Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 23.06.1903
- Erscheinungsdatum
- 1903-06-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190306234
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19030623
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19030623
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1903
-
Monat
1903-06
- Tag 1903-06-23
-
Monat
1903-06
-
Jahr
1903
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 23.06.1903
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Oertliche« und Gkchpfche». -- Wie bereit» kirr» berichtet, tagt aeaenwärtig und bis -um 2t. d. M. hier die Generalversammlung bes.Zeniralvererns Deutscher Kolpo rtage-Buchhändler". Bereit« am Sonnabend abend trafen eine große Anzahl Teilnehmer hier «in sachkundiger Führung eine Besichtigung der Sehenswürdigkeiten Dresdens vorgenommen. Um 'X.12 Uhr vormittags trasen die Teilnehmer im RestauratronSlokate des Zoologischen Garteits zu sammen, um der Erössnuna der im Parterrefaale veranstalteten Ansstelluna beizuioohnen. Nord und Süd, Ost und West Deutsch lands. auch Oesterreich war vertreten. Die Begrüßungsansprache hielt der Vorsitzende deS Dresdner Lokalvcreinö, Herr Bonhardt. Er wies darauf hin, daß er bei Eröffnung der 16. Generalversamm lung in Bremen nicht geglaubt habe, die Kollegen sobald in Dresden begrüßen zu können. Dank den Bemühungen der AuSstellungs- Komrnission sei ein Beweis von dem Können und dem Scliasfenödurst der Verleger gegeben: es ergebe sich aber auch die Notwendigkeit, daß Verleger und Buchhändler Hand in Hand gehen müssen. Möchten die Besucher der Ausstellung auch das Kleinste und Un scheinbarste nicht übersehen. Mit einem Hoch auf die Ausslellungs- Kommission erklärte der Redner die Ausstellung für eröffnet. — Der Nachmittag wurde dein Besuche des Zoologischen Gartens gewidmet und Abends fanden sich die Teilnehmer mit ihren Damen zur Begrüßungsfeier im großen Saale zusammen. Die Ausstellung selbst, eintrittsfrei, kann jedermann, auch dem Nichtsachmann, aufs beste empfohlen werden; ein Rundgang durch sie zeigt viel des Unterhaltenden und Belehrenden. Nach einer am Sonntag abend Ansprache dielt und die Kapelle des 13. Jäger-Bataillons die Konzerlmusik spielte, begannen gestern vormittag 10 Uhr im Sitzungssaal«: des gleichen Etablissements die Verhandlungen der 17. Generalversammlung unter Leitung des Vorstandes des Zentral vereins Herrn Carl Schöps-Berlin. Die Präsenzliste eigab die Anwesenheit von 24 Delegierten aus 18 Lokalvereinen, welche zu sammen 398 Stamm- und 200 Einzelmitglicdcr vertraten. Vor Eintritt in die Verhandlungen brachte der Vorsitzende ein Hoch ans Kaiser und König aus. Weiter ehrte die Versammlung die im abgelausenen Verrinsjahr Heimgegangenen Mitglieder durch Erheben von den Plätzen. Dem hiernach erstattete» Geschäftsbericht war zu entnehmen, daß die von der Generalversammlung in Bienie» gefaßten Beschlüsse nach Möglichkeit duichgeii'ihrt worden sind Zur Freude ldes Vorstandes haben die meisten Lokalvereine und Einzelmitglieder regen Eifer bekundet. In, abgelausenen Getchäjks fahre traten dem Verein 82 Mitglieder der korporativen Vereine und 41 Einzelmitglieder bet, 5 Mitglieder schieden freiwillig und durch den Tod aus. So betrug die Mitglieoerzahl am 1. Avril 1903 675. Nach dem Kassenbericht für 1902/03 betrugen die Ein nahmen der Vereinskasse 13 67l. die Ausgaben 4202 Mk.. somit tritt der Verein mit einem Bestände von 9469 Mk. in das neue Geschäftsjahr ein. Die Kasse für Uisterstützunqs- und Stcibesälle weist einen Bestand von 968 Mk. aus. während 15 300 Mk. in Wertpapieren bei der Reichsbank deponiert sind. Die „Deutsche Kolportage-Zeitung" führte 3504 Mk. an den Zcntralverein ab und schließt mit 202 Mk. Kassenbestand nebst einem Snidvvvrlrag von 8!N Mk. an Außenständen. Nach Vortrag des Kassenberichts bat der bisherige Schatzmeister Herr L. Abel-Berlin um Entlassung aus dem Amte. Der Prüfungsbericht des Verwaltungsansschusscs sprach die Rechnung richtig und die Versammlung erteilte den beiden Schatzmeistern Entlastung. Hierauf erstatteten Kommissions berichte: W. Franken-Köln n. Rh. «Verkehr). A. Zastrow Berlin «Zeitung), C. Pröhl-Lcipzig (Rabatt) und Müller-Biaunschweig (Lesezirkel), die manches Interessante boten, wenn sie auch »irr ganz interner Natur waren. Der Zeitungskoinmission wurde hin sichtlich des Rechnungsabschlusses ebenfalls Entlastung erteilt. In der sich anschließenden Aussprache beanipruchte die Stellungnahme gegen die Lesezirkel und die große Schädigung des Kolportage- Buchhandels durch diese Institute einen breiten Raum. Nach sicbenstündiger Beratung wurden die Verhandlungen um 4 Uhr nachmittags abgebrochen und deren Fortsetzung auf Dienstag früh 9 Uhr anberaumt. Ihnen folgte ein gemeinschaftliches Fest mahl von 187 Gedecken, zu dessen Beginn den Teilnehmern ein Notiztaschenbuch mit Festprogramm in hochelegantem Lederband als Erinnerungsgabe des Verlagshaujcs Richard Bong in Berlin und Leipzig, sowie ein reizender Notizblock aus E. A. Christians Verlag-Hamburg überreicht wurde. Die Reihe der Toaste eröffnet«: der Vorsitzende des 'Dresdner Lokalvcrcins, Herr Buchhändler Leonhardt, indem er den von nah und fern hcrbcigeeiltcn Kollegen, die durch ihr zahlreiches Erscheinen ihrer Zugehörigkeit zum Zen- iraloerein deutscher Kolportage-Buchhändler in so erfreulicher Weise Ausdruck gegeben, den Herren Verlegern, welche durch die wirklich hervorragend schöne Ausstellung von Verlagswerken ihr Interesse an den Bestrebungen des Vereins bekundet und schließlich allen, die durch freundliches Mitarbeiten zum Gelingen des Ganzen beige- tragen, unter einem kräftigen dreifachen Hoch sein Glas widmete. Herr Müller-Braunschweig betonte, daß der Dresdner Lokalvercin eine der festesten Stützen des Gesamtvercins geworden sei. Der Zentralverein müsse vor allem dahin streben, ein anerkanntes Glied im deutschen Buchhandel zu werden, und dem Publikum die Achtung nbzuringen, die dem Stande gebühre. Er trinke auf das fernere fröhliche Gedeihen des Vereins mit dem Wunsche, daß auch die noch bevorstehenden Beratungen von Erfolg gekrönt sein möchten. Eine sinnige Huldigung bereitete Frau Buchhändler Lootz der Tafel runde, indem sie icdem Tischgast eine blühende Rose überreichte. Vielen Spaß machte eine vom Verlag der Zeitschrift „Nach Feierabend" als Präsent verteilte Patria-Vexier-Börse aus feinem Saffian. Herr Sprinaer-Hirschbcrg ließ den Vorstand und Herr Rudolph-Leipzig die Damen leben. Zur nicht geringen Erhei terung trug auch ein sehr humoristisches Tafellied bei, das den Verein von seiner ersten bis zur heutigen Generalversammlung durch die verschiedenen Städte begleitete. Mit warmen Worten sprach der Vorsitzende des Vereins, Herr C. Schöps-Berlin, den Dank des Vorstandes aus und toastete auf den humorvollen Dichter des Tafclliedes. Der vom Pächter des Konzerthauses Herrn Jcrcobsen reizend mit Blumen geschmückten und auch sonst nach jeder Richtung hin von feinem Geschmack zeugenden Tafel folgte zur Freude der Damen ein kleiner improvisierter Ball. — Der vom „A llgemeinen Mietbewohncrverein zu Dresden" erlassenen Einladung zu einem am Sonntag statt- aeiundenen Sommersest war seitens der Mitglieder und deren Gäste zahlreich entsprochen worden. Zu dem diesmaligen Gelinge» des Festes mochte auch die Wahl deS Ortes beigetragen haben, da da« unter vorzüglicher Bewirtschaftung des Herrn Dreßler stehende Etablissement zum „Bergkellcr" infolge seiner herrlichen Lage und wirres große» schattigen Gartens für derartige Veranstaltungen besonders geeignet ist. Die Leitung des Sommerfestes lag in den Händen der Herren Lackierermeister Sommer und Geschäftsführer Feurig. Bei den Klängen eines von der Kapelle des 12. Feld- Artillrrie-Regiments (Direktion: W. Baum) gebotenen Konzerts, dem ein sorgfältig ausgewähltes Programm zu gründe lag, ent wickelte sich den» auch sehr rasch ein srohbeleblcs Treiben. In de» Zwischenpausen fand die kleine Welt, die natürlich ebenfalls vollzählig vertreten war. reichlich Gelegenheit, sich zu ergötze». Außer der üblichen Pfefferkuchen-Verlosung war eine Verteilung kleiner Geschenke an die Kinder vorgesehen. Das Hauptinteresse konzentrierte sich wie immer auf die große Warenlotterie, die mit allerhand nützlichen Gegenständen ausgestattet war- Wer nicht gerade zu den Pechvögeln gehörte und eine der zahlreichen, einen launigen Trostspruch enthaltenden Nieten bekam, dem war Gelegen heit geboten, eine prächtige Wanduhr, verschiedene Kaffeeservices, eine Bronze-Standuhr, Bilder usw. einzuheimsen. Nach ein getretener Dunkelheit fand unter Musikbegleitung und bengalischer Beleuchtung ein Lamplonzua durch den Garten statt, womit die Freuden des TaaeS, für die liebe Jugend wenigstens, ihr Ende erreicht hatten. Die erwachsenen Festtellnehmer dagegen nahmen die im Saale sich bietcude Gelegenheit zu einem Tänzchen noch fleißig wahr. — Kürzlich wurde hier der viekgesuchte internationale Hoch» stapler Äeor a F ocke in Haft genommen und wegen AdelS- anmaßung zu 10 Tagen Hast verurteilt. Die Strafe geht morgen zu Ende, doch bleibt Jocke noch in Haft, um sich noch wegen ähn licher Vergehen in anderen Städten zu verantworten. Von Buda pest wie Pari» wird er steckbrieflich gesucht. Das Leben diese- an» guter Familie stammenden jungen Menschen ist sehr bewegt. Seit seiner früheste» Jugend ist er der Adoptivsohn eines hohen Steuer Bankbeamten. Seine „Tarriöre" hat er in Wien begonnen, m Sommer de- Jahres 1897 wohnte er im elegantesten Wiener jtertel aus dem Opernring Nr. 8. Er mißbrauchte oft die Stellung seines Adoptivvater- und machte trotz seiner 17 Jahre glauben, daß er großjährig sei. Am wirkunasvoUslrn war seine Zehariptlliig. daß er im Avril 1898 sei» von seinem Adoptivvater verwaltete» Vermöge» in der Höhe von 280 000 Kronen zu behebe» labe. Damals dnvierte er auch einen Budavester Advokaten, der ihn als .Baron Fockc" in Aix-leS-Bai»s kennen gelernt und den« er von einer JahreSrente vo» 80 OM Krone» phantasiert hatte, um 1000 Franc«. I» der rasfiniertestr» Weise betrog er einen Wiener Gastwirt um 920 Kronen. Der Wirt begleitete damals vorsichtS- weise Focke auf den Westbahnhos. um sich zu überzeuge», ob der Mann nach Ischl zu seinem Adoptivvater behuiS Ordnung der Angelegenheit reise. Er besorgte Fockc auch die Karte und jah ihn in eine» 1. Klasse-Wage» einsteigen. Doch als der Wirt aus die Straße trat, lauste Focke. der den Waggon gleich verlassen hatte, in einem Grimnriradler an ihm vorüber. Als „Graf -Salden,", ?err von Wagner " trieb er dann i» Wiener Hotels (ein Unwesen, nem Kaufmann in der Lirchtciisteinstraße entlockte er durch falsche, ans den Namen seiner Mutter lautende Wechsel Schmuck um 1200 Kronen. Zu einem Notar kam er mit drei gedungene» Personell, die seine Ärvßiährigkeit bestätigte». Der Notar legali sierte ihm daher drei Wechsel aus 6100 Kronen, die Focke vorgelegl und mit denen er darr» Schwindeleien verübte. Auch irr Äcrüu hat Focke schon im Jahre 1897 ähnliche Gnuiiereien verübt. Sei» Adoptivvater hat stets den Schade» gut geinncdt. um de» Tauge nichts vor dem Strafrichter zu retten. Eine Zeit laug hörte mau nichts von ihm. bis er zur Pariser Weltausstellung 1900 »ach Paris kam. Er lebte dort in Saus und Braus als Baron Focke uuaugeivchten von genial veiaulagten Vetrügereieir. Eins seiner letzten Stückchen war die Herauslockung zweier Bilder von Hiein und Hcniier zum Nachteil einer Dame Er veräußerte die auf 80 000 Francs bewerteten Gemälde sofort um 45000 Francs. Im .Herbst vorige» JahrcS wurde Focke aus Paris mit Hiiiterlnssuug einer Schuldenlast, die ans 2 Millionen Francs angegeben wurde, flüchtig. Damals erließen die sranzösiichen Behörden gegen ihn den Steckbrief. Der Gauner wandte sich nach Amerika, und über ieine dortigen -streiche berichtete die „'Nemy«'r(er Staatsztg." vom з. d. M. unter dem Titel: „Junger österreichischer Baron soll zu stark beweibt sei»" folgendes: „Der angeblich österreichische Baron Georg August v. Forke, der vor einige» Tage» Frl Adelaide E. Co-, vo» 612 Laxingtoir Avenue, eine reiche Erbin, zum Trau altar tührte und sich mit derselbe» ans der Hochzeitsieise »ach Europa befindet, wird vo» der unter dem Bühiieunnmen Beryl Vaughe bekannten Schauspielerin Mauv Lust der Bigamie beschul digt. Tie Tarne behauptet, daß der erst 23 Jahre alle Edelmann sie vor vier Wochen in Sau Francisco gebeiratet habe, jedoch schon einige Tage »ach der Hochreit durchgebranirt sei. »m sich mit Frl. Cor zu vermählen." Die „Hochzeitsreise" des hochstaplerischeu Bigamisten bat »»» in Dresden ein jähes Ende gesunden, und seine internationale Berufstäligkeit dürste eine rnehriährge Unter brechung erfahren. — Das V. Sächsisch-Thüringische Gau kegelfest nahm am Sonnabend in Gera mit einem flotten Kommers seinen Anfang. Aus allen Teilen Sachsens waren die Kcgelbrüder cin- gclroffen, jo u. a. Mitglieder der Verbände Dresden l50j, Chemnitz, Leipzig. Aber auch Solingen, die künftige Fcstsiadt des 11. Deutschen Bundeskegclns, hatte seine Vertreter entsandt Das Fest wird im „Waldschlößchen" abgehaltcn, und es sind dazu 7 Kegelbahnen neu gebaut worden. Im Gabentempel ge wahrte inan 200 prachtvolle Ehren-, 100 Industrie- und 60 Silber- Preise, alles herrliche Gewinne. Ter Sonntag hatte der Fcststadt Gera wieder neue Scharen vo» Kegelbrüdern zugefiihrt, und im Fcstlokal herrschte bei Frübschopperrkonzert ei» reges Leben und Treiben. Der Bundesvorsitzendc Thomas-Dresden bielt eine Ansprache, indem er gleichzeitig das V. Sächsisch-Thüringische Gaukegeln für eröffnet erklärte und drei Kugeln zur Ehre des regierenden Fürstenhauses, des Deutschen Keglcrbuiides und l Fettstadt Gera schob. Um I Uhr fand im Saale des „Wa schlößchens" Mittagstafel statt, an welcher die Kegler zahlreich teilirahmcn. Der Fesworsrtzende F. Kupfer begrüßte die Er- schiene»«:,, und leerte fern Glas auf das Wohl der Gäste, während Herr Schulz sEhernnitzs der Feststadt und dein Verband Gera für ihre herzliche Ausnahme dankte. Am Sonntag abend fand der Harrptkommers im Saale des „Wintergartens" unter dem Ehrenvorsitzende des Herrn Oberbürgermeisters Tr. Huhn statt. Von sächsischen Keglern erzielten am Sonntage aus der Ehrcnbahn Fröhlich-Zwrckau 57 Punkte; auf der Silberbahn Walther-Dres den 23^unkte und Gnauck-Dresden 27 Punkte; auf der Industrie bahn Schneider-Dresden 22 Punkte. — In Aussig ist, wie bereits gemeldet, am Sonnabcird die allgenrcine deutsche Ausste ll n n g feierlich eröffnet wor den. Erzherzog Ferdinand Karl, der dem Akte persönlich beiwohnte, unternahm »ach der Eröffnung einen mehrstündige» Rniidgaiig. der ein äußerst befriedigendes Bild der geleistete» Arbeit bot. Der Erzherzog fand vielfach Gelegenheit, die Mannigfaltigkeit und Gediegenheit der ausgestellten Objekte zu rühmen. Die Ans stclluiig. die von dem Auisigcr Gewerbeverei» vcranstnltet worden ist, ist ein kraftvolles Zeugnis deutscher Kullumibeit auf bvh Mischern Boden und hat durch die zahlreiche Beteiligung reicbs deutscher Firmen eine Unterstützung mähren, die vo» österreichischer Seite als äußerst wertvoll anerkannt wird. Vor allem ist auch Sachsen reich vertreten. Es seien hier u. n. folgende Aussteller genannt: Ebelin g n. Eroener-Dresdc» (Kronleuchter. Ampeln und Tischlampen). Aug. Förster-Löba» (Pianos i» hochmoderner Ausstattung). Max Koh I-Chemnitz (neue Apparate für physikalischeLebrziinmer), Wilhelm Schwarz-Meißen (Gold arbeiten). Rudolf Essig u. C o. - Leipzig-Gohlis (Sang- und Druckluft - Harmoniums), FreUboth - Dresden (2 Billards). Schröder » Kartzke-Dresden (Elfenbein- und JmrtattonS- billardbälle und Queues). H a r tw ig u. V rige l (Schokolade), Aug. Levnhardi - Dresden (Schreib- und Kopiertintc»). Berg mann u. E o.-Radeberrl (Parfümerien und Toilettenseife»). Schädlich- Dresden (Gasavparake in hochmoderner Ausstattung), Ernst Pabst - Aue «Blechspulsabrik), Kelle n. H i ld e b ra nd t, Niedersedlitz (Stalleinrichturrg). Emil S ch ä in e - Dresden (Bau- belchläge), Volkmar Hä >rig rr. E o. - Dresden «Bakuum-Verdampf- avparat). I» der Maschineiilialle haben u. a ausgestellt: Ludwig Behr, Ingenieur und Ziegelfabrikant, Dresden-Plane». Adolf Bleichert u. Co.. Drablseilbahnen und Berlndevorrichtuirgen Leipzig-Gohlis, Maschinenfabrik Diamant, Alwin Kirsten ebenda. Maschinenfabrik Elbthaj. Dresden Cotta. F. A. Große. Eisengießerei. Bischofswerda, Gebrüder Israel, Müllereimaschirren, Dresden. Mayer u.E o.. Gerslenrciiiigungs- urrd landwirtschaftliche Maschine». Dresden-Neustadt. Louis Neubauer, Maschinentreibketten und Kettenräder, Chemnitz Aktiengesellschaft Sächsische Elektrizitätswerke vormals Pcich- mann u. Co., DreSdeir-Heidcirau, Maschinenfabrik Nockstroh и. Schneider Nach?.. Dresden-Heidenau. Hönisch ». E o. Dresden, haben einen Svnderpavlllon auf dem Borplatze ausgestellt. Die gärtnerischen Anlagen auf dem Ansstellungsplatze stammen von Paul Hauber. Tolkewitz. — Trotz der für den Ausflugs verkehr am Sonntag wenig günstigen kühlen Witterung war der Andrang auf den Bahnhöfen doch immerhin so bedeutend, daß außer Verstärkungen der fahrplanmäßigen Züge »och eine Anzahl Sonderzngc abgclasscn werden mußte. Solche Züge kamen auf der Linie Dresden Pirna 15. auf der Linie Dresden-Cossebaude 2 und auf der Linie Dresden—Tharandt—Freiberg 14 in Verkehr. — Die Dresdner Ostaruppe des „Deutsch-nationalen Handlungsgehilfen-Verbandes" veranstaltet Dienstag, den 29. Juni, abends Punkt (Z10 Uhr, in den oberen Räumen des Hotels ,,Sachseiihof", am Barbarossaplatz, Dresden-Striesen, einen Lichtbrlder-Bortraa über: „Die deutschen Kolonien in Süd- westafrika". Vortragender ist Herr Kandier. — Im Restaurant Eichenhof, dem berrlichen Aussichtspunkt in Trachenberge-Dresden, findet morgen Mittwoch Milrtärkonzert zum Besten des unter dem Protektorate Ihrer Majestät der Königin- Witwe stehenden Hellerhoses statt. — Am Mittwoch nachmittag ^L5 Uhr findet im Waldpark Weißer Hirsch Konzert von der Kapelle des Schützen-Regi- ments (Direktion Helbig) statt. — Die Dachdecker- (Schiefer- und Ziegeldecker-> Innung zu Dresden hielt im Restaurant „RetchSballen", Palmstrabe >3, rme außerordentliche JnnungSversarmiiIuna ab. Der ftellorriretende Ober- meifter Herr Franz Horn begrüßte ,»nächst die Mitglieder und stellte die ordnimgSgcmäbe Einberufung fest. Hieraus gab der Vorsitzende bekannt, daß der jetzige Obermeister Herr L. Triebe sich leider aus Gesrrndherts- rllckiichten veranlaßt gcicbe» habe, sein Amt al« Obermeister nicderzulcge». Ehrenvolle Worte de« Lanke« und der Anerkenn»»,, wurden dem scheidenden Obermeister für seine Verdienste um die Jnnrma anigciprocben. Herr Triebe dankte in bewegten Worten und wllnichte der Innung fernere« Blühen und Gedeihen. Als Obcrmelller wurde der vrsderlge Stellvertreter Herr Franz Horn uns an dessen Stelle Herr Habnervalv gewählt. Hieraus gelangte eure Zuschrift des GeiellenauSlchufleS zur Verlesung, welche bereits vour JnnungSvoritande in angemessener Weis« beantworiet rvordcn war. Das AnNvorlichreiben des Vorstandes wurde einstimmig guigeheiben. Ein weiteres Schreibe» des GelellenausschuileS soll wegen seine« ungebührlichen Inhaltes nicht beantwortet werden. Hieraus wurden noch einige für die Innung wichtige Beschlüsse über interne Angelcgcnheüen gesoßt. — Polizeibericht. 22. Juni. Mitte vorigen Monats ist von der Fahrstraße an der hiesigen Markthalle am Antonsplatze weg ein vierrädriger, lang und starkgebarrter .Handwagen, ohne icden Aussatz und ohne Anstrich, als Boden nicht Bretter, svuderir runde Bohle», mit dem 'Namensschild«: „Moritz Meißner", gestohlen worbe». Sachdienliche Mitteilungen erbittet man z» 0 Unbek. ^ 2N8 an die Kttnrinalableiinng (Hauptpoirzei, Zimnrer 29). — Ein Einbruch ist irr der Nacht zum Sonntag i» der im Parterre des Hauses Chemnitzer Straße 57 liegenden Wohnung des Herrn Restaurateurs May, Besitzer des „Nvsseirer Hos", ausgcfnhrt worden. .Herr May Halle in der Nacht eine Reije angclreten. Kurz nach 3 Uhr am Sonntag früh betrat ein Laternen- wärtcr den Hof und jah an dem Fenster des von Ma» bewohn- ten Zimmers eine Leiter stehen, wie sie die Fensterputzer be nützen, und in dem Zimmer einen jüngeren Mann mit schwarzem, steifem Hute. Ter Laternenwärtcr lies zum nächsten Gendarmerie- Posten; als er aber mit diesem zurückkehrte, war der Spitzbube unter Zurücklassung der Leiter verschwunden. 'Nachträglich stellte sich heraus, daß er vom Nachbarliche vier Hemdeiy welche dvr« zum Trocknen aufgehängt waren, gestohlen hat. Beim Ernsicigen in das Zimmer, neben welchem die Frau May und ihr Kind schliefen, hat der Einbrecher erst die aus dem Fensterbrett stehen den Blumentöpfe wegräumen müssen und dann, um durch das Fenster in das Zimmer zu gelangen, auch noch eine davorstehcrlde große Palme zerschnitte». '— In der Nacht zum Sonnabend wurde» in der von der Wilsdruffer Straße nach der Großen Brüdergasse führenden Köni g Albert-Paisage einige daselbst ausgestellte Mutojkope ge waltsam beschädigt. Ob roher Zerstörungstricb vorliegt oder Diebstahl, ist zweifelhaft. — In der Augsburger Straße stieg am Sonntag ein fünf jähriger Knabe ans der im dritten Obergeschosse gelegenen etter- liehen Wohnung durch ein Fenster in die davor gelegene Dach rinne, verlor das Gleichgewicht und stürzte ab. Glücklicher, weise fiel er auf Gartenland, so daß er anscheinend mit verhält- nismäßig nicht zu schweren Beschädigungen davongekoiirmen isr. — Historische Momenle im Bilde sestznhallcn und den werteste» greife» zugängia z» machen, rsl dos Betrieben der A n) rchtSk orl c n - H crstc ll e r von jeher gciveicir. De» Rekord in der ichnellslen Herstellung von .garte» schlägt die Firma .gnockitebl L-Mther in Hamburg. Dort bar a»r20. d. M. mittags 12 Ubr die Enthüllung deS Denkmals für .gaiier Wilhelm I. statt- gesunden. Bereits abend» war eine Serie in tadellosem Lichtdruck l>e> gestellter Ansichtskarten mit verichiedene» Ansichten der Lntbnllungvfeier in« Handel, die von der Firma noch anr Tage der Enthüllung gedruckt worden sind. — Im Verlag von E. Boronow. Brcsla» II. rsl toebcn ein kehr sorgiällig anSgearbeileter M o n « in e n l a l - P l an von Görlitz erschienen, der sich dem bereits früher herauSge«,ebenen Plan von Breslau in jcdcr Hinsichr würdig anick,ließt. Beide Plane, nach a«m- lichcn Quellen bcarbcirct »»d tebr torgjättig ansgeiübrt. bebe» sich von de» sonst übliche» nüchternen Siiasienplänen rnsoier» vorleilbast ab. als die hervorragendste» Gebäude därarrs eingezeichnet find, was die Orientierung wesemlich erleichtert. — Morgen, am Johannisfeste, findet ans dem Friedhofe zu Lende» abends 7 Uhr eine Gcdäch'nisfeier statt. Die Rede hält Herr Pastor Neinwcrrth. Die Texte zu den gemein samen Gesängen werden auf dem Frieobofe verteilt. - Der Militärvercrn zu P osje «rdors und Umgegend hat den Beschluß gefaßt, dem Freiheitskämpfer v. Schill, dessen Geburts stätte das Rittergut Wilmsdorf ist, einen Denkst ein zu errichten. Die Gemeinde Wilmsdorf hat z» diesem Tcnkslein Fundament und Ausschmückung übernommen .Herr Rittergutsbesitzer Pictzsch wird Grund und Boden geben. Das Relicsbild von Schill soll Herr Bildhauer Mcycr-Leipzig arrsführen. Tic Grundsteinlegung soll am Geburtstage König Alberts statisinden und hierbei eine König Albert-Eiche gepflanzt werden. Die Einweihung des Denkmals ist am 25. Stiftungsfeste des Militärvcreins Possendorf geplant. — Eine 6 Meter lange 11 oa «onstriator Ivar am Donnerstag in Lausa aus dem Wagen- eines Schaubuden- bcsitzcrs entkommen und hatte cs sich in der Hundehütte einer Villa bequem gemacht zum nicht geringen Schrecken des be rechtigten Bewohners dieser Hütte, den sie vertrieben und dem sie mit aufgesperrtcm Rachen den Wiedereintritt verwehrte. Nur mit größter Anstrengung gelang cs mehreren handfesten Männern lind dem Schanbudcnbcsitzcr, die Entflohene einznfangcn, wobei einer der Männer, dem sich die Schlange zweimal um den Leib legte, i» Gefahr kam, erdrückt zu werden. — In althergebrachter Welse wurde am Sonntag in Frei- berg das P r ü s e r f e st begangen. Der Stifter. A. B. Prüfer, nach dessen 'Namen dieses Fest benannt ist. eines Freiberger Berg mannes Sohn, hat i» einem vo» ihm airsgcsetztrn Vermächtnis die Bestimmung getroffen, daß vo» dessen Zinieir alljährlich an die Kinder von 10 bis 14 Jahren der Freiberger Belegschaft. Knabe» und Mädchen, Kleidungsstücke und andere nützliche Gegenstände erhalten »nd einen Tag lang bewirtet werde». Ungefähr 800 Kin der aus Freiberg und Umgegend hatten sich den» auch anr Sonn tag früh uns Himmelfahrt-Flnidgnibe eingesunde». »m »ach einem Frühstück sich zum Fcstznn zrr stelle». Unter Begleitung der Musikchöre setzte sich der Zügelt Ubr in Bewegung und nahm seinen Weg durch die von Schaulustigen dicht besetzten Haupt straße» Freibergs nach der» „Tivoli" und ..Bürgelgarten". Hier erhielten die Kinder Mittagessen und nachmittags Kaffee »nd Kirchen :c. Die übrige Zeit des Tages vertrieb sich die fröhliche Kinderichar unter Aussicht einiger Oberbeanrtc» mit Spiel und Gesang und mit allerhand Geschenke», aus Verlosungen herrührend, bepackt, trat sie gegen Abend den Heimweg an. — Dem seit länger als 30 Jahren bei der Firma Thiele L Steinert in Freibcrg beschäftigten Lagerhalter Ernst Richard Morgenstern, Tressenarbeiter Friedrich August Kreß und Grobdrahtzichcr Carl August Mattbeck ist das tragbare Ehren zeichen für Treue in der Arbeit verlieben worden. — Leipzig, 21. Juni. Der Maschinenfabrikant Johann Heinrich Nairtzich in LeipzigGkenschönefeld ist geller» durch Ab rutschen einer Leiter, beim rschlicße» eines Dachfensters in seinem Grundstück Täubcheilwcg 58. vier Stock hoch in das Treppenhaus nbgestürzt und ans der Stelle verstorben. — Infolge langwieriger Krankheit hat sich vergangene Nacht i» ihrer Wohnung eine Frau Emilie Treppens durch Erhängen entleibt; eine 41 Jahre alte Kuttchcrsehcftau Hedwig Raienbergcr aeb. Köhler auS Gera hat sich infolge großer Nervosität i» der Pleiße am Schlenßiger Weg gestern ertränkt. — Ein Kümmelbläitchcnipicler, der von verschie denen Behörden steckbrieflich verfolgt wird, und vor einigen Tagen einem jungen Mann seine ganze Barschaft abgeiiomnieii hat. wurde in einem 47 Jahre alten Eiiendreher ans Marbach verhaftet. — Anläßlich seines 25jährigen Geschäftsiubiläums stiftete Metallwarensabrikant Thrrmmlcr in Döbeln für seine 600 Ar beiter 30000 Mk. als Gnirrdstock für einen Nnterstützungswiids und führte Ostündige Arbeitszeit ein. Für das Kontorpcrsonal errichtete Herr Thümmler eine Jnvaliditäts- und Pensronskasse. — Roßwein, 22. Juni. In einer hiesigen Fabrik fiel eine Türe nur und traf den 79 Jahre alten Tuchmacher Julius Bog. Hierbei erlitt dieser Verletzungen, an denen er gestern abend ver storben ist. — Unter reger Beteiligung hielt am Sonntag in Alten - bnrg der West sächsische Sängerbund „Canon", dem u. a. die Äercinc Waldenburg, Crimmitschau, Glaucha», Meerane, Werdau, Altenburg, Meuselwitz, Gößnitz angehörcn, seinen dies jährigen s36.j Sän gering ab. Vorzüglichen Beifall fanden die nachmittags beginnenden östcntlichcn Gesangsausfühningen, denen ona- Vertreter der Behörden beiwohnten. — Ein großes Sängerfcst des Vogtländischen Sänger bundes soll im Jahre 1905 in Plauen abgehalten werden. — Landgericht. Der 1876 in Bricg geborene Kaufmann Otto Adolf Max Lcschin hat sich wegen versuchter Erpressung zu verantworten, wird zwar von dieser Anflage frcigesprochen aber wegen versuchten Betrugs zu 75 Mk. Geldstrafe oder 15 Tagen Gefängnis verurteilt. Am 24. Januar lief dem Angeklagten ein fremder Hund zu, welchen L. nicht sortjagte, sondern in die Wohn stube mitnahm, wo das Tier einen Tisch umsticß, wobei eme imraufftehendc Gipsfigur von nicht bedeutendem Werte zertrümmert wurde. Nun wandte sich Lcschin an den inzwischen ermittelten siker des Hundes, forderte von diesem 20 Mk. für die -er brochene Figur »nd 5 Mk. für Zcitversäumnis und drohte bei Nichtbezahlung mit Mage. Schließlich »rußte die Polizei den Hund dem Eigentümer wieder zuführen. — Der Bauarbeiter Gustav Karl Scholze aus Bcrnstadt und der Hausbursche Paul Alfred Leine«. Dresdner Nachrichten. Mr. 1V2. Seite S. Dienstag, SS. Juni 1UN»
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)