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Dresdner Nachrichten : 19.08.1887
- Erscheinungsdatum
- 1887-08-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188708199
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18870819
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18870819
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1887
-
Monat
1887-08
- Tag 1887-08-19
-
Monat
1887-08
-
Jahr
1887
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 19.08.1887
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t-Telearamme. Kur >» eine», kbrile der IluNaae.) «e tz. td. «uault. Der «ein« «» die Mkrtnzun« der Drnkuitler »er »rieqrr-GriidsliNtni au> den Schla-Ilelden, von Metz Hot deute durch die Mttg»eder »er «rtegrr- uerriur uu» Lächle«, Hamdur« und Schleeuiig-dolliel» uruaraimnmätzt, t>»tl»el»»de». An dem aut dem tirabe der Lächle« bcl L«. Privat errichtete» Denkmal dlelr der Vor- liluade des Melker «rienerverel»«/ eine beaeiltert aul«eiwmu>e»e vatrlo-t tilche «»Ivrache. An de» »aller und de» »»»>« l>»» Lächle« wur den p»n lairuillichr« Mllaiicderui drr «trieaervereiuc vuldla»un«rele- »romme adaesandl. NkuestcBörscn-relegramme. Brekt l a u. 18. A»»»ft, Ulachm. tlvrlreldcuiartO, Spiilins Pr. " Ii-Sevr.lt/ " iu»>/,,-innnsi I»»L. in,, Scpi-Ok«. ^sM^siü siZsusr Mtsrsi emiitiplilt rmtnrOanrutia vSIIIxorReinlisit u. 6lite, ü k.tr,«» ?5, in Oobiockeu liiUixer o.«. «Mn>, -lmdtil-«., «NM««;? 7ü,u». ilvnnr« Lcpidr.-Okl. II7.5S, OIidr.->N»ubr. 12»,n», Novpr.-Dcz. 123,a». Nüüöl laco Scpt.-Oki. 16,2», Lkibr. 7t»pi>r. 1».»». Fink: GäduUa- marte I1.F, pcz., Pa»II»r»Iiütik,Gil- schcstr, de«, I!, I» pez. Wclirr: Trübr. Slclti », 18.7iugi»i, Nachm.1,2. , «Gcirride Marti,, Wcize» lest. ' >oc» IL2-I72, Zepidr.-Oki. 161,5». Okibr.-'Houbr. Nil,5». 7t»»gc« fest, loco NN Ns,. Lepibr.-O»,, IIL,»U. Oklpr.7i»»pr. II8.2», Nüd-il «lall, «ug, 11,5», Sepi.-Okt.il,»», Sptiilu» dki„>»plei, l»co7.!,5», 7I»a>Scpi.73,i8» Sepie,»ber-Ltldr, 73,»». Pelrplcnip loca 12,35. »«iMV-I I»IÄS irvisv-irvvit«,». «ro«»v ^u««al»l >» a»«« W», kllSolpll AkLKSl, 1 8ee8teWV 1, »nel IdIÄI»«I»toir-IIan«II>i»tr. Lmpfek!sn8^6i'1tien ^U8flug I.o8ctivi1r. EMU i/uii,^lottrr. vdillL-Vvill, § norvendolobonü un«> zzoliloelimoelconck, Iür Uacionvachseentc;» ^ unä liinckor, Ulaselio 3 Llarlc. A Xöni^I. Divsilvn, K NN» LIv«pL<8»tI»or. M Vrvsävirvr VvrntvkoIuuK8-^»8tLlt von VNo LMWvr, ^Uceii^i'. 1—8. Mp Jcihres-Aufl.4:r,0<»tt Expl. 0L.>Ottt)1g. 2. 2„El-3„wachü 1,400 . ^ verantwottlicher Redakteur Iür PvlttlschtS Ve. Emil Blerev ln Dresden, Es sind nur laue Vertreter, die bisher in der konservativen Presse sich sür die Gründling einer Branntwein-Monopolvaiik aus gesprochen haben. So recht von Herzen nimmt Niemand dasür Partei. Tie offiziösen Vtätter hüllen sich noch in völliges Still schweigen. Widersprechend lauten die Mitlheiliuigen über die Be- tlieilignng der Neichsrcgiernng an dem Unternehmen; die Mit wirkung der kgl. prens;. Seehandlung wird ebenso bestritten wie behauptet. Jedenfalls ist die Beschuldigung der fortschrittlichen Zeitungen, als stehe die NcichLregieruiig hinter dem ganzen Unter nehmen, als sei das neue Braniitweinsteuergesetz eigens darauf zu- gcichiiitten worden, daß die Gründung eines Privatmonopols für den SpirituShandel unbedingt eintreten solle, eben nur eine Behauptung, die durch keine thatsächliche Unterlage begründet wird. Als Vater des ganzen Unternehmens nennt mail die Spiritusfirma Lehmann in Halle; ein großer Brenner im Altenvurgischc», Wagner mit Namen, sei nach Berlin gereist und habe die Spiritusinter- ciscntcnlrcisc sofort sür den Plan, eine Monopolbank für Spiritus« perwcrlhiing zu schaffen, zu gewinnen verstanden. Die Bildung eines Spirltnsriiigcs zu verhinoern, war allerdings die Neichsregicrung nicht in der Lage. ES ist zuzugcbe», daß die Landwirthe, wenn sie sich ver einigen, eine bessere Verwerlhniig ihres Spiritus zu erzielen, statt den Gewinn lediglich dem Zwischenhandel zu überlasse», etwas ganz Be greifliches thaten. Sic folgten dabei nur dem Vorgänge der In dustriellen. Man hat nie etwas davon gehört, daß die Deutschsrei- sinnigcn und Nationallibcralcn cs tadelten, wenn ihre Partei genossen unter den Industriellen in Kartellen höhere Preise sür Eisenbahnschienen, Walzeisen, Chemikalien, Ziegel re. zu erzielen bestrebt waren. An sich ist es löblich, daß die Landwirthe die Ge legenheit benutzen, ihre Abhängigkeit von den wenigen Großhändler», in deren Händen bisher so ziemlich das ganze Spiritusgeschäft lag, abzuschiitteln. In den unmitlelbareii Verkehr mit dem kvnsuniircn- dcn Publikum zu treten, den Jnlandinalkt sich selbst wieder zu er obern und sich vom Zwischenhandel zu befreien, ist ein Ziel, dessen Erreichung man der Laiidwirthschcfft wünschen muß, und nicht blos für den Spiritus allein. Fetzt erhält der Landwirth sür seine Er zeugnisse von den Zwischenhändlern Preise, daß er dabei nicht be stehen kann, Preise, deren Niedrigkeit in schroffem Gegensatz zu Lenen sieht, die das Publikum beim Einlaufe von Brod, Zlcisch, Butter und andcrcir Erzeugnissen zahlen muß. Aber gerechten Anstoß muß inan an der Art der Verwirklichung dieses Planes nehmen. Er ist doch nur dnrchzusührcn, wenn der Jnlandpreis für Trink- uiid Brcmispiritns so hoch gestellt wird, dap> der überschüssig gebrannte Spiritus im Auslande zu wesentlich niedrigeren Preisen abgcsctzt werden kann. Man sagt: zu einem Drittel des deutschen Jnlandpreises. Schon jetzt ist beim Zucker der Jn- Iiindprcis iii Tcutschland wesentlich höher, als in England. Wir ermöglichen den Engländern aus unsere Kosten den billigen Zucker. Und wenn es auch nicht anders zu machen ist. als daß Tcutschland seine liberschicßendcn Erzeugnisse dem Auslande billiger liefert, als den heimische» Verbrauchern, weil es sonst de» arrslän- di'chcn Marti cinbüßcn würde und seine eigene» Arbeiter, die jetzt in der Waarcnerzciigniß sür das Ausland ihr Brod finden, drodlvs mache» müßte, so hat doch die Beglückung des Auslandes mit übel- billigen Exportpreisen auch ihre Grenzen. Wollten alle Industrien cs ähnlich so machen, wie bisher die Zucker-, künftig die Spiritus- iiidnslrie in großem Maße, so würde alsbald bei uns der Lebens- nntcrhalt mimchwmglich thcuer werde». Plan kann daher die neue Spiritiisbank nur dringend warnen, den Jnlandpreis ungebührlich auszuiiützen. Ucberhaiip! ist die Bildung des SpirituSringes ei» keineswegs gefahrloses Wagnis;. Es kann glücken, es kan» ihm auch etwas Menschliches begegnen. Wir wollen nur hoffe», daß nicht die Land- wiithschait die Zeche bezahlt. Wen» die Mvnopolbank merkt, wie infolge des hohe» Jnlandpreises derStziritusverbranch namhaft zurück- gcht und sie infolgedessen stcigcndeMassc» von Maare zu immer schwie rigeren oder doch innner weniger lohnenden Absatz ins Ausland auf- gehalsl belomml, wird sic an die Landwirthe mit der Aumuthuug bciaiilrcten, ihre Brennereien kinznschränkcn. Wieviel die Monopvl- banl den Brennern nbniiinnt, ist nicht gesagt. Die Preisversprechun- gcn sind an sich lockend genug: die Monopvlbank zahlt dem Brenner siir das contingentirte Quantum von 170 Millionen Litern und iür weitere zwei fünftel desselben. 68 Millionen Liter, zusammen also für 238 Millionen Liter, 1,20 Psg. pro Liter. Diese Preise berbürgt die Bank auf 3 Jahre. Das macht aber zusammen nur etwa die Hälfte der ganzen deutsche» j Spiritriscrzcugung ans. Für die verbleibende übcrschießende Hälfte der Pro duktion, 230 Mill. Liter, übernimmt die Bank keinerlei Preisver- pslichtnng gegenüber dem Brenner; er ist ihr auf Gnade und Un gnade überwiesen, er muß bei Streitigkeiten ausdrücklich auf jede Rechtshilfe verzichte» und sich dem Spruche eines Schiedsgerichts iiiitcrwerseii. Doch, da sich die Landwirthe aus das Wagmß cin- zulassc» scheinen, kommen Warnungen wohl zu spät. Tic Hauptsache wird sein, wie hoch die Bank den Spiritusprciö im Inlands, festsctzt. Läßt sie sich nicht von der Habgier reizen, schlägt sie nicht zu hoch ans, so sallen zum 2heil die Bedenken gegen das Unternehmen weg, die sich jetzt gebieterisch nnsdrängen. Wie ioll man den Kobnrger nennen? Prinz Ferdinand oder tzcidinand l , Fürst von Bulgarien? Mittelst seiner Proklamation hat er die völlige Unabhängigkeit Bulgariens ausgcrufen, und das Nt unzweifelhaft eine revolutionäre Handlung, da der Berliner Vertrag von cniem unabhängigen Bulgarien nichts weiß. Ferdinand hat zur rufen: Es lebe das freie und unabhängige Bulgarien I Er kann leicht sich nenne»: Wir, Ferdinand I.. von Gottes Gnaden und durch den Willen des Volkes Fürst von Bulgarien — Nie mand erkennt ihn an, außer seinen Bulgaren, und diese auch nur donausig. Um deren Gunst wirbt er mit komödiantenhafter Be- stislciihcit. Diesen gefällt e-, daß er in keiner Proklamation die Zusiiiiuiiiiiig der Großmächte ganz ignorirte und den Namen des verhakte» Rußlands aar nicht erwähnte. Nock mebr sagt es ihnen Wilikrimnoauasichlei» Utr de» IS. August: iücränvrrUchkr ilviu» von uiiitlkrrr Stärk» brt durchslkinittlich starkkr riruwikung, mit zeit »ud stclicnwklsk» Sitrdkrsldiäakn. Tcmpcrnlur »vcnig periiudcrt. zu, wie er sich bei ihnen eiiiznschmcichctn snchl. Obwohl seinem hoch- müthigc» aristokratischen Wesen jede Berührung mit dem gemeinen Volk widerstrebt, umarmt und küßt er doch seine Minister, schüttelt den Abgeordneten die Hände und klopft selbst schmierige» Popen au> die Schulter». Wenn der erste Nausch der Bulgaren vorüber ist, kann die Ernüchterung nicht ausbleibeu. Nußtand legt sich zunächst aus's Abwarte» Der innere Kamps der Parteien in Bulgarien wird alsbald sich eiiistelle». Nußtand weiß, was für cs auf dein Spiele stände, wenn es seine politische Aklivnsircihcit. seine iiiili- lürischen und finanzielle» Hilfsmittel dnich einen Einmarsch in Bulgarien sesltegte. Bleibt aber Rußland Nillc, >v wird sich auch keine andere Machk rühren. Alle lasten sie die neue Bcrletzniig des Berliner Vertrags, die Uiiabhäiigigkeitscrklärniig Bulgariens ruhig geschehen. Sie warten ihre Stnlidc ab. In Prag habe» die Vertrauensmänner der Deutschen einen Wahlaufruf sür die böhninchcn Landlagsabgeordnelc» erlassen. Be kanntlich stellten aus dem letzte» böhmischen Landtage die Deutschen eine Reihe Anträge, die nichts weiter als die Wahrung des Be sitzstandes der denifchen Nationalität bezweckten. Dculsche Sprache, deutsche Art und Sitte sollten in Böhmen nicht heimathlos sein: die Deutschen vertanglcn Garantien, daß sie nicht von den Czcchen vergewaltigt würden. Tie Ezcche» behandclie» diese bescheidenen Wünsche mit Hohn; sic gingen nicht an eine sachliche Prüsung dieser Anträge, die darauf hiilansiiefen, daß in Böhmen beide Nalionalüäten friedlich neben einander leben, keine i» das Gebiet der anderen über- grcisen dürfe. Sie Prüften gar nicht die Durchführbarkeit des Gleichberechtiglinnsvolschlags. daß die einzelnen Bezirke sprachlich ge schieden würden. Ein übcrmülhiger czcchiichcr Kavalier erklärte, daß das Verlangen der Deutschen nach parlamentarischer Prüfung ihrer Wüniche und Beschwerden lächerlich sei; die czechischc Landtags- niehrheit war» daraus den Antrag »nbcschcns in den Papierkorv. Daraus trat die dentiche Minderheit eiiimütliig aus dem Landlagssaal, und da die Auffvrdcrung zur Zurückkehr nichls fruchtete, wurden die Mandate der deutschen Abgeordneten für erlösche» erklärt. Jetzt sind Neuwahlen alisgeschricben. Die Vertrauensmänner der Tcntschen schlage» die einfache Wiederwahl der Ausgcfchiedeiien vor. Die Dcnlschböhmc» werden dieser Aufforderung einmüthig Nachkommen, obwohl sic wisse», daß der nächste Schritt der Ncugeivähltcn die abermalige Niederlca»iig ihrer Mandate sein wird. Die Deutschen sind mit dieser Politik der Enthaltsamkeit ihrer Vertreter von den Landtagsge'chästen durchaus einverstanden. Sie wollen lern bleiben von einer Versaminliiiig. die ihre geheiligtsten Interessen ignorirt oder brutal mit Füßen tritt. Später werden natürlich abermals Neuwahlen ausgeschrieben, und so geht das Spiel von Wähle» und Niederlegcn weiter, lus ein Theil nachgiebt. Wer wird hart näckiger sein, die Deutschen oder die Negierung des Ministeriums Taasfe? Alles läßt erwarten, daß die Deutschen nicht eher in den Prager Landtngssaal zniückkebren, bevor ihnen nicht feste Bürg schaften iür die Zukunft ihrer Nationalität gewährt werden. Tie Ezcchcn selbst baben in ihrem Uebermnlhc das Meiste dazu gethan, das; sich beim Ministerium Taaffe ein Umschwung zu Gunsten der Deutsche» vorbereitet. Jnwicter» diese Erwartung begründet, dnö bedarf einer eingehenden Betrachtung. Abcc cs scheint wirklich, als ob der dvppelköpsige Adler des österreichischen Staates nichk länger mebr dulden will, daß ihm der dopvelschivänzige Löwe der Wciizelskinder seinen Flug vorichreibe. Dresden. 1887. Freitag 11>. AUftNst. Neueste Telegramme ver ..Dresdner Nachr." vom 18 Aucz Berlin. Ueber das Befinden des Kciisers werden Bulletins nicht gnsgcgcbcn. wornns zu schließen, dos; dcis Unwohlsein nur leicht ist. Tie Erledigung der lausenden Regicruiigsgeschäftc erfuhr bisher keine Unterbrechung. An der heutigen militärischen Feier, der Nagelung der neuen Fahnen, nahm der Kaiser nicht Theil; an seiner Statt schlug Prinz Wilhelm den ersten Nagel ci», den zweiten die Kaiserin. — Ter hiesige russische Botschafter Gras Schnwalow begicbt sich Ende dieser Woche ans Urlaub nach Eurland. — 250 schlesische Spiritusbrenner haben den Vertrag mit der Gesellschaft zur Bcrwerthung von Spiritus einstimmig angenommen. Für das Zustandekommen des Unlernehmens fällt die Stellung der inddent- schcn Brenner in'S Gewicht Die bayrische offiziöse Presse legt der Uiltcrnehmnng gegenüber eine wohlwollende Reserve an de» Tag, indem anerkannt wird, daß die Reatffirnng des Projekts für das ganze Reich und für die bayrische» Brennerei Interessen besondere Vortheile biete. — Ganz Berlin rüstet sich für die morgige Sviincn- fiiisterniß. Tic Cchulcii beginnen eine Stunde später. In den Schulen wurde ferner ein Schreiben des Cvinmaiidos des Garde- corps mitgcthcilt, durch welches den Kindern das Betreten des Tempclhoser (Exerzier-) Feldes zur Besichtigung der Finslerniß ge stattet wird. Tic Eiienbahnci! veranstalten zahlreiche Extazügc nach günstig gelegenen Punkten, Gesellschaften haben sich zu Aus flüge» znfamniciigclhaii. Leider ist der Himmel dnnernd bewölkt und die Wetterprognose kündet sür morgen trübes Wetter an. Mit dem Zusätze: Einzelne Sviinciibkicke wahrscheinlich. Berlin. Die günstigen Nachrichten über daS Befinden des Kronprinzen haben durch den Prinzen von Wales direkte Bcstäti glliig gesunden. Derselbe besuchte die Kaiserin vor deren Abreise ans Hvnibnrg. Wien. Einer Meldung der „N. Fr. Pr." aus Sofia zufolge soll der dortige dciilichc Connil Auftrag haben, den diplomatischen Verkehr mit der bulgarischen Regierung wegen des Regierungs antritts des Prinzen von Coburg abzubrechen. — Die „Mvsk. Ztg." fordert die rn'siiche Regierung zu energischen Schritte» be züglich Bulgariens auf. Die Occupation Bulgariens sei einstweilen nicht crlvrdcrlich, es genüge, der Pforte, welche eine zweideutige Rolle spiele, zu erklären, daß sic selber, wen» die Ordnung in Bulgarien und Ostruniclicil aus der genauen Grundlagc des Ber liner Vertrags von ihr nicht wieder heraestcllt werde, von Ruß land sür die Verletzung des Vertrags durch de» Prinzen von Co burg verantwortlich gemacht werden solle. Die „Mvsk. Ztg." weist dabei gleichzeitig auf die Occupatio» Trapez«nts und Erzerums durch niußland hin. Wien. DaS offiziöse „Frcmdcnblatt" vermtheilt schau'das Vorgehen dcö Prinzen von Covnra, der sich heute im Gegensatz zu seiner früheren Haltung aus entschieden revolutionärem Boden im Kampfe mit dem bestehenden internationalen Rcchlszustande befinde. — Fürst Ferdinand (von Bulgarien) richtete aiiS Kascmlik an einen hochgestellten Freund seines »'erstorbene» Vaters in Deutschland folgendes Telegramm: Ich bi» glücklich. Ihrem Rache, »ngesälimt alsbald nach Konstantinovel gehen. Paris. General Boadanowiffch, der Verfasser verschiedener. Broschüren, in denen die russisch-französische Allianz gegen Deutsch land vesürwortet wird, liegt auf seiner Besitzung der Tula (Ruß-! land) »n Sterben. Warschau. Die Stadt Bnkniki, Gvilvenicmenr Kownv, zwischen Memel und Schamli, hauptsächlich von Inden bewohnt, ist niedergebrannt. Ter Verkehr an der Berliner Börse trug einen äußerst schleppenden Charakter. Das llnwolilsein des Kaisers verstimmte und Anregungen von außerhalb lagen nicht vor. Baute» und deutsche Bahnen waren still und schwach, von österreichischen waren Duxcr auf die befriedigende Wochencinnahme gefragt. Fremde Rente» waren geschäitslos, Russen iiachgcbend; Bergwerke zeigten sich gleichfalls ohne Leben und schwächer. Im Kasjaverkebr waren Bahnen bernachlüisigt, Banken ruhig; Pvseiicr Sprit kam iN/r höher: Bergwerke waren weniger belebt als i» den letzten Tagen. Industrie» wäre» ohne einheitliche Tendenz, Hagelversichernngs- Aklien zogen durchweg a». Deutsche Anlagcwerche und öster reichische Prioritäten verkehrten still. Privatdiskont 1-V« Prozent. » l - « k » urt a. M., IS. A«a«si. «Irr»» L27'/«. SlaatSIial,» lsa,4L. Low- dardr» KL«,«, oiallzicr —. Snovi-r 71,3». «»roc. Nimar. Äoldrente —. riSconto lS5,0S. 8»cr Siulii» —. Laura —. Schweizer Nordost —. Nuiii». W t r u, 18. Ru»»s«. ilredit 281,2». StaatSdadn —. Lombaroen —. Nordweftb. —. Marknoten —. Ung. isredit —. U«». Gold —. Mali. V-rtS. I8.A„k»sI. ISchluß.» Nenle 8l.L2. «nieilic 1N8.12. Araltrner >>7.2». SlaaiSbad« 17». Lombarde« —, do. Prioritäten —. Svanter KK,üi>, Es»»tcr 375,«v. Ottomane« 123,»». Neue rinieilic —. Türke» —. Nuliig. Lond ° u, 18. Auauft. «orm. II Udr I» Mi». <5°«sol« I»I°/,°. I87icr Russen S1«/„. tztaltener S5»/„. Lombarden !!»/>,. «out,. Türke» I1>/„ lüroe. fmidirte Amerikaner 131. Idroc. Nnaar. Goldrentc 8»vesterr. Gold» rrnte >3». Breutz. gousolS I»1>/,. (jaudicr 71. Neue >?»>N>icr »8. Garant. Eaypier >»!>/,. LIIowaubalik.A-/,. 1 Suez-Ac»rn 79>/.. Spanier »»-/,. — LUm- muu»: Behauptet. — Wetter: Schön nach hestlgc», Gcwiitcrrcken. 711» s« c r p a IN , 18. Tluqnsi. Prodnktcn iSchlnß». Weizen per 'Noucmber lS7. No»»cn per Oktober 105, Per März kl». Part« iNrodnktcn». 18. Anmut, tSchliilm Weizen ver Atiäust 22,3». per Nov >gcdr. 2i,so, rniiia, SviniuL per '.'luaiiii 12,oo. ver Januar Avril 11,02. mall. Nüboi ver Anmist 55,75, ver Januar Avril 56,75. rutna. Lokales nnd Sächsisches. — Unserem Köiiigshlinse brachte der vorgestrige Tag eine frohe Kunde: Ihre K. K. Hoheit die Erzherzogin Maria Ioscpha, Herzogin von Sachse», ist am 17. eines Sohnes genese». Auch nn sächsischen Volke wird dieses frohe Famillciiercigiiiß nicht ohne freudige Aiitlieiliiahme vornbergchen. Die glückliche Entbin- dung erfolgte am Mittwoch Vormittag auf Schloß Persenbeug an der Donau. Die Taufe des neugeborenen Erzherzogs dürste morgen vor sich gehen; als Pathen sollen u. A. die Väter des jungen erzherzvglichcii Ehepaares, Se. Königs. Hoheit Prinz Georg von Sachsen. Se. Kaiser!. Hoheit der Erzherzog Karl Ludwig, sowie Ihre Majestät die Königin Carola in Aussicht genommen sein, — Sc. Kgl. Hoh. Prinz G corg beehrte heule Nachmittag Kb2 Uhr die Aguarellansstelluiig im Kgl. Polytechnikum mit seinem Besuche.^ — Se. Majestät der König hat dem Kaufmann P a u l Hein rich W e st m a » n, Mitinhaber der Finna; E. A, Westmaiin, Gold- nnd Silber-Draht-Waaren- und Militäresfekten-Fabrik in Dresden, das Prädikat „Königlicher Hoflieferant" verliehen. — Nachdem Se. Majestät der König den Statuten sür die König!. Sächsischen Landwehr - Dieiistauszeichnnngcn rückwirkende Kraft verliehen hat, wurden gestern Mittag, am Gedenktage der Schlacht von St. Privat, in feierlicher Weise einer großen Zahl von ehemaligen sächsischen Militär-Personen nachträglich die Land- weh r-Diensl au szeichnung 2. Klaffe und Besitzzengniß verliehe». Hierzu waren die Bcthciligten im Hose der früheren PalaiSkasernc am Kaiscr-Wilhelms-Platz ausgestellt worden. In seiner Ansprache hob Major Kanneiigictzcr hervor, wie an jenem ruhmreichen Tage von St. Privat das König!. Sächs. Armeekorps besonderen Antheil gehabt. Auszeichnungen und Zeugnisse wurden durch Premierlentnant von Loeben ausgehäiidigl. Den Schluß der Feierlichkeit bildete ein begeistert aiifgcnommcnes Hoch ans Se. Majestät den König. — Anläßlich des Geburtstages Kaiser Fr a n z I o s e s I. von Oesterreich fand gestern Nachmittag 1 Uhr aus dem König!. Belvedere ein Fcstdiner statt, bei welchen! der österreichische Ge sandte Freiherr v. Herbcrt-Rathkeal den Vorsitz führte. Unter den Festtheitiiehmern befanden sich auch die Vorstandsmitglieder des vsterr.- ung. HilfSvcreinS, mit dem Truchseß Ritter v. BradSky- Labonn an der Spitze. — Ter General-Arzt des XII. (königl. sächs). Armeekorps Generalarzt Dr. R o t h ist von Dresden in Metz ciiigctrofseii. um die sanitären Verhällnisse des dem XII. Corps unterstehenden sächsischen Fnß-Artillerie-Reaiments Nr. 12 zu iiffpiciren. Von Metz wird sich Generalarzt Dr. Roth dann nach Slraßbnrg begebe». Doch hat die Reise nach Straßburg einen privaten Charakter, da das dort liegende sächsische Infanterie-Regiment Nr. 5 nicht dem XII, Corps, sondern dem XV. untersteht. — Nach den Anstrengungen der Bcrbandsvcrhandlnngcii winkte den Besuchern des Verbandstages deutscher B ä ck e ri n n n n g en am Mittwoch eine Erholung angenehmster Art, Das Dresdner Orts-Comitcc hatte zur größten Befriedigung seiner Gäste eine Fcstsahrt nach der Bastei arrangirt. Vormittags halb 10 Uhr setzten sich unter Musikbegleitung von der Terrasse ans drei festlich geschmückte Dampfer in Bewegung, um über 000 Verbandsmit- aliedcr unter Führung der Herren Vorstände Hanswald, Hill er, Adniil-Niid Knntzsch nach dem Hanptaiizichungspnnkte unserer sächsi schen «-chiveiz zu bringen. In aiigenchmsler Stimmung in Webten angclangt, stieg man durch den Uttewaldcr Grund nach der Bastei auf, wo man gegen drei Uhr anlaiigte. Rasch, wie ma» hier be dient zu werden pflegt, wurde das vorher bestellte Diner scrvirt, welches allen Ansprüchen vollkommen gerecht wurde, Mebrcre zün dende Toaste würzten das Mahl, auch trug eine flotte Tafelmusik zur Hebung der Stimmung bei. Halb 6 Uhr vcriieß die Gesellschaft den herrliche» Ausciilhaltsort, Bereits im Raihcnei: Thal erwartete die Gesellschaft eine Uebcrraschnng: Man sah in schwindelnder Höhe einen an einem Drahtseil über das Thal auf gezogenen Kranz, dessen grüßende Inschrift man jedoch wegen der großen Entfernung nicht entziffern konnte Ueberaus heizlich war der Empfang, den die Bewohner des Elbihgles den rückkehrenden Schiffen bereiteten. Toniende von Fencrwerkskörpern wurden cm unzählbaren Punkten abgebrannt und verliehen der Rückfahrt einen wunderbaren Reiz, Das imposanteste Bild rechte niiferc Nachbar sladt Pirna. Am Elbanai brannten daselbst eine große Anzahl Kiciffcner, während mnsscichait Lenchlknge!» und Rakeicn die Lust durchfchniltcn. Einen interessanten Anblick boten die durch Rvth- fener erleuchteten Wände des SoniienstcinS, an denen gigantische Schatten und Earricaturen ihr Wesen trieben. Ebenso glänzten die Ortschgsten Lgnbcgast, Waclnvitz, Loschwitz und Blasewitz in schönster Fgrbenprgcht. Allerorts verkündeten Böllerschüsse die Turchighrt der mtcrngtioiiglcii Bäckerschast. So gelangte die Ge- sellschgst Hill Uhr wieder in Dresden an. Jeder der Theilnehmer hat gewiß den Eindruck cnipsaiigkii. daß die Dresdner Kollege» ihr 2 SS ^ »»» ^-i o o-. N » s. Z «s s/2 ev ^
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