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18. Februar 1883 in G Aonsession. Am 10. Avr> treten und am 11. Mal I mal wegen Unordnung ft straft worden, und einmal Kameraden 'n seiner Wr kein« DiSziplinar- oder s> der Anklage verliest darum Berbandlungsleiter Marir klagter. Sie haben gehört, Körperverletzung mit totste aufmerksam, daß der Gern könnte, richten Sie also Jb erzählen Sie einmal, welr Der Angeklagte erzählt: Privatlchrer vorbereitet und «lsenkirchen. Nach einem gSgerichtSrat» Tamaschkr, gibt Karl Wilhelm Robert, sei am :n geboren und evangelischer °i er auf dem „Blücher einge- idigt worden. Er sei nur cm- Sachen mit Ouartierarrest be igen Mittelarrest, weil er einen ächtigen ließ. Sollst habe er träfe erlitten. Der Bertreter eitS bekannten Anklagebeschlutz, erichtsrat Damaschke: Äuge- angeklagt sind der vorsätzlichen ange. Ich mache Sie vorauf i> wegen Totschlags erkennen igung danach ein. Zunächst Vorbildung Sie genossen haben. Ich wurde zunächst durch einen besuchte dann die Realschule in alben Jahre wurde ich längere Zeit trank und mutzte deshalb die Schule verlassen. Nachdem ich genesen war, erhielt ich wieder Privatunterricht. Inzwischen waren meine Eltern von Gelsenkirchen nach Essen verzogen, und ich besuchte daS Realgymnasium in Essen bis zur Obersekunda, dann Jrat ich in daS SeekadettenkorpS ein. Berhandlungsleiter: , stark affektiert, wenig aufgeregt. Wenn er . . - . ^ ^ - - - i"in Seeoffizier eignen. Ein weiteres Zeugnis lautet: Führung gut. wenig begabt, ist sehr aufgeregten Wesens, eignet sich wenig zum Vorgesetzten. Durch Ihre Schuld hat einmal ein Mädchen ein Auge verloren: wie kam das? Angeklagter: Das war in meinem 12 Jahre. Das Mädchm stand hinter einer Mauer eines Grundstücks, das an das meineS Vaters grenzte. Ich wollte das Mädclnn erschrecken, warf einen Stock über die Mauer und traf das Mädchen so un glücklich, daß daS Auge zerstört wurde. Verhandlungsleiter: Nun erzählen Sie einmal ganz ausführlich die Vorgänge von, Oster-Sonnabend. Angeklagter: Ich kam am Ostcr-Sonnabend spät abends in Essen eiligen Schrittes von Hagen 2 nach der Brandstraße, um mich in das Schlütersche Lokal zu begeben wo mich einige Freunde erwarteten. Da sal, ich einen Soldaten, der stark angetrunken war. so daß ihm der Speichel vor den, Munde stand^ das Müllersche "okal betreten. Ich wollte verhüten, datz der Soldat noch mehr Alkohol zu sich nähme und womöglich Un fug verübte und forderte deshalb den Soldaten auf, mir zu folgen. — Einer entsetzlichen, bereits kurz erwähnten Bluttat ist nachmittags im Westen Berlins ein im besten Maunesalter siebender Ossizier,um Opfer gefallen. In dem .Hanse Steinmetz- Nraße 40-r wohnt in der zweiten Etage der Aintsgerichtsmt a. D. Pudnr, welchem da- 34>Sbriae Fräulein Hernhudt seit längerer Zeit die Wirtschaft führt. Ein Verwandter des V.schcn Hauses war der etwa 50jährige Major a. D. August Reisch, welcher mit seiner Mutter i» dem Hause Jrobenstraße 30 wohnte. Der Major und seine Mutter standen zu Fräulein H. in freundschaftlichen Beziehungen. In früheren Jahren stand Major R. in Posen in Garnison, wo ihm die jetzt 37 Jahre alte Marie Gleditsch die Wirtschaft führte. Möglicherweise hat der Major zu diesem Mädchen in Beziehungen gestanden, die er. als er seinen Abschied nabm und nach Berlin verzog, abbrach. Sonntag vormittag be suchte Irl. Hernbudt die Frau Rentiere Reisch, und als sie sich argen 12 Uhr entfernte, trat ihr eine fremde Dome auf dem Haus flur entgegen und erhob, ohne ein Wort zu sprechen, die Hand zum Schlage gegen die Ueberraschte. Als Frl. H. um Hilfe schrie und Bewohner deS Hauses binzukamen, entfloh die un bekannte. Frl. H. erzählte den Vorfall, nach der Reischschen Wohnung zurückkehrend. der Mutter des Majors, welche selbst vor einigen Tagen einen anonymen Brief erhalten, in welchem die unbekannte Briefstellerin mittetlte, daß sie den Major und seine Geliebte umbringen, dann aber sich selbst töten weide. Major N. besuchte nachmittags wie er dies fast täglich tat. seinen Freund P. in der Steinmetzstraße. Gegen 4V« Uhr verabschiedete er sich, und Frl. H. begleitete ihn vor die Flurtür, daselbst noch wenige Sekunden mit ihm plaudernd. In diesem Augenblicke rief eine Frau, welche an dem Podest der ersten Etage stand, einige Frl. H. beleidigende Worte hinauf. Der Major, der die Ruferin an der Stimme erkannt haben mutzte, bat Frl. H., zurückzubleiben, und begab sich nach der ersten Etage hinab. Dre in diesem Stockwerk wohnende Frau Gerichtsvollzieher Fechnrr, die durch den Lärm herbeigelockt wurde, sah. wie der Major auf die Fremde losging und sie begütigend am Arm faßte. Im nächsten Augenblick aber batte die Unbekannte den Major gefaßt, und es begann ein stummes Ringen. Dann erscholl ein dumpfer Wehlnut, die Frau trat einen Schritt zurück und wickelte ein etwa 25 Zentimeter langes, blutbeflecktes Messer in ein ZcitungSpapier. Der Major stieg mühsam die Treppenstufen zur zweiten Etage empor, stürzte vor der P.schen Tür jedoch zusammen, während ein Btntstrahl aus dem Leibe hervorbrach. und verschied nach wenigen Minute». Ein Arzt konstatierte, daß der Magen von einem spitzen Instrument durchstochen worden war. Die Täterin, die nicht verfolgt wurde, trat gemessenen Schrittes, von Hausbewohnern gesehen, auf die Straße hinaus und ging nach der Göbenstraße zu. Die Kriminal polizei hat auf Grund der Personalbeschreibung der Täterin die Verfolgung der Mörderin ausgenommen. ** Das neue Schlafmittel Verona l. Gehelmrat Professor Emil Fischer und Professor v. Mcring haben bei synthe tischen Versuchen eine Substanz gesunden, die ihnen bei großer hypnotischer Wirkung für therapeutische Anwendung ganz beivnders geeignet schien: sie gaben diesem „Diaetbulmalonylharnstosf" den Namen Veronal. Jetzt liegen von ärztlicher Seite die ersten Berichte über die therapeutische Wirkung des neuen SchlnfmitltelS vor. Auf Veranlassung von Professor v. Meriug bat Dr. Albert Lilienield in Grotzlichterielde die Substanz erprobt: er gab gegen 450 Einzrldosen in etwa 60 Fällen von Schlaflosigkeit lje 0.5 Gramm). Nach den gewonnenen Erfahrungen, über die Dr. Lilienield des näberen in der „Beil. Kiin. Wcbichr." berichtet, ist in dem Veronal ein fast unsehlbareS Hyvnotikum gewonnen, dem keines der bisherigen Schlafmittel an Sicherheit und Intensität der Wirkung gleichkomme. Die Kranken fühlten sich am Morgen frisch wie nach natürlichem Schlaf >?j. Die einzige Nebenwirkung war das wiederholte Auftreten eines, dem Antipyrinexantliem ähn lichen Hantausschlages bei einer hysterischen Frau, der aber jedes mal raich wieder verschwand. Herz- und Atmungstätigkeit blieben durch das Mittel völlig unbeeinflußt. Auch nach längerem Gebrauch zeigten sich keinerlei Störungen, und es trat auch keine Gewöhnung, keine Abschwächung in der Wirkung ein. Dr. Lilien feld bezeichnet die Entdeckung daher als einen tbempeutüchcn Fort schritt : daS Mittel werde sich bald den ersten Platz in der medi kamentösen Behandlung der Schlaflosigkeit erobern. Im Einklänge hiermit äußert sich in der „Münchner Med. Wchschr." der Assistent Dr. Polv aus Geh. Rat v. LeubeS medizinischer Klinik in Äürz- burg: DaS Veronal sei ein leicht in jeder Form zu nehmendes, therapeutisch äußerst wirksames Hypnotikum. ohne jede Neben wirkung. ES sei eine wirklich wertvolle Bereicherung des klinischen Arznelschatzes. Seine Einführung in die große Praxis werde nicht lange auf sich warten lassen, und es werde bald ei» beliebtes, wenn nicht das beliebteste Schlafmittel werden. Andere Autoren, wie zum Beispiel Geheimer Rat Jolly, bestätigen diese Erfahrungen bei Neurosen und leichteren Gemütsdepressionen, während vaS Mittel bei schweren Psychosen und auch bei Alkoho- llsten zuweilen im Stiche ließ. '* Bei einer Hochzeit in einem Gebäude der Zitadelle brach in ArraS Feuer auS, welches das ganze Gebäude ergriff. Etwa 15 Gäste, meist Damen, erlitten Brandwunden. Der Zustand einer derselben ist dofftiungslos. Man befürchtet, daß sich nicht alle haben retten können. Svoxt-Nachrichten. vorigen Sonntag waren in "tlg, um die etwa 24000 S«« französischen Derby. Am Paris nicht weniger als 47 Sonderzuae „öl Besucher nach dem Rennplätze in Chantilly zu befördem. An Eintrittsgeldern wurden 115000 Francs eingenommen und der Umsatz an der Wettmaschine betrug mehr als 2 Millionen Francs. — UebrigenS ist der geschlagene Derbyfavorit „ViniciuS" aus dem Stalle d«S Spielbankkönig- Blanc bereits nach Evsom unterwegs, um im englischen Derby, das heute zum AuStrag kommt, mitzu laufen. Im engltzchen Wettmarkte ist „ViniciuS'' nach seiner Nieder lage bedeutend in der Wertschätzung gesunken, denn während er am Sonntag noch mit 4-1 notierte, steht er letzt mit 100:14 im Markte. Die Begeisterung für die amerikanische« Trainers und Aarkeys bat in den Pariser Sportkretsen in der letzten Zeit sehr stack «achgelassen. Und zwar an» guten Gründen. Erstens näm- Sortfetzun» fie-e «itchste Sette. ZOOOOOooo 8 ^ 000O000000000>000O000000O0L00O0O Asud-psIM« 8 ^ Dieser Mantel, wie Abbildung, ^ kostet Mark 13.-. in kleidsamen langen und halblangen Fassons. Asilb-Ksüllislil«!!, lange weitgeschniltcne und zweckentsprechende Formen. 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R,-P. dir. 8t,391 zu um gebe», mit Zuhilfenahme von Aethcr bereitet, ein Zusatz, der ins besondere für Kinder und Nervöse direkt schädlich Ist. um sicher zu sei», das actherfreie Original-Präparat zu erhalten, verlange man stets ausdrücklich Ldr. Nnniinel's Hacmatogen und achte ans die Schutzmarke: „Säugende Löwin". 8 Jagdvevpachtung. DaS der Jagdgenossenschaft Klotzsche gehörige ävKLl-ILvVLVr- größtcntcilS von König!. Waldung umgeben, ca. 900 Acker groß, soll Mittwoch den 1v. Juni d. I. nachm. 4 Uhr im Erbgericht Klotzsche vom 1. September 1903 bis 3i. August 1909 öffentlich im Wege des MeistgebotS. jedoch mii Auswahl unter den Lizitanten und Vorbehalt der Ablehnung sämtlicher Ge bote verpachtet werden Pachtbedinanngen werden vorher bekannt gegeben Pachtaebote werde» auch schriftlich niigenomme». Geehrte Reflektanten werden zum bezeichneten Termin freund- lichst eingeladen. Der Zuschlag erfolgt abends 8 Uhr. Klotzsche, den 25. Mai 1903. Itai-I iLSbiei-, Jagdvorstand. Die schön anstehenden Kirschennutzungen der Unterzeichneten, zusammenhängende Plantagen und Alleen, sollen im einzelnen oder im ganzen verpachtet werden und nehmen Gebote bis 4. Juni entgegen. u Döbeln Maimsdorf LVallk, <Ä1o»«niaoo. Illdrtvbt, Atvilea. Ilineliell-VLiMliliilig. Dienstag den S. Juni nachm. 3 Udr sollen die Kirschen vom Rittergut Elbersdorf bet DürrröbrSdorf bedinaungSweise meistbietend gegen Barzahlung versteigert werden. Sitvovt. simchinitrmig im hiesigen Paike ist zu verpachten. Die schriftlichen Gebote sind bis v. Juni 10 Uhr v. n. Schlotz Crofta« bei Schirgiswalde zu senden. ittsMU. Meine schön anstehende Kirscheimutzung will ich verpachten und nehme Gebote bis 4. Juni entgegen. o LmMlielilitr b. llöbsln. kl Wmiill. W LiLenmöbel-Fabrik direkt si Ser tiimeekirclie.' KexriiiiSel IM. Iivbitn, Ächze«, König!. Hofpianofortefabrik, IL»L N»vi>riiii»r8. Prima. Preiswert. Ratenzahlungen gestattet. - Langjährige Garantie. Dresden. 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