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«ria>mr i»»ll« t«ui> 7 uz» I» e«r Aancuüratc I», Adon ncm^mlp--,» olcrteyalir. l>ch Siji'i, duiil, die v»Il I» 0!>, M Rummcc» I >.!<lr. ««flog-: 26000 «r»l ültr die Njtsk„cib, eluge« Uudlcr M.iüüI.lU-ie mach! sich »ic Radacllo» »ich! ccriunditch. Niiseratkii-Aüüahme an». iralrkS u»a v»,!«r iu Hamt'ura. !!>cr »u. Wir», vcivp.,. P->>cI, t>!c»I»u, g»a»!sa>I a >"!. - Hach «!!>-»» iu ->c,li!i, r!rch,i,>, Wik». Hi!!»l>>!!>!, pranNmi <I. Müa- chcir. — D.iu!,v L Io. a-.'nKuU M. — I,. ^ch«l ia SI,cm»l». — II.I- '» üallior c Co. i« Pari». Tageblatt für Politik, Unterhaltung u.Geschiistsvrrkchr.< Druck und Eigenthum der Herausgeber: ^ikpsch Sk Reilhardt in Dresden. »»IN » dt» ftachm.» Üd». Lcr Aaum rtner kt». I»«U>«ra Pr»Ut«tl« k^ilt >L k» Ein, char«^l>r für da» nä-lltäatae «»«>-, «vi dcr In>,l<U« «cd nicht »c,«»««. »lürwarliür Annrnet». «atuä,e v»» an» und» «annlrn Jicmr» u. Pc»« Ionen txscriren tot» mir «'»«» P,cmu»,»««i» Zaülung dllrch »rtrN m»rk-N odcr Poftrin»»^ »un». « Sitdr» I-Ite, I>i, Agr. Iuchrair iat chic Roalag».Nummer »de» nach einem JeMa»> «tr Üetle v r>»c. Kr. 35S. Neii»reh«ttr Jahrgang. Sliltredacteur: vr. Ln»N Für vaö Feuilleton: LaelMlU Dresden, Sonnabend, 19. Deeemver 1874. -S v onne m e n t. Die tteehrteu n»s,vä»1i„cir Lcsrr der „Dresdner Nachrichten" bitten wir, das Abonnement fitr das erste Onnrtal 1^75 baldigst ernenern zu wollen, damit wir die Nummern ohne Unterbrechung weiter liefern tonnen. Sämnrttichc Posranstalten des deutschen Reichs «nd ganz Oesterreichs nehme» vcstcllmrgcn auf unser Blatt an. I» Dresden abonnirt man (inel. Briuaerlohu) vlertetjährttch mit 2 Mark 25 Pf., bei den sächsische« Postansialte» mit 2 Mark SV Pf. Expedition der Dresdner Nachrichten, Dresden, Maricnstr. I». Politisches. Mehr mit schmerzlichem Erstaunen, als mit tiefer Bestürzung vernimmt das deutsche Volk die seltsame Mähr, daß Bismarck daran denke, seine Abdankung zu nehmen. Wie? Soeben erst taucht das Bild Bismarck s strahlender denn je über dem Staube empor, der aus den Arnim'schen Alten auswirbclt und gleichzeitig soll das deutsche Volk auf die ferneren Dienste dieses StaatsuranneS ver zichten? Diese Frage stellen, heißt sic bcantworten. Wer sollte Bismarck s Nachfolger werden? Graf v. d Goltz und v. Aalan sind todt, Arnim hat sich politisch sc bst getödtet; v. Werthcr ist in Un gnade; der Uiiterstantssecretär im auswärtigen Amte, v. Bülow, er weist sich zn sehr als „Däne" und um vcn der Diplomatie ins Par lament z» blicken, Herrn LaSker würde wohl Niemand zum ReichS- t>i»iler wünschen als LaSkerchen selbst. Verbliebe somit nur Herr v. strudelt, eine stenke Stütze unv der begeisterte Anhänger der Bismarck scheu Politik, ja mehr als das. Bismarck's Vertrauter selbst, siine rechte Hand. Inzwischen wird Herr v. Keudcll wenig Lust verspüren, sein prachtvolles Botschafter-Hotel in Rom zu ver lasse», um von der Siebenhügelstadt nach der Berliner Wilhelm straße zu übersiedeln und seinen großen Meister Bismarck einst weilen in Varzin der Ruhe i slegen zu wissen. Nein, Bismarck kann und wird nicht abgehen. Warum aber denkt er daran? Warum spricht er von dieser Möglichkeit? "Wchächtig gestanden, will ^ des Kanzlers mit seinem Abgänge wenig Zusagen. Aehnliche Wörle haben wir schon früher gehört. Die Sache ist allemal zu sehr im Lande verlaufe», um jetzt nicht den gleichen Erfolg voraussehen oder ernstliche Befürchtungen von der Ausführung der Drohung auskommen zu lassen. Der gegenwärtige Anlaß ist am allerwe »igsten dazu angethan. Früher, wenn der Reichstag nicht geneigt war, der Negierung werlhvolle Volksrechte darzubrinaen, wenn sich gegen die Uebernahme drückender HeereSlaste» stcäubkc, da hatte cs viel Wahrscheinlichkeit, daß Bismarcks Stellung beim Kaiser er schüttert war, wenn es ihm nicht gelang den Reichstag herumzu- kriegen. Diesmal handelt cs sich um eine innere Angelegenheit des Reichstages, die mit den Militär-Interessen gar keine, mit der hohen auswärtigen Politik nur sehr leise Berührung hat. Vergegenwärtigen wir uns den Fall. Ein Abgeordneter hat eine Sl,a h,fr zu verbüßen; der Reichstag entscheidet bei dem Falle Most, der bereits eine Strafhaft verbüßt, daß der Zusammentritt des Reichstages eine solche Strafverbüßung nicht unterbrechen soll. Etwas anderes ist cs bei einer Untersuchung; den gerichtlichen Gang dieser Proccdur pflegt der Reichstag stets zu unterbrechen, um der Möglichkeit vorzubeugen, daß gegen mißliebige Abgeordnete frivoler Weise Tendenz Processe angestrengt werden, deren Führung sonst den Abgeordneten vom Reichstage ausschließen würde. Verbüßt aber ein Abgeordneter eine bereits rechtskräftig gewordene Strafe, so mag es dabei sein Bewenden haben. Daraus zieht Staatsan walt Tessendorf den Schluß: ergo verhafte ich auch meinen Abgeord neten Majunke, gegen den 1 Jahr Plötzensee erkannt ist. Taktlos war es auf alle Fälle 4 Wochen vor Schluß des Reichstages eins (einer, wenn auch wenig sympathischen Mitglieder herautzuangeln; juristisch aber war er dazu berechtigt. Bismarck aber hat mit der Verhaftung Majunkes gar nichts persönlich zu thun gehabt; er hat sie erst aus den Zeitungen erfahren. Als der Reichstag über den Fall bcrieth, saß der Kanzler in der Sitzung, ergriff jedoch das Wort nicht, sondern ließ Leonhardt reden. Warum schwieg ein sonst so beredter Mund? Was hat der Reichstag denn nun gethan, daß Bismarck von schwankenden Mehrheiten spricht, mit denen sich nicht regiere» lasse ? Er wahrte nur seine Würde, als er Hoverbeck's Resolution annahm, daß der betreffende Artikel der Verfassung so umzuändern sei, daß ein Majunkefall in Zukunft ausgeschlossen ist. Die Wahlkreise haben doch wohl ein Recht zu verlangen, daß ihre Vertreter nicht in Ausübung ihrer Pflicht verhindert werden. Den Regierungen kann unmöglich das Recht zugestanden werden, die talentvollsten Parteiführer mundtodt zu machen. Selbst ein Mann, wie der Präsident Forckcnbeck stimmte für diese Ausfassung; das Stehaufchen LaSker freilich, sprach erst herzhaft in diesem Sinne, -nthielt sich nbcr dann tapfer der Abstimmung. Die Wahrung seiner Würde durch den Reichstag kann den Kanzler nicht kränke». Handelte sichs um einen Gesetzentwurf, so zweifeln wir keinen Augenblick, würde der Reichstag seinen, Bis marck .mißliebigen Beschluß in der letzten Lesung wieder «mstoßcn; da cs aber nur eine Resolution war, so kann der Reichstag nicht wieder darauf zurückkommen. Der Beschluß ist gefaßt, er bleibt stehen Trotzalledem ist das Befremden über Bismarck S Acußerun- gcn ein großes; fallen sic doch in die kurze Spanne Zeit zwischen dem Schlüsse des Proccsses Arnim und dem Urtheilspruche. Sollte Bismarck, so sehr er sich zu der politischen Wirkung des Arnim- processeö gratuliren kann, verstimmt sein über einige Ernzrlnheiten, die im Verlaufe der Verhandlungen vorkamen? Ein freisprechendes natürlich fatal sein. Aus solcher Stimmung heraus erklären sich wohl Bismarck's Drohungen. Dieselben bewegen sich jedoch so ganz ausschließlich auf politische»» Gebiete, daß für die Proccßrichter ein Zusammenhang mit der juristischen Frage, über die sie zu entschei den haben, undenkbar ist. Die grämliche Stimmung Bismarck's steht zu der heitern Ge- »üithsruhe des Kaisers in seltsamem Gegensätze. Lange ist der hohe Herr, so versichert man von vielen Seiten, nicht so gut bei Laune, so herzensvergnügt gewesen, als diese Tage. Es hat ihm hohe Freude bereitet, daß der Reichstag den Miluäretat im Wesentlichen unge schmälert bewilligte und die Wehrkraft des Vaterlandes crhebuch stärkte. Wo der Reichstag einen Abstrich vornahm, indem er z. B. die Mittel zur Errichtung von 5 neuen Compagnien Seeartillcrie verweigerte, hat der Kaiser die Gründe des Reichstags gern ge würdigt. Letzterer hat auch der Reichspolitik ein großes, wenn auch selbstverständliches Vertrauensvotum in der Schulfrage von Elsaß- Lothringen ertheilt. In keiner Frage zeigt sich der tiefe Spalt zwi schen den Culturbestrebungen der Gegenwart und den Zielen der Ultramontancn klaffender, als beim Unterricht ; speciell bei der Volks schule. Hier tritt ihr Haß gegen Bildung, Aufklärung, Geistes- besreiung und Erleuchtung mit seinem ganzen Ingrimm auf. Die Ultramontanen beanspruchen die Herrschaft über die Schule, die Jugend und damit die Zukunft der Menschheit ausschließlich für sich. Wer sie darin stört, ist ihr Todfeind. Dieser Ehre würdigen sie das deutsche Reich. Natürlich «mschleiern sie ihren Haß gegen die Geistesbcsreirmg unter der Maske der Freiheit. Rasch sind sie mit Deklamationen vom Schulzwang und den» Rechte der Eltern auf ihre Kinder bei der Hand. Gewiß ist der Schulzwang auch ein Zwang und es wäre uns auch lieber, alle Eltern wären so einsichtig, sich nicht zur Unterrichtserlheilung an ihre Kinder erst staatlich zwingen zu lassen. Leider aber ist dem noch nicht so und so weit geht das Recht der Eltern auf ihre Kinder niemals, sie.ohne allen oder auch nur ohne einen gewissen Unterricht aufwachsen zu lassen. Die Kirche aber verlangt Blaß und Art des Unterrichts zu bestimmen. Das kann sich der Staat nimmermehr gefallen lassen und so ist staatlicher Schulzwang, gegen den die ultramontane Kirche die knöcherne Hand erhebt, zwar nicht das Ideal, aber ein wahrer Segen, den »vir uns nicht entreiße» lassen werden. die einander Schand und Brand anchaten, versöhnt. Bis Pfingsten soll eine Verschmelzung aller Orten vor sich gehen und zwar soll sie vom „Volke" selbst, nicht von den Führern herbeigeführt werden. Den in Haft befindlichen NeichstagSaigeordneten Most und Bebel wurde iirfolge dieses Vorganges ein Glückwunschschreiben zugesandt. Wie lange wird die Eintracht dauern? Ostern zur Eonfirmation gelangen. Die übrigen Kinder aus den Pfleganstalte» im Alter von 7 bis 13 Jahren. Die Geschenke be. stehen hauptsächlich in Kleidungsstücken, Gesangbüchern, Stollen und Acpscl. Aua der Stiftung des verstorbenen Herrn Buchbinder- Meisters Friedrich Wilhelm Lange — 2000 Thlr. Capital — er halten dieses Jahr 10 Eonsirmandcn Gesangbücher in ganz Leder mit Goldschnitt. Die Airsprache hält Herr Pastor 1>r. Dibclius. I. M. die Königin-Wittwe Marie wird die Bescheerung mit ihrem Besuch beehren. — Das nahende Weihnachtsfest läßt uns wieder einmal einer Eigenthümlichkeit, welche unser benachbartes Dippoldiswalde hat, gedenken: wir meinen das allerliebste kleine Töpfergeschirr als Spielzeug für Kinder, welches dortige Töpfer anfertigen und hier in Dresden und weiterhin verkaufen. Sie haben auch das Recht, am ersten Tage des Striezelmarktes in Dresden seilhalten zu dürfen, dadurch erlangt, daß sie die Ersten waren, die einst nach einer Pest, welche Dresden hcimgesucht, dessen Bewohnern ihre net ten Waaren zum Kauf boten; nach alten Ur-unden dürfen sie „euren Sonnenschein lang" lalso einen Tag) ihre Waaren hier verkaufen. Letztere müssen — das erwähnen wir noch — je 16 bis 18 Mal durch die Hand gehen, ehe sie verkaufsfertig sind, und dennoch sind sie ungemein billig. Nur heute (Sonnabend, sind diese Waa ren hier in Dresden an der Kreuzkirche zum Verkauf ausgestellt. — Gestern Morgen nach starkem Schneefall (der noch an dauerte, nachdem die Erde schon ', Elle hoch bedeckt war) erzwang Herr v. Stülpnagel die Pferdcbahnvcrbindung Blasewitz-Dres den mit bekannter Energie. Um 9 V» Uhr Vormittags kam der erste vierspännige Wagen von Dresden" glücklich nach Blasewitz rctou>7 nachdem vorher Schneepflug und Lowry ihre Schuldigkeit gethan. Als jedoch der Straßenverkehr zunahm und von den Lastfuhrwerken das Gcleis (welches ihnen gute Bahn bot) immer wieder zugefahrcn wurde, half das Reinigen nichts mehr und inan »nutzte vorläufig per Omnibus das Publikum bedienen. — Bei der letzten Rekruten vcreidung kam folgender komische Fall vor. I» der Eidesformel stehen die Worte: dem Kaiser zu Lande und zu Wasser treu zu dienen. Einer der neu Einzustcl- lcnden, welcher jedenfalls der Ansicht ist, das Wasser hat keine Bal ken, wollte aufs Wasser nicht schwören; es wurde ihn, zugeredet, und er erhob wiederum die drei Finger, aber als die Bor te kamen: ^ ^ sich Wscheib«» seciMMikratischyvKMetj». senkwchh «bermelö die Hand. -Mes.K WM maw die sich bisher aufs tödtlichst« haßten, verfolgten^ verketzerten, ich mch mit, e guter Landsoldate will ich sein, aber kiMWassir mag ich nich!" Erst als man ihm zum so und so viÄtMWkale er zählte, daß der Eid für deutsche Land- und Seesoldaten derselbe sei und man seinetwegen die Eidesformel nicht ändern könne, da über wand er endlich seinen Widerwillen gegen das Wasser. — Bereits zum dritten Male ist nun der seit 14 Jahren am Strchlcner Bahnübergang stationirte Bahnwärter Kum mer der Netter von Menschen gewesen, die ohne seinen Pflichteifer durch die Räder der Loconwtive zermalmt worden wären. Gestern Nachmittag fand er bei Begehung seiner Strecke einen alten, ganz ärmlich gekleideten, geisteskranken Mann, der wie derholt den Bahndamm hinaufgeklettert war und vor Ermattung direct auf den Schienen liegen blieb. Mit Hilfe seines Beiwärters schaffte er den Unglücklichen kurz vor dem Herrannahen des Zuges bei Seite und veranlaßte dann den Transport desselben nach der Stadt. Der arme Mensch gab an, aus Torgau <pbiirtig zu sein, über seine sonstigen Verhältnisse konnte inan nichts Näheres erfah ren. Vor 4 Jahren war Kumiiier bereits der Retter zweier Knaben, welche mit ihrem Schlitten direct der entgegenkommenden Loconwtive auf dem Bahngleise zueilten, während er vor 2 Jahren eine der Privatpflege entsprungene geisteskranke Frau, welche auf dem Geleis schlief, vom schrecklichen Tode des Ueberfahrens durch seinen rasche« Eifer rettete. — Die zur Chemnitz-Komotaucr Eisenbahn gehörige ca. 4 Meilen lange Strecke Flöha-Pockau-Lengcfcld ist am 14. dss. mit einer Probefahrt geprüft worden und soll, da sie sich als vollkommen betriebsfähig und solid erweist, ehebaldigst in Be trieb genommen iverdcn. Es hängt die Betriebseröffnung nur noch von der Genehmigung des Fahrplanes und der Tarife ab. — Eine der nach socialdemokratischen Prinzipien im Jahre 1872 erst hier gegründeten Gewerksgenosscnschaften, und zwar dis der Maler, Lackirer und Vergolder, hat sich zu Anfang dieses Mo nats aufgelöst. — Von den im sächsischen Armeecorps vor einiger Zeit zur Disposition beurlaubten Militärs ist ein Theil wieder zum Dienst herangezogen worden und können dieselben somit zu Weihnachten nicht bei Muttern weilen. — Beim Eintreffen der diesjährigen Rekrutenquote hat eine nochmalige genaue Pcrsonalgesundhcitsvisitation stattgefunden und sind in Folge dieser ganz spcciellen Untersuchung eine Airzahl der Rekruten entlassen, theils in ärztliche Behandlung genommen, theil? bis auf Weiteres beurlaubt worden. — Vor einigen Tagen erregte aus der großen Mcißnerstraße ein anständig gekleideter Mann in der sechsten Abendstunde dadurch Aufsehen, daß er sich bemühte, ihm gänzlich Unbekannten Weihnachts geschenke in Baaren» von 10 - Thaler- und höheren Kassenscheinen aufzudrängen. Die Mehrzahl der um denselben Versammelten Ultramontanen. Es herrscht dort reger Verkehr hoher geistlicher Würdenträger. Das fehlte noch, daß von Sachsen, der Wiege der Reformation, die OrdreS für die Jesuiten ausgingcn! Die von der hiesigen Armenvcrsorgungsbehörde veranstal tete Chriffbescheerung für Eonstrmanden aus den hiesigen fünf Gc- meindcschulcn und den communlichen Kinderpfleganstalten findet Mittwoch den 83. Decembrr Nachm. 5 Uhr (Einlaß 4 Uhr) in dm Sälen des Gewerbehauses statt. 400 Kinder (205 Mädchen, 19L Urtheil das ia dock, nicht unmöglich »st. würde Bismarck hinaraen > Knaben) darunter 183 Mädchen und 161 Knaben welche nächste Locales nud Sächsisches. — Den Obersteuerinspectoren Simon in Dresden, Germann in Meißen und Jacobi in Grimma ist der Titel Oberzollrath ver liehen worden. Dem Obersteucriuspector, Oberzollrath Germann in Meißen, ist die Versetzung in den Ruhestand bewilligt worden. — Dem Facror aus dcrBautzner Pulverfabrik Klüppel- berg wurde in Anerkennung seiner langjährigen treuen Dienste vor einigen Tagen ii» Auftrag des Königs Albert vom dortigen Amts hauptmann das Ehrenkreuz vom Atbrechtsorden übergeben. — lieber den von, Reichskanzler zunächst erfolglos bekämpften Beschluß des Reichstags, einen vorbereitenden Schritt zur Auflösung der preußisch-sächsischen Militärconvcntion zu thun, äußert sich die ofsiciöse „Nordd.Allgem.Ztg." in folgender beachtenswerther Weise: „Der Versuch, eine eminent politische Frage gelegentlich der Etat- berathung zu lösen, mußte zun» mindesten verfrüht erscheinen, da weder das rechtliche Verhältniß noch das praktische Bedürsniß diesen Versuch unterstützte. Die Specialverträge, aus welchen innerhalb des Rahmens der Reichsverfassung die Einheit des deutschen Heeres beruht, haben sich, namentlich was Sachsen anbclangt, in der Feuer probe des großen Krieges bewährt. Daran ohne Roth zu rütteln, hieße an Stelle einer bewährten Einrichtung eine andere setzen, welche vielleicht eine Verbesserung, vielleicht das Gegentheil in sich schließt. Das heutige Deutschland bedarf keiner Pfänder mehr für eine BundeStrcue, welche aus der härtest»,» Probe so glänzend her vorging, wie das verpfändete Wort deutscher Fürsten, der Patriotis mus der deutschen Stämme und der allen Theilen des deutschen Heeres gemeinsame Begriff von Ehre und Pflicht es irgend erwar ten ließ. Die auf Grund militärischer Traditionen oder Stammcs- eigenthümlichkeiten seitdem beibchaltenen äußere» Unterschiede der einzelnen deutschen Heerestheile bedingen keine Schwächung der deut schen Wehrkraft. Es giebt keinen deutschen Fürsten, der auf Kosten dieser letzteren ftir sich und sein Land besondere Aeußcrlichkeitcn be anspruchen würde. Im Gegentheil würden alle deutschen Fürsten bereitwillig die -Hand zur Abstellung etwaiger Mißstände bieten, falls die praktische Erfahrung jemals solche erkennbar werden ließe. Und nicht zum Wenigsten darf Deutschland dies dann von demjeni gen Fürsten erhoffen, der selbst um seine königliche Krone den Lor beer ruhmreicher Feldherrnschaft geflochten." — Einer rheinischen Zeitung zufolge ist das Schloß Wechsel- >urg in Sachsen, wo bekanntlich der ronvertirte (katholisch gewor-' glaubte einen Geistiggcstörtcn vor sich zu sehen und verhielt sich der dene) Graf Schönburg residirt, ein Hauptherd der Umtriebe der j gemachten Offerte gegenüber theilnahmSlod. — Gestern, Freitag, Vormittag versuchte sich eine einfache, schlichte Frau in der Kunst der Escamotage auf dem AntonSplatz, inden, sie ein Gänschen ohne Bezahlung verschwinden ließ. Dies wurde von Umstehenden bemerkt und der vielleicht erste und darum ungeschickte Dicbstahlsversuch damit belohnt, daß ein herbcigernfencr Wohlfahrtsbeamter der Frau freie Wohnung, aber sicher ohne Gänse braten, verschaffte. — In einem Grundstücke der Hechtstraßc, wo gegenwärtig ein 18 Ellen tiefer Brunnen hergestellt wird, in welchem bereit« HMm