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Dresdner Nachrichten : 23.08.1887
- Erscheinungsdatum
- 1887-08-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188708231
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18870823
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18870823
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1887
-
Monat
1887-08
- Tag 1887-08-23
-
Monat
1887-08
-
Jahr
1887
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 23.08.1887
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«sliesemt«, LVM l-8tra>!M 1 jöckor 8»isoo XustVsthI LÜM iinonckon l»rii ltmrrrltl, Ittlsl, Ltil«e »olickgvnrdöitst« dvl ,20, äij; nm huzer. -Magazin Gegründet 18K1 «dig am Lager» ißncrstraße. »IjgerW ind Haus, sowie mmöbel nwaaren isten re. e Auswahl in »ilzcreien iehlt das :en-Magazin von leterstraße Rr.5. - .>t imcrlcule, Böilider, Klempner, Schlosser, n größter AuSmhl k>, - Hlr. 4. « Schuhmachn« lnrl'er ri und «lauchautt j LpeciaM annt vonügliche» >e und Eachemir« I 68 Pf. an. 8KIIIKII-8WM, >ften Preisen, <« .86» 7el,e S. 886. tt») -llrmälM r. Nechaiilur. », vnxl. Oil«»- oLIitvu. MI I«»1I aacher kraße M. S ne, und fildtrnn ld WanduD «jähriger Garantie 8. Lange L SMl jendc Dlit'W u. in verschied, Wrl-I rden prompt andeeöl'.l'.I l tn Dresden. Rächt-Telegramme. Stur i» einem Tlien« der «uNaae.» «te» . 22, «»Mist. Nach dem le^en Bulletin »der da» Vesluden »<r Sritieiu'ai» Maria Joseph« innen in de, leige» Nacht Aralsr». easiitik aiil , da» sonstige lürver- ii«e Mt»,de» ist detrie»t,e»t. Der ueugebvrcue lrrchcr»«« besinde« sich «»di, Lei»,in, 22, «»au». Diehier Ilerlammeiien 12» rpirttusbrenner idrochrn sich eiiiitiiiiiiiia lür de» Btilrin zu, «rtieiiaesetlschast sür e»iril»soer>oerlii»iia »»«. von ^.guLiöUku, kasIMxgiuLläon uuü llg.uä-2siotmu»xgu im Kgl. ru vrositei,, »ilal. v.IO-irNn. 8o»n««^, r, N- » Mir ^vOfsunI Llutrlttftprot» I. ükrri»» SO l's° «eliestc Börsen-Ieleg» aiumr. <«ktreibeuiarti>. Spill,,,.' pr, lOoL. lvll'st„Aun»st-Lcvl.7i!,oo, Sept.-LIl. L>.00. ilinaacn Sepidt-.-Lki. l 17,00, Vktlir.-Noobr. 120,00, 'Nuvvr.-Dez. ILi.kU. Nllbbl loco Sept. Lkt. 46,00, okt.-Nvvbr. 4ii.ua, ^j„k: Honcnloiic. marke 14,4!.de,,. Weiler: Lrüb". Stet t t ii.22.A„n„st, Nachm.i.a. lGecreide - Mart,», Weizen ieft. ldk" 160-170, Seplbr.-Lki. I6I.OO, Okl -Noo. 162, Nvaacu iinvcräub., >»" HO ui, Senibr -cki, iii.-,o. Lki.-Nvu. II7.iii». Nudel uiiurrund «ug,4I,r»u,ScVl..r:li.!4,aa, Soiriiuo unocränd , loco 7,"., Nasj Sco, 7 -2a Sepiemder-etibi. 72,20. Pcicoic'»», loco 10.4.,. WM LtLkskIrinaktlilssch ins» Ke klung operiMgnüIung kün eonkorbkciark.ZL M,tj> KuWlMdllNll! im ^V<^6,7 BittselliiiNlulIr. 7 s Uiuipteinmmg: ^ol,r»»,»v8-4tIl«« 7 T s.Vou- ^ d'iir elio L»,e««Invi Akaviirtvlit«», noivio für all« j ölLtlvr ävr^Volt niinmtru t.arjl'>nä88jß6llkroi8kmln8vrato an äio vr.8tv uiul Lltvntv ^nnninrtm-Iüxptrckltlon üiil>W»8t«in L t axier, lirmk». ^VirtLSkmo 6sr -t.nnnuoo, elitilLroto ^ntxo^vnnkltuna un»! do1i>rllor»tNkk <»or Okkort-Vrioko zsrLUv. IIVV. Tilpisssris-Maulkvtur t). »EMSV, list. Ü«1I., Xltmnrkt. Mitioit: k'Nl^rttN-.^rKvltvN, sonio tlrlnu ^öri^o Altttvrlnllvn n»'l kpmünMüt: fitlrilirt» Itl'ilUtKl886N in rrttoi, kl«;ie-t!lxon. siUisitoinMNs;: luilt vorrätlii^i vr. ?aul ölrrxsr: I>io X«rv«;N8(;Ituii<eIlt ruslltonio), tVv8«;it, l>8iu;IiB iin'l iraUtiiittliin z ' "" l'tk- ' « Kr Seil Uointt Zeplttnver werde» Abonneinents ans die „Dresdner Nachrichten" in der Expe dition. Mariciistrasie Nr. l», zu lltl Niennigen, silr auswärts bei den .iiaiserl, Pvstanslalten ii» deutschen Neichsgedietc zu !>2 Pscimigen, in der Oesterr,-Ungar. Monarchie zu 77 !tr. cxcl, Agio zuschlag angeiwmmen. eeraiuworllichcr Nedalieilr lür Polittskllkü Vc. Emtl Bterev In Dresden, Dem Ministerium des Grasen Taaffe würde es bei einigem Entgegenkommen ein Leichtes sein, sich mit den Deutschen der cis- lcithanischon NcichShälfte Oesterreichs ans guten Jus; zu stellen. Die Deutschen, insonderheit diejenigen Böhmens, verlangen nichts Unbilliges, Eie sind bereit, wieder in den Landtag zu Prag einzu- treten und sich an den Landcsgeschästcn zu betheiligen, sobald ihnen lowolit seitens der czechischcn Landlagsmehrhcit als auch seitens der Regierung Biirgschasleii sür die Eriüllung der Forderungen und sür Abstellung der Beschwerden des deutschen Botts in Böhmen ge währt werden. Woraus lausen sie hinaus? Die Deutschen sordern Anerkennung des Deutschen als Staatssprache Oesterreichs. Aushe bung der Sprachciivervrduuug belrcfsS Böhmens, sprachliche Abgren zung der böhmischen Bezirke. Zweitheiluiig des Lberlaudcsgerichts, LandesschulraihS und Laudeslullurraths in Prag. Diese gewiß nicht »iibeichcideneu Forderungen erläuterte dieser Tage der bekannte Abg. Dr, Nus; vor seinen Wählern in Bodeubach dahin: cs sei selbstverständlich, das; die deutsche Sprache auch in den czechischcn Gebiete» als Staatssprache eine wenn auch beschrankte Amveuduiig finde. Em Geseh, welches Böhmen je nach der Sprache seiner Be wohner in Bezirke abgrenze, fasse eigentlich nur den thatsächlich Vvr- hmidcncn jetzigen Zustand in GeschcSparagraphcn zusammen. Zinn Schutze der Rechte jeder Nationalität sei cs dann nur noch nothwendig, baß in der Hauptstadt Prag die obersten Behörden in der Rechtspflege, dem Schulwesen und der Landcskuttnr in zwei Abtheilungen. eine deutsche mw eine ezechische zerlegt werden. Solange aber diese Forderungen nicht erfüllt sein, müßten die Deutschen Böhmens der Prager Landstubc scrncblcibe», -Habe, so führte in Prag der Abg. v. Plcncc aus. das deutsche Bolk Böhmens sich für den Austritt seiner Bcrlrcter ans dem Prager Landtag entschieden, so müsse diese Enthaltung tAbttincnz) solange fortdnuern. bis ein ciidgiltigcr Friede und eine dauernde Ordnung aller nationalen Streitfragen im Lande möglich ici, zleiir Zweifel, daß die Dentschen Böhmens unerschüt- tertich treu zu ihren bisherigen Vertretern stehen und in der Bc» theidignng ihrer theucrsten nationale» Fnteresse» nicht ermüden werde», Tic oisizivsen Zeitungen Oesterreichs konnten nicht umhin, das Bersöhiiliche besonders in de» Aeußerungen des Tr, Nuß a»- zuerkcmicn; die Ezcchcu selbst fallen aber mit ihren cisenbcichlage- nen Dreschflegeln über den Mann des Friedens her und rusen ihre Landsleute zum erbittertsten Widerstand gegen die dentschen Forde rungen ans. Bereits hätten die Ezcchen Prag erobert, sich Pilsens bemächtigt, bald werde ihnen Pudweis gehöre», sic würden überall voidrmgeii, wo sic lebten, wenn sie nur ernstlich wollten — keine Gaukelei, leine Vergewaltigung der Deutschen werde sie davon ab halle» „Rur keine Schwäche, leine Vergiftung des eigenen Volks durch Wel tlagen über Schwäche und Verfall" rust ein fanatisches Prager Blatt anS. Abo mit einer freien Verständigung zwischen Nationalität und Nationalität >sl es Nichts: die Ezcchen verlachen eine Anerkennung des deulicheu Besitzstandes, sic verlangen dessen Schmälerung, sie zielen aui eine völlige Aussaugung des Deutschen ab, aus eine Czcchisinmg ganz Böhmens nebst Zubehör. Zu den Ländern der Wcnzelskione aber rechnen sie außer Böhmen auch noch Mähren, Schlesien, zum Thcil sogar Prcnßisch-Schlcsien, sicher auch die säch sische und preußische Lausitz. Es hat daher keinen Sinn, wenn die Pcura»ensmä»ner der Tculschcn sich in Verhandlungen mit den Führer» der Ezcchcir über die Hmiplgriindsätze der Abgrenzung der Bczirksorgaiiisation und der Sprache der Gerichte cinließen. Eine Besserung der überaus trüben Lage unserer Brüder i» Böhmen kann mir dann ciittrctcn, wenn sich die Regierung entschlösse, das Berechtigte ihrer Forderungen nnzucrkennen und Letztere im Verein mit den deutschen Abgeordnete», sowohl im Wiener Ncichsralhc ais im Prager Landtage, zur Noch auch gegen die Ezcchcir dnrchzusetzcn. Ist nun hierzu Aussicht vorhanden ? Wird sich Graf Taassc künftig mehr aut die Tciiltchc» als ans die Slave» stützen? Manches läßt er kennen, daß Gras Taassc sich zu den Deutschen srcundlichcr stellen möchte: zu bczwciscln ist aber, ob er die Schwenkung soweit macht, daß er mit einer dculschcn, statt mit der bisherigen flavischcn Mehr heit regiert. Tie Staben, hauptsächlich die Ezcchen, behandeln nämlich die Mitglieder des konservative» „Vcnöhnmigsmniistcriums" ebenso abscheulich, wie bisher deren liberale Amtsvorgänger. Na mentlich ist es der Unterrichtsmiilistcr v. Gautsch, der sich den ganze» Haß der Ezcchen zugezogcn hat. Derselbe hat nämlich eine Anzahl ichteclitbcmchtcr mid kostspieliger Gtnnnasicn nnd Realschulen ousgchobcn. Diese Aushebung trifft zwar nicht die Stäben allein, sondern alle Nationalitäten ohne Ausnahme: einen beson deren Grund zur Beschwerde haben also die Ezcchen nicht; aber da auch ihre Mittelschule» in Kuttciibrrg, Pilsen, Tabor, Prerau und Lcilvinischl, deren Klassen nur 4-7 Schüler im Durch schnitt haben, als zu kostspielig amgehoben werde», so schäumen die Czccheu in Zorn gegen den Nntcrrichtsniinister auf: sie sordem dessen schleimige Absetzung nnd drohen im Weigerungsfälle dem ganzen Ministerium Taassc mit dem Sturze. Diese Gciahr, an einer innere» Frage zu scheitern, kann jedoch Taassc mit Seelenruhe hcrankommcii sehen: schwere Bedenken macht rhm aber die Haltung der Slavcn in der äußeren Politik. Die leitenden Kreise Wiens »nrßte ein mrhcimlichcs Geisihl beschlei che», als sic wahriiahmeii, wie landesverlätheriich die Slave» gegen Oesterreich anilratcir. Man hat in Wien zwar die Pilgerfahrt der Ezcchen nach Moskau nicht vergesse», aber man durste bvsse», daß die Hätschelung der Slave» sie zu Irenen Anhänge»» Oesterreichs bekehren würde. Nichts von alledem ist geschehen. Die Slave» sind noch jetzt am einem iortwährcirdc» geistigen Pilgcrzuge nach Moskau bcarissen. Die Slaven in Prag, Agram und Larbach haben die rnisische Politik, Bulgarien auch gegen den Witten »ad die Filter essen Oesterreichs einznsaekeii, mit lautem Jubel begrüßt: der Sturz des österreichischstreundlichcii Ministeriums in Serbien und icin Er satz durch den russischen Parteigänger Risttsch wurde ebenso stür misch bejubelt: sei» wahres Gesicht enthüllte aber das Staveirtlniin beim Tode Katkow'S. Da verlangten die Slave», daß »n Fall eines rmsisch französischen Angriffs ans Teutschtaild Oesterreich wenn die Pforte hiorzu ein einstimmiges Mandat von den Mächten erhielte. Die Berliner Börse setzte wieder reiervirt ein, in zweiter Stunde entwickelte sich aber ein recht lebhaftes Geschäft i» sremdeu Fonds und Reute», besonders aber waren Russe» scst am die Mel dung, daß der Abschluß der russischen Anleihe i» Paris in dieici» Jahre erwartet werde. Von Banken waren Diskonto Eommandit ans die bevorstehende Emission der argentinischen Anleihe begehn, Berliner Handelsgesellschaft steigend auf günstige Entwickelung der von dieser Bank m Aktten-Uiiternkhimmge» nmgewandetten Grusen: sehen und Riebccl sehen Etablissements, Deutsche Bahnen waren vorwiegend cmgeboten, österreichische gut behauptet; Bergwerke an fangs schwächer, beseitigten sich später. Im Kasiaverkehre waren deutsche Bahnen schwächer, öslecreichüchc ruhig, Bauten ziemlich belebt. Für Industrien bestand gutes Interesse, deutsche Fonds abgeschwächt, ^ - ' - ' — " ' Tie icrremi! -zur ^nomiric» veiiano gnces muerene. oenciccie ,zoiwc,'aommna neutral! österreichische Prioritäten still, PrivatdiSkoift 1 i Prozent, — chig werden, ans dcmZivcitancrbnnd auslreteii und solle, Tic Slaven erklärten unninwundeii, daß sie gute! Börse fällt auch Heuer am Sedanstage ans. wortbrüchig bleiben Oesteneicher sein wollten, solange und soweit c-s Rußland erlaube! Saaz. Der erste Ballen diesjähriger Saazer Stadthopien — darüber hinaus nicht nnd länger keinen Tag mehr. Hätte» blvs ^ wicrde heute von der Alt-Pi>>-»ci Brancret Pilscncv gekauft, die iniigczechischcn Hcißipome sich in solchen lai.desvcrrächcrischcn z ^ r - »r,- r > «. M.. 22. A»g„,i. mc-a, 228 /,. °-,a.us>„«in d/,- v°°" Kiindgebniigcii ergangen, so Hütte man in Listen dies der Uiigcbcr- ^ bnrdc» ««-/,. Gangcr >7UM. rkaij»lcr 74,40. 4vr„c. u»»ar. cnon-mne 81.00. digkeit jener Gassciipvlftikcr zu Gute geschrieben; so aber blicien auch Allezeche», Konservative und Hoch-Feudale in dasselbe Horn, Ein wahrer Wetteifer in der Rnssrnanbeterci entstand zwischen beiden ezechische» Richtungen, Zugleich besprachen deren Zeitungen die Kaiserbegegmlng in Gnslein und die Erneuerung des deittsch-ösicr- rcichischcn Friedens- und Freundschaftsbündnisses mit äußerstem Miß- mnthe. Und ans die Vertreter einer solchen Richtung stützt sich die Re- giermia? SolcheLaiideSverrätherbildendic parlameittanschc Mehrheit? Der Widerspruch liegt offen zu Tage, Tic offiziöse» Zeitungen waschen nun zwar den Slave» wegen obiger Nichtswürdigkeiten ge hörig den Kops und haben strenge Verwarnungen an die czcchischen Politiker gerichtet : aber soll cs damit genug tcm ? WaS vermögen schtvache Mittelchen gegen so tief wurzcindc Gesinnungen? Sollte Graf Taassc nicht durch die laiideSverrälherischen Bestrebungen der Slave» schließlich doch genötlngt werden, wieder bei den Deutschen Unterstützung zu suchen ? Schon murren die Ungarn über das Uebergewichl der ilavische» Politik in Oesterreich, Auch die Polen lehne» sich gegen die russischen Svmpathien der Czechen aus. Ob aber Graf Taassc erkennen wird, daß in Oesterreich weder ein Re gieren gegen die Deutsche» noch auch ohne die Deutschen auf die Dauer nnmöalich ist, ob er iniolgedessen bald den billigen Forde rungen der Deutschen gerecht wird oder nicht — unsere Landsleute vertrauen ziniärhst sich selbst. Noch immer trisst zu, was der Aufruf der deuftch-böhmiichon Verlrauensmänncr ausspricht: „Wir müsse» Euch daran kri»»er», daß Euch vom Geschicke nicht das Glück ruhiger Arbeit und Entwicklung bcschiede», sonder» die Ausgabe gestellt ist, nnf schwere» Weaen und durch schicksaiSbolle Pulsungen hiiidilrclrzngehen zu dem Ziel sicherer, glücklicher Zukunft", Der englische Premierminister MarauiS von Salisbury laus deutsch Freiherr v, Salzburg! hat die logische Kvnsegncnz aus dem neuesten Zmangsaeietz für Irland gezogen: er beantragt die Unter drückung der irischen Nationalliga als „stanlSgeiührlich", Nach dem Gesetz muß die bctrrssende Proklamation dem Parlamente, wenn es tagt, binnen siebe» Tagen borgelcgl werden und wenn es nicht tagt, »rüg das Parlament sür diesen Zweck so rasch als möglich embcm- seii werden. Wenn eines der Neiden Häuser des Parlaments der Krone eine Adresse überreicht, welche die Proklamation verwirft, Iv ist sie null nnd nichtig. In beiden Häuser» ist jedoch der Regie rung die Mehrheit gesichert: sorben bat einer der Führer der radi kalen Unionislcn, Ciiamberlain, in einer Versammlung zu Birming ham feierlich erklärt, er werde sich von den Uniomslen in dicier Frage nicht trennen. Er stimme zwar in dicicm Punklc mit der Regierung nicht überein, werde aber dcmioch iorlsahre», die allgemeine Politik der Letztere» zu unterstützen; ebenso wie er siil dicAnsiechtcrhallnng der Vereinigung Irlands mit England eiutrelc. Die neueste Zwangs- mabregcl ist das siebcnunbachtzrgjtc in der Reihe jener Gesetze, mittelst deren England den Widerstand Irlands zn brechen bestrebt ist. Es ist die stärkste der im Interesse der grobbrttanniicheii Rcichs- eiuhcit erlorderlicken Maßregeln, Oo sie ihren Zweck nicht dennoch verfehlt, bildet die einzige Sorge der englischen Staatsmänner, Wieweit diese Sorge begründet ist, darüber wird man ans den Verhandlungen des Parlaments über die Gutheißung oder Ver werfung des Vorschlags bald Einiges erfahren. Renette Telegramme Her ..LreSvner Rackr." vom 22. Aug. Berlin, Der „Rcichsanzeiger" theilt amtlich mit: Tie Besse rung im Befinden des Kaisers nniimt ihren Fortgang. Tie Be schwerden sind seltener und weniger intensiv geworden, — TaS Kaiierpaar übcrsiedclt in den nächsten Tage» von VabclSbcrg nach Berlin über, wo dasselbe bis zur Abreise zn den großen Manöver» rcsidircn wird. — Prinz Ludwig von Bavern wird nächster Tage vom Kaiser eine besondere, zugleich die ganze bahnsche Armee ehrende Auszeichnung erhalten. — AnS den BctricbScrgcbiussen der Riiben- zuckenndustne doS deutschen Zollgebietes für die Zeit vom 1. Aug. 1886 bis l!I Juli 1887 ist zu crichcn. daß verarbeitet wurden: Zuckerrüben 8.1, Melasse 2,ft, Rohzucker einschließlich der Nachpro- dukte 5.5 Millionen Doppelzentner: Prodiiziit wurden Rohzucker erstes und zweites Produkt ft, Nachprodiitle vom dritten Produkt 0,7, rassinilter und Koiisnm-Zuckcr 5.1 Milt. Doppelzentner. — Ans dem Ncuba» des städtischen Hospitals in der Prenzlauer Allee löste sich heute Vormittag ein Gesims und durchschlug die darunter be findliche Rüstung, wodurch 6 Arbeiter gctödtet und 3 schwer ver wundet wurden. Berlin. Aus eine Anträge, ob bei dem Zustandekommen der Svlntlisverwcrthuiigsgcselltchaft das Aufhörcn der regelmäßigen Börsennotirimgen der Spiritiisprcisc z» den Möglichkeiten gehöre, antwortet die Rational Zeitung : Kommt die Akticn-Geseltschast sür Spirftiisvcrwertlmiig zn Stande, so wird der von uns ange- kündigtc Kamps zwischen rhr und der Konkurrenz außenstehender Brenner sofort beginnen. Nur wenn die Konkurrenz absolut fehlen würde, wenn also wie bei einem Staatsmviwpvl, Niemand Spiri tus neben der projektiiten Aktien-Gcsellschaft zn verkaufen hätte, würde die Möglichkeit, daß keine Preisnottrimgen a» der Berliner Börse zu Stande komme», in's Auge zn saften sei. Was die Zweitel an der Prosperität des Unternehmens so sehr berechtigt erscheinen läßt, ist aber die Unmöglichkeit, die Konlnrrenr absolut anszutchlie ßcn. Der Gedanke, der das Unterliegen deS Uifternelmicns unaus bleiblich erscheinen läßt, ist der, daß schon die geringste Konkurrenz nicht ini Wachstkmm z» hemmen ist und um so schneller zum Sieger werden muß, je mehr der Preis aus eine erkünstelte Höhe gehoben nnd aus derselben erhalten werden muß. Paris. Ein gemcinschastlicher Schritt der Mächte wegen Bulgariens gilt, hier als lliiiiiittelbar bevorstehend. Man glaubt DiSconlo ISüM. »ier Russc» —. Laura —. Schwrlzcr Nordost . gscft, still. Wie». 22. A»>I»N. Errdi« 282.w. Stoaisdali» . Lombarde» - . Nordweftb. —. Martnolrn —. Ung. Kredit—. Nnq. cüold —. Hcst. BartS, 22. August. (Schl»»., «knic 81.7',. Anlciiic li«,42. Ztaltcucr <„,g2. Slaaicbaiin 41,8,75. Lombarde» 170, do. iLrioritätcu —. Spanier 87,02. Sgvvicr 7,75,00. Olionianen 424,00. Neue Anletdr —. Türken —. ffcst. L o n » o u, 22. August, ivorm. Il Mir IO Mt». ckousolS 101-/,». I87llcr Austen !»>/,. Italicncr 2«. Lombarden K'/„ Kono. Türke» 14-/,«. 4uroc. fundtrtr Ilmcritaner i:t>i>,. 4proc. Ungar. Goldrenic 80-/,. Oestcrr. Gold- renlc 20. Arcnß. «lonsol» 104-/,. Egvvier 72'/,. Nene Egiiiitcr 27'/,. Garant, ergstpler 101'/,. Lilomanbant 2'/,. Suer-Acllcn 72'/,. Spanier 68',,«. — SItm mung: Olnliig. — Witter: Prachtvoll. Nmstcrpam , 22. 'August. Produkten <Schlust>. Weizen per November 126. vebauptet. »logge» per ckiobrr 106, per März 102. gcst. London. 22. August. lProduktcui Schlust. Wetzen träge, >/« Sch., Meist > - Sch., Gerste >. Sch., Hafer bis st, Sch. gegen vorige Woche billiger. Maicl scst, >/, bis st» Sch. gestiegen. — Weller: Prachivoll. Lokales und Sächsisches. — Sc. Majestät der König kam geslcnr Vormittag halb 11 Uhr in Begleitung des Kgl. Gcncraladjutantcn General-Leutnant v. Earlowitz nach dem Residcnzschlojse und nahm die Vorträge der Herren Stacftsmmisler. des Herrn Oberhofmarschall v, Könncritz nnd des Herrn Geh. Rath Bär entgegen. — Se. Majestät der König, sowie Ce. Kgl. Hoheit der Prinz Georg wohnten gestern früh au> dem Kavallerie-Exerzier platz der Besichtigung des Schützcn-RcginienlS Nr. 108 bei. — 'Am Sonnabend such ft Uhr traf Sc. Majestät der K ö n i g, nur begleitet vom Geiicraladiiftaiftcii Geiierallentnaiit von Enrlo- witz, zum Zwecke der Jagd am Gulleiidnrgcr Revier mittelst Extra- zngrs in Tharandt ein. Hier wurde Sc Majestät vom Lbersorst- mefticr Tittman» zu Grillenburg nnd Oberiörslcc Lchiiiiiann zu Spechlshauien empiaiigen, nnd begab sich in Begleitung der ge nannten Heuen nach Olrillenburger Revier. 'Nach Beendigung der Jagd kehrte Se. Majestät gegen 5'i Uhr nach Tharaudr zurück und begab sich mittelst Extrazuges nach der Sommeuesiden; Pillnitz. — Se. Kgl. Hoheit Prinz Georg hat sich gestern Nach mittag zum Besuch der Erzherzogin Maria Joscpha nach Schloß Persenbeug begeben. — Das „Tcesd. Journ." von gestern 'Abend meldete: „Tie cingegangencn telegraphischen Nachrichten bestätigen gottlob ein hochcrfreulichcs Befinden der hohen Wöchnerin sowohl als des neugeborenen Erzherzogs." Hingegen meldet ein Privak- telcgramm ans Wien in der gestrigen Abendausgabe der „Voss. Ztg.", daß die zweite Tochter Sr. Kvnigl. Hoheit des Prinzen Georg von Sachsen, Erzherzogin M aria Ioicphn, Gemahlin Erzherzogs Ottos, die vor einigen Tagen von einem Erzherzog ent bunden wurde, lebensgefährlich erkrankt ist und mit den Sterbe sakramente» hat verleben werden müssen. — Se. Exc. der kaiserlich russische Botschafter in Konstaifti- nopcl, v. Relido w, ist von Petersburg, über Berlin kommend, vier eingetrofscn und hat im Hotel Victoria Wohnung genommen. Sc. Exe. wird sich nach einigen Tagen Aufenthalt m Dresden von hier nach Kiningen begeben. — Nach der soeben vom Rache vcrösjeiftlichle» Ucbcrsicht der Ergebnisse des Haushalts der cstadt Dresden ans das Jahr 1886 konnte die Rechnung mit einem Ueberichnsse von 151,702 Mk. abgeschlossen werden, welcher sich ans 280,711 Ml, Mehrem- iiahmc und 61,r>51 Mk. Mmderaiisgabe zniammeiiictzt. Tic Ve triebs-Einnahmen (Ucbcrlchüssci, welche aui 5,411,511 Mk. veran schlagt waren, bezisscrn sich aui 5,711.252 Mk. In dem Kapitel „VeuiiögenSmchuugeii und sc'bslftändige Unlemehmniigcn" fällt der Ncehrertrag der Eomimn'guiridstnc'e ins Auge, lvctche Haupt sächlich infolge des Erwerbs mehrerer Grundstücke am Eibberg, uc der Zeughaus-, Pimaischen- und LNoritzbiirgerftraßc 22,211 '.Nt. mehr als veranschlagt erbrachten «607.88t Mk. statt .585>!ii7 Ml.). Von dem beim Betriebe der Gassabriken erzietten Ueberichnsse an 725,051 Mk. wurden dem Voranichlage gemäß 556,-158 Mk. an den slüdtiichen Haushal! abgegeben, wäbrcnd Iftft.ftll Mk. beim Oieiervc- sonds zn vereinnahmen waren. Der Re inert rag des Marstatts und Leichcnwagcnmstitns beläuft sich ans 1-1,611 Mk. f-j- 60>7 Mk.). Für de» Mebreiiigang von Kapilalsziiisen c 115,18»!i NA. statt 128,kW Mk.) ist der Umstand von Bedeutung, daß von den Kapi talien des Schulbaiifonds 7-102 Mk. Zinsen vercimialmit wurden, welche im Hausbmtplane nicht vorgesehen waren. Im zweiten Ab schnitte sind die Ertragnisse der Steuer», Abgaben und Gerechtfamc zuiammcngcstellt, welche der Stadtkasse im Ganzen 1,080,110 'Mk. znsnhrtcn nnd ein Plus vv» 211,tL!8Mk. anfweiie». 'An dcmielbcii nehmen vorzugsweise Tbeil die zn Bestreftnng der Bedüriftssc des slädtischen Haushalts nnd des Volksschiilweiens von dem Grnnd- wcrthe »nd den Mietlizmlcn erhobenen 'Anlagen, welche in Ver bindung mit der erstmalig zur Ausschreibung gelangten Geniemde- Einkommensteucr 47,tft0 Mk. bc!.1>5,115Mk. mehr als vcramchlagt, nämlich überhaupt 1,081,-511 Nil. erbrachten. Ein nicht minder günstiges Resultat ist bei der Abgabe von Verzehrungsgegensiändeii erreich! worden, deren Jslciiniahme den Ettragwlt um 86.217 Nil. W1.500 Mk. statt 515.111 Mk.) überragt. Ter Mehrcrtrng. welcher ZINN größten Tlzcile ans die von fremde» Bieren, Melft und Back werk erhobenen Abgaben entfällt, ist, abgesehen von der Ansbrci tung der Stadt und dem Wachsen der Bevölkerung, veriiinihlich dadurch herbeigestihrt worden, das; die für den 1. Januar 4887 er wartete Erhöhung der Abgabem'ätze Händler und Bäcker veranlaßte, sich vorher mil größeren Vonälhen zu verieheii. Die Burger- »nd indeß nickt, daß die Türkei in Bulgarien einrückcn werde, selbst! Einwvhncrstcuer ergab 115,608 Nit. f-s- 13,075 LNt t iMd bei der ZeiitsMr L Sei-nfisk-lit, Johlnnts-Ällte 7. Lass Mnlg.
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