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s «r. 106 Seite 16 — »Dresdner Nachrichten" — Donnerstag. 4 März 1SLS Star gestochen ist, kan» sich der nachhaltigen Wirkung nicht entziehen. .Nil» BroSmeS Anfechtungen" ist kein Unterhaltung». roman. Er ist eine dichlenscke norwegische tz>scllschastSkrtrtk. Er seht sich mit den .zwei Kulturen" RorivegenS auseinander, und die bvdensiändige bleibt Sieger. Er ist. wenn inan will, tend«nziö>>: er ist norwegisch: er bereitet beim Lese» eher Uu» behagen, als Befriedigung,' er ärgert bisweilen und fordert zum Widerspruch beraub — aber zulebt triumphiert er. Zuletzt erkennt jeder, wenn er sich nur die Muhe gibt, erkennen zu wallen: re, agstur — dich, gerade dich persönlich geht ev an. Norwegen ist in diesem Fall die Menschheit. DaS gezeigt zn ... ....... haben, ist dce Knust Kinels. Dafür wird er sich vielleicht einen I jür" bleibenden Platz in der Welkiiicratur erobern, Vielleicht, noch!drolue ihr der Untergang kennen wir ilni zn wenig. Aber wvtcl kann schon nach der ersten Probe sestgestellt werden: wert ist eS Kinck. in Deutsch land kennengelernt zn werden. Dan er dafür der Ucbcrscherin Ellimor Drösser ein gut Teil Dank für ihre verständnis volle sprachliche Nachschöpfnng abzustatten hat. soll nicht un erwähnt bleiben. D r. F r a n z T h t r r s e l d e r. Unker Indianern und Riesenschlangen. Bon H. Hintermann. In dem kur-, vor Wethnachtten im Berlage von Grethlein L Co., Zürich und Leipzig, erschieoenen Buche .Unter In dianern und Riesenschlangen" beschreibt der Schweizer Kvr- schungoreilende Tr. Och. Hinterncann seine Erlebnisse auf einer N>-l -ä unkernoinnienen lliei?« nach den Wild».sie» ZcnkralbrasilienS Ursprünglich Halle er beabsichtigt, von Rio de Janeiro aus über Lao Paulo nach Gvoaz zu fahren, um von dort aus »ach Rorden zu den wenig bekannten Indianer- stämmen am minieren ToeantinS vorzudringen. Durch einen Zufall wurde er aber dann wissenschaftlicher Begleiter einer brasilianischen Militärkommission, die von dem weit über die Grenzen seines Landes bekannten Crbaner der Telegraphcn- Unie Mailo lbroiso Amazonas und Oauptsörderer der brasi lianischen Indiaiierfürsorge, General Rviiövn, nach den Quell- slüssen des Tingn anSgesandi wurde. Wie der Berfasier sriireibt. war der Zweck dieser Expedition ei» Dreifacher. Cs sollte» Sie Wasserschetdeiiverhälinisse im Planalto von Malta Grosso ge nauer uiilersncht, der Oaiiptgiielislus, des Lingu. der RivRo- mcro, vermessen nnd kartographisch ausgenommen und schließlich Beziehungen zwischen den Indianerstämmeu am Kulnena und Kuliscon und der neu errichteten Station für Eingeborenen- sursorge in Simon Lopez angeknüpst worden. Tie Expedi- lionSleilnehincr waren anher dem Bcrfaiser zwei brasilia nische Offiziere, ein Feldinesier und nur wenige Leuce. Bon Rio de Janeiro aus ging cs teils mit der Bahn oder mit Tainpfbool, teils in schwieriger Karawanenreise mit Maul tieren oder in primitiven Rindenbooten über Porto Espe- ranza am Pasaguan, dem Paradies der Krokodile. nach Cuiaba und nach äußerst gefahrvollen ziamvsen mit Snmpf nnd Ur wald tn bis dalitn noch vosiig unerforschte Distrikre des tro- piichen Südainerikas. Der Berfasier versteht es, äußerst inter essant seine unter den größte» Anstrengungen und Entbeh rungen durchgeführte Reise zu schildern, die trotz allerlmnd Mißgeschick doch zn vollein Erfolg geführt nnd insbesondere eine reiche Anobente ans ethnographischem Gebiete gebracht hat. Man kann sich die '^-fahren des Unternehmens oorstellen, wenn man sich vergegenwärtigt, daß in fegen Gegcnden Bra- silteus. das dekonntltch eines der schlauen reichsten Länder der »rde ist. nicht weniger als löv verschiedene Schlangenarten Vorkommen und nach amtliche« statistischen Feststellungen führ- ltch mehrere tausendPersonen von Giftschkangengebisien werden. In großzügiger Weise ist aber die brasilianische Regierung be- strebt, durch da» tu dem Buche ausführlich beschriebene In. Mut für Sernmgewtnnnng tn der Schlangenfarm Butansan bei Sao Paulo die Sterblichkeit infolge von Schlangenbissen zu bekämpsen. Wie schon der Tilel deS Buches sagt, hatte auch der Berfasier manches Abenteuer mtt Riesenschlangen zu be stehen. Allen Hindernissen zum Trotz bat die Expedition mit erreicht: noch ans der durch Hunger und Ffrber. Nicht nur die Abenteuer »nd Gefahren der Reise hat Hinter- mann in seinem Buche in spannenden lebendigen Schilde- rnngen festgebalten, sonder» er gibt auch einen fesselnde» Ein blick in die Sitten und Gebräuche der i» völliger Wildheit und Nacktheit am Ltng» lebenden Indtanerstämme, bet denen Körperdesormationen und Frauen» und Kinderranb heute »och Vorkommen. Biele Abbildunpen vervollständigen das inhaltlich wie in seiner äußeren AuSstattuna gleich ausaezetch- „cte Buch, das allen Freunden gediegener ForschnngSbücher nur empfohlen werden kann. WaltherSchieck. Don Dttcdern und ihren Schöpfern. cks Kleist als Journalist. Daß Hchnrich v. Kleist einer der großen Ahnherren der moderne» Tmvsschrtflstcllerei war, ist über dem Wert seiner Dichtungen bisher zu wenig brachlet worden. Ei» Hauptgrund lag freilich auch in der Schwierig keit, sein tournalistischcö Werk, die vom I. Oktober IBU bis zum !M. März l8lt als erste täglich liervuSgegcbene Berliner Zeitung erschienenen ^Berliner Abendblätter", im ganzen zu würdigen. Es ist von ihnen nur ein nahezu voll- ständißeS Exemplar, aus dem Nachlaß der Brüder Grimm stammend, tin Besitze der Erben Rctnhold Steigs vorhanden: sonst existieren nur Teile oder einzelne Stücke. Nun endlich liegt Kleists Zeitung, zn eine», lückenlosen Bande ver einigt, in den von Julius Petersen hcrausgegebenen Faksimiledrücke» literarischer Seltenheiten in treuer Nach- bilduna vor dem Forscher eine unschätzbare Quelle der Zcit- und ZcitlingSgeschichte. der Kultur-, Literatur- und Berliner Sladlgeschtcbte, dem Leser tn ihrer äußerst geschickten tonr- nalistischeii Aufmachung, in ihrer Spannung vom dichterischen Erzeugnis edelster Art bis zum Polizcibericht und der Propa- ganda eine Lektüre von besonderer Unterhaltsamkeit. Zugleich aber greift unö auö diesem Bande so unmittelbar und er schütternd, wie es nur durch die völlige, auch äußere Ueber- etnstimmung mit dem Original aeschehcn konnte, das Schicksal des Herausgebers ans Herz, den dies Werk bis fast an die letzte Schwelle begleitete. Einen Kommentar, der jeden Bei trag erläutert, verspricht Georg Minde-Pouct, der den Band ^usaminengestellt und mit einem Nachwort versehen hat, alS eigene Veröffentlichung: auch dürfte die jetzt geschaffene all gemeine Zugänglichkeit der »Abendblätter" der Forschung überhaupt noch reichliche Anregung geben. s-s- Aussindnng von Briefen Petrarca». Drei Briefe Petrarcas, die wertvolle Mitteilungen zum Leben des Dichters enthalten sollen, wurden in einer alten belgischen Handschrift der Vatikanischen Bibliothek gefunden. sl Wa» Tatst»! »on <v»«the hielt. In der Auswahl »on russischen Denker »«»gemein bezeichnendes Bekenntni» au» dem ttutl»er herauSgeoebe» hak findet sich anch folgende» für den Briefen und Tagebüchern Leo Tolstoi», die Dr. Arthur Jahre IVOtl: „Ich lese Goethe nnd sehe den ganzen schädlichen Einfluß dieses jämmerlichen, spieschürgerlich-egoistischen. be- gable« Menschen azrf dir Generalivn, der ich auch angehdrte, besonder» aus de»/armen Turgenjew, mtt ihrer Begeisterung für den „Faust" sein ganz schlechtes Werkj und Shakespeare ider seinen Ruhm tn neuerer Zeit auch nur Goethe verdanktj und mit der übertriebene» Wertschätzung von allerlei Statuen Lavkvvn, Apollo usiv. —» Gedichte» und Dramen. Wie un. geheuer schädlich sind die Auivritälen. die gefeierten großen Männer, besonders wenn ihr Ruhm auf einer Lüge beruht!" 1Z- Der handschrlstliche Nachlaß von Karl Emil Franzos Die Witwe des tm Jahre iVOt tn Berlin verstorbenen Schrift. stellerS Karl Emil FranzoS hat den gelamten handschriftliche» Nachlaß ihres Gatten derGemeindeWtenzumKauke anaeboten. Der Nachlaß umfaßt einige tausend noch unver öffentlichte Briese der berühmtesten Männer des lebten Jahr hunderts. und außerdem viele Handscdrtften deS Dichters leibst. Die Stadt Wien hat das Angebot angenommen, und den Nachlaß Karl Emil Franzos der Stadtbibliothek einver- leibt. -tr durch diese Neuerwerbnna m Uvvller Kostbarkeiten eine große Bereickeruna erfährt. -fs Ein literarischer Fund. Aus Benftheim wird berichtet: In einem Urkundenband des BenShetmer Stadtarchivs wurde» durch Zufall Bruchstücke einer Handschrift» Itchen deutschen Uebersctzung des Neuen Testaments aus dem lt. Jahrhundert gefunden, die als Heftstreifcn zum Ansheften der städtischen Urkunde» benutzt worden waren. ES handelt sich um einen Abschnitt au» dem Lukas-Evangelium. Unter den bisher bekannten Evangelien. Übersetzungen ist das BenSkietmer Fragment die älteste. Man nimmt an. daß die Uebersctzung tin Kloster Lorsch ent- standen ist. s"f Eine BcrSmaschiire. In den vierziger Jahren deS vorigen IahrbinrdertS erfand ein gewisser Elarke in H'rtdge- water bei London eine Maschine, die wohl auch heute noch ihresgleichen suchen dürfte. Die Maschine, an der -Herr Clarke volle fünfzehn Jahre aearbeitet hatte, war nämlich dazu be stimmt. Verse zu machen und aus diese Weise Gedichte zu- saminenzustcllen. Die Proben dieser maschinenmäßigen Poesie, die damals mehrere Blätter abdruckten. sollen soaar leidlich annehmbar gewesen sein. „Seit die Maschine tm Gang ist." schreibt eines dieser Blätter darüber, „bat sie nie denselben BerS wiederholt, nnd da sie mehrere Millionen Acnderungen zuläßt, ist es auch nicht wahrscheinlich, daß et» solcher Fall tcmals vorkommt." Und eine andere ZettungS- stimme meint, eS sei znmr nicht viel Sinn ln den von der Maschine fabrizierten Versen, manchmal kämen doch ..ganz artiae Sachen" zustande. Leider fehlten nur alle näheren Einzelheiten Übe7 die BerSmaschinc, und eS ist in den Be richten weder gesagt. welche Dichter sich ihrer Hille bedient haben, noch, wie sie elacntltch technisch funktioniert bat. Be» mutlich hat es sich um eine mechanische Zusammenstelluna von einander reimenden Wörtern arhaudelt. und da die englische Sprache ta «rngehener wortreich ist. so kann eS schon möglich sein, daß die Maschine in der Tat mehrere Millionen Variationen zugelasien hat. ^rdeitzhos« 8lrap»rier- ^ Ciienkerter ne brSktiger Ualtbarv ^ en ?Uot- ua<1 iHOe Ovalität V klurtrkin V ^«ornOua! V 8»r«Iken I Oanr d«- »oncler, preirvert 8ekr «ctlöno 8treikvn 8I«gant un«1 ec»« viert Donnarr,aa krailaa 5onncilsanci Non»a- »r««ek«i elex^mter 8por1stokk ür«»ed»i dlaactiert.! u. Corel 3r»«el>»» Corel n. Lkevior »r««»l>», / elv«k. diuetor. Iokann-8lr., kckkau8 XVeiüe Oa886 K. DI« «odernen vurusschuh«. -le Sie »ragen, sind Aunstwerüe Wollen Sie nach einer Erneuerung an SoMen Freud» dade». ,o dringen Eie seidige zu mir Mein« Albet« wird beoorzugi. Johann Schneider, Schuh-Reparatur-Anstalt, Trompelerilrahe 18, Siriesenrr Straße LS, «außner Straß«. S«ß» O'vwenNraß«. kirkellsrkiiiiungon aucti naclz ouZvvLri, übernimm' Hri8t»!Isi8f3drik u.llül'ttisllsn 0rs»6s» r»rG»a«„-L. r-t. lerz«. l. iringffei I8ö!l8llsSll8lIlIf1 lringfrvi 8. S. 0. ank cler ^mnen l-ini« i.«I1m»ritr—ü»0ß>d«rg 8onnad6n6, 6en 6. ^lärr, krüd. fernspr. 22,IS Kingfski llrssilsn-ä., 8ckuIxul8lrsÜv 3 MmiiiMtmiIi fsrnzpr. 22M Mngfwl VriesnitLer «ler ß«imi,ct>« »«»«I» iinuardrnanen au» <len 8tä«1t dlineralquelien »u vre»0en 8r««»aitz, »N«n Porckern 8iv iiin ln jerlem anten I-olrai, In cksn 8pei,ov»«en cter IMIropa, avk «len dcbckien clor 8ürß».-Loßm. 0ompk»«1llkr»I»rt. 8r i,t ru habe».