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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 27.05.1903
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1903-05-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19030527014
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1903052701
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1903052701
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1903
-
Monat
1903-05
- Tag 1903-05-27
-
Monat
1903-05
-
Jahr
1903
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 27.05.1903
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^ ^ Ä Littchhaule an« begab sich Sr. Majestät direkt zum Bahnhöfe, um 8 Ubr 8ü Minuten abends Bautzen und die Lausitz wieder zu verlassen. OertlicheS und Sächsisches. — Sr. Königl. Hobelt der Kronprinz, kommandierender General deS 12. Armeekorps, wohnte gestern von 7 Ubr vormittags ab den Batteriebesichtiaungen der 5. Batterie des 12. Feld-Artilleric- RegimentS und der 1. und 2. Batterie des 48. Held-Artillerie« Regiment« aui dem Heller bet. Heute beabsichtigt Se. König! Hoheit. 6.3b Ubr vormittags von Dresden-Reustadt aus nach Großenhain zur E-kadronbesichtigung der 5.. 2. und 1. Eskadron des 19. Huiaren-RegimentS zu fahren, sodann im dortigen Ossizieckasino >u Mittag zu iveisen und gegen Abend mit Wagen von Großen hain nach dem Barackenlager Zeithain zu fahren, um morgen der Besichtigung im Schlehen der Regimenter der 32. Feld-Actillerie- Brtgad« auf dem Truppenübungsplätze beizuwohnf». Di? Rück- fahrt erfolgt voraussichtlich von Niela ans uni l.I4 Uhr nach- mlltagSr die Ankunft in DreSden-Neustadt 2.2!j Uhr »achmittagS. — Ihre Königl. Hoheit die P r i»z es i i n H e I n r i ch v o n Preußen unternahm vorgestern mit ihrem Sohn und dem Prinzen von Battenberg einen Ausflug »ach Pillnitz und nahm in dem Garten der herrlich gelegenen Tchloßschenke den Kaffee ein. — Der Assessor beun Landgericht Dresden Dr. Zimmer- manu ist vom 1. Juni 1903 an zum Landrichter bei diesem Ge richt« ernannt worden. — Dir lebhafteste Svmpathie mit der Ausstellung des Herm Pastor« Reichel alS Reich-tagSkandidaten kam bei dein Diskussions abend des Evangelischen Rundes am 25. Mai in .Stadt Petersburg" zum Ausdruck. Es stand die Frage aut der Tages ordnung, was die evangelische Wählerschaft von emem evangelische» Kandidaten zu envarten habe. Einstimmig ward betont, daß nian nur einem Manne die Stimme geben könne, der streng national und antiultramonta» sei. Als solche Männer wurden die Herren Pastor Reichel. Amtsrichter Dr. Wagner und Rechtsanwalt Koblmann bezeichnet. Rur diesen können uationalgesiiinte Protestanten wie Katholiken ihre Stimmen geben, denn auch für Katholiken, dir national gerichtet sind und vom Zentrum nichts wissen wollen, wie es in gebildeten und hochstehenden Kreise» Dresdens viele gibt, ist die Wahl eines Mannes der OrdnungS- parteien patriotische Pflicht. — Der Grsamtverein der Evangelischen Arbeiter- vereine, der sich jüngst mit den Reichstciaswablcn beschäftigte, hat betreffs des 5. Wahlkreises Dresdea-Altstadt folgende Resotu- iion angenommen: „Mit Rücksicht auf den nichtpolitischen Charakter deS Vereins eine bestimmte Wahlparole nicht auszu- eben, sondern den Mitgliedern die Entscheidung zwischen Pfarrer Naumann und Pastor Reichel nach eigener gewissenhafter Der Gesamtvorstand fordert die Mit unter allen Umständen ihre Stimme abzu- . aer der beiden Kandidaten ihren Wünschen nz entsprechen sollte. Bei eventueller Stichwahl aber unbe dingt den Gegner der, Sozialdemokraten zu wählen." — Der Wahlausschuß der vereinigten Lrdnunnsparteien für den 6. Wahlkreis (Dippoldiswaldes erläßt einen Wahlaufruf für den Kandidaten, Herrn Rechtsanwalt Hans Kohlmann. Al dem Aufrufe, den unsere Leser im Inseratenteile der heutigen Nummer abgedruckt finden, beißt es u. a.: „Der nationale Ge danke hat uns zusammengeführt. Es gilt einzutreten für Deutsch tum, Christentum und Monarchie, diese heiligsten Güter des dcut- scheu Volkes^ die Machtmittel des Deutschen Reiches sind zu er halten. die Sozialgesetzgebung ist auszubauen, die wirtschaftlichen Fragen sind unter Wahrung der Interessen aller Bcrufsständc zu losen, der Umsturz ist zu bekämpfen. Hart wird der Kampf sein! Mer ohne Kampf kein Sieg! Das Vaterland erwartet, daß jedermann seine Schuldigkeit tut!" — Morgen abend halb 9 Uhr findet eine Wähler-Versamm lung der vereinigten Ordnunasparteien Dresden-Altstadt im großen Saale des Evangelischen Vercinshauses statt, in der, wie bereits erwähnt, der Kandidat, Herr Pastor Reichel, sein Programm entwickeln wird. Als weitere Redner sind bereits vorgesehen die Herren Oberlehrer Dr. Bassenge Pfarrer Segnitz und Oswald Zimmermann, hier. Zu dieser Versammlung sind mit Rücksicht darauf, daß den Ordnungsparteicn nur noch wenige und meist kleine Säle zur Verfügung stehen, Sozialdemokraten ausgeWossen und wird kein sozialdemokratischer Redner das Wort erholten. — An Herrn Superintendenten v. Meyer in Zwickau sind aus vier Wahlkreisen Angebote des Reichstags-Mandats er folgt, aber sämtlich abgelehnt worden. — Das freisinnige Wahlkomitee hielt vorgestern abend im Muscnhause eine öffentliche Wählerversammlung ab, die ober, trotzdem eine Anzahl Sozialdemokraten erschienen war, nur eine mäßigen Besuch aufwies, ein Zeichen dafür, daß der Frei sinn trotz aller Quertreibereien hier keinen Boden mehr gewinnen kann. Der Kandidat der freisinnigen Volkspa-rtei für Dresden- Altstadt, Herr Buchdruckereibesitzer Erdmann Schmidt, cnttvickelte in längeren Ausführungen sein Programm, während .Herr Kauf mann Emil Schmidt einen Vortrag über Mittclstandsfragen hielt. Die sich hieran anknüpfende Debatte nahm zuweilen einen ziemlich stürmischen Verlauf, da von sozialdemokratisck-er Seite die Anfrage gestellt wurde, wie sich der Freisinn als ausgesprochener Gegner der Kortellvarteien im Falle einer etwaigen Stichwahl zwischen der Sozialdemokratie und den Ordnungsparteien stellen würde. Vom Vorstandstische auS und durch den Kandidaten wurde er klärt, daß die Freisinnigen vor der Hauptwahl hierüber keine Ant wort geben werden, vielmehr das Ergebnis abwarten und erst dann eventuell prüfen wollen, welcher Kandidat das kleinere Uebcl ist. Auf diesem Standpunkte beharrten auch die Freisinnigen, als die Frage im Laufe des Abends mehrfach wiederholt wurde, sodaß die Sozialdemokraten ihrem Aerger durch lärmende Zwischenrufe Luft brachten. — Herr Stadtrat Königl. BauratNichter, der Senior lrnscres RatSkvllegiumS, begeht am heutigen Tage lein 25jäh riges Dienstjubiläum. Die glänzende Begabung, die den Jubilar für seinen Beruf, als Fachmann wie als Künstler, prädesti nierte. seine reichen Kenntnisse, seine Energie in der Durchführung dessen, waS er für gut und möglich hielt, baden ihm in der Bau- geschlchte nuferer Residenz einen Platz gesichert, wie er ehrenvoller kaum gedacht werden kann. AlS Mitglied des Stadtverordneten- KollegmmS bat Herr Baurat Richter bereits vom Jahre 1872 ab sin verschiedenen Ausschüssen, insbesondere auch bei der Erbauung deS ersten Wasserwerkes, sich erfolgreich betätigen können. Als befoldeter Stadtrat trat er vor nunmehr 25 Jahren in das Nats- kollegium ein und hat sich hier in der Verwaltung der Denkmäler und Kunstwerke der Stadt, sowie der Stistsgrundstücke und als Mitglied des Baupolizei-Ausschusses, sowie der Ausschüsse für Hochbau, sür die Errichtung von Markthallen, für den Bau der Ausstellungshalle und in dem Ausschüsse für das höhere Unter- richlSwelen durch eine seltene Umsicht und eine von Erfolg gekrönte Tätigkeit ausgezeichnet. AlS besondere Glanzleistungen des künst lerischen OrganssattonStalentes deS Jubilars seien die Bebauungs pläne für daS Terrain vor der Albertbrücke auf Altstädrer Seite tSachsenplatz und umliegende Straßen», iowie für das vormals militärsiskalttche Areal tu Neustadt hcrvorgebvben. Bei dem Bau des städtischen AusstellnngSpnlasteS war Herr Baurat Richter durch die von ihm entworfenen Pläne für die Anbauten und den neuen Konzertlaal beteiligt: auch die Gcdächtnishalle für Dr. Güntz auf dem alten EliaS-Friedhole ist seine Schöpfung. Daß Herr Baurat Richter bei der Deutschen Städte-AuSstelluug als Leiter der Ab teilung für städtische Kunst mit Teil hat an dem glänzcndcn Gelingen des Ganzen, braucht kaum erwähnt zu werden. Auch wir bringen an dieser Stelle dem hochverdienten Beamten »um Best« , „ . . so mächtig wettergeblühten und weiterstrebenden Tätigkeit auSruüben. — Vorgestern ist hier infolge SchlagansalleS Herr Kirchen- kassierer a. ^D. Max Hl" " assierer a. °D- Max Hill cd ein gestorben. Namentlich in allen hiesigen Sängrrkreisen wird diese Nachricht aufrichtige Teilnahme erwecken. Hat sich der Verstorbene doch fast während seines ganzen Lebens um die Pflege des Männeraesanges und im Ver laufe von 23 Jahren, während deren er das Amt eines Vorstandes im Dresdner Männeraesangverein bekleidete, um diesen Verein hervorragende Verdienste erworben. Der Dresdner Männergesang- verein. welcher den Verstorbenen zu seinem Ehrenpräsidenten er nannt hatte, widmet ihm in der vorliegenden Nummer einen war st. Aber nicht nur in Sängerkreiien. sondern weit stnauS wird dem Verblichenen wegen seines liebens würdigen. freundlichen «ud anspruchslos« WtienS allezeit daL beste Andenken gesichert sein. -Deutsche Städte-AuSstellnng. In der Bor- tragShalle llinks vom Hauvtrinaaiige an der Stüvelallee) wird heute nachmittag 5 Uhr der Vortrag über das König!. Schloß zu Dresden in Vergangenheit und Gegen wart wiederholt: unter den 45 Lichtbildern sieht man u. a. die Hauptvrunkläle, die Wohnzimmer des Königs Albert und der Kvnigln Carola uiw. An den Haiiptvorlrag ichlieht sich rin zweiter: Bilder auS DreSvenS Großindustrie und Großhandel. — Im Ausstellungspark der Deutschen Städte-AuS» stellung findet heute, Mittwoch, von ZH5 bis >»H11 Uhr großes Vokal- und Jnstrumental-Konzert des Dresdner Philharmonischen Orchesters unter Leitung von Herrn Kapellnreister Reh statt, unter Mitwirkung von Bernhard Schneiders Damenchor (Leitung: Herr Richard Schumann!. — Ueber Kongreß-Jammer bringt die «Franks. Ztg." eine Plauderei, in der cs heißt: „Es ist die Regel, daß nur ein kleiner Teil der Teilnehmer fast aller Kongresse an den Arbeiten Interesse findet, während sich die Mehrheit damit begnügt, die Vorteile, die den Konaressistcn eingeräumt werden, zu genießen. Es hat sich auf diese Weise eine Art internationales Schmarotzer tum herausgcblldet, eine besondere Gattung von Touristen, die es »ersteht, ihren Wanderncigungeir ein sehr vorteilhaftes Relief zu geben und dabei die Kosten ihrer Reisen um ein Beträchtliches herabzusetzcn. Es genügt dazu, Europäer zu sein, irgend einen Berns — ja nicht einmal das — irgend eine Neigung zu haben, einen Sport zu betreiben, einer Passion zu huldigen. Freilich eine Bedingung muß dieser spekulative Tourist noch erfüllen, er muß etwas Kapital besitzen, um die immerhin erforderlichen notwendig sten Auslagen decken zu können. Denn wenn auch viel umsonst geboten wird, alles ist nicht umsonst, und eine gewisse Summe wird für dieses „Geschäft" immer als Betriebskapital von Nöten sein. Hier zeigt sich aber auch das Gemeingefährliche der Kongreß- Tonristen. Es kommt durch sie eine Auslese der Teilnehmer zu stände, die den aiigestrcbten Zweck der internationalen Kongresse vereitelt oder zum mindesten minderwertig macht. Es sind eben nicht die Besten, nicht die Tüchtigsten und Hervorragendsten irgend eines Faches, einer Wissenschaft, einer Gemeinschaft, die da auf den Kongressen erscheinen und sich „im Namen der Nation", die sich die Mühe gegeben hat, sie hcrvorzubringen, feiern und beehren lassen, sondern die Kapitalkräftigsten, und darunter sind oft viele, die nichts leisten. So ereignet es sich denn — und das trifft sür die Mehrzahl der Fälle zu — daß irgend ein Kunz oder Müller im Namen Deutschlands oder Oesterreichs oder eines andern Landes irgendwo das große Wort führt und als „Vertreter" seiner Ration alle Ehrungen über seinen im Vaterlande gewöhnlich viel weniger geehrten Scheitel ergehen läßt, während die wirklichenKoryphäen, die Großen ihres Faches, daheim im stillen Kämmerlein sitzen und sich damit bescheiden müssen, daß Herr Kunz oder Herr Müller dankend für die ihrem eigenen Wirken dargebrachten Huldigungen quittiert. Manchmal ist dieser Kunz oder Müller ein auf dem vom Kongreß behandelten Thema ganz beschlagener Mann, ein tüch tiger Unteroffizier, der von dem Dirken seiner Generale ganz ge schickt profitiert hat, manchmal — und leider sehr oft — ist er aber auch ein völliger Ignorant, ein Mann, der gar nicht zum Bau ge hört, der von der behandelten Materie keine Ahnung hat, ja zu ihren direkten Gegnern gehört, sich aber wie die Fürsten in den Shakcspeareschcn Königsdramen mit dem Namen seines Landes nennen läßt. Ich erinnere mich des braven Jnserotenagenten, des guten Briefmarkenhändlers, der in Rom die „Presse" seiner Heimat vertrat, ich erinnere mich, doch wozu. Niemand wird diese Uebelstände bestreiten wollen." — Im September d. I. wird in Braunschweig der 32. Kongreß für Innere Mission abaehalten werden. Unter den in Aussicht genommenen Vorträgen befindet sich auch ein solcher des Herrn Pastors Weidcmer aus Dresden, der über „Innere Mission und Gemeinde" sprechen wird. Alle auf dem Grunde des kirchlichen Bekenntnisses stehenden Evangelischen, Geistliche und Nichtgeistliche, sind zu dem Kongreß eingeladen. Teilnehmerkarten zu 3 Mark und der Nachweis von Quartieren sind bei dem Ortsausschuß in Braunschweig, Lessinaplatz 5, Evan gelisches Vereinshaus, zu erhalten. Das genaue Programm des Kongresses ist von der Geschäftsstelle ocs Zentralausschusses, Berlin IV. 35, Gcnthinerstraße 38, unentgeltlich zu beziehen. — Die nächste öffentliche Versammlung des Nechtsschu Vereins sür Frauen findet D on n e rS ta g. den 28. d. 8 abends 8 Uhr statt und zwar nicht, wie biSber in Melnholds Sälen, sondern im Saale der Kaufmannschaft, Ostraallee !), Auf der Tagesordnung steht ein Vortrag, der sür dle weitesten Fraucn- kreise von Interesse sein dürfte. Frt. Dr. med. Jda Dem och. die hier praktizierende Aerztin. bekanntlich als erste Frau in Deutsch land apvrobiert, wird über das Thema „Zur Entwicklung der Frau als Gelchlechtswcsen" sprechen. Nur Frauen haben diesmal Zutritt. n 8 8/8 ves Vurgerncyen csesetzbucks i Eigentum der Stavtgemcinde übergcgangcncn Fundsachen, sowie verschiedene Nachlaßgegenständc, als: Betten, Bettstellen mit Matratzen, eine Schneiocr-Rähmaschine, Tische, Stühle usw. zur öffentlichen Versteigerung. — Die Prämie von 300 000 Mark, die, wie gemeldet, am — Die Prämie von 300 000 Doark, die, wie gemeldet, am letzten Ziebungstage der 5, Klasse der 143. sächsischen Staats lotterie ocff Nummer 12 474 gefallen ist, ist mst einem Gewinn men Nachm! über diese hi von 5000 Mark gezogen worden. Von der Glücksnummer wurden »wci Zehntel in Hirschfelde bei Herrn Kollekteur Max Rieger ge- ,piclt, und zwar ein Zehntel von einem dortigen Tischlermeister und seinem Gesellen, das zweite Zehntel von einem in Nosenthal wohnenden Kaufmann. In beiden Fällen handelt es sich um soge nannte „kleine Leute". Bon den übrigen Anteilen werden, wie verlautet, fünf Zehntel in Neustrelitz, zwei Zehntel in Ratibor und ein Zehntel in Berlin gespielt. — Für das große JrühlingSfest, welches zum Besten der Pcnsionsanstalt deutscher Journalisten und Schrift steller am 6. Juni im „BergkellerÄtablissement" stattffndet, sind die Vorarbeiten auch in den letzten Tagen lebhaft fortgesetzt worden. Die von Herrn Maler Limmer entworfene Festpostkarte ist in der graphischen Kunstanstalt von Meißenbach, Riffarth ». Co., Leipzig, fertiggestellt worden und zeigt einen poetischen blumenbekränztcn Mädchenkopf, vor dem zwei Falter im Spiele gaukeln. Ein Blumenkranz umschließt das echt künstlerisch aufac- faßte Bildchen. Anläßlich des Festes ist auch eine besondere Fest- münze in der hiesigen Prägeanstalt von Glaser u. Sohn geprägt worden, die zum Andenken au das Fest verausgabt werden soll. Die Münze zeigt auf der Vorderseite das Künstlcrwappen, welches von einer Jeder durchstochen ist und auf der anderen Seite die Sil houette von Dresden. Für das kurze Künstler-Konzert, welches im Saale stattfindet, haben erste Kräfte ihre Mitwirkung zugesagt. Der schöne Konzertgarten des „Bcrgkellers", der im herrlichsten Frühliiigsschmucke prangt, wird am Abend des Festes durch Tausende von Lichteffekten illumiert werden. — Der Königl, Sachs. Militärvercin chemol, Kameraden deS 104, Jnsanteric.-RegimentS „Kronprinz" zu Dresden hatte am Montag abend eine Zusammenkunft mit Angehörigen zur Feier des Geburtstages des Regimentschcfs im Restaurant der Waloschlößchen-Brauerci. Die Kameraden waren mit dem Ehren vorsitzenden Herrn Major z. D, Müller an der Spitze ziemli' — Die Sektion Dresden-Strehlen des Gebirgsverernssur )ie Sächsische Schweiz hält morgen abend 9 Uhr im Gasthofe „Zur goldenen Krone" eine Versammlung ab, in der der Vor sitzende, Herr Zöllner, einen Vortrag hält über „Delhi, der Ort der diesjährigen Proklamierung des Kaisers von Indien". — Das Klingenberger Joseph Bondi-HauS des Gemeinnützigen Vereins ist seit dem 4. Mai von 38 Kindern be wohnt. Es sind dies solche Knaben und Mädchen, welche im vorigen Winter kränklich waren und nun zu ihrer vollen Kräftigung » — Sin Mich« weise, wurde pox-rsten, ln Meißen d« IKapitelSIag des Hochstistes Meißen abgehalten. In der Dompropstci erfolgte die Einweisung eines neuen Domherrn, des Geb. Kirchenrats Prof. Dr. Hofuiann-Leipzig, an Stelle des verstorbenen Gch. Rats Prof. Dr, Lulhardt-Leipzig. Dann be gaben sich die Domherren zürn Gottesdienste in den Dom. Es waren anwesend: der Dompropst v, NostrtzMallwitz, Staats minister a, D, Minister des Königlichen Hauses, der Domdechant Wirkl. Geh, Rat Dr. Graf v. Könnend auf Lossa, Kammerherr Graf Rex-Dresden, Dompropst zu Bautzen, Kammerhcrr v. d, Planitz auf Naundorf, Wirk! Geh, Rat v, Charpentier zu Dresden und Trützschler Freiherr zum Falkenstein auf Dorfstadt, Die Predigt hielt Herr Domprediger Körner, Nach dem Gottes dienste wurden unter Führung des Oberschulrats Prof, Dr, Peter die Arbeiten am Dome in Augenschein genommen. Zu dem ge meinsamen Mahle in der Dompropstei waren an die Spitzen der Behörden Einladungen ergangen, Tagesgeschichte. Deutsches Reich. Ter Großb erzog und die Groß herz ogin von Mecklenburg-Strelitz begebe» am 28. Juni den Tag ihrer diamantenen Hochzeit. Eine öffentliche Feier dieses Tages hat der Großherzoa durch nachstehenden Erlas; abgelehnt: Es naht der Tag, an welchem vor 60 Jahren der Erz bischof von Eanterbury in der Schloßkapellc von Buckingham Palace i» London die Hand der teure» Großherzogin sür immer in die meine legte, und lange haben wir uns daraus gesreut, dies seltene Fest der Diamcinthochrcit zusammen begehen zu können Leider baden wir uns entschließe» müssen, auf eine Feier desselben zu verzichten, so schmerzlich wir dies auch empfinden — eine solche (st durch den schwankenden Zustand meiner Gesundheit aus geschlossen. Unter Dank aber an alle diejenigen bleibt derselbe, welche sich dieses Tages haben srenndlichst erinnern wollen, Neu- Slrelitz, am HimmelsahrtStage. 21. Mai 1903. Friedrich Wilhelm. G. H. v. M. Der bislicrlge kommandierende General deS 16. Armeekorps Generaloberst Graf v. Häseler hat bei seinem Scheide» aus dieser Dienststelle nachstehenden Korpsbetchl erlassen: Nachdem Se. Majestät der Kaiser und König unter dem heutige» Tage geruht haben, mich mit der gesetzliche» Pension zur Disposition zu stellen, scheide ich von dem Armeekorps, an dessen Stütze ich als erster kommandierender General 13 Jahre gestanden. Wie ich mit allen Fasern des Herzens ilnn angebört habe, ist jedermann im Korps bekannt, ebenso, wie ich bemübt gewesen bin, die AuSbil- heute zwischen 5 und 6 Uhr in der Geschäftsstelle des Gemein nützigen Vereins, Jiidenhof 5, erteilt. ständnisvolles Entgegenkommen nichts erreichen können. Ich spreche für die Unterstützung meine» von Herzen kommenden Tank aus. Die anerkennenden Worte, welche «e. Majestät am 16, und heute zum Armeekorps gesprochen haben, sind für mich ein Abschluß gewesen — im Armeekorps mögen sie aber das Bewußtsein be festigen. daß die höchste Pflichterfüllung die höchste Befriedigung ist, daß Erfolge nur erreicht werden können durch die Arbeit und daß die Einzelarbeit — Erziehung und Schulung — der erste Schritt zum Siege ist. Als Prinz Friedrich Karl zehn Jahre lang sein 3. Armeekorps ausgcbilvct und dos Korps Proben seiner Tüchtigkeit schon in zwei Feldzügen dargclegt hatte, war ihm der größte Lohn und die höchste Belriediaung, zu »eben, wie dieses Korps unter seinem Oberbefehl eine Schlacht von Viouville schlug. A Er sah in dieser höchsten KriegSleislung den Erfolg treuer FriedenS- pflege und Friedensarbcit. Nur wenig Slcrblicheii wird dieser Lohn; ihn als das Ideal aller soldatischen Wünsche vor Auge» zu haben, ist erklärlich. Und nun ruse ich den Offizieren, Sanitäts offizieren» Beamten. Unleiosfiztercn und Mannschaften des 16. Armeekorps meinen Abschicdsgruß zu, der unsere dienstliche» Beziehungen beschließt, unsere Zusammengehörigkeit aber nicht unterbrechen soll. — Wie den „B. N. N." ans Metz geschrieben wird, hat der Kaiser in seiner wiederholt erwähnten Rede an das Offizterkorps deS 16. Armeekorps über den Generaloberst Graf v. Häseler am 18. Mai zum Schluß noch etwa folgendes aus gesprochen : Ich babe kaum eine» Mann kennen gelernt, der so wie der Grat Häseler durch und durch Soldat und nur Soldat war, einen Mann von so hochvornehiner und hochherziger Ge sinnung, der so manchem in der freigebigsten Weise gebolsen hat. Die ,,Brest. Ztg." läßt sich aus Brandenburg a, H. melden, daß im nächsten Kapitel des dortigen Donrstifts, das Ende Dezem ber d. I. stattfindet, Reichskanzler Gras Bülow als neuer Dom herr eingesührt werden solle. Der Kaiser habe den Reichskanzler auf der Romreise mit dieser Ernennung überrascht. Davon war bisher nichts bekannt, und da die Quelle der Mitteilung lediglich ein Ortsführer in Brandenburg war, bleibt die.Bestätigung der Nachricht abzuwarten. Die deutschen Gärtner erlassen zu den Reichstags- Wahlen einen Äunmf, worin es heißt: „Bei den Verhandlungen über den Zolltarif in der Kommission und im Plenum hat cS sich unzweifelhaft ergeben, daß wir von Abgeordneten der gesamten Linken niemals eine Unterstützung unserer berechtigten Wünsche er warten können. Es ist dies um jo bedauerlicher, als gewiß manche Bcrufsgcnosscn, wenn auch treue Vertreter unserer Schutzzoll- bcstrcbungen, doch politisch einer dieser Parteien nahe stehen. Ihre Uebe^ ihnen der doch uns und die Unsrigcn erhalten und ernähren soll, aus schlaggebend sein, Pflicht gegen sich und die Seinen ist cs, in dieser Frage nur als Gärtner zu denken und zu entscheiden. Bei den Parteien der Mitte und der Rechten haben wir für unsere Wünsche ein größeres Verständnis gefunden, aber auch hier war chließlich die Zahl derjenigen, die fest zu unseren Wünschen landen, eine nur beschränkte. Die Mach: ungewöhnlicher Ver hältnisse fügte die große Mehrzahl aus diesen Parteien zur An nahme des Antrags Kardorjf zusammen, zur Annahme des Zoll tarifs in seiner letzigen Gepalt. Für diese Mehrheit wird die eigentlich« Entscheidung erst bei der Vorlage der neuen .Handels verträge fallen, hier werden sie zu zeigen haben, ob sie Verträgen ihre Zustimmung geben werden, auch wenn dieselben der deut- scheu Gärtnerei keinen oder nur einen ungenügenden Schutz dielen, und dadurch beantwortet sich von selbst die Frage: Wen sollen die deutschen Gärtner wählen? Die Antwort kann nur die sein: Wir wählen nur solche Kandidaten, die sich verpflichten, sür die Interessen der deutschen Gärtner auch wirklich einzu at r,. Die Schaffung eines deutschen Handwerkcrbundes wird von den Jniiungsvcrbändcn Deutschlands erstrebt. Zu den bevorstehenden Neichstagswablcn ist ein zweiter Aufruf vom Vorstande deS Zentral-Ansschusses der Vereinigten Innungs- Verbände Deutschlands in Berlin erlassen, i» dem cs heißt: „Zur Zeit fehlt dem Handwerk noch eine starke Vereinigung, wie andere große Erwerbsstände sie besitzen. Auch wir müssen eine solche anstreben und zu erlangen suchen: einen starken deutschen Hand werkerbund, Aber für jetzt handelt cs sich um den Ausfall der Wahlen zum dcutfchcn Reichstage, Wo wir nicht Vertreter unse res Standes in den Reichstag senden können, und das wird, so weit sich jetzt übersehen läßt, wieder nur in vereinzelten Wahl kreisen möglich fein, da sollen wir nur solchen Kandidaten unsere Stimme geben, welche den nachstehenden Forderungen zustimmen und dafür einzutrcicn sich verpflichten. Unsere Forderungen fassen wir in folgende Grundsätze zusammen: 1, Lehren darj nur, wer zur Führung des Meistertitels in Verbindung mit einem Handwerk berechtigt ist, 2, Tic Merkmale zur Abgrenzung zwischen Fabrik und Handwerk sind gesetzlich scstzuslelleii. 3. Fabrikbetricbe, welche handwerksmäßig ausgcbildcte Gesellen und Gehilfen beschäftigen, haben zu de» Kosten der Innungen, Liyett ocr nonlumvereme. v. v'Msneouna oer >csteucr»»g, d, h, der gleichzeitigen Zahlung Handwerkskammer und Handelskammer, er Gefängnisarbeit. 8, Abschaffung der cbiing der 'Steuerfreiheit der Konsuinvereinc, 6, Aushebung der sogenannten Doppelbesteuerung^ von Beiträgen zur Hi ' 7. Einschränkung der , , „ Oekonomiehandwerkcr in der Armee," Der nationollibcrale Führer Basier mann findet sür sein Eintreten für die Aufhebung des 8 2 des Icsuitcngesetzc 8 die wärmste Anerkennung der ultramontancn Presse, Dagegen de- merkt die „Deutsch-eoang, Korresp,": »Sein alter Wahlkreis setzte ihm den Stuhl vor die Tür. und die Kollegen von der Parte» er- mangelten deS Korpsgeistes, der dazu hätte fuhren müssen, daß man dem Parteiführer einen sicheren Wahlkreis abtrat, in dem gerade Dvss-irev Nachrichten. Nr. 14«. Seite 3. Mittwoch. 27. Mai 1«V3
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