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44 Carl Haas. Kupfer in gewiffem Verhältnifie Gold zugefetzt, und die gewonnene Verbindung einer wahrfcheinlich fchwefelhaltigen Beize ausgefetzt, welche bei einer gewiffen Goldhältigkeit dann eine dunkle, blaufchwarze, oberflächliche Färbung gibt. Alfo ein Vorgang ähnlich wie beim Niello. Die Legierung heifst Schijak dou, ift fehr beliebt und war auch mannigfaltig vertreten. Em Vortheil in der Legirung bringt es auch mit fleh, dafs die technifch äufserft gelungenen gröfseren und kleineren Gufsvafen in den äufserften Details mit folcher Schärfe und Präcifion des Gufses erfcheinen. Im Allgemeinen in fchön braunen Broncefarben von verfchiedener Abftufung gehalten, zeigen die Flächen auch oft eine fehr gelungene Belegung von incruftirtem Metall, Silber oder Gold, welches in vorgravirten Vertiefungen eingelaflen wird. Eine Aus nahme machen zwei eiferne Leuchter, deren feine Linienornamente unter der Loupe das Silber eingefchmolzen, alfo wohl im gepulverten Zuftande früher aufgetragen und dann im Feuerflufs fixirt zeigt. Auf kleines Schmuckgerätli ift diefe Incruftation oft in 3 bis 4 Metallen durchgeführt und erzielt dadurch bedeu tende Wirkung. Im Allgemeinen darf hier nicht unerwähnt bleiben, dafs die Montirung der Gefäfse meift mit weicher Bleilöthung bewerkftelligt ift, wie denn das Blei über haupt auch in den Legirungen der Japanefen eine bedeutende Rolle fpielt. Eigentliche Rückficht auf Feingehalt der Edelmetalle herrfcht nicht. Gold und Silber erfcheinen in den verfchiedenften Mengungen. — Silber oft in einer fehr kupferreichen Legirung von 1/4 Silber zu % Kupfer verwendet, heifst Schibu-jzi. Die ausgeftellt gewefenen Silbergegenftände zeigten, dafs die Japanefen das Silber feiten in der dem Metall eigenthümlichen Farbe anwenden, fondern fie geben demfelben durch leichte, wohl Schwefelbeizen, graue, tiefere und lichtere Töne; merkwürdigerweife war gerade das minder fein legirte Silber weifs- gefotten geblieben. — So weicht in ganz origineller Weife diefe japanefifche Metalltechnik von der europäifchen ab. Bei uns wird der EiTe# durch Vergoldung, Verfilberung oder künftliche Patinirung erftrebt, dort fpielt meiftens die Legirung verfchiedener Metalle zur farbigen Wirkung die Hauptrolle. Intereffant war es, von den Japanefen felbft zu vernehmen, dafs die Behand lung des Silbers durch fchwärzende Legirung und Beizen hauptfächlich aus dem Grunde gefchehe, um, ohne durch den monotonen Eindruck desWeifs gelangweilt zu werden, in dem alfo gebrochenen Farbenton des Silbers, wie er hier vorlag. eine Möglichkeit zu finden, „des Anblickes folcher Geräthe länger froh werden au können“. Welch eine gefteigerte Ausbildung künftlerifcher Anfchauung und gefunden harbenfinns zeigt diefer dem Referenten gegenüber gelegentlich perfönlich gemachte Ausfpruch eines der japanifchen Commiflare, welcher hier einer dort herrfchenden Meinung Ausdruck gab. Auf vielen Bijouterien bildet das obenerwähnte Schijak-dou den Fond der Platte, dann ift die Fläche mit feinen Goldfäden incruftirt, — Den Rand bildete oft feines angeklopftes Goldblech. Auch die Japanefen unterfcheiden zwifchen ein- gravirten und mitDraht ausgefüllten Verzierungen und folchen, wo das Edelmetall auf einer mit der Feile gerauhten Fläche fixirt wird, kennen alfo ganz gut den Unterfchied von incruftirter und damascirter Arbeit. — Leider war kein Stück in letzter Technik zu finden Die weitere Flächenverzierung zeigt uns das Email cloifonne; in ziem licher Ausdehnung, nur wie fchon auf der letzten Parifer Ausftellung bemerklich war, ift auch hier die heutige Technik in Linienführung wie Farbe zurück- gegangen. Immerhin find aber die einfachften Mufter oft mit viel natürlichem Gefchick verwendet.