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Dresdner Nachrichten : 16.07.1872
- Erscheinungsdatum
- 1872-07-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187207161
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18720716
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18720716
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1872
-
Monat
1872-07
- Tag 1872-07-16
-
Monat
1872-07
-
Jahr
1872
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 16.07.1872
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Schnürleib, sind verkohlt und der ganze Sberkorper gleichsam nur geklebt. Ter Zauber der Landschaft kann zivar durch diesen Hau Eine Brandwunde. Man hofft jedoch, das, sie noch »in dem Le ber schwerlieli verinehrt werden und inan dürfte sich billig fragen, ob der reine "Naturgenuß nicht abermals, wie bereits durch am bulante Musiker, Photographienhändlcr, geschraubte "WirthSpreise, ben davon kommen wird. — Morgen, Mittwoch Abend, soll, wie wir hören, in dem Helbig'schcn Etablissement an der Elbe ein großes Eoneert zum! Führer und dergleichen etwas alterirt wird, allein da unserem Besten der böhmischen Wasser Ealamilosen statlfinden. Es wild! Gebirge die Lage einen giioiiieichaflen lllübezahl nicht überliefert die bestimmte Ausführung der Idee jedenfalls mit vom Wetter j hat, so müssen wir uns schon mit einem menschlichen Oescr be abhängen —-Ein goldenes Kreuz mit Korallen und ein paar Korallen gnügen und uns nach des Tages Mühe und Last die Zeit am küble» Abende mit irdischer Zauberei vertreiben lassen. So ver Ohrring« haben neulich auf ein unbekanntes Mädchen, das zum einigte obiges Plaeal am Abende des k3, d. M,, nachdem ein Zwecke de« Einkaufs eines solchen Schmuckes in einem hiesigcn gcwalliges Donner>z»-tter die Borstellung inaugurirt batte, die Jruvrlierladen kurze Zeit aufhältlich gewesen, aber jedenfalls das Bewohner der BergvesteKönigsteiii in jenem bekannten Pavillon, iazu erforderliche Geld nicht besessen hat, einen so unwidersteh ! „Friedrichsburg" genannt, wo weiland Ki>au seine derben Späße lichen Eindruck und in chm den Wunsch nach dem Besitze der loszulassen pflegte, und von Sr. Ereellenz dem Herrn Eomman Goldsachen in einer Weise rege gemacht, das; es sich nicht gescheut danten bis herab zum jünasten Rekruten, den Tarnen der Festung, hat, dieselben sich in einem unbeobachteten Augenblicke heimlich der lieben Sehullugend ivar fast die ganze Garnison vertreten anzueignen und ohne Bezahlung mit denselben zu verschwinden, und alle durch die Borstellung SeserS in höchst fesselnder Weise — Lorvergangene Nacht ist in Nahe des Torfes Kauz eine unterhalten. Unser Landsmann Seser verbindet mit großer Ge hen Abend zuvor festverschlossene Kirscbhülte erbrochen worden wandheit eine recht angenehme Untorhaltungogabe, hat sich, seit und SuS einer Blechbüchse in einer gleichfalls verschlossenen Lade wir ihn nicht zn sehen das Bergungen hatten, sehr vervoll ! d«r Inhalt von KO Thalern entwendet worden. Als der Thal ^ tommnei, befindet sich im Bezug aus Neuheit seiner Produktionen dnngeltd verdächtig wirb ber Polizeibehörde von der Besitzerin vollständig aus dem Niveau der Besten seiner Kunst und möge ein Mädchen bezeichnet,welches bei derselben bis dato in Dienste» sich dahor als Tank sur don uns boroitoton angenohmon Abend - gestandm und spurlos verschivundou ist, vorläufig mit dem Prädikate „Sächsischer lliübezahl" freundlichst — Wir brachten neulich die Mittheilung, das; in Sber- begmigeu, LLenn ub- igens die „Fricdrichsbiirg" als der Srt ge ringen im Weimarischeu ganz vor Kurzem eine Frau ilusu INI, nannt ivurde, ivo sich Seser produeirle, so ivird Zeder, der dieseit Geburtstag und zwar in völliger körperlicher Nüsiigleit gefeiert ^ reis-nd gelegeneit P-uiiet des FesiungsplateauS jemals bosnchto, hat. Zn Folge dieser Noli: theill uns zmn Beleg dafür, daß es: arich von selbst vorausst-tzen ditrfen, das; die inateriellen Genüsse hier und da und ganz besonders im Thüringischen noch Leute so I an Speise rind Trank, ivie sie die Küche des Herrn Festung« außerordentlichen Alters giebt, ein aller Herr von 78 Jahren, ! Neslaurateur Höhnet liefert, vorzüglicch ivaren. Es nt immerhin dermalen in Paulsdorf bei Dippoldiswalde lebend, aus seiner ! für jeden Noisendon ein behagliches Gefühl, zu wissen, sich nach Näheren Bekanntschaft mir, daß in Nulila bei Eisenach ein Ehe ! gehabter Anstrengung in selcher Höhe auch körperlich gilt und paar lebte, von welchem der Mann >o8, bie Frau aber lOW billig stärken zu löunen. Jahre alt ward; daß ferner in Langensalza eine Frau, Namens Peschke, 110 Jahre alt, und eine andere Frau Wittwe Weiß, 0? Jahre alt geworden. Ter Herr, dem wir diese Nonzen ver- danken, ist, wie schon gesagt, 78 Jahre alt, vollkommen rüstig, und bedarf zum Schreiben und Lesen noch keiner Brille - Schrift ist fester und sicherer wie die vieler ginger Leute, seine Subhasiationcn, Morgen werden subhastirt: in Frciberg-, Gustav Walther's Posihalterei und Felder, l 1,725 und 217,3 THIr. tarirt-. in Dresden! Friedrich Grüners GrundslZicke in Strießen, 11,322 und I7>'30 THIr, tarirt; in Sberwieseitthal: Friedrich Beizer s Hans in Stahlberg, 725Thlr,taxirt-. in Niesa Earl Lieue'S Gebäude und zehn Feldgrundslücke, 3443 Thlr Bei Ankunft des vorgestern Abend auf dem Leipziger! tarirt; in Seimig: Friedrich Just'S Bauergut in Hertigsivalde, " Bahnhof hierher zurückkehrenden Sonntag Einranigs erscholl ans i 12,» »38 Thlr, tarirt; in Penig: Abraham Graichen's Grund einem Coups dritter Elaste großer Lärm und greß«s Jammer ! stücke in Langenleuba Sberhain. 82»>0 Thlr, laxirt; in Plauen geschrei. Wie sich ergab, Hane ein etwas angetrunloner Unter 'bei Dresden: die zum dasigen Schullehne gehörigen Feldgrund- offizier der hiesigen Garnison mit den anderen Insassen des ! stücke, freiwillig. Coupes während der Fahrt Streit bekommen, weil er eingeschla fen und dabei seiner Nachbarin auf den Schooß gefallen war. Bei diesem Streite halte der Umerossizier blank gezogen und eine im Coups mit befindlich gewesene Dame mit dom Seitengewehr — Seffentlicbc Gerichtssitzung am 5». Juli In der "Nummer 17>l» des Dresdener Pollsboten am 7. Lctober IK71 befand sich ein Artikel über die schlechte Behandlung eines Handwerlsburschen seitens zweier Gensdarmen: Simon und verletzt, Die Polizei versicherle sick: deshalb der Person des Unter ! Lugenheimer, wegen welches sich heute Herr Stto Walfter als vfsiziers bei Ankuw't des Zugesund uberlzescrteihn andre nächste Militärwache, - — Einem Polier in in diesen Tagen aus seiner am Jor- vcrantivortlicher ;>ledacleur vor doin vom GerichlSrathe Einort präsidirton Gerichtshöfe zu verantivorton Hatto, — Ter Barbier gehilfe Friedrich Hermann Meusel aus Löwenberg halte sich aus banplatze befindlichen Baubude und zwar aus einem verschlossenen die Polizei begcbcn, um sich daselbst als aus seinem bisherigen Schränkchen der Betrag von mehreren Thalern entwendet wor s Dienstverhältnisse ausgetreten, abzumelvon. Wie er nun ivieder den, Ter Dieb muß sehr bekannt mit der Serttichleil gewesen! in den Hof des Polizeihotels hcrunterloimnt, sicht er, wie ein sein und fallt der Berdacht auf rinm de: von beschäftigten Handwerlsbnrsche von mehreren Leuten, darunter auch die beiden Arbeiter. Gensdarmen, von donen der Eine in Einst ist und einen Spazier — Am Sonntag Bormitkag wurde die Feuerwehr eines stock trägt, ganz ungebührlich hin- und hergcstoßcn wird, Stock in Flammen stehenden Holzst oßes ans dem Pismarckplaye halber l schlüge aus den Kops erhält und ihn, der Nock und das Hemd cstarmirt, Kinder, welche dort gespielt hatten, scheinen den Holz-s zerrissen ist. Meusel schreibt daraus hin über diesen Borgang stoß airgezündet zu haben, — Am 13, ertrank in Zwickau beim Baden im Mühlgraben der 13' ,jährige Sobn des Schlossers BnrsAcr aus Schedewitz, Eine am I2,d, in der sechsten Nachmillagssuinde in der ' Rvthgarnsarbcrei der Herren stiomor und Eowp, in Löbau statt gefundene Explosion eines Farbelcssels ist glücklicherweise ohne größer» Unfall vorübergegangeir. Der mehrere Eentner schivere Deckel des Kessels wurde in die Höhe und durch das Dach des betreffenden Haukes geschleudert, so daß Steine und Balken weil umherflogen. Wunderbarer Weise hat nur einer der Arbeiter einen Artikel, welchen Herr Otto-Walster, der den Barbier als ein glaubwürdiger Mann kannte, ohne Anstand in sein Blatt ausniiiiml. Da stand nun im Anfänge von „einem rohen Ausnut, welcher jeden suhlenden Menschen empören müßte" und daraus hin folgte Strafantrag Seitens der Polizcidireelion, Da Meusel unterdessen ms Ewchenland gewandert und nicht zu erlangen war, griff das Gericht nach dem verantwortlichen Nedacleur. Tie anaestellten Untersuchungen hatten nchmlich er geben, daß die Geschichte durchaus nicht so war, wie Meusel in seinenPsantasmagorieen gedacht. Der angeblich Mißhandelte hatte eine unbedeutende Verletzung der Hand davon getragen, j aus der Salzgasse in unverschämter Weise — er war etwas an- ^ — Ein schweres, theilweue von Hagelschlag begleitetes Go ' gerrnnlen — gebettelt: man Halle eine!, Gensd'armen geholt, Witter zog am 14. über die Gegend von Lauenstein. Der Blitz! diesem wor er au: ze ckst n von mehreren Leuten aufgehalte»,! zündele an drei verschiedenen Sncn, In Berthel-.dorf zerstört, widmet.'.: er sich stm.er Arrerur Zind sucht nochmals zu enttom der dadurch entstehende Brand Wohn- und Scheunongebäude des men. aber aul, eäe.'.vst vergebens. Man schasste ihn dann, da er > Gutsbesitzers Mühle und den größten Thoil des Mobiliars und ^ruhig gewor'.n jeden -'.iderüand ins Polizeihaus, So lau der Vorräthe, in Döbra Wohn und Wirtl,»chastsgebänoc des len die Aussagen rer Zeugen, welche bei der Sache selbst bethei-: PirthschaftSbesitzers Kuinmcl mit 'Mobiliar und Borrathen und ligt ivaren, A,bv g evo davon sagt der vom Gerichtsamt Wil-! iy Fürstenwalde eine zum Erbgericht gehörige Scheune. Meusels befragte Stettmpfwirier Hübsch, eben der betreffende i — Am vorigen Sonnabend Abend ist einen, Wagenaus i Arrctirte. aus: der Reck rii'd das Hemd ivaren ihm zerrissen wor schreiber aus dem Leipziger Bahnhof der Unnil! nigestoszen.! den, aber nur deshalb, weil man ihn so sesigchalten, daniit er daß ihm zwei Zehen des rechten Fußes zerfahret, wurden. Er j nicht wieder sich ans dein Staube mache, Ucbcr die Schläge, war unvorsichtiger Weise zwischen den Waggon- eines halten , welche er „-halten, welle er schweigen, „er habe seine Hiebe ein den Zuges durchgekrochen, der jedoch gerade in diesem Bio ! mal weg". In der Sache halte schon den I<>, November v. Ist mente durch eine daran stoßende Maschine in Gong gebrach! i Termin angesiandon, derselbe war aber vertagt werden. Heute worden war. Unter solchen Umständen ist es für den Bor ! vorthoioigte sich Herr Stto-Walster selbst und Advocat Nobert j letzten noch ein großer Glüctssall gewesen, daß er nicht erheb l Frän-cl aeißette das Verfahren der Polizei, welche stets mit ^ sicheren Schaden erlitten hat. ! sammtüberzogenen GlaeMandschuhcn angesaßt werden wollte.! — Marienbcrg, den 1 i Juli. Bei meinein gestrigen? wahrend ne selbst i'iit sehr rauher Hand zugrisse. "Nach kurzer Abendspaziergange mußte ich zu meinen, großen Entsetzen Zeuge i Berat>!U,rg „Mündete der Gerichtshof das aus 7, Thalcr Geld ^ davon sein, wie ein Soldat der Ines, gen Garn ist-,: — einSianallst büße lautende Urthcü, Herr A"vocat Franzct meinle darauf hin.! sm Alter von iKoder 10 Jahren — durch den E'chenbahnarbeiter! zu seinem Eiienten geivendet: I'nrinrstuN montvs naLoe-inr Ulbricht, genannt Trommcrsriede, mittelst eines großen Aststückes rickiaril,,^ mus, auf gut Deutsch: Viel Geschrei und wenig Wolle. — Angetünoigte Gerichtsverhandlung. Mitt woch, den l 7. Juli, Vormittags 0 Uhr, Hauotverhandlmig wider den Handarbeiter Fürchtegott Ernst Günther auSKlotzsche, wegen TiebstahlS. Borsitzeildcr: Gerichtsrath I>r, Müller, Elle 2<> Zoll nntcr Nult von den in Folge des Eisenbahnbaucs gefällten Kastanienbäumen «ach vorauZgegangencm Zank und Streit erschlagen ivurde, Her Tod erfolgte sofort nach dem auf den Hinterkopf nohe am sinken Ohre erfolgten Schlag, Ter beklagcnswerlhe junge Soldat. Wrlcher allerdings durch Heruinfuchuln mit seinem Scitcn- gowehre, da« er blank gezogen, die Eisenbahnarbeitcr sehr gereizt — («lbEblw. l ö. Juli Büttagö grschlagsn haben soll, ist auch Theilnchmcr am letzten oder l,>n Meter. I gen-esen und ist gesund und wohlbehalten aus dem Feld- Mitchgekehrt und jetzt traf ihn dieses traurige Loos. Der s Metz, 12. Juli. Das am 11. d, M, von hier gemeldete chtäger sitzt jetzt hinter Schloß und Niegel und wird dem-' Feuer hat die zwischen der Präscetur und dcm Theatervlatze ge lst an daß Bezirksgericht Annaberg zur Bestrafung abgcliefcrt ^ legene städtische Nlühle verzehrt und das vor dieser Mühle lie- Heghfn, geirde Polizcidireetionsgcbäude cbcitfnlls noch ergriffen; letzteres Asi 8 der sächs. Schweiz. Ten Namen Kiselak, den ist aber nur theilweise beschädigt und die in demselben befind- siev Neiscnde bekanntlich auch in unserer heimathlichen Schweiz? lichen Acten sind gerettet worden. Ebenso hat das an die Prä »ft höchster Höhe ä,Z den unzugänglichstenPunlten in, größten' feetur anstoßende Gebäude für das Prasecturarchiv dad,:rch. daß dasselbe von Spritze^«»*«? Nasser gesetzt'ckkvrde, schweren Sch den gelitten; das Praf.-.-urg-ibäude selbst ist aber unversehrt, London. Der deutsche WohlthätigkeitSverein in-London feierte am 0. d, M. sein 55. Jahrcsfest im Crystallpalaste. Zunr - Vorsitzenden wurde der österreichische Botschafter Graf Beujt er- ' wählt. Die Einnahmen des Vereins beliefen sich «ch.830 Zstrl,, von denen Unterstützungen in, Betrage von 5 Schill, bi«, zu 1 Lsttl. an '.»03 Personen gegeben wurden. Außerdem haben einige alte oder kranke Deutsche wöchemtich eine Unterstichung- von 6 Pence bis 2 Schill. «> Pence erhalten. In, Ganzen wur den 505 Lstrl. vertheilt. Jeder von eine», "Mitglied« Empfohlene wird, wenn die Nachforschungen ergeben, daß er es wirklich ver diene, vom Vereine unterstützt. 70 junge Leute, die dort ohne Unterkommen ivaren, wurden mit Mitteln versehen, „ach Deutsch land zurückzugehen. , Berlin, Der Caplan von Pussarnih, Polei, wurde, wie.» aus Klagenfurt berichtet wird, dieser Tage in öffentlicher Schluß-^ Verhandlung zu sechsmonatigem schweren Kerker verurthrikt we gen "Majestätsbeleidigung und öffentlicher Nuhestdrung aus der Kanzel, sowie wegen Uebcrtrclung gegen die körperliche Sicherheit.' Hannover, Sonntag, 14. Juli, Nachmittags. Der heu tige Festzug der Mitglieder dev Schützenbundeö ist, von dem ' heitersten Wetter begünstigt, unter jubelnden Zurufen der von allen Seiten herbeigeströmten Bevölkerung verlaufen. Es herrschte eine gehobene nationale Stimmung vor und ein beiden, Feste im Sdeon auf den Kaiser Wilhelm und den Fürsten Bis marck, als die Gründer der deutschen Einheit, ausgcbrachtcSHoch fand die allseitigste enthusiastische Aufnahme. :Dr. I.) ., — ' Betreffs der Bersälschnng des chinesischen Thees theitt dev ^ englische Eonsul Medhmst in Shanghai »:it, daß die Zubereitung von Weidenblattern, die unter den Thce gemischt werden, von den Ebinesen in den Dörfern ganz offen betrieben werde und daß damit eil, Geschäft von Bedeutung gemacht wird. Die jun gen Weidenblatter werden im Avril und Mai gesammelt. Man schüttet sie dann in Haufen aus den Dreschtennen der Gehöfte auf und läßt sie unter dem Einflüsse der Sonnenstrahlen einen leichten Gährungsprozesz durchmachen. Demnächst werden sie, ähnlich ivie die Theeblatter, nach ihrer Größe sortirt und in ge- wölmlichen Thre-Seien geröstet. Das Ansehen wird dcm der ächten Theeblättcr nicht unähnlich. So werden dke Blätter nach Shanghai gebracht, wo man sie im Verhältnisse von 10 bis 20 Procent dem echten Thee beimengt. Die ärmeren Elasten con- sumiren diese gerösteten Weidenblätter statt des zu kostbaren Thceü. Seit längerer Zeit »lischt man sie aber auch unter den in Handel kommenden Thce und es hat diese Verfälschung von Jahr zu Jahr größere Dimensionen angenommen. Der Ver brauch der Wochenblätter zu diesem Zweck wird im letzten Jahre auf 3000 PieulS oder 200,OOo Kilogramm geschäht. Nachthei tige Folgen soll allerdings die Abkochung der Weidcndlätter nicht haben, jedenfalls aber erscheint cs wünschenswerth, diese Ver mengung unter die Eontrolc der Behörden zu stellen, damit der aus diese Meise gefälschte Thee nicht als echter in den Handel kommt. * Religiöser Wahnsinn, Man schreibt dem JnnSbr. Tagebl. au? Lienz, 8. Juli: Marie Liensberger, Gattin des Leh rers von Lcnzberg bei Nikolsdorf, hatte bereits vor 2 Jahren in der fixen Idee, daß ihre Kinder in der jetzigen bösen, glaubens losen Welt nur verdorben werden uno unrettbar der ewigen Ver dammnis; anheimfallen müßten, zwei derselben umgelracht. We gen constalinen religiöse» WahnsinneSAvurdc die criminelle An klage und Unrcrsvchnng aufgehoben und die Unglückliche zur Be obachtung und Heilung in der Jrrenabtheilung des Spitals zu Lienz untergebracht und verwahrt. Da sie sich fortwährend ganz ruhig und gutmüthig zeigte, wurde sic aus Ansuchen des Ehegatten wieder in ihre Heimath entlassen, mit dem Aufträge jedoch, sie beständig strenge zu beaufsichtigen und ja nie allein mit den Kindern --u lasten. Am vergangenen Samstag nun war Marie Liensbcraer wieder allein ohne Aufsicht mit ihren drei Kindern, wovon eines neun Monate, eines etliche Jahre und das dritte neun Jahre alt war. Da benützte die Unglückliche den unöewachlen Augenblick in furchtbarer Weise, indem sie alle drei Kinder förmlich abstach. Darauf ging sie zum Bezirksgerichte nach Lienz und erzählte ihre grauenvolle Thal, Sie befindet sich nun im Spitale daselbst, ist ziemlich ruhig und sagt, die dreiKin der hatten nun die glorreiche Märt»rcrlrone und nur die zwei noch Lebenden Kinder, welche nicht daheim ivaren, und ihr Mann werden einst in der Hölle leiden müssen. * Ein kleiner Neinfall. In Bad Kreuth sagte neulich eine noble Dome bei der Tafel, als sich ein junger Mann neben sie setzen wollte, zu ihrer Tochter .,4'ais plueo!" Als diese die Worte überhörte, wiederholte die Mutter: plcroe!" Ver gebens, die Tochter hörte nicht. Endlich rief die Mutter erzürnt: „Jetzt sag' ich's Dir zum Drittenmale, ruck ummi!" Das Loos eines VollsschullehrerS. DaS.,Frem- denblatt" erhalt folgende Zuschrift, die wir unseren geschätzten Lesern an's Herz legen: „Verehrte Ncdaction deS „Fremden blaites"! Unterzeichneter, bei 73 Jahre alt, habe 30 Jahre als Bolisschullehrcr bei einem Gehalte von 120 Thalern jährlich gearbeitt-t. Seit 1M>7 bin ich pcnsionirt mit einem Emeriten- Gehalt von 52 Thalern, wohne gegenwärtig im Dorfe St bei "Arbeitsleuten in einer Kammer, weil ich wederMiethe zahlen, noch Feuerung lausen kann. Durch Pockenkrankhcit ist mir in früheren Jahren das rechte Auge verloren gegangen, und im lausenden Jalne habe ick: last das Gehör verloren. Durch In serlioncn in Ihrem geschätzle-n Blatte ist schon so manches Gute gestiftet, »nd ich möchte hiermit ergebenst bitten, auch für mich ein gutes Wort an dieScsscntlichkeit richten zu wollen, uni mein« jammervolle Lage etwas zu mildern. St., den 2. Juli 1872 Hochachtungsvoll ergebenst D. ^ Air der Pariser Akademie der Wissenschaften befindet sich ein Regenmesser. Er weist nach, daß das Jahr 1872 bis jetzt das regnerischeste des ganzen Jahrhunderts gewesen. * Einen Beweis von konsequenter Durchführung eines Selbstmordes hat in Berlin der Landschaftsmaler Knebel geliefert, den man am Donnerstag Nachmittag an den Zaun des Zoologische,r Gartens todt vorfand. Derselbe hatte sich mit einem Taschen Doppelte,zerol zwei Wunden in die linke Brust beige bracht, die jedoch beide nicht absolut tödtlich ivaren; entschlossen lud er die Waffe nochmals und feuerte sic in den Mund ab, wodurch er endlich den gewünschten Tod fand.
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