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Dresdner Nachrichten : 19.05.1929
- Erscheinungsdatum
- 1929-05-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-192905191
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19290519
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19290519
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1929
-
Monat
1929-05
- Tag 1929-05-19
-
Monat
1929-05
-
Jahr
1929
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 19.05.1929
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Der verzauberte ranzsaal von Max Z« tßtg Junge Menschen batten zu einem .Tankest aus früh, lingsfroher Wanderfahrt'' «tngeladen. Da waren auch einige Alte gekommen. ES hätten mehr sein können, schon um zu sehen. Sab es auch noch «ine andere Jugend gibt, at« die heute ost Io gelästerte und geschmähte, junge Menschen mit Ranken Augen und fröhlichem Herzen. Menschen, die in der Stadt das deutliche Gefühl haben: hier ist nicht Natur und Kultur. Denn in den groben Städten und Jndustrtebeztrken nt Sen Menschen der Boden der Heimat unter den Füßen neruiauert worden, und wo die «»gen in die Höhe. Wett« und Diese wollen, sehen sie kaum noch wirkliche Höhen. Wetten und Tiefe». Sic stoben aus Stein. Auch wenn sie Herzen suchen. Da ist, nach dem Kriege mächtiger als je. die alt« Sehn- ucht »ach der Urmutter Natur lebendig geworden. Wander- Maren schlossen sich unter Wimpeln und Standarten zusam- „en. Manchmal war noch nicht der rechte Führer da. Und noch heute haben viele Jugendkretse in der Horm Ecken und bauten. Aber der .Kern ihrer Bewegung ist gesund. Nun nibelt es aus den jungen Menschen: Heimat, o Heimat! und die Sehnsucht treibt sie wirklich in die Weite, zu Höhen und T iesen. Um Wandern durch die Lande lernte man Kultur von Unkultur, Sinn von Unsinn, Trubel von Stille, Sensation von Seele zu unterscheiden. Man warf den Gassenhauer, der -o frech und keck um die Ohren pfeift, beiseite und sang wieder die alten, ost seltsam bewegt klingenden Volkslieder. Ja, man lernte eine ganz neue Art des SingenS und erkannte, wie sehr Freude die Herzen verkettet. Und wenn man nun draußen war bet Wald und Heide, in Kleinstadt und Dorf und — ewiges Recht der srohen Jugend! — vor Freude ranzen wollte, so konnte man gewiß den Tanz der Zeit nicht mitmachen. Man besann sich vielmehr ans den Ruf des mittel hochdeutschen Minnesängers: „Komm, tanzen wir den Reihen, Geselle mein, sreun uns gen den Maien, uns lacht sein Schein! Der Winter, der der Heide tat sehnende Not, der ist nun zergangen vor Blumen rot.' Diese Lockung wurde befolgt. Der alte Volkstanz kam in der neuen deutschen Jugend wieder zu Ehren. Es bildeten sich ui den Wandergruppen Singscharen und Volkstanzkreise. Ich habe solche jungen Menschen ost bei ihren Tänzen be obachtet. Es Üt mir immer warm »ms Herz dabei gewor den. Auch, als sie mich zu diesem Volkstanzfest eingeladen hatten. Da war der Raum wirklich ein verzauberter Tanz» aal. Die Musikanten spielten mit Geige, Klarinette und Harmonika erst eins ans. Dann jubelten Helle Ktnderstim- men ihre Weisen wie die bunten Frühlingsvögel. Man wielte auch ganz jugendlich und unbekümmert ein Stücklein Theater, Man sang gemeinsam. Und dann begann der Tanz. Ach. warum habt ihr diese Jugend nicht gesehen! Die feine Gedanklichkeit und anmutige Bewegung schon in der fiaurenreichen Polonäse, die springende, stampfende, drehende Munterkeit. Elbekonter. Schmetterlingspolka. Den derb- slöhlichen Schiveinaner Tanz: „Gehst mit der Dortel, tanzt mit der Dortel biS nach Schweinau. Wie wir sein nach Schweinau komme, hamse mir mei Dortel weggenomme, gehst mit der Dortel, tanzt mit der Dortel biS nach Schweina».' Dazu dann noch den Windmüller, die Bauernpolka, Lang- ciigiisch, Jungmöhl. Tiroler Schleifer, Schöne Wulka . . . Landschaft und Länder im Tanz. Eine ganze fröhliche Welt ,n diesem Tanz. Ja, eine kleine Ewigkeit in ihm. Die der Himmel an stürmen den Freude? Man war sehr brav dabei. Sehr gesittet. Man hatte eine Tanzkarte. Nicht die der alten Zeit, die unS zur Tanz- stundciizeit ost soviel Kopfzerbrechen machte. 26 Tänze waren daraus verzeichnet. Und unsere Jugend Hai s geschasst! Das erfreuliche dabei'? Ist vor allem, daß cs wieder dorthin führt, wo der Tanz herkommt: aus der Gemeinschaft! In dicien schönen sinnvollen Reigen dars eben niemand aus der Reihe tanzen. Ter Tanzsoal ist nicht mehr der gnirlende, brodelnde Nudeltovi. wie so ost, er wird durch die Gemein samkeit. durch Anmut und edle Bewegung ein harmonisches, mitschwingendes Ganze. Ein solcher Abend aber ist selbst Harmonie in sich. Trauben war cs eigentlich noch wie im kalten Winter. Hier aber blühte der Frühling inmitten. Und wenn er nun wirklich kommt mit Hellen Standarten und Fäusten voll Blume», werden unsere Wcmdcrscharen hinauSziehen vor die Tore der Städte, zu den Bergen, in die Heide. Dann singt und klingt es über Dorsplätze, Waldwiesen und alte Schanzen. Dann springen sie den Reisten und sind fröhlich in echt volkstümlicher und gutdeutscher Weise. Seht mir darum nicht scheel nach den sungen Wander- scharen! Verzeiht auch, wenn sie einmal noch in der Horm fehlen. Aber bedenkt, dah e8 im Grunde eine gesunde Jugend ist. Sie trägt etwas von deutscher Zukunft in ihrem Herzen, lind das ganze Volk soll Freude an ihnen haben. Lasuny -er reifen-en Kaufleute In den Tagen vom 8. bis 12. Mai hielten die nahezu 36 OUil im Verbände reisender KausleuteDeutsch- landö (Sitz Leipzigs zusammcngeschlosscnen augestellten Reisenden, Handelsvertreter und sonstigen Firmeninhaber von Handel und Industrie, die selbst reisen oder reisen lassen, in Kassel ihre diesjährige Generalversammlung ab. Die Ver- anstaltung begann am Mittwoch mit einer Sitzung des Prä sidiums und -es Verbandsvorstandes im Schloßhotel Wilhelmshöhe. Am Donnerstag fanden besondere Tagungen der Handelsvertreter und der a n g e st e l l t e n Reisenden sowie des ReichSverbandes Deutscher Sch uh Handelsvertreter e. V. (Fachverband des VrKD.s statt, in denen vor allem die Mitglieder des volks- wirtschaftlichen Ausschusses des Verbandes, Meislahn, Hannover, und Zeising, Essen, in eingehenden Referaten auf die dem Bcrussstand aus den Konzernierungsbestrebungen in Handel und Industrie erwachsenden Gefahren aufmerksam machten. In einer Entschließung wurde an die Lieferfirmen der Appell gerichtet, die Provisionssätze der Handels. Vertreter den erhöhten Werbungskosten anzupassen. Weiterhin wurde von den zuständigen Stellen eine Beschleunigung der Maßnahmen gefordert, die entsprechend den Vorschlägen des VrKD. aus die Einbeziehung der sogenannten Provisions vertreter in die soziale Schuygesetzgebung abzielen. Im Mittelpunkt der durch den Vcrbandspräsidenten, Kommerzienrat L i p p, Nürnberg, am Freitag in der Stadthalle Aus Dres-ens Lichtspielhäusern Priazeßthooter. „Stu kleiner Vorschuß aus die Seligkeit.' Für Lachlustige wird e» ein großer Vorschuß auf die Seligkeit, was Speyer aus BachrachS Lustspiel üerauSgcholt hat. Mit bewundernswerter Findigkeit neuer Variationen zu altbewährten Gchwankideen, mit einem -um Schluß flvtten Handlungsverlauf und einer Blutenlese Max Ehrlichscher Titelwitze wird daS Publikum unsehlbar am rechten Nerv berührt. Die Filmkunst ist am liebenswürdig sten, wenn sie Heiterkeit auSIöst. Diesem Film gelang eS be sonders gut. Es sind Darsteller am Werk, die ihr Publikum zu fassen, wissen. Paul Hörbiger ist al« Fabrikant köstlich. Seine Rosalie, SchwergemichtSgatttn, ruht ans den Zentnern Sofie PagayS. Mtmo von Delly ist eine erfreuliche Neu- erschctnung von großer Schönheit und herrlichem Wuchs. Jmre Naday hält Maß nach LIrdtkeS gutem Rezept. Dtna Gratias muntere Schelmereien nehmen sich im Revuekvstüin so gut aus wie in der Hosenrolle als Zögling des Eaton- KollegS, den sie vvrzutäuschen hat. » U.«T.»Lichtspiele (WaisenhauSstraßej. Der neue Henny- Portcn - Film : „Die Frau, die jeder liebt, b t st d u !" ist aus einer recht netten Lustspieltdee, die allerdings nicht gerade sunkelnagelueu ist, aufgebaut. Die ebenso hübsche wie liebenswürdige Minny, ihres Zeichens Verkäuferin und Gehilfin in einem kleinen Berliner Musikinstrumentengeschäft, lmt einen braven, aber eifersüchtigen jungen Architekten zum Bräutigam, der trotz seiner Tüchtigkeit vergeblich aus einen Bauauftrag wartet. Ans Heiraten können daher dt« beiden Liebenden nicht denken. Da findet die kluge, grundmusikalische und obendrein recht stimmbegabte Minny einen Ausweg. Mit Hilfe eines ihr gewogenen Kapellmeisters — sic ist ja die Frau, die jeder liebt — nimmt sie heimlich ein Engagement an einer BarietSbühne an. gewinnt unter dem Namen Mella Lebrnn aller Herzen und verdient viel Geld. Letzteres verwendet sie dazu, ihrem Bräutigam durch einen Strohmann den Auftrag im» Bau einer kleinen Villa zu erteilen. Der glückliche Bräutigam merkt monatelang nichts von diesem frommen Betrug. Als aber die Villa fertig ist, fordert er seine Minny eines Abends zum Besuche desselben VarietSs aus. wo diele allabendlich aufzutreten hat. Durch ein schlaues Manöver er möglicht sie eS. während der Dauer ihres Auftretens vvn de» Bräutigams Sette weg ans dem Zuschauerraum nach der Bühne zu verschwinden und muß sodann erleben, daß sich ihr Schatz sterblich in die vermeintliche Mella Lebrun (also in sie selbst! verliebt. Bei einem nach der neuen Villa verabredeten Stelldichein zwischen dem Architekten und seiner neuen Varieteflamme kommt natürlich alles heraus, und es gibt ein glückliches Paar mehr in der Welt des Films. Henny Porte n. vHschvn der Rolle ein wenig entwachsen, hat alS vielseitige Varietökünstlerin und als kleinbürgerliche Braut auch diesmal Gelegenheit, sich ln mehreren recht verschiedenen MaSken zu zeigen: wie sie eine jede von diesen Rollen mit erstaunlicher Lebensechtheit zu durchdringen weiß, offenbart wiederum ihre große Künstlerschast. Mithelfer schönen Erfolg sind ihr namentlich Fritz K a m p e r S (Bräutigams, Paul Hörbiger «Kapellmeisters und Otto Wallbürg IThcaterdircktors. Durch die gutgewähltc Jllustrattonsmusik Kapellmeister R. A ß m a n n S zieht sich al» roter Faden eine einschmeichelnde Kompvsition von Kammersänger Richard Tauber ans die Textworte: „Die Fra», die jeder liebt, bist du!" — eine Huldigung des gefeierten Sängers an die ge feierte Filmdiva. Zentrum (Scestraße 13s. Obschon gleich bi»i starke Männer, die Herren Kätscher, Seidenstei» und Tiodmack, für das Manuskript deS neuen Greenbaumsilms „Mas- cottchen' ihrer Stirnen Schweiß und ihrer Hände Fleiß eingesetzt haben, so ist doch kein rechtes Lustspiel vvn gesundem dramatischem Nerv znstandegekvmmen. Mit der erfolgreichen Operette gleichen Titels, die längere Zeit die Besucher deS Zentraltheatcrs entzückte, hat der Film absolut nichts anderes als den Namen gemeinsam. Handlung und Personen sind völlig unabhängig von Brommes Operette erfunden, reichen aber in bezug auf Witz und kecken Uebcrmut bet weitem nicht an das Original heran. Immerhin ist der Weg, auf dem sich zwei Liebespaare zueinandersindcn, ganz originell und amüsant ausgeklügelt und in abwcchslungsvollen Bildern auf die Film wand gezeichnet worden; nur erscheinen die lustigen Situationen ost ohne jede Rücksicht aus Menschenmöglichkeit mit Gewalt an den Haaren herbeigezogen. Das beste an dem Lustsviel, das wohl so etwas wie eine Art moderne Bohdme» romantik lebendig machen wollte, ist die Regte von Felix Basch und die Darstellung durch eine Reihe erster Film künstler. Den Vogel unter diesen schießt Käthe v. Nagy als lebenösprudelndes MaScottchen ab. Nächst ihr bringt be sonders Kirrt Vesper mann als lustiger Saxophonbläser Leben in das Spiel, während tm übrigen besonders einige Episobenspicler darstellerisch hervorragen, so Max Güls torfs und Jacob Ttedtke als Theater- bzw. Warenhaus direktoren, Hans AlberS als Rayonchef, Hermann Picha als Poltzeibeamter ans dem Fundbüro usw. Für gute Be gleitmusik, die z. T. der „MaScottchen'-Operctte entlehnt ist, sorgt Kapellmeister Martin L c^v i n. Fürstenhof-Lichtspiele. „Fräulein Fähnrich.' Aller lei Belustigendes aus dem LtebeSleben der Fähnriche zur See geben Autoren, Regisseur und Darsteller in diesem Film schwank zum besten. Die Lustigkeit der Szenen ist oft zu groß, um wahrscheinlich zu sein. Wenn der Neffe Fähnrich dem Onkel Kapitän einen Ohnmachtsanfall vormimt, um nach Berlin zu kommen, wenn die Kameraden ihm als Adresse eines Hauses mit liebenswürdigen Mädchen die des Ofsiziers-TöchterhetmS geben» wenn Fähnrich Pfiff seinen Burschen statt seiner in» Lazarettbett steckt, so daß dieser sich der Pserdekur de» Stabsarztes zu erfreuen hat, wenn Pfiff - - - zweifeih ' " ' e Nanette au» dem vermeintlich zweifelhaften Hause in «me Besserungsanstalt bringt, wenn zum Schluß beide vor dem Onkel Admiral tn» Wasser springen» bis er ihnen doch noch seinen Segen gibt, so steigt die Heiterkeit bt» zum Siedepunkt, wobei Frttz Schulz, der Wiener Komiker Roth, Mary Parker nsw. kräftig mtthelfen. « Gloriaoalast. Im Lichtspielhaus an der Schandauer Straße steht im Mittelpunkt des lustigen PftngstprogrammS da» heitere Films^itel »Lotte hat ihr Glück gemacht'. Jane Beß alS Autorin hat tn ihm Pariser Milten aus gesucht und stellt in den Mittelpunkt der Handlung die kleine Friseuse Lotte, die sich erst durch einen Zufall ihren Ehegatten Renöe Gavart erringt, dann aber durch ihre treue Liebe vor der drohenden Scheidung bewahrt wird, sa den gestrengen alten Herrn Gavart alS ansang» recht grausamen Schwieger« papa durch allen Charme bestimmt, für immer dem Ehebund de» jungen Paares gewogen zu bleiben. Earmen Bont, di« rassige duuklc Schönheit, inacht au» ihrer Lotte daö liebens würdige temperamentvolle Geschöpf, dem man glaubt. Laß eS sowohl das Herz des Jungen tAndrü Noaunes als auch die Strenge deS Alten Gavart (Hermann Ballenttn) bezwingt. Bon den sämtlich gut gesehenen Nebenfiguren ragt der Sekretär Loysel des Oreste Bilancia hervor. Ein weiteres Lustspiel, Zeitbilder und ein Kulturfilm umrahmen den Hauptfilm. » Schanbnrg an der Königsbrücker Straße. Die Vor führung de» Luthcr-Filmö am Anfang der laufenden Woche war ein großer moralischer Erfolg des Lichtspielhauses, der freilich in schroffem Widerspruch zum materiellen stand; da» Publikum, da» verdient festgehalten zu werden, verhielt stch gegenüber dieser, einer der besten Leistungen deutscher Film- technik, gänzlich ablehnend; auch Einladungen an die Schulen vermochten keine stärkere Anteilnahme zu erzeugen — eine Tatsache, die des Nachdenkens sehr wert ist. Nun steht wieder ein Liedtke-Film „Die Z t r k u S p r i n z e s s i n' auf dem Splelplan, und siehe da: was der ernste Mönch von Witten berg nicht fcrttgbrachte, der unsterbliche Harry bringt'S: Gott Publikum ist wieder behaglicher Laune; da» Hau» ist schwer besetzt, die Stimmung strahlt. So verändern sich die Themen der deutschen Seele; Fortschritt? . . . Liedtke steht innerhalb eine» Ensembles von anerkannt tüchtigen Spielern; das Ziel seines natürlich wieder der Liebe zugewandten Treiben» ist, wie immer, die glückselige Erringung eines Mädchen», die», mal der Fürstin Feodora tHilda Rosch»; aber, wie immer, bat Harry auch sonst gehörig „Ankratz', z. B. bet Mtzzt Madelmayer (Marianne Wtnkelsterns. So fehlt nichts, um ungetrübte Befriedigung beim Publiko zu erzeugen. Kapell meister Haupt erspielt stch mit seiner Musikerschar zweimal Sonderbcifall. Aus dem Beiprogramm seien die hübschen Ansichten von Werder tm Bllltenschnce genannt. » Theater am Bischofsplast. Der auf dem ganzen knMoler. ten Erdenrund siegreich vordringende Orpltd-Meßtro-Ktlm „Quartier Latin" ist «in hohes Lied goldener Freund, schast, rührender Armut, treuester Liebe und heldenhafter SelbstüberwindungI ES ist wieder einmal ein Film, in dem die Tugend siegt, und es ist ein ebenso erfreuliches wie in unserer Zeit erstaunliches Zeichen für die Symptomatik der Volksseele, daß es den Lichtspielen noch immer am meisten zujubelt, in denen einmal die positiven Qualitäten der Menschenseele den unbestrittenen Sieg davontragen. Wie es auf der ganzen Welt keine Stadt gibt, wo ans so engem Raum so viel geistiges und physisches Elend herrscht wie in Paris — so gibt eS in diesem Paris keinen zweiten Ort, wo ganz das gleiche von der studierenden Jugeird gilt, als das althistorische, mittelalterlich-gruselige Quartier Latin. Ans diesem weltberühmten Hintergründe sptelt sich das hock- dramatischc Filmgeschehen zwischen Mimi (Carmen B o nis und Rudolphe (Iwan Petrovttsch) ab. Kein außer gewöhnlicher Stoff, aber von ganz Großen der flimmernden Leinwand zu einem erschütternden Erlebnis gestaltet. Der geistig hochstehende Mann erglüht tn Liebe zum kongenialen, reinen Mädchen, wird von einer gleißenden Vertreterin der Gattung „Dämon Weib' vorübergehend in sinnliche Band« geschlagen, findet sich aber aus sich selbst heraus und reuevoll zu dem schmerzvernichteten keuschen Gleichen zurück. Da klingt sehr einfach; aber der Geist ist eS, der diesen Film lebendig macht, deshalb ist er für das Pfingstfest auch beson ders geeignet. Splelplan führender Dresdner LichffplelhSnser: U.-T.-Lichtspiele: „Die Frau, die jeder liebt, bist b«.' — Usa-Palast: „Die wunderbare Lüge der Nina Petrowna.' — Capitol: „Die keusche Kokotte." Ab Donnerstag; „Eagliostro.' Prinzeß-Theater: „Ein kleiner Vorschuß auf die Seligkeit.' —. Kammer-Lichtspiele: „Das Grabmal einer großen Liebe.' Ab Donnerstag: „Männer vor der Ehe.' — Zentr««: „MaScottchen.' — Schanbnrg: „Die Atrkusprtnzessin.' Ab Dienötag: „Gösta Bcrltng." — Fttrstcnhof-Lichtspiele: „Frau- kein Fähnrich." — Gloria-Palast: „Der Sprung in« Glück iLotte hat tbr Glück gemacht)." Ab Dienötag: „Sensation». prozeß." — Lichtspiele Freiberger Plast: „Wolkenkratzer" und „Die HochzeitSnacht". Ab Dienstag: „Die Mitternachtstaxe.' — Theater am BischosSplatz: „Paris, du Stadt der Liebe (Quar tier Latin)." An beiden Feiertagen, 2 Uhr, Jugendvorstellung: „Wenn Meer und Himmel sich berühren." AL DienStag: „Null-Uhr." eröffneten öffentlichen Kundgebung stand ein mit großem Beifall ausgenommener Bortrag des RetchstagS- abgeordncten Dr. Kulenkampff, Magdeburg, über Wirt schaft und Ethik. Nach ihm sprach Verbandsdirektor Günther, Leipzig über Berufsorganisation und BcrusS- ethoS. Der g e s ch ä f t l i ch e T e i l der Generalversammlung fand am Sonnabend seine Erledigung. Von besonderer Bedeutung dürste eine hier gefaßte Entschließung sein, tn der die Ver sammlung der Erwartung Ausdruck gab, daß die in Frage kommenden Firmen, namentlich in der Zigaretten, und Margarine-Industrie, cs sich bei fortschreitender Konzer nierung angelegen sein lassen werden, durch Zahlung einer entsprechenden Abfindung die zur Ausschaltung gelangenden Handelsvertreter und angestellten Reisenden zu entschädigen. Ferner wurde die Beseitigung aller Kurtaxen für reisende Kausleute, die einheitliche Festsetzung von Gebühren sür di« Ausstellung von Rciselegttimatioiiökarte» und die einheitliche Regelung des Fremdenmeldewesens in den Hotels gefordert. Mit großer Mehrheit wurde der Beschluß gefaßt, die Ver- bandSverwaltung von Leipzig nach Berlin zu verleben. AlS nächster Tagungsort wurde Hannover bestimmt. — Rene Glocken der Christnskirche in Freital. Am Dienstagabend konnte in der Chrtstusgemetude Frettal-Deubcn unter großer Anteilnahme der Ge meinde die feierliche Einholung deö neuen, von Outttner- Sühne in Brcölau geschaffenen Bronzegeläuts stattstnden. Am Fuß des Kirchturms begrüßte Pfarrer Jäkel den ge schmückten Glockenwagen und weihte die Glocken, welche die Namen „Gnade", „Friede", „Freude" tragen, für den kirch lichen Dienst. Nach Aufzug derselben erklang am Mittwoch erstmalig daS volle in der Stimmung K-s-lles-^s gehaltene Probegelä'ut. Mit freudiger Bewegung lauschten die Hörer den feierlichen Klängen, einmütig übereinstimmend mit dem Urteil des Sachverständigen, der die Gemeinde zu ihrem aus gezeichneten neuen Bronzegelänt herzlich beglückwünschte. Be sonders erfreulich ist, daß die Beschassung ausschließlich durch die Opferwtlligkelt der Gcmctnöcgltcder ermöglicht worden ist. Naä-MLAungm ßirMere^.Mwe s-ssustkinkkilk: bsi sdlisksnlsiäsn, s-ssknsäuks, LIvrsiö, üueksk 1V28: 22000 Soäogltol« Re5e»mmueKe Sacsssekkittsn ciukoii ciis s>>isc>vklags in OrssrlSn: ^mslsIwgssgsgtMslilllulig ü. sslelnu« W««., Inti. vl. Lotitgcj L s.is8kg, 3oj,3Nlsg8- 8t,süs 23.7s>. 13216, 13232, unct Mot) llis Xur- vsmsltung 8sll Wölmggs, WWW Urtleo, k>«o»ion voll kllneN »»äostolLl stnollonnnl tj«N»n, NxntlrM von I KK 1^,- »o rllkoll. InIUVnUlM von um. IZ.- «, UUvIIVIIIwI n«. UL» «MM! - *°" IUM1M NMI I kllNWMKl'
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