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Ar. II« — Z»m Ö st erseste treten unsere Bäckereien und Konditorei« »ul vesondere» Spyinlitäten hrwor und ostrriren d^seiden auß« dm beliebte» Ostereiem ganz aparte Delikatessen. z B. H«r Konditor Beyer (Wstsdrusterstrabr) mit sriue» so beliebten Fnmksnrl« Osterbrodlhen, Ostersladeu. Kinneßkuchen. »nührten Rapskuchen, Goselhovis, Apsrliiiien- und Nußtorten u. s. w. (Siede Inserat.) — Gestern Vormittag in der 11. Stunde ist unterhalb der Marienbrncke auf Allstädter Seite eindjähngerKnade beim Spielen iiiit einem Hunde ausgeglitten und in die Elbe gestürzt. Ein zufällig anwesender Kohleitzchtffer entrisj ihn mit Mühe denFluthen. wdaß er seinen in Friedrichstadt wohnenden Ellern unversehrt zu- geinhrt werden konnte. — Ecke der Prager und Wiener Straße wird — wahrscheinlich schon während der Feiertage — ein Cat «-mit Gartenrestaurant eröffnet. Die Lage kann kaum günstiger gedacht werden. — Bei dem morgen Abend von den M i l > t ä rg el ana Ver ein e n im Gewerbebausiaale abzuhaltenden Konzert kommt auch das Festlich „König Albert", Gedicht und Musik vom Musikdirektor Uhle. zum Bortrag. Herr Hv'ovc»,länger Mefsert hat die AuS- 'nhrung des Gesanges gütigst übernommen. — Bor luntzig Jahren. NnS de» Erinnerungen eine- alten Dresdners. In de» kurchlichen Verhältnissen war früher Viele» anders als seht; namenilich war in der Zeit von I8l5 biS 1850 last nichts geändert worden. Friihgottesdienst war nur in der Kreuz- k che, er begann >>n Soniiner wie im Winter um 5 Uhr. Trotz der zeitigen Stunde war es doch in vielen Büraersamilie» Sitte, in der Advents- und in der Fastenzeit bei diesem Friihgottesdienst zur Kommunion zu geben. Erst später, als die großstädtischen Vcrhält- ol,se andere Lebensgewohnhkiten mit sich brachten, verlegte man den A-tzang des FrnhgoileSdtenstes im Winterhalbjahr aus» Uhr. Ganz be ondecs waren die Friihgottesdiensie am l. Oller- und am 1. Bnngslseiertage zahlreich besucht Sie begannen mit Fanfaren des Nlnsttkorps (welches vorher um 4 Uhr vog, Thurmc herab einm Choral geblasen hatte), woran sich eine Motette deS Krenzchors schloß. Abendgoktcsdienst wurde vor 50 Jahren in keiner Kirche gehalten, Mit Ansnahme des Svlves'.crgottesdienstes in der Kreuz- nnd »i der Frauenkirche. Die NachniiklagSgoitesdienste begannen in den menteii Kirchen zu ganz unpassender Zeit, nämlich 1 Uhr; es war daher den Frauen des Bürgerslandes und den.Dienstboten der Kirchgang sehr erschwert. Man nannte daher im BolkSmunde oen Nachmittags ' »3 Uhr in der Kreuzkirchc stattstndendcn Gottes dienst die „Dienstbolenpredigt". Geheizte Kirchen gab es damal ig Dre denLnoch nicht, und es war dem in Dresden lebenden Neise- ' hrittsleller Kohl Vorbehalten, mit Bezugnahme aus die Kirchen- ueiznng in Rußland auch dieselbe tnr Dresden anznbahnen. Die Beleuchtung der Kirchen war lehr spärlich: es war üblich, daß die Besucher des Fnihgollesdienltes sich WachSlicdte oder Handlaternen Mitnahmen. Wenn in der Frauenkirche damals zur Abendzeit eine große Musikai,Nahrung slattiand, so waren viele Hundert Stearin- lichte nothwendig, um da- Innere der Kirche, die Korridore und Treppen zu beleuchten. Das Oratorium, welches am Charirestagc nach alter Satte in der Krenzkirchc zur Ausführung gebracht wird, war früher ein Theil deS vormittägigen HaupkgottesdiensleS, der l. Tbcst vor, der Schluß nach der Pcrdlgt. Da kam es freilich vor. oaß eine Anzahl Zuhörer nach dem 1. Theil die Kirche ver ließen und in den naheliegenden Wein- und Kuchenslnhen ver weilten, biS etwa nach ihrer Meinung der 2. Musiktheil beginnen würde. Um dieser Iukonvenienz abznhelicn, wurde die jetzige Ein richtung getroffen, nach welcher die Orakorieiiaufsrihrung unabhän gig vom Gottesdienste ist. Bor fünfzig Jahren entstand darüber eine öiientlichc Polemik: ob es zulctzng sei, daß vei der Musik- aunührnng in der Kreuzkirche k. Overniangernmen sich lietheiligte» ? crs wurde in der That auch einige Jahre von der entscheidenden behördlichen Instanz verneint. Ganz besonderer Gunst halten sich die „Besvern" zu cnreuem welche je am l, Feiertage der drei Hoden Feite in der Kreuzkirchc Nachmittags 4 Uhr slalttanden unter Be- rbeitigung deS gestimmten Kreuzchores und des SladtmiisittorpS. Zur Weümachtsvesver nahm icder Kirchgänger ein Licht mit, und der 'rone Raum der Kreurkirche bis Innani zur zweiten Empore glich in'» Wasser und «rtrant. chrecklichen Tod «and am Fl »^belegen«, Und derD lentner zu liegen kom'und in va^dbei« stürzt« ein IktShriger der Steinbrecher Karl August Flösse!. Ü unter «ine Steinmasse von ea. 44 ab« so entsetzlich« Quetschung«, am Atmmerl - TinenIch dem aus Zeichen« gehörigen Sieinblui eich« durch unglü entn« zu liegen kam und dabet Io entsetz ^ , ^nterleib, sowie an den Fähen ,c. erlitt, daß d«Tod sofort eintrat. Der Venmglückte ist vrrheirathel und Vater von drei erwachsenen Kindern. — Einem Gesuche de» BerwaltuugSkomiteeS der Stiftung sür die Stadt Leipzig beim dortigen Rache um Nclervimng eines rUaunies im Mnseum sür «ine von ihm zu gründende Galerie von Leipzig- Wobllhätern ist entwrvchrn worden. — Von beiite. Sonnabend biS Ostermontag findet in Leipzig im Krhslallpalast der Delegirteiitag deS deutschen Werkmeister-Ver bandes statt. Erst vor zwei Jahren begründet, umiaßt der Ver band. welcher seinen Sitz in Düsseldorf bat. bereits über 6000Mit glieder und ist in stetem Wachsen begriffen. — Der Wagen»achlrber Krödel wurde in Chemnitz von einer Anzahl leerer Persvnenivaarn üderiabren. Er blieb sofort todt. Der Verunglückte hinterläßt eine Witlwe mit 7 Kindern. — Postdirektor Dingier in Rochl > tz tritt am 1. Mai in den Ruhestand. Zn seinem Nachfolger wurde Poslkassirer Noack in Plaue» ernannt. — Eine hoffentlich Äußerst eingehende Bekanntschaft mit dem Stock «erden einige ««gezogene Burschen zu machen haben, die ans der Strecke zwischen Freib erg und Brrthel-dors einen Güterzug mit Stemm bewarfen und dabei sogar eine der Wagen- laternen zertrümmerten. Dir Bürschchen sind verritS ermittelt. — Amtsgericht. Der Kaufmann Arno Kretzschmer über gab seinem wiederholt vorbestraften, auch mehrmals mit Zuchthaus belegten College» Heinrich Edmund Max Kämmerer, >850 geboren, einen Sommerüberzieher leihweise zur Benutzung. Am 11. April ver setzte der ungetreue Freund, um sich Geld zu verschaffen, da- Kleidun stuck und machte sich sonach der Unterschlagung schuldig. Der An geklagte wird angesichts der vielfachen Vomraien und daß n nicht in der Lage gewesen, das Psandobjrkt jemals wieder «„lösen zu können, zu emer zweimonatlichen Gefängnisstrafe verurtheilt. — Ten größten Tbeil de» LedenS hat die 1655 zu Meißen geborene Handarbeiterin Minna Thekla Hickardt im Gesängnitz zugedrocht, jedenfalls dürsten 04 Vorstrafen ein sicherer Beweis für diese Be hauptung sein. Allerdings vermag die Angeklagte, nachdem ihr die Borslralen verlesen wurden, aus die Anfrage des Herrn Amtsrichter- Baumback nicht mehr mit Bestimmtheit dieselben zu konslatiren, ihr Gedächtnis hatte sie bei der großen Anzahl »«lassen. Am 27. März befand uch die Hickardt. trotzdem sie aus Dresden verwiesen war. in der Residenz, angeblich zu ibrer Verehelichung die Hei- matbS- und LegltimationSpapiere zu reqniriren. Der Gendarm, der sie genau kannte und deshalb Ksthielt. wurde von der Vertreterin deS zarten Geschlechts mit gröbsten Worte» bezeichnet und überdies noch mit obligaten Fußtritte» regalirt. Die Hickardt wird zu einer Gc'ängnißstrcve von >2 Monaten verurtheilt. Bei der Berkündi gung des Urtheits schreit und bittet die Angeklagte. die Simse z, lindem, und wird unter dem Hinweis, ihre Beschwerde in der Gerichtsschreibrrei anzndringrn, vorläufig in Haft nntergebracht. — Bereits vor einiger Zeit klagte der Tischlergciellr Karl Gustav Hu- manick in Blaicwitz gegen den Tischlermeister Johann Christoph Knauer hicrsewst, beim GewerbeichicdSgericht aus einen rückständigen Arbeitslohn in der Höhe von 18 Mk. DaS Gewerbeschiedsgericht wies i. Z. den Kläger nach den Ergebnissen der Beweisaufnahme vollständig ab, zumal der damalige Beklagte, Knaner, konstcstirte. daß er gegen leinen kicheren Gckllen wegen thätlicher Beleidigung beim Amtsgericht Strafantrag stellen würde. Humanick, der bei Knauer gegen Akkordlohn gearbeitet, wurde wegen Unverträglichkeiten rc. anS der Knauer'jchcn Werkstatt entlassen. Humanick verlangte in ziemlich nnpariamenlarücher Weite den geforderten Akkordlohn in der angegebenen Höhe. Der Meister, welcher ausdrücklich Stunden- lohn abgemacht haben will, verweigerte diese Forderung, woraus Humanick seinen Arbeitsgeber bei der Kehle packte und würgte, uni zu seinem Rechte zu gelangen. Kriaucr riet einige seiner Ge hilfen herbei, welche ihn anS der fatalen Situativ» befreiten. In Hinsicht der vorausgegangenen gegenseitigen Gereiztheit wird auf die immerhin milde Geldstrafe von 30 Mk. ev. 10 Tage Geiängniß erkannt. eine'.' ldnlltzchen Christbcichening, Die Konfirmation der Katechu- meuen ia»ü damals in den vier Parochialkicchen nur am Palm- wmikage Nachmittags statt: in jeder Kirche wurde dabei von einer Avtbeitnng Kommuiialgarde Kirchenparade. bcz. der Ordnungs dienst gehalten. Nur in der evangelischen Hoikirche ivarlleS damals sthon Sitte, daß die beiden Ho'predtgcr am Dienstag, bez. nin Mittwoch der Charwoche die von ihnen vorbereitete» Konfir manden eiwcgneten. Ais nun die Zahl der Konfirmanden von „sFkF Jahr zu Jahr wuchs, wurde auch eine KonsirmatioiiSicier in der » * c F- uienkirchc eingestihrt. bis man endlich »n Lause der Jahre zu ,°m ».«».>,. »»« o«»r «-asr-», Nr. u> der ,oz> aon Entrichtung kam. daß icder ^eeliorgcr tnr die ilnn zu- Mim»,« > ui-r: ?:>» «mit,»., a,k»ieak». ri,rrmomr,r»,r«>>t, «ieaunmr ge 'origen Kinder d,e Konfirmanoiisfetor ball. Daher beginnt man ^ ««rmc. „.»rigNe: , «ra, issrmr. - Hct,» ichon am Sonntage Indien mit der Konfirmation. UedrigcnS ist es - - » . ^ SomAtzenck »sn »4. LpBI Mk ^qmnten ««ikttzings nieder. Abend- brannte es lichterloh im Pfarrhaus. Die Soldaten retteten zwei Greil«, der«, Kleider be reits zu brennen begonnen hatten, durch'» Fenster. Spät« wurde Wied« aus d« Brauerei Feuer gemeldet, doch auch diese- konnte von den braven Soldaten unterdrückt werden, ES werden „inne: »eur Leichen ansgelunden. Vor den Lcichenkammern^spielen sich wahr« ScheeckenSlzenen ob. Man kann sii Dir Nor»»n>«side «>»»»-Dom»,« „Salier" II, a» 22. d. ta New-tlar, «nd am ,Iki»en Taae in vntttmorr woiilbklialten t.naetraffrn. IBcrtiy, »an ld»ril, Schnlaniftrate Ik.i Eldvölie in Dresden: 50 Centimeter über Null. na b und »ach auch »r den Parochialkirchen Sitte geworden, daß Ost diejenigen Kmoer, deren Eltern eS besonders wünichenSirorth ü-n, eine Konnrmationsieier in den ersten Tagen der Charwoche 'teiknndct. Die geistliche A'sisten.z auf dem Friedhöfe war vor 50 „nvrmiktelien -i0'ren Umstä»d-n und dm Geistliche in der Regel vom Trauerliause aus den Kondukt j Ucker die Gründe - cst ne. Das war freilich nir viele Geistliche mit großem Zeit-! mutbnnqen. rmmarde vetlainden, zumal nach damaliger Sitte dir Kondukte, de- j Auf Bcß '"''ers die groxcren, enien de>onderen Parodeleichcnwcg zu gehen "en. Z. B. wenn ein st'icher.Kondukt in der Annengcnieinde r c ging der Zug die Auncnstraße herunter, durch die Mancn- ,wer den Divvoldiswaldaer Platz und die gr. Planciiiche og'cc nach dem Friedhöfe. Da kam endlich eine Verordnung der 'imvennstvektion: bei Lcichcngängen den möglichst geraden Weg niw'chlaaen. Vor siinfzig Jahren waren an den "evangelischen ü-stiea Tresdens viel wemaerGeistliche angestellt a!S jetzt: ander 'innen-, Ncustädter und Fneoricb'lädter Kirche je zwei, an der Krenz- nnd Frauenkirche zn'aiiimen «> itne Frauenkirche war d-cimals To hk-ük-rcke der Kreuzkirchc'. Pastor au der Kreuzkirche und Sn-! Artikels. Schriftsteller Dr. Max Molfs Anklage wegen groben Un >'. r»nendeut der Ephor,e (die Landephonc Dresden entstand erst stigs erhoben. Die beiden Aimeklagren hatten olS Bestohlene die !^>>> war damals Tr. Henmann (»inner Obcrviarrer in Schnee-! Giäsin Schwaneweld und als Diebin die Frau eines hohen ReichS- l'ergß Stadtvrcdiger an der Frauenkirwet Tr. IasviS. Von den i beamten, v. D„ bezeichnet (dlst. Ein Beamter dieses Namens existirt Doikauen sind zu erwälmen : Acchidiakonns Mag. Zitier, weicher in l nicht>. Die schon einmal vertagte Verhandlung wnrde am Dienstag ^er Bnrgencha'l uch großen BertrauenS erfreute und T 'akomiS l nneder ausgenommen. Tie als Zeiigingeladrne Gräsin v. Sckwanen- TagrSsieichichte. ^ , Deutsch,«» Reich. In den Ho'kreiken von Berlin bespricht i Familien nicht Sitte, weil dies nitt bc- l man sehr ledhart ein Ereianiß, daß die Adjutanten eines Prinzen Koit 'n verknüpft war: auch war cs Sitte, l ahheruien und mehrere Lakeicn desselben entlassen worden sind. ergeht man sich m den verschiedensten Ver- Bcfehl des Königs von Bauern wurden Freitag die Neu bauten in Hobenichwangau eingestellt und sämmtliche Ingenieure. Bildhauer und Arbeiter entlassen. Dasselbe geschah aui Herren- Ehimier. Nach den „N. Nacbr." hat Ministenafrath v. Schneider em zweites Mal mit Herrn v Lutz konfcrwt. Zwnchcn dem König und dem Prinzen soll in letzter Zeit ein lebhafter Briefwechsel stattgesundcn haben. Die Zahl der beim Landgericht gegen die Civslliste angemeldeken Klagen nimmt zu. Wegen der vom „Berliner Tageblatt" gebrachten Geschichte vom Diebstahl einer Brillant-Tanke wurde bekanntlich gegen den Redakteur dwtes BlatteS, Sigismund Perl, und den Verfass« des Lange, welcher, veranlaßt durch mehrere Renen in die Schweiz, ine beinectenswerthe Schrot über die Bestrebungen des Freunde- Pestalozu's, v. Fcllcnberg, herausgab. Felleuberg hatte eine Er ziehungsanstalt begründet, in welcher die Kinder in ibrer Freizeit vorwiegend mit Garten- und mit landwirthichaittichcn Arbeiten be- 'chast' U wurden. Auf Diakon»-; Laugc's Anregungen wurde bei Begründung der Erzichungs- bez Besserungsanstalten zu BrännS- dc>r> b. Freiberg und GcoßkenneiSdon b. Herrnhut dieie Boden kultur durch Kniderliandc iveieultich beachtet. Bekaunllich hat man auch in der hiesigen städin'chen K>uderbci!erungsa»stalt (in de» Trachenbergen, gegenüber dem Neustädter Fricdba>e) unter Leitung des tüchtigen Dnelkocs als we'eulliches Erziehungsnuliel d,c Ofartciilundarheit eingeuihrt und zwar mit lehr guleni Eriolge, so gar in finanzieller Hmsickl. Lln der Annenkirche fnngirlen vor 50 Jahre» : Pastor Mag Facher ider sich ipälcr als Dinkonu- an die Kreuzkmhe venetzen iicß' und Diakonus Pabsl, den leider eine mit den Jahren zunehmende Sciuverhvnakeit an iemcr AnitSinhning icbr hinderlich war. An der Friedrichstädier K>rche amlirlcn dainols: Pastor Burkhardl, der »n Krieg« Feldvrcdigcr gcive'en wac, und Tiak. Dr. Lco, der nicht lange nachher Superintendent in Walden burg wurde. In der Neustädlcr Kirche predigte vor 50 Jahren Pastor Zicheilc. als Diakonus amsirle der gelehrte Dr. Themus. der später z»in Konsistonalrath und noch ZicheRc S Tode zum Pastor ernannt wurde. Daß 'ür das ganze rechie Elbuier Dresden- die Dreikönigskirche als einziges Gotteshaus mchl mehr ausreichte, würde man eher viel lebbaster cmp'iindrn haben, wenn nicht bald nach Gründnna der D'akomssenanslalt darin cm auch Auswärtigen zugänglicher Gottesdienst eingestihrl worden wäre, der durch den Euer und die Predigtwnie des Pastors und Rektors Fröhlich io in Aii'nab,ne kam. dag er auch von vielen Kuchacwgern anderer Stad,« Weile beiuchl wurde. In der ganzen Umgegend von Dresden war damals der westlun bekannteste Geistliche P'arrer Roller m Laula; selbst ans Dresden und mchl blos zur schönen Jahreszeit kamen Kirchgänger zn ilnn. Und wenn er in Dresden verkehrte, in Hal tung. Schritt und Kleidung, gleich einem Piarrer ans vor Retor- mationszott. da bliebe» Biele unwillkürlich sieben, um sich dieieS Bild einziiprngen. Bekanntlich hat in dem köstlichen Buche: „Ec- inncriinaen eines alten Mannes" dieser Pastor eine eingehende »nd volle Würdigung erfahren. Tie neue Zeit hat in unicr kirch liches Leben und leine Beziehungen viel Neues und Besseres ge bracht. Die Veunehning der evannclöchc» Parochien an! zehn ist eine wohlkhäkige Neuerung. Möchten in Balde in allen Kuch- genieinden. die noch keine gottesdienstlichen Heimstätten baden, Kuchen entstehen zur Ehre Gotte- und zum Lude der Dresdner Bc- woluieilchattt feld war krankheitshalber nicht erschienen. Einem längeren Verhör wurde von der Vrrlhridigimg Rechtsanwalt Heutig unterworfen. Nachdem derselbe eine Reibe an ihn grrichkclcr Fragen, ob man ihn in der D'cbstahlSasfaire koninltirt habe rc., verneint, antwortet er schließlich aui die Frage, ob ihm außemmtlich von einem Dieb stahl rmcs Brillantichninckes oder eines Brillankrnvogels von glanbhan« Seite Mittheilnng gemach, worden lei. vor etwa 6 Monalen Hab? n allerdings gehört, daß der Kriniinal-Kommissar Raumer eine derartige Recherche gehabt habe". Angeld Perl erklärt hieraus, eine wiche Mittheilnng habe ihm auch der Kriminal-.Kom- missar v Tau'ch gemacht Die Vrrtbcidigung beantragt darauf hin die Vorladung der bewen Kommissare, ainzerdcm noch die de- Schriilslellcrs Dr. Ernst Schumann in Dresden, in Berlin »nt« dein Namen Nmma»n-Schuim>i»> bekannt. Diel« werde bekunden »lüsscn. daß die angeblich durch den Artikel hervocaerniene chanvi- »isllichc Erregniig und angebliche Diskredttiriing der Berlin« höchsten Geiellicha'lskrtiie in answaclige». speziell italienischen Blattern durch ihn. Zcugen selbst, lancut worden sei. denn dieser Zeuge lei nicht nur der ständige Kvrreipondeist des „Ostervaloie calvlicv" und ander« derartiger italienischer Blätter, sondern zugleich Söldling der Berliner politischen Polizei. D« Gerichtshof bctchloß die Lnduna diel« Zeugen und vertagte Hiera»' die Pcrkandlung. Oesterreich. Der Kann hat am Gründonnerstage im Crreinonieniaaie der Hofburg die Fußwaichung an >2 alten Männern vollzogen. Be, dem kirchlichen Akte waren die Geheimen Rothe, die Kämmerer, die Generalität und das Offizierskorps an- weiend. Vor der Fiißwaschnng wurde in der Hofburg-Kapelle ein Hochamt mit Piedigt cibgehalien, welchem der Kasier. sowie die in Wien weilenden Erzherzoge bciwohnlen. Nach dem Hockamte be gab sich der Hoi in den Eereiiwnicniaal, woselbst die Grcür Platz genommen halte», tziiiler den Greisen postirten sich deren Ange hörige. Kurz darauf traten die Minister, Geheime» Rälbc »nd die Kämmerer in den Saal. Die reiervirtcn Plätze aus der Estrade waren zumeist von Damen der Aristokratie und von Mitglieder» des diploniatiichcn E">vs occnpirt. In der Loge wohnte Fia» Erzhenogi» Maria Ininiaculala mit drei Söhnen und einer Tochter der Jcicrlichkcit bei. Ter Akt der Fnßivaichnng selbst ging >» der durch das Eeremonicl vorgeichriebenen Weise vor sich. Unmittelbar nach den galizischen Hcrbslinanövrrn, denen auch der König von Serbien beiwohnen soll, wird oni russischem Gebiete eme Begegnung dcs KoiierS mit dem Z>ccn erfolgen. Allinählig gchl man in Sich, baian. mit der Wegräumuna dn Tliiinmcl zu bcginnrn. An manchen Ocle» wird der Biand von Nrnem ongclachl. Ta- Holcl.Trei K,v»e»". rin Piivnlha»» orben d« rSmilch-latholrichen Itirche und zwei Vuchhanbluna«, Eenen ob. Man kann sich von d« Berzweisinng der unglücklichen Menschen, die hi« ihre Angehörigen »mw-cinn. keine Vorstellung machen. Die au- der Umgegend von Stirn zu- sammeiigelausrncn Prandbhiine,, wirtbschaiten ,n schrecklicher Weise. Die Militür-Patrouille» haben vollauk zu thun. um deren schänd liche-Treiben z» verhindern. Die Arreste sind überfüllt mit Dieben. AnS Slrtsi hounkchrende Bauen, hatten aui ihre Wagen glimme». deS Hol, geladen. daS sie. zu Hause gngelaiigt. vor einer Hütte ab> warfen und dieselbe so in Brand setzten. Es wurde« infolge dessen 20 Hütten cingeiilcherk. Ungarn. In Temetzvar hat sich Hauptman« Feigl in einem Anfälle vvn Sänierwahnsuin den Hal» durchschnitten. Er wurde noch lebend in'S Spital gebracht. Frankreteh. Nach dem .Rappel" wird die Regierung die Anleihe am 10. Mai emittiren. Belgien. Die Kohlengräber in Borniage geben die Absicht kund, Massenauszüge vor dem königlichen Palast und den Kammer» zu vnanslallen, um ihre Forderungen zu erzwingen. Diese Forde rungen lauten: Täglicher Minimnllohn von 4 Frr». und tägliche Arbeit-zett von 10 Stunden. Die Steinbrecher »r den Porvlwr- laaern zu Ramur stellten die Arbeit rin. Die belgisch« Regierung wird wahrend der Feiertage die Hände nicht in den Schooß legen düsten. «riechenland. Bier Dampf«, so wird gemeldet, sind von der Regierung gemiethrt wachen, um Truppen nach Uolo z» be fördern. von wo diese an die Grenze marschiren sollen. Dem in Athen stehenden und von Oberst MavromichaliS befehligten Regi ment (8800 Mann- ist der Befehl zngrgangen. sich zum Abmanch in s Feld bereit zu halten — welcher Belebt von den gerade zu Mittag speisenden Soldaten mit Begeisterung ausgenommen wurde. Ein Theil der an der türkische» Grenze statwnirlen Truppen verläßt jetzt di« Winterquartiere, um im Freien zu kampirrn; es wird de absichtiat, die erste Linie näher an die Grenze zu senden «nd die »weite Linie wird durch neue Detachement» von Reservisten ver stärkt werden. Große Thätigkeit berocht in dem TranSpor»-De tachemenl im Piräus und am Dienstag lief der Befehl ein, mii großer Schnelligkeit Kriegsmaterial nach Thessalien zu entsenden. Tie griechische offiziöse Presse fährt fort, in einem kriegerischen Ton zu ichreibem Ein Brief auS Kanea behauptet, daß die dn Ver einigung mit Griechenland zugeneigte Partei in den Wahlen sür die krelnche Dolk-verlrerung einen großen Sieg errungen habe ic. Es bat den Anschein, als ob alle diese angeblich bedrohlichen Maß regeln nur den Zweck haben, die Mächte endlich zum Einschreiten zu beiveg«,, denn wen» alle d:e Soldaten, welche die griechische Regierung Ichon eindkrrsten und marschiren hat lassen, in Wirklich keit «istirten. müßte schon jetzt an der Grenze eine sormidablc Ar mee stehen. welcher selbst die Türkei nicht gewachsen wäre. In Wirklichkeit sollen sich ab« kaum 70,l100 Mann im Felde befinden und das Athener Kainnet wird sich daher wohl noch eine Weile bedenken, ehe eS die Grenze übericdreiten läßt. Im englischen PalaiS zu Athen werden Vorbereitungen sür deS Königs Abreise nach Thessalien, wo 100,000 Mann griechische Truppen stehen sollen, getroffen. Die in Akarnanien kaiilonirtcn Truppen konzentrircn sich um Arta. Im alte» Königreich ver bleiben nur ErgänzungS-HataillonS-CadreS, In der vvrvergangenen Nacht entspann sich zwischen den griechi schen und den türkischen Vorposten in der Nähe von St. CsiaS ein etwa halbstündiges Gewehrseuer, bei dem aber Niemand verletzt wurde. Amerika. Der Streik der Eisenbahn-Angestellten im Südwcsten ist noch immer nicht zu Ende und droht sich auch »och auf andere Eisenbabnihsteme, wie das Gould'Iche, erstrecken zu wollen. Die Gouverneurs der Staaten Missoun »nd Kansas haben Versuche gemacht, zwischen de» streikenden Arbeiter» und Herrn Hoxie, dem Viceprüsidenlen der Missouri Pacific Eisenbahn, zu vermitteln. In den Konferenzen, welche die drei Herren hatten, überzenglen sich die beiden Gouverneure, daß die Beschwerden der Streikenden grundlos seien. Da auch Herr Hoxie sich geweigert, mit Herrn Powderly, dem Großmeister, der Knights of Labor" (Ritter der Arbeit) in besten amtlich« Eigenschaft hinsichtlich der Beilegung der Differenzen zwischen der Bahndirektion und den ausständigen Arbeitern zu verhandeln, ist daS Ende deS Aufstandes wieder weiter kiiinusgcrückt worden. Die „Knights of Labor" sind über die Weigerung der Bahndirektion sehr erbittert und haben begonnen, zu Gewalkmaßregeln zu greifen, »in die Erfüllung ihrer Forderungen zu erzwingen. Bereits an mehreren Stellen haben die Streiker den Eifenvahn-Kompagiilen gehörendes Eigenthum zerstört, wobei eS zn ersten Zutammenstöken mit der Polizei gekommen ist. Außer dem baden die „Arbeits-Ritter" gedroht, den Ausstand noch aus andere Eisenbahnen ansdehncn zn wollen, um die Anerkennung ihr« Macht zu «zwingen. Ein solches Vorgehen der „Knigths os Labor" mutz tbnen schließlich selbst zum Schaden gereichen. Die nd i» vil' Leute sind in diesem Falle entschieden zu weit gegangen. Schon haben die Gouverneure der Staaten Missouri. Arkansas und Texas die ausständigen Arbeiter durch Proklamationen vor alle» Aus schreitungen gewarnt und Vorkehrungen gekosten, um im Nothsallc die Miliz-Truppen »ui Aufrechteshaltung der Ordnung zu verwen den, und die durch den AiMand betroffenen Eisenbahn-Geicll- schatten beabsichtigen, gegen diejenigen der ausständigen Arbeiter, welche Grund- uno persönlichen Besitz haben, gerichtlich vorzugchen, um dieselben zur Schadenersatz-Leistung für den Gesellschaften durch den Ausstand »„gefügte Verluste zu zwingen. Das Verhalten der ausständigen Arbeit« am letzten Mittwoch in St. Louis hatte viel Aednlichkeit mit dem Gebahrrn d« Anarchisten. Was wird Herr Powderlp, der besonnene Führer der „Arbeits-Ritter", dazu sagen? Derselbe hatte noch vor Kurzem «klärt, die „Ritter" hätten absolut nichts mit den Sozialisten. Kommunisten und Anarchisten zn thun. Im Interesse von Handel und Wandel, im eigenen Interesse der Arbeit« und der allgemeinen Volkswohlfahrt wäre es durchans zu wünschen, daß dieser Art »nd Wetze. Differenzen zwischen Arbeit und Kapital zu schlichten, recht bald ein Ende gemacht würde. Der beste Weg dazu ist die Einsetzung von Schiedsgerichten seitens der National- und Staatsregierungen. Nord-Amerika. AuS dem lg»! . kommen Schilderungen von einer verheerenden Was englischen Tbeile Nordamerikas . ll> welche Montreal, die gemerbssieißige, blühende Hauvtstadl Kanadas, heim- geiucht hat. Der mächtige Lorenzstrom stieg in der Nacht vom 18. aus den 19. d. durch in den oberen Seen niedergeganacne bcttige Regen in so rapid« »nd gewaltig« Weise, datz er alsbald leine Mer überflrilhetc. Von Mcnikeal wird jedoch sein Auslcltts- aelnrt durch die hart an das Ufer tretenden Felsen beschränkt und die Waste,flnth ergötz sich über die Insel Montreal über die ganze, große Stadt und fand in dem St. Lv»is-See erst ihren Abfluß. Die ganze Stadt Montreal steht unter Wasser, olle Kaufläden sind iil>k,!chivemnit. die Hotels, die Zeitungsdurcans diuch die mit furchtbarer Macht hcrcmgeströmtcn Wellen zeistört. Das Wasser drang kurz nach Mitternacht vollständig unvermittelt ein und über raschte die im tiefsten Schlafe liegende» Einwohner. In manchen Stadtthcilen verlöschte das Gas und die dichte Finstccniß machte die Verwirrung noch entsetzlicher. Es sind zahlreiche Verluste an Mcnlcheiilcben zu beklagen, doch ist die genaue Zister der Totsten jetzt nicht frslznuellcn. Der materielle Schaden ist ein imgehcurcr. Er wird auf 6 Mill. Dollars geschätzt. Arntlleto«. 1- Vesper in der Kreuzkirche heute am Sonnabend vo, Ostern um 2 Ubr Nachm. 1) Piali» 130 für Doppclchor, Sopran- solo lgriungen von Frau Otto-Alvslebe») und Orchester (zum I. Mal iu Dresden» vvn Ioach. Raff. Dieses herrliche, Dr. Franz Liszt »ugreignele großartige Werk (eS besteht au« einer Orchester Ein- sritnng, 3 großen Doppelchörcn. 1 Doppel-Canon sür Mäniielchor und 1 Sopran-Arie mit Frauenchor) ist nicht nur eines der be deutendste» Werke des so früh Heimgegangenen Komponisten, sondern sicher eines der schönsten und charakteristjichslen Werke der neuen geistlichen Musik überhaupt. Das Singechvr der Kreuzschule wird durch gefällige Mitwirkung von Damen und Herren vench>cdcner Vereine vecslärkt sein. 2> „Singet und spickt dem Herrn", Kirchen musik sür Ehor »nd Orchester (z. 1. M.) von Will). Rnst Am lOstcrseiertngc werden in der Kreuzkirche früh 9 Uhr die Sop,a»-Arik „Ich weiß, daß mein Erlös« lebt" (gesungen von Frl. Margarethe Galle) und zwei Ehöre anS dem „Messias" von G. I. Händel mit Orchestcrhrglciln»a z»m Aorknge gelangen. -s Um nicht weniger als gleich vier neue Mitglieder wächst vom 1. Mai ab das Overiipeiloiial an unserer Kal. Hos- büdne. Es kielen in den V>>b»nd dciirlbcn Frl. Saack, die jilgrndliche Sängerin, die bereit- hi« gall,,l Hai, Fch Wrlir, eine Al«,»im, biShci an der Kgl. Ho'bühiie in München, die soeben in Rcgrnsbura gastirte. der Bautoncst Herr Schraufs vom Stadt-