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Dresdner Nachrichten : 27.12.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-12-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188812276
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18881227
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18881227
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1888
-
Monat
1888-12
- Tag 1888-12-27
-
Monat
1888-12
-
Jahr
1888
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 27.12.1888
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'-ff.- ^ — Auf oer Versammlung deutscher Naturforscher und Aerzte in Köln erörterte Pcvl. Waldehrr in lesselndster Dnrchtührung da» Thema: »Die Frauen und La» Studiu in der Ncedici n." Die Bewegung. welche dahin zielt, dein iveiblichen Geschlecht die Berechtigung z»»> Stndimn der Medizin z» verschafsen, diese Be wegung — so etwa leitete LL-ildener seine AuSsührungen eiu — er strebt keiileswegS «was vollständig Nene»: mir wisse» vielmehr an» griechischen >i»d römischen Schriststellcrii. dass im Älterthui», so lange es nvcb keine zu Herzten ausgebildeten Männer gab und die Heilkunde sieb »och in ihre» ersten 'Anfänge» befand, dir Frauen »iit der Anöiibnug ärztlicher Pflichten betraut waren, insbesondere niit der Ausübung der Geburlshilse. Dieses Fach erfuhr jedoch durch die Frauen keine Fördern,,a: es blieb so lange auf seinem niedrige» Standpunkte, bis endlich der Mann sich auch seiner be mächtigte. Der P'.uivnn, dass die Frauen »on den Männern ver hindert wurden, ihre Klüfte zu eiiimlteii, trifft gerade in der Medizin um wenigslen zu, wie dieics Beispiel und die gesummte Medizi» der airen Zeit erweisen. Was dein Nöeibe fehle, sei die Produktivität. Der Mann produktiv, das Weib rezeptiv: daS sei der Unterschied der körperlich », wie der geistigen Organisation der Geschlechter, und darin iouizel' der Mißerfolg der Frauen. Wen» dieselbe» auch fähig wum. .'.'rmntmpe und Fertigkeiten zu erwerben; Förderung i» Knust und Zlr-issenut ast sei ihnen versagt. So »heraus viele Frauen sich IINI Muuk vesrh-ilige». so sei doch niemals eine irgend de nrrik.'iwirurihe Doiiichöptung ergehe es in der Wiveivchaft groben Tbeil« Kirchhof, auf welchem die alte Frauenkirche stand. Und al» 1829 die Röhre» zur Gasbeleuchtung und in den 40er Jahren die steinernen Röhren zur damaligen Wasserleitung gelegt wurden, kan« man auf Gräber und Todtengrbeine. Heiter« Be wohner Dresden» werden sich »och erinnern, dab auch an der Hnnenkirche ein Kirchhof sich befand, wie die» la noch jetzt bei der Friedrichstädter Kirche der Fall ist. ES war i» früherer Zeit und auch noch nach Einsührung der Reformation a» vielen Orten Sitte, dab die Angehörigen der Collaturherrschaft und die anderen Honoratioren in der Kirche leibst in anSgeinauertrn Gräbern oder Grillten ihre letzte Ruhestätte fanden, die Geistlichen und Cantoren wurde» in nächster Nähe der Kirche begrabe». In unicrrr evangelische» Hoskirche befanden sich noch vor 50 Jahre» eine grobe Anzahl Grabmonuinente und Geaenktaseln, nicht blv» an den Wänden, solidem auch an den Pfeilern: sie wurden bei einer Reno vation der Kirche, welche in den 40rr Jahren stattsand, beseitigt. Unter der letzigen Frauenkirche giebt e» eine Anzahl Katakomben; sie sind aber nur zum kleinsten Tbeile besetzt, nachdem durch LandcS- gcietz die Leichenbestattuiig innerhalb der Küche» verboten worden war. Bor 80 Jahren war der Jvhanniskirchhof. al» der älteste Friedhof der Allstadt, zwar schon lange nicht mehr in Benutzung, aber er bildete einen nitereisainen. man könnte nicht mit Unrecht sage»: einen poesiereiche» Theil der Pirnaischen Borstadt zwischen Lange- und der JohanniSgasse. Ta» Kirchlein, welches auf der einer Frau rnlspu'sscii. Gerede Io! deinielven stand, war ursprünglich nur als Benrübnlßkirche benutzt Man könnte zwar angesichts der i worden, aber man hatte sie später auch der böhmtichen Exulantcn- iiiäu seltenen Benpwle. ivv Frauen wissenschaftliche Ehren in der Medizi» erlnigten, srigen. ivas es denn ichadcn könne, ivenn unler den Pieren Herzte» ein paar Lausend Frauen ivälkn. ES sei ja doch nicht nöUna. dag jeder Arzt die W isienlchast fördere. Aber man möge bedenken, dag dir medizinische Wissenschaft trotz aller Fvri'chiiite noch IN den Hnsängen stecke: sie könne keiner Hilfs kraft t'nibebren und würde doch iz'densalls rascher sortschrciten, wenn üatl solcher paar Tarnende von werblichen Herzten Männer prakti- zirten. Die Wissenschaft erhebe also mit Fug Einspruch gegen den M>me»eüitlitt van Frauen in die Medirin. Andererseits iei im Jniccesse der Fronen lelb'k die Glerchslcllnng der Geschlechter in di.ieiii Pniikc nicht zu wnm.be». Bei der Medizi» würde eS ia n»h! bl.ib.'n. :tzc>t denselben Grunde» winde man auch die Frei- gcbnng der andcicn Fakultäten für die Frauen beanspruche», und nun denke man den Konkurrciizkainps der Geschlechter auf allen Gebieten enftesselt! Würden die Frauen dabei gewinne»'? Jetzt crftent sich die F,an einer besonderen Rücksichtnahme, einer bevorzuglen Sietlnng in der Gesellschaft, in Hans »nd Familie. Das sieg: wrjeiitlich darin, das; die Frau nicht als Nebenbuhlerin des Mannes ouftntt. Sobald durch den Wettbewerb ans de» Gebieten, die bis dahin dem Braune allein angchörleii, der Kamps um'S Dasein entbrenne, würde jede Rücksicht schwinden und die Geminmisieclnng der Frau Rnekichritke machen. Das möchten doch Jene wobl bedenken, die so »bereinig für dre Einancipation der Fra» wirken. Schließlich aber müsse mit Bezug ans die ganze iiiensthüche Kultur gegen das Berlangcn völliger Gleichstellung an- gekampsl werden. Denn dies Perl,vage» verslvsze gegen den wichtigsten Gcnndsak „n Haushalte der Natur, wie der Mcnschheil, den der A ' nisrheilring. In der verschiedenen Organiialivn der beiden Gc'.hlecdier sei eine großartige Tnrchsührung jenes Grund satzes z» erblicken. Nur die nicderuen Lebeilsiormen seien einge- 'chiechtlich t die höhere Stellung anderer hänge wesentlich mit den >s>eschl.chl:iiitlelschieden zusammen, und Alles, was dahin gehe, diese Ilnk.'.s.luede zu vermischen, sei knlinr'eindlich. Tie herrlichsten Schevinligen in Krutsr und Dichtung, die schönsten Blülhen des .Familienlebens beruhen ans dem Geschlcibtsrinkerschiede, und alle r^dicte Nerze tiiisctes Kulturlebens werden sich um so vollerenlsallen. ^5- ^ 2nl0ehr-.enden Emanervatioiie-gclnsien zu wahren wissen werden, Hossparzellen vornaln», denn neues Lebe» sollte aus ^S^Ak-tAllerdingS dnrien die Frauen mit Recht fordern, dag ihnen die erstehen. Und eö fehlte nicht an Käniern. welche an dem neuen ^ Ambene torp rliche und geistige Ausbildung zu Theil werde: gbcr Johannisvlatze sich slgltlichc Häuser zu dgucn deabsichligten. lieber «^A-»dies tolle ruinier nur innerhalb der Grenzen ilneS nalürlichcn Be- 80.000 Thaler war der GesgimntcrlöS der Baustellen. und diese ^reiches geschehen: denn nur so vermöge dris Weib dem Manne be- «gehrenstverüi zu bleiben, wie jg auch der Mann dem Weibe nur '§begchrens>ver!!> erscheinen könne durch männliche Eigenschaften und 8 ^nminiliche-s Wesen. Sv loenig es anstößig erscheinen möge, wenn Abscr und da eine Frau die ärztliche Kunst gu-sübe, so bedenklich iei odie völlige Gklchstcllnng weiblicher Studenten mit männlichen. ^ EkSvllle aber wider Erwarten doch elwaS Derartiges eingciührt .wmden, so müsse man wenigstens verhindern, daß männliche und Hweibliche Studenten dieselbe Hochschule besuchen. Für die Frauen «seien dann eigene Universitäten euiznrichkcii. Bon Interesse rst noch ^AdaS vom Redner niigeftüirte Urtheil Earl Bogt'S über die ^ ^Slndentiiinen der Medftin an den schweizerischen Hochschulen. ^ Dasselbe gelit dahin, daß sie sich in den "iorlesnngen im ^lllgemeinen " ^ ...... . - ... ungewöhnliche Ausgaben gute aemeinde zur Abhaltung ihrer Gottesdienste ringeränint. Diese Jvhanniskirche erhielt Jahrzehnte hindurch eine ga», besondere Bc- deutnng durch den Pastor Stephan, welcher als Pfarrer genannter Gemeinde an jedem Sonn- und Feiertage zwei Mal predigte, zuerst in böhmischer und dann beim zweiten Gottesdienste in deutscher Sprache. Bei letzterer Beraiilassuiig war die Kirche gewölmlich so übcrsullt. daß viele Herzuakkoiiiiiienk nicht Platz fanden. Es ist ja noch in Mancher Erinnerung, daß Pastor Stephan sich auch außer halb der Kirche einen großen Einstich ans viele Gcmülher zu vcr- tchaffen wußte und daß aus seine Anstiftung eine beträchtlich: An zahl Familien (die meisten dacuntrr waren Dresdner) nach Amerika auswandcrten, um dort eine neue Gemeinde z» gründen. Es sind ii» Henrigen Oktober gerade 50 Jahre vergangen, seit 1888 die Slephanisten von Tressen 'ortzogen nnd zunächst mit ihrem Hab' und Gvl aus großen Elbkähiien nach Hamburg fuhren. Stephan, der eine Zeit lang gefänglich eingezogcn und in Untersuchung ge wesen war. erhielt Ende Oktober genannten Jahres leine Freiheit unter der Bedingung, daß er das Land verließ. DaS waren bewegte Tage in Dresden, als die Slephanisten sich an der Appareilte, loo letzt Heldig'S Elbterrasse ist, einschifsten, von Freunden und Be kannten. ja oft sogar von den nächsten Familienangehörigen sich verabschiedeten, der den Meisten auf — Nimmerwiedersehen. Während der Bakanz in der JohanniSkirche versah die Pajlorstelle an der böhmischen Gemeinde der dainalige Wciiienhausprediger Steinert und löste die schwierige Ausgabe, an jedem Sonn- und Festtage zivci Predigten zu halten, die erste in der JohanniSkirche, die zweite in der Waisenhauskirche, mit Glück und Eiler. Erwürbe später von der Eollatuibchörde zum TiakonnS an der Frauenkirche und zuletzt zum Slndtpcrdiger (an derselben Kirche) ernannt, in welcher Eigenschaft ihm auch die Berwaltung der neubegriludeteir Evborie DreSdrn-Land verliehen wurde. Die PgstvrstcUc an der böhmischen Gemeinde wnr einem Dresdner Kandidaten deS Predigt- amts, M. Kummer, überkragni worden. Doch ich kehre znm JohamiiSkirchkosehnrück. dessen Säknlarisinnig Ende der 50er Jibrc beschlossen ward. Auch die Jvhanniskirche. welche nicht viel über 1'sO Jabre gestanden hatte, wurde vom Schicksale der Zerstörung ereilt. Noch lebhaft erinnere ich mich deS DagcS, wo Bürgermeister Ncnbert an Ort und Stelle die Bcrsteigerung der einzelnen Kirch- holSvarzellen vornalnn. denn neues Lebe» sollte aus den Ruinen VZN n ichk al.'cinni Snmnie bildete den Grundstock für die Erbauung der neuen JohanniSkirche. die allerdings über »iOO.OOO Mk. gekostet hat. Als der Jvhgmiisklrchhof für Begräbnisse geschlossen worden war. batten im Lause der nächsten Jahre eine größere Anzahl Ueberftihinngen der au» geuamttcm Friedhöfe Begrabenen nach dem Eliaskirchhvsc staltgeiunde», so z. B. noch im Jahre 1825 die irdische Hülle deS 1812 verstorbenen Oberhoipredigerö Tr. Reinhardt (dem zu dank barer Erinnerung die Reinhardtstraße benannt worden rstsi Als nun die vollständige Verweltlichung de? JohanniskirchhoseS vor sich ging, fand man doch »och eine Anzahl bcildveriaUcner Grüfte und in denselben Todleiigcbcinr und andere Rüdem irdischer Vergäng lichkeit. Ecstcre winden in später Abendstunde aus's Nene, und zwar ans dem Trinilatisiriedhoie bestattet. Die irdischen Ucberreste aber des verdienten genialen Banincisterö der Fmnenkirche wurden Bei den Prnftnigrn > unter entsprechender Feierlichkeit dorthin aebracht nnd in dem Grab- hahrn, indeß bringt sie eine! gewölbt unter dem Altäre beigesetzt. Als in den 20er Jahren der en abweichende Behandlung ictzige Trinilatisirredhvf angelegt wurde, so hatte er weder die jetzige Neftwürdigerweise sollen sie Größe, noch führte er den Namen. Erst später bei seiner Er weiterung wurde ihm durch den L»p. Tr. Hehnianii der jetzige Name bcigelcgt, bis dahin hieß er allgemein „der weite Kirchhof." Es bestand in den 20er Jahren uns noch später unter der Be völkerung der Residenz eine gewisse Abneigung, erwähnten Kirchhof zu Bcgräbnis'cn zu wühlen, man hielt eben die Enlicinung von der Stadt zu groß, um der Pietät bcrüglich des Besnchs und der Pflege der Gräber in rntiprechender Wehe genügen zu können. Wer hätte damals daran denken können, daß 50 Jahre spater die großstädtischen Verhältnisse nnscrcS Dresdens eö nötliig machen würden, »msniig- rcichc Friedhöfe weit anlzerhalb des Weichbildes der Stadt anzu- lege» ? - Als rn den 80er und 40er Jahren die Baulust in Dresden einen neuen Aufschwung nahm (freilich plante man damals nicht geschmackvolle Billen, stilvolle Facaden nnd dergleichen, sondern in der Regel mir nüchterne Zinshäuser), da wurde zumeist dic Anncn- parochie von Ser Znmilnne der Bevölkerung bekrönen. Man legte daher den neue» Friedhof an dcr Ehennritzerstrgße an n»d glnnhte. ans lange Zeit hinaus gesorgt zu haben. Doch cs kam bald anders. Und >o gründete man den nencn Annenftredbvf in Löblaucr Flur nnd ging czunr ersten Male bei FricdhosSanlagen) über das Unhe il dingt Nvthwcndige hinaus, indem man ein würdiges cnmpo k^uto ncöcu: ans vorigem J.w»!,rindert siammcndes Wohnhaus hatte, schm, das der ganze» Stadt zur Ehre nnd znm Schmuck gereicht. Der r n - , grenzte nach Lüden unmittelbar an die Felder, nur Dieser Jriedlm liegt so abseits von der Heerstraße und Len gc- durcki c ii.' ichmale Straße getrennt: '-wisiben dem Garten und den i wohnlichen Touren, daß cs wohl viele Bewohner Dresdens gebe» Dor-cin tzsichcrtnitz und Räcknitz gab es kein einziges Gebäude.! mag, welche denselben und seine Hallen noch nicht besucht haben; Nach H lcn hin wurde Strnvc'S Garten im Jahre 18l( durch § auch wer nicht durch PictätSpflichtcn dazu veranlaßt diesen Friedhot h'Inlaick r Onercc Felder vergrößert, welche vorher dem Wach-N! besucht, wnd doch auf diesem Todtengesilde zur Andacht gestimmt w raren al tilanien Gull inann (dem Oftoßvalcr des jetzigen i werden. ES ist daher ein vollkoniincn zu billigender Beschluß der nnd Nliuernlir'ivJc bat sassnng. N chickl ansielleii und wenig sauber sein, en Schwierigkeit straucheln und die agen über die emmchslen Dinge in An- Zeugniise riihrcn überdies in der Haupt- i noch wenige siudirten: es isl di: Frage, :llc. neilerliche Ermiicrnng an .. Struve' s Garten" lcsi'idlicli genesene Drmkmistalt für kiinsllichc 'einer lei icder cmftrelcift A': ist: nten nn! zehllv-cn Fc ipruch ncß. ">n. Die guten nick: en'- eu er Zeit ber, w wie s. ctz d. e Suche später si vcr Dieses vcriclsiedene ReinimScenzcn l"er Jahren niedrere Sommer genannlni ini .rch becvo.geci n. da er in d"> v r vcm.ckle Wie Vieles bat sich wildem geändert in D.csdm und ui Lee Medizin! Um damals a»S der inneren Sladt va:h Ltrar.-'-e Garlen rn kviirmen. tonnte man keinen anderen Weg i. 'I'- ul r e dcn,D.ppr".diswüldacr Platz und durch die große a Hl.'iiecigasse. erjlece wird jetzt Lrompeterstraße genannt, w .^ loa Sck.ritt zu ^Nritt enger und endigte endlich an ,M- 'den D.hleee," d, h. an cüicm inr gewöhnlich durch rin >.e - Holzilior gegwirlen Nn'gnng: ni dir angrenzenden An dDer engen Oini>- i:and das Sftnvc'ich.c (örnndsüick, k-m Fabrikgrhg.ide ein wenig iinnangreichcs. altmodsich rigein J.cl,!,rindert slainmcwdrs Wohnhaus hatte nr : NNd letzier: rmeni ver cäl Fclder. da- an Finnei'lni aber-:- glci.hen Namens) gehört hatten. Struvc's Garlen wurde nnü auch als Ggik.'nalaiige berühmt, »nd viele Fremde, auch wenn sie nicht Kur vereinigten Kirchciwcnstände. welchen die Sorge für den Johannis- sriedhoi (aus,Dolkewitzer Flur) obliegt, an Stelle der jetzigen dort brauchten, besuchten denselben in den ftnhcn j bcsindlichen Jifteriinsbaulen niommicniale Baulichkeiten zu e,richten rgennnnden. Aber auch die Einheimischen wußten diese An-j tue dieser nmsangrcichen Todienstntle einen würdigen Ebarakter zu O'-arienbeinchs zu schätzen, zumal da an nel.in'ichk. .t des E.rrkenbe'nchs zu schatzin, zrimal da on zwei Morrrn i.d r Woche vollbe'etztcs Nivrgc» Evneert stattsand. Das „Karlsbader" Kurgebäck. das jetzt von einigen Bäcker» und Eon- dilvrcu i.rhrizirt wird und sich bei den Dresdnern großer Beliebt heit ern'nk, wurde bamals nur vom Bäcker Wilhelm (Eckhaus der großen Vlnueiischeiigasse und dcS DippoldiSwaldgerplatzeS) gebacken: daß dieses HanS für Strnve's Garten die Gcicbäitstage hatte, wird jetzt jnageren Pervmen kaum glaublich erscheinen. Aber damals gab es noch keine Pragerstraße, und wo letzt dcr Eingang zu der selben ist, am Vicioria-Hotcl, da stand ein großer Wollschnppcn, dcr zuletzt noch einige ZAt in ein Theater vcovandrlt wurde. — Aber auch in der Medizin ist seit jener Zeit Manches anders ge worden Das Wort „Bull hilft viel" hatte auch bei den Trink- Knrcn noch Geltung. Es gab Patienten, die an einem Morgen cs bis rn 12 bis 15 Bechern Mineralwasser brachten, je höher man lunar» law. desto sicherer glaubte man den Eraolg. Besonders war dies bei .Eger Franzensbrunnen" und „Kissinger Nagozzi" der Fall. Ein boher eslaaksbcaniv r. der über 20 Jahre lang alljährlich seine Vrnnncn-Knr in Strnve's Garte» branchke. brachie es sogar biö zu 18 Bechern Ragorzi an jedem Morgen. Aber der Chemiker, der damals nn Striwe'schen Laboratorium den Ausschank der Mineralwässer leitete, Namen» Frltzschc, ein sehr sarkastischer Mann, der freilich den meisten Patienten nicht zu Gesicht kam, sagte schon damals: „Ach, wenn doch die Leute nur drei oder vier Becher ttinten wollten, sie kämen eher znm Ziele." Ja, die Zelte» haben sich auch in der Medizin geändert, es fällt keinem Arzte jetzt ein, seinen Patienten bis zu 18 und 20 Bechern Mineralwasser täglich zu verordnen, lind was der berühmte, in Dresden noch in dank barem Andenken stehende Pros. Tr. Eberhard Richter schon vor 80 Jahren sagte: „Zwei oder drei Becher täglich, Struv'schrn „Karlsbader Mühlbrimiien" getrunken, ersetzt vollständig eine Reise nach Karlsbad," das gilt jetzt nicht mehr als befangene Sondecansicht. — Bor fünfzig Jahren. Ans den Erinnerungen ernes alten Dresdners, unsere Friedhöfe wurden früher Kirchhöfe ge nannt, weit sie in der That nicht blos in der Nähe der Kirchen sich befanden, sondem auch meistens die Vorhöfe zu denselben bildeten. Der jetzige Neumarkt war Anfang de» vorigen Jahrhundert- zum verleihen vermögen. Vielleicht kommt man nach Vollendung dieser Bauten immer mehr dazu, die Begrälmißfeier aus die Friedhoss- kapclle zu beschränken, nnd die jetzt »och häufig hierorts geübte Sitte: einen feierlichen Kondukt durch eine Anzahl Straßen der Stadt zu führen, kommt dann immer mehr außer Gebrauch. — Das Begräbnißwescn war früher in Dresden, obgleich die Stadt viel kleiner war. cvniplicirter als jetzt. DaS Leichenträgrr-Jnstitut war städtisch; die Stadlfouricre waren zugleich Stadtgrabcbitter, die meisten Leickenträger waren Schneider oder Schuhmacher: den Leichenwagen nebst Gespann stellte der städtische Marstall. daS große Leichentuch, welches während dcS Konduktes den ganzen Wage» bedeckte, gehörte einzelnen Korporationen, z. B. den Goldarbeitcrn, der Schneider- oder Schuhmachcrinmnig, der Kaufmannschaft, der Zrughaus-Grabekassr. Manche Genossenschaft stellte auch die Träger aus ihre- Mftte. z. B. die Kauflrute, die Fischer rc. Mit dem Ein tritt dcr Gewrrbeireiheit wurde auch auf diesem Gebiete Manches ander». Auch die allgemeine kirchliche Todtenseier zu Ende des KircheistahrcS, Ende November, ist in der protestantischen Landes kirche Sachsens erst in den 30er Jahren eingcsührt worden. Aber die bedeutsame Einrichtung, daß bei dcm Begräbnisse eines Inden, sei es auch des Aermsten und Geringsten, ein Geistlicher Segen und Trost zu spenden bereit ist, sofern die leidtragenden Angehörigen dies nicht ausdrücklich ablehnen. haben wir erst seit der allgemeinen Kilchenvlsitation 1860, während vorher e» allerdings olt vorkam. daß der Todtenaräber dazu aufforderte, ein stilles Vaterunser zu beten! Einige ui der letzten Zeit vorgekommene Fälle, daß hiesige Verstorbene aus Grund letztwilliger Verordnung oder bei Lebzeiten anSgrsprochenen Wunsche» nach Gotha zur Feuerbestattung über führt worden sind, die Berguna ihrer Asche aber auf hiesigen Fried- Hören den leidtragenden Familienangehörigen versagt worden ist. legt die Frage nahe: ob in unserer an zersetzenden Elementen so reichen Zeit es im Interesse der Förderung der Pietät nicht räth- ticher fern würde, von diesem Verbote abzuiehen, durch welches ja die Hinterlassenen so bitter betroffen werden, mögen sie nun mit dem Verlangen de- Berstorbenen hinsichtlich der Art der Bestattung einverstanden gewesen sein oder nicht. So lang« den verstorbenen Dissidenten dk letzte Ruhestätte aus unsrrn Friedhöfen bewilligt wird, würde Denen, «eiche al- gut« Christen gelebt Hatzen und verstorben sind, wohl zu gönnen sein, dag die Urne, welche die letzten Urberrest« ihrer irdlstben Hülle, Alche. birgt, dort ihre Be- wabrunaSstütte finde, wo theure Familirnaugehöria» ihr« Ruhe stätte bauen und später oder früher auch zu Staub und Asche werden. -Behuf- Bildung eine- Kirchengesangverein- in Sachsen wird am 28. d. Nachm 3 Uhr in ÄußendorfS Restaurant «ine Versammlung von Abgeordneten sämmtlicher Kantoren- und Organistcnvereine Sachsen» zusammentreten. Dir Berichterstattung hat Herr Prof. Wcrmann übernommen. — Ein Extra wagen der Pserdebahn führte arster» Vormittag vom Gcvrgplatze au- einen großen Tbeil unterer Pserde- bakmbcamte» ln ernster Stimmung über Blasewitz in der Richtung nach dem Tolkewitzer Friedhose, wo ein Kamerad, der vor einigen Tagen gestorbene Herr Strnßenbabncassirer Langner, zu selirer letzten Ruhestätte gebracht wurde. — Ei» Mann, welcher sich vorgestern früh bei einem Barbier auf der Alauustraße rasire» ließ, wurde vom Schlage ge» troffen und war sofort todt. Man trug den Entseelten, welcher in der Nähe wohnte, nach seiner Wohnung. — In der Küche des zweiten Obergeschosses de» Hanse» H ol- beinstraße 9 entstand am ersten Feiertag Nachmittags ein Dielen- und Balkcnbrand. DaS Feuer war bereits io stark, daß eS durch die Decke der darunter besindlickc» Küche de- ersten Obergeschosses schlug. Die schnell hcrhcigcloiilmene Feuerwehr löschte den Brand »ach einer Stunde. — Außer seinem eigeiitlichen Zwecke, der Pflege des deutschen MännergrsaiigeS, hat dcr hiesige Gelangverein „Apollo" schon seit länger als einem Jahrzehnt einen humanen Nebenzweck verfolgt: die Unterstützung armer, mit Kinder» geieglicier Wittwen zuin Christfest. Je nach den zu diesem Zwecke vrrftigdaren Mistel» wird am Weilmachtsheiligenal'end eure Anzahl lnl'sbedürktiger Wittwen mit Geldgeschenke», Ehriststolle», Aepscl», Nüssen rc. be dacht. Diese Geschenke werden ohne Aussehen in die olt nur zu ärmlichen Wohnungen gebracht. Auch in diesem Jahre batte der Verein die Freude, 5 Wittwen in der erwähnten Weiie bedenken zu können. — Offenbar in einem Anmlle religiöser Verwirrung hat sich in Heinewaldc dcr erst 81 Jabre alle Weber Döring, der einer daselbst bestehenden Belgenossenschait angehörte, erhängt. — Am 3t. Dezember d. I. vollendet Herr Bezirksscldwebel Träger i» Reudenbach einen Zeitraum -tO>ährigec Dienstzeit. Dcr Jubilar trat am 1. Januar 1819 bei der 1. Compagnie des damaligen 2. Schützcnbalnillons ein, war an den nachfolgenden Feldzügen des sächsischen Heeres betheiligt und wurde rm Lause der Jahre durch Decorativiien mehrfach ausgezeichnet. — In Mulan hat dec Trichiiremchaiier Klafscnbach in einem Landschwein Trichine» gesunden. Es ist dies in einem Zeit raum von ungefähr 11 Mvnalcu daS zweite Mal, daß daselbst Tri chiiien geiundeir worben sind. Iw t t t e r » n a lwi» 2N. Dezember. Ipiiromtter Haiti Lbknr Wlolt <WnlI- ttratze >!». iMichmMa»» 2 lUir: 7SN MNINueler. mttier,ludert, «»«sich!. 'veränderliche« Weiler. ri,ermumetro>ir,i»>d »ach Reamimr. Tem»erai»r: höchste ü c»r. Wärme, iNedrizsle l Gr. Wurme. «legen. Wesl-Wind. Wallerftan » oerElbe am AI. Deeeinder: IM Ctm. unter Null. Tasiesaeschichte. Deutsches Reich. Nächstes Jahr wird der Sport in Berlin eine noch nie dagcwcicne Ausdehnung erfahren : Hoppegatten hat die Zahl der Remikagc vermehrt. Ebarlottenbnrg-Westeiid gedenkt an 40 Tagen die Tiirslicbbabrr zu versammeln; ln Weißem'ee sind 80 Rennlaac in Aussicht genommen: die neue Trabrennbahn in Ebarlottenlmrg wird sicher auch eine große Anzahl Meetings veranstalten, so daß wir »ii nächsten Jahre ca. 120 Renntage haben werden, d. l>. nn jedem zwcilrn Tage wird in den Reniiinanateil — März bis No vember — ein Renne» sein. Welche» Auftckwung das Trabrennen genonimcn bat. beweist wohl am besten die Thalsache, daß in Weißeiiice 800.000 Mart" als Preise an Traber vcrtheill wurden. (Daftir hört man aber aus Dresden nicht das Mindeste. Dresden schläft. Es bringt es weder zu einer Rennbahn noch zu einer Bahn sllr Trabrennen.) In Kassel haben die Mitglieder des landwirthschaftliche» Kreis- Vereins selbst eine Getreidebörse ins Leben gerufen. Es handelt sich hierbei offenbar um einen Akt der berussgeiiossenschaftlichen Selbsthilfe, indem die Landivirlhe dcm Bestreben, sich sür ihre Gc- trrideproduktion einen ihren nnd nicht den Interessen dcr inter nationalen Termiiispeknlativir in Getreide angcpaßlen Absatzmarkt zu schaffen, eine Organisation gaben. ES ist zu ralhcn, daß auch andere laiibwirthichaftlicbe Vereine diesem Beispiele folgen, um den Börscnkvrpvrativnen das Geschält in esseclivcr Waare möglichst zu entziehen. Vermitteln von den Landwirthen begründete Getreide börsen dir Geschäftsabschlüsse zwischen den Pcvducenlen und den Konsumenten, den Müllern ic. direlt. dann kann ja die Tcrmiiispckula lion an den Börsen ganz ungestört sortdanern. Wer bei diesem Stande der Tinge den Vo>theil haben und wen der Nachlheil trcsser» würde, ist nicht allzrstchwer zu übersehe». Bei dem Landgericht in Würzburg kam die Klage der Frei herren von Thüngen beider Linien gegen die Gemeinde Bnrgsiirn kosten-Vor'chuß mußten 40)0 Mark hinterlegt werden. Ter Anwalt der Klagcparlci stellte den Antrag ans Vertagung nnd Bewilligung einer längere» Frist, um die nmiangreiche Klage beantworten zu können. Dcr Gerichtshof vertaale die Verhandlung mit Zustim mung dcS Anwalts dcr Kläger bis zum 18. Dezember 1889. Oesterreich. Tie Kohlenarbeiter in den Kohlenlagern der Nordbalm ln Wien stellten die Arbeit ein. Sic verlangten snr den ersten Wcil»iachls>eicrtag, als einen christliche» Festtag, Arbeits uche. Ans Wnilicb dcr Rothschild'ichcn Beamten der Nordbalm milchte sich die Polizei ein. woraus die Arbeiter sich zusammen- rotteten und erklärten, keineswegs zu arbeiten. Die Antisemiten des Wiener Genicmdcrathes haben einen Klub gegründet, welcher den Namen „Bürgeillnb" führt. Doch ge hören demselben bis jetzt nur die „gemäßiglen" Antisemiten an. während die Herren Hausier, Vetter, Hamburger und Lueger nicht eingetrelcir sind. Italien. Ein »icbtswindigrs Attentat ist in der Jesiiitenkirche in Nom verübi worden. In dieser Mrftlerkirche der Gesellschaft Jesu las der Geistliche die Messe, als vlotzlich ein furchtbarer Knall ertönte und hinter einer Säule des ScileuschifsS eine R'anchwvlke autilieg. Eine unbeschreibliche Panik bemächtigte sich der Menge. Alles drängte in wilder Halt dcr Thür zih Frauen fielen ohnmächtig zu Boden, Kinder wurden niedcrgcrisien nnd bei dcr entsetzlichen Aufregung wäre eine Kataslrovhe unvermeidlich gewesen, wenn nicht einige vor der Kirche Wacht haltende stämmige Polizisten herbcigecilt und mit Mühe Ordnung gestiftet hätten. Die Buben, welche dir Petarde geschlendert hatten, entkamen. Tie „Bombe" selbst war zum Glück an sich nicht so gefährlich, sondem enthielt nur Pulver, das eine dcr Kirchcnsänlen und die Kleider einiger in der Nähe stehender Frauen versengt hat. Spanien. In der Kammer wurde die Militärresorm berathen. Castelar bekämpfte das Stimmrecht für die Armee. Wiewohl er Republikaner sei. ziehe er doch die Monarchie der Militärdiktatur vor. Er lobte die französische Negierung, welche Boulanaer auS den Eadrcs der Armee gestrichen habe. General Cassola leugnet, daß es sich »in eine Militärdiktatur handle und wirst Castelar vor. eine Armee von Sklaven haben zu wollen. Der Zwischenfall giebt Anlaß zu einem heftige» Tumulte. England. Parnell's schottischer Prozeß gegen die „Times" kam in Edinburgh wieder zur Verhandlung, bchnss Feststellung dcr Tbatsache. wer eigentlich Eigentbümcr dcr „Times" iei. Es wurde mitgetheilt, daß die Zahl der Eigenthümer deS CityblatteS etwa 100 sei, worunter sich die Parlanicistsmitglieder Job» Walter und Convbeare befinden. Herr Walter erklärte, daß sein Antheil an dem Blatte 3/32 betrage. Die weitere Verhandlung wurde bi» nach den WeibnachtSferien vertagt. Die Flcischzuluhr nach London für die WeihnachtStage war eine ganz außerordentliche. In den Kellern des Metrovolitan- FleischmarkteS lagerten allein 50,000 geschlachtete, von Ncu-Seeland importirte Schale, welche alle einer Gesellschaft gehören, sodaß die- . s en im Stande at die Flelschpreise selbe den Preis für Sehoffleisch eigenmüchti war. DaS neblige Wetter der letzten Wo nicht unerheblich in die Höhe geschraubt. Dänemark. In der politisch stillen Zelt taucht das Gerücht von Verbandlungen zwischen Däncniark und Deutschland über den Verkauf der westindischen Jnleln aus und cs gebricht denselben nicht ganz an innerer Wahrscheinlichkeit. Dänemark hatte schnn vor 20 Jahren den lebhaften Wunsch, sich von dieser Last zu befreien. Im Jahre 1867 wurde die Abtretung mit der Regierung der Vereinig ten Staaten vereinbart, doch wurde der Vertrag vom Senate der-
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