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»NM»», Krahtanschrist: Nachrichten Kreiden fternwiecher-Tammelnummer: S8S«t «ur für Rachlgewrich-! «r. »«UI LchriiUeilung u. Haupt,elch»i>»ftell«: Drciden-A. l, Marienstraße 88/«» kf8tKl388Ig68 !^68t3U!'3Nt l'äglle!^ 4 I3iir-l66 «e,»v»ge»ahr dom l«. di« »l. «tat !»»» »ei Ulglich zmelm-liger Zustellung stet -an« 1.70 «k. Poltde,ug«»>lei« >llr Monat Mai s.«0 Ml. etnichl. 8« Pt«. Postgebühr lohne Post,uftellung«gebühr>. «ntclnummer td Plg. Außerhalb »re«den« »0 Pig. «njeigenpreile: Die An«eigen werden «ach Ävldmarl berechnet: die rinlvaltige so mm breite Zeile »L Pig-, tür auiwitrt« «0 Ptg. gamstien- anzeigen und Ltellengeluche ohne Rabatt tb Pig.. außerhalb Sb Pig., dle »0 mm breite Reklameteile soo Pig., außerhalb »bo Pig. vilertengebühr »o P,g. Aulwbrttge Auitrllge egen Borau»be,ahlung „Vsrbesins k's-Llgsi' Slrsks / k^silbafinsli-alZs Druck u. Perlag: LIepich ck Reichardt, Dresden. Pofticheil-Llo. lvss Dresden Nachdruck nur mit deutl.Oueilenangabe IDrxSdn. Nachr.» «uILstig. Unverlangte Smriststacke werden nicht -uibewahrt ^b6sscl8 8 M: v38 k'31'kett cjef ^itk'3Kti0I16N 3>l6l' >/V6>1 Elkener über die ötlirmfahrt -es Zeppelin MNtiM SnttimdkKmgsmMrn erlmderM Die Störung -er Motoren durch Vibration entstanden Paris. 18. Mai Dem Vertreter der Agentur Havas erklärte Dr. Eckener, der in einem Hotel in Toulon ab- gestiegen ist, folgendes: Niemals habe ich eine so schwierige Fahrt gehabt. Ich bin außerordentlich be friedigt von der tadellosen Landung. Anordnungen, die ich in deutscher Sprache gab, wurden unten aus der Erde fran zösisch übersetz« und mit einer geradezu bewunderungs würdigen Präzision ausgcsnhr«. Sie wissen, daß die Lan dung eines Zeppelins immer ein anßerordent« lich schwieriges Manöver ist. Ich fühlte nunmehr, daß das Personal, das unS zu Hilse gekommen ist. in keiner Weise geschult war. und deshalb bin ich besonders begeistert über di« Durchführung der Landuug. Sie beweist die tech nischen Fähigkeiten der Flngplastleitung, der ich besondere Hochachtung zolle. Sagen Sie auch, bah ich der sranzö- sischcn Marine scbr dankbar bin. daß sie unS zu Hilse kam. Unsere Berliner S ch r t s t l c t t u » g meldet dazu: Nachdem auch bis zur Mittagsstunde beim Luftschissbau Zep pelin in Friedrichshofen keine Materialausordernng vvm Luft schiff eingetrvsseu war, wurde beichlossen, die drei verladenen Motoren am Sonnabeudnachmittag unter der Leitung von Fahr- ingenieur Bäuerle mit der Bahn nach Cuers abgchei zu lassen. Ebenso konnte der für Japan bestimmte vierte Motor in Genna au gehalten werden und steht dort ans Abruf für das Lnstschiss „Gras Zeppelin" jederzeit bereit. Die anderen Motoren werden morgen eintrcten. Mit diesem Transport reisen Direktor Dr. Dürr von der Lnftschifswerst, wahrscheinlich ein leitender Herr der Manbachmcrke, sowie technisches Hilfspersonal. An Bord des Luftschiffes befinden sich bekanntlich 1 8 Montcurc. die auch mit de m A us- wechseln der Motoren vertrant sind. Ob die Luftschtsfhalle in Toulon tibcr moderne Hilfsmittel für die Arbeiten an den Maschinengondoln verfügt, vor allem über fahrbare Arbeitsbühnen und Kräne, ist unbekannt. Sollte das ntcht"dcr Fall sein, so müßten erst Gestelle und Flaschen züge eingebaut werden, um die beschädigten Motoren ans der Gondel zu heben und neue cinznsetzen, was die Arbeiten natürlich verzögern würde. Immerhin rechnen die Maybach werke ohnehin mit einer Reparatur von einer Woche. lieber die Störnng der Motoren äußerte sich Dr. Eckcncr gegenüber einem Vertreter des WTB. folgendermaßen: Bereits aus der Hinfahrt, und zwar kurz Die Stimmung an Bor- stets gut Nenqork, 18. Mai. Nach einem Telegramm des Zeppelin- Passagiers n. Kryha sah sich bei der Fahrt rhoneanswärts, während der »ur noch ei» Motor in Betrieb war. die Fahrtlcitung schließlich gezwungen, das Lnstschiss treiben zn lassen, bis man eine stillere Lustzone erreicht hatte. Dies erfolgte, nachdem Marigna» passiert war. Die Passagiere legten keine übermäßige Besorgnis an den Tag. Die Stimmung an Bord war durchaus gut, zumal man in die Führung Dr. Eckeners volles Vertrauen setzte Die marinen Mahl zeiten mußten allerdings infolge der Lahmlegung der Maschinenanlage unterbleiben. Angesichts des starke» Windes und der Tatsache, daß nur noch ein Motor betriebs fähig geblieben war. stellte es sich schließlich heraus, daß auch die geplante direkte Rückfahrt »ach Friedrichshofen sich nicht als durchführbar er weisen würde. Trotzdem herrschte unter de» Passagieren kein Zweisel daran, daß Dr. Eckener auch bei einer improvisierten Landung den Zeppelin sicher aus den Boden bringen würde. Nach der Landung erklärten sämtliche Pässagiere, daß sie während der Reise nicht ge litten hätten. Die Amerikanerin zeigte sich außerordentlich be geistert und erklärte, daß sie niemals auch nur einen Augenblick in Gefahr gewesen sei. — Der Zeppelin» Passagier Kruse erklärte in einer Unterredung mit amerikanischen Pressevertretern in Marseille: Die einzige wirkliche Schwierigkeit in der letzten Zeit der Fahrt sei der Umstand gewesen, daß es hinter Marseille, setzte einer der Motoren ans, was jedoch für die Fortsetzung der Reise zunächst nicht ins Gewicht siel. Bei der Rückkehr setzten g e st e r n nachmittag bei Valenee zwei weitere Motoren aus. weshalb es dem Luftschiff nicht mehr möglich war, erfolgreich gegen die starken Gegen winde anzukämpse». Diese Panne der Motoren dürfte, wie Dr. Eckener ausführte, aus folgendes zurückzusühren sein: Dujar-m feeigesprochen «Eigner Drah «bericht der „Dresdner Nachricht« n"t Insterburg, 18. Mai. Um Uhr erschien heute das Schwurgericht im Sitzungssaal«:, und Landgcrichtsdsreklsr Sarq verkündete folgendes Urteil: Fm Name« des BolkeS! Das Urteil vom 1. Januar 1918 wird aufgehoben, der An geklagte Dusardin freigesprochen, und die Kosten des Ver- fahrens werden, soweit sie Dujardin betressen, der Staatskasse anserlegt. Nach der letzten Mittclmeersahrt sind einige Aenderungen an de» Motoren vorgenvmmen worden, und zwar insofern, als die einzelnen Zylinder aus ihrer starren Verbindung gelöst wurden, um damit die Leistungsfähigkeit der Motoren zu er höhen. Bei der letzten Fahrt nach Oesterreich batte» diese Ver besserungen keinerlei Anlaß zu Beanstandungen ergeben. Dr. Eckener nimmt jedoch an. daß durch diese Lockerung der Zylinder Vibrationen an der Kurbelwelle entstanden sind, die den Rhythmus der Motoren in Unordnung brachten. Weiter ist auch noch keine Entscheidung darüber ge trosten, ob das Lnstschiss seine Amerikareise von Toulon aus direkt wieder ansnimmt, oder zunächst wieder nach Friedrichshasen zurückgeschasst wird. An und für sich wäre die erste Möglichkeit durchaus gegeben, da der Lustschtfskörper selbst mit seinen Einrichtungen völlig intakt ist und die Nachfüllung der Traggaszellen mit Wasser stoffgas sich auch in Toulon ohne weiteres bewerkstelligen läßt. Die Entscheidung Dr. Eckeners in dieser Richtung dürste wohl von der Dauer der Reparaturarbetten an den Maschinengondeln abhängen. zunächst nicht gelingen wollte, mit den französischen Funk stellen in Kontakt zu kommen, so daß auf die Anfrage nach geeigneten Landungsplätzen zu nächst die Antwort auSblieb, ebenso wie die französischen Funkstellen, wie sich später herauöstellte, auf ihre Anfragen an das Luftschiff keine Antwort erhielten. Schließlich wurde an Bord ein besonderer Benzinmotor in Betrieb gesetzt, »m die znm Telegraphieren verfügbare Energie zn verstärken. Sank »er RMsreaienmg für die WMtims Paris, 18. Mai. Der deutsche Botschafter v. Hoesch hat heute vormittag in Abwesenheit des Außenministers Briand zunächst dem Generalsekretär des Ministeriums Philippe Bcrthclot und hierauf dem Lnstsahrtmintstcr Laurent Eynac den Dank der dentschen Regierung für die tatkräftige Hilfe leistung bei der Landung des Zeppelins ausgesprochen. Der Lnftsahrtministcr teilte mit, daß er Instruktionen ge geben habe, damit jede mögliche Hilfeleistung für die notwendige» Ausbesserungen, wenn sic an Ort und Stelle vvrgcnommen werden sollten, geleistet werde. Berlin, 18. Mai. Reichsverkehrsminister Dr. Stegerwald hat dem französischen Luftfahrtminister Eynac und dem Minister des Aeutzern. Briand, tele graphisch den Dank der deutschen Regierung für die bet der Notlandung des „Graf Zeppelin" von den französischen Be hörden bewiesene außerordentliche Hilfsbereitschaft ausgesprochen. Bon öes Geistos Kraft Als bas „liebliche Fest" ist Pfingsten ins Volksempfindcn cingegangen. Eine Vorstellung, die eng verbunden ist mit dem Blühen und Prangen der Natur um uns. Zieht sie doch im voll entfalteten Frühlingskleid die schönheitsdurstige Mensch heit jetzt »och stärker in ihren Bann, als in den Ostertagen, die auch ihrer tieferen Bedeutung nach ewiges Sinnbild deo Erwachens aus Grabesnacht sind, des Wandels von Stirb und Werde. Doppelt freut sich da jung und alt, des Alltags Oede zu entrinnen. Hochgestimmt rüstet sich, wer kann, zur fröhlichen Wanderung in die pfingstlichen Maien und bangt und hofft, wenn rieselnder Regen an den Vortagen die schönsten Pläne zu verwässern droht. Wer möchte da nicht freudig mittun. wer möchte es dem ins Freie drängenden Volke verargen und schulmeisterlich den Finger erheben zn dem Einwand, dag rechte Psingststimmung noch andere Saiten im Menschenherzen erklingen lassen muß, als nur das Verlangen nach Genuß am schwellenden Busen der Natur. Verträgt sich doch beides gut zusammen, das lustig« Wandern und die ernste Besinnung. Nur der gedankenlose Pfingstbetrieb, der nichts anderes kennt, als eine größere oder kleinere Summe von freien Stunden, die es möglichst amüsant herumzubringen gilt, der paßt schlecht zur Bedeutung des hohen Kirchenfestes. Freilich, dem Zcitbeobachter will cs scheinen, daß die gei- stsgo Verflachung der aus dem religiösen Leben Herausgewach senen Feiern noch immer Fortschritte macht, daß Pfingsten wie Ostern und Weihnachten von vielen nnr deshalb mit beson deren Vorbereitungen empfangen und mit einem gewissen Festgefühl durchlebt werden, weil diese Tage doppelt rot.im Kalender stehen und weil es seit jeher so war. Haben sich doch sogar die geschworenen Kirchenfeindc in ihren Organi sationen und Parteien nach langem Widerstreben in die alte» Bräuche gefügt und den Versuch gemacht, ihnen eine weltliche Weihe zn geben. Kein Ersatz, sondern ärmliches Surrogat fiir die Gemütswerte, die der Gläubige aus dem religiösen Erlebe» schöpft. Und auch die bewußte Verdrängung christ licher Grundsätze aus dem öffentlichen Leben im Lauf des letz ten Jahrzehntes fördert diese Entgeistigung. Früher war es in schicksalhaften Stunden der Nation — wie wir sie jetzt wie der durchleben — vornehmste Pflicht der gekrönten Führer, ihren Blick und den des Volkes auf ein höheres Walten zu richten. Heute läuft die Staatspraxis geschäftsmäßig ab, nur zu oft durch Stockungen gehemmt, wie eine schlecht geölte Ma schine. Kaum noch ein verantwortlicher Staatsmann, der daran dächte oder tu:r es wagte, bei wichtigen Entscheidungen die Kräfte nutzbar zu machen, die in den Tiefen der Geistig keit und Religiosität schlummern. Er muß offenen Hohn fürch ten oder kaltes Unverständnis für solche Regungen. Und wenn nicht manchmal in den Worten unseres Hindenburg ein Hinweis aus den höchsten Lenker aller Geschicke enthalten wäre, dann wäre der GotteSbcgrisf überhaupt aus dem deut schen Staatsleben gestrichen. Dabei hätten aber gerade wir Deutsche tu unserer Lage allen Grund, die Erstarrung im Weltlichen zu überwinden und aus dem religiösen Leben geistige Waffen zu holen zur Ver stärkung der nur zu schwachen materiellen Rüstung in den schweren Kämpfen, die »ns anfgebrnngeu sind. Und dafür ist gerade Pfingsten die rechte Zeit, das PfingsterlebntS die kraft- spcndcnde, erneuernde Quelle. Denn von der Kraft des Geistes kündet uns die Botschaft dieser Tage. Von einer wunderbaren Macht, die, aller äußeren Hilfsmittel bar, nur dank ihres sittlichen Gehaltes über den Widerstand einer feind lichen Welt triumphiert und die am Pfingsttage in Not und Niedergeschlagenheit gegründete Kirche Christi zu Ansehen und Glanz, zur Herrschaft über den Erdball geführt hat. Geistes kraft als Ursache einer Geschichtswcnde, als Mutter einer neuen Zeit damals, und heute noch glückliche Verheißung, daß die sittlichen Kräfte, wenn sie stark und rein sind, doch endlich über brutale äußere Gewalt den Sieg bavontragen, baß sic bestehen und fortwirken werden, wenn das Stoffliche längst zerfallen ist. Nicht nur zn unserer persönlichen Erbauung, sondern auch zu unserer Erhebung als leidendes, ringendes Volk müssen wir versuchen, das Psingstwunbcr richtig zn verstehen. Da tritt uns das vertrante Bild der ersten Christengemeinde vor die Seele» die durch den Verlust ihres Herrn und Meisters zu tiefst betrübte, entmutigte Schar der Jünger. Sie wissen nicht mehr ein und aus, haben das Selbstvertrauen verloren, zwei feln an ihrer Sendung. Da kommt über Ne wie ein Brausen vom Himmel der heilig« Geist, es erscheinen ihnen „Zungen, die sich verteilen wie von Feuer", und neu« Kraft burchströmt alle^hfL sie zusammenblydet pnd aickenert, in der Erkenntnis Passagiere über -ie Fahrterle-nisse