ist ein Prog v in » a s i u in velban- ten nach einem Plane, der den gemcinschaitllchen llnterrick t von üicalschülcrn und Progvnniasiaslen in Scrta und O.ninla gesiai- tct, aber in O.uarta die r'lbkhcllungcn i» irciiiviprachlichc» Unter richt trennt. »An den V kr sctz u n gSp rü i un gc n des Prv- grlinnasininö nimmt ei» amttichcr Vertreter der Königl Fürsten schule Tbcli; auch lehnt sich dcr ganze UnlcrrlchtShla» a» ge nannte Schule derart an, tan man in dieser 'Anstalt die wohl- organisirte, geeignetste VorbiltungSstätte iür die Meißner Fürsten schule begrünen kann, ein Umstand, der gewiß in weiten Kreisen wendig begrüßt werden wird. Die frühere Franz sehe Privat- anstait ist in die neue Anstalt übcrgcgangcn. Realschule und Progvnrnasium stehen unter vcttung tcö Direktors R o ei si rob, der aus 'Aniragen zu welkeren Angabe» sich gern dcrcil erklärt hat. — Vor cinlgcn Jahren brannte im Vvlgtlaiitc die Scheune eines GutSbesttzcrs ab. Ein Förster erzählte Eris i^wans dein Elgcntbümer In Gegenwart cincö gewisse» Arbeiters Schlör: „Plorgcn nenne ich Ihnen tc» Brandstifter." Dabei sicht er tcn Schiör, aui tcn »ran bcrrltS Verdacht batte, schari an. Am näch ste» Tage findet »ran tc» Förster erschlagen. Der Verdacht lenkte fick' aui Schlör, allein wegen mungelnten Beweises mußte er aui freien Fuß gesetzt werden. Jetzt ist er wieder Ungezogen und zw ar dringend verdächtig, sowohl die verwittwelc Anders alö auch tc» Schneider und Gastwirt!) Dietzel cniwrtct zu haben. Schlör wurde verhallet, altz er in einem Wirthchausc die Fensterwirbel loSschranbtc. Man fand ein Handbeil bei Ivm, mit dem die scheußlichen Mordtbaten sehr wohl begangen sein kviniicn. I» seiner Wobnung stntct man einen Piankichein über eine» in vcipzig versetzte» Ring. Dcr Ring wird reguirirt und erweist sich alö dcr Trauring des »Anders. Auch die Taschenuhr des Anders ist versetzt worden und zwar in Plauen. 'Am Tage nach der Mortlhat übernachtete Schlör I» einem benachbarten Orte und bezahlte mit Doppclthalcr», einer Münze, iür welche die er mordete 'Anders eine seltsame »Borliebe Halle. 'Auch dcr Dicnsi- rnann, der im Austrage in veipzig den Ring versetzte, wurde er mittelt und reguirirt. Er beschreibt den Airittaggcbcr »ich seine 'Beschreibung paßte genau aus tc» >c. Schlör. Bei der Eoniron- tation aber glaubte er nicht beschwören zu können, daß Schlör die Persönlichkeit sei, die ihn beauftragt l abe, tcn Ring zu ver setzen. ES sei zu lange her, daß er ihn zuletzt gesehen, cs sei aber wohl möglich, daß Schlör der Betreffende sei. — Ociientliche Gerichtssitzung am l 5. Januar. Dcr :>:» Jahre alte Dreiistkiiecht Göttlich August Krause aus Großkriiehlen. ein rückfälliger, bcrcirö mehrfach mit Zuchthaus de- straitcr Dieb, erscheint vor dem Schöffengericht, und wird wegen verschiedener Mauscrcien zu :> Jahr:! Moiiatc Zuchthaus ver- »rthcilt. »Am Itz>. Deccmber littst wurde dcr Angeklagte nach einem 2s,.jährigen Auscnthalt vo» der Walthcrincr Straianslatt entlassen, marschrrtc von da anö seiner Hcimath zu und ging zu nächst alS Dicnstkirecht in Stellung, arbeitete bei verschiedenen Gutsbesitzern, »»ter Anderem auch ans dem Rittcrgntc VaiitcrbaM. In dcr letzten Zeit trieb fick, dcr Angeklagte vagabontircnt herum und hatte sich iiamcnllich die großen Ovstanlagcn des genannten Rittergutes alS 'Bivonak auSciichc». In der Nack t vom 2. zum :i. September gegen I I Uhr hörte die Fra» des Obilpachtcrs Scheibe von ihrer Bude ans ein verdächtiges Rascheln und Schüttcl», vo» einem Birnbaum verrührend. Sie weckte ihren ianit schlafenden Ehcgcmahl, welcher »nn sofort, »achtem er mit tc» Worten: „Frau, gicb c Mal die Flinte her", i» de» Besitz dieser Mordwaffe gelangt war. todcsmutvig in tie unheimliche Nacht hinauSlugle und de» Freund llrian bald bei der Paravcl packte. Da August Krause »lebt gesonnen war. lin'AbvsäntuiigS- obicct berausznrückc», so gab er dem Obslpächlcr l Mark und 5 Pfennige, welche er kurz zuvor nebst anderen Gegenständen in dein Rittcrgute auSgcsübrt hatte. Dcr 'Angeklagte war vor Tbor- schluß i» daö Gchöst gelangt, hatte sich einstweilen hinter der Scheune »eben einem Strohhalm» versteckt, schlich siel, dann in ein von den DIcnstleutcn bewohntes Gebäude und stahl dein Knecht Bomstors llbr mit Kette, mehrere ankere Effecten, sowie 17 Mark daarcö Geld. Einen drolligen Eindruck aus die Richter macht dcr als Zeuge vorgclgbene »Nachtwächter des Rittergutes, Johann Gras, ei» alter Veteran dcr Tlcnstkncchte und von wen discher Nationalität, welcher im radebrechenden Deutsch aus die vom Präsidenten au ihn gerichtete Frage, welcher Eomession er angehöre, bemerkte: „Ick, geh ack ins Brutsche und ack a »iS Wcndsche." Am lL. Oktober stahl der Angeklagte eine Flsch- belnpeltsche lm Goininlitzcr Gaslhoic. In dcr 'Nacht vom 2». zum 27. Oktober in einem »Baucrngutc eine Anzahl Gegenstände und daarcö Geld, dem Knecht Schönborn gehörig. Mit dein gestoh lenen Gute wankertc er nun zunächst »geh p'ampcrtswalce und ward hieraus sin dortigen Gasthoie cingcwickclt. Die StaatSau- waltschgst lHcrrSt.-'A.Richter) hielt Milterungögründe iürnicht angemessen, betonte puch »ginentUck, den Umstand, daß ein schlei chender Dieb viel schlimmer alS ein einbreck,enter zu betrachten sei. Herr Advorat vr. Stein 1. sikvnnte unter den obwaltenden Umstände» wenig sür'den «omklggte» thun. arbcitcr Mar Alcrandcr Hinclwld von hier wegen Ticvstcchls. — wider den Handarveirer Ivhan» Ernst Klicman» aus Pinö- kowitz vei Bautzen wegen Bichnahls.'c. - tt»' > lr idcr ten Droich- kcnkulichcr Johann Goitiricd Höntzsch hier wegen Körperverletzung. — 11 wider Julius 'Albert Ferdinand Baum hier wegen >»'aus- snedcnslruck S und Bclciligung. l I'/- tn Niügcniack'cn Friedrich August Mdschcr wider Augnilc vcrchcl. Eriurll, i» llladcburg. lscit gestern 2 Hst gciallen>. - Thermemelcr nach "Rcarnnur: 8 Grad über Null. — Die Schloisihurmiahne zeigte Süd-West- Wmd. Himmel trübe. ^^U'livlre i» Dresden, 24. Jan.. Milt.: 84 Ecnt. unter Frtiillcton. K ö ii i g l. H o i t b e a! c r in N e u st adt. L onnadend. d ei. 2:r. Ja». Zum l. Male: „ E i» 'A bcI! rcucc Händcl' ö, vdcr die Mackst des viedcs", Tcrt von ic Erovc, Musik von E. »tci »ecke l'Bv- >04). Der Altmeister G. F. Händel war einst in Venedig ttank, Höne vo» einem englischen Matrose» ei» hei misches 'Bet, ließ sich vo» ihm pflegen und verschaffte ihr» vei der Rückkehr nach England 'eine Braut Kaihlccu, welche uurcrtcß aus dem Elleruhaus zu dem mustkallsche» Grobichmied Powcl! geflüchtet war T ss ist das ganze Abculcucr, denen erste Hälstc noch dazu dloö reirvipeciio crzalstt wird und mir dun wir nur das alliciligc Wictmelr» in rer Schmiede sccniich milcilcbcn. Gcringsügigcr, inlcrcsscloscr kann ein tramatiichcs Sujet kaum gedacht werden und die Tertwortc sind lediglich aneinander ge reiht, n»> Gelegenheit zum Smgc» zu gebe». Rciiiccle v Niusil sicht außcihaih des Hibrclto, denn wie dieies harmlos ist, lörnilc cs nur harmlos, leichthin, gefällig »ist Muiu vegleilct werde». Rcinccke laßt aber die Sache mit viel zu bedenklichem Ernst' an. Schon die gewaltig instiumciilirle Orwcrture nimmt > ck) g Lingivicl-Einicilung scitiam ans, und den folgenden Luclcn ichll cö zwar nickst a» 'Noblcnc und Tüchligkeit, wo! I aber an stlciz, an Gefälligkeit, an Melodie. Was freilich sollte auch an diesem Text zum Eomponirc», falls ma» darunter nickst nur No- icnschreibcn vcritclst. rcizenc NNt Talent griff der Musiker einige gute Momente heraus: das durch die schwere Rhvthmik charak teristische Schmiedclicd mit anschließender Ballade und die von de» Hörner» träumerisch hübsch begleitest sticbessccne ber Kath- lecn. Lelbstverslänblich mgckst ras 'Auilgrichen Hänbelsichcr Themen, die gewandt eingcslocltcn und, gute Wirkung, die sich z» einer» wirksamen Schluß lmiltelsr des cssceivollc» Blcakihmit- sticdcSs sleigcrk. aber über die arstgcbausctstc Gcringlügigkest des Ganzen nicht täuschen kann. Wo jede drammische 'Bewegung kehlt, batte auch die Regie schweres Hanllren, und dock, ist Herrn Eichbcrgcr daö Lob zu spenden, die kleine Cache völlia cirl- sprcchcnd inicenirt zu haben. Die Krone des Abends gebührt Herrn Köhler als Schmied, der mit Wärme und üppiger Ton- schöiibeit diese Baßpartic turchsührle; die Erscheinung Hüntel s wirkte eigcnthümlich, cö ist eine Spie Partie lohne Gesang, und war trotzdem Herrn Dccarli übertragen. Aber mit wie ichö. »cm Ehest! Schade, daß der stibrellisl uns durch Nichts die len Händel interessant mackst. Waö die bildliche Erscheinung angelst, leistete Herr Dccarli das Mög lichste, er war Händel ganz und gar spr.chcnd porlraiic.hnlich. Versäume der gccl rieKünstler nickst, sich in dieser so gelungenen Maske photographisch ausneh- mc» zu lasst»: das Bildchen würde reizvoller sein, als das ganze Stück. Ungenügend lang Hcrr Witte-Wild, nickst etwa blos indiövonirt, sondern im ganzen Bä esc» aus dem immerhin seinen Rahmen hcrauslrcteiit. Auch Herr Mathias batte keinen gu ten Teig als Bräutigam Eharlie. Frl. R euthcr als Kathlccir war wie immer eiskalt. auSdnickssts, starr,bis aui de» tadellosen Gesang. Brav »rnsikglisch und lebendig war als Wirst,in Fraul. Weber, und im Onanelt als englische Bauer» die Herr» E rl, Lr> crß. Tc >» v c st a und R ick, tcr. — Das Werk ino- gciammt liciert wieder tcn Beweis, daß die tüchtigste schrrlgc- rcckstcstc 'Musik durchaus nicht immer d > c ist, welche den Vor gängen Hauer den Rampe» dramalischcv Heben cinzuhanckcn vermag, st. ll. ch Die erste Aufführung von Hachncr'S „Eathgrina E ornaro" mußte wegen dcr Kranlheit der Frau Kainz Prgusc und dadurch bedingte diensilicic 'Anstrengung des Fräulein Malten aus unbestimmte Zeit vertagt werken. ch Um auch kein größer,» Tlicilc des Publikums Gelegenheit zu geben, das Wcibncicl'ts-Märck cn „Klein Däumling" zu sehen, wird dasselbe nächsten Sonnabcnb, ten:lo, Januar bei ki einen Eintrittsv r eise » iSchauiviclpreisc) und nicht wie bisher bei Miltclprciscn gegeben werden. ch 'Nicht die hundertste 'Aufführung des „Ricirzi" kann bc- vorstchc», da bis 1870 schon Held T i ck' a tsck, c ck st'.i mal i ! , den „Ricnzi" gesungen last. Also die wievielte '.'luffülaung ist'sc ch 'Nächsten Freitag, d.2'1. Jan. rindet zumBcstcn milder Zwecke im'.sicustädtcrHoslhcalcr cic An iührnng von Raimund s Verschwcn- tcr statt mit zinn Tbeil iicncr Bcictznng: Ehcrinai c Fräul. Havcrlandl. Flotlwcll - Herr Richelieu. EbevalicrBumciit— Herr Nlarcko:c. Tie Uebernahmc dcS Balenlin bat Herr slellung lgeiangsslücke eingelegt: Tnclt, vorgelragen von ten Damen Nialten und Nauilz und O.uarlclt, volgctragcn von tcn Herren Dccarli, Erl, Köhler »nd Rieche. ch Bei Nt ci »l, oId u. Sö l, n e ist soeben der Separat 'Abdruck dcö iür Jedermann wichtigen Einko m m cnsteuc r -- o» eotzes erichieiren. Preis 50 Pigc. — »AngckündlgleMVLliwtSvcrhgwdliingen. Heute, den 25. Januar, Einiprüch'ra'PorinIttagS 0 Uhr wider den Hand- Bricssastc». E. P. Könnte der Ltadtrath den Namen: „'Am Markt" in Neustadt nickst in tcn Namen: ,,'Augnslusvlatz" nmtauscn? — Warum immer und ewig Straßen- und Plaizuiistauiungeii; der clngcboriic Dresdner wird selbst ganz irre und wir kennen noch Viele, die statt Hanthanöslraße immer noch sagen: „inircre pcrnsche" Gasse! Und dem starken 'August zu Hiebe eine» Platz- man cö io schreibt, so ist daö ganz richtig: aber Fetograi können wir auch schreiben, siistcmglcn baö deutsche 'Alphabet den griechi schen Buchslgben Phi s», ?) nickst kcnnt und iür diesen Evii- sonantcn daö F. substitnirt. In Oesterreich ist die Schreibart F für Ph gllgemci». Wilhelm Lorenz In Wanne bei.Roßwein. „Zn west che» Poslbezirk gehört denn Oberwartha? Bei u»ö weiß es Niemand, selbst der Postman» nickst." - Nack, WilSdruff gehört cö, edler HanientinS' -o'.'.r,'
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